onamea Portrait ÜBER RCR Arquitectes Seit 30 Jahren arbeiten Rafael Aranda (*1961), Carme Pigem (*1962) und Ramon Vilalta (*1960) zusammen. Sie gründeten ihr Studio RCR Arquitectes nach ihrem Studium an der Escola Tècnica Superior d’Arquitectura del Vallès im Jahr 1988 in ihrer Heimatstadt Olot, Girona. Mit ihrem Leuchtturm in Punta Aldea (1988) erhielten sie bereits früh Anerkennung. Wichtige Arbeiten: Weingut Bell-Lloc in Palamós (2007), Senioren- und Bibliothekszentrum Sant Antoni in Barcelona (2007), Kindergarten „El Petit Comte“ in Besalú (2<strong>01</strong>0), Open-Air-Theater „La Lira“ in Ripoll (2<strong>01</strong>1), Soulages- Museum in Rodez, Frankreich (2<strong>01</strong>4), Cuisine Art Center in Nègrepelisse (2<strong>01</strong>4). www.rcrarquitectes.es Vielgelobt: unter die Erde verlegtes Weingut Bell-Lloc in der Stadt Palamós (o.). rischen Viertel von Ripoll, einer Stadt in der Provinz Girona, mit Blick auf den Ter River. In Anlehnung an die Konturen und den Spirit des ehemaligen Theaters haben die Architekten einen einzigartigen, überdachten Platz geschaffen, der an ein Bühnenbild erinnert, das den Ausblick in die Altstadt einrahmt. Die so entstandenen Freiflächen sind für eine informelle Nutzung durch die Bewohner gedacht. Unter der Freiluftbühne befindet sich ein unterirdischer Mehrzweckraum. Die eingangs gestellte Frage, ob die Architektur von RCR Arquitectes etwas für die Bewohner tut, kann an dieser Stelle also eindeutig mit „Ja!“ beantwortet werden. Foto: Pritzker Architecture Prize / Hisao Suzuki ARCHITEKTUR ALS MITTEL FÜR GESELLSCHAFTLICHE INKLUSION Mehrwert für die Gesellschaft erzielen auch die zahlreichen kommunalen Bauten von RCR Arquitectes, allen voran das Seniorenund Bibliothekszentrum „Sant Antoni – Joan Oliver“ in Barcelona. Die Verbindung der Gebäude des Heims und der Bücherei mit einem gemeinsamen Innenhof, auf den die Senioren hinunterblicken können, ist keineswegs bloß ein oberflächlicher Akt der Integration. Besucher des Heims treffen sich in der Bibliothekshalle, im großen Innenhof mischen sich Kinder, Büchereibesucher, Nachbarn und Heimbewohner. In allen Farben des Regenbogens leuchtet weithin sichtbar die Gebäudehülle des „El Petit Comte“ Kindergartens in Besalú. „Wir lieben Kinder und ihre Welt,“ betonen Aranda, Pigem und Vialta: „Ihre Spielsachen, ihre bunten Bauklötze, die erhobenen Köpfe, wenn sie die Blicke der Erwachsenen suchen.“ Dementsprechend haben sie auch das Gebäude des Kindergartens wie eine bunte Spielzeugschachtel in allen Regenbogenfarben gestaltet. Durch die Farbigkeit und das großzügige Raumprogramm, bei dem Innenund Außenraum fließend ineinander übergehen, sollen Fantasie, Freude und Kreativität der Kinder gefördert werden. KUNSTVOLLES MUSEUMSGEBÄUDE Auch das „Soulages-Museum“ im französischen Rodez, das die Werke des abstrakten Malers Pierre Soulages beherbergt, zeugt ähnlich wie der Kindergarten von der starken Empathie der Architekten mit den zukünftigen Nutzern, mit der sie zur Tat schreiten. Das Gebäude aus Stahl spielt zwar mit stark geometrischen Formen, fügt sich aber dennoch sensibel in die umgebende Landschaft ein. Ihre Intention beschreiben sie folgendermaßen: „Wir wollten einen Raum schaffen, der so nahe an der Natur wie möglich ist, um zu betonen, dass wir uns als Teil von ihr empfinden.“ SUBTILER UMGANG MIT DER HISTORIE Ein behutsamer Umgang mit der Umgebung bezieht sich bei RCR Arquitectes auch auf den Gebäudealtbestand, den sie bei Projekten wie etwa dem „Row House“ vorfinden. Sie betrachten alte Gebäude nicht als wertlosen Schrott, der durch Neues ersetzt werden muss, sondern erhalten altes Gemäuer, wo es nur geht. Beim Umbau ihres eigenen Bürogebäudes erhalten sie den Charakter des ehemaligen Fabrikgebäudes „so, wie es eben ist“ und ergänzen ihn kreativ mit neuen, kontrastierenden Materialien zu einem variablen, flexiblen und hochfunktionalen Ganzen. Das „Barberí Laboratory“ getaufte Gebäude demonstriert ihre Liebe zu beidem – Tradition und Innovation. Dass man sich im Zweifelsfall nicht zwischen lokaler Tradition und internationalem Anspruch entscheiden muss, sondern dass auch beides geht, ist in Zeiten wie diesen nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein politisches Statement. b
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