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Stadt-Anzeiger Nr. 621 13. April 2017 Seite 8 Kinderbibelwoche in Leopoldstal Die Kirchengemeinde Leopoldstal lädt ein zur Kinderbibelwoche „Alles in Butter mit dem kleinen Herrn Luther“. Zur Kinderbibelwoche vom 18. April bis 21. April jeweils von 9.30 - 12.00 Uhr rund um die Kirche und das Gemeindehaus Leopoldstal, Eichenweg, sind alle Schulanfänger des Kindergartens und Schüler bis zur 6. Klasse herzlich eingeladen. Es wird auf jeden Fall ein spannendes Programm mit Spielen und Spaß, Geschichten und Abenteuer mit und vom kleinen Herrn Luther geben, und wer möchte mit Übernachtung von Freitag auf Samstag. Am 23. April ist der Abschlussgottesdienst um 11.00 Uhr in der Kirche Leopoldstal. Wir freuen uns schon auf euch! Euer KiBiWo Team Lippische Landeskirche lädt ein zum Rundmarsch um die Externsteine Pilgern am Ostermontag Unter dem Titel „ Das Ende der Nacht“ lädt das Bildungsreferat der Lippischen Landeskirche zum Pilgern am Ostermontag, 17. April, von 6 bis etwa 9.30 Uhr ein. Die Etappe führt rund 6 Kilometer um die Externsteine. Diese Tour am frühen Morgen des zweiten Ostertages bietet Zeit zum Innehalten, zum Nachdenken und Nachfühlen. Die geistliche Begleitung erfolgt durch die ehrenamtlichen Pilgerbegleiterinnen Friederike Heer und Hanna Liedtke. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel.: 05231/976-742, pilgern@lippische-landeskirche.de oder www.pilgern-in-lippe.de. Eltern-Kind-Gruppe der Ev. Familienbildung im Gemeindehaus Horn „Schritte ins Leben“ Nach den Osterferien wagen auch die ganz Kleinen im Gemeindehaus ihre ersten Schritte: Am 25. April 2017 startet die Eltern- Kind-Gruppe neu! Jeden Dienstagvormittag kommen hier Eltern mit ihren Kindern ab acht Monaten bis zum Kindergarteneintritt zusammen. Sie singen miteinander, lernen erste Fingerspiele kennen, experimentieren mit Farben und verschiedenen Materialien, erobern an einem Tag die Bewegungsbaustelle, beim nächsten Mal den Fühlparcours. Der Austausch der Eltern, die Bindung zum Kind, die Neugier der Kinder auf ihre Umgebung und andere Kinder, sowie der Spaß am gemeinsamen Tun stehen im Mittelpunkt. Die Gruppe wird von Karolin Beermann geleitet. Nach einer Sommerpause während der Ferien wird es ab dem 12.September zur gewohnten Zeit wieder weitergehen. „Wenn Sie mit Ihrem Kind ab 8 Monaten jetzt oder später dazu kommen möchten, sind sie herzlich willkommen!“ Information über freie Plätze, Teilnahmegebühren und Ermäßigungen bitte bei der Ev. Familienbildung im Bildungsreferat der Lippischen Landeskirche unter 05261/976 670 oder -642 oder familie@lippische-landeskirche.de erfragen. Veranstaltungen in Bad Meinberg in den nächsten Wochen Eine starke Frau in schwierigen Zeiten Vortrag am Dienstag, 25. April: „Mein Morgenstern zu Wittenberg“ – Katharina von Bora: Sie stand in seinem übergroßen Schatten. Wie war das Leben an der Seite des großen Reformators? Wie meisterte sie den Sprung von der Nonne zur Frau eines der berühmtesten Männer seiner Zeit? Katharina von Bora – die Frau Martin Luthers. Die Geschichte einer starken Frau in schwierigen Zeiten, die von Gästeführerin Cornelia Müller-Hisje in ihrem Vortrag am Dienstag, 25. April um 19:30 Uhr im Haus am Kurpark, Parkstr. 63, in Bad Meinberg näher vorgestellt wird. „Zukunft braucht Herkunft“ jeden Dienstag, 19:30 Uhr, Haus am Kurpark, Parkstr. 63, 32805 Horn-Bad Meinberg. Dauer ca. 1,5 Stunden, Eintritt 5 Euro, mit Gäste-/ Einwohnerkarte frei. Bezaubernde Saiten zum Frühschoppen am 30. April 2017 in Bad Meinberg: Am Sonntag, 30. April 2017, findet um 11.00 Uhr „Eine Reise durch die Welt der Saiteninstrumente“ im Rahmen des Frühschoppens im Kurgastzentrum, Parkstr. 10, in Bad Meinberg statt. Mit Musik aus Ihren beiden CDs „Eine Reise durch die Welt der Saiteninstrumente“ und „Emociones“ und außergewöhnlichen Instrumentarien begeistern die beiden Musikerinnen Graciela Medina (südamerikanische Harfe, Charango und Gitarre) und Hannelore Wieland (Gitarre, Oktavgitarre und Mandoline) mit einer zauberhaften Klangwelt. Auf dem Programm stehen Werke aus Europa sowie Stücke aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas und Eigenkompositionen von Graciela Medina (Argentinien). Rhythmische, temperamentvolle aber auch sentimentale sowie melancholische Kompositionen werden von dem Duo einzigartig interpretiert. Lassen Sie Einen Vortrag zum „Der Ritter der Rose“ und zu Katharina von Bora hält Cornelia Müller-Hisje. Über „Schilddrüsenerkrankungen“ und „Reisen mit Herzerkrankungen“ referiert Dr. Thomas Köhler. Bezaubernde Saiten bringen Hanelore Wieland (Gitarre) und Graciela Medina (Harfe) zum Frühschoppen mit. sich von einem facettenreichen Repertoire bezaubern und dies zu einem unvergesslichen Klangerlebnis für die Ohren werden. Weitere Informationen: www.cuerdas-magicas.de. Eintritt 5,00 Euro. Mit Gäste- oder Einwohnerkarte frei. Tickets nur vor Ort beim Einlass erhältlich. Vortrag am Dienstag, 2. Mai: „Reisen mit Herzerkrankungen“: Am Dienstag, 2. Mai referiert Dr. med. Thomas Köhler, Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie und Leitender Oberarzt der Abteilung Innere Medizin im Klinikum Weser-Egge in Bad Driburg, zum Thema „Reisen mit Herzerkrankungen“ um 19:30 Uhr im Haus am Kurpark, Parkstr. 63, Bad Meinberg. Herzkrank, aber reiselustig? Das muss kein Widerspruch sein. An sich spricht auch für Herzkranke oder Betroffene anderer chronischen Erkrankungen nichts gegen eine Urlaubsfahrt. Um diese gut zu überstehen, braucht es jedoch entsprechende (medizinische) Vorbereitungen. Auch die Wahl des Ferienortes will wohlüberlegt sein. Nicht zuletzt sollte das Transportmittel der Art und Schwere der Herzerkrankung gerecht werden. Für viele Herzkranke stellt sich daher zunächst die Frage nach ihrer Flugtauglichkeit. Diese und weitere Aspekte werden in dem Vortrag von Dr. Köhler näher beleuchtet. „Zukunft braucht Herkunft“ jeden Dienstag, 19:30 Uhr, Haus am Kurpark, Parkstr. 63, 32805 Horn-Bad Meinberg. Dauer ca. 1,5 Stunden, Eintritt 5 Euro, mit Gäste-/ Einwohnerkarte frei. Vortrag am Dienstag, 9. Mai: „Der Ritter der Rose – Edelherr Bernhard II. zur Lippe“: Im Rahmen der Vortragsreihe „Zukunft braucht Herkunft“ stellt Gästeführerin Cornelia Müller-Hisje am Dienstag, 9. Mai um 19:30 Uhr im Haus am Kurpark, Parkstr. 63 in Bad Meinberg, den Gründer der Landesherrschaft Lippe, den Edlen Herrn Bernhard II. zur Lippe, den Ritter der Rose, vor. Tauchen Sie ein in die Zeit des Hochmittelalters. Begegnen Sie Kaiser Friedrich Barbarossa ebenso wie Herzog Heinrich genannt „der Löwe“. Der Vortrag ist auch für Kinder und Jugendliche geeignet, denen er ein Stück lippischer und deutscher Geschichte auf unterhaltsame Weise näher bringt. Cornelia Müller-Hisje ist Autorin des Romans „Der Ritter der Rose – Edler Herr Bernhard II. zur Lippe“. „Zukunft braucht Herkunft“ jeden Dienstag, 19:30 Uhr, Haus am Kurpark, Parkstr. 63, 32805 Horn-Bad Meinberg. Dauer ca. 1,5 Stunden, Eintritt 5 Euro, mit Gäste-/ Einwohnerkarte frei. Vortrag am Dienstag, 16.05.2017: „Schilddrüsenerkrankungen“: Am Dienstag, 16. Mai, referiert Herr Dr. med. Köhler, Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie und Leitender Oberarzt der Abteilung Innere Medizin im Klinikum Weser- Egge in Bad Driburg, zum Thema „Schilddrüsenerkrankungen“ um 19:30 Uhr im Haus am Kurpark, Parkstr. 63, Bad Meinberg. Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit vielfältigen Funktionen. Störungen der Funktion können die unterschiedlichsten Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Depressionen, trockene Augen usw. hervorrufen. Wie kann ich eine Funktions-störung erkennen und was kann ich tun, damit die Schilddrüsenhormone wieder im Gleichgewicht sind? Es gibt unterschiedliche Erkrankungen wie Knoten und Zysten oder aber auch Entzündungen der Schilddrüse. In diesem Vortrag werden u.a. verschiedene Therapiemöglichkeiten erörtert. „Zukunft braucht Herkunft“ jeden Dienstag, 19:30 Uhr, Haus am Kurpark, Parkstr. 63, 32805 Horn-Bad Meinberg. Dauer ca. 1,5 Stunden, Eintritt 5 Euro, mit Gäste-/ Einwohnerkarte frei. 40 Schützen und Schützeninnen nahmen am Offizierspokal- Schießen der Schützengesellschaft Bad Meinberg teil, darunter auch Ehrenoberst Erich Dohm und der amtierende Schützenkönig Nils Tötemeier. Erwin Karsunke eröffnete das Pokalschießen mit dem 1. Vorsitzenden Thomas Wächter, Erich Dohm und Nils Tötemeier. Geschossen wurde im Modus „fünf Schuss auf eine Zehner- Scheibe mit Teilerwertung“. Den ersten Platz sicherte sich Marco Pätsch, vor Thomas Wahle und Nils Tötemeier. Offizierspokal-Schießen der Schützengesellschaft Bad Meinberg Marco Pätsch siegt Die besten Schützen beim Offizierspokal-Schießen der Schützengesellschaft Bad Meinberg: (v.l.) Thomas Wächter, Nils Tötemeier, Klaus Budde (Bataillons-Schießwart) Marco Pätsch, Thomas Wahle und Erwin Karsunke.
Ostern Stadt-Anzeiger Nr. 621 13. April 2017 Seite 9 Leopoldstal in Helfer gesucht Osterveranstaltung am 15. April Auch dieses Jahr gibt es eine Osterveranstaltung vom Heimatverein Leopoldstal, Treff ist am Samstag, 15. April 2017. Beginn ist um 18 Uhr an der Steinmetz-Grillhütte, Waldweg. Es gibt wie gewohnt Essen und Trinken, ein gemütliches Lagerfeuer, einen Ostergruß für die Kinder, und reichlich Gespräche in der herrlichen Umgebung der Mergelkuhle. Vorab wird eine kleine Wanderung dorthin angeboten, Treffen dazu ist um 17 Uhr an der Silbergrund-Turnhalle. Der Verein würde sich über weitere Helfer zur Mithilfe freuen, am Donnerstag, 13. April ab 15 Uhr vorbereitende Arbeiten am Grillplatz, Sonntag ab 10 Uhr Aufräumen. Umweltaktion Leider gab es auch dieses Jahr wieder einiges an Müll und Unrat in der Landschaft zu finden, beim Umwelttag in Leopoldstal konnte vieles davon wieder aufgesammelt werden. Die Umwelt und der Heimatverein Leopoldstal bedanken sich bei den Helfern, die fleißig mit geholfen haben. Konzert des Gemischten Chores Leopoldstal am Samstag, dem 29. April Kaffee und Gesang in Leopoldstal Erfolgreiche Umweltaktion des Heimatvereins Leopoldstal. Am 15. April lädt der Verein zur Osterveranstaltung. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie frohe Ostern! Am Samstag, dem 29. April können Gäste in der Kirche Leopoldstal ein Konzert des Gemischten Chores Leopoldstal unter der Leitung von Maik Friesen erleben. Bereits um 14.30 Uhr können Sie an einer Kaffeetafel im Gemeindesaal teilnehmen, das Konzert folgt dann um 15.30 Uhr. Begleitet wird der Chor am Klavier von Henry Friesen, weitere Mitwirkende sind der Männergesangsverein Wöbbel unter der Leitung von Markus Güldenring und das Querflötentrio der Kreismusikschule Paderborn. Der Eintritt beträgt sechs Euro. Serie des Stadt-Anzeigers: Wie Martin Luther die Welt veränderte Stationen auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 Von Arnold Pöhlker Am 31. Oktober jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther, der Überlieferung nach, an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug. Das war der Beginn der Reformation. „Wie Martin Luther die Welt veränderte“ lautet eine Serie, die bis Oktober erscheint. In einem frei erfundenen Interview fragt unser Redakteur Arnold Pöhlker den Wegbereiter der Reformation, was er immer schon von ihm wissen wollte. Und der Reformator antwortet in der Sprache unserer Zeit. Bisher sind schon verschiedene Beiträgen erschienen, nachzulesen in den Ausgaben des Stadt-Anzeiger Nr. 612 bis 619. Heute folgt ein neues Gespräch „Luther: Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“. Stadt-Anzeiger: Hallo Herr Dr. Luther. Wortgewaltig sprechen Sie von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche. Worum geht es hier? Martin Luther: Diese Schrift gehört ebenfalls zu meinen Hauptschriften, die ich 1520 verfasst habe. Drei davon kennen Sie ja bereits: „Von der Freiheit eines Christenmenschen, „An den christlichen Adel deutscher Nation: Zur Reform der Kirche“ und „Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei“. In allen Abhandlungen weise ich auf meist selbst verordnete Bindungen und Zwänge hin, die gleichsam wie Ketten in einer Gefangenschaft wirken. Die weltliche und kirchliche Obrigkeit zu meiner Zeit hat den Menschen viele Freiheiten vorenthalten oder genommen. Aber ich zeige Lösungswege auf. Bei der jetzt in Rede stehenden Schrift geht es mir um die Sakramente (Anm.: Riten, religiöse Handlungen), dabei vor allem um das Abendmahl (Anm.: Erinnerung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern). Das mag sich für theologische Laien womöglich sehr speziell anhören. Für die Kirche und Priester meiner Zeit war das, was ich anstoßen wollte, von weitreichender Bedeutung. StAz: Dann war es wohl mehr als eine reformatorische Veränderung? Es kam – heute sagt man – einer Revolution gleich. Mit Ihrer Schrift haben Sie Jahrhunderte alte Grunddogmen der Kirche ins Wanken gebracht. Luther: Genauso war es. Leider haben meine Erkenntnisse aber auch Gegensätze aufgerichtet, die bis in Eure Zeit im kirchlichen Leben nicht überwunden sind. StAz: Worum ging es Ihnen konkret? Luther: Im Gehorsam gegenüber der Bibel (Evangelium) bestritt ich zuallererst die „Siebenzahl“ der Sakramente. Für mich waren nur die Taufe und das Abendmahl Sakramente. Denn nur sie sind von Christus selber eingesetzt. Mit Einschränkungen gehörte noch die Beichte (Buße) dazu. Anders betrachtete ich die übrigen vier Sakramente (Firmung, Krankensalbung, Ehe und Ordination (Weihe). Das waren für mich fromme kirchliche Bräuche und Zeremonien. Gegen sie sprach natürlich nichts. Deshalb konnten sie auch beibehalten werden. Aber es waren nach meiner Erkenntnis eben keine echten Sakramente. StAz: Sie forderten beim Abendmahl die Wiedereinführung des sogenannten Laienkelches. Was hat es damit auf sich? Luther: Hier erinnerte ich mich an Jan Hus (Anm.: Böhmischer Früh- Reformator, 1370 – 1415). Bereits er hatte sich für den Laienkelch ausgesprochen. Das war ganz in meinem Sinne. StAz: Wie begründeten Sie den Laienkelch? Luther: Lesen Sich mal die Einsetzungsworte zum Abendmahl, in denen Jesu sagt: „Trinket alle daraus“ (Matthäus 26,27). Den Laien das Abendmahl in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) zu verwehren, hielt ich deshalb für nicht schriftgemäß. Jesus sagt es ja nicht so, als ob er es nur zuließe, sondern er gibt es vor. Deshalb kann das niemand verwehren, auch die kirchliche Obrigkeit nicht. StAz: Sie lehnten auch die Transsubstantiation ab. Ein kompliziertes Wort, das so viel bedeutet wie…. Luther: …Lehre von der Wandlung von Brot in den Leib und Wein in das Blut Christi. Diese Lehre meiner Kirche war ebenfalls nicht biblisch gedacht, sondern philosophisch, um die Gegenwart Christi im Abendmahl rational zu erklären. Das aber lehnte ich ab. Ich hielt an dem einfachen Glauben fest, dass Christus beim Abendmahl tatsächlich unter uns ist. Darauf vertraute ich. Von daher brauchte es keine komplizierte theologische Lehre. StAz: In Ihrer Schrift gelangten Sie auch zu der Erkenntnis, dass das Abendmahl keine Opferhandlung sei. Luther: Ja, hierdurch sehe ich das Wesen des Abendmahls entstellt und verkehrt. Es geht beim Abendmahl und auch bei jeder Messe nicht darum, dass der Mensch ein „gutes Werk“ tun muss. Sondern uns Menschen ist etwas verheißen – etwas, was wir als Geschenk nur dankbar empfangen können. Deshalb ist mir deutlich geworden: In jeder Messe dient Gott uns – den Menschen, und nicht der Mensch Gott. Deshalb nannte ich die Messe auch Gottesdienst. In dem Zusammenhang ist mir auch deutlich geworden: Priester sind lediglich Diener. Sie haben keine – Ihr würdet heute sagen – Monopolstellung. StAz: Was sagen Sie den heutigen Menschen, was Ihnen das Abendmahl bedeuten kann? Luther: Am Abend vor seinem Frohe Ostern! Kreuzigungstod hat Jesus ein letztes Mal mit seinen Jüngern zu Abend gegessen. Dieses letzte Mahl mit den Seinen wurde zum ersten Abendmahl. Er gab ihnen Brot und Wein und sprach seine berühmten Worte. Jesus sagte ihnen, sie sollten das Abendmahl immer wieder feiern zur Erinnerung an ihn und um die Rettung zu verkündigen, die durch seinen Tod geschehen ist. Das stärkt unseren Glauben und unsere Gemeinschaft mit ihm – und unter uns. StAz: Und warum sollte man sich taufen lassen? Luther: Ob bei einem kleinen Menschenkind oder bei einem Erwachsenen – eigentlich ist die Antwort ganz einfach: Weil Jesus auch getauft wurde. Bei der Taufe kommen viele Gefühle und Hoffnungen zur Sprache. Weit über unser Verstehen hinaus reicht jedoch, was in der Taufe geschieht: Jesus Christus bindet sich an das Leben dieses Täuflings, bejaht es und sagt ihm ganz persönlich sein Weggeleit in guten und weniger guten Tagen zu („Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“). Dieser Ruf gilt für alle Zeit, für immer und ewig! In Phasen von Anfechtung und Gefahr habe ich mich deshalb mit diesem Satz getröstet und mir Mut zugesprochen: „Ich bin getauft“! Ja, es stimmt, diesen Satz habe ich sogar mal auf einen Tisch geschrieben, als mich Zweifel an meiner Glaubensfestigkeit, an meinen theologischen Positionen und an meinem Tun plagten.
Seite 1 und 2: 13. April 2017 45. Jahrgang Nr. 621
Seite 3 und 4: Stadt-Anzeiger Nr. 621 13. April 20
Seite 7: Stadt-Anzeiger Nr. 621 13. April 20
Seite 17 und 18: Stadt-Anzeiger Nr. 621 - Anzeigen -
Seite 19 und 20: Ostern Stadt-Anzeiger Nr. 621 13. A

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