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Stadt-Anzeiger 621

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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>621</strong> 13. April 2017 Seite 2<br />

Gespräch an der Theke<br />

Tag Karl, endlich kommt unser kleines Städtchen aus dem Winterschlaf<br />

- die Natur erwacht und man sieht wieder Menschen auf den Straßen.<br />

Besonders die Politiker sind überall gegenwärtig, sie schmücken jede<br />

Straßenlaterne und lächeln uns an. Am Sonntag zum Frühlingsfest<br />

in Horn waren sie nur ein paar Meter getrennt, Dr. Dennis Maelzer<br />

brutzelte Lippischen Pickert vor dem SPD Büro und ein paar Meter<br />

weiter Richtung Rathaus am CDU-Büro war es Marketa Teutrine, die<br />

Zuckerwatte herstellte. Süß gegen herzhaft...<br />

Auf dem Marktplatz gab es am Montag ein spontanes Straßenfest für<br />

mehr Toleranz, Karl. Auch wenn es nicht öffentlich gesagt wurde - es<br />

ging um eine Gründungsversammlung der AfD in einer Sportsbar ein<br />

paar Meter entfernt. Und es sollte als ein Zeichen für ein offenes, tolerantes<br />

Horn-Bad Meinberg verstanden werden...<br />

Tolerant auch den AfDlern gegenüber? Ein paar davon kenne ich<br />

persönlich, die haben mit einer rechten Szene nichts gemein. Sicher<br />

sind hier auch ein paar schwarze Schafe dazwischen. Auch hier gilt:<br />

Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren sondern das Gespräch<br />

suchen. Immerhin ist die Partei zur Wahl zugelassen.<br />

Das Gespräch gesucht hat die <strong>Stadt</strong> auch mit dem Eigentümer des<br />

Kotzenberger Hofes. Hier ist es still geworden und seit Jahren hat sich<br />

hier nichts mehr bewegt. So wie es aussieht, will sich Ronald Kotzenberg<br />

jetzt doch von dem Gebäude trennen und es der <strong>Stadt</strong> verkaufen. Das<br />

würde den Weg frei machen, es mit in das Integrierte Handlungskonzept<br />

für den <strong>Stadt</strong>kern Horn zu packen. Damit gibt es mehr Möglichkeiten<br />

für die Neugestaltung des Marktplatzes und des Umfeldes.<br />

Sag mal, Heinrich, wann geht es denn endlich mit der Versuchsphase<br />

für das neue Verkehrskonzept los? Ich habe mir das Frühjahr 2017<br />

notiert, kürzlich sprach der Bürgermeister von einem Start nach den<br />

Sommerferien...<br />

Es sollte so schnell wie möglich starten, Karl. Die SPD glaubt übrigens<br />

immer noch, dass eine Mehrheit der Bürger es nicht möchte, dass die<br />

Einbahnstraßen abgeschafft werden. Dabei haben Gunter Schmidt und<br />

Marion Betke ihr Ziel nur um sieben Stimmen verfehlt. Das mit der<br />

nicht klar genug formulierten Frage ist natürlich ein ärgerlicher Fehler,<br />

der nicht passieren durfte.<br />

M.H.<br />

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Meinberger Edekamarkt zieht es Richtung Werre<br />

Abriss und Neubau<br />

mit 1.600 Quadratmetern<br />

Nahe der Bundesstraße an der Brunnenstraße liegt der Edeka Aktivmarkt<br />

Prante. Bereits 2014 und 2015 hat der Eigentümer des Gebäudes, die Firma<br />

Wehrmann Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG aus Bad Salzuflen,<br />

Erweiterungspläne planerisch prüfen lassen und auch einen Umzug ins<br />

Spiel gebracht. Die Planungen werden vom Architekturbüro Bits & Beits<br />

vorangetrieben. Der Ausschuss sprach sich damals für eine Erweiterung am<br />

jetzigen Standort aus. Diese Pläne werden jetzt konkreter. Der Ausschuss<br />

ebnete den Weg durch Änderungen des Flächennutzungsplanes und Aufstellung<br />

eines Bebauungsplanes. Der Betreiber will das jetzige Gebäude mit<br />

950 Quadratmetern Verkaufsfläche abreißen und auf 1.600 Quadratmeter<br />

mit 1.500 Quadratmeter Vollsortimenter und 100 Quadratmeter Backshop<br />

erweitern. Das Hauptgebäude soll neun Meter hoch sein, das Lager sechs<br />

Meter. Die „Bits & Belts GmbH“ plant auf einer Grundstücksgröße von 8.490<br />

Quadratmetern dafür 100 Stellplätze. Dafür wird eine neue Fläche genutzt,<br />

die bis nah an die Werre reicht. Es werden auch Flächen einer öffentlichen<br />

Park- und Grünfläche benötigt. Lärmschutzwände zu den Nachbarn sollen<br />

für den vorgeschriebenen Schallschutz sorgen. Die Anlieferung soll über<br />

den der Bundesstraße zugewandten Grundstücksteil erfolgen, um Lärm für<br />

die Anlieger zu vermeiden.<br />

M.H.<br />

Industriepark wächst weiter<br />

10.000 Quadratmeter für<br />

Elektronikunternehmen<br />

Der Industriepark nimmt Fahrt auf. Am vergangenen Montag berichtete<br />

Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz von einem weiteren angebahnten Kaufvertrag.<br />

Ein italienisches Elektronikunternehmen mit Sitz im Ruhrgebiet<br />

will seinen Firmensitz nach Belle verlegen. 5.000 Quadratmeter Fläche sind<br />

bereits fest reserviert, ein Kaufvertrag soll noch im Sommer unterschrieben<br />

werden, weitere 5.000 Quadratmeter sollen noch hinzukommen. Außerdem<br />

beginnen in diesen Tagen die Bauarbeiten für die Produktionsstätte einer<br />

kunststoffverarbeitenden Firma, die noch 2017 einziehen und produzieren<br />

will. Dadurch entstehen in Horn-Bad Meinberg 30 neue Arbeitsplätze, so<br />

Krentz.<br />

M.H.<br />

Bezirksregierung kassiert die Windkraftpläne der <strong>Stadt</strong><br />

Alles zurück auf Los<br />

Nach einem langen Planungsverfahren hat die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

Ende 2016 einen Flächennutzungsplan zur Nutzung der Windenergie<br />

ausgewiesen. Im Zuge der Energiewende ist die <strong>Stadt</strong> aufgerufen, Flächen<br />

für Windräder planungsrechtlich zu ermöglichen. Der Plan wurde jetzt<br />

von der Bezirksregierung Detmold als übergeordneter Planungsbehörde<br />

kassiert. Am 23. März 2017 ging bei der <strong>Stadt</strong> ein Ablehnungsbescheid ein,<br />

berichtete Bürgermeister Stefan Rother auf der Sitzung des Ausschusses<br />

für <strong>Stadt</strong>entwicklung, Bauen und Liegenschaften.<br />

Die Ablehnung wurde laut Rother in der Anwendung eines Punktesystems<br />

für einen Kriterienkatalog begründet. Jetzt falle die <strong>Stadt</strong> wieder auf<br />

den Flächennutzungsplan aus 2012 zurück, der „nicht heilbare Fehler“<br />

enthielte. Frank Kuhlmann (Bürgerbündnis) wies darauf hin, dass man<br />

mit diesem „auf wackligen Beinen“ stehe und befürchtete Ansprüche auf<br />

Schadensersatz von Investoren.<br />

Während Rother auf die Planungshoheit der <strong>Stadt</strong> hinwies, fragte Kuhlmann,<br />

warum nicht Gespräche mit der Bezirksregierung über das Prozedere geführt<br />

wurden. Jetzt will Rother den 17-seitigen Bescheid auswerten und Klage<br />

gegen die Ablehnung erheben. „Wir wären sowieso ins Klageverfahren<br />

gekommen“, sagte Rother.<br />

M.H.<br />

Eine Million Euro zusätzliche Kosten für die Sicherheit am Schulzentrum Horn aufgetaucht<br />

Dem Bauamt fehlt es an Plänen und Übersicht<br />

Es machte sich eine Stimmung<br />

des Staunens und des Entsetzens<br />

breit. Gerade hat das Bauamt<br />

mit Architekt Klaus-Peter Stock<br />

(Martin Heim war verhindert) und<br />

der Planer Mario Minati erhebliche<br />

Mängel in der Sicherheitstechnik<br />

am Schulzentrum Horn benannt<br />

und die Kosten für die Beseitigung<br />

auf mindestens eine Million Euro<br />

beziffert.<br />

Bürgermeister Stefan Rother<br />

sprach angesäuert von „Fehlern<br />

der Vergangenheit“ und stellte<br />

klar: „Das darf nicht wieder vorkommen“.<br />

Besonders in der auslaufenden<br />

Hauptschule, die jetzt nach und nach<br />

zu Räumen der Sekundarschule<br />

umgebaut wird, treten diese Mängel<br />

zu Tage.<br />

Die Mängel in der Elektro- und<br />

Sicherheitstechnik wurden von<br />

Minati in einer kleinen Präsentation<br />

dokumentiert und zeigten haarsträubende<br />

Zustände.<br />

Außerdem müssten zusätzliche<br />

brandschutzrechtliche Anforderungen<br />

erfüllt werden. Durch die Aula<br />

würde die Schule zur Versammlungsstätte.<br />

Hierfür seien 2016 die Auflagen<br />

nochmals verschärft worden, erklärte<br />

Minati die Kostensteigerungen.<br />

Die Mängellisten reichten von<br />

fehlendem Überspannungsschutz,<br />

Brandschutzabschottungen, einer<br />

nicht zulässigen Hauptverteilung,<br />

fehlendem Berührungsschutz bis<br />

hin zu einer unzureichenden Treppenbeleuchtung<br />

einer Fluchttreppe.<br />

Auch fehle eine Rauchmelder-<br />

Abzugsanlage in der Aula.<br />

„Das gibt’s doch gar nicht“,<br />

entfuhr es Frank Kuhlmann (Bürgerbündnis).<br />

Dass das noch nicht alles sein kann,<br />

machte Minati deutlich.<br />

„Wir haben nicht alle Decken aufgemacht“,<br />

sagte er, so dass er für die<br />

Zahlen (eine Million Kosten) nicht<br />

die Hand ins Feuer legen wolle.<br />

Später musste Klaus-Peter Stock<br />

(Bauamt) das Fehlen von aktuellen<br />

Bestandsplänen eingestehen. „Es<br />

ist nicht so gewartet worden wie es<br />

hätte sein sollen“, so sein Statement.<br />

Erst in den letzten Jahren habe<br />

man sich mehr mit diesen Themen<br />

beschäftigt.<br />

Im Klartext heißt das: Das Bauamt<br />

hat bei der Aktualisierung der<br />

Baupläne geschludert. Keiner weiß<br />

genau, was sich unter der nächsten<br />

Decke oder Wand verbirgt. Es fehlt<br />

an Plänen und Übersicht.<br />

Ursachenforschung<br />

zeigt Missstände<br />

„Man wolle niemanden an den<br />

Pranger stellen“, sagte Uwe Huber<br />

(SPD) und hinterfragte selbstkritisch<br />

die seinerzeit vorgenommene<br />

bauabschnittsweise Planung des<br />

Umbaus von Räumen der Haupt- und<br />

Realschule zu Klassenräumen der<br />

Sekundarschule, denn diese Planung<br />

habe nicht die Kosten für die Sicherheit<br />

im gesamten Objekt erfasst.<br />

„Hätte müssen“, war mehrmals zu<br />

hören. Jetzt gelte es, gemeinsam den<br />

Karren aus dem Schlamm zu ziehen,<br />

sagte Huber.<br />

In Zukunft sollten Kostenveränderungen<br />

frühzeitig im Ausschuss<br />

angesprochen werden. Alexander<br />

Martin (CDU) sah wie der gesamte<br />

Ausschuss die Beseitigung der Sicherheitsmängel<br />

als „alternativlos“<br />

und Manfred Robrecht (SPD) wies<br />

auf die gewachsene Bedeutung des<br />

Brandschutzes hin. „Früher wurde<br />

so etwas nicht so hoch gehängt“,<br />

sagte er. Es gäbe an den Schulen<br />

viele Fluchttüren und die Gebäude<br />

seien ebenerdig.<br />

Am Rande wurde auch die Frage<br />

laut, ob angesichts der Zusatzkosten<br />

von einer Million nicht doch ein<br />

Neubau für die Sekundarschule die<br />

bessere Variante gewesen wäre. Zum<br />

Schluss versprach Bürgermeister<br />

Stefan Rother: „Baumaßnahmen<br />

werden ab sofort ganzheitlich betrachtet.<br />

Dieses Vorgehen wird es<br />

in Zukunft nicht mehr geben.“ M.H.<br />

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