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Zoonews_1_2017

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Frühjahr/Sommer <strong>2017</strong><br />

2<br />

Tiere erobern die<br />

Region 3<br />

Tierärztin<br />

Anna Hein<br />

4<br />

Kunterbunte<br />

Familie wächst<br />

Editorial<br />

Liebe<br />

Besucherinnen<br />

und Besucher,<br />

der Zoologische Stadtgarten<br />

Karlsruhe blüht<br />

auf. Dies bezieht sich<br />

nicht nur auf die vielen<br />

herrlichen Blumen im Stadtgarten, sondern<br />

kann ebenfalls im übertragenen Sinne verstanden<br />

werden. Der Zoo erfreut sich einer enormen<br />

Beliebtheit, und die Besucher sehen in der gesamten<br />

Anlage viele positive Veränderungen.<br />

Gehege werden umgebaut und vergrößert, der<br />

Lauterberg wird weiter erschlossen, mit der<br />

neuen Luchsanlage entsteht ein Tor zum Nationalpark<br />

Schwarzwald.<br />

Artenschutz, moderne Tierpräsentationen, ein<br />

deutlich ausgebautes Angebot der Zoopädagogik<br />

mit vielen interessanten Sonderführungen<br />

und Veranstaltungen: Es ist nicht zu übersehen,<br />

dass der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe in<br />

einer Aufbruchstimmung ist. Der Zoo ist überall<br />

präsent und es wird wieder viel über ihn gesprochen<br />

– und das im positivsten Sinn.<br />

Mit dem im vergangenen Jahr beschlossenen<br />

Entwicklungskonzept haben wir für die Veränderungen<br />

eine gute Vorgabe. Es ist deutlich<br />

zu merken, wie viel Herzblut die Verantwortlichen<br />

und alle Mitarbeiter einbringen, um den<br />

Zoologischen Stadtgarten noch attraktiver zu<br />

gestalten – ein Wohlfühlzoo für die Tiere, die<br />

Besucher und die Mitarbeiter.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Michael Obert<br />

Zoo-Bürgermeister<br />

Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe verstärkt Naturschutzgedanken<br />

Tor zum Nationalpark Schwarzwald<br />

E<br />

in Landschaftsausschnitt, so wie es auch<br />

im Schwarzwald sein könnte – so soll ab<br />

Herbst der neue Lebensraum der Luchse auf<br />

dem Lauterberg aussehen. In einer großenNaturanlage,<br />

bestehend aus Bäumen, Trockenmauern,<br />

Steilhängen und flachen Bereichen<br />

werden die Tiere künftig leben. Mit etwa 1.100<br />

Quadratmetern steht den Luchsen zukünftig<br />

die zehnfache Fläche ihrer bisherigen Anlage<br />

zur Verfügung. Das neue Gehege, das am Fuße<br />

des Lauterbergs beim Südeingang am Bahnhof<br />

beginnt und bei den Eulenvolieren endet, soll<br />

einen Eindruck des eigentlichen Lebensraums<br />

vermitteln. Gleichzeitig erhalten die Besucher<br />

besondere Einsichten, um so das Verhalten der<br />

Tiere gut beobachten zu können. Zu einem<br />

späteren Zeitpunkt soll angrenzend noch eine<br />

Anlage für Auerhühner geschaffen werden.<br />

„Wir bauen hier das symbolische Tor zum Nationalpark<br />

Schwarzwald“, erläutert Zoo-Direktor Dr. Matthias Reinschmidt.<br />

Panoramablick ins Gehege<br />

Der Lauterberg werde inmitten der Stadt zu einem Teil der Natur, die wenige<br />

Kilometer entfernt beginnt. „Damit verankern wir den Naturschutzgedanken<br />

für unsere heimische Flora und Fauna noch fester im Zoo“, betont Reinschmidt.<br />

Von zwei neuen Besucherplattformen aus – eine davon barrierefrei<br />

– ergeben sich für die Zoobesucher interessante Ein- und Ausblicke: Die eine<br />

Tiere auf der Seebühne<br />

Einmalig in Deutschland<br />

D<br />

ie Seebühne ist den meisten Besuchern<br />

durch Konzerte bekannt. Dort, wo normalerweise<br />

die Musik spielt, gibt es in diesem<br />

Sommer auch Tiere zu erleben. Immer sonn-<br />

tags vom 7. Mai bis zum 27. August haben<br />

Zoobewohner jeweils um 12 und 15 Uhr ihren<br />

großen Auftritt. Auge in Auge mit den Tieren<br />

vermitteln Biologen und Tierpfleger bei der<br />

deutschlandweit einmaligen Veranstaltung Interessantes<br />

und Spannendes über die Lebensgewohnheiten<br />

der Tiere. Die Präsentationen<br />

dauern jeweils etwa 30 Minuten.<br />

Plattform bietet einen Rundumblick über die<br />

Luchsanlage, die andere gibt durch eine Panoramascheibe<br />

den Blick ins Tal frei. „Mit dieser<br />

Anlage werden wir einen weiteren Schritt gehen<br />

zu einem Zoo, der nicht einfach nur Tiere zeigt,<br />

sondern Lebensräume, in denen die Besucher<br />

Tiere entdecken und beobachten können“, sagt<br />

Reinschmidt: „Es macht uns selbst Spaß, zu sehen,<br />

wie der Zoo sich weiterentwickelt. Das bekommen<br />

wir so auch von unseren Besuchern als<br />

Rückmeldungen. Es bestärkt uns, diesen Weg<br />

konsequent fortzusetzen.“<br />

Erweiterung der Elefantenanlage<br />

Die Umgestaltung des Zoos geht mit einem<br />

weiteren Großprojekt im September weiter.<br />

Mit der Erweiterung des Außengeländes der<br />

Elefantenanlage von 1.100 auf rund 3.000<br />

Quadratmeter steht auch den vier Elefanten zukünftig deutlich mehr Platz<br />

zur Verfügung. Damit wird die Altersresidenz für Asiatische Elefantenkühe<br />

weiter ausgebaut (siehe auch Seite 4). Eine der Seniorinnen ist die<br />

62-jährige Rani. Mit ihrem stolzen Alter, das mit menschlichen 100 Jahren<br />

vergleichbar ist, ist sie der älteste Elefant in Deutschland. Aber nicht nur<br />

die Elefanten profitieren von der neuen Außenanlage. Das Gelände wird im<br />

Wechsel auch von den Flusspferden genutzt werden. Wenn abends die Elefanten<br />

ins Haus gehen, dürfen die hauptsächlich nachtaktiven Flusspferde<br />

auf den großen Außenbereich.


zoo news<br />

Tiere machen Werbung<br />

Straßenbahnen mit Zoomotiven fahren durch die R<br />

A<br />

ra, Giraffe und Co. – sie alle fahren jetzt Straßenbahn. Die Tiere prangen lebens- und überlebensgroß auf insgesamt zehn Straßenbahnen<br />

des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) und düsen durch das Karlsruher Stadtgebiet sowie in die Region bis nach Heilbronn,<br />

Achern, Freudenstadt und in die Südpfalz, um sich in ihrer ganzen Pracht zu zeigen. Und mal ehrlich:<br />

Wer könnte besser Werbung für den Zoologischen Stadtgarten machen als die Tiere selbst?<br />

Expeditionen<br />

in Sachen<br />

Artenschutz<br />

D<br />

as Engagement für den Artenschutz<br />

führt sie immer wieder gemeinsam<br />

durch die ganze Welt. Zoochef Dr. Matthias<br />

Reinschmidt und Fernsehmoderator Frank<br />

Elstner waren für die SWR-Fernsehsendung<br />

„Elstners Reisen“ bereits in vielen Regionen<br />

der Erde. Auf Borneo beobachteten sie Orang<br />

Utans, die vom Aussterben bedrohten Spix-<br />

Aras waren in Brasilien ein wichtiges Thema<br />

und in Australien ging es um Koalas. Zuletzt<br />

reisten sie nach Sri Lanka, dem Land mit der<br />

größten Elefantendichte der Welt.<br />

Dort waren sie in der Elefanten-Auffangstation<br />

in Udawalawe direkt dabei, als verwaiste<br />

und aufgepäppelte Jungtiere in die Wildnis<br />

gebracht wurden. „Mit den Tierreisen, die im<br />

Fernsehen ausgestrahlt werden, haben wir die<br />

Möglichkeit, das Thema Artenschutz noch<br />

mehr in den Köpfen der Menschen zu verankern,<br />

um so Verständnis und Unterstützung für<br />

die Aufgaben zu finden“, erklärt Reinschmidt<br />

sein Engagement.<br />

Menschen im Zoo<br />

Elefantenpfleger Sebastian Stritt<br />

Ein Job zwischen Animateur und Stallbursche<br />

Arbeit der Artenschutzstiftung gut angelaufen<br />

Spendenbereitschaft wächst<br />

m Tiere nicht nur im Zoo, sondern auch<br />

U vor Ort in ihren heimischen Lebensräumen<br />

zu schützen, wurde im vergangenen Jahr die<br />

„Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe“ gegründet,<br />

die sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt<br />

rund um den Globus einsetzt. Die Stiftung fördert<br />

Maßnahmen, die dem Tierschutz, dem Umweltschutz,<br />

der Bildung, der Wissenschaft sowie der<br />

Forschung dienen und ist eng mit dem Zoo Karlsruhe<br />

verzahnt. Einige Projekte sind schon erfolgreich<br />

angelaufen. Aktiv im Artenschutz ist der Zoo<br />

bereits vor Ort in Ecuador und Sri Lanka. „Mit<br />

der Artenschutzstiftung dokumentieren wir den<br />

Stellenwert, den wir dem Erhalt von Naturräumen<br />

für Tiere auf allen fünf Kontinenten beimessen“,<br />

hebt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt die<br />

Bedeutung der Stiftung hervor, die bereits wenige<br />

Monate nach ihrer Gründung erfreuliche Erfolge<br />

verzeichnet.<br />

Eines der Projekte liegt in der Region Los Bancos<br />

am Westhang der Anden in Ecuador, einem<br />

Ozelot.<br />

der artenreichsten Länder der Welt. Dort will die<br />

Stiftung unzerstörten Regenwald und Weideflächen<br />

erwerben, um Wälder zu erhalten, beziehungsweise<br />

mit einheimischen Baumarten wieder<br />

aufzuforsten.<br />

Jeder, der etwas für den Artenschutz tun möchte,<br />

kann mit einer Spende symbolisch ein Stück<br />

Regenwald erwerben oder mit Baumspenden zur<br />

Wiederaufforstung beitragen. „Wir freuen uns,<br />

dass sich immer mehr Menschen für den Artenschutz<br />

einsetzen. Mit einer Spende können Privatpersonen<br />

bereits für wenige Euro, aber auch Firmen<br />

mit größerem Budget, aktive Artenschützer<br />

werden“, betont der stellvertretende Zoodirektor<br />

und Stiftungsvorstand Dr. Clemens Becker: „In<br />

Zukunft soll jeder Lebensraum im Zoo Karlsruhe<br />

mit einem Partnerprojekt verbunden werden.“<br />

Weitere Infos unter: www.artenschutzstiftung.de<br />

Spendenkonto: Volksbank Karlsruhe<br />

IBAN: DE07 6619 0000 0000 2121 21<br />

W<br />

enn Rani mit ihren 62 Jahren und<br />

rund vier Tonnen Gewicht versucht,<br />

ein Leckerli aus der kleinen Öffnung in der<br />

Wand zu ergattern, ist sie ganz geschickt und<br />

feinfühlig. Um die Elefanten ausreichend zu<br />

beschäftigen, haben Sebastian Stritt (31) und<br />

seine Kollegen im Elefantenhaus<br />

ständig neue Ideen, die sie umsetzen.<br />

Auch wenn es bei den<br />

großen Tieren vordergründig<br />

eher gemütlich zugeht, die Arbeit<br />

im Hintergrund beschäftigt<br />

insgesamt fünf Tierpfleger den<br />

ganzen Tag. Intensives Training,<br />

Kommandos einüben und Füttern<br />

gehören genauso zum breit<br />

gefächerten Tätigkeitsfeld wie<br />

Reinigung und Instandhaltung<br />

des Geheges oder der tägliche<br />

Medi-Check und die Zusammenarbeit<br />

mit dem Tierarzt.<br />

Auch sind immer wieder innovative<br />

Lösungen gefragt, wenn<br />

es um die spezielle Alterspflege<br />

der Elefanten geht. Stritt arbeitet<br />

seit mehr als 15 Jahren im Karlsruher<br />

Zoo. Er weiß genau, wie<br />

die Tiere sich verhalten und was<br />

sie zur Beschäftigung brauchen.<br />

„Das Arbeiten mit den Elefanten<br />

ist etwas ganz Besonderes. Der<br />

direkte Kontakt und die Intelligenz<br />

der Tiere – das beeindruckt<br />

mich immer wieder, auch nach<br />

so vielen Jahren noch. Wir Tierpfleger sind<br />

Teil der Sozialstruktur der Elefanten. Sie sind<br />

sehr sensibel und bauen eine Bindung zu uns<br />

auf. Es ist für mich erfüllend, wenn ich spüre,<br />

dass unsere tägliche Arbeit Früchte trägt und<br />

die Tiere uns vertrauen.“


zoo news<br />

Region<br />

Komm in den Zoo<br />

D<br />

er Zoologische Stadtgarten Karlsruhe<br />

hat das erste Mal ein Jahresprogramm<br />

aufgelegt. Darin sind die<br />

Tierpräsentationen auf der Seebühne enthalten,<br />

Sonderveranstaltungen wie der<br />

Karlsruher Nacht-Zoo oder zahlreiche<br />

Sonderführungen<br />

der<br />

Zoopäda-<br />

gogik. Diese<br />

bietet außerdem maßgeschneiderte Rundgänge für Kinder und Erwachsene<br />

an. Es können Führungen durch die gesamte Anlage gebucht,<br />

die Inhalte nach eigenem Interessen ausgesucht oder nach<br />

Vorschlägen eines Themenkatalogs ausgewählt werden. Dieser ist<br />

auf die Vielfalt des Karlsruher Zoos abgestimmt.<br />

I n f <br />

zu den Veranstaltungen<br />

und den Angeboten<br />

der Zoopädagogik unter<br />

www.karlsruhe.de/zoo<br />

Zoofreunde Karlsruhe<br />

Unterstütze Dein<br />

Lieblingstier<br />

gal ob Zwergmaus oder Elefant – Tierliebhaber<br />

können über die Zoofreunde Karlsruhe<br />

E<br />

Patenschaften für alle Tiere des Zoologischen<br />

Stadtgartens erwerben. „Eine Tierpatenschaft ist<br />

eine gute und unkomplizierte Möglichkeit, für den<br />

Zoo und seine Tiere zu engagieren“, so die Vorsitzende<br />

des Fördervereins Zoofreunde Karlsruhe,<br />

Gisela Fischer. Das Geld, das durch die Patenschaften<br />

eingenommen wird, kommt den Tieren<br />

im Zoo vollständig zugute. „So war es uns eine<br />

besondere Freude, dass wir für die vielen Freunde<br />

der Erdmännchen eine attraktive neue Anlage<br />

mitfinanzieren konnten.“ Auch bei der neuen<br />

Schnee-Eulen-Voliere konnten die Zoofreunde<br />

so einen Großteil der Kosten tragen. „Nicht nur<br />

für Kinder ist es schön, ihr Patentier zu besuchen.<br />

Ihr Lieblingstier regelmäßig zu sehen, schafft<br />

eine ganz besondere Bindung zwischen Mensch<br />

und Tier“, so Fischer. Prominentester Tierpate ist<br />

Fernsehmoderator Frank Elstner. Er besucht sein<br />

weißes Bennett-Känguru mit Namen Frank regelmäßig<br />

im Karlsruher Zoo. Die Tierpatenschaften<br />

sind nur ein Teil der vielfältigen Aufgaben<br />

der Zoofreunde Karlsruhe, die den Zoologischen<br />

Stadtgarten seit rund 40 Jahren unterstützen.<br />

Mehr Infos unter www.zoofreunde-karlsruhe.de<br />

Drei Fragen an Zootierärztin Anna Hein<br />

Wie sieht das Aufgabengebiet einer Tierärztin<br />

im Zoo aus?<br />

In erster Linie geht es um die ständige Betreuung<br />

des Tierbestands. Dazu gehört es, so<br />

zu beraten, dass die Tiere so gehalten werden,<br />

dass sie gesund bleiben, zum Beispiel<br />

durch artbezogene Unterbringung, Pflege<br />

und Ernährung. Auch Impfungen und regelmäßige<br />

Kotuntersuchungen spielen eine<br />

große Rolle. Der Tierarzt im Zoo ist außerdem<br />

für viele organisatorische Aufgaben<br />

verantwortlich: zum Beispiel die Erstellung<br />

von Futter- und Desinfektionsplänen sowie<br />

die Vorbereitung von Transporten. Auch die<br />

Teilnahme an verschiedenen Forschungsprojekten,<br />

der Austausch mit Kollegen und<br />

stetige Weiterbildung sind wichtiger Teil der<br />

Arbeit. Dazu kommen alle sonstigen Behandlungen,<br />

wie Verletzungen oder Erkrankungen.<br />

Wie gewinnen Sie das Vertrauen der Tiere, beispielsweise,<br />

wenn es um eine Impfung geht?<br />

Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen – in<br />

Einzelfällen hilft auch „Bestechung“ mit Leckerlis.Wir<br />

versuchen, so viele Tiere wie möglich<br />

durch Medical Training an Behandlungen<br />

zu gewöhnen. Bei nervösen Tierarten wie Zebras<br />

ist das oft schwierig, dann kommt eher das<br />

Blasrohr für die Impfung oder Medikamentengabe<br />

aus der Distanz zum Einsatz.<br />

Welche Eigenschaften sind für diesen Beruf<br />

besonders wichtig?<br />

Neben dem medizinischen Know-how braucht<br />

es ein gutes Feingefühl für die Tiere. Vor allem<br />

auch Improvisationsvermögen und Ideenreichtum,<br />

denn nicht für alle Tierarten existieren<br />

passende Instrumente. Da kann es schon<br />

mal passieren, dass man eine Narkosemaske<br />

aus einer PET-Flasche basteln muss.


zoo news<br />

Erste Altersresidenz<br />

für Elefanten in Europa<br />

Frühsport<br />

und liebevolle<br />

Pflege<br />

Rani<br />

62 Jahre<br />

E<br />

s ist ein ganz besonderes Tierschutzprojekt,<br />

das der Karlsruher Zoo mit<br />

seiner Elefantenhaltung verwirklicht.<br />

Für Elefanten aus Zirkussen, die nicht<br />

mehr reisen sollen und können, oder ältere<br />

Zoo-Elefanten, die von ihrer Gruppe<br />

verstoßen werden, hat der Zoo Karlsruhe<br />

eine europaweit einzigartige neue Altersresidenz<br />

geschaffen. Die Anlage ist komplett<br />

darauf ausgerichtet, es den Tieren<br />

mit ihren altersbedingten Eigenheiten so<br />

angenehm wie möglich zu machen. Im Innengehege<br />

gibt es etwa quer aufgehängte<br />

Baumstämme, auf die die Tiere ihren Kopf<br />

auflegen können. Dies ist wichtig für alte<br />

Elefanten, die sich nicht mehr hinlegen.<br />

Die Rückwand des Stalls ist beheizt, so ist<br />

es angenehm für die Tiere, wenn sie sich<br />

anlehnen. Seilwinden, spezielle Luftkissen<br />

und Gurte sind vorhanden, um einen<br />

Elefanten, der sich von allein nicht mehr<br />

aufrichten kann, zu heben. Medikamentengabe<br />

und regelmäßige tierärztliche<br />

Untersuchungen sind ebenso wichtig und<br />

notwendig wie Fußpflege.<br />

Erweiterung der Anlage<br />

Nachwuchs bei den Kängurus<br />

D<br />

ie Bennett-Kängurus<br />

haben Nachwuchs.<br />

Die drei Jungtiere strecken<br />

die kleinen Köpfe aus den<br />

Beuteln der Mütter. Mit der<br />

Erweiterung der Anlage<br />

bietet sich den Besuchern<br />

zudem noch ein ganz neues<br />

Erlebnis. Im neuen Teil des<br />

dann doppelt so großen Geheges<br />

dürfen die Besucher<br />

mit den beliebten Beuteltieren<br />

den Kontakt suchen.<br />

Auf einem Weg durch die<br />

Anlage ist es möglich, die Tiere zu streicheln.<br />

Allerdings nur, wenn die Kängurus das auch<br />

möchten. Wird ihnen der Besucherandrang zu<br />

viel, können sie sich zurückziehen<br />

in den Bereich,<br />

der ausschließlich den Kängurus<br />

vorbehalten ist. Möglich<br />

wurde die Umbaumaßnahme<br />

durch die Volksbank<br />

Karlsruhe, die sich mit einer<br />

jährlichen Förderung von<br />

100.000 Euro an den Umbaumaßnahmen<br />

des Karlsruher<br />

Zoos beteiligt. Neben<br />

den Bennett-Kängurus gibt<br />

es jetzt noch eine neue Art<br />

in Karlsruhe: die kleinen<br />

Parma-Kängurus. In einer großen Voliere im<br />

neuen Anlageteil ist zudem die australische Vogelwelt<br />

vertreten.<br />

Pippi-Langstrumpf-Familie<br />

Kunterbuntes Zuhause<br />

R<br />

Es wird aber auch für die nötige Fitness<br />

der Tiere gesorgt. Die fast vollständig erblindete<br />

Nanda darf regelmäßig vor der<br />

Zoo-Öffnung mit zwei Tierpflegern durch<br />

den Stadtgarten spazieren. Dabei wird das<br />

Tier mit der Hand des Pflegers geführt.<br />

Zudem ist im Winter ein weiterer Elefant<br />

aufgenommen worden. Die 45-jährige<br />

Lina wurde aus einer osteuropäischen Privathaltung<br />

übernommen. Das Tier war bei<br />

der Ankunft in einem äußerst schlechten<br />

Zustand und ziemlich abgemagert. Mittlerweile<br />

geht es Lina schon deutlich besser,<br />

auch wenn es noch dauern wird, bis sie mit<br />

den anderen Elefanten vergesellschaftet<br />

werden kann.<br />

Ab September beginnt die Erweiterung<br />

der Außenanlage. Bis zum Frühjahr 2018<br />

sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.<br />

Dann steht den Elefanten auf dem Außengelände<br />

rund dreimal so viel Platz zur Verfügung.<br />

Und der Clou der Anlage: Wenn<br />

die Elefanten abends in den Stall gebracht<br />

werden, können die vorwiegend nachtaktiven<br />

Flusspferde die große Außenfläche bis<br />

morgens nutzen.<br />

osalinda ist immer noch der Star unter den<br />

Tieren des Karlsruher Zoos. Sie ist Hellrote<br />

Ara, der im Kinderfilm „Pippi in Taka-Tuka-<br />

Land“ mitspielte. Der Umzug des Papageis, der eigentlich<br />

ein Männchen ist und Douglas heißt, vom<br />

schwedischen Malmö nach Karlsruhe war das<br />

Medienereignis im vergangenen Zoojahr. Nachdem<br />

Partner Gojan 2016 verstorben ist, freut sich<br />

Rosalinda, mit ihrer neuen Partnerin Rubin, ebenfalls<br />

ein Hellroter Ara, wieder mehr Unterhaltung<br />

zu haben. Rosalindas Familie im Karlsruher Zoo<br />

ist mittlerweile kunterbunt: Das schwarz-gefleckte<br />

Pony Kleiner Onkel und die Totenkopfäffchen<br />

im Exotenhaus, von denen jedes einzelne aussieht<br />

wie Herr Nilsson, sind ebenfalls Teil der Pippi-<br />

Langstrumpf-Tierfamilie. Zum Pippi-Clan gehören<br />

auch die drei Gelbbrustaras mit ihrem auffälligen<br />

türkis-gelben Federkleid.<br />

Arktis-Bewohner in neuer Bleibe<br />

Schnee-Eulen haben sich gut eingelebt<br />

wischen Schneeleoparden und Eisbären hat<br />

Z das Schnee-Eulen-Pärchen sich in seiner<br />

neuen Voliere gut eingelebt. Orientiert haben<br />

sich die Planer an der natürlichen Umgebung der<br />

Tiere. Sie kommen in kargen Gebieten vor, in<br />

denen es nicht viele Pflanzen und kaum Bäume<br />

gibt. In der Natur sitzen die Schnee-Eulen deshalb<br />

meist am Boden. Dieser wurde in der Voliere<br />

unterschiedlich gestaltet und mit verschiedenem<br />

Bodengrund ausgestattet. Finanzielle<br />

Unterstützung für den Neubau gab es von den<br />

Zoofreunden Karlsruhe. So konnte das Projekt<br />

deutlich schneller verwirklicht werden als ursprünglich<br />

geplant.<br />

Zoo news<br />

online<br />

Neuigkeiten gibt es auch online unter<br />

www.karlsruhe.de/zoo und auf<br />

www.facebook.com/zoo.stadtgarten.karlsruhe.<br />

Hier geht es direkt<br />

zur Online-Ausgabe<br />

der Zoo news<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Stadt Karlsruhe – Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe · Konzept und Redaktion: Koppelstätter Media GmbH, Horst Koppelstätter (V.i.S.d.P.) · Texte: Ariane Lindemann / Timo Deible · Fotos: Zoologischer<br />

Stadtgarten Karlsruhe (Timo Deible), Denise Steinmann, Roland Fränkle / Stadt Karlsruhe und Markus Zindl © <strong>2017</strong>: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der Redaktion.

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