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PRAXIS HALTUNG<br />
FOTO: PRIVAT<br />
UNSER EXPERTE<br />
Dr. Burkhard<br />
Bauer<br />
Der Experte für<br />
Lästlinge und<br />
blutsaugende<br />
Insekten ist wissenschaftlicher<br />
Berater des<br />
Instituts für Parasitologie und<br />
Tropenveterinärmedizin an<br />
der Freien Universität Berlin.<br />
FOTO: FOTOLIA<br />
Fliegenabwehr im Stall<br />
Ausgestochen<br />
Insekten sind nicht nur extrem nervig, sondern als potenzielle Krankheitsüberträger<br />
auch hochgefährlich. Was tun, um sie aus dem Stall<br />
zu verbannen oder, besser noch, erst gar nicht hineinzulassen?<br />
TEXT: ULRIKE BLETZER<br />
So klein der Feind auch sein mag,<br />
so qualvoll ist oftmals seine<br />
Wirkung. „Ein einziger Wadenstecher<br />
kann genügen, um ein<br />
Pferd außer Rand und Band zu<br />
bringen“, sagt Dr. Burkhard Bauer, Experte<br />
für blutsaugende Insekten und<br />
wissenschaftlicher Berater des Instituts<br />
für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin<br />
an der Freien Universität Berlin.<br />
Welche Dimensionen das Problem<br />
erreichen kann, erahnt man, wenn<br />
man weiß, dass ein einziges Wadenstecher-Weibchen<br />
im Laufe seines vier- bis<br />
fünfwöchigen Lebens bis zu 800 Eier<br />
ablegt, aus denen sich im Nu neue Plagegeister<br />
entwickeln. 800 neue Wadenstecher,<br />
von denen beide Geschlechter<br />
Blut saugen müssen, um sich fortpflanzen<br />
zu können: Die Weibchen brauchen<br />
für die erfolgreiche Eiproduktion,<br />
die Männchen für die Befruchtung sogenannte<br />
Blutmahlzeiten.<br />
Gefährliche Überträger<br />
Vier bis fünf Wadenstecher-Generationen<br />
wachsen im Laufe einer Saison<br />
heran. Zum Problem werden aber<br />
längst nicht nur sie: Außer Stomoxys<br />
calcitrans, so der zoologische Name<br />
des Wadenstechers, macht von Kleiner<br />
und Großer Weidestechfliege über<br />
Kriebelmücke und Gnitze bis zur Augenfliege<br />
eine ganze Heerschar von<br />
Insekten den Pferden das Leben<br />
schwer. Dass sie extrem nervig sind,<br />
für permanente Unruhe sorgen und<br />
ein Pferd im Extremfall sogar zum<br />
Durchgänger werden lassen, erscheint<br />
da fast noch als das geringere Übel.<br />
Auch dass sie juckende Stiche und<br />
><br />
60 REITER REVUE INTERNATIONAL 5/<strong>2017</strong>