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ReiterRevue-05/2017

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PRAXIS HALTUNG<br />

FOTO: PRIVAT<br />

UNSER EXPERTE<br />

Dr. Burkhard<br />

Bauer<br />

Der Experte für<br />

Lästlinge und<br />

blutsaugende<br />

Insekten ist wissenschaftlicher<br />

Berater des<br />

Instituts für Parasitologie und<br />

Tropenveterinärmedizin an<br />

der Freien Universität Berlin.<br />

FOTO: FOTOLIA<br />

Fliegenabwehr im Stall<br />

Ausgestochen<br />

Insekten sind nicht nur extrem nervig, sondern als potenzielle Krankheitsüberträger<br />

auch hochgefährlich. Was tun, um sie aus dem Stall<br />

zu verbannen oder, besser noch, erst gar nicht hineinzulassen?<br />

TEXT: ULRIKE BLETZER<br />

So klein der Feind auch sein mag,<br />

so qualvoll ist oftmals seine<br />

Wirkung. „Ein einziger Wadenstecher<br />

kann genügen, um ein<br />

Pferd außer Rand und Band zu<br />

bringen“, sagt Dr. Burkhard Bauer, Experte<br />

für blutsaugende Insekten und<br />

wissenschaftlicher Berater des Instituts<br />

für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin<br />

an der Freien Universität Berlin.<br />

Welche Dimensionen das Problem<br />

erreichen kann, erahnt man, wenn<br />

man weiß, dass ein einziges Wadenstecher-Weibchen<br />

im Laufe seines vier- bis<br />

fünfwöchigen Lebens bis zu 800 Eier<br />

ablegt, aus denen sich im Nu neue Plagegeister<br />

entwickeln. 800 neue Wadenstecher,<br />

von denen beide Geschlechter<br />

Blut saugen müssen, um sich fortpflanzen<br />

zu können: Die Weibchen brauchen<br />

für die erfolgreiche Eiproduktion,<br />

die Männchen für die Befruchtung sogenannte<br />

Blutmahlzeiten.<br />

Gefährliche Überträger<br />

Vier bis fünf Wadenstecher-Generationen<br />

wachsen im Laufe einer Saison<br />

heran. Zum Problem werden aber<br />

längst nicht nur sie: Außer Stomoxys<br />

calcitrans, so der zoologische Name<br />

des Wadenstechers, macht von Kleiner<br />

und Großer Weidestechfliege über<br />

Kriebelmücke und Gnitze bis zur Augenfliege<br />

eine ganze Heerschar von<br />

Insekten den Pferden das Leben<br />

schwer. Dass sie extrem nervig sind,<br />

für permanente Unruhe sorgen und<br />

ein Pferd im Extremfall sogar zum<br />

Durchgänger werden lassen, erscheint<br />

da fast noch als das geringere Übel.<br />

Auch dass sie juckende Stiche und<br />

><br />

60 REITER REVUE INTERNATIONAL 5/<strong>2017</strong>

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