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BOLD TRAVEL No.07

FLORIDA: LAUFSTEG DER EITELKEITEN | COLORADO | PERU: DIE SCHÄTZE DES NORDENS | SRI LANKA | BEST PLACES: THOMAS COOK SELECTION | MIT DEM NEUEN AUDI Q5: VIAJES A MÉXICO


FLORIDA: LAUFSTEG DER EITELKEITEN | COLORADO | PERU: DIE SCHÄTZE DES NORDENS | SRI LANKA | BEST PLACES: THOMAS COOK SELECTION | MIT DEM NEUEN AUDI Q5: VIAJES A MÉXICO

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<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | E-PAPER EDITION<br />

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THE MAGAZINE<br />

E-PAPER EDITION<br />

<strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

FLORIDA: LAUFSTEG DER EITELKEITEN | COLORADO | PERU: DIE SCHÄTZE DES NORDENS<br />

SRI LANKA | BEST PLACES: THOMAS COOK SELECTION | MIT DEM NEUEN AUDI Q5: VIAJES A MÉXICO


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INHALT <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 7<br />

THINK <strong>BOLD</strong><br />

NEVER REGULAR<br />

INHALT<br />

LAUFSTEG DER EITELKEITEN<br />

FLORIDA<br />

8<br />

NEW WATCHES<br />

BEGEHRENSWERT<br />

36<br />

FLIEGENFISCHEN IN DEN<br />

ROCKY MOUNTAINS<br />

16<br />

RELAXED CASUALNESS<br />

FASHION<br />

40<br />

Der US-Bundesstaat Colorado zählt insgesamt<br />

53 Berggipfel mit einer Höhe von<br />

über 4.000 Metern. Die Sommermonate<br />

sind hier ideal für ausgedehnte Wanderungen,<br />

zum Stand-up-Paddeling in<br />

Bergseen, Rafting auf wilden Flüssenund<br />

das Fliegenfischen an klaren Seen ...<br />

DESIGN<br />

NICE & USEFUL<br />

IM LAND DER STELZENFISCHER<br />

SRI LANKA<br />

48<br />

52<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | No. 007<br />

Titelbild:<br />

<strong>BOLD</strong> Archiv<br />

VIAJES A MÉXICO<br />

MIT DEM NEUEN AUDI Q5<br />

22<br />

DIE SCHÄTZE DES NORDENS<br />

PERU<br />

30<br />

Machu Picchu ist der bekannteste Ort<br />

Perus, doch das Land hat weit mehr zu<br />

bieten. <strong>BOLD</strong> begab sich auf eine abenteuerliche<br />

Reise in den Norden Perus und<br />

entdeckte die beeindruckende Festung<br />

der Nebelkrieger, heiße Thermalquellen<br />

und eine atemberaubende Natur ...<br />

Sri Lanka liegt im Indischen Ozean, östlich<br />

der Südspitze Indiens. Die kürzeste<br />

Entfernung des Inselstaats zum Indischen<br />

Subkontinent beträgt rund 50 Kilometer.<br />

Unsere Reise, auf den Spuren der Stelzenfischer,<br />

führt uns entlang der Westküste,<br />

im Zentrum der Insel bis ins südliche<br />

Hochland ...<br />

DAS BESTE VOM BESTEN<br />

BEST PLACES<br />

62<br />

IMPRESSUM<br />

70


LAUFSTEG<br />

DER EITELKEITEN<br />

FLORIDA<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Die Einreiseformalitäten am Flughafen von Miami sind für US-Verhältnisse<br />

schnell erledigt, die Koffer drehen schon ihre Runden auf dem Gepäckförderband,<br />

und draußen vor dem Terminal öffnet gleich der erste Taxifahrer<br />

die Türen seines Autos und sagt: „Welcome in Miami, how are you?“


10 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

FLORIDA<br />

Es ist Samstagabend, 22:00 Uhr, ein<br />

warmer Wind weht. Eine dreiviertel Stunde<br />

dauert die Fahrt auf einem hellerleuchteten,<br />

zehnspurigen Highway, dann durch<br />

Downtown, dem internationalen Finanzzentrum<br />

der Metropole, zum Mandarin<br />

Oriental Hotel. Der Fahrer kubanischer<br />

Herkunft erzählt von seiner Stadt. Lebenswert<br />

sei Miami, sagt Juan Perez, immer<br />

angenehm warm, nur im Hochsommer zu<br />

heiß, da flüchte man am besten aus ganz<br />

Florida, die Stadt sei heute im Gegensatz<br />

zu früher sicher, die Mieten für Apartments<br />

und Preise für Wohneigentum<br />

moderat, aber die Lebenshaltungskosten<br />

insgesamt zu hoch. „Na ja“, fügt er hinzu,<br />

„es ist schon ok, in Miami zu leben“, und<br />

lacht.<br />

Was er sich von der Annäherung<br />

zwischen den USA und Kuba verspreche?<br />

„Abwarten“, antwortet Perez, „bis sich die<br />

Beziehungen beider Länder zueinander<br />

spürbar verbessern, vergeht bestimmt<br />

noch viel Zeit.“ Barack Obama hat als erster<br />

US-Präsident seit 1928 dem sozialistischen<br />

Inselstaat im März 2016 einen historischen<br />

Besuch abgestattet und Direktflüge noch<br />

in diesem Jahr versprochen. Seither ist<br />

auch von Fähren die Rede, die regelmäßig<br />

zwischen Miami, Ford Lauderdale und<br />

Key West in Florida und Kuba verkehren<br />

sollen. Seit September fliegt nun die<br />

US-Airline Jet Blue von Fort Lauderdale<br />

direkt nach Santa Clara auf Kuba. Aber<br />

die Zustimmung der USA und Kuba zu<br />

Fährverbindungen lässt auf sich warten.<br />

Bisher hat lediglich Carnival Cruise Lines<br />

einen Stopp auf Kuba in ihr Kreuzfahrtprogramm<br />

von Miami aufgenommen. Was in<br />

der Metropole des „Sonnenscheinstaats“<br />

offenbar kein großes Thema ist. „Wann<br />

die ersten Fähren fahren, weiß niemand“,<br />

sagt der Taxifahrer, „und es interessiert<br />

irgendwie auch niemanden wirklich in<br />

Miami.“<br />

In der Bar des Mandarin Oriental spielt<br />

eine kubanische Band. Gäste tanzen zu<br />

den Rhythmen, es ist eine coole Party, die<br />

hier in der Lobby des auf der kleinen, dreieckigen<br />

Insel Brickell Key direkt am Wasser<br />

gelegenen Luxus-Hotels mit Privatstrand<br />

steigt. „Wenn die Fähren endlich zwischen<br />

Florida und Kuba fahren, wird das dem<br />

Kulturaustausch zwischen beiden<br />

Ländern zugute kommen, sagt der Gitarrist<br />

der Band, Manuel Sanchez. Aber die<br />

meisten Exil-Kubaner in Miami seien sehr<br />

skeptisch gegenüber der Außenpolitik<br />

der USA.<br />

In Litte Havanna am nächsten Morgen<br />

wartet Jennifer Porciello von Miami Culinary<br />

Tours auf uns. Sie führt Touristen auf<br />

einem kulinarischen Streifzug durch das<br />

Viertel mit seinen leuchtenden Graffities<br />

an Häuserfassaden, Gallerien, Zigarrenmanufakturen,<br />

Restaurants, Cafés und<br />

Bars, in denen morgens schon Live-Bands<br />

spielen. „An dem Tag des Kuba-Besuchs<br />

von Obama sind hier plötzlich viele Polizisten<br />

aufgezogen“, erinnert Jennifer sich,<br />

„an jeder Ecke standen Einsatzwagen. Ein<br />

Freund von mir hat einen Wasserwerfer<br />

ein paar Blöcke entfernt gesehen.“ Es sei<br />

ruhig geblieben, aber die Polizei befürchtete<br />

wohl spontane Demonstrationen<br />

oder gar Ausschreitungen gegen die<br />

Kuba-Visite des Präsidenten.


FLORIDA <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 11


12 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

FLORIDA<br />

Die Exil-Kubaner in Miami trauten dem<br />

Castro-Regime nicht über den Weg.<br />

Vielen sei es nach wie vor verhasst, fügt<br />

die Fremdenführerin hinzu.<br />

Während am Sonntagmittag in Little<br />

Havanna größere Familiengesellschaften<br />

zum Lunch einkehren, ist am Ocean Drive<br />

in South Beach rund eine halbe Stunde<br />

mit dem Auto entfernt, schon Partystimmung.<br />

Der Ocean Drive ist der Laufsteg<br />

der Eitelkeiten im Art Déco Distrikt. Die<br />

Terrassen der Cafés, Kneipen und Restaurants<br />

sind gut besucht, es ist schwierig<br />

einen freien Tisch zu finden. Die Gäste<br />

in Badekleidung, ein Netzteil über einen<br />

knappen Bikini geworfen, durchtrainierte<br />

Muskelpakete mit Kurzhaarschnitt oder<br />

Rastalocken in eng sitzenden, ärmellosen<br />

Shirts und Shorts. Afroamerikanische und<br />

kubanische Schönheiten, Models und<br />

Gangstatypen, Freigeister und Dandys,<br />

Aufschneider und Selbstdarsteller, Hedonisten<br />

allesamt. Die Cocktails werden<br />

hier aus Pokalen getrunken, zum Preis<br />

von 35 US-Dollar, bei 28 Grad Celsius im<br />

Schatten. Um die Ecke in einer Seitenstraße<br />

blendet im grellen Sonnenlicht<br />

ein Diner im Pullmanwagen aus Chrom.<br />

Drinnen herrscht Eisschranktemperatur.<br />

Budweiser-Flaschen auf den Tischen, die<br />

Sitzbänke mit knallrotem Leder bezogen.<br />

Der Ocean Drive ist gesäumt von pastellfarben<br />

gestrichenen Hotels mit Bullaugen,<br />

in Fassaden integrierten Neonschildern<br />

und „Augenbrauen“ über den Fenstern,<br />

die vor dem Sonnenlicht schützen. Vor<br />

manchen Hotels sind dauerhaft Oldtimer<br />

wie ein Ford Thunderbird geparkt. Gegen-<br />

über der breite Strand mit feinem, weißen<br />

Sand, auf den die Wellen des grün-blau<br />

leuchtenden Atlantiks branden, und<br />

seinen markanten Rettungsschwimmerhäuschen,<br />

die Autoren von Stadtmagazinen<br />

in den Rang von Art-Déco-Kunstwerken<br />

erheben. Ein Nachmittag vergeht<br />

hier schnell, man kann hier ein paar Tage<br />

verbringen, zwischen Strand und Catwalk<br />

pendelnd, ohne dass einen Langeweile<br />

überkommt.<br />

Szenenwechsel. Wir fahren mit dem Mietwagen<br />

in verschiedene Distrikte, vorbei<br />

an Kanälen, in denen weiße Yachten an<br />

Restaurants anlegen, wie dem immer gut<br />

besuchten Lique in North Miami Beach.<br />

An Mittwochabenden ist ohne Reservierung<br />

kein Tisch zu kriegen im Kitchen<br />

305 im Newport Beachside Hotel in der<br />

Collins Avenue, Sunny Isles Beach, die als<br />

„russische Riveira“ verschrien ist. „Lobster<br />

– all you can eat“ steht auf der Speisekarte,<br />

und die Gäste stehen Schlange.<br />

Das mediterrane Restaurant Klima in<br />

Miami Beach brummt an Samstagabenden,<br />

wenn Bands spielen, und ist<br />

auch an anderen Tagen oft ausgebucht.<br />

Wir passieren einige Privatinseln wie das<br />

Prominenteneiland Fisher Island und Port<br />

Miami, dem größten Kreuzfahrthafen der<br />

Welt. Mehrere Ozeanriesen liegen vor<br />

Anker, warten auf Passagiere, die einen<br />

Karibiktörn gebucht haben. Am Horizont<br />

die Skyline von Miami, die drittgrößte<br />

der USA nach New York und Chicago, in<br />

Orange und Rot des Sonnenuntergangs<br />

leuchtend. Wir erreichen Coral Gables,<br />

ein „stinkvornehmer Vorort“ von Miami,<br />

wie Don Winslow in seinem aktuellen<br />

Kriminalroman „Germany“ schreibt, der<br />

zu zwei Dritteln in Florida spielt. Nur eine<br />

halbe Autostunde von South Beach oder<br />

Miami Downtown entfernt, und doch<br />

eine andere Welt. Die Luxusherberge The<br />

Biltmore, 1926 erbaut, ragt wie ein Schloss<br />

über den in mediterranem Architekturstil<br />

erbauten Villen mit ihren gepflegten<br />

Vorgärten und den Alleen mit Banyan-<br />

Bäumen auf. Von den angenehm spartanisch-luxuriös<br />

eingerichteten Zimmern,<br />

deren Böden mit orientalischen Fliesen<br />

belegt sind, schweift der Blick über den<br />

Pool, der nach Hotelangaben der größte<br />

auf dem amerikanischen Festland ist, zu<br />

einem angrenzenden Golfplatz, auf dem<br />

auch Ex-Präsident Bill Clinton gerne spiele,<br />

sagt Marketingchef Philippe Parodi. Die<br />

Restaurants des Hotels, allen voran das<br />

französische Palme d´Or, zählen zu den<br />

besten in Miami.<br />

Wenn Miami die tropische Metropole<br />

der USA ist, dann sind die Florida Keys<br />

weiter südlich der tropische Traum der<br />

Vereinigten Staaten. Eine Inselgruppe<br />

mit weißen Sandbänken, Wattgebieten<br />

und Mangrovenhainen erstreckt sich vom<br />

Festland weit ins Meer hinaus. Bis Key<br />

West am Ende der Perlenschnur führt der<br />

rund 200 Kilometer lange, mit mehreren<br />

Brücken verbundene US Highway 1, eine<br />

der schönsten Autostrecken der Welt. Auf<br />

der einen Seite die Florida Bay im Golf<br />

von Mexiko, auf der anderen die Straits<br />

of Florida im Atlantik mit insgesamt 113<br />

Inseln. Die Farben des Meers rechts und<br />

links der Straße changieren von Smargadgrün<br />

über Türkis bis Azur. Parallel<br />

zur Straße verläuft eine stillgelegte


FLORIDA <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 13<br />

Zugstrecke, zerstört von einem Hurrikan.<br />

Eine alte Eisenbahnbrücke, aus der ein<br />

Abschnitt wie von einem Seeungeheuer<br />

herausgerissen scheint, mahnt an die<br />

Zerstörungskraft der Naturgewalten.<br />

Key West am südlichsten Ende der USA ist<br />

eine beschauliche Kleinstadt mit Villen im<br />

Architekturstil der Südstaaten, Art-Déco-<br />

Häusern, Gallerien und vielen Kneipen. In<br />

Key West gibt eine bunte Szene aus Künstlern,<br />

Hippies, Exzentrikern und Homosexuellen<br />

den Ton an. Ernest Hemingway<br />

hat hier von 1931 bis 1940 in einem im<br />

spanischen Kolonialstil gebauten Haus,<br />

das später zu einem Museum umfunktioniert<br />

wurde, gelebt und gearbeitet.<br />

„Das kurze glückliche Leben des Francis<br />

Macomber“ und „Die grünen Hügel<br />

Afrikas“ schrieb der Schriftsteller hier. An<br />

den Wänden hängen Schwarzweiß-Fotos,<br />

die den Autor beim Hochseeangeln oder<br />

der Großwildjagd in Afrika zeigen. Von<br />

Key West sind es nur 140 Kilometer nach<br />

Kuba. Aber auch hier sind die in Aussicht<br />

gestellten Fährverbindungen kein Stadtthema.<br />

Auf der Rückfahrt zum Festland biegen wir<br />

bei Islamorada und Marathon gelegentlich<br />

rechts und links ab, fahren über kurze<br />

gewölbte Bücken auf kleine Insel, die von<br />

Kanälen durchzogen sind, an deren Ufern<br />

Yachten vor Grundstücken mit von Kokospalmen<br />

umstandenen Villen dümpeln.<br />

Wir fahren dann auf einem Highway,<br />

der durch den Nationalpark der Everglades<br />

führt, ein Feuchtgebiet aus Sumpf,<br />

Flüssen, Seen, Prärie und Grasland. Alligatoren<br />

sind hier heimisch und der scheue<br />

Florida-Puma, von dem es geschätzt nur<br />

noch rund hundert gibt, sowie zahlreiche<br />

Giftschlangen und Tiger-Pythons, die von<br />

ihren Besitzern ausgesetzt wurden, sich<br />

zur Plage vermehren und das Ökosystem<br />

durcheinander bringen. Weiter geht es<br />

entlang der Golfküste bis zu den durch<br />

eine unmerkliche Brücke verbundenen<br />

Schwesterinseln Sanibel & Captiva bei Fort<br />

Myers. Sanibel ist ein tropischer Garten<br />

mit Naturschutzgebieten. Die Häuser und<br />

Villen sind maximal zwei Stockwerke hoch<br />

und befinden sich in gepflegten Gärten.<br />

Die Hotels sind kaum wahrnehmbar<br />

und liegen doch direkt hinter Dünen am<br />

Naturstrand, wo keine einzige Bude, kein<br />

Restaurant und keine Bar zu sehen sind.<br />

Auf den Balkonen der Gäste türmt sich<br />

die Ausbeute des Tages: Muscheln in<br />

allen Größen. Sie sind hier so zahlreich,<br />

dass ihnen gleich ein Museum gewidmet<br />

wurde. Ein Zentrum auf der Insel gibt es<br />

nicht. Restaurants und Geschäfte verteilen<br />

sich teils weit auseinandergezogen auf<br />

dem Periwinkle Way, der übergeht in<br />

die Sanibel-Captiva Road. Auf Captiva<br />

trifft sich die Szene zum Sonnenuntergang<br />

im Mucky Duck, eine unprätentiöse<br />

Kneipe. Die glühend rote Sonne versinkt<br />

hier nicht einfach am Horizont, sondern<br />

schmilzt geradezu auf den Meereswogen<br />

dahin. Nach Cabbage Key, vorbei an<br />

verträumten Inseln, führt eine Halbtagestour<br />

mit einem Ausflugschiff von Captiva<br />

Cruises, die am South Island Resort<br />

ablegen. Mehr als eine Stunde begleiten<br />

Delfine das Schiff. Weiter nördlich folgt<br />

Sarasota, ein mondäner Seeort mit weiten<br />

weißen Stränden im Norden, kleineren<br />

von Steinformationen unterbrochenen<br />

und tropischen Pflanzen bestandenen<br />

Buchten im Süden, großen Yacht-Häfen,<br />

elegante Boutiquen, schicken Restaurants<br />

und reicher Kultur. Seit Miami auf<br />

unserer Route die erste Stadt mit wenigen<br />

Hochhäusern im Zentrum. Auf den Sarasota<br />

Keys, eine Reihe vorgelagerter Inseln,<br />

die sich über knapp 60 Kilometer vom<br />

Süden des Stadtgebiets bis Anna Maria<br />

Island im Norden erstreckt, herrscht eine<br />

lässig-entspannte Atmosphäre. Auf den<br />

Inseln, von denen jede ihren individuellen<br />

Charme hat, säumen Villen- und<br />

Bungalow-Viertel die Uferstraße auf der<br />

einen, kilometerweite, breite Strände mit<br />

weißem, pudrigen Sand auf der anderen<br />

Seite. Direkt an der Küstenstraße coole<br />

Beach-Bars, aus denen Reggae schallt,<br />

und kleine, bezahlbare Fisch- und Meeresfrüchterestaurants.<br />

Die Wellen des türkisfarbenen<br />

Meers rollen sanft auf den flach<br />

abfallenden Strand. Am Ufer planschen<br />

Kinder, Schwimmer ziehen gemächlich<br />

ihre Bahnen, und weiter draußen steigen<br />

Parasailer auf, kreuzen Katamarane, Segelboote<br />

und Motoryachten.<br />

Siesta Key, 13 Kilometer lang, zählt zu<br />

den beliebtesten Inseln. Ein familienfreundliches<br />

Dorf, der Sand so fein wie<br />

weißes Mehl, bonbonfarbene Rettungsschwimmerstationen<br />

ziehen scharenweise<br />

Besucher an, ohne dass der Strand<br />

je überlaufen wirkt. Abends steigen hier<br />

Beachpartys, an Sonntagen trommeln<br />

und tanzen Hippies zum Sonnenuntergang.<br />

Dagegen scheinen auf Anna Maria<br />

Island die 50er Jahre anzudauern. Die<br />

Holzhäuser hat die Sonne ausgebleicht,<br />

an den Stränden rauscht das Meer,


14 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

FLORIDA<br />

Fotos: <strong>BOLD</strong> Archiv, M. Winckler<br />

Sonnenuntergang: Strand von Panama<br />

City Beach, im Nordwesten Floridas


FLORIDA <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 15<br />

pfeift der Wind und kreischen die Vögel,<br />

sonst ist hier nichts zu hören. Die kulturelle<br />

Attraktion Sarasotas, die zu den<br />

bedeutendsten an der Golfküste zählt, ist<br />

das Anwesen des Eisenbahn-, Immobilien-<br />

und Zirkusmagnaten John Ringling<br />

in einem großen Park. Das Zirkusmuseum<br />

gibt Einblick in den Alltag von Artisten<br />

und Akrobaten und beherbergt gleichzeitig<br />

den größten Miniaturzirkus der<br />

Welt. Zur Kunstsammlung der Familie, zu<br />

sehen in einem Museum auf dem Areal,<br />

zählt eine der größten Rubens-Sammlungen<br />

der Welt. Die Wohnstätte der<br />

Ringlings, der im Stil der venezianischen<br />

Renaissance gebaute Palast Cá d´Zan, lässt<br />

ahnen, welch exzentrischen Geschmack<br />

sein Besitzer hatte. Die Kombination aus<br />

exzellenten Stränden, hervorragender<br />

Wasserqualität und kulturellem Reichtum<br />

macht Sarasota gemeinsam mit dem<br />

wohltuenden Kontrast der Inseln Sanibel<br />

& Captiva zu einer der schönsten Regionen<br />

in Florida.<br />

In Panama City Beach im Nordwesten<br />

Floridas erschrecken zunächst hässliche<br />

Hochhäuser direkt am Strand die<br />

Augen. Aber Reiseführer David Demarest<br />

weiß seinem Gast die Befürchtungen zu<br />

nehmen. „Warte doch erstmal ab“, sagt der<br />

32-Jährige und fügt gleich hinzu, ohne<br />

wirklich eine Antwort abzuwarten: „Du<br />

siehst aus, als könntest Du ein Bier gebrauchen,<br />

oder auch zwei.“ Ich wolle doch<br />

nicht etwa direkt in mein Hotel. Er kenne<br />

eine coole Strandbar. In dem zu beiden<br />

Seiten und nach vorne offenen Holzverschlag<br />

schallt Reggae aus den Boxen. Wir<br />

sitzen auf der überdachten Terrasse auf<br />

Barhockern an hohen Tischen. Eine angenehme<br />

Brise kühlt die Hitze ein wenig ab.<br />

Kellner Jack bringt einen Krug Bier, Zwiebelringe<br />

in Bierteig frittiert und honigfarbene<br />

Buffalo Chicken Wings. Der Strand<br />

ist sehr weit, der pulvrige Sand weiß und<br />

das Meer kristallklar. Ein breiter, wie mit<br />

dem Lineal gezogener Wasserstreifen<br />

leuchtet türkisfarben, dahinter geht die<br />

Farbe abrupt in Tintenblau über.<br />

Ich könne den Strand gleich aus der<br />

Vogelperspektive sehen, wenn ich<br />

möchte. „Klar“, antworte ich erfreut. David<br />

wählt eine Telefonnummer, führt ein<br />

kurzes Gespräch mit der Firma Panhandle<br />

Helicopter, die gleich um die Ecke ihren<br />

Standort hat. Der Hubschrauber steht<br />

schon bereit, die Türe auf der Seite des<br />

Passagiers ausgehängt, damit ich fotografieren<br />

kann. Die Pilotin Autumn Cabaniss<br />

setzt sich an den Steuerknüppel. Gleich<br />

würde ich verstehen, warum sie jeden Tag<br />

mit einem Lächeln zur Arbeit gehe, sagt<br />

die 27-Jährige.<br />

Der Strand erstreckt sich schnurgerade<br />

auf einer Länge von 43 Kilometern.<br />

Das entspricht ungefähr der Autobahnstrecke<br />

Düsseldorf - Köln. Nur an den<br />

beiden Enden im Norden und Süden<br />

knickt der Beach etwas ab. Die Küste ist<br />

gesäumt von einigen Hochhäusern mit<br />

Ferienapartments, die von oben weniger<br />

abstoßend wirken. Dazwischen stehen<br />

Bungalows, Beachbars und Villen. Im<br />

Süden unbebaute Naturparks mit Badestränden,<br />

Wanderwegen und Seen, an<br />

deren mit Schilf bestandenen Ufern Alligatoren<br />

hausen. Dahinter erstrecken sich<br />

die Küstenstraße und Nebenwege mit<br />

flachen Wohnhäusern, Einkaufszentren,<br />

Tankstellen, Restaurants und Kneipen.<br />

Strand und Wasser sind von herausragender<br />

Qualität, die Artenvielfalt beeindruckend.<br />

Da ein Schwarm Delfine,<br />

mindestens zehn Tümmler, dort Stachelrochen,<br />

eine Schildkröte, und dann Haie,<br />

ganz nah am Ufer, Stand-up-Paddler nicht<br />

weit entfernt. „Keine Sorge“, winkt David<br />

ab, „Riffhaie, die tun nichts.“<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.visitflorida.com<br />

HOTEL EMPFEHLUNGEN:<br />

Mandarin Oriental<br />

www.mandarinoriental.com<br />

The Biltmore, Miami, Coral Gabels<br />

www.biltmorehotel.com<br />

Pullman Miami Airport Hotel<br />

www.pullmanhotels.com<br />

Gates Hotel<br />

www.gateshotelkeywest.com<br />

Hotel Indigo Sarasota<br />

www.ihg.com<br />

The West Wind Inn<br />

www.westwindinn.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.turkishairlines.com


WILD WEST<br />

FLIEGENFISCHEN IN DEN<br />

ROCKY MOUNTAINS<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

Der US-Bundesstaat Colorado zählt insgesamt 53 Berggipfel mit einer Höhe<br />

von über 4.000 Metern. Die Rocky Mountains bieten mehr als genug Herausforderungen<br />

für Ambitionierte und Beginner. Die Sommermonate sind ideal<br />

für ausgedehnte Wanderungen durch die ursprünglichen und grünen Berglandschaften,<br />

zum Stand-up-paddeling in Bergseen, Rafting auf wilden<br />

Flüssen, Hundeschlittenfahrten auf rauen Pisten und das Fliegenfischen an<br />

klaren Seen in schönster Bergkulisse. Die Goldgräber-Stadt Breckenridge<br />

bietet dafür eine ideale Ausgangslage.


18 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

COLORADO<br />

Auf über 2.900 Metern über dem Meeresspiegel<br />

gelegen, verspricht die einstige<br />

Goldgräber-Stadt Breckenridge zu Füßen<br />

der Rocky Mountains ein modernes<br />

Wild West Feeling. Auf 4.600 Einwohner<br />

kommen 76 Restaurants, Bars sowie zwei<br />

Brauereien und als Besonderheit die<br />

Breckenridge Distillery, die wohl höchst<br />

gelegene der Welt. Gerade wurde dem<br />

hauseigenen Bourbon der Titel des Best<br />

American Blended Whisky verliehen.<br />

In den Sommermonaten ist das quirlige<br />

Breckenridge der Ausgangspunkt<br />

für Outdoorfans aus der ganzen Welt.<br />

Das Fliegenfischen auf „hohem Niveau“<br />

wollen wir hier ausprobieren, eine<br />

uramerikanische Freizeit-Aktivität. Das<br />

Fliegenfischen gehört im Sommer zu<br />

den beliebtesten Aktivitäten der Amerikaner.<br />

Es ist eine besondere Art des<br />

Angelns mit einem leichten Köder, der<br />

Fliege, verbunden mit einer eleganten<br />

Wurftechnik, die erst durch den Einsatz<br />

einer Spezialschnur ermöglicht wird. Es<br />

gibt eine Vielzahl von außergewöhnlichen<br />

Spots, so zum Beispiel der Upper<br />

Blue River und der Eagle River, die sich<br />

auf über 2.000 Höhenmetern befinden.<br />

Im Sommer eignen sich ebenso der<br />

alpine Bergsee Mountain Lake und der<br />

Colorado River im Rocky Mountain National<br />

Park zum Fangen der flinken Fischlein.<br />

Im Shop der Breckenridge Outfitters<br />

besorgen wir uns die zum Fischen geeignete<br />

Ausrüstung, die brusthohe, wasserdichte<br />

Wathose und die passenden Boots<br />

ziehen wir gleich an. Mit der Fishing-<br />

Licence der Colorado Division of Wildlife<br />

in der Tasche kann es losgehen.<br />

Wir verstauen unsere Utensilien in einem<br />

stattlichen Pick-up-Truck, einem Dodge<br />

Ram Crew Cab mit passender V8. Sehr<br />

viel Auto, brachiales Design in seiner<br />

schönsten Form. Big Block for big Boys<br />

and Girls. Darren Sinclair, ein freundlichstiller<br />

Fischerei-Profi mit graumeliertem<br />

Bart und schottischen Wurzeln, ist unser<br />

Guide und Fahrer. Die Route geht auf<br />

dem State Highway No. 9 entlang des<br />

Blue River. Auf den Berggipfeln in der<br />

Ferne glänzt der Schnee in der Sonne,<br />

dessen Schmelzwasser den Colorado<br />

River speist. Wir schrauben uns weitere<br />

Serpentinen hinauf, an verlassenen Goldminen<br />

vorbei. Und überqueren schließlich<br />

den Hoosier Pass auf 3.518 Metern:<br />

„Hier ist die Wasserscheide zwischen<br />

Atlantik und Pazifik, hier entscheidet<br />

sich also, in welche Richtung das Wasser<br />

fließt“, erklärt Darren. Ab nun geht es<br />

wieder bergab, wir nehmen die Abfahrt<br />

zur County Road No. 4. Nach etwa 11<br />

Meilen sehen wir auf der rechten Seite,<br />

einiges tiefer liegend, auf einer Höhe<br />

von 3.292 Metern, das Montgomery<br />

Reservoir und Stausee.<br />

Eine kleine Wanderung führt hinauf zum<br />

Wasserfall mit einem fantastischen Blick<br />

über den See und zu den historischen<br />

Gebäuden einer Goldgräber-Mine, der<br />

sehenswerten Magnolia Mill. Von hier<br />

aus geht der Wheeler Trail zum gleichnamigen<br />

Lake, die Spitze des Wheeler<br />

Mountains erreicht 4.173 Meter. Wir<br />

kehren jedoch zum Auto zurück, fahren<br />

noch ein Stück und kommen zum Ziel,<br />

einem schön gelegenen See: Mit dem<br />

Dodge Ram ist die abfallende Piste


COLORADO <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 19


20 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

COLORADO<br />

Montgomery Reservoir<br />

und Stausee<br />

Fotos: H. G. Teiner und <strong>BOLD</strong> Archiv


COLORADO <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 21<br />

kein Problem, „Alma State Wildlife Area“<br />

steht auf einem kleinen Schild aus Holz<br />

neben dem Weg.<br />

Der großzügig angelegte Forellenteich<br />

wird vom Middle Fork South Platte River<br />

gespeist und liegt in einem sanften Tal<br />

auf etwa 3.200 Metern Höhe. Der weite<br />

Blick rundum endet erst an der ansehnlichen<br />

Bergkette im Hintergrund. Wir<br />

fühlen uns wie in der Kulisse eines Hollywood-Streifens.<br />

Ein tiefblauer Himmel<br />

mit weißen Wölkchen krönt den Augenblick<br />

und Fliegenfischen das Angeln: Die<br />

anspruchsvolle und flinke Regenbogenforelle<br />

ist das Ziel.<br />

„Forellen sind launisch wie das Wetter<br />

und Erklärungen führen eigentlich nicht<br />

weiter“, so versucht uns Darren auf die<br />

hintergründige Weisheit des Fliegenfischens<br />

einzustimmen. „Mal beißen<br />

die lieben Fischlein und mal nicht“, der<br />

Mensch mag versuchen, die Ursachen<br />

dahinter zu ergründen. Für den Erfolg hat<br />

er verschiedene, kunstvoll hergestellte<br />

Köderfliegen in seiner Box. „Fischen ist<br />

wie Schachspielen“, hören wir Darren<br />

murmeln. Wir beschäftigen uns mit der<br />

speziellen Fliegenrute und den dazugehörigen<br />

Schnüren, denn Fliegenfischen<br />

ist erst einmal viel vorbereitende<br />

Feinarbeit, die mit Fingerspitzengefühl<br />

durchgeführt sein will. Die kunstvollen<br />

Fliegen werden mit filigraner Verknotungstechnik<br />

an der Schnur befestigt.<br />

Wir fischen vom Ufer aus, gehen einen<br />

Schritt ins Wasser hinein und stellen uns<br />

die Fragen: Wo stehen hier die Fische<br />

und welche Fliegen versprechen heute<br />

Erfolg? Wir eifern der ausgefeilten und<br />

präzisen Wurftechnik Darrens nach – und<br />

alles daran erinnert uns irgendwie an die<br />

Bilder und Stimmungen des amerikanischen<br />

Films: „Aus der Mitte entspringt<br />

ein Fluss“. Aus dem Jahre 1992, Regisseur<br />

und Produzent war Robert Redford.<br />

Nach einer Romanvorlage von Norman<br />

Maclean. Es ist die archaisch anmutende<br />

Geschichte von zwei charakterlich<br />

grundverschiedenen Brüdern. Der eine,<br />

Paul, gespielt von Brad Pitt, ist hier der<br />

offene Gefühlstyp, der andere, Norman,<br />

dargestellt von Craig Sheffer, ist ein<br />

verschlossener Kopfmensch. Der eine<br />

bleibt, der andere verlässt die Heimat,<br />

um zu studieren. Nur die gemeinsame<br />

Leidenschaft zum Fliegenfischen in der<br />

Natur verbindet beide für Momente,<br />

die von großer menschlicher und geistiger<br />

Kraft geprägt sind. Plötzlich ist ein<br />

Zug an der Schnur spürbar, tatsächlich,<br />

eine Forelle fand unseren Köder, sie<br />

ist noch etwas klein. Wir entlassen sie<br />

wieder in ihr nasses Lebenselement und<br />

Darren gibt uns einen Satz mit auf<br />

den Weg: „It’s fishing, not hunting“. Wir<br />

kommen wieder.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.gobreck.com<br />

HOTEL EMPFEHLUNG:<br />

www.gwlodging.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.lufthansa.de


VIAJES A MÉXICO<br />

MIT DEM NEUEN Q5 UNTERWEGS<br />

AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />

Wir reisen von Berlin ins 9.974,96 km entfernte Mexiko, um uns den neuen<br />

Audi Q5 auf einem Roadtrip einmal näher anzusehen: Von Los Cabos – an<br />

der südlichsten Spitze der mexikanischen Halbinsel Baja California, geht es<br />

nach Todos Santos – im südöstlichen Teil der Baja.


24 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

ADVENTURE<br />

Es ist kalt und tiefe Nacht, als wir nach<br />

einem 12-Stunden-Flug, um 4.30 Uhr auf<br />

dem Flughafen in Mexiko Stadt landen. Wir<br />

haben Zeit (viel Zeit), denn unser Weiterflug<br />

nach San José Del Cabo startet erst<br />

um 10.30 Uhr. Irgendwie haben wir angenehmere<br />

Temperaturen erwartet und<br />

dabei völlig vergessen, dass die Mega-City<br />

in einem Tal auf 2.300 Metern über dem<br />

Meeresspiegel liegt, und so frieren wir bei<br />

Null Grad, träumen derweil von Sonne,<br />

Strand und Meer und der nächsten Etappe<br />

unseres kleinen Abenteuers.<br />

Am Flughafen San José Del Cabo erwartet<br />

uns die lang ersehnte Sonne, bei angenehmen<br />

30 Grad Celsius – was uns die<br />

Strapazen der letzten Nächte schnell<br />

vergessen lässt. Von hier aus machen wir<br />

uns mit dem neuen Audi Q5 auf den Weg<br />

zum Ausgangspunkt unseres Mexiko-<br />

Roadtrips, nach Los Cabos. Der Badeort<br />

liegt an der südlichsten Spitze der mexikanischen<br />

Halbinsel Baja California an der<br />

Westküste des Landes und setzt sich aus<br />

dem Ort Cabo San Luca und dem 30 Kilometer<br />

weiter östlich gelegenen Badeort<br />

San José del Cabo zusammen.<br />

Der mexikanische Bundesstaat Baja California<br />

(spanisch für Niederkalifornien) ist<br />

der nördlichste und westlichste der 31<br />

Bundesstaaten Mexikos. Die südliche Hälfte<br />

der gleichnamigen Halbinsel Niederkalifornien<br />

wurde 1974 abgetrennt und in den<br />

Bundesstaat Baja California Sur umgewandelt.<br />

Sein nördlich der Halbinsel liegendes<br />

Gebiet grenzt im Osten an den mexikanischen<br />

Bundesstaat Sonora und im Norden<br />

an die US-Bundesstaaten Kalifornien und<br />

Arizona. Im Westen befindet sich der Pazifische<br />

Ozean und im Osten vor der Halbinsel<br />

der Golf von Kalifornien. Baja California<br />

bedeckt eine Fläche von 69.921 km² und<br />

hat eine geschätzte Einwohnerzahl von<br />

annähernd 3,2 Millionen Menschen (Stand:<br />

2010). Sie leben nahezu ausschließlich im<br />

äußersten Norden des Bundesstaates an<br />

der Grenze zu den Vereinigten Staaten.<br />

Bevölkerungszentren sind die Hauptstadt<br />

des Staates Mexicali und die größte Stadt<br />

Baja Californias, Tijuana, beide mit bedeutenden<br />

Grenzübergängen zu den USA.<br />

Die eigentliche Halbinsel ist extrem dünn<br />

besiedelt. In Baja California wurde 1996 ein<br />

100.000 m² großes Gebiet zum bis dahin<br />

größten Filmstudio der amerikanischen<br />

Westküste umgebaut. Gedreht wurden<br />

dort damals große Teile von James Camerons<br />

Film „Titanic“.<br />

Die hohen Bergketten im Inneren des<br />

Landes, die steppenartigen Sandwüsten,<br />

die schönen Strände und das glasklare<br />

Wasser machen Los Cabos zu einem<br />

beliebten Ferienort und zu einem Mekka für<br />

Wassersportler. Der Ort ist ideal zum Baden,<br />

Tauchen, Schnorcheln und Surfen, aber<br />

auch zum Hochseefischen und Angeln.<br />

Entlang des „Korridors“, der die beiden<br />

Ortschaften miteinander verbindet, liegen<br />

luxuriöse Hotelanlagen, beeindruckende<br />

Wellness-Zentren und riesige Golfplätze,<br />

die Los Cabos zu seinem Ruhm verholfen<br />

haben. Die Schnellstraße entlang der<br />

Küste wird von weiten Stränden gesäumt,<br />

die bei Wassersportlern sehr beliebt sind.<br />

Playa Médano, der Cabo San Lucas naheliegendste<br />

Strand, ist ohne jeden Zweifel<br />

das Partyzentrum: Bars, Nachtklubs und


ADVENTURE <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 25


28 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

ADVENTURE


ADVENTURE <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 29<br />

ausgesuchte Restaurants verleihen ihm<br />

das glamouröse, nie endende Party-Ambiente,<br />

das Cabo San Lucas charakterisiert.<br />

Probieren Sie eine Congelada aus Jamaica<br />

(Wassereis aus Hagebutte) oder eine<br />

Margarita mit zerstoßenem Eis in den örtlichen<br />

Restaurants, während Sie sich von<br />

den beiden Seiten von Los Cabos verzaubern<br />

lassen.<br />

Während wir uns mit dem neuen Audi<br />

Q5 auf den Weg in das gut 100 Kilometer<br />

entfernte Todos Santos machen – vorbei<br />

an morbiden Raststätten, durch eindrucksvolle<br />

Kakteen-Landschaften und durch<br />

eine Kulisse, die uns an den Film „Irgendwann<br />

in Mexico“ von Regisseur Robert<br />

Rodriguez erinnert, haben wir genug Zeit,<br />

um uns den Neuen von Audi einmal näher<br />

anzuschauen: Der neue SUV von Audi steht<br />

sportlich-straff auf der Straße. Eine markant<br />

geschwungene und prägnant unterschnittene<br />

Schulterlinie gliedert die Seitenansicht.<br />

Die stark betonten Radhäuser<br />

weisen auf den permanenten Quattro-<br />

Allradantrieb hin. Ebenso wie an der Front<br />

betonen auch am Heck horizontale Linien<br />

den Eindruck von Breite und Präsenz. Die<br />

Heckklappe umgreift die C-Säulen – ein<br />

typisches Feature der Q-Modelle von Audi.<br />

Audi bietet den neuen Q5 in 14 Lackfarben<br />

an. Fünf neu konzipierte Ausstattungslinien<br />

stehen zur Wahl –„Sport“ und „Design“,<br />

das „S Line Sportpaket“, die „Design Selection“<br />

sowie das „S Line Exterieurpaket“. Der<br />

Innenraum hält viel Platz für fünf Personen<br />

bereit. Der neue Audi Q5 verfügt wie der<br />

Q7 und der A4 über die selbst lernende<br />

„Persönliche Routenassistenz“. Hat man die<br />

Funktion aktiviert, lernt das Navigations-<br />

system dabei die regelmäßig gefahrenen<br />

Strecken und angefahrenen Ziele und<br />

verknüpft diese Informationen mit dem<br />

Abstellort sowie der Tageszeit. Der neue<br />

Audi Q5 startet in Europa mit fünf starken<br />

und effizienten Motoren, vier TDI und<br />

einem TFSI. Besonders die 2.0 TDI-Motoren<br />

im neuen Q5 mit 110 kW (150 PS), 120 kW<br />

(163 PS) und 140 kW (190 PS) sind hocheffizient.<br />

Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Audi AG, fügt begeistert hinzu: „Der<br />

erste Audi Q5 war über Jahre hinweg der<br />

weltweit bestverkaufte SUV in seiner Klasse.<br />

Seinen Nachfolger zu konzipieren war<br />

keine leichte Aufgabe, aber gerade deshalb<br />

sehr reizvoll. Zu den großen Innovationen<br />

gehören der Quattro-Antrieb mit Ultra-<br />

Technologie, die hocheffizienten Motoren,<br />

die Luftfederung mit Dämpferregelung<br />

sowie das umfassende Angebot beim Infotainment<br />

und den Assistenzsystemen.“<br />

Als letzte Etappe erreichen wir Todos<br />

Santos, im südöstlichen Teil der Baja, direkt<br />

am Pacific gelegen und ein Mekka für Surfer.<br />

Im Dorf befindet sich auch das legendäre,<br />

1928 im Kolonialstil erbaute Hotel California.<br />

1976 ließen sich die „Eagels“ von<br />

diesem Ambiente derart inspirieren, dass<br />

sie hier den Song „Hotel California“ komponierten.<br />

Auch wir lassen uns inspirieren<br />

und verweilen ein paar Stunden am Strand,<br />

bevor es zurück in die Heimat geht.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.visitmexico.com<br />

www.audi.de


PERU<br />

DIE SCHÄTZE DES NORDENS<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY<br />

Machu Picchu ist wohl der bekannteste Ort Perus, doch das Land hat weit<br />

mehr zu bieten. <strong>BOLD</strong> begab sich auf eine abenteuerliche Reise in den<br />

Norden Perus und entdeckte die beeindruckende Festung der Nebelkrieger,<br />

heiße Thermalquellen und eine atemberaubende Natur.


32 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

PERUS NORDEN<br />

Cajamarca ist die Hauptstadt der gleichnamigen<br />

Region des südamerikanischen<br />

Anden-Staates Peru und idealer Ausgangspunkt<br />

für zahlreiche Touren durch den<br />

Norden des Landes; das Klima ist mild,<br />

trocken und sonnig. Das „Land der Dornen“,<br />

wie diese Region auch gern genannt wird,<br />

ist für seine Kirchengebäude und heißen<br />

Quellen bekannt. Hier befinden sich auch<br />

die berühmten Bäder der Inkas, die „Baños<br />

del Inca“, die auch heute noch genutzt<br />

werden.<br />

Etwa fünf Stunden von Cajamarca entfernt<br />

liegt das kleine Örtchen Leymebamba,<br />

von hier aus lassen sich die zahlreichen<br />

Sehenswürdigkeiten der Region leicht<br />

erreichen. Einige Kilometer entfernt, im<br />

Amazonas des andinen Hochgebirges, liegt<br />

der Kondorsee. 1997 wurden hier zahlreiche,<br />

bestattete Mumien der Chachapoyas,<br />

der geheimnisvollen Nebelkrieger,<br />

gefunden. Das archäologische Museum<br />

von Leymebamba hält hierzu eine beeindruckende<br />

Ausstellung bereit und rekonstruiert<br />

in sehr anschaulicher Weise die<br />

Zivilisationsgeschichte der Chachapoyas.<br />

Mittelpunkt der Ausstellung sind 200 zum<br />

Teil erstaunlich gut erhaltene Mumien, die<br />

mit ihren Grabbeigaben ausgestellt sind. Es<br />

heißt, dass sich der berühmte Maler Edward<br />

Munch hier für sein Werk „Der Schrei”<br />

inspirieren ließ.<br />

Die Ausgrabungsstätte von Revash ist<br />

ein weiteres lohnenswertes Ausflugsziel<br />

mit Ausgangspunkt in Leymebamba. Die<br />

kleinen mehrfarbigen Bauten drängen<br />

sich dicht an dicht die steile Felskante<br />

entlang. Der steile Aufstieg zu den Ruinen<br />

dauert etwa drei Stunden und führt direkt<br />

bis vor die Felswand. Etwa drei Stunden<br />

von Leymebamba entfernt thront auf<br />

3.000 Meter Höhe die beeindruckende<br />

Festung Kuélap, auch als „Machu Picchu<br />

des Nordens“ bekannt. Sie wurde von den<br />

Chachapoyas gebaut, die auch „Nebelkrieger“<br />

oder „Wolkenmenschen“ genannt<br />

wurden, die hier bereits 800 vor Christus<br />

lebten. Bis heute weiß man noch sehr<br />

wenig über die Kultur der Chachapoyas,<br />

um die sich zahlreiche Mythen ranken.<br />

Rund um die Festung zieht sich eine gewaltige<br />

Mauer von knapp 20 Metern Höhe,<br />

der Eingang ist nur über drei sehr schmale<br />

Eingänge möglich. Vor dem Betreten der<br />

Anlage kann man kaum ahnen, was einen<br />

im Inneren erwartet: etwa 420 runde<br />

Steinhäuser mit Zick-Zack-Verzierungen<br />

und Friesen sowie Grab- und Zeremonialstätten.<br />

Sogar einen verwunschenen Wald<br />

birgt die Verteidigungsanlage. An ihrem<br />

höchsten Punkt eröffnet sich zu dem ein<br />

umfassender Rundblick auf die beeindruckende<br />

Landschaft.<br />

Inmitten des Nebelwaldtals liegt auch der<br />

Gocta-Wasserfall. Im Jahr 2002 wurde das<br />

Natur-Schauspiel vom deutschen Entwicklungshelfer<br />

Stefan Ziemendorff entdeckt<br />

und gilt, mit seinen beeindruckenden 771<br />

Metern, als viert höchster Wasserfall der<br />

Welt. Vom Dorf Cocachimba aus erreicht<br />

man das Naturschauspiel auf dem Pferd<br />

in gut zwei Stunden. Auf dem Rücken der<br />

Vierbeiner lässt sich die Schönheit der Natur<br />

bequem und hautnah erleben. Die Tour<br />

führt auf einem schmalen Weg an weiteren<br />

kleineren Wasserfällen vorbei, bis sich der<br />

Gocta bereits aus der Ferne donnernd


PERUS NORDEN <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 33


34 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

PERUS NORDEN<br />

Fotos: Z. Khawary


PERUS NORDEN <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 35<br />

und bollernd-tosend durch das Buschwerk<br />

hindurch ankündigt. Über zwei Stufen fallen<br />

die Wassermassen in die Tiefe und bilden<br />

am Boden ein natürliches Becken, das zum<br />

Schwimmen und Abkühlen einlädt. Zahlreiche<br />

Mythen und Legenden ranken sich<br />

um den Gocta. Eine Legende handelt von<br />

einem Bauern namens Juan Mendoza: er<br />

verschwand in der Nähe des Wasserfalls.<br />

Es heißt, Mendoza wurde in einen Felsen<br />

verwandelt und muss sich nun auf ewig mit<br />

seinen Schultern der gewaltigen Wassermassen<br />

erwehren, die von oben auf ihn<br />

herabstürzen.<br />

Am letzten Tag unsere zehntägigen Reise<br />

durch den Norden Perus geht es nach<br />

Trujillo. Sie ist die drittgrößte Stadt Perus<br />

und ausgesprochen reizvoll. Einzigartige<br />

historische Baudenkmäler und viele<br />

archäologische Stätten, wie beispielsweise<br />

Chan Chan, Huaca del Sol und Luna,<br />

machen eine Reise nach Trujillo zu einer<br />

Zeitreise durch die Geschichte des Landes.<br />

Prachtvolle Innenhöfe mit verzierten Holzbalkonen<br />

aus der spanischen Kolonialzeit<br />

verzücken den Betrachter und laden<br />

zum Verweilen ein, aber auch zum Nachdenken<br />

über die wechselvolle Geschichte<br />

des Landes. 13 Kilometer nordwestlich von<br />

Trujillo liegt der beschauliche Bade- und<br />

Surferort Huanchaco. An der Strandpromenade<br />

gibt es viele Restaurants, die äußerst<br />

leckere Fischgerichte anbieten, sowie einen<br />

Markt für Kunsthandwerk. Vor allem aber<br />

für die Caballitos de Totora lohnt ein Abstecher<br />

an die Küste des Landes. Die kleinen<br />

Schilfboote werden direkt am Strand<br />

gebaut. Mit ihnen wird, wie seit Jahrtausenden,<br />

auf dem Meer gefischt. Unser Tipp:<br />

Nach dem Strand ein Kaltgetränk am Pier<br />

des Hafens und einen Abstecher zur Virgen<br />

del Perpetuo Socorro. Die aus der Kolonialzeit<br />

stammende barocke Kirche befindet<br />

sich im oberen Ortsteil.<br />

Wer auf dem Heimweg, noch Station in der<br />

Hauptstadt des Landes machen möchte,<br />

sollte auch das Museum Larco in Lima<br />

besuchen. Das Museum befindet sich ca.<br />

15 Minuten vom historischen Zentrum<br />

entfernt, im Viertel Pueblo Libre. Das weiße<br />

Gebäude wurde im 18. Jahrhundert in der<br />

typischen Architektur der Stadt Trujillo<br />

errichtet und beherbergt eine Sammlung<br />

präkolumbischer Kunst, die mit ihren 45.000<br />

Exponaten 4.000 Jahre Geschichte abdeckt.<br />

Rafael Larco Hoyle gründete im Jahr 1926<br />

das Museum im Andenken an seinem Vater<br />

Rafel Larco Herrera in Trujillo, bevor es im<br />

Jahr 1962 nach Lima verlegt wurde.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.peru.travel<br />

HOTEL EMPFEHLUNGEN:<br />

La Casona<br />

www.casonadeleymebamba.com<br />

Gocta Natura Reserve<br />

www.goctanatura.com<br />

Costa del Sol Wyndham<br />

www.costadelsolperu.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.klm.com


NEW WATCHES<br />

BEGEHRENSWERT<br />

AUTOR: J. M. BRAIN<br />

Breitling for Bentley: Die Bentley Supersports B55 wurde zur Feier der<br />

Lancierung des Bentley Continental Supersports in 500 Exemplaren als<br />

limitierte Serie aufgelegt. Die Kombination aus Titangehäuse und Karbonzifferblatt<br />

verleiht ihr einen resolut sportlichen Look. Als erstes Ergebnis<br />

der neuen Philosophie des Hauses, bei der das Smartphone die Uhr unterstützt<br />

und nicht umgekehrt, kann der Träger beispielsweise die Zeitmessung<br />

vom Chronografen an das Telefon übermitteln und Meldungen des<br />

Telefons auf dem Chronografen lesen.


38 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

TREND | NEW WATCHES<br />

Das unverwechselbare Design des<br />

neuen OMEGA Speedmaster Racing<br />

Master Chronometer steht ganz im<br />

Zeichen der Tradition, denn jede<br />

neue Speedmaster-Uhr nimmt den<br />

Geist des Vorgängermodells auf. Auch<br />

das Zifferblatt der neuen OMEGA<br />

Speedmaster Racing Master lässt<br />

daran keinen Zweifel – die Minutenanzeige,<br />

die an eine Zielflagge erinnert,<br />

prägte erstmals im Jahr 1968 ein<br />

Speedmaster-Modell. Die traditions-<br />

reiche Beziehung der Speedmaster zum<br />

Motorsport wird daher auch beim neuen<br />

Automatik-Modell im matt-schwarzen<br />

Zifferblatt und insbesondere bei den<br />

abgeschrägten, pfeilförmigen Stunden-<br />

Indizes aus 18-Karat-Weißgold sichtbar.<br />

Diese sind mit Super-Lumin-Nova<br />

beschichtet und an den Enden mit orangefarbenen<br />

Markierungen versehen. Bei<br />

der Neuauflage dieser Uhr wurden zudem<br />

die Hilfszifferblätter für die Chronographen-Anzeigen<br />

leicht vergrößert und<br />

garantieren so eine bessere Lesbarkeit.<br />

Das Edelstahlgehäuse verfügt über einen<br />

Durchmesser von 44,25 mm. Dank der<br />

speziellen Fertigung des Saphirglasbodens<br />

wirkt die Uhr dünner als ihre Vorgänger.<br />

Die Lünette aus polierter Keramik verfügt<br />

über eine Tachymeter-Skala aus gebürstetem<br />

Liquidmetal sowie über einen<br />

markanten orangefarbenen Tachymeter-<br />

Schriftzug, dessen Farbton im Einklang<br />

mit den lackierten Zeigern und der Spitze<br />

des Sekundenzeigers steht.


TREND | NEW WATCHES<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 39<br />

Big Bang Unico GMT: Wer durch<br />

verschiedene Zeitzonen reist, braucht<br />

eine Lösung für die Zeitanpassung.<br />

Durch einfache Betätigung eines<br />

Drückers bei 2 Uhr wird die Hublot<br />

GMT eine Stunde vor-, bei 4 Uhr eine<br />

Stunde zurückgestellt. Die GMT-Zeit<br />

(lokale Uhrzeit) wird unabhängig von<br />

den anderen Zeigern verstellt, so dass<br />

es nicht mehr notwendig ist, bei einem<br />

Wechsel der Zeitzone alle Zeiger von<br />

Neuem in Einklang zu bringen.<br />

Glashütte Original legte im letzten<br />

Jahr, mit dem Launch des Manufakturwerks<br />

Kaliber 36 – dem Herzen<br />

der neuen Senator Excellence Linie,<br />

den Grundstein für eine neue Generation<br />

von Zeitmessern. In diese reihen<br />

sich nun gleich zwei neue Varianten<br />

ein: die Senator Excellence Panoramadatum<br />

und die Senator Excellence<br />

Panoramadatum Mondphase. Beide<br />

Modelle lösen das Qualitätsversprechen<br />

in Sachen Präzision, Laufzeit,<br />

Stabilität und Ästhetik ein.<br />

Die NOMOS Glashütte Tangente Neomatik<br />

Nachtblau ist dank ihres Manufakturkalibers<br />

DUW 3001 so elegant<br />

und flach wie der Klassiker Tangente<br />

– und das ganz automatisch, ohne<br />

Drehen an der Krone. Das jüngste<br />

Mitglied der Neomatik-Serie trägt auf<br />

dem Zifferblatt in tiefem Blau kleine<br />

Akzente in Grün, Orange und Silber.<br />

Manero Flyback Champagne: Die<br />

changierenden Champagner- und<br />

Goldtöne des Zifferblattes und das<br />

warme Roségold des Gehäuses des<br />

neuen Manero Flyback-Chronographen<br />

adaptieren den neuen, in Goldtönen<br />

gehaltenen Markenauftritt von<br />

Carl F. Bucherer nahezu perfekt. Die<br />

Manufaktur aus Luzern begnügt sich<br />

jedoch nicht nur mit äußeren Werten:<br />

Das aufwändige Chronographenwerk<br />

mit zusätzlicher Flyback-Funktion<br />

löst den Anspruch an hervorragende<br />

Technik ein. Das klassische Gehäuse aus<br />

18 K Roségold und das champagnerfarbene<br />

Zifferblatt verleihen dem Zeitmesser<br />

besondere Eleganz. Klassische<br />

Sportlichkeit, Eleganz und hervorragende<br />

Technik verkörpert der Manero Flyback<br />

Chronograph von Carl F. Bucherer. Mit<br />

dieser neuen Variante der Manero-Linie<br />

fügt die Traditionsmarke aus Luzern der<br />

Kollektion einen eleganten Zeitmesser<br />

mit besonderer Ausstrahlung hinzu.


<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 41<br />

RELAXED<br />

CASUALNESS<br />

FASHION<br />

AUTORIN: M. MAI<br />

Outfit: Bugatti<br />

(www.bugatti-fashion.com)<br />

Jacke: Sportiver Blouson<br />

in Veloursleder-Optik<br />

Tristesse war gestern, der nächste Sommer wird bunt.<br />

Pastellige, softe Farben dominieren, aber auch kräftige und klassische Töne spielen mit.<br />

Insgesamt wird Lässigkeit groß geschrieben.


42 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

FASHION | RELAXED CASUALNESS<br />

Outfits: Bugatti<br />

(www.bugatti-fashion.com)<br />

linke Seite<br />

Bikini: Maritimer Look<br />

Hemd: Casual, aus hochwertiger Baumwolle mit Brustleistentasche<br />

Badehose: 100% Nylon Taslan<br />

rechte Seite<br />

Polo: 100% Baumwolle


Outfit: Bugatti<br />

(www.bugatti-fashion.com)


DESIGN<br />

NICE & USEFUL<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY<br />

Die Gestaltung eines Produkts, hinsichtlich seines optischen Erscheinungsbildes<br />

und seiner Nutzbarkeit, definiert das Design. Der Rest ist Zeitgeist<br />

und künstlerischer Anspruch. Manch ein Design ist so gut, dass es<br />

gleichsam einer Axt im Wald alle Konkurrenten buchstäblich niedermäht.<br />

Oder einfach, schön und edel in seiner Erscheinung, als eine Verschmelzung<br />

von Lebensfreude und Kunst. Die Kombination scheinbar nicht<br />

passender Elemente ist unsere Interpretation des Themas, denn eines<br />

haben alle gemeinsam: Ihr gutes Design.<br />

Teeservice: Sieger by Fürstenberg (aus der Kollektion: My China! Ca‘ d‘Oro);<br />

Axt: Fiskars Spaltaxt X21


Das Lehnwort „Design“ aus dem Englischen, das wiederum aus dem<br />

lateinischen „designare“ abgeleitet ist, hat in viele Sprachen Eingang<br />

gefunden. Design beinhaltet eine Vielzahl von Aspekten insbesondere<br />

umfasst Design auch die Auseinandersetzung des Designers mit der Funktion<br />

eines Objekts sowie mit dessen Interaktion mit einem Benutzer.<br />

Handys: Sony Xperia XCompact; Uhr & Sonnenbrille: Kapten & Son;<br />

Notizblöcke & Leselampe: Moleskine; Handy Cases: KHAMAMA London;<br />

Gürtel, Schmuckbox, Kartenetui, Manschettenknöpfe, Gürtelschliesse:<br />

SIEGER


Die Kunst des Designs ist es etwas Zeitloses und Langlebiges zu erschaffen.<br />

Dabei kann ein gutes Design auch neue Richtungen vorgeben, zum<br />

Beispiel durch Verwendung neuer Materialen oder Herstellungsverfahren.<br />

Eine Formgebung gilt als gelungen, wenn sie auch nach 20 Jahren noch<br />

ansprechend aussieht und vor allem nutzbringend ist.<br />

Schuhe: Zeha Berlin (<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE Edition); Uhr & Armband:<br />

OMEGA De Ville Hour Vision, OMEGA Sailor Bracelet; Rum: HavanaClub<br />

7 Años; Action Cam: TomTom Bandit; Kopfhörer: Bowers & Wilkins


AUF DEN SPUREN<br />

DER STELZENFISCHER<br />

SRI LANKA<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Sri Lanka liegt im Indischen Ozean, östlich der Südspitze Indiens. Die kürzeste Entfernung<br />

des Inselstaats zum Indischen Subkontinent beträgt rund 50 Kilometer. Die<br />

Fläche der Insel ist etwas kleiner als die Bayerns. Die „Perle des Indischen Ozeans“<br />

verwandelte sich 1983 zu einer „Träne im Meer“. Bis 2009 dauerte der verheerende<br />

Bürgerkrieg zwischen separatistischen Tamilen, die die größte Minderheit im Land<br />

stellen, und Singhalesen, die die Zentralregierung dominieren. Seit Kriegsende ist die<br />

Insel auf die touristische Landkarte zurückgekehrt. Eine Reise entlang der Westküste,<br />

im Zentrum der Insel und im südlichen Hochland.


54 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

SRI LANKA<br />

Buddhaskulpturen im<br />

Felsenkloster Mulkirigala


SRI LANKA <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 55<br />

Jeden Morgen zum Sonnenaufgang<br />

weckt uns ein Nashornvogel-Pärchen<br />

im Resort Palm Paradise Cabanas im<br />

äußersten Süden Sri Lankas. Die Vögel,<br />

die sich gleich nebenan auf einem hohen<br />

Baum eingerichtet haben, landen auf der<br />

Terrasse der Villa, das Männchen hüpft<br />

zur verglasten Tür und klopft mit der<br />

Spitze seines langen, gebogenen Schnabels<br />

an die Scheibe, während das Weibchen<br />

wenige Zentimeter dahinter alle<br />

Himmelsrichtungen ins Auge fasst, als<br />

gebe es dem Partner Rückendeckung.<br />

Gleichzeitig krächzen Papageien, Singvögel<br />

zwitschern. Wenn die Lautstärke<br />

des Vogelkonzerts abrupt zunimmt, als<br />

drehe jemand den Verstärker auf, dann<br />

herrscht Affenalarm. Makaken stürmen<br />

das Gelände, balgen sich, springen von<br />

einer Palme zur anderen. Pfauen, die<br />

sonst stolz frühmorgens ihr farbenprächtiges<br />

Federkleid auffächern und zur Schau<br />

stellen, wenden sich beleidigt ab angesichts<br />

des Primaten-Theaters, während ein<br />

kleiner Waran völlig unbekümmert seines<br />

Weges zieht. Hotelmitarbeiter versuchen,<br />

die Eindringlinge zu verscheuchen, vergebens,<br />

zur Freude der Gäste, die das wilde<br />

Treiben von ihren Terrassen und Balkonen<br />

amüsiert verfolgen.<br />

Die Palm Paradise Cabanas im Ortsteil<br />

Goyambokka der Kleinstadt Tangalle<br />

liegen in einem tropischen Garten am<br />

Meer. Manfred Meinecke aus Berlin hat<br />

das Grundstück 1980 entdeckt, gekauft,<br />

und es so vor dem Zugriff eines großen<br />

Tourismuskonzerns bewahrt, wie er sagt.<br />

„Ich habe mich mit der Machete durch<br />

dichtes Gestrüpp gekämpft und stand<br />

plötzlich vor dieser Bucht, dem schönsten<br />

Strand, den ich je gesehen habe“, erinnert<br />

sich der 76-jährige. Im Laufe der Zeit<br />

entstanden auf dem weitläufigen, teils<br />

hügligen Gelände rund 30 Cabanas, aus<br />

Kokospalmenholz solide gebaute achteckige<br />

Bungalows, sowie später vier Villen<br />

und ein Pool. Der gepflegte tropische<br />

Garten ist Meineckes ganzer Stolz. Wie der<br />

Chef einer Baumschule führt er uns durch<br />

die weitläufige Anlage, nennt die botanischen<br />

Namen von Blumen und Pflanzen,<br />

so viele, dass wir sie gleich wieder<br />

vergessen, aber ihm dennoch gern<br />

zuhören. Auf den feinen Sandstrand der<br />

sichelförmigen Bucht, die im Norden<br />

von Felsen und dazwischen stehenden<br />

Kokospalmen begrenzt wird, branden die<br />

hohen Wellen des Indischen Ozeans. Das<br />

klare, saubere Wasser ist hier nie spiegelglatt,<br />

aber das Schwimmen ist ungefährlich.<br />

Doch in der nur wenige Schritte<br />

entfernten Bucht, wo im letzten Jahr das<br />

Anantara-Luxusresort eröffnete, fällt der<br />

Strand steil ins Meer ab. Die Strömungen<br />

sind hier tückisch wie an vielen Stränden<br />

auf Sri Lanka. Meinecke und seine Lebensgefährtin<br />

Karin Burdich sind Pioniere<br />

eines sanften Tourismus in einer Region,<br />

die bisher verschont geblieben ist vom<br />

Massentourismus, und wie er sich längst<br />

entwickelt hat an den früheren Hippieorten<br />

Unawatuna, Hikkaduwa an der südlichen<br />

Westküste sowie in Arugam Bay im<br />

Osten der Insel. In Goyambokka reihen<br />

sich die schönsten Buchten des Südens<br />

aneinander. Dazu zählt auch die traumhafte<br />

Bucht mit dem Amanwella Resort<br />

der Aman Resorts Group. Etwa eine Stunde<br />

von der Küste entfernt thront Mulkirigala


Pinnawala:<br />

Elefantenbeim Baden im Fluss


58 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

SRI LANKA<br />

auf einem 200 Meter hohen Berg. Das<br />

Felsenkloster mit Wandgemälden und<br />

bunten Buddha-Skulpturen in Höhlen und<br />

Nischen, vermutlich 1.500 Jahre alt, ist die<br />

bedeutendste kulturhistorische Stätte der<br />

Region. Steile Stufen über drei Ebenen<br />

führen zur höchsten Plattform mit einer<br />

weißen Stupa. Der Aufstieg ist schweißtreibend,<br />

selbst die am Fuße des Bergs<br />

lebenden Mönche atmen schwer auf<br />

ihrem täglichen Weg zur höchsten Stupa,<br />

die sie mehrfach im Gebet umrunden.<br />

Von hier oben schweift der Blick über eine<br />

von üppigem, undurchdringbar scheinendem<br />

Grün gesättigten Landschaft. Ein<br />

Ort, wo Stille herrscht, da ihn nur wenige<br />

Touristen aufsuchen. Ganz im Gegenteil<br />

zu den Höhlentempeln von Dambulla. Für<br />

Urlauberbusse ist ein Zwischenstopp an<br />

der den Singhalesen heiligen Stätte ein<br />

Muss. Früh morgens ist die beste Zeit, die<br />

Grotten mit ihren liegenden, sitzenden<br />

und stehenden, von Goldplättchen überzogenen<br />

Buddhastatuen zu besuchen.<br />

Schon vor 2.000 Jahren sollen die ersten<br />

Mönche in den Höhlen gewohnt haben.<br />

Noch mehr Besucher zieht die 20 Kilometer<br />

entfernte Felsenfestung von Sigiriya<br />

an. Der Autor eines Reiseführers<br />

bezeichnet sie als „spektakulärsten Ort“<br />

der Insel. Ein anthrazitfarbener Monolith<br />

ist bereits aus der Ferne beeindruckend<br />

und ragt 200 Meter hoch aus der<br />

immergrünen Landschaft hervor. Scharenweise<br />

erklimmen Touristen die Festung<br />

jeden Tag in der Hauptsaison, angelockt<br />

von den berühmtesten Wandmalereien<br />

des Landes, den Wolkenmädchen,<br />

die auf halber Höhe in einem Felseinschnitt<br />

leuchten, als seien die Jahrhunderte<br />

alten Farben vor nicht allzu langer<br />

Zeit aufgetragen worden. Im Lustgarten,<br />

in dem die Besucher vor ihrer Klettertour<br />

wandeln, steht ein olivgrünes Lazarettzelt.<br />

Ein Schild davor warnt in mehreren Sprachen<br />

vor aggressiven Bienen. Sie herrschen<br />

heute über das Felsmassiv, und den<br />

Besucheransturm mögen sie offensichtlich<br />

gar nicht. Ihre Königin bläst immer<br />

wieder zu Attacken auf die Fremden, die<br />

sich in großen Gruppen laut schwatzend<br />

auf steilen Stufen die Steilwände emporkämpfen.<br />

Medien berichteten wiederholt<br />

von Schwerverletzten. „Die Regierung<br />

sieht über das Problem hinweg“,<br />

sagt ein Reiseführer. „Die Einnahmen sind<br />

wichtiger als die Sicherheit der Gäste.“<br />

Zur Königsstadt Kandy geht es zunächst<br />

auf Straßen, die durch mehrere Nationalparks<br />

mit wild lebenden Elefanten<br />

und zum Pinnawala Elefanten-Waisenhaus<br />

führen. Kaum ein Inselgast, der hier<br />

nicht vorbeischaut, um den Dickhäutern<br />

beim Baden im Fluss zuzuschauen. Wir<br />

fahren weiter zunächst durch Dschungel,<br />

vorbei an kleinen Dörfern, die sich unter<br />

hohen Palmen ducken, und Obstgärten<br />

mit Papaya- und Mangobäumen, Ananasund<br />

Bananenstauden. Dann steigt die<br />

Straße allmählich an, beschreibt Serpentinen<br />

und das Klima wird angenehmer.<br />

Im Tal und an den Bergflanken liegt die<br />

Königsstadt Kandy auf 500 Meter Höhe. In<br />

der beschaulichen Stadt leben immerhin<br />

160.000 Menschen, doch scheinen sie sich<br />

gut über das urbane Gebiet zu verteilen.<br />

Große Verkehrsprobleme kennt der Ort<br />

nicht. Mittelpunkt der Stadt ist ein See<br />

mit einem Lustpavillon und dem sich im<br />

Wasser spiegelnden, berühmten Tempel


SRI LANKA <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 59<br />

Felsenfestung Sigiriya auf einem<br />

Monolith inmitten der Wildnis


60 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

SRI LANKA<br />

Relikt: Die legendären<br />

Stelzenfischer Sri Lankas<br />

Fotos: <strong>BOLD</strong> Archiv, M. Winckler


SRI LANKA <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 61<br />

des Heiligen Zahns. Dort wird der Legende<br />

nach ein Eckzahn von Buddha Siddartha<br />

Gautama als Reliquie aufbewahrt. Traurige<br />

Berühmtheit erlangte der Tempel, als<br />

1998 Kämpfer der tamilischen Befreiungstiger<br />

(LTTE) mit einem LKW voller Sprengstoff<br />

in den Komplex rasten und die<br />

gesamte Front zerstörten. Hermann Hesse<br />

schrieb während eines Besuchs 1911: Von<br />

Kandy weg führten „nach allen Seiten<br />

die schönsten Spazierwege der Welt in<br />

eine wundervolle Landschaft hinaus“. Wir<br />

verbringen mehrere Tage in einem kleinen<br />

Hotel an einem der Berghänge, genießen<br />

den Ausblick von der Terrasse und<br />

wandern zu den Tempeln. Dann fahren<br />

wir weiter ins südliche Hochland der Insel,<br />

nach Nuwara Eliya. Die kurvige Straße<br />

führt immer höher hinauf bis auf fast 1.900<br />

Meter. Wir passieren Aussichtspunkte,<br />

von denen gleich mehrere Wasserfälle zu<br />

sehen sind, und fahren durch die weltbekannten<br />

Teeanbaugebiete der Region. Als<br />

wir Nuwara Eliya erreichen, ist der höchste<br />

Ort der Insel von Regenwolken eingehüllt.<br />

Das Grand Hotel, der Golfplatz im Zentrum,<br />

die Pferderennbahn und der Victoria Park<br />

erinnern an längst vergangene britische<br />

Kolonialzeiten. Die Beamten flüchteten vor<br />

der Hitze der Ebene in die Sommerfrische<br />

des Bergortes und kurierten ihre Tropenkrankheiten<br />

in einem Sanatorium aus.<br />

Die koloniale Atmosphäre erlebt der Gast<br />

am authentischsten im Hill Club. Bei knisterndem<br />

Kaminfeuer serviert ein Kellner<br />

mit akkurat gestutztem Schnauzer und in<br />

frisch gestärkter, weißer Jacke eine Kanne<br />

Tee. Zurück an der Westküste bleiben wir<br />

drei Tage in der alten Kolonialstadt Galle.<br />

Wir leben im Galle Fort Hotel, in dem es<br />

nur drei Zimmer sowie neun Suiten gibt<br />

und einen wunderschönen Innenhof mit<br />

Pool. Die Lobby ist offen zur Straße hin<br />

mit ihren Cafés und Restaurants, Galerien<br />

und Geschäften mit Kunsthandwerk<br />

in sanierten Kolonialgebäuden aus<br />

der holländischen Epoche. Die Holländer<br />

verdrängten um 1640 die Portugiesen<br />

und bauten Galle zum wichtigsten Stützpunkt<br />

und Hafen ihrer neuen Kolonie<br />

aus. Trotzig ragen die alten Bastionen<br />

ins Meer hinein. Der Blick schweift von<br />

hier übers Wasser und die rot und braun<br />

geziegelten Dächer der Altstadt. Auch<br />

die legendären Stelzenfischer Sri Lankas<br />

sind ein Relikt längst vergangener Zeiten.<br />

Doch sie hocken immer noch auf ihren<br />

aus dem Meer ragenden Holzstangen<br />

zwischen Weligama und Mirissa rund 30<br />

Kilometer südlich von Galle. Sie halten<br />

eine Angelrute in der Hand, fischen aber<br />

nur zur Schau für die Touristen, die alle<br />

anhalten, um einen Schnappschuss von<br />

dieser alten Zunft zu machen. Sobald sie<br />

sich den Fischern nähern und die Kamera<br />

oder das Handy zücken, eilt ein Geldeintreiber<br />

herbei und verlangt eine gesalzene<br />

Fotogebühr.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.srilanka.travel<br />

www.srilankan.com<br />

EMPFEHLUNG HOTEL:<br />

www.palmparadisecabanas.net<br />

www.tangalle.anantara.com<br />

www.galleforthotel.com


DAS BESTE<br />

VOM BESTEN<br />

BEST PLACES<br />

AUTOR: J. M. BRAIN<br />

Wer dem Winter entfliehen möchte und überlegt, welche Reiseziele er ansteuern<br />

könnte, sollte sich das Thomas Cook Winter-Angebot genauer ansehen, denn der<br />

Reiseveranstalter setzt voll auf Premium, überarbeitete sein Angebot und führt<br />

seine neue Premiummarke „Thomas Cook Signature“ ein. Sie löst die Veranstaltermarke<br />

Thomas Cook ab und konzentriert sich auf das gehobene Kundensegment.<br />

Zudem gibt es ab sofort auch die „Signature Finest Selection“ als eine weitere neue<br />

Produktlinie für den Luxusbereich.


64 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

BEST PLACES<br />

„Thomas Cook Signature“ bietet qualitativ<br />

hochwertige Hotels im Vier- und<br />

Fünf-Sterne-Bereich in insgesamt fünf<br />

Katalogen: „Spanien, Mittelmeer“, „Asien“,<br />

„Karibik, Lateinamerika“, „Afrika, Arabien,<br />

Indischer Ozean“ und „Golf“. Im Reisepreis<br />

sind verschiedene Komfortleistungen<br />

wie die Sitzplatzreservierung<br />

bei bestimmten Fluggesellschaften, Rail<br />

& Fly 2. Klasse sowie ein hochwertiger<br />

Reiseführer bereits enthalten. Zusätzlich<br />

ist die Flex Option Teil des Pakets, mit der<br />

Kunden bis zehn Tage vor der Abreise<br />

kostenfrei umbuchen können. Zahlreiche<br />

Hotels bieten Signature-Kunden<br />

darüber hinaus weitere Mehrwertleistungen.<br />

„Mit Thomas Cook Signature nutzen wir<br />

unsere bereits bestehenden, erfolgreichen<br />

Aktivitäten im Premium-Segment<br />

und bauen sie weiter aus,“ erklärte<br />

Stefanie Berk, Geschäftsführerin Thomas<br />

Cook Zentraleuropa, bei der Vorstellung<br />

des Winterprogramms 2016/17<br />

in Durban (Südafrika). „Wir haben das<br />

Profil unserer Hauptmarken Neckermann<br />

Reisen und Thomas Cook geschärft und<br />

sie auch im Produkt noch deutlicher<br />

abgegrenzt. Damit bieten unsere Marken<br />

für jedes Kundenbedürfnis das passende<br />

Angebot.“ Außerdem könne man durch<br />

die Einführung von Signature den Veranstalter<br />

besser von der Konzern- und<br />

Vertriebsmarke Thomas Cook differenzieren,<br />

so Berk weiter.<br />

„Signature Finest Selection“ deckt das<br />

Luxussegment ab und beinhaltet Hotels<br />

ab fünf Sterne. Der Schwerpunkt liegt<br />

auf der Fernstrecke, wo das Programm<br />

umfangreich ausgebaut wurde und jetzt<br />

zwei Kataloge („Asien, Amerika, Karibik“,<br />

„Orient, Afrika, Indischer Ozean“) umfasst.<br />

Hinzu kommt der Katalog „Europa, Nordafrika“,<br />

der die exklusivsten Ziele auf der<br />

Nah- und Mittelstrecke beinhaltet. Für<br />

Kunden der Luxus-Marke sind Rail & Fly<br />

1. Klasse und ein Privattransfer zum Hotel<br />

bereits inklusive. Hinzugebucht werden<br />

können auch die Premium- oder Business<br />

Class abhängig von der jeweiligen<br />

Fluggesellschaft.<br />

„Wir haben das Angebot an Zusatzleistungen<br />

bewusst flexibel gestaltet,<br />

denn auch der Premiumkunde möchte<br />

selbst entscheiden, welche Leistungen<br />

er in Anspruch nimmt und nur für das<br />

bezahlen, was er auch wirklich braucht,“<br />

betont Kirsten Feld-Türkis, verantwortlich<br />

für das Premiumprodukt der Thomas<br />

Cook Group. „Uns ist besonders wichtig,<br />

ein konsistentes Premium-Reiseerlebnis<br />

zu schaffen. Das ist die Kernkompetenz<br />

unseres integrierten Reiseveranstalter-<br />

Modells, das jeden Kontaktpunkt mit<br />

dem Kunden abdeckt.“<br />

Aufgrund der weiter steigenden Nachfrage<br />

nach Fernreisen wurde das<br />

Programm noch einmal ausgebaut.<br />

330 Hotels und 33 Rundreisen sind<br />

neu im Programm, zudem wurden<br />

drei neue Zielgebiete aufgenommen:<br />

Mosambik, Myanmar und Martinique.<br />

Mosambik ist vor allem ein Paradies<br />

für Wassersportler und ideal zum<br />

Entspannen, zum Beispiel nach einer<br />

Südafrika-Rundreise. Dort wurden drei


BEST PLACES<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 65<br />

Südafrika: Safaris mit einem Hauch<br />

von Freiheit und Abenteuer


Sri Lanka: Wassersport und Romantik pur<br />

(siehe auch Reisebericht ab Seite 48)


68 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL BEST PLACES<br />

Mosambik: Luxuslodge andBeyond<br />

Benguerra Island (fünf Sterne)<br />

Fotos: <strong>BOLD</strong> Archiv, Mihtiander, Thomas Cook


BEST PLACES<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | 69<br />

Resorts in die Kataloge aufgenommen.<br />

Seit der politischen Öffnung verzeichnet<br />

Myanmar einen konstanten Aufschwung,<br />

hier stehen insgesamt drei Rundreisen<br />

und zwei Strandhotels im kommenden<br />

Winter zur Auswahl. Martinique gehört<br />

als Teil der Kleinen Antillen zu Frankreich<br />

und ist damit auch Teil der EU. Ab Winter<br />

2016/17 fliegt die Condor einmal pro<br />

Woche ab Frankfurt auf die Insel. In allen<br />

Destinationen sind die Hotels sowohl<br />

individuell als auch pauschal im Paket<br />

buchbar.<br />

Drei Premium-Angebote der Thomas<br />

Cook „Signature Finest Selection“ eignen<br />

sich besonders, um dem heimischen<br />

Winter auf angemessene Weise zu entfliehen:<br />

Das luxuriöse Boutique-Hotel<br />

Mont Rochelle (sechs Sterne) in Franschhoek<br />

(Südafrika) ist Hotel und privates<br />

Weingut zugleich – es gehört zur Virgin<br />

Limited Edition von Sir Richard Branson.<br />

Mit nur 22 liebevoll gestalteten Zimmern<br />

ist das Haus eine Insel der Ruhe und<br />

Erholung, mit personalisierten Service.<br />

Franschhoek liegt zirka 60 Kilometer<br />

östlich von Kapstadt am Ende eines lang<br />

gestreckten Tales, in dem, geschützt<br />

durch die Drakenstein-Gebirgskette, ein<br />

relativ mildes Klima herrscht. Entlang der<br />

Franschhoek-Weinroute erzeugen mehr<br />

als zwanzig Weingüter die Spitzenweine<br />

Südafrikas.<br />

Pool und direktem Zugang zum Strand<br />

sowie einen ausgezeichneten Service.<br />

Die zweitgrößte Insel des Bazaruto<br />

Archipels liegt inmitten von exquisiten<br />

Tauchgründen und direkt am weißen<br />

Sandstrand. Die Flugzeit mit dem Helikopter<br />

vom Flughafen Vilanculos beträgt<br />

ca. 10 Minuten.<br />

Allen Fans des Golfsports empfehlen wir<br />

das Shangri-Las Hambantota Resort &<br />

Spa (fünf Sterne). Das im Sommer 2016<br />

neu eröffnete Luxushotel mit 18-Loch-<br />

Golfplatz besticht durch sein elegantes<br />

Design, kombiniert mit traditionellen<br />

Elementen. Auf einer Gesamtfläche von<br />

ca. 53 Hektar bietet die damit größte<br />

Hotelanlage Sri Lankas abwechslungsreiche<br />

Aktivitäten, kulinarische Köstlichkeiten<br />

in exquisiten Restaurants und<br />

vielfältige Möglichkeiten der Entspannung.<br />

Im Hauptrestaurant „Bojun Hala“<br />

genießen Sie singhalesische und internationale<br />

Küche, während Sie im À-lacarte-Restaurant<br />

„Sera“ mit südost-asiatischen<br />

Gerichten verwöhnt werden. Das<br />

Restaurant „Beach Grill“ ist auf frische<br />

Fischgerichte und Meeresfrüchte vom<br />

Grill spezialisiert. Etwas ganz Besonderes<br />

stellt das „The Village“ dar. Ein Künstlerdorf<br />

innerhalb des Resorts, in dem Sie<br />

mit einheimischen Künstlern in Kontakt<br />

treten und mehr über traditionelle Handwerksformen<br />

Sri Lankas erfahren.<br />

Wer Strand und Meer mag, kann auf<br />

Benguerra Island (Mosambik) seine Seele<br />

baumeln lassen. Die elegante Luxuslodge<br />

andBeyond Benguerra Island<br />

(fünf Sterne) biete Zimmer mit eigenem<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.thomascook.de


70 | <strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

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