der urlaub, Heft 1/2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />
Menschen. Reisen. Geschichten.<br />
Nr. 1 | <strong>2017</strong><br />
3 Euro<br />
Family Time<br />
Kreta und Zypern, Mecklenburg und Ruhrgebiet, Curaçao und Mexiko, Freizeitparks und<br />
Touren fürs Rad – Reiseziele, wie gemacht für Ferien mit Kind & Kegel<br />
Ruhrgebiet<br />
Der Westen punktet<br />
mit Kultur<br />
Kreta & Zypern<br />
Zwei Schönheiten im<br />
Mittelmeer<br />
Fahrradtour<br />
Rauf aufs Rad und ab<br />
durch Deutschland
Stechen Sie sicher und entspannt in See!<br />
Der Kreuzfahrt-Schutz <strong>der</strong> ERV hilft in jedem Fall.<br />
Sie verpassen Ihr Schiff,<br />
weil <strong>der</strong> Flug Verspätung hat?<br />
Wir bezahlen die Nachreiseund<br />
Übernachtungskosten.<br />
Ihr Landausflug fällt wegen<br />
Krankheit ins Wasser?<br />
Sie erhalten die Stornogebühren zurück.<br />
Ihr Gepäck kommt zu spät an Bord?<br />
Wir erstatten die Ersatzkäufe.<br />
Sie haben nichts vom Urlaub,<br />
weil Sie (see)krank sind?<br />
Sie bekommen eine Tagespauschale<br />
für entgangene Urlaubsfreuden.<br />
Der Kreuzfahrt-Schutz ist zu vielen ERV-Versicherungen zubuchbar.<br />
Schon für 20 Euro pro Person und 40 Euro pro Familie.<br />
Mehr Infos unter www.erv.de/agenturservice<br />
o<strong>der</strong> telefonisch unter 089 4166 1717.
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und leser,<br />
jedes Mal, wenn ich mit meiner Familie zusammenkomme, erzählen wir<br />
uns irgendwann Geschichten aus Urlauben, die wir miteinan<strong>der</strong> verbracht<br />
haben. Es sind immer dieselben Geschichten, aber wir erinnern<br />
uns einfach zu gern an sie. Weil Familien<strong>urlaub</strong>e mit zu den schönsten<br />
gehören, haben wir in diesem <strong>Heft</strong> viele Ziele, die Sie prima mit Ihren<br />
Liebsten bereisen können: die Mittelmeerinseln Kreta und Zypern, die<br />
Mecklenburgische Seenplatte, aufregende Freizeitparks, das Ruhrgebiet,<br />
Mexiko, Andalusien, und, und, und ... Aber egal, welches Ziel Sie und Ihre<br />
Familie dann wählen, Sie werden sich noch Jahre später daran erinnern.<br />
Viel Spaß beim Reisen!<br />
Nina Grygoriew, Chefredakteurin<br />
für uns verreist<br />
Fotos: Franziska Kausch; privat; Titel: stocksy.com<br />
Corinna Ophüls<br />
kommt aus Herne und hat<br />
immer noch ein großes Herz<br />
fürs Ruhrgebiet, obwohl sie<br />
seit acht Jahren in Hamburg<br />
lebt. Für uns ist sie nach<br />
Hause gefahren und hat die<br />
besten Kulturtipps eingesammelt.<br />
Und festgestellt: einmal<br />
Pott-Kind, immer Pott-Kind.<br />
Anna M. Löfken<br />
Auch wenn Anna M. Löfken<br />
schon fast die ganze Welt bereist<br />
hat – ihre Fahrrad-Tour<br />
von Hamburg einmal längs<br />
durch Deutschland bis München<br />
war eins ihrer größten<br />
Abenteuer. Und auch eines<br />
ihrer schönsten, wie Sie in ihrer<br />
Geschichte lesen können.<br />
Michèle Loetzner<br />
Journalisten haben ja selten<br />
Probleme, Worte zu finden,<br />
Michèle Loetzner musste<br />
dann doch nach den richtigen<br />
suchen, um das zu beschreiben,<br />
was sie in Mexiko fand:<br />
das blaueste Blau, das sie je<br />
gesehen hat. Und ein ganz<br />
und gar wun<strong>der</strong>volles Land.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 3
Inhalt<br />
<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />
Menschen. Reisen. Geschichten.<br />
Take-Off<br />
Hübsche Reisebegleiter und<br />
nützliches Wissen | 06<br />
Freizeitparks<br />
Neun Mal<br />
Action & Spaß | 70<br />
ruhrgebiet<br />
Is dat schön hier! | 10<br />
Local Heroes | 17<br />
Hoteltipps | 18<br />
andalusien<br />
Meer braucht man nicht | 20<br />
Local Heroes |26<br />
Hoteltipps | 27<br />
hallig oland<br />
Dem Himmel so nah! | 28<br />
Hoteltipps | 32<br />
Kreta und Zypern<br />
Reif für die Insel.<br />
Aber welche? | 36<br />
Hoteltipps Kreta | 48<br />
Hoteltipps Zypern | 49<br />
Deutsche Urlauber<br />
in Zahlen<br />
Überraschendes über unsere<br />
Feriengewohnheiten | 50<br />
Fahrradtour<br />
Hamburg – München auf<br />
zwei Rä<strong>der</strong>n | 52<br />
Tourentipps | 58<br />
So feiert die Welt<br />
den Frühling<br />
Schneemänner verbrennen,<br />
Farbpulver verschütten – so<br />
feiern an<strong>der</strong>e | 60<br />
Mecklenburgische<br />
Seenplatte<br />
Sprung ins Glück | 64<br />
Hoteltipps | 69<br />
CuraÇao<br />
Die Entdeckung <strong>der</strong><br />
Gelassenheit | 78<br />
Local Heroes | 84<br />
Hoteltipps | 85<br />
Planlos durch<br />
die Stadt<br />
Verlaufen Sie sich doch<br />
auch mal wie<strong>der</strong>! | 86<br />
Platzanweiser<br />
Der beste Sitz im Flieger:<br />
für Mütter, große Leute<br />
und alle, die ihre Ruhe<br />
brauchen | 90<br />
Mexiko<br />
Viele Farben Blau | 92<br />
Local Heroes | 98<br />
Hoteltipps | 99<br />
Immer<br />
dabei<br />
Rätselseite<br />
Wörtersuche | 34<br />
Kin<strong>der</strong>seite<br />
Finde die Koffer im<br />
großen Wimmelbild! | 76<br />
Lösungen und<br />
Impressum | 89<br />
10<br />
Kultur pur - <strong>der</strong> Pott von<br />
seinen schönsten Seiten<br />
70<br />
Hiiilfeeeeeee ... Freizeitparks<br />
lassen den Magen Purzelbaum<br />
schlagen. Großartig!<br />
4 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Inhalt<br />
52<br />
Wo geht’s lang? Von<br />
Hamburg nach München.<br />
Mit dem Fahrrad<br />
36<br />
Zwei Paradiese im Mittelmeer:<br />
Kreta und Zypern<br />
28<br />
Schafe, Meer und himmlische<br />
Ruhe – Besuch auf einer<br />
nordfriesischen Hallig<br />
78<br />
Curaçao: eine beschwipstbeschwingte<br />
Insel<br />
Fotos: dpa images; stocksy.com (2); Getty Images; plainpicture (2)<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 5
Take-Off<br />
Take-off<br />
Entdeckerlust<br />
Inspirierende Lektüre, ein geheimnisvolles Trendziel und Travel Hacks,<br />
die Sie kennen müssen – ausgewählt von den DER-Reiseexperten<br />
Top 3<br />
Die extravagantesten<br />
brücken <strong>der</strong> Welt<br />
#1<br />
viaduc de millau, frankreich<br />
Gigantisch<br />
20 Jahre lang tüftelten Architekten – u. a.<br />
Sir Norman Foster –, Städteplaner und Kon -<br />
strukteure am Plan für die bis zu 343 Meter<br />
hohe Autobahnbrücke, die das Tarn-Tal<br />
überspannt. Die Mühe hat sich gelohnt!<br />
#2<br />
helix bridge,<br />
singapur<br />
Gedreht<br />
Wer über diese futuristische Konstruktion<br />
spaziert, fühlt sich wie<br />
in einem Science-Fiction-Film:<br />
Die Fußgängerbrücke ist von einer<br />
Spirale (griechisch „Helix“) inspiriert<br />
und nachts beleuchtet.<br />
#3<br />
ponte vecchio,<br />
florenz<br />
Gealtert<br />
Ihr Name bedeutet übersetzt „Alte<br />
Brücke“ – sehr passend, das berühmte<br />
Bauwerk stammt aus dem<br />
Jahre 1345. Die kleinen bunten<br />
Häuschen des Oldies werden nicht<br />
mehr bewohnt: Früher hatten hier<br />
Metzger und Gerber ihre Werkstätten,<br />
heute findet man in den<br />
Gemäuern vor allem Schmuckund<br />
Souvenirshops.<br />
6 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Take-Off<br />
Take-off<br />
kaufen<br />
Die müssen<br />
alle mit<br />
von <strong>der</strong> rolle<br />
Hartschalenkoffer in angesagtem<br />
Minzton von SuitSuit, ca.<br />
140 Euro, über otto.de<br />
wegweisendes design<br />
City-Map zum Knautschen, erhältlich<br />
für verschiedene Städte,<br />
ca. 12 Euro, über connox.de<br />
3Apps für<br />
unterwegs<br />
dringendes bedürfnis<br />
Wer kennt das nicht: Man ist in einer<br />
fremden Stadt unterwegs, plötzlich<br />
drückt die Blase – und natürlich ist<br />
weit und breit keine Toilette in Sicht.<br />
Hilfe naht durch die App „Flush Toilet<br />
Fin<strong>der</strong>“, die stille Örtchen in <strong>der</strong><br />
Nähe anzeigt. Kostenlos erhältlich<br />
über iTunes und Google Play.<br />
1-a-upcycling<br />
Laptoptasche „London“ war mal<br />
eine Rettungsweste. Bag to Life,<br />
ca. 45 Euro, bag-to-life.com<br />
trendziel<br />
voll in ordnung<br />
Organizer „Tangram“ für<br />
Pinsel & Co., ca. 13 Euro, über<br />
design-3000.de<br />
Da wollen wir hin<br />
Schon mal was von Choquequirao gehört? Nein? Kein Wun<strong>der</strong>: Die geheimnisvolle<br />
Inka-Stadt in Peru blieb bisher ziemlich un<strong>der</strong>cover. Nur<br />
selten verirren sich Touristen her – noch. Denn <strong>der</strong>zeit wird eine Seilbahn<br />
geplant, die täglich bis zu 3000 Besucher<br />
hinauf zu den Ruinen beför<strong>der</strong>n<br />
soll. Weil es dann vorbei ist mit <strong>der</strong><br />
Ruhe am Berg, haben die Reisexperten<br />
vom Verlag Lonely Planet die<br />
Region zum Trendziel für <strong>2017</strong> erklärt.<br />
Nach dem Motto: schnell noch<br />
mal hin, bevor <strong>der</strong> Rummel losgeht!<br />
filmreifer trip<br />
Sie hätten gerne ein Video Ihrer<br />
Reise, haben aber keine Lust, dafür<br />
den ganzen Tag mit dem Handy vor<br />
dem Gesicht rumzurennen? Die App<br />
„1 Second Everyday“ erstellt aus<br />
vielen kurzen Sequenzen (eine<br />
Sekunde pro Tag) einen Film. Dazu<br />
einfach täglich einen Moment lang<br />
auf den Auslöser drücken. Eine<br />
schöne Erinnerung! 4,99 Euro,<br />
über iTunes und Google Play.<br />
fit for travel<br />
Wie finde ich im Urlaub einen guten<br />
Tropenmediziner? Brauche ich eine<br />
Auslandsreiseversicherung? Und<br />
welche Impfungen benötige ich für<br />
meine nächste Fernreise? Fragen Sie<br />
Ihren Arzt o<strong>der</strong> Apotheker – o<strong>der</strong> die<br />
App „Fit for Travel“: Sie liefert<br />
tagesaktuelle Informationen zu über<br />
300 Reisezielen. Kostenlos erhältlich<br />
im iTunes-Store.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 7
Take-Off<br />
Take-off<br />
Must-Have<br />
wir heben ab – vor freude!<br />
Sie plagt das Fernweh? Die Zeit bis zu Ihrem nächsten Urlaub können<br />
Sie sich prima mit Basteln vertreiben: Das Set fürs Flugzeug-Mobile aus<br />
Ze<strong>der</strong>nholz beinhaltet einen vorgestanzten Bastelbogen und Garn zum<br />
Aufhängen. Von formes Berlin, ca. 17 Euro, über selekkt. com<br />
Blog<br />
Das wollen wir Klicken<br />
Urlaub mit Kids ist etwas Wun<strong>der</strong>bares – vorausgesetzt, das Hotel ist<br />
auch wirklich kin<strong>der</strong>freundlich und man kann mit den Kleinen vor Ort<br />
viele schöne Dinge unternehmen. Wie gut, dass es immer mehr Blogs<br />
speziell für Familien gibt, die Destinationen und Unterkünfte auf Herz<br />
und Nieren prüfen.<br />
Auf <strong>der</strong> Website<br />
hippe-sippe.de zum<br />
Beispiel schreiben<br />
die beiden Mütter<br />
Kirsten Harms<br />
und Britta Krämer<br />
über Urlaube mit<br />
Anhang und geben<br />
viele praktische<br />
und inspirierende<br />
Tipps.<br />
Interview<br />
Frau<br />
Sprung,<br />
Wohin mit<br />
Dokumenten<br />
auf Reisen?<br />
Pass, Flugticket und Co. gehören auf<br />
jeden Fall in den Hotel-Safe. Kopien<br />
davon können Sie zusätzlich an den<br />
Strand o<strong>der</strong> zu Ausflügen mitnehmen.<br />
Falls es in Ihrer Unterkunft keinen Safe<br />
gibt, empfehle ich, alles dicht am Körper<br />
zu tragen.<br />
Und wenn die Papiere bei aller<br />
Vorsicht doch geklaut werden?<br />
Notieren Sie sich vor dem Urlaub<br />
wichtige Nummern wie die des nächstgelegenen<br />
Konsulats o<strong>der</strong> Ihrer Bank,<br />
um Kreditkarten sperren zu lassen. Bei<br />
Pauschalreisen ist <strong>der</strong> Veranstalter<br />
Ansprechpartner. Ist <strong>der</strong> Pass weg,<br />
sollten Sie sich eine Bescheinigung über<br />
den Verlust bei <strong>der</strong> örtlichen Polizei<br />
holen. Darin müssen Passnummer,<br />
Austellungsdatum und -ort vermerkt<br />
werden. Das Konsulat stellt Ihnen dann<br />
einen Ersatzausweis aus.<br />
Und wie sieht es in Sachen<br />
Bargeld aus?<br />
Begleichen Sie nur kleine Beträge in bar,<br />
größere Geldsummen sollten Sie besser<br />
nicht mit sich herumtragen. Zahlen Sie<br />
lieber mit Karte. Und bei Barzahlung<br />
gilt: Geben Sie den Geldschein erst aus<br />
<strong>der</strong> Hand, wenn das Wechselgeld schon<br />
vor Ihnen auf dem Tisch liegt.<br />
Diana Sprung<br />
ist Mitarbeiterin beim ADAC<br />
Fotos: laif (2)/Jean-Paul Azam/David Rochkind; GalleryStock; PicturePress; PR<br />
8 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Take-Off<br />
bücher<br />
Das wollen<br />
wir lesen<br />
grüne welle<br />
spurensuche<br />
süsse sünde<br />
perspektivwechsel<br />
Wie kann ich das CO 2<br />
meiner Reise kompensieren?<br />
Wo bekomme<br />
ich fair produzierte<br />
Wan<strong>der</strong>bekleidung?<br />
Und woran erkenne ich<br />
ein gutes Öko-Hotel?<br />
Ein Handbuch für alle,<br />
die umweltbewusst unterwegs<br />
sein wollen.<br />
2008 begegnet <strong>der</strong> Autor<br />
Oliver Lück einer<br />
Lettin, die ihm 35 Flaschenpost-Nachrichten<br />
aus <strong>der</strong> Ostsee zeigt. Er<br />
macht sich auf die Suche<br />
nach den Absen<strong>der</strong>n<br />
– und erlebt Lustiges,<br />
Tragisches und Rührendes.<br />
Lesenswert!<br />
Da läuft einem das<br />
Wasser im Mund zusammen:<br />
In seinem Buch interpretiert<br />
Food-Blogger<br />
Tobias Müller (kuchenbaecker.com)<br />
60 Rezepte<br />
aus aller Welt neu – von<br />
Strawberry-Cakepops<br />
bis Scotch-Whoopie-Pies.<br />
Auch von oben betrachtet<br />
ist New York<br />
einzigartig. Das beweist<br />
dieser beeindruckende<br />
Bildband: In großformatigen<br />
Luftaufnahmen<br />
zeigt er die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Megacity über einen<br />
Zeitraum von rund<br />
100 Jahren.<br />
„FAIRreisen“ von Frank<br />
Herrmann,<br />
Oekom, 19,95 Euro<br />
„Flaschenpostgeschichten“<br />
von Oliver Lück,<br />
Rowohlt, 9,99 Euro<br />
„Bake & The City“ von<br />
Tobias Müller, BLV,<br />
19,99 Euro<br />
„Luftbil<strong>der</strong> New York“<br />
von Peter Skinner,<br />
Prestel, 39,95 Euro<br />
33 %<br />
<strong>der</strong> Urlauber brauchen<br />
höchstens einen<br />
Tag, bis sie sich<br />
entspannt fühlen. Bei<br />
34 % dauert es etwas<br />
länger – zwei bis<br />
drei Tage.<br />
Umfrage von Yougov in<br />
Kooperation mit Statista<br />
Know-how<br />
ziemlich<br />
heisses eisen<br />
Wenn man Kleidung in einen Koffer<br />
quetscht, bekommt sie Knitterfalten –<br />
keine Seltenheit auf Reisen. So lassen Sie<br />
sie wie<strong>der</strong> verschwinden, auch wenn Sie<br />
gerade kein Bügeleisen zur Hand haben:<br />
Das gute Stück auf einen Bügel hängen,<br />
in <strong>der</strong> Nähe eines heißen Duschstrahls<br />
aufhängen und den Stoff durch den Wasserdampf<br />
glätten lassen. Alternative: Topf<br />
mit heißem Wasser füllen und mit dem<br />
Boden über die Kleidung „bügeln“.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 9
Ruhrpott<br />
Is dat schön<br />
hier!<br />
10 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Ruhrpott<br />
Das Ruhrgebiet hat nicht gerade den besten Ruf.<br />
Zu Unrecht, findet unsere Autorin. Darum hat sie einen<br />
Ausflug in ihre alte Heimat unternommen und zeigt,<br />
wie grün und lebendig <strong>der</strong> „Pott“ tatsächlich ist<br />
Text corinna Ophüls<br />
ruhrpottromantik<br />
Ja, auch im Ruhrgebiet gibt<br />
es Berge. Die heißen hier<br />
allerdings Halden und sind<br />
künstlich angelegt. Sie werden<br />
aus Abraum aufgeschüttet,<br />
wertlosem Material aus<br />
den Bergwerken. Die meisten<br />
<strong>der</strong> Hügel sind begrünt, es<br />
wurden Wan<strong>der</strong>wege angelegt<br />
und Kunstwerke aufgestellt.<br />
Von oben hat man einen<br />
fantastischen Ausblick auf<br />
die umliegenden Städte, wie<br />
hier von <strong>der</strong> Halde Haniel in<br />
Bottrop<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 11
Ruhrpott<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Spannende Kontraste: Ausgediente<br />
Industriegebäude wurden<br />
zu Orten <strong>der</strong> Kultur und <strong>der</strong><br />
Erholung umfunktioniert<br />
I<br />
ch komme überraschend gut durch auf <strong>der</strong><br />
Fahrt von meiner früheren Heimatstadt Herne<br />
nach Essen. Die Autobahn A40 ist eigentlich<br />
für ihre ellenlangen Staus berühmt, nicht<br />
umsonst nennen Einheimische die Schnellstraße<br />
mit einem <strong>der</strong> höchsten Verkehrsaufkommen<br />
Deutschlands „Ruhrschleichweg“. Das soll sich in<br />
Zukunft än<strong>der</strong>n: Die Straße wird sechsspurig ausgebaut.<br />
Und das ist nicht das einzige Großprojekt,<br />
das ehrgeizige Städteplaner vorhaben. Es passiert<br />
gerade viel in <strong>der</strong> Region. Aus <strong>der</strong> Wiege <strong>der</strong> Kohle-<br />
und Stahlindustrie ist in den letzten Jahren<br />
eine grüne, quirlige, familienfreundliche Metropole<br />
geworden, die kulturell einiges zu bieten hat.<br />
Der Rest <strong>der</strong> Welt hat das allerdings noch nicht<br />
Wo<br />
früher Kohle<br />
abgebaut,<br />
sortiert und<br />
weiterverarbeitet<br />
wurde, kann<br />
man heute<br />
schwimmen,<br />
feiern und<br />
Kunst<br />
gucken<br />
ganz mitbekommen: Das Revier hat nach wie vor<br />
mit Vorurteilen zu kämpfen – obwohl Essen 2010<br />
zur Kulturhauptstadt Europas gewählt wurde.<br />
Hier liegt auch das UNESCO-Welterbe Zollverein,<br />
ein Musterbeispiel für gelungenen Strukturwandel.<br />
Ich setze den Blinker und nehme die<br />
Ausfahrt Frillendorf.<br />
1. UNESCO-Welterbe Zollverein, Essen. Zollverein<br />
gilt als schönste Zeche im Pott. Wer das<br />
Gelände betritt, weiß warum. Die Architektur ist<br />
wirklich beeindruckend, <strong>der</strong> 55 Meter hohe För<strong>der</strong>turm,<br />
<strong>der</strong> „Eiffelturm des Ruhrgebiets“, hebt<br />
sich rostrot vom Himmel ab. Nachdem die Zeche<br />
1986 geschlossen wurde, beherbergen die Gemäuer<br />
– ausgediente Kokereien, Kohlenwäschen<br />
12 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Ruhrpott<br />
2 3<br />
Ich Tarzan, du Jane: <strong>der</strong> ehemalige<br />
„DSDS“-Gewinner<br />
Alexan<strong>der</strong> Klaws als Tarzan im<br />
gleichnamigen Musical<br />
Zum Staunen: bewegte XXL-<br />
Erde im Gasometer Oberhausen im<br />
Rahmen <strong>der</strong> aktuellen Ausstellung<br />
„Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Natur“<br />
Der Natur<br />
ganz nah<br />
sein – und<br />
das ausgerechnet<br />
in<br />
einem ausgedienten<br />
Gasspeicher<br />
und Mischanlagen – nun Shops, Cafés, Kunstwerkstätten,<br />
Ateliers, Veranstaltungshallen, eine<br />
Buchhandlung und ein Schwimmbad. Tipp: Ein<br />
Besuch des „Phänomania Erfahrungsfeldes“ ist<br />
ein Erlebnis für die ganze Familie. Hier kann man<br />
physikalische Phänomene entdecken und erforschen.<br />
Wer mehr über die Geschichte des Bergbaus<br />
erfahren möchte, nimmt an einer Führung<br />
entlang des Denkmalpfads teil, auch hier gibt’s<br />
spezielle Familienangebote. Mehr Infos unter<br />
zollverein.de, Tickets buchbar über DERTOUR.<br />
2. Disney’s Musical „Tarzan“, Oberhausen.<br />
Ruhrgebiets-Reisende sollten sich einen Abend<br />
für das Musical „Tarzan“ freihalten. Die Show ist<br />
wirklich spektakulär, das Bühnenbild fantasievoll,<br />
und die Darsteller schwingen sich zu Musik<br />
von Phil Collins an Lianen durch den Zuschauerraum.<br />
Buchbar über DERTOUR und ITS.<br />
3. Gasometer, Oberhausen. Früher wurde im<br />
Gasometer Oberhausen Gas gespeichert. Doch<br />
seit <strong>der</strong> Stillegung vor gut zwanzig Jahren ist <strong>der</strong><br />
stählerne Gigant zu einem regelrechten Wahrzeichen<br />
<strong>der</strong> Stadt Oberhausen geworden. Er bietet<br />
heute Raum für Theater, Konzerte und Ausstellungen.<br />
Derzeit präsentiert die Schau „Wun<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Natur“ unsere Tier- und Pflanzenwelt in<br />
beeindruckenden Fotografien. Am besten früh<br />
am Morgen hingehen, dann ist es noch nicht so<br />
überlaufen! Mehr Infos unter gasometer.de o<strong>der</strong><br />
bei DERTOUR.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 13
Ruhrpott<br />
4<br />
6<br />
Egal, ob FC Schalke 04, Borussia<br />
Dortmund o<strong>der</strong> VfL Bochum: Im<br />
Pott lebt man Fanliebe mit Haut<br />
und Haar – buchstäblich<br />
Rasantes Entertainment für<br />
die ganze Familie: Schon über<br />
16 Millionen Menschen haben<br />
„Starlight Express“ gesehen<br />
4. Deutsches Fußballmuseum, Dortmund. Das<br />
neue Museum ist nicht zu verfehlen, das futuristische<br />
Gebäude liegt direkt am Hauptbahnhof.<br />
Die Initiatoren wollen „das Phänomen Fußball<br />
und seine Faszination mitreißend inszenieren“.<br />
Das gelingt: Die Ausstellung ist nicht nur was für<br />
eingefleischte Fans, es gibt auch spannende Infos<br />
zu Frauenfußball o<strong>der</strong> zum Sport in <strong>der</strong> NS-Zeit.<br />
Die Kleinen können sich an interaktiven Stationen<br />
austoben o<strong>der</strong> auf einem Fußballfeld bolzen.<br />
Mehr Infos und Tickets unter fussballmuseum.de<br />
und bei DERTOUR.<br />
5. Deutsches Bergbau-Museum, Bochum. Im<br />
Bergbau-Museum hat man die Möglichkeit, wie<br />
ein echter Bergmann in den Stollen einzufahren.<br />
Heute ist<br />
nur noch<br />
eine Zeche<br />
aktiv. Einige<br />
<strong>der</strong> alten,<br />
ausgedienten<br />
Stollen<br />
können<br />
besichtigt<br />
werden<br />
Da kann einem schon mal mulmig werden! Selbst<br />
wenn man weiß, dass die extreme Tiefe durch<br />
einen im Fahrstuhl gezeigten Film vorgegaukelt<br />
wird und es in Wahrheit nur 25 Meter tief in den<br />
Berg geht. Unten kann man die technische Entwicklung<br />
des Bergbaus anhand von Original-Maschinen<br />
nachvollziehen. Eine Ausstellung gibt<br />
weitere Einblicke in das Leben <strong>der</strong> Zechenarbeiter.<br />
Mehr Infos und Tickets gibt es unter bergbaumuseum.de<br />
und via DERTOUR.<br />
6. Musical „Starlight Express“, Bochum. „Starlight<br />
Express“ gibt es schon seit 28 Jahren, und<br />
nicht umsonst ist das Musical Kult: In dem Stück<br />
liefern sich Lokomotiven ein rasantes Rennen,<br />
die Darsteller flitzen auf Rollschuhen durch den<br />
14 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Ruhrpott<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Ohne Currywurst geht hier nix!<br />
Sänger Herbert Grönemeyer,<br />
aufgewachsen in Bochum, hat ihr<br />
sogar einen Song gewidmet<br />
Am Baldeneysee in Essen relaxt man<br />
in schönster Natur. Bald darf hier<br />
auch wie<strong>der</strong> gebadet werden, bisher<br />
war das Wasser zu verschmutzt<br />
Zuschauerraum. Bei den spektakulären Sprüngen<br />
bleibt einem glatt die Luft weg. Kids werden mit<br />
einbezogen, indem die Züge ihnen im Vorbeifahren<br />
high-five geben. Mehr Infos gibt es unter starlightexpress.com,<br />
buchbar über DERTOUR und ITS.<br />
7. Sea Life, Oberhausen. Sie wollten schon<br />
immer mal Haie live sehen? Dazu müssen Sie<br />
nicht nach Florida, es reicht ein Ausflug ins Sea-<br />
Life-Aquarium Oberhausen. Neben an<strong>der</strong>en<br />
Meeres tieren gibt’s hier die größte Hai-Aufzucht<br />
Deutschlands zu bestaunen. Sehr sinnvoll: An jedem<br />
Becken findet man spannende Infos zu den<br />
jeweiligen Tieren und erfährt, wie man zu ihrem<br />
Schutz beitragen kann. Mehr Infos unter visitsealife.com<br />
und bei DERTOUR.<br />
„Wat<br />
Schönret gibt<br />
et kaum<br />
als wie<br />
Currywurst“,<br />
singt<br />
Herbert<br />
Grönemeyer<br />
8. Profi Grill, Bochum. Einmal Pommes Schranke<br />
und Currywurst, bitte! Ein typischer Satz,<br />
denn das Gericht ist hier quasi ein Grundnahrungsmittel.<br />
Beson<strong>der</strong>s gut schmeckt es im Profi<br />
Grill. Der Laden ist nicht schick, Besitzer Raimund<br />
Ostendorp aber ein ehemaliger Sternekoch<br />
– und das schmeckt man. Mehr Infos gibt es unter<br />
profi-grill.de<br />
9. Baldeneysee, Essen. Von wegen, <strong>der</strong> Pott ist<br />
grau und häßlich. Der Baldeneysee ist <strong>der</strong> größte<br />
von sechs Stauseen im Revier, hier kann man<br />
herrlich spazieren gehen, segeln o<strong>der</strong> im Beachclub<br />
abhängen. Tipp: Ein Ausflug zur nahen Villa<br />
Hügel, Wohn- und Repräsentationshaus <strong>der</strong> Industriellenfamilie<br />
Krupp, lohnt sich.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 15
Ruhrpott<br />
10<br />
11<br />
12<br />
Echte Hingucker: die Skulptur<br />
„Tiger and Turtle“ im Angerpark<br />
Duisburg (o.) und das berühmte<br />
„Dortmun<strong>der</strong> U“ (u.)<br />
10. Tiger and Turtle – Magic Mountain, Duisburg.<br />
Die begehbare Achterbahn des Künstlerduos<br />
Heike Mutter und Ulrich Genth steht auf<br />
<strong>der</strong> Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark<br />
– und ist nur was für Schwindelfreie. Wer sich<br />
rauftraut, hat von <strong>der</strong> Metallskulptur aus einen<br />
fantastischen Blick über die Hochöfen <strong>der</strong> Hüttenwerke<br />
Krupp Mannesmann, die Hafenanlagen<br />
von Logport II und die Halde Rheinpreußen mit<br />
Landmarke. Mehr Infos unter duisburg.de<br />
11. Dortmun<strong>der</strong> U, Dortmund. Das neun Meter<br />
hohe, vergoldete und beleuchtete „U“ auf dem<br />
Gebäude <strong>der</strong> Union-Brauerei prägt die Skyline<br />
<strong>der</strong> Stadt und ist nicht zu übersehen. Einst errichtete<br />
die Firma das Hochhaus am westlichen<br />
corinna<br />
Ophüls<br />
ist in Herne geboren<br />
und aufgewachsen.<br />
Beim Blick auf eine<br />
Zeche geht ihr noch<br />
heute das Herz auf,<br />
auch wenn sie mittlerweile<br />
sehr gern in<br />
Hamburg lebt.<br />
Seit 2010 steht <strong>der</strong> „Herkules“ von<br />
Markus Lüpertz auf dem Turm von<br />
Schacht II <strong>der</strong> Zeche Nordstern in<br />
Gelsenkirchen. Er misst stolze 18 Meter<br />
Rand <strong>der</strong> City als Gär- und Lagerkeller, seit 2007<br />
ist es Zentrum für Kunst und Kreativität. Es beherbergt<br />
vier Ausstellungen und eine Installation<br />
des Filmkünstlers Adolf Winkelmann: Am und<br />
im Gebäude laufen Filmsequenzen mit Ruhrgebiets-Bil<strong>der</strong>n,<br />
auch „fliegende Bil<strong>der</strong>“ genannt –<br />
sehenswert. Mehr Infos unter dortmun<strong>der</strong>-u.de<br />
12. Nordsternpark, Gelsenkirchen. Wer durchs<br />
grüne Gras auf den Schacht II <strong>der</strong> Zeche Nordstern<br />
zustapft, staunt nicht schlecht. Der Turm ist originell<br />
mo<strong>der</strong>nisiert: Auf <strong>der</strong> Spitze sitzt ein gläserner<br />
Aufbau, daneben steht <strong>der</strong> „Herkules“ von Künstler<br />
Markus Lüpertz. Tipp: Für die Kleinen gibt’s tolle<br />
Abenteuer-Ralleys und einen Klettergarten. Mehr<br />
Infos unter nordsternpark.gelsenkirchen.de<br />
Fotos: Mauritius images (2); Jochen Tack/Stiftung Zollverein; Ralph Lueger; dpa images;<br />
Stage Entertainment/Disney; Jens Hauer /STARLIGHT EXPRESS; ddp images; Getty Images;<br />
Visum/Markus Milde; plainpicture (2); PR<br />
16 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
RuhrPOTT<br />
Local Heroes<br />
Mein lieber Herr Kokoschinski: Wie Sie sich die Zeit bis zu<br />
Ihrem nächsten Ausflug an die Ruhr vertreiben können – zum Beispiel,<br />
indem Sie den Dialekt üben!<br />
Zum probieren<br />
ne, watt<br />
lecka!<br />
Sie glauben, die Region hätte abgesehen<br />
von Pommes-Currywurst<br />
kulinarisch nicht viel zu bieten? Die<br />
Autorinnen Birgit Skrzypnik und<br />
Elke Wattjes-Becker beweisen das<br />
Gegenteil. In ihrem Rezeptbuch<br />
haben sie typische Gerichte zusammengetragen.<br />
„Lecka wie bei Mutti<br />
un Omma. Schmackofatz-Rezepte<br />
vonne Ruhr“, Droste, 19,99 Euro.<br />
Zum runterladen<br />
<strong>der</strong> gipfel<br />
des glücks<br />
Über 70 Halden gibt es im<br />
Ruhrgebiet. Da fällt die Entscheidung,<br />
welche man erkunden<br />
möchte, nicht leicht. Wo<br />
kann man gut wan<strong>der</strong>n? Von<br />
wo hat man den besten Ausblick?<br />
Was bedeuten die Kunstwerke? Die App<br />
„Halden Hügel Navi“ bietet zwölf Thementouren<br />
und spannende Infos, zum Beispiel zum Strukturwandel.<br />
Kostenlos, für iOS und Android.<br />
Zum angucken<br />
kindheit im<br />
kohlepott<br />
Zeitreise In den 60ern sah es im „Pott“<br />
noch ganz an<strong>der</strong>s aus als heute.<br />
Wie, das zeigt „Junges Licht“ über<br />
das Leben des zwölfjährigen<br />
Julian. Mit Oscar Brose und Charly<br />
Hüb ner, auf DVD und Blue-ray,<br />
ca. 12 Euro, z. B. über amazon.de<br />
Fotos: Weltkino.de/ Slama - Winkelmann; PR<br />
Zum üben<br />
hömma<br />
gut zu!<br />
Kleines Wörterbuch Diese Begriffe<br />
sollten Sie sich einprägen, wenn Sie<br />
vor Ort mitreden wollen!<br />
Maloche:<br />
Arbeit<br />
Pannemann:<br />
Blödmann<br />
Knifte:<br />
Belegtes Brot<br />
plästern:<br />
regnen/schnell<br />
fahren<br />
Pommes Schranke:<br />
Pommes Rot/Weiß<br />
Hömma:<br />
Hör mal<br />
Beömmeln:<br />
sich amüsieren<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 17
Ruhrpott<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Im Ruhrgebiet übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
mercure centro oberhausen<br />
Ruhrpott-Erinnerungen<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Oberhausen gilt als die „Wiege des Ruhrgebiets“, noch<br />
vor 50 Jahren arbeitete man hier „aufm Pütt“. Im Hotel<br />
Mercure Centro Oberhausen finden sich jede Menge<br />
liebevolle Details, die an diese Zeit erinnern – so heißen<br />
die Flure im Hotel zum Beispiel „Schacht“. Natürlich<br />
bietet das Haus mo<strong>der</strong>nsten Standard und Luxus auf<br />
Viereinhalb-Sterne-Niveau. Das Restaurant „Revier à<br />
la Carte“ bietet traditionelle und regionale Gerichte, die<br />
die Köche neu interpretieren. Jedes Zimmer wurde von<br />
<strong>der</strong> Eigentümer-Familie individuell eingerichtet.<br />
Über ITS<br />
****<br />
RAMADA Hotel<br />
Bochum<br />
****<br />
Parkhotel<br />
Oberhausen<br />
Shoppen und Wellness? In diesem<br />
Haus kriegen Sie beides. Das Centro,<br />
größtes Einkaufszentrum im<br />
Ruhrgebiet, liegt drei Kilometer<br />
entfernt, danach kann man sich<br />
im hauseigenen Massage- und<br />
Kosmetiksalon verwöhnen lassen.<br />
Tolles Extra für Kin<strong>der</strong>:<br />
„Eis unlimited“.<br />
Über DERTOUR<br />
Dieses Hotel ist unschlagbar nah<br />
dran am „Starlight Express“ – es<br />
steht gleich nebenan. Wenn die rasante<br />
Wettfahrt <strong>der</strong> Lokomotiven<br />
zu Ende ist, können Sie also direkt<br />
in die Kissen fallen und das Musical<br />
noch mal durchträumen. Vorher<br />
ein kleiner Absacker an <strong>der</strong> Hotel-Bar<br />
schadet sicher auch nicht.<br />
Über DERTOUR<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
***<br />
ibis styles<br />
bochum<br />
Musical-Fans machen auch mit<br />
diesem Hotel nichts falsch: Das<br />
„Starlight Express“-Theater liegt<br />
knapp drei Kilometer entfernt –<br />
das schafft man sogar zu Fuß. Auch<br />
sonst hat das Ibis Styles einiges zu<br />
bieten: drei Sterne, fröhlich eingerichtete<br />
Zimmer und eine gute Anbindung<br />
an die Innenstadt.<br />
Über ITS<br />
Fotos: DER Touristik<br />
18 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Andalusien<br />
Meer<br />
braucht<br />
man nicht<br />
Ferien in einem andalusischen Bergdorf fernab<br />
<strong>der</strong> Strände – eigentlich eine Notlösung.<br />
Doch als sie erst mal da war, begriff unsere Autorin:<br />
Diese Urlaubsvariante ist perfekt!<br />
Text Karen Amme<br />
20 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Andalusien<br />
Ha noi!<br />
Das Dörfchen Montejaque und<br />
die badenwürttembergische<br />
Stadt Knittlingen sind bis heute<br />
ziemlich beste Freunde: Vor rund<br />
60 Jahren landeten viele Montejaqueños<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach<br />
Arbeit im Schwäbischen<br />
Ich öffne meine Augen. Trauben hängen über mir,<br />
blau-grüne Früchtchen zwischen leuchtend grünen<br />
Blättern, dazwischen blitzt <strong>der</strong> sommerblaue Himmel.<br />
Die leichte Brise lässt das Windspiel tanzen, klappklapp,<br />
klapp-klapp, und weit oben kreisen Adler über einem<br />
schroffen Berg. Vier, fünf, nein: mindestens acht!<br />
Ich muss zugeben: Dieser Ort ist eine Notlösung.<br />
Eigentlich wollte ich an die spanische Küste, nicht in ein<br />
Bergdorf. Doch am Meer war fast alles ausgebucht und <strong>der</strong><br />
Rest unerschwinglich, also habe ich dieses Domizil in Montejaque<br />
gebucht, im andalusischen Hinterland. Ein uraltes<br />
Häuschen ohne Luxus und Pool, natürlich auch ohne Klimaanlage.<br />
Ein paar Zimmerchen, eine Küche und eine Terrasse<br />
hoch über dem Dorf. Die, das wusste ich gestern bereits in<br />
<strong>der</strong> ersten Sekunde, mein Lieblingsplatz werden würde. Mit<br />
Weinreben, <strong>der</strong>en knorrigen Stämme sich wie Schlangen an<br />
Kletterstangen hinaufschlängeln, und mit einem zauberhaften<br />
Blick auf den Ort und den gegenüberliegenden Berg.<br />
Doch die Fragen von Familie und Freunden sind und<br />
bleiben berechtigt: Was tust du zwei Wochen lang in einem<br />
andalusischen Bergdorf?! Wo kühlst du dich ab, wenn es zu<br />
heiß ist? Meist zuckte ich mit den Schultern und ließ Blicke
¡Olé!<br />
Von oben links im Uhrzeigersinn:<br />
Am Ende eines<br />
Vulkankraters liegt einer <strong>der</strong><br />
schönsten Strände Andalusiens:<br />
Der Playa El Playazo<br />
ist bestens für Familien<br />
mit Kin<strong>der</strong>n geeignet, weil<br />
das Meer hier ruhig ist. Typisch<br />
für Andalusien: weiße<br />
Windmühlen und Flamenco.<br />
Letzterer entwickelte sich<br />
Ende des 18., Anfang des 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts. Ausgezeichnet:<br />
Für „National Geographic“ ist<br />
Montefrío von Granada eines<br />
<strong>der</strong> zehn Dörfer mit den besten<br />
Aussichten <strong>der</strong> Welt. Das<br />
Schloss ist ein Relikt aus <strong>der</strong><br />
maurischen Zeit.<br />
22 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Andalusien<br />
Sevilla<br />
Andalusien<br />
Málaga<br />
Altantik<br />
Cádiz<br />
Montejaque<br />
Gibraltar<br />
Marbella<br />
Mittelmeer<br />
und Gedanken abschweifen. Ruhe suchen, Ausflüge machen,<br />
endlich mal abschalten, antwortete ich nebulös. Nun<br />
sitze ich hier auf <strong>der</strong> Terrasse und denke: Ein paar Stunden<br />
habe ich schon abgeschaltet, doch was nun?<br />
Ich stakse hinunter zum Dorfplatz, drei, vier Minuten<br />
steil bergab, dann bin ich da. Ein Springbrunnen plätschert,<br />
die Sonne brennt, ein laues Lüftchen lässt die Palmenblätter<br />
wippen. Montejaque, das habe ich gelesen, ist eines <strong>der</strong><br />
sogenannten Pueblos Blancos, <strong>der</strong> weißen Dörfer, für die<br />
diese Region bekannt ist. Im Ort selbst gibt es nicht viel:<br />
eine Kirche, zwei kleine Supermärkte, ein Hotel, einige wenige<br />
Restaurants und drei Bars. Ich trinke einen Café Crema<br />
und schaue mich um. Zwei ältere spanische Paare plau<strong>der</strong>n<br />
mit dem Barkeeper, die Männer in beigen Hosen und kurzärmeligen<br />
Hemden, ihre Frauen tragen Blümchenklei<strong>der</strong>.<br />
Eine dunkelhaarige Teenagerin gesellt sich zu ihnen, die<br />
Hose kurz und die Haare zum Zopf gebunden. Plötzlich Stille.<br />
Dann Umarmungen, Küsschen rechts, Küsschen links.<br />
„Bischt wieda doa?“, fragt die eine Spanierin, und ihr Mann<br />
ergänzt: „Du biss aber a ganz a Scheene gworde!“ Später erfahre<br />
ich, was sich hinter dem Spanisch-Schwäbisch-Mix<br />
verbirgt. Drei Viertel <strong>der</strong> Bewohner Montejaques sprechen<br />
Schwäbisch: Vor rund 60 Jahren sind nahezu alle arbeitsfähigen<br />
Männer ins schwäbische Knittlingen gezogen. „Hier<br />
herrschten damals Armut und Diktatur“, klärt mich einer<br />
<strong>der</strong> Alten auf, „und in Knittlingen gab es Arbeit.“ So zogen<br />
erst die Männer und dann viele Familien nach Schwaben,<br />
manche kehrten zurück, manche blieben, manche kommen<br />
in den Ferien nach Montejaque.<br />
An Tag drei bin ich reif für einen Ausflug – ans Mittelmeer.<br />
Eine Stunde dauert die Fahrt, in Schleifen kurve ich<br />
hinunter Richtung Küste. Nach einer Viertelstunde weicht<br />
das Geröll neben den Straßen Wiesen, dann wird das Land<br />
sanfter, kleine Städte schieben sich ins Sichtfeld und später<br />
die Silhouette von Málaga. Schicke Villen, Parks, Hochhäuser,<br />
dazwischen die Plaza de Toros, die Stierkampfarena,<br />
Apartmentkomplexe. Dahinter das blassblaue Meer.<br />
Málaga, 500 000-Einwohner-Stadt, ist wie eine Diva,<br />
hübsch und ein bisschen aufgetakelt. Ich schlen<strong>der</strong>e die<br />
Promenade auf und ab, in den Bars werden Steaks von argentinischen<br />
Rin<strong>der</strong>n angeboten und Champagner und<br />
Austern. Was für ein Unterschied zu meinem kleinen Bergdorf,<br />
denke ich still. Man könnte Tage in Málaga verbringen.<br />
Man könnte im badewannenwarmen Wasser planschen und<br />
dem Museo Picasso einen Besuch abstatten, schließlich ist<br />
Málaga die Geburtsstadt des legendären Malers und Bildhauers.<br />
Und natürlich müsste man auch die Kathedrale Santa<br />
Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación besichtigen.<br />
Doch ich muss zurück – nach Montejaque.<br />
Ich habe gute Bücher und Zeitungen dabei, mit ihnen<br />
mache ich es mir in den nächsten Tagen auf <strong>der</strong> Terrasse gemütlich.<br />
Lesen, dösen, in <strong>der</strong> Bar einen Café Crema trinken,<br />
dösen, lesen, Tapas essen gehen. Einmal fahre ich zur nahen<br />
Cueva del gato, zur Katzengrotte, und wage mich ins eiskalte<br />
Wasser des Bergsees. Zweimal fahre ich 20 Kilometer bis<br />
nach Ronda (Ausflüge vor Ort buchbar bei <strong>der</strong> Reiseleitung<br />
von DERTOUR, ITS und Jahn Reisen), wan<strong>der</strong>e durch das<br />
malerische weiße Dorf, werfe Blicke in die 200 Meter tiefe<br />
Schlucht und muss daran denken, dass dieses Städtchen<br />
schon Rilke und Hemingway verzaubert hat.<br />
Andalusien ist ein Landstrich wie geschaffen zum Urlaubmachen.<br />
570 Kilometer Sandstrand rahmen die Region<br />
ein, und während das Mittelmeer meist nur in trägen Wellen<br />
an den Strand plätschert, rauscht <strong>der</strong> Atlantik mitunter in<br />
gewaltigen Brechern an die Westküste. Hier – zwischen Gibraltar<br />
und <strong>der</strong> Grenze zu Portugal – sind die Strände breiter<br />
und meist menschenleer. Und hierher treibt es mich als<br />
Ruhe, bitte!<br />
Lesen, dösen, Adler beobachten: Unsere<br />
Autorin vermisste in ihrem kleinen<br />
andalusischen Ferienhäuschen nichts<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 23
Andalusien<br />
Drama Queen<br />
Nichts für Leute mit Höhenangst: Die<br />
Klippen von Maro nahe Nerja an <strong>der</strong> Costa del<br />
Sol bieten spektakuläre Aussichten<br />
nächstes. Ich breche frühmorgens auf, die Sonne wirft ihre<br />
ersten milchigen Strahlen über die schroffen Bergkämme.<br />
Ein Stausee flitzt am Seitenfenster vorbei, dann werden<br />
die Straßen breiter, die Städte größer, und irgendwann liegt<br />
<strong>der</strong> Atlantik voraus. Funkelnd, endlos. Hier könnte ich jetzt<br />
abbiegen und nach Cádiz fahren, in jene alte Festungsstadt,<br />
in <strong>der</strong> schon Phönizier und Römer das Zepter in <strong>der</strong> Hand<br />
hatten, und von <strong>der</strong> aus Kolumbus auf Erkundungsfahrt<br />
gegangen ist. Doch mich zieht es an die Strände, ans Meer.<br />
Also weiter gen Süden, durch leeres Land, rechts und links<br />
wellen sich Fel<strong>der</strong>, Schafe mähen das trockene Braungrün,<br />
Stiere starren über Zäune. Hinter Conil de la Frontera biege<br />
ich ab Richtung Strand, zu Hecken gewucherte Feigenkakteen<br />
säumen die Straße, dazwischen: Agaven, Dattelpalmen,<br />
Granatapfelbäume.<br />
Kurz darauf bohre ich meine Füße am Strand von El Palmar<br />
in den Sand. Ich denke: dieses Meer! So türkis, so frisch,<br />
so wild! Ich bleibe Stunden im Wasser, döse in <strong>der</strong> Sonne,<br />
suche mir ein Zimmerchen, um ein, zwei Nächte hierzubleiben.<br />
Steuere Conil an und den Leuchtturm am Cabo de<br />
Trafalgar – genau hier hat Lord Nelson bei <strong>der</strong> berühmten<br />
Seeschlacht von 1805 sein Leben verloren. Am Morgen darauf<br />
dreht <strong>der</strong> Wind auf Ost. Er peitscht über den Strand,<br />
lässt die Sandkörner wie Tausende Nadeln auf meine Haut<br />
einprasseln, vertreibt mich. „Der Levante macht die Leute<br />
verrückt!“, erklärt mir eine Alte in schwarzer Schürze.<br />
„Peitscht dieser Wüstenwind übers Land, gibt es mehr Autounfälle,<br />
mehr Selbstmorde, mehr Streit.“ Ein guter Grund,<br />
um zurückzukehren nach Montejaque. Ich spüre, wie mein<br />
Herz kleine Purzelbäume schlägt, als mein winziges Dorf<br />
über einen Bergkamm lugt. Auf einmal kommt mir die Frage,<br />
was ich hier zwei sommerliche Wochen lang tun sollte,<br />
unsinnig vor. Ist doch klar: lesen, dösen, Café Crema trinken,<br />
zwischendurch Mittelmeer und Atlantik ansteuern.<br />
Und immer wie<strong>der</strong> zurückkehren: auf meine Terrasse, zu<br />
den kreisenden Adlern hoch oben in <strong>der</strong> Luft.<br />
Tipps<br />
Wer Montejaque im August ansteuert, kommt vielleicht<br />
passend zur Feria de Agosto. Dann wird mehrere Tage<br />
bis in die Nacht hinein auf dem Dorfplatz gefeiert – mit<br />
Livemusik, Flamencogruppen und vielem mehr.<br />
Die Katzengrotte findet man an <strong>der</strong> Straße von Montejaque<br />
Richtung Benaoján (Hotel „Casas de Montejaque“<br />
bei DERTOUR buchbar) kurz hinter <strong>der</strong> kleinen Ortschaft.<br />
Dem Hinweisschild folgen (Schotterpiste), parken<br />
und dann drei, vier Minuten zum kleinen Bergsee gehen.<br />
Achtung: Das Wasser ist sehr kalt!<br />
In Ronda kann man die älteste Stierkampfarena Spaniens<br />
besichtigen (die Plaza de Toros), sie wurde 1789 fertiggestellt<br />
und bietet Platz für rund 6000 Besucher. Ebenfalls<br />
empfehlenswert: das dazugehörige Museum über die Geschichte<br />
des Stierkampfes.<br />
Conil de la Frontera ist ein Ort wie aus dem Urlaubsprospekt!<br />
Weiße Häuser, ein breiter, endloser Sandstrand und<br />
davor <strong>der</strong> türkisfarbene Atlantik. Tipp: einen Sundowner in<br />
einer <strong>der</strong> coolen Strandbars trinken!<br />
Verschiedene Rundreisen und eine Wan<strong>der</strong>reise sind über<br />
DERTOUR, ITS und Jahn Reisen buchbar (z. B. „Wan<strong>der</strong>n<br />
in Andalusien – Die Sierra Blanca und mediterranes Blütenmeer“).<br />
Unbedingt probieren: Huevos a la flamenca. Die andalusische<br />
Tortilla-Variante besteht aus Eiern, Tomaten, Paprika,<br />
Serranoschinken, Chorizo und Sherry – so auch in <strong>der</strong><br />
Hauptstadt des Likörweins, in Jerez de la Frontera (etwa in<br />
<strong>der</strong> „Sherry Bodega Sandeman“ in <strong>der</strong> Calle Pizarro, 10).<br />
Wer Andalusiens Wellen reiten möchte, kann dies beispielsweise<br />
in Conil tun: Das „Surfcamp Spain“ bietet<br />
Surf- und Kitesurf-Kurse an. Bretter kann man hier ebenfalls<br />
ausleihen. Infos unter surfcamp-spain.com<br />
Bar-Tipp in Montejaque: die Bodeguita „Don Adrian“ in<br />
einer Nebengasse nahe des Dorfplatzes. Probieren Sie<br />
dort unbedingt den Schinken!<br />
Einfache, gute Tapas gibt es in Málaga im „Las Merchanas“<br />
(Calle Mosquera, 5), in dem Dutzende Jesus- und Heiligenbil<strong>der</strong><br />
an den Wänden hängen. Beson<strong>der</strong>s empfehlenswert:<br />
Tomatensalat mit Thunfisch und die Patatas bravas<br />
(gebackene Kartoffeln).<br />
Direkt am Cabo de Trafalgar in Los Caños de Meca befindet<br />
sich die Lounge-Bar „Las Dunas“ (barlasdunas.es).<br />
Beson<strong>der</strong>s gut: die frisch gepressten Säfte!<br />
Weitere Tipps für einen Urlaub in Andalusien gibt’s auf<br />
<strong>der</strong> App „99 Tipps für Andalusien“ (0,99 €, erhältlich bei<br />
iTunes o<strong>der</strong> Google Play).<br />
Karen<br />
Amme<br />
Die freie Journalistin aus Hamburg ist<br />
häufig mit ihrem Mann auf Reisen.<br />
Andalusien genoss sie allerdings in<br />
„splendid isolation“.<br />
Fotos: stocksy.com (5); LOOK Bildagentur; mauritius images; Michael Amme (2)<br />
24 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Andalusien<br />
Local Heroes<br />
Was haben Flamenco, Olivenöl, Gazpacho und die Alhambra gemeinsam? Sie<br />
alle sind andalusische Stars – die Sie bereits zu Hause kennenlernen können<br />
Zum Dahinschmelzen<br />
Señor<br />
Flamenco<br />
Kein an<strong>der</strong>er Name ist so sehr<br />
mit <strong>der</strong> spanischen Musik<br />
verbunden wie seiner: Paco<br />
de Lucía war <strong>der</strong> Großmeister<br />
an <strong>der</strong> Flamenco-Gitarre. Auf<br />
seinem letzten Album „Canción<br />
Andaluza“ (Universal) nahm er<br />
„Coplas“ – vertonte Verse – auf<br />
und versah sie mit mitreißenden<br />
Flamenco-Rhythmen.<br />
Zum Kennenlernen<br />
andalusisches<br />
Gold<br />
Etwa 80 Prozent <strong>der</strong> spanischen Olivenöle<br />
stammen aus Andalusien. So<br />
auch das „Hispasur Gold Picual“, das<br />
2016 mit dem Olio Award ausgezeichnet<br />
wurde, dem Oscar des Olivenöls.<br />
Wer mit <strong>der</strong> Verkostung nicht mehr<br />
bis zu seinem Urlaub warten möchte,<br />
bestellt das edle Öl ganz einfach<br />
online (gustini.de) – und probiert<br />
schon mal zu Hause.<br />
Zum abkühlen<br />
Nur im heiSSen<br />
Andalusien konnte<br />
eine kalte Suppe zum<br />
Star werden:<br />
Die Gazpacho war ursprünglich eine Hirtensuppe mit altem Brot,<br />
Knoblauch, Essig und Öl. Heute kommt noch frisches Gemüse dazu.<br />
Das ist lecker, gesund – und ratzfatz zubereitet.<br />
Zum Vorbereiten<br />
Appsolut<br />
Interessant<br />
Wussten Sie, dass die Alhambra<br />
nach ihren rötlichen Mauern benannt<br />
ist? Im Arabischen bedeutet<br />
das Wort soviel wie „Rote Burg“. Und<br />
in dieser gibt es viel zu entdecken. Wer<br />
sich bereits im Vorfeld über Anfahrt,<br />
Öffnungszeiten o<strong>der</strong> den Service vor<br />
Ort informieren möchte, ist mit <strong>der</strong><br />
kostenlosen Android-App<br />
„Alhambra von Granada“<br />
gut beraten. Download<br />
unter play.google.com<br />
Fotos: Getty Images; StockFood; gustini.de; PR<br />
26 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Andalusien<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In Andalusien übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
Hipotels Gran Conil<br />
Dem Meeresrauschen so nah<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Das Vier-Sterne-Hotel liegt ganz nah am Meer, mit<br />
direktem Zugang zum Strand La Fontanilla und ist nur<br />
einen Kilometer vom malerischen Dorf Conil de la Frontera<br />
an <strong>der</strong> andalusischen Costa de la Luz entfernt. Kin<strong>der</strong><br />
haben einen eigenen Pool und den Mini-Club mit<br />
viel Programm, Erwachsene müssen sich entscheiden<br />
zwischen Pool o<strong>der</strong> Meer, Wellness o<strong>der</strong> Fitnessraum,<br />
Sonnenpatio o<strong>der</strong> Liegewiese. Wer gerne Golf spielt<br />
o<strong>der</strong> es lernen möchte, hat in <strong>der</strong> Umgebung gleich drei<br />
Plätze zur Verfügung – Golf unlimited sozusagen.<br />
Über DERTOUR und ITS<br />
****<br />
Iberostar<br />
Málaga Playa<br />
Fotos: DER TOURISTIK<br />
****<br />
Fuerte<br />
Estepona<br />
Die Zimmer des komfortablen<br />
Hotels verteilen sich auf ein<br />
Haupthaus und mehrere Reihenhäuser.<br />
Gäste haben die Wahl unter<br />
drei Pools mit Terrassen und<br />
Poolbar sowie einem Ruhe pool.<br />
Bestens entspannen kann man<br />
aber auch im Hydrotherapie-<br />
Zentrum Spa Estepona.<br />
Über DERTOUR und Jahn Reisen<br />
Luxus im arabischen Stil – dieses<br />
Vier-Sterne-Haus bietet Familien<br />
und Paaren alles, was das Herz begehrt:<br />
eine riesige Pool-Landschaft,<br />
helle Zimmer mit eigenem Balkon,<br />
Fitnesskurse im Sportbereich, einen<br />
Spielplatz und einen Splashpool<br />
für Kids, Abendshows mit Musik<br />
und Flamenco, und, und, und ...<br />
Über DERTOUR, Jahn Reisen und ITS<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
****<br />
Valentín Sancti<br />
Petri<br />
Das majestätische Hotel mit vier<br />
Sternen liegt in <strong>der</strong> exklusiven<br />
Tourismussiedlung Novo Sancti<br />
Petri in Chiclana de la Frontera.<br />
In kolonialem Stil erbaut, ist es<br />
idyllisch in riesige Pinienwäl<strong>der</strong><br />
eingebettet und liegt direkt am<br />
Strand Playa de la Barrosa. Über<br />
DERTOUR, Jahn Reisen<br />
und ITS<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 27
Hallig Oland<br />
dem<br />
himmel<br />
so nah!<br />
Text Katrin Rave<br />
Nix als Natur<br />
Hallig<strong>urlaub</strong> ist etwas ganz<br />
Beson<strong>der</strong>es: Wer hierher<br />
fährt, findet neben <strong>der</strong> weitläufigen<br />
Natur ganz viel<br />
Entspannung. Shoppen,<br />
Hotelburgen, Freizeitparks,<br />
ausschweifende Parties?<br />
Gibt’s hier nicht<br />
28 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Hallig Oland<br />
Auf den nordfriesischen Halligen leben etwa<br />
250 Menschen und Tausende Vögel.<br />
Unsere Redakteurin Katrin Rave besuchte<br />
mit ihrer Familie Hallig Oland<br />
1<br />
1. Kiek in Blick vom Hafen auf die einzige<br />
Warft von Oland. Im Gasthaus „Kiek in“ finden<br />
im Sommer regelmäßig Grillabende statt. Von<br />
Herbst bis Frühjahr öffnet es nur nach Bedarf,<br />
zum Beispiel wenn sich Wattwan<strong>der</strong>er ankündigen.<br />
2. Määähh Schafe halten in den Sommermonaten<br />
das Gras auf den Halligen kurz. Ab<br />
Herbst ziehen die Naturrasenmäher aufs Festland<br />
um. Dafür kommen dann unzählige Zugvögel<br />
2<br />
Hallig<strong>urlaub</strong> im Herbst – unsere Freunde kommentierten<br />
die Idee mit Sprüchen wie „Da ist doch<br />
nichts los“ bis „Ooohh, wie romantisch“. Wir wollten<br />
mit unseren beiden Kin<strong>der</strong>n einfach mal raus. Weg aus<br />
Hamburg und dahin, wo nichts von den wirklich wichtigen<br />
Dingen des Lebens ablenkt: als Familie zusammen sein mit<br />
gemütlichen Spieleabenden und ganz viel Natur. Eine Hallig<br />
schien uns perfekt. Wir wollen für vier Tage nach Oland,<br />
<strong>der</strong> ältesten Hallig im nordfriesischen Wattenmeer, und<br />
eine <strong>der</strong> ganz kleinen mit nur einer Warft, 17 Häusern und<br />
20 Einwohnern. Einzig ein schmaler Schienendamm verbindet<br />
sie mit dem Festland. Auf ihm fahren Loren, kleine<br />
Eisenbahnwagen, die oft nur aus einer Ladefläche mit Kiste<br />
zum Sitzen bestehen. Wenn die streiken, geht erst mal<br />
nichts, wie wir selbst erleben. Zwar rollern unsere vorbestellten<br />
Lebensmittel entspannt mit <strong>der</strong> wöchentlichen<br />
Essenslieferung über den Damm, wir sitzen einen Tag später<br />
aber in Dagebüll hinterm Deich fest. Die Lore unserer<br />
Vermieter streikt. Doch unter Olän<strong>der</strong>n hilft man sich, und<br />
so lädt uns ihr Hallignachbar – freundliches Gesicht, Bart,<br />
von Kopf bis Fuß in grünem Ölzeug – eine Dreiviertelstunde<br />
später auf seinen Wagen. Mittlerweile ist es stockfinster<br />
und regnet in Strömen, was die Überfahrt umso spannen<strong>der</strong><br />
für uns macht. Als wir über den Deich und in einer großen<br />
Rechtskurve raus aufs Watt biegen, erkennen wir nur noch<br />
Gras, Sand und Wasser direkt neben uns. Dafür blitzen die<br />
roten Signallichter <strong>der</strong> vielen Windrä<strong>der</strong> am Festland bizarre<br />
Muster in den Nachthimmel. Auf Oland leuchtet eine<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 29
Hallig Oland<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1. Platt und Weit Ein Schienendamm<br />
verbindet Oland mit dem Festland. Das Gleis führt<br />
über die knapp drei Kilometer lange Hallig und<br />
dann weiter übers Watt bis zur Nachbarhallig Langeneß.<br />
2. Abfahrt Dick verpackt rollen wir<br />
mit <strong>der</strong> Lore zurück aufs Festland 3. kirche<br />
Alle zwei Wochen kommt <strong>der</strong> Pastor aus Langeneß<br />
– wenn keine Flut ist 4. Spielwiese Für die<br />
Kin<strong>der</strong> gab es viel zu entdecken auf den Wiesen:<br />
angespülte Muscheln, Frösche, meterhohes Gras<br />
zum Verstecken. Lieblingsbeschäftigung: über<br />
Priel gräben springen und von Zaunpfählen hüpfen<br />
Laterne. Es sind unsere Vermieter Anne Köhn und Anette<br />
Dohmen vom „Annenhus“, die uns am Fuß <strong>der</strong> Warft empfangen.<br />
Wir bedanken uns für die Überfahrt und fallen wenig<br />
später selig ins Bett.<br />
Am nächsten Tag: Regen horizontal. Egal, wir sind<br />
neugierig auf alles! Also raus, eine Runde um den Fething,<br />
eine historische Viehtränke im Zentrum <strong>der</strong> Warft, auf den<br />
schmalen Wegen zwischen den schönen reetgedeckten Häusern<br />
entlang und zum Leuchtturm. Er ist gerade so hoch,<br />
dass sein weiß-rot-grünes Leuchtfeuer über den Warftdeich<br />
lugt. Von hier aus blicken wir aufs Watt, rüber zur Hallig<br />
Langeneß und <strong>der</strong> Insel Föhr. Nur langsam begreifen wir<br />
die Ruhe, die sich über uns legt. Handy, Zeitung, Fernseher?<br />
Nein danke, keine Lust. Schon von Weitem sehen wir<br />
eine orangefarbene Person die Hallig umrunden. Als sie<br />
uns unten am Watt erreicht, grüßt sie freundlich. Die Dame<br />
ist zum siebten Mal hier. Ungläubig blicken wir sie an. Sie<br />
strahlt, Wasser tropft von ihrer Kapuze. Sie verrät uns, dass<br />
am nächsten Tag das „Kiek in“ öffnen wird, Olands einzige<br />
Gaststätte, die jetzt nur nach Bedarf aufmacht. Eine Wattwan<strong>der</strong>gruppe<br />
habe sich angekündigt. Bevor sie weitergeht,<br />
empfiehlt sie uns einen Abstecher zum Halligmaler in die<br />
alte Schule. „Der weiß alles über Oland“, sagt sie.<br />
Wir staunen nicht schlecht, als wir die Schule betreten:<br />
Der Halligmaler Lorenz Kühn ist unser netter Nachbar und<br />
Chauffeur vom Vorabend. Er erkennt uns sofort wie<strong>der</strong><br />
und verteilt erst mal Gummibärchen an die Kin<strong>der</strong>. Noch<br />
bis Ende Oktober stellt er hier wie jedes Jahr seine Landschaftsbil<strong>der</strong><br />
aus. „Das letzte Schulkind hat Oland vor vier<br />
Jahren verlassen“, sagt er, <strong>der</strong> hier selbst früher an einem<br />
<strong>der</strong> Pulte gesessen und gelernt hat. Wir unterhalten uns<br />
über die Halligen, über den Kirchenmaler und seine Tante,<br />
die hier Organistin war.<br />
Trotz aller Gemütlichkeit freuen wir uns am nächsten<br />
Tag auf Abwechslung: ein Kaffee o<strong>der</strong> ein Bier im „Kiek in“.<br />
4<br />
Fotos: plainpicture (4); Katrin Rave (4)<br />
30 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Hallig Oland<br />
”<br />
Aber es war dennoch keine<br />
Zauberinsel, son<strong>der</strong>n eine Hallig des<br />
alten Nordfrieslands, das vor einem halben<br />
Jahrtausend von <strong>der</strong> großen Flut in<br />
diese Inselbrocken zerrissen wurde.“<br />
Theodor Storm, Eine Halligfahrt<br />
Die Sonne scheint, unsere Kin<strong>der</strong> laufen raus zu unserer<br />
Vermieterin Anne und helfen ihr beim Quittenpflücken, danach<br />
gehen wir ans Wasser. Unsere Töchter hüpfen über die<br />
Rinnsale im Watt, werfen sich ins meterhohe Ufergras und<br />
verstecken sich darin. Hun<strong>der</strong>te Wildgänse fliegen immer<br />
wie<strong>der</strong> auf und landen, um sich satt zu fressen für ihre Weiterreise<br />
nach Süden. Am Hafen – er ist nur bei Flut passierbar<br />
– bestaunen wir die Hochwassermarkenstange. Der Orkan<br />
„Xaver“ war hier am 6. Dezember 2013 <strong>der</strong> letzte Übeltäter.<br />
„Der hat uns in Atem gehalten“, erzählt Anne später.<br />
„Zum Glück hat er die Drei-Meter-Marke nicht geknackt,<br />
und unsere Warft war hoch genug“.<br />
Am Nachmittag kommen die Wattwan<strong>der</strong>er, eine Gruppe<br />
von etwa zehn Leuten. Wir lassen das „Kiek in“ nicht aus<br />
den Augen. „Da brennt Licht“, sage ich abends vom Fenster<br />
aus zu meinem Mann. „Ob die über Nacht bleiben?“ Dummerweise<br />
sind unsere Kin<strong>der</strong> nicht schlafeinsichtig. Eines<br />
lernen wir an diesem Abend: Gelegenheiten muss man<br />
packen. Denn nach zwei Stunden – die Kin<strong>der</strong> sind immer<br />
noch nicht im Bett – ist es dunkel drüben. Das „Kiek in“ hat<br />
zu. Also doch kein Bier.<br />
Am Sonntag reisen wir ab. Und sofort spüren wir die<br />
leichte Unruhe, die wir hier abgelegt hatten. Immer erreichbar<br />
sein, Termine haben und Verabredungen treffen – das<br />
kann stressen. Auch wenn es pathetisch klingt: Der Blick<br />
aufs Watt hat etwas unglaublich Beruhigendes. Ewig hätten<br />
Wattenmeer Es ist <strong>der</strong> Dr. Jekyll und Mr Hyde <strong>der</strong> Natur:<br />
Wo eben noch Sandbänke lagen, ist wenig später Flut<br />
Tipps<br />
Vorab informieren<br />
Ferien sind auf fünf <strong>der</strong> zehn Nordseehalligen möglich:<br />
Gröde, Hooge, Langeneß (über DERTOUR buchbar),<br />
Nordstrandischmoor und Oland (Infos unter halligen.de<br />
o<strong>der</strong> nordseetourismus.de). „Hotel Hinrichsen & Highlights<br />
<strong>der</strong> Nordsee“ inklusive Ausflug zur Hallig Hooge bei<br />
ITS buchbar.<br />
Anreise<br />
Je nach Ziel von Dagebüll (Oland) o<strong>der</strong> Lüttmoorsiel<br />
(Nordstrandischmoor) mit <strong>der</strong> Lore durch den Vermieter<br />
o<strong>der</strong> mit dem Schiff ab Schlüttsiel (Gröde, Langeneß,<br />
Hooge) o<strong>der</strong> Nordstrand (Nordstrandischmoor).<br />
Nicht verpassen<br />
Die Halligen sind umgeben vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches<br />
Wattenmeer. Hier leben Schweinswale,<br />
Seehunde und Millionen Vögel. Am besten erkundet man<br />
die einzigartige Landschaft auf einer geführten (!) Wattwan<strong>der</strong>ung.<br />
Infos z. B. unter schutzstation-wattenmeer.de<br />
Beson<strong>der</strong>es<br />
Einkaufsmöglichkeiten sind eingeschränkt. Je<strong>der</strong> Feriengast<br />
sollte seinen Vermieter daher rechtzeitig vor Anreise nach<br />
Möglichkeiten vor Ort fragen. Für die Halligen Langeneß<br />
und Oland können Lebensmittel beim Inselkaufmann in<br />
Niebüll vorbestellt werden: bestellung@edeka-niebuell.de<br />
Beim Packen gut planen – es gibt keine Apotheke und<br />
kein Textilgeschäft, falls Medikamente o<strong>der</strong> Regenzeug<br />
vergessen werden.<br />
Landunter<br />
Im Schnitt 15-mal pro Jahr, auf Oland bis zu 25-mal, vor<br />
allem in den Wintermonaten. Dann muss alles, was sich<br />
außerhalb <strong>der</strong> Warft befindet, nach oben gebracht werden.<br />
Auch die Loren, weshalb die meisten übrigens kein Dach<br />
haben: Sie wären sonst zu schwer.<br />
wir schauen können, wie die Sand- und Wasserlandschaft<br />
sich stetig verän<strong>der</strong>t. Zu wissen, es gibt keine Möglichkeit,<br />
mal eben einen Liter Milch einzukaufen, son<strong>der</strong>n mit dem<br />
auskommen zu müssen, was da ist – das hat unser Bewusstsein<br />
geschärft. Nicht nur für den Umgang mit Essen, son<strong>der</strong>n<br />
auch mit den Menschen, mit denen man zusammen lebt. Gegenseitige<br />
Hilfe ist ein hohes Gut. Zum Abschied schenkt<br />
Anne den Kin<strong>der</strong>n Quittensaft, als Dank für ihre Hilfe. Sie<br />
lädt uns ein, im Sommer wie<strong>der</strong>zukommen. „Dann flattern<br />
überall bunte Badetücher an den Wäscheleinen, die Gäste<br />
sonnen sich auf dem Deich, und das vom Watt erwärmte<br />
Wasser hat fast 30 Grad.“ Das klingt wun<strong>der</strong>bar. Wir steigen<br />
auf die jetzt wie<strong>der</strong> fitte Lore unserer Gastgeber und sind<br />
ganz still. Als wir losfahren, blicken wir zurück zu „unserer“<br />
Hallig, dieser zauberhaften Welt voller Frieden.<br />
Hallig-Fan<br />
Unsere Autorin Katrin Rave fuhr im vergangenen<br />
Herbst mit Mann und zwei Kin<strong>der</strong>n nach<br />
Hallig Oland. Ihr Fazit: „Richtig wohlgefühlt<br />
haben wir uns auch dank <strong>der</strong> unglaublich netten<br />
und hilfsbereiten Menschen, die hier leben.<br />
Auf Oland kann sich je<strong>der</strong> Gast freuen!“<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 31
Nordseeinseln<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Auf Amrum, Pellworm & Co. übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
***<br />
Gästehaus Bi de Ley<br />
Mehr vom Meer sehen<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Der größte Luxus ist hier <strong>der</strong> freie Blick aufs Meer: Das<br />
gepflegte Appartementhaus befindet sich in <strong>der</strong> Mitte<br />
<strong>der</strong> Hallig Langeneß, direkt an <strong>der</strong> Nordsee und einem<br />
Grünstrand. Jede Ferienwohnung verfügt über einen<br />
eigenen Terrassenanteil, teils mit Strandkorb ausgestattet.<br />
Wer dagegen Gesellschaft sucht, geht in die hauseigene<br />
„Klönstuv“ mit Blick auf die Insel Föhr. Und wem<br />
<strong>der</strong> Lesestoff ausgeht: Es gibt auch eine kleine Buchtauschbörse.<br />
Einen Supermarkt hat die Hallig nicht:<br />
Lebensmittel kommen aus Niebüll.<br />
Über DERTOUR<br />
***<br />
Hotel<br />
Hinrichsen +<br />
Rundreise<br />
****<br />
FeWo<br />
APA-Atlanta<br />
Pellworm<br />
Die behaglich eingerichteten Ferienwohnungen<br />
liegen nur wenige<br />
Hun<strong>der</strong>t Meter vom Zentrum entfernt<br />
– und trotzdem hat man hier<br />
seine Ruhe. Kin<strong>der</strong> freuen sich<br />
über das Freizeitbad „Pelle Welle“<br />
gegenüber, frische Krabben gibt<br />
es im alten Fischereihafen.<br />
Über ITS<br />
Nach einer Nacht im Husumer Hotel<br />
Hinrichsen geht es mit <strong>der</strong> MS<br />
Seeadler durch den Nationalpark<br />
Wattenmeer. Entdecken Sie im<br />
weiteren Verlauf <strong>der</strong> Reise Helgoland<br />
und die Insel Sylt, bevor es an<br />
Tag fünf nach einem gemütlichen<br />
Frühtück wie<strong>der</strong> „no Huus“ geht.<br />
Über ITS<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
****<br />
VitalHotel<br />
WeiSSe Düne<br />
Dem Rauschen des wenige Meter<br />
entfernten Meeres zuhören: Das<br />
geht in diesem mo<strong>der</strong>n ausgestatteten<br />
Hotel auf Amrum wun<strong>der</strong>bar.<br />
Und vieles mehr, z. B. Frühstücken<br />
mit Blick auf die Nachbarinseln<br />
und die Wittdüner<br />
Bucht o<strong>der</strong> Genießen bei Kaffee<br />
und Kuchen (im Preis enthalten).<br />
Über DERTOUR<br />
Fotos: DER Touristik<br />
32 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Eigene<br />
Anreise<br />
Baden an Nord- und Ostsee<br />
Nase im Wind, Salz auf <strong>der</strong> Haut: Urlaub an <strong>der</strong> Nord- und Ostsee ist ein<br />
beliebter Klassiker. Wie schön, dass Deutschlands Küsten mit fantastischen<br />
Angeboten immer wie<strong>der</strong> für frischen Wind sorgen.<br />
Ihre Vorteile im Sommer <strong>2017</strong>:<br />
• Hotels und Ferienwohnungen direkt am Strand<br />
• Vielfältige Angebote für jeden Geschmack<br />
• Frühbucher-Vorteile, Spartipps und hohe Kin<strong>der</strong>ermäßigungen<br />
• Kurzaufenthalte ab 1 Nacht<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf www.its.de<br />
Veranstalter: ITS, eine Marke <strong>der</strong> DER Touristik Köln GmbH, Humboldtstr. 140, 51149 Köln. 17010003
Rätsel<br />
USA<br />
HongKong<br />
Grossbritannien<br />
Das<br />
Lustige<br />
Reise-<br />
Rätsel<br />
„Ich war hier!“: Schöner als mit<br />
Koffer-Aufklebern kann man<br />
seine Reiselust wohl kaum<br />
dokumentieren. In unserem<br />
Rätsel (rechts) verbergen sich<br />
alle Städte & Län<strong>der</strong>, die Sie auf<br />
diesen Seite sehen – senkrecht,<br />
waagerecht und diagonal. Viel<br />
Spaß beim Suchen und Finden!<br />
Auflösung auf Seite 89<br />
Hawaii<br />
Australien<br />
Paris<br />
London<br />
Las Vegas<br />
New York<br />
Spanien<br />
34 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong><br />
Hamptons
Rätsel<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 35<br />
Ägypten<br />
Fotos: Getty Images (3); Fotolia (6)<br />
Japan<br />
Kanada<br />
Singapur<br />
Indien<br />
Italien<br />
F<br />
E<br />
K<br />
E H<br />
G<br />
R<br />
O<br />
S<br />
S<br />
B<br />
R<br />
I<br />
T<br />
A<br />
N<br />
N<br />
I<br />
E<br />
N<br />
W<br />
Z<br />
U<br />
A<br />
O<br />
N<br />
T<br />
R<br />
A<br />
A<br />
G<br />
H<br />
U<br />
S<br />
N<br />
Z<br />
H<br />
K<br />
A<br />
K<br />
W<br />
E<br />
N<br />
R<br />
Ä<br />
T<br />
J<br />
L<br />
O<br />
S<br />
S<br />
W<br />
J<br />
N<br />
M<br />
K<br />
L<br />
I<br />
L<br />
G<br />
O<br />
N<br />
Y<br />
B<br />
S<br />
Q<br />
D<br />
N<br />
O<br />
Y<br />
B<br />
I<br />
N<br />
J<br />
U<br />
J<br />
K<br />
A<br />
D<br />
H<br />
O<br />
L<br />
L<br />
A<br />
N<br />
D<br />
F<br />
H<br />
K<br />
N<br />
M<br />
O<br />
P<br />
Q<br />
H<br />
A<br />
N<br />
D<br />
L<br />
E<br />
O<br />
N<br />
R<br />
P<br />
D<br />
I<br />
A<br />
C<br />
A<br />
G<br />
H<br />
I<br />
T<br />
A<br />
Z<br />
F<br />
M<br />
N<br />
S<br />
S<br />
O<br />
M<br />
M<br />
E<br />
R<br />
F<br />
I<br />
S<br />
T<br />
B<br />
G<br />
E<br />
V<br />
D<br />
L<br />
Q<br />
N<br />
U<br />
P<br />
W<br />
N<br />
D<br />
M<br />
N<br />
K<br />
S<br />
F<br />
I<br />
I<br />
I<br />
J<br />
L<br />
B<br />
F<br />
N<br />
R<br />
E<br />
K<br />
P<br />
A<br />
E<br />
N<br />
J<br />
C<br />
B<br />
A<br />
C<br />
E<br />
M<br />
B<br />
E<br />
E<br />
S<br />
U<br />
D<br />
L<br />
A<br />
A<br />
M<br />
Y<br />
D<br />
N<br />
N<br />
T<br />
P<br />
R<br />
N<br />
I<br />
J<br />
K<br />
D<br />
Q<br />
G<br />
I<br />
P<br />
R<br />
D<br />
O<br />
N<br />
N<br />
Z<br />
O<br />
G<br />
U<br />
P<br />
H<br />
N<br />
S<br />
V<br />
M<br />
L<br />
O<br />
I<br />
B<br />
E<br />
M<br />
Q<br />
A<br />
F<br />
H<br />
K<br />
A<br />
P<br />
O<br />
P<br />
E<br />
J<br />
W<br />
L<br />
I<br />
I<br />
J<br />
K<br />
U<br />
W<br />
A<br />
A<br />
H<br />
E<br />
R<br />
B<br />
L<br />
L<br />
H<br />
S<br />
N<br />
P<br />
L<br />
U<br />
R<br />
H<br />
S<br />
L<br />
E<br />
O<br />
L<br />
N<br />
T<br />
F<br />
N<br />
N<br />
N<br />
N<br />
N<br />
E<br />
E<br />
D<br />
A<br />
U<br />
S<br />
F<br />
S<br />
A<br />
J<br />
I<br />
R<br />
A<br />
O<br />
O<br />
B<br />
K<br />
L<br />
F<br />
S<br />
T<br />
C<br />
H<br />
I<br />
T<br />
J<br />
A<br />
Q<br />
L<br />
W<br />
L<br />
U<br />
O<br />
W<br />
L<br />
N<br />
N<br />
U<br />
C<br />
K<br />
N<br />
P<br />
H<br />
M<br />
U<br />
E<br />
I<br />
N<br />
I<br />
N<br />
C<br />
U<br />
N<br />
A<br />
O<br />
N<br />
D<br />
E<br />
N<br />
D<br />
N<br />
I<br />
O<br />
S<br />
Q<br />
O<br />
S<br />
L<br />
A<br />
N<br />
P<br />
S<br />
H<br />
I<br />
F<br />
N<br />
W<br />
P<br />
H<br />
M<br />
L<br />
D<br />
B<br />
G<br />
X<br />
Z<br />
S<br />
M<br />
Z<br />
U<br />
T<br />
R<br />
N<br />
N<br />
K<br />
U<br />
W<br />
Ä<br />
I<br />
S<br />
L<br />
C<br />
K<br />
W<br />
Z<br />
X<br />
A<br />
O<br />
N<br />
L<br />
P<br />
R<br />
T<br />
M<br />
J<br />
L<br />
O<br />
Z<br />
K<br />
X<br />
P<br />
M<br />
U<br />
E<br />
R<br />
B<br />
C<br />
H<br />
K<br />
U<br />
O<br />
P<br />
N<br />
G<br />
O<br />
Q<br />
H<br />
S<br />
C<br />
Z<br />
C<br />
K<br />
N<br />
L<br />
O<br />
W<br />
M<br />
O<br />
H<br />
N<br />
E<br />
A<br />
J<br />
O<br />
L<br />
E<br />
E<br />
S<br />
F<br />
I<br />
K<br />
Q<br />
R<br />
I<br />
D<br />
I<br />
D<br />
E<br />
T<br />
Y<br />
A<br />
W<br />
A<br />
N<br />
D<br />
J<br />
U<br />
P<br />
K<br />
S<br />
Q<br />
M<br />
N<br />
R<br />
M<br />
M<br />
E<br />
L<br />
N<br />
U<br />
F<br />
X<br />
F<br />
R<br />
O<br />
P<br />
Q<br />
R<br />
S<br />
E<br />
N<br />
H<br />
L<br />
F<br />
N<br />
P<br />
E<br />
I<br />
V<br />
Q<br />
W<br />
Y<br />
A<br />
L<br />
S<br />
D<br />
F<br />
S<br />
E<br />
A<br />
G<br />
J<br />
L<br />
G<br />
B<br />
W<br />
I<br />
J<br />
E<br />
X<br />
Z<br />
S<br />
M<br />
L<br />
K<br />
Q<br />
K<br />
E<br />
Z<br />
E<br />
P<br />
T<br />
W<br />
P<br />
L<br />
Z<br />
Y<br />
R<br />
O<br />
E<br />
D<br />
L<br />
U<br />
T<br />
I<br />
Q<br />
K<br />
N<br />
C<br />
O<br />
B<br />
K<br />
O<br />
I<br />
U<br />
K<br />
F<br />
E<br />
H<br />
G<br />
I<br />
J<br />
W<br />
M<br />
N<br />
K<br />
E<br />
E<br />
N<br />
I<br />
N<br />
T<br />
I<br />
S<br />
N<br />
A<br />
U<br />
E<br />
T<br />
J<br />
C<br />
L<br />
D<br />
T<br />
N<br />
A<br />
O<br />
P<br />
F<br />
O<br />
R<br />
N<br />
N<br />
U<br />
F<br />
N<br />
M<br />
B<br />
Z<br />
M<br />
I<br />
N<br />
A<br />
N<br />
E<br />
K<br />
L<br />
S<br />
D<br />
C<br />
B<br />
E<br />
A<br />
U<br />
Q<br />
I<br />
E<br />
W<br />
E<br />
U<br />
K<br />
T<br />
X<br />
R<br />
P<br />
C<br />
G<br />
N<br />
R<br />
E<br />
U<br />
N<br />
H<br />
A<br />
I<br />
P<br />
W<br />
H<br />
U<br />
G<br />
A<br />
D<br />
A<br />
F<br />
G<br />
O<br />
G<br />
N<br />
N<br />
P<br />
H<br />
J<br />
U<br />
N<br />
J<br />
L<br />
E<br />
A<br />
E<br />
N<br />
N<br />
J<br />
S<br />
W<br />
Z<br />
E<br />
W<br />
L<br />
R<br />
L<br />
N<br />
M<br />
U<br />
Z<br />
E<br />
N<br />
Z<br />
L<br />
O<br />
U<br />
I<br />
E<br />
T<br />
G<br />
O<br />
F<br />
K<br />
S<br />
U<br />
N<br />
O<br />
V<br />
W<br />
N<br />
L<br />
I<br />
M<br />
N<br />
J<br />
D<br />
E<br />
W<br />
U<br />
C<br />
A<br />
U<br />
S<br />
F<br />
S<br />
R<br />
U<br />
I<br />
F<br />
L<br />
S<br />
L<br />
U<br />
S<br />
N<br />
E<br />
I<br />
C<br />
A<br />
L<br />
N<br />
Q<br />
I<br />
H<br />
N<br />
V<br />
Y<br />
N<br />
A<br />
N<br />
A<br />
Q<br />
F<br />
B<br />
H<br />
Q<br />
O<br />
J<br />
Q<br />
T<br />
I<br />
N<br />
E<br />
A<br />
P<br />
I<br />
L<br />
E<br />
R<br />
N<br />
A<br />
E<br />
H<br />
H<br />
M<br />
D<br />
K<br />
V<br />
M<br />
E<br />
O<br />
E<br />
P<br />
R<br />
W<br />
A<br />
U<br />
Y<br />
B<br />
U<br />
W<br />
P<br />
K<br />
S<br />
U<br />
K<br />
J<br />
N<br />
E<br />
U<br />
N<br />
K<br />
A<br />
I<br />
B<br />
Z<br />
R<br />
W<br />
T<br />
D<br />
O<br />
D<br />
X<br />
D<br />
R<br />
A<br />
A<br />
E<br />
C<br />
S<br />
E<br />
E<br />
S<br />
T<br />
E<br />
R<br />
N<br />
M<br />
C<br />
H<br />
G<br />
M<br />
N<br />
B<br />
I<br />
G<br />
I<br />
N<br />
N<br />
S<br />
K<br />
N<br />
A<br />
A<br />
V<br />
N<br />
G<br />
E<br />
K<br />
T<br />
N<br />
B<br />
N<br />
U<br />
B<br />
I<br />
G<br />
X<br />
H<br />
J<br />
E<br />
A<br />
B<br />
V<br />
L<br />
A<br />
Q<br />
E<br />
Q<br />
N<br />
A<br />
P<br />
H<br />
G<br />
P<br />
M<br />
D<br />
R<br />
R<br />
Y<br />
E<br />
H<br />
R<br />
L<br />
T<br />
C<br />
V<br />
H<br />
I<br />
U<br />
O<br />
H<br />
N<br />
A<br />
L<br />
R<br />
S<br />
N<br />
F<br />
U<br />
J<br />
R<br />
B<br />
A<br />
U<br />
P<br />
C<br />
P<br />
N<br />
A<br />
Z<br />
M<br />
Z<br />
U<br />
S<br />
L<br />
W<br />
T<br />
Q<br />
S<br />
S<br />
R<br />
U<br />
D<br />
E<br />
R<br />
B<br />
O<br />
W<br />
T<br />
T<br />
D<br />
C<br />
E<br />
Z<br />
A<br />
A<br />
L<br />
E<br />
N<br />
U<br />
I<br />
A<br />
N<br />
N<br />
X<br />
A<br />
W<br />
M<br />
B<br />
N<br />
F<br />
T<br />
X<br />
N<br />
A<br />
Ä<br />
T<br />
Y<br />
K<br />
U<br />
E<br />
S<br />
A<br />
P<br />
Z<br />
F<br />
Y<br />
G<br />
A<br />
P<br />
S<br />
F<br />
L<br />
U<br />
R<br />
H<br />
N<br />
E<br />
I<br />
K<br />
F<br />
A<br />
N<br />
E<br />
R<br />
S<br />
U<br />
Y<br />
U<br />
N<br />
E<br />
N<br />
W<br />
K<br />
N<br />
K<br />
P<br />
I<br />
S<br />
A<br />
G<br />
V<br />
B<br />
T<br />
A<br />
A<br />
I<br />
D<br />
K<br />
L<br />
Z<br />
J<br />
N<br />
E<br />
O<br />
E<br />
L<br />
E<br />
H<br />
G<br />
A<br />
U<br />
S<br />
T<br />
R<br />
A<br />
L<br />
I<br />
E<br />
N<br />
L<br />
D<br />
I<br />
P<br />
I<br />
H<br />
X<br />
N<br />
H<br />
N<br />
B<br />
O<br />
R<br />
V<br />
J<br />
A<br />
N<br />
D<br />
N<br />
E<br />
N<br />
D<br />
J<br />
S<br />
Q<br />
D<br />
F<br />
G<br />
V<br />
J<br />
K<br />
D<br />
U<br />
I<br />
E<br />
A<br />
D<br />
S<br />
P<br />
R<br />
I<br />
N<br />
G<br />
S<br />
E<br />
I<br />
L<br />
G<br />
H<br />
L<br />
B<br />
A<br />
G<br />
S<br />
O<br />
N<br />
S S E
Südliches Mittelmeer<br />
Reif für<br />
die Insel.<br />
Ein Strand für<br />
die Götter<br />
Diese Gegend ist himmlisch!<br />
Vielleicht wurde sie deshalb nach<br />
einer wun<strong>der</strong>schönen Nymphe<br />
benannt: Phalasarna, <strong>der</strong> Tochter<br />
von Göttervater Zeus. Wie<br />
<strong>der</strong> fühlt man sich auch, wenn<br />
man von einer Anhöhe aus die<br />
schönsten Strände betrachtet,<br />
die Kreta zu bieten hat: Fünf<br />
reihen sich im Westen <strong>der</strong> Insel<br />
aneinan<strong>der</strong>, vor ihnen erstrahlt<br />
das Meer karibisch türkis, <strong>der</strong><br />
Sand schimmert rosa vom Korallenstaub.<br />
Nördlich <strong>der</strong> Strände<br />
zeugen die Ruinen <strong>der</strong> Hafenstadt<br />
Phalasarna von einer ganz<br />
an<strong>der</strong>en Vergangenheit: In <strong>der</strong><br />
Antike war die Region nicht für<br />
ihre Strände berühmt, son<strong>der</strong>n<br />
für ihre sicheren Ankerplätze in<br />
einem künstlich angelegten Kanal<br />
– auch Piratenschiffe fanden<br />
Unterschlupf. Die Zeiten (und<br />
Interessen) än<strong>der</strong>n sich ...<br />
36 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Südliches Mittelmeer<br />
Aber<br />
welche?<br />
Wir helfen Ihnen bei <strong>der</strong> Entscheidung:<br />
Kreta und Zypern sind zwei Mittelmeer-Paradiese,<br />
die wahnsinnig viel zu bieten haben.<br />
Finden Sie heraus, welches Ziel am besten zu Ihnen passt<br />
Text Anna Butterbrod<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 37
Kreta<br />
Darauf stoßen<br />
wir an!<br />
„Jamas!“ – diese Vokabel sollten<br />
Sie unbedingt drauf haben. Denn<br />
„Prost!“ kann man auf Kreta<br />
gar nicht oft genug sagen. Am<br />
besten schmecken Retsina und<br />
Co. in einer Taverne. Wer die<br />
urigen Lokale mag, sollte einen<br />
Ausflug ins Hippie-Mekka Mirtos<br />
machen. In den 60er- und<br />
70er-Jahren zog das Dörfchen<br />
Aussteiger an, weil seine rund<br />
600 Einwohner als beson<strong>der</strong>s<br />
gastfreundlich gelten. Bis heute<br />
strahlt <strong>der</strong> Ort viel Ruhe aus.<br />
Weiterer Pluspunkt: Es ist rund<br />
ums Jahr wärmer als auf <strong>der</strong><br />
übrigen Insel, Bananen gedeihen<br />
sogar außerhalb von Gewächshäusern!<br />
Das heißt auch, dass<br />
man länger ohne Gänsehaut<br />
draußen sitzen kann – z. B. an<br />
<strong>der</strong> autofreien Promenade, wo<br />
sich zahlreiche Tavernen mit<br />
Meerblick aneinan<strong>der</strong>schmiegen.<br />
Trauminsel<br />
Kreta<br />
38 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Kreta<br />
Gesegnete<br />
Mahlzeit<br />
Lassen Sie beim Packen Ihres<br />
Koffers noch ein bisschen Luft,<br />
denn niemand kehrt aus Kreta<br />
ohne kulinarische Souvenirs zurück!<br />
Gesundes Olivenöl ist die<br />
wichtigste Zutat <strong>der</strong> kretischen<br />
Küche: Es wird reichlich verwendet<br />
– ob bei Gerichten mit frisch<br />
gefangenem Oktopus und Hummer,<br />
für Salate o<strong>der</strong> im Briam,<br />
einem Gemüseauflauf. Die Herstellung<br />
<strong>der</strong> edlen Tropfen hat<br />
Tradition, einige sind in <strong>der</strong> ganzen<br />
Welt bekannt (z. B. „Kolympari“).<br />
Genau wie <strong>der</strong> über 3000<br />
Jahre alte Olivenbaum im Ort<br />
Vouves (u. l.): Seit 2004 werden<br />
einige seiner Zweige zu den<br />
Olympischen Sommerspielen<br />
entsandt und bei <strong>der</strong> Eröffnungszeremonie<br />
verwendet. In Vouves<br />
steht inzwischen ein „Olive Tree<br />
Museum“, das Besuchern alles<br />
über Anbau, Ernte und Verwertung<br />
von Oliven nahebringt.<br />
Rund 50 Autominuten weiter<br />
östlich liegt das Dorf Vamos, in<br />
dem sich ebenfalls alles um Genuss<br />
dreht – selbst im kleinsten<br />
Tante-Emma-Laden findet man<br />
feinste Olivenprodukte (u. r.).<br />
Wer will, kann sogar Öl mit<br />
kirchlichem Segen kaufen: Im<br />
Kloster Toplou stellen Mönche<br />
eine eigene Sorte her – aber<br />
auch Wein, Schnaps und Käse.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 39
Kreta<br />
Ausflug für<br />
alle Sinne<br />
Stellen Sie sich vor, Sie wan<strong>der</strong>n<br />
im Frühling auf Kreta: Dann<br />
duftet es beson<strong>der</strong>s intensiv<br />
nach Orangenblüten, Wildkräutern<br />
und dem leuchtend gelben<br />
Kretischen Hahnenfuß. Es gibt<br />
Wan<strong>der</strong>wege aller Levels, viele<br />
davon schlängeln sich durchs Idagebirge<br />
mit dem höchsten Gipfel<br />
<strong>der</strong> Insel (<strong>der</strong> 2500 Meter hohe<br />
Psiloritis). Das Massiv teilen Sie<br />
sich mit Wan<strong>der</strong>falken und Habichten.<br />
Eine <strong>der</strong> spektakulärsten<br />
Routen ist <strong>der</strong> Fernwan<strong>der</strong>weg<br />
E4, <strong>der</strong> Kreta von West nach Ost<br />
durchkreuzt – natürlich kann<br />
man sich auch nur eine Etappe<br />
davon vornehmen. O<strong>der</strong> Sie<br />
steigen hinab in die Sagenwelt:<br />
In <strong>der</strong> Idäischen Grotte soll Zeus<br />
seine Jugend verbracht haben.<br />
40 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Kreta<br />
Nie mehr<br />
streiten<br />
„Ich will Geschichte!“ „Ich aber<br />
Strand!“ „Geschichte!“ „Nein,<br />
Strand!“ Kennen Sie solche<br />
Diskussionen mit jüngeren o<strong>der</strong><br />
älteren Familienmitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />
Urlaubs-Planungsphase? Dann<br />
könnte Kreta die Lösung für Ihr<br />
Problem sein: Denn die Insel<br />
bietet sowohl reichlich historische<br />
Sehenswürdigkeiten als auch<br />
traumhafte Buchten. So lassen<br />
sich die Tage wun<strong>der</strong>bar aufteilen:<br />
Am Morgen können Sie sich die<br />
größte archäologische Attraktion<br />
<strong>der</strong> Insel anschauen – die Ruinen<br />
des Palastes von Knossos mit seinen<br />
Wandmalereien aus <strong>der</strong> minoischen<br />
Kultur (l.). Nachmittags<br />
lässt es sich dann zum Beispiel am<br />
Voulisma Beach (r.) faulenzen,<br />
schwimmen und schnorcheln.<br />
Und am Ende des Tages sinken<br />
alle happy ins Bett.<br />
Chania<br />
Rethymno<br />
Iraklion<br />
Kreta<br />
Paleochora<br />
Matala<br />
Agios Nikolaos<br />
Sitia<br />
Ierapetra<br />
Lendas<br />
Tipps<br />
Beste Reisezeit<br />
Auf Kreta scheint an rund 300 Tage im Jahr die Sonne. Ein Mittelmeer-Rekord!<br />
Von April bis Juni steht die Insel in voller Blüte, eine<br />
beson<strong>der</strong>s schöne Zeit. Auch im Frühling liegen die Temperaturen<br />
schon bei über 20 °C – perfektes Wetter für Wan<strong>der</strong>er und Outdoor-Sportler.<br />
Von Juli bis September wird es über 30 °C heiß, auch<br />
das Meer erwärmt sich zusehends.<br />
Rumkommen<br />
Am besten erkundet man die größte griechische Insel (260 Kilometer<br />
lang, 60 Kilometer breit) mit dem Mietwagen. Über DERTOUR<br />
lässt sich <strong>der</strong> ganz einfach direkt im Reisebüro o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong>tour.de<br />
buchen.<br />
Nicht verpassen<br />
Wan<strong>der</strong>n Sie durch eine <strong>der</strong> längsten Schluchten Europas: „Grand<br />
Canyon von Kreta“ wird die 17 Kilometer lange Samaria-Schlucht<br />
im Südwesten auch genannt, ihre Felswände sind bis zu 600 Metern<br />
hoch (Ausflug buchbar über DERTOUR, Jahn Reisen und ITS).<br />
Ein gewaltiges Naturerlebnis! Wer sich den langen Weg durch den<br />
Samaria-Nationalpark nicht zutraut, kann auch mit <strong>der</strong> Fähre zum<br />
Küstenörtchen Agia Roumeli am Ende <strong>der</strong> Schlucht schippern. Von<br />
dort aus sind es nur vier Kilometer bis zur „Eisernen Pforte“ – <strong>der</strong><br />
engsten und spektakulärsten Stelle. Von Mai bis Oktober darf man<br />
die Schlucht komplett durchwan<strong>der</strong>n, den Rest des Jahres geht es<br />
nur von Agia Roumeli aus. „Wan<strong>der</strong>n auf Kreta“ buchbar über Jahn<br />
Reisen, Rundreise „Kykladen-Inselhüpfen und Kreta“ buchbar über<br />
DERTOUR.<br />
Feste & Events<br />
Die Hafenstadt Rethymno widmet <strong>der</strong> Renaissance ein eigenes<br />
Festival, da diese Periode das Stadtbild bis heute prägt. Zwischen Juli<br />
und September reisen Künstler aus aller Welt an, die bei Konzerten,<br />
Paraden, Theaterstücken und Vorträgen zu sehen sind – eines <strong>der</strong><br />
aufwendigsten Events <strong>der</strong> Insel!<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 41
Zypern<br />
Trauminsel<br />
Zypern<br />
42 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Zypern<br />
Die Stadt <strong>der</strong><br />
Schätze<br />
Vom Turm <strong>der</strong> historischen<br />
Festung aus bietet sich <strong>der</strong><br />
beste Blick über den Hafen<br />
von Kyrenia mit seinen bunten<br />
Fischer- und Ausflugsbooten.<br />
Man kann seine Augen über die<br />
ganze Stadt wan<strong>der</strong>n lassen – bis<br />
hin zum gewaltigen Fünffingergebirge.<br />
Und vielleicht fällt von<br />
hier oben auch die Entscheidung<br />
leichter, welches <strong>der</strong> Restaurants<br />
am Hafenbecken die Location<br />
fürs Mittagessen werden soll. Die<br />
Qual <strong>der</strong> Wahl geht nämlich in<br />
<strong>der</strong> wohl schönsten Stadt Nordzyperns<br />
schon vor dem Blick in<br />
die Speisekarte los. Ehemalige<br />
Lagerhäuser beherbergen heute<br />
Cafés, Bars und Restaurants.<br />
Die Gassen <strong>der</strong> Altstadt bringen<br />
beson<strong>der</strong>s die Augen von<br />
Schmuckfans zum Leuchten,<br />
denn hier haben sich viele Juweliere<br />
nie<strong>der</strong>gelassen. Schätze an<strong>der</strong>er<br />
Art sind in <strong>der</strong> Festung zu<br />
sehen: zum Beispiel Münzen und<br />
Hun<strong>der</strong>te von Wein-Amphoren<br />
aus dem Wrack eines über 2000<br />
Jahre alten Handelsschiffes, das<br />
1967 vor <strong>der</strong> Küste geborgen<br />
wurde – einer <strong>der</strong> ältesten Funde<br />
dieser Art im Mittelmeerraum.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 43
Zypern<br />
Insel mit<br />
(grünem) Herz<br />
Im Troodos-Gebirge, das fast ein<br />
Drittel <strong>der</strong> Insel einnimmt, gibt<br />
es so viel zu sehen: Adler und<br />
Füchse, gewaltige Pinien und Ze<strong>der</strong>n,<br />
byzantinische Klöster und<br />
Kirchen ... Doch an eines wird<br />
man sich wohl am liebsten erinnern:<br />
an die Begegnungen mit<br />
Dorfbewohnern. Denn Touristen<br />
sind im „Schwarzwald“, so wird<br />
das grüne Herz Zyperns auch genannt,<br />
gerne gesehen. Auf Märkten<br />
lässt sich Selbstgemachtes<br />
erstehen, etwa Marmelade<br />
aus orange-gelben Mousmoula-Früchten.<br />
Und wer einen <strong>der</strong><br />
vier Naturlehrpfade rund um den<br />
höchsten Berg (<strong>der</strong> Olympos mit<br />
1952 Metern) beschreitet, lernt<br />
dabei alles Wichtige über Vegetation<br />
und Gesteinsformationen.<br />
44 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Zypern<br />
Von bösen<br />
Geistern und<br />
<strong>der</strong> guten<br />
Maria<br />
Sie war die größte und reichste<br />
Stadt Zyperns: Die Ruinen<br />
von Salamis an <strong>der</strong> Famagusta-Bucht<br />
(o. l.) lassen erahnen,<br />
wie prachtvoll hier einst über<br />
100 000 Menschen lebten. Mindestens<br />
genauso beeindruckend<br />
ist die gold funkelnde Ikonenwand<br />
im Kloster Kykkos (o. r.).<br />
Die Marienikone soll 2000 Jahre<br />
alt sein und Wun<strong>der</strong> bewirken<br />
können: So sorgte sie angeblich<br />
in Dürrezeiten für Regen – und<br />
überlebte mehrere Brände, die<br />
im Kloster wüteten. Orthodoxe<br />
Gläubige reisen aus <strong>der</strong> ganzen<br />
Welt an, um vor ihr zu beten.<br />
Aber auch das zyprische Essen<br />
ist zum Nie<strong>der</strong>knien! Vegetarier<br />
werden beson<strong>der</strong>s eine Spezialität<br />
lieben: Halloumi – jener<br />
Grillkäse, <strong>der</strong> hier seit Tausenden<br />
von Jahren hergestellt und gerne<br />
mit Salat serviert wird (u. l.).<br />
Beim Verdauungsspaziergang<br />
fallen die viele Kuppeln, Fensterund<br />
Türrahmen in leuchtendem<br />
Blau auf. Die Griechen sprachen<br />
dieser Farbe schon immer eine<br />
schützende Wirkung zu: Sie<br />
glauben, dass sie böse Geister<br />
abschreckt.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 45
Zypern<br />
Gefühlvoll<br />
abtauchen<br />
Paris hat den Eiffelturm, Venedig<br />
die Seufzerbrücke – aber die<br />
schönsten Formen werden eben<br />
von <strong>der</strong> Natur geschaffen. An<br />
<strong>der</strong> Ostküste ragt die steinerne<br />
„Liebesbrücke“ aus dem Meer –<br />
es dürfte keinen romantischeren<br />
Ort für Liebesgeständnisse o<strong>der</strong><br />
Hochzeitsfotos geben! Hobbytaucher<br />
und Schnorchler können<br />
natürlich auch unter ihr hindurch<br />
gleiten. Die ganze Gegend eignet<br />
sich dank vieler Höhlen und<br />
außergewöhnlicher Steinformationen<br />
wun<strong>der</strong>bar für Abenteuer<br />
unter und über Wasser: Kurz hinter<br />
<strong>der</strong> „Liebesbrücke“ beginnt<br />
<strong>der</strong> Kap-Greco-Nationalpark mit<br />
vielen ruhigen Picknickplätzen,<br />
Wan<strong>der</strong>wegen und <strong>der</strong> einsamen<br />
Konnos Bay.<br />
46 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Zypern<br />
Abwarten und<br />
Wein trinken<br />
Machen Sie sich bereit zum<br />
Nichtstun: Das Weindorf Omodos<br />
am Fuße des Troodos-Gebirges<br />
trägt nicht umsonst diesen<br />
Namen. Er leitete sich von dem<br />
zyprischen Wort „modos“ ab und<br />
bedeutet übersetzt soviel wie<br />
„nimm dir Zeit“. Die malerischen<br />
Gassen und <strong>der</strong> Marktplatz mit<br />
seinen schattenspendenden<br />
Bäumen laden dazu ein! Die<br />
Gegend um Omodos herum ist<br />
beson<strong>der</strong>s fruchtbar, an den Bäumen<br />
wachsen Pflaumen, Äpfel,<br />
Pfirsiche und Aprikosen. Aber<br />
die Haupt einnahmequelle ist<br />
selbst gemachter Wein – im Dorf<br />
und auf den Gütern drumherum<br />
darf man sich durchtesten! Auch<br />
zwei ehemalige Wohnhäuser von<br />
Weinbauern mit typischem Mobiliar<br />
und traditionellen Handarbeiten<br />
können besichtigt werden.<br />
Zypern<br />
Fotos: stocksy.com (3); plainpicture; laif (5) / Tobias Gerbe/Christian Kerber / Bertrand Gardel;<br />
mauritius images (3); imago stock; Fotolia (3); Getty Images<br />
Polis<br />
Chrysochous<br />
Paphos<br />
Limassol<br />
Nikosia<br />
Tipps<br />
Vorab informieren<br />
Hilfreiche Tipps und Infos gibt es zum Beispiel unter visitcyprus.com<br />
und zypern.de<br />
Beste Reisezeit<br />
Ein Bade<strong>urlaub</strong> ist auf Zypern gut ab April möglich: Das Thermometer<br />
klettert dann auf rund 24 °C, das Meerwasser ist auch<br />
schon über 20 °C warm. Von Juli bis August wird es nochmal heißer<br />
und ist dann im Inselinneren ganz ohne frische Meeresbrise eher<br />
un angenehm. Die Monate September bis Oktober eignen sich<br />
jedoch wie<strong>der</strong> gut für Outdoor-Aktivitäten.<br />
Rumkommen<br />
DERTOUR bietet eine Zypern-Rundreise für Selbstfahrer an:<br />
Acht Tage lang geht’s mit dem Mietwagen von Larnaka aus nach<br />
Limassol und Paphos, durchs Troodos-Gebirge und nach Nikosia –<br />
inklusive Hotelübernachtungen. Infos unter <strong>der</strong>touristik.com und<br />
im Reisebüro.<br />
Larnaka<br />
Nicht verpassen<br />
Nikosia ist die letzte geteilte Hauptstadt <strong>der</strong> Welt: Hier gibt es zwar<br />
keine Mauer wie früher in Berlin, aber die „Greenline“. Die wird von<br />
UN-Friedenstruppen überwacht und trennt den griechischen vom<br />
türkischen Teil. Am Checkpoint in <strong>der</strong> Ledrastraße können Touristen<br />
die Grenze passieren – und türkische Highlights (Sophien-Kathedrale,<br />
Karawanserei) genauso besuchen wie die auf griechischem Boden<br />
(Johannes-Kathedrale, Ikonen-Museum). Das Kloster Kykko, westlich<br />
von Pedoulas, gilt wegen seiner Marienikone als das eindrucksvollste<br />
Kloster Zyperns. Ausflüge vor Ort über die Reiseleitung von<br />
DERTOUR, Jahn Reisen und ITS buchbar.<br />
Feste & Events<br />
Im Mai wird auf <strong>der</strong> ganzen Insel das Blumenfest „Anthestiria“ gefeiert:<br />
In Larnaka, Limassol und Paphos gibt es farbenfrohe Prozessionen,<br />
an denen geschmückte Wagen und Menschen mit prächtigen<br />
Blumenbouquets teilnehmen. Ende August findet das größte Event<br />
<strong>der</strong> Insel statt: das zwölftägige Weinfest in Limassol.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 47
Kreta<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Auf <strong>der</strong> größten griechischen Insel übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
*****<br />
Pilot Beach Resort<br />
Life is a Beach<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Die weitläufige, luxuriöse Anlage in Georgioupolis besteht<br />
aus dem Haupthaus und Bungalows, die teilweise<br />
direkt am kilometerlangen Sandstrand liegen. Das<br />
„Aqualand“, <strong>der</strong> Miniclub (für Kin<strong>der</strong> von vier bis zwölf )<br />
und ein spezielles Mittagsbuffet werden vor allem die<br />
Kleinen bei Laune halten. Alle an<strong>der</strong>en Gäste freuen<br />
sich über Langschläferfrühstück (das in <strong>der</strong> Hochsaison<br />
auch im Strandrestaurant serviert wird), einen mo<strong>der</strong>nen<br />
Spa-Bereich und Health Club, vier Süßwasserpools,<br />
diverse Restaurants und eine Strandbar.<br />
Über DERTOUR, ITS und Jahn Reisen<br />
***<br />
COOEE Palmera<br />
Beach<br />
Der Place to be für Unternehmungslustige:<br />
Das Partyzentrum<br />
in Chersonissos ist nur ein paar<br />
Gehminuten entfernt, den Strand<br />
haben die Gäste des jungen, mo<strong>der</strong>nen<br />
Hotels direkt vor <strong>der</strong><br />
Nase. Kostenfreie Leihtablets<br />
liefern z. B. Wetterinfos und<br />
30 Zeitungen und Magazine.<br />
Über DERTOUR und ITS<br />
****<br />
lti Meli Palace<br />
Welche Idylle: Das Viersterne-Haus<br />
in Sissi, das dem Palast von Knossos<br />
nachempfunden wurde, liegt an<br />
einer ruhigen, kleinen Badebucht.<br />
Dank All-inclusive-Verpflegung, abwechslungsreicher<br />
Unterhaltung<br />
für Kin<strong>der</strong> und Teenies und einer<br />
gepflegten Gartenanlage mit Pool<br />
bleiben keine Wünsche unerfüllt.<br />
Über Jahn Reisen<br />
****<br />
Kernos Beach &<br />
Bungalows<br />
Die elegant anmutende Anlage,<br />
bestehend aus Hauptgebäude und<br />
Bungalows, liegt am Rande des<br />
Urlaubsortes Malia. Sie ist ideal<br />
für Ruhesuchende, die dennoch<br />
die Nähe von Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten<br />
schätzen.<br />
Der Sandstrand ist flach abfallend<br />
– ideal für Kin<strong>der</strong>.<br />
Über DERTOUR und Jahn Reisen<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
48 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Zypern<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Im Inselstaat übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
*****<br />
Atlantica Mare Village<br />
Bin am Strand!<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Sonnenauf- o<strong>der</strong> -untergänge beobachten, die Zehen im<br />
Sand vergraben und dem Rauschen <strong>der</strong> Wellen zuhören<br />
– das ist für Strandliebhaber das Größte. Wie gut, dass<br />
das frisch renovierte Hotel etwas abseits und ruhig in einer<br />
geschützten Buch liegt, rund fünf Kilometer entfernt<br />
von Ayia Napa. Der flach abfallende Strandabschnitt ist<br />
beson<strong>der</strong>s familiengeeignet, die Wasserqualität wurde<br />
mit <strong>der</strong> Blauen Flagge ausgezeichnet. Die Zimmer verfügen<br />
alle über eine Terrasse. Kaum zu toppen: Swim-up-<br />
Zimmer und -Suiten mit eigenem Poolzugang.<br />
Über ITS und Jahn Reisen<br />
****<br />
Asterias Beach<br />
Fotos: DER Touristik<br />
****<br />
COOEE<br />
St.George Hotel<br />
& Golf Resort<br />
Man muss gönnen können – auch<br />
sich selbst. Wer darin Nachhilfe<br />
braucht, bekommt sie hier, nahe<br />
Paphos, für alle Sinne: z. B. während<br />
einer wohltuenden Massage<br />
im „SenSpa“ o<strong>der</strong> mit Cocktail<br />
in <strong>der</strong> Hand und gigantischem<br />
Ausblick aufs Meer.<br />
Über DERTOUR und Jahn Reisen<br />
Wer ist <strong>der</strong> Schönste im ganzen<br />
Land? Völlig klar, <strong>der</strong> Sandstrand<br />
von Makronissos. Genau hier, in<br />
einer Bucht, liegt das mo<strong>der</strong>ne,<br />
199 Zimmer und Suiten umfassende<br />
Hotel Asterias Beach. Wer trotzdem<br />
mal raus will: Ein Linienbus<br />
bringt Sie ins etwa vier Kilometer<br />
entfernte, trubelige Ayia Napa mit<br />
vielen Geschäften und Restaurants.<br />
Über ITS und Jahn Reisen<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
****<br />
Malama Beach<br />
Holiday Village<br />
Kein Wun<strong>der</strong>, dass diese autofreie<br />
Anlage so beliebt ist: Die Apartments<br />
sind großzügige 65 Quadratmeter<br />
groß, die Vegetation ist<br />
üppig-mediterran, viele Sportarten<br />
von Tennis bis Boccia sind<br />
inklusive – und die „All Sweets<br />
Corner“ lockt mit Waffeln,<br />
Eiskrem und Desserts.<br />
Über DERTOUR und ITS<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 49
Abgerechnet<br />
Deutsche<br />
im Urlaub<br />
Liegen-Besetzer, Socken-in-<br />
Sandalen-Träger, Workaholics –<br />
o<strong>der</strong> können wir auch an<strong>der</strong>s?<br />
Produktion Thordis Rüggeberg<br />
32<br />
Prozent buchen all<br />
inclusive, 23 %<br />
geben sich mit Halbpension<br />
zufrieden.<br />
35<br />
Prozent finden es am peinlichsten,<br />
wenn Mit<strong>urlaub</strong>er Sandalen<br />
und weiSSe Socken tragen.<br />
Für 28 % ein No-Go: Liegen<br />
reservieren.<br />
47<br />
Prozent schleichen im<br />
Morgengrauen zum<br />
Pool und markieren per<br />
Handtuch „ihren“<br />
Platz.<br />
55<br />
Prozent <strong>der</strong> Arbeitnehmer<br />
beantworten auch in den<br />
Ferien Job-Mails. Etwas<br />
mehr als 42 % hängen<br />
für die Firma am Telefon.<br />
18<br />
Stunden maximal<br />
werden vorab<br />
Bewertungen<br />
im Netz studiert.<br />
50 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Abgerechnet<br />
56<br />
Prozent haben im Hotel schon<br />
mal was mitgehen lassen.<br />
41<br />
Prozent applaudieren bei <strong>der</strong> Landung des<br />
Flugzeugs. Total peinlich finden das 31 %.<br />
60<br />
Prozent fahren im Urlaub<br />
ans Mittelmeer. Auf<br />
Platz 2: eine Reise per Auto<br />
in Nachbarlän<strong>der</strong> (30 %).<br />
47<br />
Prozent reisen bevorzugt<br />
per Pkw, 37 %<br />
mit dem Flugzeug.<br />
1,3<br />
mal verreist <strong>der</strong><br />
Durchschnitts deutsche<br />
pro Jahr.<br />
53<br />
Prozent verreisen<br />
am liebsten<br />
mit ihrem<br />
Schatzi, 28 %<br />
mit <strong>der</strong> Familie.<br />
1,5<br />
Kin<strong>der</strong> sind<br />
im Schnitt mit<br />
von <strong>der</strong> Partie.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 51
Radtour<br />
Einfach zauberhaft: Wer früh<br />
aufsteht, hat mehr vom märchenhaften<br />
Weserbergland<br />
52 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Radtour<br />
Hamburg<br />
Mit Rad und Tat von Nord nach Süd:<br />
Unsere Autorin trat in ihrem Urlaub<br />
kräftig in die Pedale.<br />
1200 Kilometer und unzählige<br />
Butterbrote später weiß sie:<br />
Auf dem E-Bike lernt man Deutschland<br />
von seiner zauberhaftesten<br />
Seite kennen<br />
München<br />
Text ANNA M. LÖFKEN<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 53
Radtour<br />
Hamburg<br />
In Hamburg sagt man<br />
„Tschüss“ – aber nur für etwa<br />
zwei Wochen. Die haben es<br />
allerdings in sich ...<br />
Nebelschwaden<br />
schweben über <strong>der</strong><br />
Weser und umhüllen<br />
weite Fel<strong>der</strong><br />
wie eine Daunendecke.<br />
Und wir<br />
mittendrin in dieser<br />
Zauberwelt<br />
Feen verschwinden im Dunst, Kobolde kichern aus<br />
dem Ufergebüsch, und Elfen huschen ausschließlich<br />
um meinen Mann herum. Denkt er. Und wenn<br />
jetzt noch ein traumtrunkener Riese aus einem <strong>der</strong> Wäldchen<br />
herausstapfen würde, es würde mich nicht wun<strong>der</strong>n.<br />
Diese Märchenwesen sind am frühen Morgen unsere Begleiter.<br />
Immer dann, wenn Nebelschwaden über <strong>der</strong> Weser<br />
schweben und die weiten Fel<strong>der</strong> umhüllen wie eine<br />
Daunendecke. Und wir mittendrin in dieser Zauberwelt.<br />
Radeln uns den Schlaf aus den Knochen und sind jetzt<br />
noch eingemummelt in unsere Windjacken, die Finger in<br />
wärmenden Fleece-Handschuhen. Dann blitzt die Sonne<br />
hervor. Sie zeigt uns die Wirklichkeit: Wiesen, auf denen<br />
Kühe malmen, Rehe über Gräben springen und den Fluss,<br />
breit und behäbig, <strong>der</strong> gen Nordsee strömt.<br />
Wir – mein Mann Gerd und ich – sind in Hamburg<br />
gestartet und wollen mit dem Rad bis nach München fahren.<br />
Einmal längs durch Deutschland, am liebsten an Flüssen<br />
entlang, um große Steigungen zu vermeiden. Unsere<br />
Planung: von <strong>der</strong> Elbe zur Weser, weiter an<br />
<strong>der</strong> Fulda zum Main, zur Tauber und<br />
Altmühl bis zur Donau. Und dann auf <strong>der</strong> Zielgeraden,<br />
an <strong>der</strong> Isar, hinein in die bayerische Landeshauptstadt.<br />
Wir haben keine Unterkünfte vorgebucht, denn wir<br />
wollen uns keinem Druck aussetzen, jeden Tag nur so lange<br />
fahren wie wir möchten. Vielleicht mal länger in einer<br />
Stadt bleiben o<strong>der</strong> bei Regen die Etappe abbrechen und<br />
einkehren. O<strong>der</strong> auch spontan übernachten, wenn uns ein<br />
Ort beson<strong>der</strong>s gut gefällt, wie zum Beispiel Hannoversch<br />
Münden.<br />
Von Hannoversch Münden habe ich das<br />
letzte Mal in <strong>der</strong> Schule gehört. Ein Fehler. Wir lernten<br />
damals den Spruch aus dem Jahre 1899: „Wo Werra und<br />
Fulda sich küssen, sie ihre Namen büßen müssen. Und<br />
hier entsteht durch diesen Kuss, deutsch bis zum Meer <strong>der</strong><br />
Weser-Fluss.“ So ist es immer noch auf einem 70 Zentner<br />
schweren Quarzit zu lesen, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Spitze einer Mini-Insel<br />
steht. In dieser Stadt haben Denkmalpfleger großartige<br />
Arbeit geleistet. Die 700 Fachwerkhäuser in <strong>der</strong> Altstadt<br />
Was blüht denn da?<br />
Auf einer gemächlichen<br />
Radtour hat man<br />
endlich mal einen Blick<br />
für Flora und Fauna<br />
am Wegesrand<br />
Storytelling: Die<br />
Deutsche Märchenstraße<br />
von Hanau nach<br />
Bremerhaven fügt die<br />
Lebensstationen <strong>der</strong><br />
Gebrü<strong>der</strong> Grimm und<br />
einige Schauplätze<br />
ihrer Märchen zu einer<br />
Reiseroute<br />
54 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Radtour<br />
„Bei keiner an<strong>der</strong>en Erfindung<br />
ist das Nützliche mit<br />
dem Angenehmen so innig<br />
verbunden wie beim Fahrrad“,<br />
meinte Adam Opel. Recht<br />
hatte er!<br />
Lektion eins für Langstreckenradler:<br />
Immer ein<br />
Schnittchen plus Obst in<br />
in den Satteltaschen bunkern!<br />
sind bestens restauriert, das Rathaus aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
ein Prachtstück <strong>der</strong> sogenannten Weserrenaissance<br />
mit Giebeln und Figuren sowie prunkvollem Portal. Über<br />
Kopfsteinpflaster schlen<strong>der</strong>n wir am Abend durch die mittelalterliche<br />
Kulisse und können uns gar nicht entscheiden,<br />
in welchem <strong>der</strong> vielen Lokale wir einkehren sollen.<br />
Wir wählen schließlich „Die Reblaus“ und bestellen hausgemachte<br />
Ravioli mit Pilzfüllung sowie Kalbsmedaillons<br />
in Parmesan. Eine fabelhafte Entscheidung.<br />
Von Neuburg an <strong>der</strong> Donau habe ich dagegen<br />
noch gar nichts gehört. Ein ganz großer Fehler. Das<br />
Schloss mit seinen beiden Rundtürmen sehen wir schon<br />
von Weitem. Als wir in die Oberstadt hinauffahren, will<br />
ich sofort bleiben. So eine wun<strong>der</strong>schöne Anlage mit herrlichen<br />
Renaissance- und Barockbauten hatte ich nicht erwartet.<br />
Madonnen mit Goldkrönchen blicken aus Erkern<br />
herab, Putten spielen mit Fischen an einem Springbrunnen,<br />
und im Westflügel des Schlosses sind die großen Meister<br />
<strong>der</strong> flämischen Barockmalerei zu sehen.<br />
„Hier möchte ich länger bleiben“, sagt mein Mann, als<br />
er die Weinstände an <strong>der</strong> Alten Mainbrücke in Würzburg<br />
entdeckt. Mir ist es ganz recht. Meine Beine sind<br />
ein wenig müde. Kommt schon mal vor nach etwa 700 Radkilometern.<br />
Ich brauche eine Pause. So suchen wir uns ein<br />
kleines Hotel direkt am Main mit Blick auf die Weinberge<br />
und die Festung Marienberg, eine <strong>der</strong> vielen Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>der</strong> Stadt. Uns zieht es mehr zur Residenz, einem<br />
imposanten Barockbau im Zentrum und eines <strong>der</strong> bedeutendsten<br />
Schlösser Europas. Wir schreiten die breite Eingangstreppe<br />
empor, den Kopf in den Nacken gelegt, um<br />
das großartige Deckengemälde des venezianischen Malers<br />
Tiepolo zu bewun<strong>der</strong>n. Hier residierten die Fürstbischöfe,<br />
und wenn <strong>der</strong> Kaiser mal zu Besuch kam, logierte er natürlich<br />
in einem Saal mit riesigen Spiegeln, goldenem Stuck<br />
und imposanten Kronleuchtern. Sein Bett brachte er selber<br />
mit. Das war so üblich.<br />
In <strong>der</strong> Stadt lassen wir uns treiben – hier ein schneller<br />
Blick in die Geschäfte (nur gucken, nichts kaufen, denn<br />
in den Radtaschen ist eh kein Platz), dort ein Blick in eine<br />
Kirche, um ein Kerzchen anzuzünden (als Katholikin ein<br />
Ritual). Auch mal schön, ganz planlos den Tag zu vertrödeln.<br />
Keine Wegweiser suchen, nicht auf Abzweigungen<br />
achten. Wir sitzen in einem Straßencafé und lassen die<br />
Leute an uns vorbeiziehen: eine Hochzeitsgesellschaft mit<br />
Luftballons, Studenten mit Notebooks unterm Arm auf<br />
dem Weg zur Uni und Kin<strong>der</strong>, die in monströsen Multifunktions-Wagen<br />
chauffiert werden, in denen die komplette<br />
Ausstattung, inklusive Fläschchenwärmer verstaut zu<br />
sein scheint.<br />
Und dann sind wir auch wie<strong>der</strong> froh, dem städtischen<br />
Gewimmel den Rücken zu kehren. Weg von Autoschlangen<br />
Meine Beine sind<br />
ein wenig müde.<br />
Kommt schon mal<br />
vor nach etwa 700<br />
Radkilometern.<br />
Ich brauche eine<br />
Pause<br />
Prächtige Kulisse: Im<br />
Renaissance-Schloss Neuburg<br />
an <strong>der</strong> Donau können<br />
mo<strong>der</strong>ne Prinzessinnen und<br />
Prinzen auch „Ja! sagen<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 55
Radtour<br />
Mittags suchen wir<br />
uns ein beschauliches<br />
Plätzchen,<br />
setzen uns an einen<br />
Holztisch unter<br />
alten Eichen, an<br />
einen Picknickplatz<br />
am Fluss<br />
Jetzt nur nicht die Übersicht<br />
verlieren! Karten im richtigen<br />
Maßstab weisen den Weg gen<br />
Süden<br />
und Menschenmassen, hinein in die Natur, wo wir meist<br />
allein sind. Jetzt, in <strong>der</strong> Vorsaison und in <strong>der</strong> Schulzeit,<br />
sind nur wenige Radler unterwegs. Mal ein Rennfahrer,<br />
<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Straße nebenan Gas gibt (und nicht wie wir<br />
auf dem Radweg), den Blick starr nach vorne wie ein Pferd<br />
mit Scheuklappen. Mal ein Mountainbiker, <strong>der</strong> ohne Gepäck<br />
durch den Matsch düst und am liebsten im Stehen<br />
in die Pedale tritt. Wir gehören mehr zu den Genussradlern.<br />
Für unsere Deutschlandtour haben wir uns E-Bikes<br />
angeschafft. Sie sollen uns die Fahrt etwas erleichtern, vor<br />
allem bei diesen langen, fiesen Steigungen o<strong>der</strong> gar am Hügel.<br />
Und so radeln wir im hohen Gang mit durchschnittlich<br />
15 Stundenkilometern auf wun<strong>der</strong>baren Wegen durch<br />
Wäl<strong>der</strong>, die so frisch duften; zwischen Fel<strong>der</strong>n, auf denen<br />
Getreide und Zuckerrüben wachsen und <strong>der</strong> Raps leuchtet.<br />
Und an Flüssen entlang, mal schmal wie die Fulda und die<br />
Altmühl, mal breit wie <strong>der</strong> Main und die Donau. Je größer<br />
<strong>der</strong> Fluss ist, desto näher sind dort die Radwege angelegt.<br />
Wie Treidelpfade ziehen sie sich, meist gut gepflastert, am<br />
Strom entlang. Total entspannend! Bei kleineren Flüssen<br />
ist die Streckenführung meist an<strong>der</strong>s. Da müssen wir große<br />
Bögen schlagen und fragen uns manchmal: Wo ist jetzt<br />
<strong>der</strong> Fluss? Die Wege sind gut ausgeschil<strong>der</strong>t und leicht zu<br />
finden – wenn man aufpasst und auch immer wie<strong>der</strong> einen<br />
Blick auf die Karte wirft.<br />
Schon nach kurzer Zeit haben wir unseren Rhythmus<br />
gefunden. Mein Mann fährt vor. Er verschwindet auch<br />
manchmal aus meinem Sichtfeld. Wird vom Grün verschluckt.<br />
Doch er hält sich an die Absprache: an Kreuzungen<br />
warten! Und ich folge ihm in meinem Tempo, je nach<br />
Tagesform schnell o<strong>der</strong> etwas langsamer. Mittags suchen<br />
wir uns ein beschauliches Plätzchen, setzen uns an einen<br />
Holztisch unter alten Eichen, an einen Picknickplatz am<br />
Fluss, und packen unsere Butterbrote mit Schinken und<br />
Käse sowie Äpfel und Wasserflaschen aus. Dann strecken<br />
wir die Beine, halten unser Gesicht in die Sonne und ziehen<br />
den Reißverschluss unserer Jacken hinunter. Und<br />
erleben so aufregende Szenen wie eine Entenfamilie, die<br />
aus dem Gebüsch watschelt o<strong>der</strong> einen Storch, <strong>der</strong> statuengleich<br />
mitten auf einer Wiese steht. Und in <strong>der</strong> Ferne<br />
tuckern die Traktoren <strong>der</strong> Bauern, auch sonntags. Doch<br />
meist ist es einfach nur ruhig. So wun<strong>der</strong>bar ruhig! Manchmal<br />
kehren wir auch bei einem Bäcker in einem Städtchen<br />
ein. Sie haben die klassischen Cafés abgelöst, haben Tische<br />
und Stühle ins Geschäft gestellt und bieten neben Brot<br />
und Kuchen auch Kaffee in allen Variationen sowie Früh-<br />
Bizarre Felsgruppen,<br />
atemberaubend<br />
schöne Landschaften<br />
sowie Burgen und<br />
Schlösser machen den<br />
Naturpark Altmühltal<br />
zu einem mystischen<br />
Fleckchen Erde<br />
Regionale Köstlichkeiten<br />
sind natürlich immer ein<br />
Päuschen wert<br />
56 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Radtour<br />
München<br />
Hurra,<br />
geschafft!<br />
stück an. Und vor einigen steht sogar eine Aufladestation<br />
für E-Bikes! Gegen ein Pfand bekommt man dort die Kabel<br />
und lädt den Akku schnell und kostenlos auf, während man<br />
den hausgemachten Apfelstrudel probiert.<br />
Die Isar ist ein fröhlicher Fluss. Sie springt und<br />
sprudelt über Steinbrocken, die das Gewässer regulieren,<br />
ohne die Bahnen <strong>der</strong> Fische zu blockieren. Wir radeln über<br />
einen festen Schotterweg, wo Pappeln und Erlen, Eichen<br />
und Ahorn uns Spalier stehen. Weiden beugen sich tief<br />
über den Fluss, in dem die weißen Kiesbänke funkelnd<br />
aufleuchten. Im Sommer sind das heiß begehrte Badeplätze<br />
<strong>der</strong> Münchner, jetzt ist noch alles leer. Nur einige Jogger<br />
kommen uns entgegen, mit und ohne Hund. Es beginnt<br />
zu regnen, und das Wasser läuft uns die Ärmel runter, als<br />
wir den berühmten Biergarten „Aumeister“ im Englischen<br />
Garten erreichen. „Nasse Hunde müssen draußen bleiben“<br />
steht auf einem Schild an <strong>der</strong> Eingangstür. Nasse Radler<br />
auch? Wir dürfen hinein, allerdings nicht in die Stube<br />
mit Holzboden, son<strong>der</strong>n in eine mit Marmorfliesen. Auch<br />
nicht schlecht. Doch als wir in München einfahren,<br />
über die Maximilianstraße zum Siegestor, da klart plötzlich<br />
<strong>der</strong> Himmel auf, und die Sonne strahlt uns an. Wir<br />
strahlen zurück!<br />
Anna M.<br />
Löfken<br />
brauchte ein wenig, um ihren<br />
Mann von <strong>der</strong> „Tour d’Allemagne“<br />
zu überzeugen. Am Ende war er<br />
genauso begeistert wie sie<br />
Nach rund 1200 Kilometern<br />
am Ziel:<br />
darauf eine Maß im<br />
Biergarten „Chinesischer<br />
Turm“!<br />
Fotos: mauritius images; plainpicture (3); laif (3) / Gerald Haene / Andreas Hub / Jens Schwarz;<br />
Getty Images (2); F1online; Fotolia; Anna M. Löfken (2)<br />
Tipps<br />
Für unsere Deutschlandtour von Hamburg nach München (ca. 1200<br />
Kilometer) haben wir gute zwei Wochen gebraucht – ohne uns zu<br />
hetzen. Die Strecke führte meist an Flüssen entlang. Unterkünfte<br />
können im Voraus über DERTOUR und ITS gebucht werden.<br />
Das Fahrrad<br />
Wichtig ist, das richtige Rad zu haben, z. B. ein E-Bike, das die Fahrt<br />
etwas erleichtert. Man muss allerdings wissen, dass es schwerer als<br />
normale Rä<strong>der</strong> ist, rund 25 Kilo. Neue Rä<strong>der</strong> müssen eingefahren<br />
werden und bekommen nach 100 Kilometern meist noch eine kostenfreie<br />
Inspektion. Danach merkt man auch, ob <strong>der</strong> Sattel passt!<br />
Die Orientierung<br />
Ganz wichtig: Radkarten im Maßstab von maximal 1 : 75000 wählen.<br />
Für den Überblick ist ein größerer Maßstab ausreichend. Die<br />
Beschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wege ist meist recht gut, dennoch sollte man<br />
je<strong>der</strong>zeit wissen, wo man ist, wie die Dörfer und Städte in <strong>der</strong> Umgebung<br />
heißen, damit man bei Kreuzungen richtig entscheidet.<br />
Es gibt auch Navigationsgeräte für Radler. Vorteil: Sie zeigen genau<br />
an, wo man sich befindet und machen differenzierte Vorschläge für<br />
die gewünschte Strecke, zum Beispiel einfache o<strong>der</strong> kurze Touren.<br />
Man kann auch Radwege-Apps herunterladen. Ein Bike-Pilot ersetzt<br />
aber nicht die Karten für den Überblick!<br />
Das Gepäck<br />
Praktisch ist ein Packset mit zwei Radtaschen und einem Koffer.<br />
Die Kleidung<br />
Ob man es nun uncool findet o<strong>der</strong> nicht, ein Helm muss sein!<br />
Gegen den Regen ist eine dazu passende Haube sinnvoll. Sonst ist<br />
Funktionskleidung im Zwiebellook angesagt. Auch warme Handschuhe<br />
nicht vergessen, falls es morgens noch kühl sein sollte. Ansonsten<br />
spezielle Fahrradhandschuhe anziehen, die polstern schön<br />
ab, und <strong>der</strong> Nacken wird entlastet. Wasserdichte Sportschuhe und<br />
Regenkleidung sind wichtig, besser Hose und Jacke als ein Cape!<br />
Stärkung<br />
Für unterwegs immer etwas zu essen mitnehmen, z. B. Müsliriegel,<br />
Butterbrote, Obst, damit man je<strong>der</strong>zeit eine Pause machen kann.<br />
Und ganz wichtig: ausreichend Wasser!<br />
Kleine Hilfen<br />
Abends eine Magnesium-Tablette gegen den Muskelkater, Hirschtalg-Salbe<br />
gegen einen wunden Po!<br />
Vorsorge<br />
Es lohnt sich, Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club<br />
(adfc.de) zu werden. Dieser gemeinnützige Verein setzt sich nicht<br />
nur auf politischer Ebene für die Interessen <strong>der</strong> Radler ein, son<strong>der</strong>n<br />
bietet u. a. auch eine Pannenhilfe rund um die Uhr an.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 57
Radtour<br />
Unsere<br />
Radtour-Empfehlungen<br />
Deutschland per Velo – von günstig bis luxuriös<br />
Mosel-Radweg<br />
Wie es uns gefällt<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
So viel ist klar: Sie starten Ihre fünftägige Fahrradtour<br />
durch das bekannteste Weinanbaugebiet Deutschlands<br />
in <strong>der</strong> Römerstadt Trier – doch Zielort und Etappen<br />
bestimmen Sie selbst. Entdecken Sie die romantischen<br />
Moselorte auf eigene Faust und lassen Sie sich von einem<br />
<strong>der</strong> schönsten Flussläufe verzaubern. Von Trier<br />
geht es zum Beispiel entlang <strong>der</strong> römischen Weinstraße<br />
ins 20 Kilometer entfernte Mehring mit seiner alten<br />
Pfarrkirche und <strong>der</strong> rekonstruierten Villa Rustica. Inklusive:<br />
Gepäckbeför<strong>der</strong>ung und Infomaterial.<br />
Über DERTOUR<br />
Münchner<br />
Seenrunde<br />
Romantisch<br />
Radeln: Ostfriesland<br />
und<br />
seine Inseln<br />
Moorlandschaften, Vogelparadiese,<br />
die Dünen Borkums: Verlieben<br />
Sie sich während dieser achttägigen<br />
Tour in die Schönheiten <strong>der</strong><br />
Region. Das Meer haben Sie immer<br />
im Blick, übernachtet wird in<br />
komfortablen Hotels.<br />
Über DERTOUR<br />
Diese Tour ist wie ein Best-of – mit<br />
den bekanntesten bayerischen<br />
Seen, majestätischen Gebirgsmassiven,<br />
reich verzierten Altstädten<br />
und typisch bayerischem Brauchtum.<br />
Sie erradeln auf <strong>der</strong> siebentägigen<br />
Tour u. a. Starnberg,<br />
Murnau, Bad Tölz und, na klar, die<br />
Landeshauptstadt München.<br />
Über DERTOUR<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
Tour de Müritz<br />
Wasser, wohin man blickt: Die siebentägige,<br />
mittelschwere Radtour<br />
ab Waren führt einmal rund um<br />
die Müritz. Nach je<strong>der</strong> Etappe –<br />
z. B. nach Groß Nemerow und<br />
Neustrelitz – erwarten Sie<br />
komfortable Drei- und Viersterne-Hotels,<br />
in denen Ihnen abends<br />
ausgezeichnete Drei-Gänge-<br />
Genießer-Menüs serviert werden.<br />
Über DERTOUR<br />
Fotos: Rainer Jahns; Rheinland-Pfalz-Tourismus-GmbH; Ostfriesland-Tourismus; PR<br />
58 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Raus in die Natur<br />
DERTOUR Rad •Wan<strong>der</strong>n • Outdoor<br />
DER Touristik Frankfurt GmbH & Co. KG • 60424 Frankfurt WM-1644/17<br />
Auf den schönsten Wan<strong>der</strong>pfaden Europa entdecken, mit dem Fahrrad die vielfältige Natur genießen,<br />
beim Rafting, Canyoning o<strong>der</strong> Klettern neue Eindrücke sammeln – mit DERTOUR gestalten Sie<br />
<strong>2017</strong> sportlich, erholsam und erlebnisreich. Im Katalog DERTOUR Rad • Wan<strong>der</strong>n • Outdoor <strong>2017</strong> finden<br />
Sie ein abwechslungsreiches Aktivprogramm:<br />
· Über 175 Rad- und Wan<strong>der</strong>touren in ganz Europa<br />
· Zertifizierte Bike- und Wan<strong>der</strong>hotels mit vielen Inklusivleistungen<br />
· Aktuelle Trendsportarten<br />
Die ganze Welt von DERTOUR in Ihrem Reisebüro
FRühling<br />
GoodBye,<br />
Winter!<br />
Wenn Menschen sich mit Farbpulver bewerfen, wie Hexen<br />
ums Feuer tanzen o<strong>der</strong> einen Schneemann zum<br />
Explodieren bringen, ist er da – <strong>der</strong> Frühling.<br />
Wir zeigen, wie die Welt ihn feiert<br />
Text andrea martini<br />
60 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Frühling<br />
Indien<br />
Im Rausch<br />
<strong>der</strong> Farben<br />
Einmal im Jahr vergessen die Menschen im<br />
hierarchisch geprägten Indien ihr Geschlecht,<br />
ihr Alter, ihre Kaste. Denn am Tag vor dem ersten<br />
Vollmond im März feiern sie das Holi-Fest.<br />
Ursprünglich stammt dieser Brauch aus <strong>der</strong><br />
Hindu-Religion – beson<strong>der</strong>s religiös allerdings<br />
geht es heute nicht mehr zu. Dafür jedoch um so<br />
bunter, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes:<br />
Das Holi-Fest ist ein einziger Farbrausch, eine<br />
fröhlich-bunte Party in den Straßen Indiens, bei<br />
dem sich die Menschen gegenseitig mit „Gulal“,<br />
einem Pulver in allen erdenklichen Nuancen,<br />
bewerfen und mit gefärbtem Wasser bespritzen.<br />
Die knalligen Farben symbolisieren Lebensfreude,<br />
auf den Straßen wird getanzt, gegessen und<br />
gesungen. Bunter kann man den Frühling nun<br />
wirklich nicht begrüßen!<br />
TIPP Seit 2012 wird das Farbfest auch in Deutschland<br />
gefeiert: In diesem Jahr findet das „Holi Festival Of<br />
Colours“ wie<strong>der</strong> in verschiedenen Städten statt. Infos und<br />
Tickets auf holifestival.com<br />
Harz<br />
Hexentanz<br />
Wenn am 30. April die Menschen im Harz zu Hexennase<br />
und Zauberhut, zu Besen und Mistgabel,<br />
zu Teufelshorn und Teufelsschwanz greifen, ist<br />
es soweit: Die Walpurgisnacht ist da. Der Name<br />
leitet sich von <strong>der</strong> heiligen Walburga ab, bis ins<br />
Mittelalter gedachte man ihrer am 1. Mai. Heutige<br />
Zentren des gruseligen Hexenkessels sind<br />
<strong>der</strong> Brocken, auch Blocksberg genannt, sowie die<br />
Ortschaften Bad Grund, Braunlage, Hahnenklee,<br />
Sankt Andreasberg, Schierke und Thale. Hier<br />
tanzen in <strong>der</strong> Nacht zum 1. Mai, dem Gedenktag<br />
<strong>der</strong> Heiligen Walpurga, knorrige Alte, schaurig-schöne<br />
Hexen und dämonenhafte Wesen um<br />
lo<strong>der</strong>nde Feuer. Dazu gibt es ein Festprogramm<br />
mit Gauklern, Geistern und dem Hexenvolk.<br />
TIPP Das Brockenhotel führt seit 2006 im Goethesaal<br />
„Faust – Die Rockoper“ auf. Die Hin- und Rückfahrt erfolgt<br />
standesgemäß im „Mephisto-Express“, begleitet von<br />
Hexen und Teufeln. Weitere Informationen und Tickets<br />
unter hsb-wr.de<br />
Japan<br />
Zauber in Rosé<br />
Sobald in Japan <strong>der</strong> Frühling anbricht, dreht sich<br />
alles nur um eines: Wann lässt sich wo am besten<br />
die Kirschblüte bestaunen? Von Mitte März bis<br />
Mitte April informieren die japanischen Medien<br />
täglich über den Verlauf <strong>der</strong>„Kirschblütenfront“<br />
vom südlichen Kyushu bis zum nördlichen<br />
Hokkaido. Und wenn es dann endlich soweit ist<br />
und die Blüten ihre Umgebung in einen zartrosa<br />
Schimmer tauchen, treffen sich die Japaner in<br />
den Parks zum „Hanami“ und veranstalten Picknicks<br />
mit Familie und Freunden. Dann wird Sake,<br />
<strong>der</strong> landestypische Reiswein, getrunken und Bento<br />
verzehrt, vor allem aber <strong>der</strong> Anblick Abertausen<strong>der</strong><br />
Kirschblüten bestaunt und gefeiert.<br />
TIPP Auf dem Japan-Blog wan<strong>der</strong>weib.de gibt es auch<br />
einen Kirschblütenkalen<strong>der</strong>, zudem wird über die schönsten<br />
Plätze zum Staunen informiert.
Valencia<br />
Puppentheater<br />
Mitte März herrscht in Valencia<br />
Ausnahmezustand: Feuerwerke, ein<br />
Blumenumzug sowie jede Menge riesige<br />
Figuren aus Karton, die sogenannten<br />
Fallas, sorgen für Stimmung. Höhepunkt<br />
ist „La Cremà“ am 19. März,<br />
wenn die Puppen in einer beeindruckenden<br />
Show aus Licht, Musik und<br />
Feuerwerk verbrannt werden.<br />
TIPP Wer nicht live dabei sein kann, findet<br />
im „Museo Fallero“ Erinnerungsstücke wie<br />
historistische Fallas-Plakate und -Figuren.<br />
nordfriesland<br />
Biikebrennen<br />
Der 21. Februar ist den Nordfriesen heilig – denn am Abend<br />
dieses Tages ist Biikebrennen. Insbeson<strong>der</strong>e auf den Inseln<br />
entzünden die Menschen dann riesige Feuer und verabschieden<br />
damit den Winter. Man trifft sich mit Freunden und <strong>der</strong><br />
Familie, wan<strong>der</strong>t gemeinsam mit Fackeln zum Biikeplatz<br />
und entzündet dort den Scheiterhaufen. Anschließend geht<br />
es zum Grünkohlessen in die umliegenden Lokalitäten.<br />
TIPP Beson<strong>der</strong>s ursprünglich lässt sich das Biikebrennen auf den<br />
Halligen erleben. Wegen <strong>der</strong> begrenzten Unterkünfte ist rechtzeitiges<br />
Buchen empfehlenswert.<br />
Edinburgh<br />
Sommerzeit<br />
Mit dem „Beltane Festival“ am Abend<br />
des 30. April begrüßen die Schotten<br />
nicht den Frühling, son<strong>der</strong>n den Sommer.<br />
Denn <strong>der</strong> beginnt – laut irischem<br />
Kalen<strong>der</strong> – am 1. Mai. Nach alter Tradition<br />
feiern die Menschen vor allem<br />
auf dem Calton Hill in Edinburgh ein<br />
riesiges Feuerspektakel. Künstler<br />
präsentieren spektakuläre Tänze,<br />
Fackelkunst und alte gälische Lie<strong>der</strong>.<br />
TIPP Der Calton Hill bietet außerdem eine<br />
tolle Aussicht, das Nelson Monument und das<br />
National Monument („Edinburgh’s Folly“).<br />
China<br />
Doppelpack<br />
Die Chinesen feiern Frühlingsbeginn<br />
und Neujahr in einem: „Chunjie“ heißt<br />
das Fest, das zwischen dem 21. Januar<br />
und dem 20. Februar gefeiert wird.<br />
Tradition ist <strong>der</strong> rituelle Hausputz, bei<br />
dem die Menschen Haus und Hof mit<br />
Wasser bespritzen und einen glücksbringenden<br />
Spruch an <strong>der</strong> Tür anbringen.<br />
Anschließend wird auf bunt<br />
dekorierten Straßen ausgiebig gefeiert.<br />
TIPP Wer „Chunjie“ einmal miterleben<br />
möchte, kann dies auch in Taiwan, Hongkong<br />
o<strong>der</strong> Singapur.<br />
62 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Frühling<br />
MAdeira<br />
Blütenrausch<br />
Am zweiten Wochenende nach Ostern verwandelt<br />
sich Madeiras Hauptstadt Funchal in ein<br />
Meer aus Blumen – es ist „Festa da Flor“. Während<br />
am Samstag Hun<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Praça<br />
do Município beim Bau einer Blumenwand mithelfen,<br />
ziehen am Sonntag beim großen Blumenumzug<br />
dutzende Motivwagen durch die Stadt.<br />
Die unbeschreibliche Pracht aus Farben und<br />
Düften lässt keinen Zweifel: Es ist Frühling!<br />
TIPP Zum Blumenfest gehören auch wun<strong>der</strong>bar duftende<br />
Blumenteppiche – die schönsten gibt’s rund um die<br />
Avenida Arriaga.<br />
Zürich<br />
Prophetisch<br />
„Sächsilüüte“ nennen die Züricher ihr viertägiges<br />
Frühlingsfest im April. Dann ziehen rund<br />
3500 in Trachten gekleidete Zünfter, mehr als<br />
350 Reiter, 50 von Pferden gezogene Wagen und<br />
30 Musikkorps in einem langen Zug quer durch<br />
die Stadt zum Sechseläutenplatz. Dort steht auf<br />
einem riesigen Scheiterhaufen <strong>der</strong> „Böögg“, ein<br />
künstlicher, mit Feuerwerkskörpern gefüllter<br />
Schneemann. Nach dem Anzünden des Scheiterhaufens<br />
wird es spannend, denn es heißt: Je<br />
schneller <strong>der</strong> „Böögg“ explodiert, desto schöner<br />
wird <strong>der</strong> Sommer.<br />
TIPP Ist <strong>der</strong> „Böögg“ verbrannt, beginnt das wohl größte<br />
Grillfest <strong>der</strong> Schweiz, bei dem die Menschen mitgebrachte<br />
Würste auf <strong>der</strong> Glut grillen – nicht verpassen!<br />
Fotos: PicturePress (2); Getty Images (2); dpa images; mauritius images (2);<br />
ddp images: GalleryStock; LOOK Bildagentur<br />
Sevilla<br />
Spektakel<br />
1847 als Viehmarkt ins Leben gerufen,<br />
ist die „Feria de Abril“ heute das zweitgrößte<br />
Volksfest <strong>der</strong> Welt. Und das lässt<br />
sich in Sevilla, <strong>der</strong> inoffiziellen Hauptstadt<br />
des Flamenco, niemand entgehen.<br />
Eine Woche lang wird in den mit Blumen<br />
geschmückten Straßen und auf dem<br />
Festgelände in bis zu 1000 Zelten gefeiert,<br />
getanzt und geschlemmt – in<br />
traditionell andalusischen Kostümen.<br />
TIPP Am „Paseo de Caballos“, dem Pferdeumzug,<br />
können Besucher teilnehmen und in einer<br />
geschmückten Kutsche mit Kutscher fahren.
Mecklenburgische Seenplatte<br />
Sprung<br />
ins Glück<br />
Unsere Autorin hat viele exotische Län<strong>der</strong> bereist.<br />
Wer hätte da gedacht, dass sie ausgerechnet in<br />
Mecklenburg-Vorpommern ihr Herz verlieren würde?<br />
Text Anna Butterbrod<br />
Seensucht<br />
An <strong>der</strong> Müritz – dem größten<br />
See innerhalb Deutschlands –<br />
verbringt man den Tag am, im<br />
o<strong>der</strong> auf dem Wasser<br />
64 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Mecklenburgische Seenplatte<br />
Naturschönheit (oben) Mehr als<br />
2000 Seen hat Mecklenburg-Vorpommern<br />
und ist damit Spitzenreiter in Deutschland.<br />
Beste Aussichten (rechts) hat man<br />
vom Turm <strong>der</strong> St.-Marien-Kirche in Röbel.<br />
Abtauchen (links) ist nur eine <strong>der</strong> Möglichkeiten,<br />
die Natur zwischen Rostock und<br />
Berlin zu genießen. An den Ufern <strong>der</strong> Mecklenburgischen<br />
Seenplatte kann man u. a. Adler und<br />
Eisvögel beobachten<br />
Es ist einer <strong>der</strong> ungewöhnlichsten Urlaube meines<br />
Lebens: Normalerweise fahre ich möglichst lange<br />
weg – und möglichst weit. Die Einreisestempel von<br />
Hawaii, Kolumbien und Kanada zieren meinen Pass. Doch<br />
den brauche ich diesmal nicht. Unser Trip dauert nur vier<br />
Tage, das Ziel liegt gerade mal sechs Autostunden von München<br />
entfernt. Mein Mann Olaf, meine Freundin Maria und<br />
ich fahren in die Heimat unseres Kumpels Denny. Der wuchs<br />
in Rostock auf und verbrachte von klein auf viel Zeit an <strong>der</strong><br />
Mecklenburgischen Seenplatte. Er will uns zeigen, dass es<br />
dort mindestens genauso schön sein kann wie im exotischen<br />
Ausland. Ob die Gegend hält, was Denny verspricht? Noch<br />
habe ich Zweifel. Seinetwegen unterziehen wir uns auch einer<br />
echten Mutprobe – doch dazu später …<br />
Kaum angekommen, starten wir ins erste Abenteuer:<br />
eine Paddeltour! Am Leppinsee östlich <strong>der</strong> Müritz warten<br />
zwei Miet-Kanus, mit denen wir erst durch raschelndes<br />
Schilf gleiten, dann vorbei an riesigen Seerosenfel<strong>der</strong>n.<br />
Durch einen Kanal, über den ein grünes Baumdach wuchert,<br />
erreichen wir den Woterfitzsee: Der wirkt riesig – auch, weil<br />
unsere Kanus die einzigen sind, die gerade auf <strong>der</strong> spiegelglatten<br />
Oberfläche dümpeln. Wenn wir den Mund halten,<br />
was selten vorkommt, ist nur <strong>der</strong> Flügelschlag <strong>der</strong> Graugänse<br />
zu hören, die über unsere Köpfe hinweg rauschen. Ich<br />
denke das erste Mal: Denny hat recht! Ich muss gar nicht<br />
nach Kanada fliegen und mich Bali dort ins Kanu setzen. Hier ist<br />
es wirklich ebenso wild<br />
Moluptatia<br />
und einsam.<br />
vendanisto magnam<br />
id zu ernam, einsam: offic Über tet modit einen weiteren Ka-<br />
Gott sei Dank nicht<br />
nal erreichen wir die aut Bolter em eosae Mühle, veruptus ein illatin Backsteinhaus mit<br />
Biergarten direkt am Ufer.<br />
offic<br />
Kurz<br />
dessit.<br />
darauf stehen köstlich duftende<br />
Waffeln mit roter Grütze vor uns. Wir verbringen den<br />
ganzen Tag auf, am und im Wasser. Überall locken verwunschene<br />
Badestellen. Mich als bekennenden Stadtmenschen<br />
überrascht es, wie viele menschenleere Ecken es hier gibt!<br />
Zwei Tage später folgt allerdings das rummelige Kontrastprogramm<br />
– und die erwähnte Mutprobe. Es ist<br />
9:45 Uhr, und mein rechter großer Zeh taucht probeweise<br />
ins vor mir liegende Wasser. 23 °C soll es warm sein, trotzdem<br />
kriege ich an diesem Samstagmorgen im August Gänsehaut<br />
– weil ich plötzlich Schiss habe. Wieviel lieber würde<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 65
Mecklenburgische Seenplatte<br />
Rotes Meer (oben) Das Tragen roter Badekappen,<br />
die vor dem Start ausgegeben werden, ist<br />
beim Müritzschwimmen Pflicht, Neoprenanzüge<br />
sind dagegen nur was für Weicheier (und zudem<br />
verboten). Kin<strong>der</strong>paradies (rechts) Angeln,<br />
schwimmen, rumstromern: Wun<strong>der</strong>n Sie sich<br />
nicht, wenn Sie Ihre Kin<strong>der</strong> tagsüber eher selten<br />
sehen. Hüttenromantik (links) Ganz<br />
nah am Wasser gebaut sind die Bootshäuser, die<br />
häufig als Ferienwohnung genutzt werden<br />
ich jetzt in einem <strong>der</strong> Cafés am Markplatz von Waren sitzen<br />
und so wie gestern mit einem Kaffee in <strong>der</strong> Hand auf die<br />
bunten Fachwerkhäuser blicken! O<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> mit einem<br />
Ausflugsschiff gemütlich über die Müritz tuckern – vorbei<br />
am Schloss Klink mit seinen hübschen Türmchen.<br />
Stattdessen stehe ich im Badeanzug und mit einer Startnummer<br />
auf dem Oberarm zwischen rund 600 ebenso knapp<br />
bekleideten Menschen am Ufer des größten deutschen Binnensees<br />
(nur <strong>der</strong> Bodensee ist gigantischer, aber <strong>der</strong> grenzt<br />
auch an Österreich und die Schweiz). Noch 15 Minuten sind<br />
es bis zum Start des Müritzschwimmens, eine <strong>der</strong> größten<br />
deutschen Freiwasserveranstaltungen dieser Art. Zwei Superlative,<br />
die mich auf einmal ganz klein aussehen lassen.<br />
1950 Meter gilt es zu überwinden, vom Campingplatz Ecktannen<br />
aus bis ins Volksbad Waren am gegenüberliegenden<br />
Ufer. Ich blinzele hinüber. Verdammt, sieht das weit aus!<br />
Haben die sich vielleicht verrechnet? Und überhaupt: Wie<br />
kamen wir auf die Schnapsidee, hier mitzumachen? Ich<br />
schaue böse zu Denny hinüber, <strong>der</strong> sich voller Vorfreude<br />
die obligatorische Badekappe überstülpt. An einem Abend<br />
mit viel Bier schwärmte er von dem alljährlichen Event, das<br />
seit 1969 stattfindet. Denny ging das erste Mal mit nur neun<br />
Jahren an den Start – und schaffte die Strecke in sagenhaften<br />
25 Minuten! Vielleicht war das einer <strong>der</strong> Gründe, warum Olaf,<br />
Maria und ich behaupteten: Das können wir auch, locker!<br />
Im Gegensatz zu Maria, <strong>der</strong>en Badeanzug nach etlichen<br />
Trainingseinheiten im Freibad ein weißes Kreuz auf ihrem<br />
Rücken hinterlassen hat, haben Olaf und ich uns eher mental<br />
vorbereitet – und das auch noch schlecht, wie ich jetzt<br />
feststellen muss. Ich denke an unser traumhaftes Fischessen<br />
gestern Abend: Bei Sonnenuntergang saßen wir auf<br />
<strong>der</strong> Terrasse <strong>der</strong> „Fischerhütte“ am Hafen von Sietow. Segelboote<br />
dümpelten neben uns im Wasser, während wir Müritz-Spezialitäten<br />
wie geräucherten Aal und gebratene Fo-<br />
66 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Mecklenburgische Seenplatte<br />
relle bestellten. In diesem Moment muss ich allerdings nur<br />
daran denken, dass genau die mir gleich um die Füße herum<br />
schwimmen!<br />
Aber ein Rückzieher ist nicht drin: In Waren wartet Dennys<br />
versammelte Familie mit einem großen Picknickkorb<br />
– und unseren Anziehsachen. Jemand zählt über Lautsprecher<br />
von zehn herunter, <strong>der</strong> Startschuss fällt! Denny krault<br />
los und verschwindet genau wie Maria in <strong>der</strong> Menge, die paddelt<br />
und strampelt und schnattert wie die Horde Graugänse<br />
vom Woterfitzsee. Olaf und ich schauen uns hilflos an und<br />
schlen<strong>der</strong>n zunächst zaghaft im seichten Wasser hinterher.<br />
Dann legen auch wir los, im behäbigen Bauchschwimm-Stil<br />
– was an<strong>der</strong>es können wir nicht. Und was soll ich sagen?<br />
Plötzlich macht es richtig Spaß! Es ist windstill und daher<br />
können wir weit blicken: bis zu den roten Dächern und dem<br />
Kirchturm von Waren. Wir ziehen an Schwänen vorbei, an<br />
alten Bootshäusern und kommen mit Teilnehmern ins Gespräch,<br />
die es ebenso gemächlich angehen wie wir. Eine ältere<br />
Dame ist schon über 20-mal mitgeschwommen! Ich kann<br />
verstehen, warum: Es fühlt sich wahnsinnig gut an, Teil einer<br />
Tradition zu sein, bei <strong>der</strong> Jung und Alt gemeinsam Erinnerungen<br />
schaffen. Mitten durch einen See zu kreuzen, <strong>der</strong><br />
sonst den Dampfern und Segelbooten gehört, ist natürlich<br />
auch nicht schlecht.<br />
100 Meter vor dem Ziel hören wir sie schon rufen: Fremde,<br />
die uns genauso anfeuern wie Denny und Maria. Die<br />
beiden sind natürlich viel früher aus dem Wasser gestiegen<br />
als wir. Egal – Olaf und ich haben die eine Stunde und<br />
eine Minute sehr genossen! Stolz ziehen wir uns das Finisher-T-Shirt<br />
mit dem Schriftzug „Müritzschwimmer“ über<br />
den Kopf. Keine Frage: Wir kommen wie<strong>der</strong>! Um uns das<br />
nächste Wettbewerbs-Shirt zu holen – und weitere Winkel<br />
<strong>der</strong> Mecklenburgischen Seenplatte zu erkunden, die uns<br />
dieses Mal entgangen sind. Mein Reisepass? Der darf erstmal<br />
weiter verstauben …<br />
Anna<br />
Butterbrod<br />
und ihr Mann Olaf nehmen<br />
demnächst auch ihre kleine Tochter mit zum<br />
Schwimm-Event<br />
3<br />
Tipps für Familien und<br />
Wasserbegeisterte<br />
1. Badekappe auf!<br />
Fürs Müritzschwimmen (das 48. startet am 5. August<br />
<strong>2017</strong>) kann man sich online anmelden (mueritzschwimmen.de).<br />
Am besten zeitig, denn die begehrten<br />
Startplätze sind schnell weg. Erwachsene zahlen für<br />
die Teilnahme 20 Euro und erhalten im Ziel ein Finisher-T-Shirt<br />
(jedes Jahr gibt’s ein neues Design). Im Anschluss<br />
findet ein Kin<strong>der</strong>schwimmen für Sieben- bis Zwölfjährige<br />
über eine Strecke von 400 Metern statt – die<br />
bekommen neben Shirt und Urkunde auch eine Medaille.<br />
2. Kleines Traumschiff<br />
Wer die Mecklenburgische Seenplatte besucht, sollte hier<br />
unbedingt mal an Bord gehen: Per Ausflugsschiff (weisse-flotte-mueritz.de)<br />
kann man tolle Touren machen! Zum<br />
Beispiel die zweistündige 3-Seen-Fahrt ab Waren o<strong>der</strong><br />
einen Ausflug zu den Müritzfischern inklusive Räucherforellen-Kostprobe.<br />
Gäste dürfen auch mit dem Fahrrad zusteigen,<br />
und es lässt sich prima von einer Anlegestelle zur<br />
nächsten wan<strong>der</strong>n. Beson<strong>der</strong>s schön: Eine Ausfahrt beim<br />
Sommersonnenwendefest „Müritz in Flammen“ (24. Juni<br />
<strong>2017</strong>), wenn eine Licht-Show und ein Feuerwerk den See<br />
in bunte Farben tauchen.<br />
3. Paddeln und Radeln für Genießer<br />
Die kleineren Seen lassen sich am besten per Kanu erkunden.<br />
Eine spannende Route startet am Leppinsee<br />
(paddel- paul.de). Über verwunschene Kanäle geht’s von<br />
dort aus zum Woterfitzsee und zum Caarpsee. Danach<br />
lockt an einer Schleuse das Ausflugslokal Bolter Mühle<br />
(boltermuehle.de) mit Spielwiese und Köstlichkeiten wie<br />
Hanf-Honig-Hähnchen. Für Fahrrad-Fans bietet<br />
DERTOUR Touren an, z. B. „Mecklenburgische Seenplatte“<br />
o<strong>der</strong> die Rad-/Schiffstour „Rundreise MS<br />
Gretha van Holland-Mecklenburgische Seenplatte“.<br />
4. Jugendfreies Kurvenwun<strong>der</strong><br />
Acht Steilkurven und zwei Brücken gilt es auf <strong>der</strong><br />
Sommerrodelbahn Burg Stargard (ro delbahn-burgstargard.<br />
de, geöffnet von April bis Oktober) zu bezwingen! Ganze<br />
720 Meter ist die Rodelstrecke lang und schlängelt sich<br />
den Hunnenberg hinab. Kin<strong>der</strong> ab drei Jahren fahren bei<br />
ihren Eltern mit, ab acht dürfen sie alleine in den Schlitten.<br />
Auf dem Gelände gibt’s auch eine Shuffleboardbahn<br />
und Outdoor-Trampoline.<br />
2<br />
4<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 67
Mecklenburgische Seenplatte<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Von wilden Tieren und<br />
wilden Fahrten: Rund<br />
um die Mecklenburgische<br />
Seenplatte gibt es viel zu<br />
entdecken<br />
8<br />
5. Haarige Urlaubsbekanntschaften<br />
Ein Luchs! Ein Wolf! Ein Reh! Im „Natur- und Umweltpark<br />
Güstrow“ (wildpark-mv.de) gibt es jede Menge spannende<br />
Tiere zu sehen. Beobachten darf man sie von einem<br />
Hochpfad aus, <strong>der</strong> quer übers Gelände führt. Gruppen ab<br />
zwölf Personen können auch ein „Wolfscamp“ buchen: inklusive<br />
Moorwan<strong>der</strong>ung, Fütterung <strong>der</strong> Wölfe, Lagerfeuer<br />
und einer Nacht im Strohbett. Im „Bärenwald Müritz“ am<br />
Plauer See (baerenwald-mueritz.de) können Besucher im<br />
Wald 16 Braunbären erspähen – mit 16 Hektar Fläche das<br />
größte Bärenschutzzentrum Westeuropas!<br />
6. Basteln in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
Wie wäre es mit einer Zeitreise? Im „Slawendorf Neustrelitz“<br />
(slawendorf-neustrelitz.de) am Zierker See erwacht<br />
von April bis Oktober die Geschichte <strong>der</strong> Region zum<br />
Leben: In dem Open-Air-Museum werden Besucher in<br />
die Zeit zurückversetzt, zu <strong>der</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />
noch von slawischen Stämmen besiedelt war (7. bis<br />
12. Jahrhun<strong>der</strong>t). Sie können Mitarbeitern beim Ausüben<br />
von altem Handwerk zuschauen o<strong>der</strong> selbst Kerzen ziehen,<br />
einen Korb flechten und Anhänger aus Speckstein basteln.<br />
7. Natürlich schön<br />
Schon von außen sieht es richtig spannend aus: Das „Naturerlebniszentrum<br />
Müritzeum“ (mueritzeum.de) zeigt<br />
anhand einer interaktiven Ausstellung die Beson<strong>der</strong>heiten<br />
<strong>der</strong> Mecklenburgischen Seenplatte und des Müritz-Nationalparks.<br />
Urlauber können hier virtuell mit Kranichen<br />
übers Wasser fliegen, Spuren wil<strong>der</strong> Tiere lesen o<strong>der</strong> durch<br />
den nebligen „Moorraum“ waten. Von wegen, Museen sind<br />
langweilig!<br />
8. Sightseeing auf Schienen<br />
Der perfekte Familienausflug! Bis zu vier Personen<br />
passen auf eine <strong>der</strong> Draisinen, mit denen sich die<br />
Mecklenburgische Seenplatte mal auf ganz an<strong>der</strong>e<br />
Art erkunden lässt (draisine-mecklenburg.de). Auf<br />
ehemaligen Bahnstrecken geht es strampelnd vorbei<br />
an Gewässern, kleinen Dörfern und durch Wäl<strong>der</strong>. Zwei<br />
Strecken stehen zur Auswahl, von Waren nach Schwinkendorf<br />
(13 km) und von Karow nach Borkow (23 km).<br />
Auch Kombi-Tagestouren sind möglich: Man legt eine<br />
Etappe mit <strong>der</strong> Draisine zurück, die nächsten dann per<br />
Kutsche, Schiff, Kanu o<strong>der</strong> Fahrrad.<br />
9. Schlechtwetter-Oase<br />
Das ideale Ziel, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt,<br />
ist die „Oase“ in Güstrow (oaseguestrow.de). Das Spaßbad<br />
bietet 30 °C warme Innen- und Außenbecken, einen<br />
Strömungskanal, Geysire, einen tropischen Springbrunnen<br />
und den Whirlpool „Poseidon“ in Schiffsform.<br />
Mama und Papa können sich in den Saunen entspannen<br />
und sich eine Massage gönnen – so kommen alle<br />
auf ihre Kosten!<br />
10. Eine echte Kletterpartie<br />
Ein bisschen Mumm muss sein! Den braucht man<br />
nämlich im „Kletterwald Müritz“ in Waren (kletterwald-mueritz.de,<br />
geöffnet von März bis November) auf<br />
jeden Fall. Die neun unterschiedlich schweren Parcours<br />
mit Namen wie „Robin Hood“, „Nervenkit zel“, „K2“<br />
und „Schwarze Witwe“ schlängeln sich bis zu zwölf<br />
Me ter über dem Waldboden zwischen Pappeln, Eichen<br />
und Kiefern hindurch.<br />
Fotos: laif (4)/ Hardy Mueller/ Gerald Haene/Johannes Arlt; action press; Stocksy.com;<br />
mauritius images (2); Fotolia (2); dpa images; Weisse Flotte – Müritz GmbH; PR<br />
68 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Mecklenburgische Seenplatte<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Im Nordosten Deutschland übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
Precise Resort Marina Wolfsbruch<br />
Gestillte Seensucht<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Dieses Hotel ist nah am Wasser gebaut. Genauer gesagt:<br />
im schönsten Teil <strong>der</strong> Mecklenburgischen Seenplatte.<br />
Das Ufer liegt direkt vor <strong>der</strong> Haustür – gut, um diverse<br />
Aqua-Sportarten auszuprobieren. Gäste haben die Wahl<br />
zwischen Vier-Sterne-Hotel, Ferienwohnungen und<br />
-häusern. Das Schwimmbad verfügt über eine Wasserrutsche,<br />
Sauna und Spa sorgen für die nötige Entspannung<br />
und ein Fitness-Studio für den Muskelaufbau. Gut<br />
zu wissen: Ab sieben Nächten Aufenthalt gibt’s Extras,<br />
z. B. ein Motorboot für einen halben Tag.<br />
Über ITS<br />
****<br />
Familotel<br />
Borchard’s<br />
Rookhus<br />
Fotos: DER Touristik , Copyright TV Mecklenburg-Vorpommern<br />
Romantisch<br />
Radeln<br />
Mecklenburger<br />
Seen<br />
Erleben Sie das größte Seengebiet<br />
Deutschlands auf zwei Rä<strong>der</strong>n: Es<br />
geht u. a. durch Wäl<strong>der</strong> und vorbei<br />
an rauschenden Bächen. Die Acht-<br />
Tages-Tour (ca. 275 km) startet<br />
und endet in Waren und ist auch<br />
für Anfänger geeignet; zwei Hotelkategorien<br />
stehen zur Auswahl.<br />
Über DERTOUR<br />
Die ganze Familie happy zu machen<br />
– das muss man erst mal schaffen.<br />
Im Restaurant sind auch kleine<br />
Kin<strong>der</strong> gern gesehen, Kids und<br />
Teens freuen sich u. a. über ein<br />
Kino. Und die Eltern? Genießen die<br />
Ruhe am Großen Labussee.<br />
Über DERTOUR<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
***<br />
FeWo Van <strong>der</strong><br />
Valk Resort<br />
Linstow<br />
Adrenalinkicks? Können Sie hier<br />
haben, z. B. auf Rutschen und einer<br />
Außenwildwasserbahn. Aber<br />
auch ruhigere Gemüter fühlen<br />
sich im subtropischen Badeparadies<br />
wohl. Die Apartments und<br />
Ferienhäuser sind komfortabel<br />
und geschmackvoll eingerichtet.<br />
Über ITS<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 69
Freizeitparks<br />
Kreisch!<br />
70 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Freizeitparks<br />
Ein Besuch im Phantasialand ist für Kin<strong>der</strong><br />
ein Riesenspaß – und für Eltern eine Reise<br />
in die Vergangenheit. Unser Autor Adrian<br />
Pickshaus über irre Loopings, matschige<br />
Fritten – und Küsse in <strong>der</strong> Geisterbahn. Wer<br />
nach dem Lesen seine Welt auf den Kopf<br />
stellen will: neun Empfehlungen<br />
Es ist stockfinster, und ich habe<br />
Angst. Der Sicherheitsgurt<br />
drückt mir auf die Brust, <strong>der</strong><br />
Sitz ist viel zu eng, ich fühle mich<br />
wie ein Pottwal im Goldfischglas.<br />
Irgendwo im Dunkel kichert mein<br />
Sohn. Theo ist acht Jahre alt, ich bin<br />
38. Offensichtlich schätzt er die Situation<br />
völlig an<strong>der</strong>s ein als sein Vater.<br />
Plötzlich kracht und knarzt es,<br />
dann reißt uns eine verfluchte Höllenmaschine<br />
in die Höhe. Ich forme<br />
den Mund zu einem stummen<br />
Schrei, zum Glück sieht niemand<br />
mein verzerrtes Edvard-Munch-Gesicht.<br />
Peng – wir stehen. Plötzlich<br />
grelles Licht: Unsere Gondel<br />
hängt jetzt in rund 60 Metern Höhe<br />
über einem schwarzen Abgrund.<br />
Das Ding, in dem wir sitzen, nennt<br />
sich „Mystery Castle“ und ist ein<br />
Fahrgeschäft im Freizeitpark Phantasialand.<br />
Fahrgeschäft, ein harmloses<br />
Wort, was für eine Untertreibung!<br />
Dann wird es wie<strong>der</strong> finster<br />
und wir stürzen in die Tiefe. Diesmal<br />
schreie ich aus voller Kehle. Warum<br />
zum Teufel mache ich das hier eigentlich?<br />
Zwei Stunden vorher, wir sitzen<br />
im Regionalexpress. Draußen jagen<br />
graue Wolken über kahle Äcker, das<br />
Rheinland trägt Novemberkleid.<br />
Theo schaut von seinem Comic<br />
auf und stellt die berühmteste Kin<strong>der</strong>frage<br />
<strong>der</strong> Welt: „Ist es noch weit?“<br />
Ich gebe ihm die Standardantwort<br />
aller gestressten Väter: „Dauert nicht<br />
mehr lange.“ Hoffnung schimmert<br />
in seinen blauen Augen. Mit <strong>der</strong> Reise<br />
ins Phantasialand unternehme<br />
ich auch einen Trip in meine eigene<br />
Kindheit. Den Freizeitpark am Rande<br />
von Brühl, einer Kleinstadt zwischen<br />
Köln und Bonn, gibt es schon seit<br />
1967. Das ist für eine solche Attraktion,<br />
von <strong>der</strong> man annehmen könnte,<br />
sie sei vergänglich wie die Jugend<br />
selbst, bereits sehr alt. Das erste Disneyland<br />
in Kalifornien eröffnete nur<br />
zwölf Jahre zuvor.<br />
Ich war ungefähr in Theos Alter,<br />
als ich im Phantasialand zum ersten<br />
Mal in ein Kettenkarussell stieg. Und<br />
abhob. Etwas später verstand ich,<br />
dass das große Portal nahe dem Parkeingang,<br />
durch das man als Besucher<br />
schritt, ein Brandenburger Tor aus<br />
Pappmaché war. Und in meiner Pubertät<br />
nutzte ich die Kulissen <strong>der</strong><br />
Geisterbahn, um meiner Mitschülerin<br />
Silke flüchtige Küsse abzuringen.<br />
Was Silke heute macht? Ich weiß es<br />
nicht. Ich hoffe, es geht ihr gut. Das<br />
falsche Brandenburger Tor musste<br />
längst an<strong>der</strong>en Attraktionen auf<br />
dem 28 Hektar großen Gelände weichen.<br />
Aber das Kettenkarussell, das<br />
gibt es noch. „Papa, ich will da rauf“,<br />
sagt Theo. Na, dann mal los. Und so<br />
schwinge ich die Füße in den Wind,<br />
rase im Kreis, rauf und runter, unter<br />
mir das Lichtermeer, in meiner<br />
Nase ein Duft von Zuckerwatte und<br />
Currywurst. Ich bin jetzt nicht mehr<br />
Erziehungsberechtigter, ich bin wie<strong>der</strong><br />
Kind. Und mein Sohn ist mein<br />
Kumpel. Zusammen werden wir nass<br />
in <strong>der</strong> Wildwasserbahn „Chiapas“,<br />
drehen Loopings auf <strong>der</strong> Achterbahn<br />
„Black Mamba“, mampfen matschige<br />
Fritten im Tex-Mex-Restaurant<br />
„Tacana“. Er und ich, ein Team, zwei<br />
Abenteurer auf Augenhöhe. Vielleicht<br />
geht exakt so das Glücksversprechen<br />
eines Freizeitparks: Kommt<br />
her, steigt ein, ich mache euch alle<br />
gleich – und stelle eure Welt mal kurz<br />
auf den Kopf.<br />
Den Absturz im „Mystery Castle“<br />
überstehe ich glimpflich. Was bleibt,<br />
sind Gummiknie und ein flaues Gefühl<br />
im Bauch. Auch Theo sieht etwas<br />
blass aus. „Das war ganz schön krasso“,<br />
sagt er, halb zu mir, halb zu sich<br />
selbst. Krasso. Bei uns hieß das früher<br />
„hammergeil“. Offenbar meinen wir<br />
dasselbe. Schön.<br />
Adrian Pickshaus<br />
macht einen furchtlosen Eindruck.<br />
Wir aber wissen: Er war noch nie auf<br />
dem Hamburger Dom! Obwohl er in<br />
<strong>der</strong> Hansestadt lebt.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 71
Freizeitparks<br />
Text Sabine Hoffmann<br />
Disneyland Paris<br />
Für Träumer<br />
Donald und Goofy, Micky Maus und Pluto – an diese und<br />
noch viele weitere Disney-Helden aus Kin<strong>der</strong>zeiten erinnert<br />
sich wahrscheinlich je<strong>der</strong> von uns. Und genauso gerne<br />
an die wun<strong>der</strong>baren Verfilmungen von Märchen wie „Dornröschen“<br />
o<strong>der</strong> „Schneewittchen und die sieben Zwerge“.<br />
Im Disneyland Paris können Sie einen Ausflug in dieses<br />
Zauberland machen. Es ist ein Königreich <strong>der</strong> Fantasie, in<br />
dem Träume wahr werden: Um das Wahrzeichen, das rosa<br />
Dornröschen-Schloss, sind fünf Welten angeordnet – „Discoveryland“,<br />
„Fantasyland“, „Adventureland“, die „Main<br />
Street USA“ und „Frontierland“. So hausen im „Adventureland“<br />
die Piraten aus „Fluch <strong>der</strong> Karibik“, und Indiana<br />
Jones nimmt einen mit <strong>der</strong> Achterbahn auf Tour durch<br />
den „Tempel <strong>der</strong> Gefahren“. Im „Discoveryland“ dreht sich<br />
alles um Technik und Raumfahrt. Natürlich darf da auch<br />
<strong>der</strong> Astronaut Buzz Lightyear aus „Toy Story“ nicht fehlen.<br />
Im „Fantasyland“ können Sie Alice im Wun<strong>der</strong>land durch<br />
ihren Irrgarten folgen und dabei<br />
auf viele merkwürdige Kreaturen<br />
treffen. O<strong>der</strong> Sie starten<br />
mit Dumbo, dem kleinen<br />
fliegenden Elefanten, einen<br />
Rundflug im Karussell.<br />
Ein unvergessliches Erlebnis:<br />
die Paraden mit den beliebtesten<br />
Disney-Figuren, die<br />
preisgekrönten Shows und das<br />
farbenprächtige Feuerwerk.<br />
TIPP: Im „Walt Disney Studios<br />
Park“ können Filmfans hinter die<br />
Kulissen <strong>der</strong> Traumfabrik schauen.<br />
„Disneyland Paris“ ist buchbar über<br />
DERTOUR.<br />
Die wollen nur spielen:<br />
Bewohner von ”<br />
Adventureland“<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Kleine Ritter schlafen<br />
standesgemäß in <strong>der</strong> Burg<br />
LEGOLAND<br />
Für Bauklötze-Stauner<br />
Sie sind ein wahres Paradies für junge<br />
Schatzsucher, Piraten, Entdecker,<br />
Ritter und mutige Achterbahnfahrer:<br />
die Legoland-Parks im bayerischen<br />
Günzburg und im dänischen Billund.<br />
Hier gibt es mehr als 50 Attraktionen<br />
und Tausende von Modellen aus mehr<br />
als 55 Millionen Lego-Steinen. Herzstück<br />
des Günzbuger Legolands ist das<br />
sogenannte „Miniland“: Hier wurden<br />
mit viel Liebe zum Detail Städte und<br />
Landschaften sowie berühmte Szenen<br />
aus „Star Wars“-Filmen nachgebaut.<br />
Im Jahr <strong>2017</strong> gibt es eine spektakuläre<br />
Neuheit: den Themenbereich „Lego<br />
Ninjago World“. Hier können große<br />
und kleine Besucher in die Welt von<br />
Lego Ninjago eintauchen – und dabei<br />
sogar selbst zu tapferen Ninjas werden:<br />
An verschiedenen Stationen trainiert<br />
man wichtige Ninja-Fähigkeiten wie<br />
Gleichgewicht, Reaktionsfähigkeit und<br />
Baugeschicklichkeit, bevor es dann<br />
zum großen Finale in den interaktiven<br />
4D-Fahrspaß „The Ride“ geht. An<br />
Bord von speziellen Fahrzeugen helfen<br />
die Besucher den Ninjago-Helden<br />
dabei, das Böse zu bezwingen. Dafür<br />
schleu<strong>der</strong>n sie durch ihre bloße Handbewegungen<br />
Lichtblitze, Feuerbälle,<br />
Eisfontänen und Luftstöße auf die<br />
virtuellen Gegner. Wer das perfekt beherrscht<br />
und dabei die meisten Punkte<br />
sammelt, ist ein echter Ninja-Kämpfer.<br />
TIPP: In dem weltweit ersten Legoland-<br />
Feriendorf in Günzdorf schlafen Fans in<br />
spe ziellen Themenzimmern für Rennfahrer,<br />
Ritter, Abenteurer o<strong>der</strong> Piraten. Buchbar<br />
über DERTOUR und ITS.<br />
72 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Freizeitparks<br />
Europa-Park Rust<br />
Für Adrenalin-<br />
Junkies<br />
Wer den Kick sucht, wird hier<br />
fündig: Gleich 13 verschiedene<br />
Achterbahnen bringen im Europa-Park Rust den ultimativen<br />
Adrenalin-Kick. Sicherlich am spektakulärsten ist eine<br />
Fahrt mit dem legendären „Silver Star“, Europas größter<br />
und höchster Achterbahn: Zu Beginn wird <strong>der</strong> Zug bis auf<br />
73 Meter Höhe gezogen, dann kommt <strong>der</strong> 69 Grad steile<br />
„First Drop“. Mit bis zu 127 km/h rast <strong>der</strong> „Silver Star“ dann<br />
die 1620 Meter lange Strecke entlang, mehrmals werden<br />
die Fahrgäste sogar aus ihren Sitzen gehoben und schweben<br />
zwischen Sitz und Bügel ... In Deutschlands größtem<br />
Freizeitpark haben Sie die Wahl zwischen über 100 Attraktionen<br />
und zauberhaften Shows. Unbedingt besuchen sollten<br />
Sie beispielsweise das Königreich <strong>der</strong> „Minimoys“: Die<br />
gigantische Umsetzung <strong>der</strong> Kulissen von Starregisseur Luc<br />
Bessons Kino-Erfolgstrilogie „Arthur und die Minimoys“<br />
zeigt die friedliche, geheime Welt <strong>der</strong> winzig kleinen Wesen.<br />
Überdimensionale Marienkäfer, riesige Frösche und imposante<br />
Raupen fliegen, hüpfen und krabbeln über mächtige<br />
Äste und gewaltige Steine.<br />
TIPP: Im weltweit ersten Loopingrestaurant „FoodLoop“ kommen die<br />
Speisen auf Schienen angerast und schlagen dabei Salti. Buchbar über<br />
DERTOUR.<br />
Therme Erding<br />
Für Abtaucher<br />
Oft ist es so: Die Eltern wollen Ruhe, die<br />
Kin<strong>der</strong> Abenteuer. Wun<strong>der</strong>bar vereinbaren<br />
lassen sich diese konträren Wünsche<br />
in <strong>der</strong> weltweit größten Therme in<br />
Erding mit <strong>der</strong> Rutschenwelt „Galaxy“<br />
– ein Urlaubsparadies <strong>der</strong> Superlative.<br />
Möglich, dass Sie nicht wissen, womit<br />
Sie loslegen sollen: Sie haben die Wahl<br />
zwischen 30 Saunen und Dampfbä<strong>der</strong>n,<br />
130 Sprudelliegenund 24 Thermalbecken.<br />
Egal für welches Sie sich<br />
entscheiden: Ein Bad im warmen Thermalheilwasser<br />
ist immer entspannend<br />
– weil sich <strong>der</strong> Körper leicht und locker<br />
anfühlt und sich Verspannungen lösen.<br />
Zum perfekten Urlaubstag wird ein Besuch<br />
in <strong>der</strong> Therme Erding auch dank<br />
<strong>der</strong> zahlreichen Inklusiv-Angebote wie<br />
Wassergymnas tik, Masken, Peelings<br />
und Wellnesszeremonien. So können<br />
Sie Ihre Haut z. B. an <strong>der</strong> „Bambus-Bar“<br />
kostenlos mit einer wohltuenden Gesichtsmaske<br />
verwöhnen. Ihre Kin<strong>der</strong><br />
toben sich <strong>der</strong>weil auf den 26 Rutschen<br />
im „Galaxy“-Bereich aus. Nur hier findet<br />
man etwa den „Space Gli<strong>der</strong>“ – eine<br />
Reifenbahn, bei <strong>der</strong> man auch aufwärts<br />
rutscht – o<strong>der</strong> „Magic Eye“, die längste<br />
Röhrenrutsche <strong>der</strong> Welt mit 360 Rutschenmetern.<br />
TIPP: „X-Treme Faser“, „High Fly“ und „Kamikaze“<br />
heißen die drei Superrutschen für Ultra-Speed-Freaks.<br />
Buchbar über DERTOUR.<br />
Der reinste Bahnsinn:<br />
” Blue Fire Megacoaster“ Nichts für schwache Nerven:<br />
<strong>der</strong> ”<br />
Speed Racer“<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 73
Freizeitparks<br />
Serengeti-Park<br />
Für ganz Wilde<br />
Phantasialand<br />
Für Weltenbummler<br />
Afrika, China, Mexiko und<br />
Berlin treffen auf Mystery<br />
und Fantasy – das gibt es nur<br />
im Phantasialand! Sechs Themenwelten,<br />
die Sie auf eine<br />
abenteuerliche Reise mit Achterbahnen<br />
& Co. schicken.<br />
Zwischen tropischem Grün<br />
und authentischen Lehmbauten<br />
lauert etwa im Themenbereich<br />
„Deep in Africa!“ die „Black Mamba“. Ein Höllenritt,<br />
<strong>der</strong> keine Zeit zum Atemholen lässt: Sie rast durch Schluchten<br />
und Wasserfälle mit Loopings, Schrauben, Überschlägen<br />
und Steilkurven. Wagemutige Besucher stürzen im 65 Meter<br />
hohen Freifall-Turm „Mystery Castle“ im „Bungee Drop“ in<br />
die Tiefe, erklimmen per „Colorado Adventure“ die steilsten<br />
Canyons o<strong>der</strong> bezwingen den reißenden Fluss von „River<br />
Quest“. Entspannende Zerstreuung erleben Gäste dagegen<br />
in <strong>der</strong> Themenwelt „Berlin“, wo sie sich auf eine Reise in das<br />
Berlin <strong>der</strong> Zeit um 1900 begeben können. In „Mexiko“ wartet<br />
dann wie<strong>der</strong> actionreicher Spaß: Auf <strong>der</strong> „Chiapas“-Wasserbahn<br />
geht’s zwischen tosenden Wasserströmen, Abertausenden<br />
Pflanzen und eindrucksvollen Felsen entlang.<br />
Ort voller Symbole: das<br />
geheimnisvolle “<br />
Klugheim“<br />
TIPP: Ein ganz beson<strong>der</strong>es Highlight ist „Klugheim“, ein geheimnisvolles<br />
Dorf inmitten einer schroffen Felsenlandschaft mit den neuen<br />
Achterbahnen „Raik“ und „Taron“. Letztere besitzt übrigens den weltweit<br />
intensivsten Katapult-Antrieb und entwickelt seine wahren Kräfte<br />
gleich beim Start. Das Phantasialand ist buchbar über DERTOUR.<br />
Sie träumen davon, Löwe & Co. mal<br />
aus <strong>der</strong> Nähe zu betrachten? Dann<br />
nichts wie los in den „Serengeti-Park“<br />
im nie<strong>der</strong>sächsischen Hodenhagen!<br />
Hier können Sie zur Safari starten und<br />
auf einem zehn Kilometer langen Trip<br />
im eigenen Pkw o<strong>der</strong> im Serengeti-Bus<br />
1500 Exoten bestaunen. Durch hügeliges<br />
Gelände mit Tigern, Elefanten, Bären,<br />
Giraffen, Nashörnern und Zebras<br />
führt die Reise mitten hinein in den<br />
Dschungel-Waldbereich. Zu Fuß geht<br />
es weiter durch das Inselareal für Affen<br />
mit etwa 200 freilaufenden Primaten.<br />
So ein kleiner Spaziergang ist für jeden<br />
garantiert ein Erlebnis, denn einige<br />
Arten wie die Lemuren mit ihrem Ringelschwanz<br />
haben kaum Scheu vor den<br />
Besuchern und springen schon mal<br />
zwischen den Beinen herum. Spannend<br />
ist übrigens die Fütterung im<br />
„Amboseli-Menschenaffenreservat“.<br />
Also keinesfalls verpassen!<br />
Anschließend können Sie sich im<br />
Bereich „Abenteuer-Safari“ in ein Riesenareal<br />
voller Spaß stürzen: mit über<br />
40 Attraktionen wie dem „Frosch-Flitzer“,<br />
<strong>der</strong> Trampolin-Wiese o<strong>der</strong> Norddeutschlands<br />
höchstem Riesenrad.<br />
TIPP: Bei <strong>der</strong> „Aquasafari“ brausen Sie mit<br />
Airboats durch eine Flusslandschaft inklusive<br />
Spezialeffekten. Der „Serengeti-Park“ ist<br />
buchbar über DERTOUR.<br />
Heia Safari – und<br />
King Kong ist auch dabei<br />
Fotos: stocksy.com; Europa-Park Mack KG; Phantasialand; plainpicture; PR<br />
74 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Freizeitparks<br />
Eine Fahrt im Zuber,<br />
die sich gewaschen hat<br />
Erlebnispark<br />
Tripsdrill<br />
Für Romantiker<br />
Am Fuße des rebenbewachsenen Michaelsberges<br />
vor den Toren Stuttgarts<br />
liegt Deutschlands ältester Freizeitpark.<br />
Während sich viele Konkurrenten<br />
hierzulande an den großen amerikanischen<br />
Vorbil<strong>der</strong>n orientieren, ist<br />
Tripsdrill eher traditionell ausgerichtet.<br />
Der Park setzt nicht nur auf pure<br />
Action, son<strong>der</strong>n auch auf liebevoll gestaltete<br />
Details. Nicht ganz so halsbrecherische<br />
Fahrgeschäfte lassen Kin<strong>der</strong>herzen<br />
höher schlagen – lustig ist<br />
etwa <strong>der</strong> Trip in einer Suppenschüssel<br />
o<strong>der</strong> Opas Pantoffel sowie ein Rundflug<br />
im Wäschekorb. Für gute Laune sorgt<br />
auch eine spritzige Rafting-Tour: An<br />
Bord einer Badewanne o<strong>der</strong> eines riesigen<br />
Waschzubers geht es steil bergab,<br />
hinein in wilde Fluten. Für schnellen<br />
Puls sorgt die Achterbahn „Karacho“:<br />
Die hat es ganz schön in sich, denn die<br />
Fahrzeuge werden in nur 1,6 Sekunden<br />
mit 100 km/h nach oben katapultiert.<br />
Im Eintrittspreis inbegriffen ist<br />
auch ein Besuch im Wildparadies. Polarwolf<br />
und Mönchsgeier, Wildpferde<br />
und Waschbären – über 40 Tierarten<br />
tummeln sich in den weitläufigen Gehegen.<br />
Auch Geier, Adler und Eulen<br />
zeigen hier in bis zu 1200 Quadratmeter<br />
großen Freifluggehegen ihre beeindruckende<br />
Spannweite, wenn sie sich<br />
durch die Lüfte schwingen.<br />
TIPP: Spannend sind die Vorführungen, bei<br />
denen Falken ihre Flugkünste demonstrieren<br />
und über die Köpfe <strong>der</strong> Zuschauer fliegen.<br />
Buchbar über DERTOUR und ITS.<br />
Center Parcs<br />
Park Bostalsee<br />
Für Entdecker<br />
Hochseilgarten und Mini-Quad, Ponyreiten<br />
und Bungee-Trampolin: Im<br />
Center Parcs Park Bostalsee im Saarland<br />
dürfte es keine Minute langweilig<br />
werden. Das Beson<strong>der</strong>e: Die Aktivitäten<br />
sind altersgerecht maßgeschnei<strong>der</strong>t.<br />
Während die Allerkleinsten beim<br />
Babyschwimmen planschen, lauschen<br />
die etwas Größeren einer Märchenerzählung<br />
o<strong>der</strong> schlüpfen beim „Wannabe“-Programm<br />
in die Rolle von Pirat,<br />
Prinzessin, Geheimagent o<strong>der</strong> Hexe.<br />
Abenteuer in größerer Höhe erleben<br />
die Kin<strong>der</strong> unter professioneller Aufsicht<br />
im Wald-Kletterparcours. Kleine<br />
Fußball-Fans von fünf bis sieben<br />
Jahren können an Intensivkursen<br />
teilnehmen und unter persönlicher<br />
Anleitung die wichtigsten Techniken<br />
trainieren. Definitiv nicht verpassen<br />
sollten Sie das „Water Playhouse“, eine<br />
Wasserspielfläche mit Rutschen, überdimensionalen<br />
Wasserpistolen und<br />
einem riesigen Rad, das 140 Liter Wasser<br />
über den Badenden ergießt. Eltern<br />
toben sich bei den „Aqua-Workouts“<br />
aus o<strong>der</strong> entspannen bei Massagen,<br />
Peelings o<strong>der</strong> Gesichtsbehandlungen.<br />
TIPP: Wenn Sie immer schon mal mit dem<br />
Golfspielen beginnen wollten, ist jetzt die<br />
perfekte Gelegenheit: In <strong>der</strong> „Center Parcs<br />
Academy“ können Sie den Sport entdecken.<br />
Buchbar über DERTOUR und ITS.<br />
Die reinste Idylle. Aber<br />
Action gibt es hier auch!<br />
Slagharen<br />
Für Traditionalisten<br />
Ob Nervenkitzel im freien Fall für die<br />
Größeren o<strong>der</strong> Fahren mit einem <strong>der</strong><br />
Karussells für die Kleineren – hier<br />
kommt jedes Familienmitglied auf<br />
seine Kosten. Slagharen in Holland<br />
ist ein klassischer Freizeitpark mit<br />
30 tollen Attraktionen, Theatershows,<br />
farbenprächtigen Paraden und Straßentheater-Aufführungen.<br />
Unterteilt<br />
ist <strong>der</strong> Park in die Themenbereiche<br />
„Wild West“, „Jules Verne“, „Mexiko“,<br />
„Yellowstone“, „New Orleans“ und<br />
„Amerikanische Indianer“. Heißt: Hier<br />
stolpern Sie von einem Abenteuer ins<br />
nächste. Vom Wilden Westen geht die<br />
Reise nach Mexiko, anschließend wird<br />
in <strong>der</strong> alten, swingenden Stadt New Orleans<br />
ordentlich Karneval gefeiert, und<br />
im Yellowstone geht es schließlich auf<br />
Goldsuche. Wer sich bei so viel Action<br />
nach einer kleinen Pause sehnt, sollte<br />
unbedingt die neue Badelandschaft<br />
„Aqua Mexicana“ besuchen: Entspannen<br />
Sie im Riesenwhirlpool o<strong>der</strong> auf<br />
einer <strong>der</strong> Liegen, während die Kin<strong>der</strong><br />
Außen- und Innenbecken erkunden<br />
o<strong>der</strong> sich auf den einer <strong>der</strong> zehn Rutschen<br />
austoben.<br />
TIPP: Die neue Achterbahn „Goldrush“ mit<br />
ihren zwei Loopings katapultiert die Fahrgäste<br />
gleich drei Mal von 0 auf 90 Stundenkilometer.<br />
Buchbar über DERTOUR und ITS.<br />
Zuckerwatte – und dann<br />
in die Achterbahn!<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 75
Kin<strong>der</strong>seite<br />
Mal mich aus!<br />
Noch wenige Minuten, dann heben wir ab. Aber davor<br />
gibt’s auf dem Flughafen noch viel zu entdecken<br />
Illustration Alina Sawallisch<br />
Hier wimmelts ja<br />
ganz schön ...<br />
... und je länger man das Bild<br />
betrachtet, desto mehr sieht<br />
man. Wir möchten von euch<br />
wissen: Wie viele Taschen,<br />
Koffer, Hutschachteln und Tiertransportboxen<br />
verstecken sich<br />
auf dem rechten Bild? Die Auflösung<br />
findet ihr auf Seite 89.<br />
Viel Spaß beim Suchen!<br />
76 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Kin<strong>der</strong>seite<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 77
Curaçao<br />
Es gibt sie noch auf dieser Welt: Orte, frei von Massentourismus. Teile Curaçaos gehören dazu<br />
Cool CuraÇao<br />
Wer bei Curaçao zuallererst an den blauen, klebrigen Drink denkt,<br />
hat das Beste verpasst: Pu<strong>der</strong>zuckerstrände, gelassene Menschen<br />
und gaaaanz viel leckeres Essen<br />
Text Katrin Parmentier<br />
78 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Curaçao<br />
Alles so schön bunt hier: Beim Schlen<strong>der</strong>n durch die Hauptstadt Willemstad bekommt man gute Laune<br />
Wenn wir eines<br />
lernen auf dieser<br />
Insel, dann das:<br />
Eile bringt nichts<br />
Gelandet. Das Gepäck ist da. Deutsche<br />
Eile, wir rufen unseren vorab gebuchten<br />
Curaçao-Guide auf dem Handy an:<br />
„Charla, wo bist du?“ „Keine Sorge. Ich bin gleich<br />
da.“ Wir sitzen vor dem eierlikörfarbenen Flughafengebäude<br />
auf unseren Koffern und atmen Karibikluft.<br />
Die Schuhe, auf Münchner Beton noch<br />
essentiell, sind überflüssig. Schnell die Sandalen<br />
rauskramen, die Palmen (ah!) registrieren und:<br />
ausatmen. Wenn wir eines lernen auf dieser Insel<br />
mit dem berühmten Namen, dann das: Eile bringt<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 79
80 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong><br />
Curaçao
Curaçao<br />
Von links im Uhrzeigersinn: Selbst,<br />
wer nichts über Curaçao weiß – den<br />
blauen Drink kennt so ziemlich je<strong>der</strong>.<br />
Auch eine beliebte Farbe auf <strong>der</strong> Insel:<br />
Rosa, denn Flamingos gibt’s hier jede<br />
Menge. Evelien Sipkes bringt Touristen<br />
Curaçao kulinarisch nahe und lädt zu<br />
Tisch. Der reinste Genuss sind auch<br />
die Strände, hier <strong>der</strong> „Grote Knip“, <strong>der</strong><br />
als <strong>der</strong> schönste <strong>der</strong> Insel gilt<br />
Curaçao ist eine<br />
beschwipst-beschwingte Insel<br />
mit Pu<strong>der</strong>zucker-Stränden<br />
nichts, Ausatmen hilft immer. Das – o<strong>der</strong> ein kleiner<br />
Snack. Irgendwann kommt Charla dann doch.<br />
Ihr Mittelklassewagen ist auf 17 Grad gekühlt und<br />
fühlt sich an wie ein eisiger Schluck Gin. Wun<strong>der</strong>bar.<br />
Die Menschen auf Curaçao lieben ihre Klimaanlagen,<br />
ihre Wettbüros, Snackbuden und Surfwellen.<br />
Darüber klärt uns Charla – komplizierte<br />
Flechtfrisur und blaues Kostüm – während <strong>der</strong><br />
Fahrt auf.<br />
Unsere Reiseführerin fährt langsam. Keiner<br />
wagt außerhalb <strong>der</strong> Stadt mehr als 70 Stundenkilometer.<br />
Lieber nicht zu schnell. Charla wurde im<br />
nahen Surinam geboren, spricht die hiesige Landessprache<br />
Papiamentu, dazu Holländisch, Spanisch<br />
und Englisch. Sie erzählt von ihren sechs<br />
Hündchen (Chichi, Fendy, Pearly, Missi, Gigi und<br />
Puffy), sie singt in einer Band, und das hört man<br />
auch. Ihre Stimme hat schon beim Sprechen Winehouse-Volumen:<br />
„Sitzt ihr bequem?“ „Yes<br />
Ma’am!“ Ein typische Curaçao-Lady, durch und<br />
durch. Die größte Insel <strong>der</strong> ehemaligen Nie<strong>der</strong>ländischen<br />
Antillen ist seit 2005 quasi unabhängig,<br />
gehört aber noch zum Nie<strong>der</strong>ländischen Königreich.<br />
Sie ist eine beschwipst-beschwingte,<br />
444-Quadratkilometer-Insel voll pastellfarbener<br />
Häuser und Pu<strong>der</strong>zuckerstrände.<br />
Unser erstes Ziel ist die Nord-Westküste, auch<br />
bekannt als „Sportscoast“. Rund um die Stadt<br />
Westpunt leben Freaks, Athleten und Surfer. Hier<br />
gibt es einfache, aber auch schicke Unterkünfte,<br />
meist mit direktem Meerblick, hier ist Curaçao<br />
Bewegungsparadies. Hohe Wellen verebben an<br />
leeren Stränden, das Glitzern während des Sonnenuntergangs<br />
ist spektakulär, danach scheint<br />
<strong>der</strong> Mond und lädt zum „paddling un<strong>der</strong> the stars“<br />
ein, wie <strong>der</strong> nette Hippie Pram es nennt: Auf dem<br />
Surfbrett sitzend paddelt er durch das tiefschwarze<br />
Wasser. Gedrängel ist in dieser Gegend unbekannt.<br />
Hier kann man allein sein – wenn man will<br />
auch jahrelang. So wie Pram, <strong>der</strong> 1997 zum Urlaubmachen<br />
aus Holland kam und seitdem den<br />
Flughafen nicht mehr gesehen hat. Er besitzt jetzt<br />
eine Art Holzbude, vor seiner Tür wachsen saftige<br />
gelbe Beeren, Salz und Wind malen Bil<strong>der</strong> an die<br />
Fensterläden.<br />
Als Tourist kommt man zum Kite- und Windsurfen,<br />
zum Segeln, o<strong>der</strong> man bucht Bootsausflüge.<br />
Hohe Wellen, scharfe Felsen – für Anfänger<br />
werden entsprechende Kurse geboten, aber es<br />
macht auch Spaß, die Strandartisten erst mal nur<br />
von einer <strong>der</strong> Beach Bars mit robustem Ambiente<br />
zu beobachten. „Ein Amstel, bitte!“ Das nie<strong>der</strong>ländische<br />
Bier wird hier überall getrunken. Und Bier<br />
macht hungrig. Vielleicht ist Curaçao auch deshalb<br />
ein Abenteuer für immer hungrige Foodies.<br />
Charla chauffiert uns noch ein mal quer über<br />
die Insel in die Hauptstadt Willemstad und dort<br />
zum hyperaktiven Mambo Beach. Hier wird die<br />
Miss Curaçao gekürt, hier spielt man Beach-Tennis<br />
und trifft sich zum Barbecue. Kleine Buden<br />
säumen die Promenade, es gibt Dreadlocks to go,<br />
Silberschmuck und Strandklei<strong>der</strong>. Heute aber, am<br />
Samstag, ist ein karibischer Foodmarket aufge-<br />
Schlecht fürs Riff, gut als Speise: <strong>der</strong> Feuerfisch<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 81
Curaçao<br />
Von oben nach unten: Frisches Obst<br />
und Gemüse sowie kleine Snacks sind<br />
auf <strong>der</strong> Karibikinsel nie weit – wie hier<br />
auf dem Markt in Willemstad. Mambo<br />
Beach – <strong>der</strong> Name deutet schon an,<br />
dass hier gerne und viel getanzt wird ...<br />
Seine Souvenirs – z. B. die typischen<br />
bunten Häuschen – sucht man sich am<br />
besten in Ruhe auf dem Markt aus<br />
baut. Charla empfiehlt die vielen, würzigen Relishes<br />
und Pickles. Was an Baum und Strauch wuchs<br />
– hier wurde es eingelegt: Jalapeños, Okra-Schoten,<br />
kugelrunde Chilis. Am besten geht „Komkomber<br />
Chiki“, ein Relish aus westindischen Gurken.<br />
Daneben glitzert aromatisiertes Meersalz,<br />
kurz zuvor vor Ort gewonnen. Das Food-Kollektiv<br />
„Flavors of Curaçao“ wirbt für sein gleichnamiges<br />
Festival mit über 30 Restaurants, das jedes Jahr<br />
im Herbst stattfindet. Schwer angesagt ist gerade<br />
„Coffee in a Cone“, also Milchschaumkaffee im<br />
Waffelhörnchen. An den Brutzelbuden gibt es<br />
kreolisches Schmorlamm, Muscheln in fruchtiger<br />
Salsa o<strong>der</strong> Lionfish-Burger aus sehr zartem<br />
Fleisch und roten Zwiebeln. Der Lionfish<br />
(deutsch: Feuerfisch) darf zwar nicht mehr mit<br />
Speeren gejagt werden, gefährdet aber durch<br />
Überpopulation seinerseits die Korallenriffe –<br />
und darf deshalb gegessen werden. In Willemstad<br />
sehen wir später Sticker mit <strong>der</strong> Aufschrift „Save<br />
the reef, eat lionfish“.<br />
Wir sind pappsatt und faul, aber einen Geheimtipp<br />
hat Charla noch. Wir fahren wie<strong>der</strong> raus<br />
aus <strong>der</strong> Stadt, vorbei an Zuckerrohrplantagen,<br />
Kakteen und großen Bannern, die für „Robbies<br />
Lottery“ werben. Dieser Robbie, erzählt Charla,<br />
sei inzwischen einer <strong>der</strong> reichsten Männer <strong>der</strong> Insel.<br />
Und während wir noch überlegen, wie man<br />
eine private Lottogesellschaft auf Curaçao aufziehen<br />
könnte, verhed<strong>der</strong>t sich Charla fluchend in<br />
einer Sackgasse, wendet, dreht um, flucht erneut<br />
und findet dann doch die Auffahrt, an <strong>der</strong>en Ende<br />
die Künstlerin und Köchin Evelien Sipkes lebt. Ihr<br />
verwunschener Garten mit Palmen, Aloe-Vera<br />
und Bougainvilleen, wo sich Echsen tummeln und<br />
weiße Teekannen in den Bäumen hängen, wuchert<br />
in ein offenes Atelier. Hier macht sie komplizierten<br />
Schmuck aus Keramik, Fäden, Holz und<br />
winzigen Fundstücken o<strong>der</strong> serviert Lunch mit<br />
amüsanten Geschichten an einem beson<strong>der</strong>s gro-<br />
82 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Curaçao<br />
Florida<br />
Kuba<br />
Haiti/Dominikanische<br />
Republik<br />
Mittelamerika<br />
Jamaika<br />
Puerto Rico<br />
Curaçao<br />
Südamerika<br />
ßen Tisch. Sie nennt das „table d’hote” (wörtlich:<br />
„Tisch des Gastgebers“): Je<strong>der</strong> einzelne Gast, oft<br />
auch Touristen, or<strong>der</strong>n vorab – ob fleischhaltig,<br />
vegetarisch o<strong>der</strong> glutenfrei.<br />
Heute bereitet Evelien „Keshi Yena“ zu, ein<br />
deftiges, lokales Gericht aus Huhn, Gemüse, Rosinen,<br />
Oliven und Käse. Als Privatköchin kommt sie<br />
auch in Miet-Appartements o<strong>der</strong> Hotels mit<br />
Kochgelegenheit, mit all ihren Zutaten und samt<br />
Geschirr. Sie ist eine fantasievolle, geduldige Ausnahmekönnerin<br />
– ihre köstlichen Gerichte jedenfalls<br />
sind nicht von dieser Welt.<br />
Als Digestiv wird serviert: <strong>der</strong> berühmte<br />
Curaçaolikör, den es hier wirklich gibt. Er wird<br />
mit den Schalen von Bitterorangen aromatisiert<br />
und hat mit dem „Blue Curaçao“ aus Ihrem Supermarkt<br />
lei<strong>der</strong> nur so viel zu tun wie ein Feuerfisch<br />
mit einer Sardine. Probieren Sie es aus!<br />
Fotos: plainpicture (2); PicturePress (2); Getty Images; stocks.com; Bildagentur Huber (2); Fotolia; Jens Koch<br />
Tipps<br />
Beste Reisezeit<br />
Hauptreisezeit ist von Januar bis Mai. Für Wassersportler,<br />
Taucher und Strandliebhaber wichtig: Die Wassertemperaturen<br />
sind das ganze Jahr über gleichmäßig<br />
angenehm und liegen zwischen 25 und 28 Grad.<br />
Von November bis Januar ist Regenzeit. Heißester<br />
Monat: September, 40 °C sind dann keine Seltenheit.<br />
Kühlende Passatwinde wehen nicht immer, aber oft.<br />
Sicherheit<br />
Die Einheimischen verwenden Sonnencreme mit LSF 30<br />
bis 50, halten sich aber fast nur im Schatten auf.<br />
Leitungswasser kann man bedenkenlos trinken, es ist<br />
qualitativ hochwertig und kommt aus einer Meer wasser-<br />
Entsalzungsanlage.<br />
Food<br />
Die Lunch-Plätze im Paradiesgarten <strong>der</strong> Kochkünstlerin<br />
Evelien Sipkes sind von Touristen je<strong>der</strong>zeit per Mail<br />
o<strong>der</strong> Telefon buchbar. Auf spezielle Diäten (glutenfrei,<br />
vegetarisch, vegan etc.) wird Rücksicht genommen.<br />
Das Haus <strong>der</strong> Kreativköchin liegt mitten in <strong>der</strong> freien<br />
Natur, deshalb für Navi o<strong>der</strong> Taxi hier die Adresse: Kaya<br />
Beatrix Muzo Fransisco 37 (zwischen Landhouse Dokterstuin<br />
und San Juan). Mail an: fineart@eveliensipkes.<br />
com, eveliensipkes.com, Tel.: +5999/864 21 29 o<strong>der</strong><br />
+5999/510 62 44. Man kann sich Sipkes aber auch als<br />
Privatköchin in sein Apartment o<strong>der</strong> ins Hotel holen.<br />
Hauptsache, es gibt ein bisschen Platz und eine Küchenzeile.<br />
Evelien sucht auf Wunsch auch passende Weine<br />
aus und erklärt ihre Wahl.<br />
Party & Strandleben<br />
Partystrand Mambo Beach (mambocuracao.com) in<br />
Willemstad bietet Fashion-Shops, Outdoor-Bars, Lounges<br />
und Musik (von House über Soul bis Calypso) von<br />
wechselnden, internationalen DJs. Das Publikum ist gut<br />
gemischt, es kommen nicht nur Youngsters. Wer mit<br />
praktischen Reggae-Zöpfchen in die Stranddisco will:<br />
Am Mambo Beach offeriert eine Spezialistin kunstvolle<br />
Haarflechtereien.<br />
Ruhe & Natur<br />
Herrlich: Vögel und Echsen beobachten. Auf Curaçao<br />
gibt es riesige Flamingo-Populationen. Die eleganten<br />
Vögel brüten mitten in einem seichten Salzsee (Jan Thiel<br />
Lagoon, Westpunt). Im Christoffelpark (carmabi.org,<br />
christoffelpark.org) leben Leguane – kleine Exemplare<br />
huschen über die ganze Insel – und <strong>der</strong> Curaçao-Hirsch.<br />
Schön: die Fütterung <strong>der</strong> Trupiale (das ist <strong>der</strong> leuchtend<br />
gelb-schwarze Nationalvogel) am Morgen.<br />
Der Kräutergarten „Den Para<strong>der</strong>a“ von Dinah Veeris<br />
(dinahveeris.com) im Ort Seru Grandi soll an die Gärten<br />
<strong>der</strong> Paraguiri-Indianer erinnern, die einst auf <strong>der</strong> Ostseite<br />
<strong>der</strong> Insel lebten. Pflanzen, Kräuter und Naturheilmittel<br />
werden hier verkauft.<br />
Kunst & Kultur<br />
Einer <strong>der</strong> schönsten Treffpunkte für Kunstliebhaber ist<br />
das „Landhuis Bloemhof“ (Santa Rosaweg 6, Willemstad,<br />
bloemhof.cw). Michelle Russel-Capriles bietet Literatur,<br />
Theater und Ausstellungen. Exquisit: die einmalige Atmosphäre<br />
des erhaltenen Original-Ateliers ihrer Großmutter<br />
May Henriquez aus den Vierzigerjahren.<br />
Katrin<br />
Parmentier<br />
hält es nie lange<br />
zu Hause aus. Gut<br />
für uns, bringt sie<br />
doch jedes Mal tolle<br />
Geschichten aus aller<br />
Welt mit<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 83
CuraçAo<br />
Local Heroes<br />
Sie haben Insel-Sehnsucht? Dann mixen Sie sich einen Cocktail, stöbern im<br />
Reiseführer o<strong>der</strong> gönnen sich eine neue Sonnenbrille. Damit wird alles „dushi“!<br />
Zum Merken<br />
Alles<br />
Dushi!<br />
Auf Curaçao lässt sich fast<br />
alles mit fünf Buchstaben beschreiben:<br />
gutes Essen, nette<br />
Menschen, die schöne Bucht<br />
nebenan – alles ist „dushi“. Es ist<br />
DAS Curaçao-Wort schlechthin<br />
und bedeutet so viel wie „nett“,<br />
„reizend“, „süß“ – o<strong>der</strong> auch<br />
„Schätzchen“. Ein Wort, das Sie<br />
sich unbedingt merken sollten!<br />
Zum Schmökern<br />
Abtauchen,<br />
bitte!<br />
Wo sieht man oft Schildkröten?<br />
Welche Spots sind für<br />
Anfänger geeignet? Antworten<br />
liefert dieses Buch: 49 aktuelle<br />
Tauchplatzbeschreibungen<br />
(auf Deutsch), dazu zahlreiche<br />
Insi<strong>der</strong>tipps zum Tauchen und<br />
Schnorcheln auf Curaçao und Informationen zu<br />
Stränden und <strong>der</strong> dort vorhandenen Infrastruktur.<br />
Über thejetlagged.com, ca. 23 Euro<br />
Zum GenieSSen<br />
Original Blue CuraÇao ist<br />
ein Likör aus Schrumpelpomeranzen,<br />
die es nur<br />
auf CuraÇao gibt.<br />
So mixen Sie einen „Blue Margarita“: 3 cl Tequila, 1 ½ cl Blue Curaçao, 1 ½<br />
cl Zitronensaft und Crushed Eis o<strong>der</strong> Eiswürfel im Shaker mixen und ins Glas<br />
geben. Schmeckt auch mit Limetten- statt Zitronensaft.<br />
Zum Durchblicken<br />
Segen <strong>der</strong><br />
Karibik<br />
Bei <strong>der</strong> Sonnenbrille von Michael Kors<br />
ist <strong>der</strong> Name Programm: „Curaçao“<br />
heißt das Modell – und auch <strong>der</strong> Look<br />
passt zur Insel. Schließlich kommt<br />
eine Brille mit dieser geballten Ladung<br />
Jet-Set-Attitüde hier perfekt<br />
zur Geltung. Ein Must-have, das die<br />
Augen schützt, während <strong>der</strong> Blick über<br />
weißen Sand und glitzerndes Meer<br />
schweift. Zu bestellen zum Beispiel<br />
über misterspex.de, ca. 71 Euro<br />
Fotos: plainpicture; Fotolia; PR<br />
84 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Curaçao<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In Curaçao übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
Sunscape Curaçao Resort<br />
Ein wahr gewordener Traum<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Drei Swimmingpools, ein Jacuzzi, eine Poolbar, vier<br />
Spezialitäten-Restaurants, ein riesiges Buffet, sechs<br />
Bars, eine Diskothek, ein Casino, Themenabende und<br />
Unterhaltung für Kin<strong>der</strong> – in diesem Hotel weiß man gar<br />
nicht, wo man anfangen soll mit dem Genießen. Dazu<br />
liegt das Haus direkt an einem langen, weißen Sandstrand<br />
und nur fünf Kilometer von <strong>der</strong> nächsten Stadt<br />
entfernt. Wenn man jemals nach einem Urlaub sagen<br />
konnte: „Es war traumhaft“, dann ganz sicher nach den<br />
Familienferien im „Sunscape Curaçao Resort“.<br />
Über DERTOUR, Jahn Reisen und Meier’s Weltreisen<br />
****<br />
Hilton CuraÇao<br />
****<br />
Blue Bay<br />
Curaçao Golf<br />
& Beach Resort<br />
Das Herzstück <strong>der</strong> familiengeführten<br />
Anlage ist eine im Kolonialstil<br />
erbaute Gouverneursvilla.<br />
Die 140 großzügig geschnittenen<br />
Zimmer verteilen sich auf drei<br />
Hotelflügel. Für frisch Vermählte<br />
gibt es ein Honeymoon-Special<br />
mit Zimmer-Upgrade.<br />
Ein Haus, das seinem Namen alle<br />
Ehre macht: Hilton steht für luxuriöse<br />
Erholung an den schönsten<br />
Orten <strong>der</strong> Welt. Dieses hier liegt<br />
direkt an zwei Privatstränden <strong>der</strong><br />
Pisca<strong>der</strong>a Bay. Den Mittelpunkt <strong>der</strong><br />
wun<strong>der</strong>schönen Anlage bildet ein<br />
riesiger Pool mit Sonnenterrasse.<br />
Schwimmen Sie in Ihr Glück!<br />
Über DERTOUR, Jahn Reisen<br />
und Meier’s Weltreisen<br />
****<br />
Floris Suite<br />
Hotel<br />
Das luxuriöse Hotel liegt im<br />
Südosten und bietet schier unglaubliche<br />
Ausblicke auf das<br />
karibische Meer und die Bucht<br />
Spanish Water Bay. Wem <strong>der</strong> Sinn<br />
nach Wellness steht, wird im Spa<br />
mit veganen Produkten verwöhnt,<br />
eine Runde Golf entspannt<br />
ebenfalls.<br />
Fotos: DER Touristik<br />
Über DERTOUR, Jahn Reisen<br />
und Meier’s Weltreisen<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
Über DERTOUR, Jahn Reisen<br />
und Meier’s Weltreisen<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 85
Essay<br />
Planlos durch<br />
die Stadt<br />
Wer auf Reisen auch mal vom Weg abkommt, entdeckt mitunter<br />
Großartiges. Ein Plädoyer dafür, sich mal wie<strong>der</strong> gepflegt zu verlaufen<br />
Text Corinna Ophüls<br />
86 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Essay<br />
"Wer von einem Hot -<br />
spot zum nächsten eilt,<br />
lernt einen Ort nicht<br />
wirklich kennen, kommt<br />
seiner Seele, seinem<br />
Charakter kein Stück<br />
näher.“<br />
Das letzte Mal verlaufen habe ich mich vor über zehn<br />
Jahren. Ich meine, so richtig verlaufen. Kunstgeschichtsfahrt<br />
nach Frankreich, meine Schulkameradinnen<br />
und ich wollten Reims unbedingt auf eigene<br />
Faust erkunden – ohne lästiges Lehrpersonal. Nun ja, das<br />
war uns eine Lehre. Nachdem wir zum dritten Mal an <strong>der</strong>selben<br />
Apotheke mit grüner Leuchtschrift vorbeikommen<br />
waren, maulte meine Freundin Maike: „Und das nur, weil du<br />
vorhin gesagt hast, wir müssten links abbiegen. Wir hätten<br />
vor einer Viertelstunde wie<strong>der</strong> am Bus sein müssen!“ Ich<br />
motzte zurück: „Dann sag du halt, wo es langgeht. Du wolltest<br />
dir doch den Weg zurück merken.“ 40 Minuten später<br />
waren wir am Ziel. Der Rest <strong>der</strong> Schulklasse wartete schon,<br />
ich spürte die Blicke <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Immerhin reagierte <strong>der</strong><br />
Lehrer verständnisvoll: „Kommt vor.“ Wäre uns das Gleiche<br />
heute passiert, hätte er bestimmt gesagt: „Seid ihr zu doof,<br />
Google Maps zu benutzen?“<br />
Zu viele Erlebnisse in kurzer Zeit und Hektik machen<br />
müde und sorgen für Reizüberflutung. Außerdem: Wer von<br />
einem Hotspot zum nächsten eilt, lernt einen Ort nicht wirklich<br />
kennen. Man kommt seiner Seele, seinem Charakter kein<br />
Stück näher. Gut, diese Erkenntnis ist nicht ganz neu, seit<br />
Jahren versuchen Urlauber, diesem Dilemma zu entkommen.<br />
Sie holen sich Tipps von Einheimischen o<strong>der</strong> machen Touren<br />
mit, die Touristenfallen ausdrücklich vermeiden. Doch auch<br />
diese sind vorhersehbar, von einem Guide zusammengestellt.<br />
Wer wirklich Einzigartiges, Überraschendes entdecken will,<br />
muss sich ohne Ziel treiben lassen. Muss sich von Gerüchen,<br />
Farben und Geräuschen leiten lassen. Muss dem Zufall statt<br />
dem GPS die Führung überlassen. Wären meine Freundinnen<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 87
Essay<br />
"Wären wir nicht vom Weg<br />
abgekommen, hätten wir nicht<br />
all diese zauberhaften Ecken<br />
von Reims entdeckt, die in<br />
keinem Reiseführer stehen.“<br />
und ich damals nicht vom Weg abgekommen, hätten wir nicht<br />
all diese zauberhaften, versteckten Ecken entdeckt, an die ich<br />
heute beim Stichwort Reims denke – und die garantiert in<br />
keinem Reiseführer dieser Welt stehen.<br />
Neuerdings gibt es eine Gegenbewegung zur mo<strong>der</strong>nen<br />
Art des Reisens. Kreative wie Ellen Keith aus San Francisco<br />
wollen dafür sorgen, dass wir uns wie<strong>der</strong> öfter verirren. Die<br />
Grafikdesignerin möchte das Flanieren (vom französischen<br />
„flâner“ für „müßig schlen<strong>der</strong>n“) wie<strong>der</strong> in Mode bringen.<br />
Das entspannte, planlose Lustwandeln wurde als Lebensart<br />
im Paris des späten 19. Jahrhun<strong>der</strong>t erfunden und von<br />
Autoren wie Marcel Proust („Auf <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> verlorenen<br />
Zeit“) zelebriert. Ellen Kerth hat die „Flaneur Society“<br />
gegründet – für jeden, so steht es auf ihrer Website,<br />
„who wan<strong>der</strong>s without destination“, <strong>der</strong> also ohne Ziel umherwan<strong>der</strong>t.<br />
Ihr Handbuch „Guide to Getting Lost“ (www.<br />
carlgoes.com, 16,95 Euro) inspiriert dazu, fremde Orte auf<br />
Zufallsrouten zu entdecken. In diesem Buch findet man Anweisungen<br />
wie: „Biege an <strong>der</strong> nächsten Straße rechts ab und<br />
dann sofort wie<strong>der</strong> links“, „Steige in einen Bus und fahre bis<br />
zur Endhaltestelle“ o<strong>der</strong> „Folge einer Person, die eine rote<br />
Jacke trägt.“ Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch<br />
neue Handy-Apps wie „Derivé“ und „Drift“ sowie <strong>der</strong> originelle<br />
„Reiseführer des Zufalls“ von Lena Grossmüller.<br />
In diesem Büchlein steht etwas sehr Kluges: „In Zeiten<br />
digitaler Vorhersehbarkeit und effizienter Planung scheint<br />
es immer weniger Platz für Unbekanntes und Spontaneität<br />
zu geben (…). Böse Überraschungen lassen sich auf ein Minimum<br />
reduzieren, positive allerdings auch.“ Dieser Satz<br />
hat mich zum Nachdenken gebracht. Mein Freund und ich<br />
wollen im Frühjahr nach Lissabon fliegen. Natürlich gibt<br />
es dort auch ein paar Sehenswürdigkeiten, die wir fest einplanen.<br />
Eine Fahrt mit <strong>der</strong> berühmten Straßenbahnlinie 28<br />
beispielsweise ist ein absolutes Muss. Doch die restliche<br />
Zeit bleibt das Handy in <strong>der</strong> Tasche – das haben wir uns fest<br />
vorgenommen.<br />
Überraschung!<br />
Der „Reiseführer des Zufalls“ von Lena<br />
Grossmüller schenkt über 50 Impulse und<br />
Stadtexperimente – für aufregende neue<br />
Bekanntschaften (Kommode, 23 Euro)<br />
Fotos: plainpicture (4); stocksy.com (2)<br />
88 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Lösung<br />
Und so<br />
ist es richtig<br />
Hier finden Sie die Auflösungen unseres<br />
Buchstabenrätsels von den Seiten 34/35 und<br />
unseres Wimmelbildes von den Seiten 76/77<br />
11<br />
Koffer und<br />
Taschen sind im<br />
Bild versteckt<br />
E H K J<br />
G U<br />
R J<br />
O K<br />
S A<br />
S D<br />
B H<br />
R O<br />
D<br />
F<br />
G<br />
V<br />
J<br />
K<br />
D<br />
U<br />
I<br />
E<br />
A<br />
D<br />
S<br />
P<br />
R<br />
I<br />
N<br />
G<br />
S<br />
E<br />
I<br />
L<br />
G<br />
H<br />
L<br />
B<br />
A<br />
G<br />
S<br />
O<br />
N<br />
F<br />
E<br />
K<br />
I<br />
T<br />
A<br />
N<br />
N<br />
I<br />
E<br />
N<br />
W<br />
Z<br />
U<br />
A<br />
O<br />
N<br />
T<br />
R<br />
A<br />
A<br />
G<br />
H<br />
U<br />
S<br />
N<br />
Z<br />
H<br />
K<br />
A<br />
W<br />
E<br />
N<br />
R<br />
Ä<br />
T<br />
J<br />
L<br />
O<br />
S<br />
S<br />
W<br />
J<br />
N<br />
M<br />
K<br />
L<br />
I<br />
L<br />
G<br />
O<br />
N<br />
Y<br />
B<br />
S<br />
Q<br />
D<br />
L<br />
L<br />
A<br />
N<br />
D<br />
F<br />
H<br />
K<br />
N<br />
M<br />
O<br />
P<br />
Q<br />
H<br />
A<br />
N<br />
D<br />
C<br />
A<br />
G<br />
H<br />
I<br />
T<br />
A<br />
Z<br />
F<br />
M<br />
N<br />
S<br />
S<br />
O<br />
M<br />
M<br />
E<br />
R<br />
F<br />
I<br />
S<br />
T<br />
B<br />
G<br />
E<br />
V<br />
M A<br />
N M<br />
K Y<br />
S D<br />
F N<br />
I<br />
I<br />
I<br />
J<br />
L<br />
B<br />
F<br />
N<br />
R<br />
E<br />
K<br />
P<br />
A<br />
E<br />
N<br />
J<br />
C<br />
B<br />
A<br />
C<br />
E<br />
N<br />
T<br />
P<br />
R<br />
N<br />
I<br />
J<br />
K<br />
D<br />
Q<br />
G<br />
I<br />
P<br />
R<br />
D<br />
O<br />
N<br />
N<br />
Z<br />
O<br />
G<br />
O<br />
I<br />
B<br />
E<br />
M<br />
Q<br />
A<br />
F<br />
H<br />
K<br />
A<br />
P<br />
O<br />
P<br />
E<br />
J<br />
W<br />
L<br />
I<br />
I<br />
J<br />
K<br />
U<br />
W<br />
A<br />
A<br />
H<br />
E<br />
R<br />
B<br />
L<br />
P<br />
L<br />
U<br />
R<br />
H<br />
S<br />
L<br />
E<br />
O<br />
L<br />
N<br />
T<br />
F<br />
N<br />
N<br />
N<br />
O<br />
N<br />
N<br />
E<br />
E<br />
D<br />
A<br />
U<br />
S<br />
F<br />
S<br />
A<br />
J<br />
I<br />
R<br />
A<br />
O<br />
L<br />
F<br />
S<br />
T<br />
C<br />
H<br />
I<br />
T<br />
J<br />
A<br />
Q<br />
L<br />
W<br />
L<br />
U<br />
W<br />
L<br />
N<br />
N<br />
U<br />
C<br />
K<br />
N<br />
P<br />
H<br />
L D M U M<br />
E L B P U<br />
N O Q E H<br />
O N N E N<br />
Y R U S S<br />
B P P U V L<br />
E<br />
I<br />
N<br />
I<br />
I D W D M H O N<br />
S I N L S S B E<br />
N A D A L N K C<br />
U S M<br />
N M U<br />
A Z E<br />
O U R<br />
N T B<br />
D R C<br />
E N H<br />
N N K<br />
D K U<br />
U<br />
N<br />
I<br />
O<br />
S<br />
Q<br />
O<br />
S<br />
L<br />
A<br />
N<br />
P<br />
S<br />
H<br />
I<br />
F<br />
N<br />
W<br />
P<br />
H<br />
M<br />
L<br />
D<br />
B<br />
G<br />
X<br />
Z<br />
W<br />
Ä<br />
I<br />
S<br />
L<br />
C<br />
K<br />
W<br />
Z<br />
X<br />
A<br />
O<br />
N<br />
L<br />
P<br />
R<br />
T<br />
M<br />
J<br />
L<br />
O<br />
Z<br />
K<br />
X<br />
P<br />
O<br />
P<br />
N<br />
G<br />
O<br />
Q<br />
H<br />
S<br />
C<br />
Z<br />
C<br />
K<br />
N<br />
L<br />
O<br />
E<br />
S<br />
F<br />
I<br />
K<br />
Q<br />
R<br />
I<br />
D<br />
I<br />
D<br />
E<br />
T<br />
Y<br />
A<br />
W<br />
A<br />
N<br />
D<br />
J<br />
U<br />
P<br />
K<br />
X<br />
F<br />
R<br />
O<br />
P<br />
Q<br />
R<br />
S<br />
E<br />
N<br />
H<br />
L<br />
F<br />
N<br />
P<br />
E<br />
I<br />
V<br />
Q<br />
W<br />
Y<br />
A<br />
L<br />
S<br />
S<br />
W Q<br />
M M<br />
O N<br />
H R<br />
N M<br />
E M<br />
A E<br />
J L<br />
O N<br />
L U<br />
E F<br />
D<br />
F<br />
S<br />
E<br />
A<br />
G<br />
J<br />
L<br />
G<br />
B<br />
W<br />
I<br />
J<br />
E<br />
X<br />
Z<br />
S<br />
M<br />
L<br />
K<br />
Q<br />
K<br />
E<br />
Z<br />
E<br />
P<br />
T<br />
W<br />
P<br />
L<br />
Z<br />
Y<br />
R<br />
O<br />
E<br />
D<br />
L<br />
U<br />
T<br />
I<br />
Q<br />
K<br />
N<br />
C<br />
O<br />
B<br />
K<br />
O<br />
I<br />
U<br />
K<br />
F<br />
E<br />
H<br />
G<br />
I<br />
J<br />
W<br />
M<br />
N<br />
K<br />
E<br />
E<br />
N<br />
I<br />
N<br />
T<br />
I<br />
S<br />
N<br />
A<br />
U<br />
E<br />
T<br />
J<br />
C<br />
L<br />
D<br />
T<br />
N<br />
A<br />
O<br />
P<br />
F<br />
O<br />
R<br />
N<br />
N<br />
U<br />
F<br />
N<br />
M<br />
B<br />
Z<br />
M<br />
I<br />
N<br />
A<br />
N<br />
E<br />
K<br />
L<br />
S<br />
D<br />
C<br />
B<br />
E<br />
A<br />
U<br />
Q<br />
I<br />
E<br />
W<br />
E<br />
U<br />
K<br />
T<br />
X<br />
R<br />
P<br />
C<br />
G<br />
N<br />
R<br />
E<br />
U<br />
N<br />
H<br />
A<br />
I<br />
P<br />
W<br />
H<br />
U<br />
G<br />
A<br />
D<br />
A<br />
F<br />
G<br />
O<br />
G<br />
N<br />
N<br />
P<br />
H<br />
J<br />
U<br />
N<br />
J<br />
L<br />
E<br />
A<br />
E<br />
N<br />
N<br />
J<br />
S<br />
W<br />
Z<br />
E<br />
W<br />
L<br />
R<br />
L<br />
N<br />
H<br />
A Q<br />
M O<br />
U J<br />
Z Q<br />
E T<br />
N I<br />
Z<br />
L<br />
O<br />
U<br />
I<br />
E<br />
T<br />
G<br />
O<br />
F<br />
K<br />
S<br />
U<br />
N<br />
O<br />
V<br />
W<br />
N<br />
L<br />
I<br />
M<br />
N<br />
J<br />
D<br />
E<br />
W<br />
U<br />
C<br />
U<br />
S<br />
F<br />
S<br />
R<br />
U<br />
I<br />
F<br />
L<br />
S<br />
L<br />
U<br />
S<br />
N<br />
E<br />
I<br />
C<br />
A<br />
L<br />
N<br />
Q<br />
I<br />
H<br />
N<br />
V<br />
Y<br />
N<br />
A<br />
N<br />
A<br />
Q<br />
F<br />
B<br />
K<br />
V<br />
M<br />
E<br />
O<br />
E<br />
P<br />
R<br />
W<br />
A<br />
U<br />
Y<br />
B<br />
U<br />
W<br />
P<br />
K<br />
S<br />
U<br />
K<br />
J<br />
D<br />
X<br />
D<br />
R<br />
A<br />
A<br />
E<br />
C<br />
S<br />
E<br />
E<br />
S<br />
T<br />
E<br />
R<br />
N<br />
M<br />
C<br />
H<br />
G<br />
M<br />
N<br />
E N<br />
A E<br />
P U<br />
I N<br />
L K<br />
E A<br />
R I<br />
N B<br />
A Z<br />
E R<br />
H W<br />
H T<br />
M D<br />
D O<br />
N<br />
B<br />
I<br />
G<br />
I<br />
N<br />
N<br />
S<br />
K<br />
N<br />
A<br />
A<br />
V<br />
N<br />
G<br />
E<br />
K<br />
T<br />
N<br />
B<br />
N<br />
U<br />
B<br />
I<br />
G<br />
X<br />
H<br />
J<br />
E<br />
A<br />
B<br />
V<br />
L<br />
A<br />
Q<br />
E<br />
Q<br />
N<br />
A<br />
P<br />
H<br />
G<br />
P<br />
M<br />
D<br />
R<br />
R<br />
Y<br />
E<br />
H<br />
R<br />
L<br />
T<br />
C<br />
V<br />
H<br />
I<br />
U<br />
O<br />
H<br />
N<br />
A<br />
L<br />
R<br />
S<br />
N<br />
F<br />
U<br />
J<br />
R<br />
B<br />
A<br />
U<br />
P<br />
C<br />
P<br />
N<br />
A<br />
Z<br />
M<br />
Z<br />
U<br />
S<br />
L<br />
W<br />
T<br />
Q<br />
S<br />
S<br />
R<br />
U<br />
D<br />
E<br />
R<br />
B<br />
O<br />
W<br />
T<br />
T<br />
D<br />
C<br />
E<br />
Z<br />
A<br />
A<br />
L<br />
E<br />
N<br />
U<br />
I<br />
A<br />
N<br />
N<br />
X<br />
A<br />
W<br />
M<br />
B<br />
N<br />
F<br />
T<br />
X<br />
N<br />
A<br />
Ä<br />
T<br />
Y<br />
K<br />
U<br />
E<br />
S<br />
A<br />
P<br />
Z<br />
F<br />
Y<br />
G<br />
A<br />
P<br />
S<br />
F<br />
L<br />
U<br />
R<br />
H<br />
N<br />
E<br />
I<br />
K<br />
F<br />
A<br />
N<br />
E<br />
R<br />
S<br />
U<br />
Y<br />
U<br />
N<br />
E<br />
N<br />
W<br />
K<br />
N<br />
K<br />
P<br />
I<br />
S<br />
A<br />
G<br />
V<br />
B<br />
T<br />
A<br />
A<br />
I<br />
D<br />
K<br />
L<br />
Z<br />
J<br />
N<br />
E<br />
O<br />
E<br />
L<br />
E<br />
H<br />
G<br />
A<br />
U<br />
S<br />
T<br />
R<br />
A<br />
L<br />
I<br />
E<br />
N<br />
L<br />
D<br />
I<br />
P<br />
I<br />
H<br />
X<br />
N<br />
H<br />
N<br />
B<br />
O<br />
R<br />
V<br />
J<br />
A<br />
N<br />
D<br />
N<br />
E<br />
N<br />
D<br />
J<br />
S<br />
Q<br />
Impressum Herausgeber DER Touristik Gesellschaft mbH, Humboldtstraße 140, 51149<br />
Köln Redaktion Territory Content to Results GmbH. Postanschrift für Verlag und Redaktion: DER<br />
URLAUB, Bei den Mühren 1, 20457 Hamburg. Geschäftsführung: Soheil Dastyari, Sandra Harzer-Kux<br />
Publishing Management Stephan Schnei<strong>der</strong> Chefredaktion Nina Grygoriew Art-Direktion<br />
Frank Siegert Textchefin Birte Plöger Textredaktion Corinna Ophüls Bildredaktion Miriam Breig<br />
Schlussredaktion Jens Asthoff (FR) Mitarbeiter dieser Ausgabe Karen Amme, Anna<br />
Butterbrod, Sabine Hoffmann, Anna M. Löfken, Michèle Loetzner, Andrea Martini, Katrin Parmentier,<br />
Adrian Pickshaus, Katrin Rave, Thordis Rüggeberg, Alina Sawallisch Herstellung Katharina Libisch, Tel.:<br />
02203/42-0, katharina.libisch@<strong>der</strong>touristik.com Litho D.I.E. Grafikpartner GmbH, Hohenstaufenring<br />
29–37, 50674 Köln Druckerei Druckhaus, Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG, Raiffeisenstraße 29,<br />
77933 Lahr Anzeigen Oliver Hirsch, Tel.: 0220/3 42 0, oliver.hirsch@<strong>der</strong>touristik.com<br />
Das für das Magalogpapier<br />
verwendete Holz stammt aus<br />
verantwortungsvoller<br />
Waldbewirtschaftung,<br />
zertifiziert nach den Richtlinien<br />
des Forest Stewardship Council<br />
(FSC ®).<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 89
Platzanweiser<br />
Hier sitzen<br />
Sie richtig<br />
Zehn Stunden im Flieger neben dem Klo verbringen?<br />
Will man nicht. Welches die besten Plätze über den<br />
Wolken sind – und wie Sie sich die angeln<br />
Text Andrea Martini<br />
Illustration Anton Hallmann/Sepia<br />
Beliebt bei …<br />
Grossen Die meiste Beinfreiheit<br />
bietet die Sitzreihe am<br />
Notausgang. Doch Vorsicht: Abhängig<br />
vom Flugzeugtyp fällt die<br />
Türverkleidung voluminös aus, und<br />
es wird eng. Mittel- und Gangplatz<br />
sind komfortabler. Und: Wer<br />
in dieser Reihe sitzt, muss sich<br />
darüber im Klaren sein, im Notfall<br />
wirklich helfen zu müssen.<br />
Angsthasen Statistisch<br />
gesehen sind die Plätze am<br />
Notausgang – und jeweils fünf<br />
Reihen davor und dahinter – bei<br />
einer Bruchlandung am sichersten.<br />
Von hier aus gelangt man<br />
am schnellsten nach draußen.<br />
Familien In <strong>der</strong> Reihe direkt<br />
hinter einer Trennwand können<br />
Kin<strong>der</strong> aufstehen, ohne dass<br />
sich an<strong>der</strong>e Reisende erheben<br />
müssen. Außerdem gibt es keine<br />
Rückenlehne zum Gegentreten,<br />
stattdessen lassen sich an <strong>der</strong><br />
Wand Babybetten einhängen.<br />
Hungrigen Wem im<br />
Flieger schnell <strong>der</strong> Magen knurrt,<br />
wählt seinen Platz möglichst<br />
weit vorn. Hier kommt das Essen<br />
zuerst – und meist kann noch<br />
zwischen verschiedenen Menüs<br />
gewählt werden.<br />
Ruhesuchenden Auf<br />
einem Fensterplatz im vor<strong>der</strong>en<br />
Flugzeugteil lässt sich am besten<br />
entspannen: Niemand klettert<br />
über einen hinweg, um auf die<br />
Toilette zu gehen, und vom Triebwerkslärm<br />
ist wenig zu hören.<br />
Plau<strong>der</strong>taschen „Social<br />
Seating“ heißt <strong>der</strong> Service einiger<br />
Airlines (z. B. KLM, Air France,<br />
Air Baltic), bei dem Reisende<br />
auf <strong>der</strong> Homepage Informationen<br />
von sich veröffentlichen können.<br />
Tut dies noch jemand mit ähnlichen<br />
Interessen, kann er o<strong>der</strong> sie<br />
den Nachbarplatz buchen – für<br />
Gesprächsstoff während des<br />
Flugs ist somit gesorgt.<br />
Schwangeren Um sich<br />
regelmäßig die Beine vertreten<br />
und mehrmals die Stunde zur<br />
Toilette gehen zu können, buchen<br />
werdende Mütter am besten einen<br />
Gangplatz in Toilettennähe.<br />
Mittelplatz erwischt? Da hilft nur: tief<br />
durchatmen und sich mit einem <strong>der</strong><br />
Nachbarn darauf verständigen, dass<br />
Sie die Armlehne beanspruchen. Das<br />
ist ja wohl das Mindeste ...<br />
90 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Platzanweiser<br />
So sichern Sie sich<br />
Ihren Lieblingssitz<br />
Bei vielen Fluggesellschaften können Sie –<br />
meist gegen einen Aufpreis – direkt bei <strong>der</strong><br />
Buchung Ihren Platz reservieren. Die nächste<br />
Möglichkeit besteht beim Online-Check-in,<br />
in <strong>der</strong> Regel ab 30 Stunden vor Abflug. Auch<br />
<strong>der</strong> Check-in-Automat am Flughafen zeigt die<br />
noch freien Plätze, allerdings ist die Auswahl<br />
kurz vor dem Start nur noch gering.<br />
Große Menschen buchen am besten<br />
einen Platz direkt am Notausgang,<br />
dort ist die Beinfreiheit am größten.<br />
Allerdings darf hier kein Gepäck unter<br />
dem Sitz verstaut werden<br />
Unbeliebt bei allen<br />
In Toilettennähe Hier ist es beson<strong>der</strong>s<br />
unruhig: Ständig steht jemand neben dem eigenen<br />
Sitz, und alle paar Minuten geht die Tür auf und zu.<br />
Hinten ist es wesentlich wackliger als über den<br />
Tragflächen, und das Essen kommt meist zuletzt. In<br />
<strong>der</strong> letzten Reihe lässt sich zudem die Rückenlehne<br />
häufig nicht verstellen.<br />
Mittelsitz Kein ungestörter Blick aus dem<br />
Fenster, kein unkompliziertes Aufstehen, und eng<br />
ist es auch. Keine Frage: Hier sitzt man unbequem.<br />
19 C Laut einer Umfrage von Easyjet und dem<br />
Vergleich mit den tatsächlichen Verkaufszahlen ist<br />
dieser Platz im hinteren Drittel eines Flugzeugs <strong>der</strong><br />
unpopulärste.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 91
Mexiko<br />
Viele<br />
Farben<br />
Blau<br />
Unsere Autorin reiste per Mietwagen in den Süden<br />
Mexikos. Beeindruckende Pyramiden, tolles Essen<br />
und nie zuvor gesehene Farben machten sie manchmal<br />
sprachlos. Zum Glück hat sie dann doch ein paar Worte<br />
gefunden, um diesen Zauber zu beschreiben<br />
Text Michèle Loetzner<br />
92 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Mexiko<br />
Sattsehen unmöglich „Dos Ojos“ („zwei Augen“), so heißt das weitverzweigte Unterwasserhöhlen-System<br />
auf <strong>der</strong> Yucatán-Halbinsel, das zu den beliebtesten Tauchspots <strong>der</strong> Welt gehört. Kein Wun<strong>der</strong>: Bizarre Kalksteinformationen,<br />
bezaubernde Lichtspiele und eine nie zuvor erlebte Stille machen dieses Erlebnis unvergesslich<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 93
Mexiko<br />
1 2<br />
3 4 5<br />
In erster Meereslinie In Tulum gehen Geschichte<br />
und Strandleben eine entspannte Beziehung ein.<br />
Maya-Fundstätten besichtigen o<strong>der</strong> faul im Sand liegen?<br />
Hier, an <strong>der</strong> Riviera Maya, geht beides (1). Autorin<br />
Michèle Loetzner bei ihrer knallharten Recherche (2).<br />
Ohne Panama-Hut im Gepäck wird man Mexiko<br />
wohl kaum verlassen (3). Wahrzeichen von Campeche:<br />
das Stadttor „Puerta de Tierra“. Die Hauptstadt des<br />
gleichnamigen Bundesstaates auf <strong>der</strong> Halbinsel Yucatán<br />
gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe (4, 5)<br />
Erinnern Sie sich an die Szene aus dem<br />
Film „Crazy, Stupid, Love.“, als Ryan Gosling<br />
sein Hemd auszieht und Emma Stone<br />
kreischt: „Ist das dein Ernst? Du siehst aus wie<br />
gephotoshopt!“ So ähnlich geht es mir seit einer<br />
Viertelstunde. Nur dass mein Ryan Gosling ein<br />
Meer ist. Ich stehe am Strand von Tulum, einem<br />
langgezogenen Küstenort im mexikanischen<br />
Bundesstaat Quintana Roo, bekannt vor allem<br />
durch seine Maya-Tempel aus dem 13. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Vor mir breitet sich das blaueste Blau aus,<br />
94 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Mexiko<br />
"<br />
Vor mir breitet sich<br />
das blaueste Blau aus,<br />
das ich je<br />
gesehen habe.“<br />
Dschungel-Buch<br />
Die Maya-Ruinenstadt Palenque liegt mitten im Regenwald.<br />
Spekta kuläre Funde machten das UNESCO-Weltkulturerbe berühmt.<br />
Auch in Max Frischs „Homo Faber“ spielt sie eine Rolle<br />
das ich je gesehen habe. Direkt an meinen Füßen<br />
beginnt es in sanftem Türkis, und je weiter ich<br />
schaue, umso dunkler wird es bis zum Horizont.<br />
Mein kleines Angeberherz schluckt und nuschelt:<br />
„Du bist ja schon an vielen Stränden gewesen,<br />
aber <strong>der</strong> hier toppt sie alle.“<br />
Dabei war ich erst mal enttäuscht, als mein<br />
Freund und ich am Tag zuvor in Cancún landeten.<br />
Ich hatte mit lustigen Sombreros gerechnet, mit<br />
Tequila, Burritos, bunten Häuschen und Palmen.<br />
Zu sehen gab es: Bettenburgen, viel Beton und<br />
feuchtfröhliche britische Junggesellenabschiede.<br />
Gut, dass wir mit dem Mietwagen direkt weitergefahren<br />
sind. Nach einigen Tagen in <strong>der</strong> tulumschen<br />
Hängematte mit Margarita und Tacos<br />
bringt <strong>der</strong> uns auch zu meinem ersten Cenote im<br />
Naturschutzgebiet Los Ojos, spanisch für „die Augen“.<br />
Ce-was? Keine Sorge, das ist keine schlimme<br />
Bildungslücke – dieses Naturphänomen ist<br />
typisch für diese Region, daher kennen es bei uns<br />
in Europa nur Wenige. Cenoten sind große, mit<br />
Wasser gefüllte unterirdische Kalksteinlöcher<br />
beziehungsweise -höhlen, die man mit Schnorchel<br />
o<strong>der</strong> kompletter Tauchausrüstung erkunden<br />
kann (vor Ort buchbar über DERTOUR, ITS, Jahn<br />
Reisen und Meier’s Weltreisen). Nun ja, unter <strong>der</strong><br />
Erdoberfläche zwischen Tropfsteinen rumzuschwimmen,<br />
ist nicht je<strong>der</strong>manns Sache, denke<br />
ich mir noch, als Xavi, <strong>der</strong> mexikanische Guide,<br />
mir auch schon die Flossen anreicht. Was genau<br />
heißt „Platzangst“ auf Spanisch, bitte? Xavi erkennt<br />
wohl den Zweifel in meinen Augen und erklärt<br />
mir, dass es völlig ungefährlich sei und er immer<br />
bei <strong>der</strong> Gruppe bleibe. Bevor ich es mir an<strong>der</strong>s<br />
überlegen kann, sind wir auch schon im Wasser.<br />
Über mir wölbt sich <strong>der</strong> Kalkstein wie eine Kirchenkuppel,<br />
ich atme durch meinen Schnorchel<br />
tief ein – und tauche meinen Kopf unter Wasser.<br />
Und Stille. Die leiseste Unterwasserstille, die<br />
ich je erlebt habe. Im Meer gurgelt, in Seen blubbert<br />
es. In einer Cenote ist es unter Wasser einfach<br />
nur still. Wir paddeln durch ein steinernes<br />
Tor, dahinter fällt ein Sonnenstrahl durch das<br />
Steingewölbe. Und da ist wie<strong>der</strong> so ein Blau, das<br />
man nicht fassen kann. Wo das Meer vor Tulum<br />
mit seinem Türkis in den Augen kitzelt, ist das<br />
Blau <strong>der</strong> Cenote ruhig und tief. Erst als Xavi mir<br />
auf die Schulter tippt, merke ich, dass ich wohl<br />
schon seit einer Weile einfach nur durchs Wasser<br />
starre. Von Platzangst keine Spur mehr. Wir<br />
haben noch nicht viel gesehen vom südlichen<br />
Mexiko – und schon jetzt bin ich begeistert. Kann<br />
ja eigentlich gar nicht besser werden.<br />
Wird es natürlich doch. Unser nächster Stopp<br />
liegt fast an <strong>der</strong> Grenze zu Belize an <strong>der</strong> Lagune<br />
von Bacalar, einem riesigen, nicht beson<strong>der</strong>s<br />
tiefen Süßwassersee. Die Lagune ist ein Zusammenschluss<br />
von sieben Cenoten, <strong>der</strong> Grund wie<strong>der</strong><br />
aus Kalkstein. Die Einheimischen nennen<br />
den See „Aguas Azules“ („blaue Wasser“) o<strong>der</strong><br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 95
Mexiko<br />
1 2<br />
3 4 5<br />
„Laguna de los sietes colores“ („Lagune <strong>der</strong> sieben<br />
Farben“). Klingt schon super in <strong>der</strong> Theorie,<br />
doch in <strong>der</strong> Praxis schippere ich gerade mit einem<br />
Kajak übers Wasser und frage mich, wie diese sieben<br />
Farben eigentlich heißen sollen: Lichtblau,<br />
Milchblau, Grünblau, helles Hellblau, dunkles<br />
Graublau, mittelhelles Türkis, schillerndes Taubenblau?<br />
Hallo? Der 42 Kilometer lange See<br />
macht mich wirklich fertig mit seiner ganzen Farbenpracht.<br />
Liebe Mexikaner, was habt ihr euch<br />
dabei nur gedacht?<br />
Mit einem dicken Frühstücksburrito im<br />
Bauch machen wir uns auf den weiten Weg nach<br />
Palenque, <strong>der</strong> Maya-Pyramiden-Stadt. Endlos,<br />
fast schon meditativ führt die Straße schnurgerade<br />
durch den dichten Dschungel. Viele Stunden<br />
fahren wir so dahin, gesäumt von einer dichten<br />
grünen Wand links und rechts, bis wir im Bundesstaat<br />
Chiapas ankommen. Volltanken lohnt sich,<br />
es gibt unterwegs nicht beson<strong>der</strong>s viele Tankstellen,<br />
vorher ordentlich essen lohnt sich also auch.<br />
Zwischendurch danke ich dem Burrito-Gott.<br />
96 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Mexiko<br />
Fotos: Getty Images (2); Michèle Loetzner (3); mauritius images (3); dpa images; Fotolia (2); PicturePress<br />
Die blaue Lagune Die „Laguna de Bacalar“ ist<br />
eigentlich ein See, hat aber echte Starqualitäten (1).<br />
Ceviche ist nicht nur in Lateinamerika <strong>der</strong> Hit, son<strong>der</strong>n<br />
auch bei uns (2). Darf ich bitten? Was man<br />
am Sonntagvormittag so in Mérida macht? Na, tanzen! (3)<br />
Sightseeing Man kann nicht in Mérida gewesen<br />
sein, ohne die Prachtstraße Paseo de Montejo gesehen zu<br />
haben – speziell das „Monument für das Vaterland“ (4).<br />
<strong>der</strong> Hut steht ihr gut In Becal lebt ein Großteil<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung vom Flechten <strong>der</strong> Kopfbedeckung (5)<br />
Palenque wird im vierten Jahrhun<strong>der</strong>t zum<br />
ersten Mal erwähnt. Seine Hoch-Zeit hatte es wie<br />
die Tempel von Tulum wohl ebenfalls im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Majestätisch recken sich die Pyramiden<br />
und Tempel noch heute mitten im dichten<br />
Dschungel dem wolkenlosen Himmel entgegen.<br />
Wer Max Frischs „Homo Faber“ gelesen hat, weiß<br />
um den diffusen Zauber dieses Ortes. Zumindest<br />
wenn man morgens vor den Busladungen voll<br />
Touristen ankommt. Wer das alte Wissen und die<br />
komplexe Architektur <strong>der</strong> Maya lieber in Ruhe<br />
auf sich wirken lassen möchte, fährt nach Edzná.<br />
Nur durch Zufall kommen wir auf dem Weg<br />
nach Campeche an den Pyramiden von Edzná<br />
vorbei. Unser Reiseführer erwähnt sie mit genau<br />
drei Sätzen. Danke auch! Dabei ist die historische<br />
Stätte mindestens so beeindruckend wie Palenque<br />
o<strong>der</strong> das von Touristen nahezu totgelaufene<br />
Chichén Itzá. Nur, dass man sie so gut wie für<br />
sich allein hat. Ganz oben auf <strong>der</strong> höchsten Pyramide<br />
legen wir uns in die Sonne. Die Steine sind<br />
warm, unter uns gurrt <strong>der</strong> Dschungel. Das Leben<br />
ist schön. Und <strong>der</strong> Himmel – was soll ich sagen?<br />
Überlegen Sie sich doch auch mal ein neues Blau!<br />
Ich freue mich über Post mit unterstützenden<br />
Wortschöpfungen.<br />
Immerhin fällt mir sofort eines für die Fassadenfarben<br />
von Campeche ein, unserem nächsten<br />
Halt: Pastell-Blau. Die kleine Küstenstadt hatte<br />
eine schwere Kindheit. Ab ihrer Gründung 1540<br />
wurde sie regelmäßig von Piraten und Räubern<br />
heimgesucht. Erst über hun<strong>der</strong>t Jahre später,<br />
nachdem man eine dicke Mauer um sie gezogen<br />
hatte, kehrte endlich Ruhe ein. Die spanischen<br />
Kolonialherren brachten nicht nur ein Verteidigungssystem<br />
mit, son<strong>der</strong>n auch Farbe. Und so<br />
führen die engen Kopfsteinpflaster-Gässchen<br />
heute durch ein zuckerwattebuntes Labyrinth<br />
aus kleinen Häuschen, in denen sich Restaurants<br />
mit den besten Fisch-Tacos <strong>der</strong> Welt verstecken.<br />
Und Ceviche und Tortillas und Huevos rancheros<br />
und, und, und ... Wer Hunger mitbringt, ist hier<br />
genau richtig.<br />
Gleich viel großstädtischer geht es auf unserem<br />
vorletzten Stopp zu: Mérida. Unzählige Geschäfte<br />
reihen sich aneinan<strong>der</strong>, vor allem gibt’s hier<br />
Einrichtungs-Tand. Beim ersten Shop mit seinen<br />
pinkfarbenen Vasen, quietschbunten Totenköpfen,<br />
regenbogenartigen Teppichen und filigran verzierten<br />
Tassen bleibe ich noch hart. Auch noch beim<br />
zweiten und beim dritten. Spätestens im vierten<br />
überlege ich, was von meiner Reisegar<strong>der</strong>obe dableiben<br />
kann, damit mehr Platz im Koffer ist. Im<br />
fünften verabschiede ich mich geistig von meinen<br />
ausgelatschten Turnschuhen und gebe mich dem<br />
Kaufrausch hin. Natürlich wird es später nicht reichen,<br />
nur die Turnschuhe dazulassen. Und ich werde<br />
sogar im Handgepäck zwei Vasen heimfliegen.<br />
Aber das weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht. Denn unsere Reise endet wie<strong>der</strong> in Tulum.<br />
Und ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, noch<br />
einmal ausgiebig mit den Füßen im Sand zu bohren<br />
und aufs Meer zu starren. Sie wissen schon:<br />
dieses Blau!<br />
Tipps<br />
Rumkommen<br />
Mit dem Auto unterwegs zu sein, ist im Süden Mexikos<br />
kein Problem. Ähnlich wie in den USA sind die Autobahnen<br />
gut ausgebaut und schnurgerade. Ein Navi ist für die<br />
verwinkelten Städtchen natürlich dennoch unerlässlich.<br />
Mietwagen ab Cancún, vorab buchbar über DERTOUR.<br />
Reisezeit<br />
Wenn es bei uns kalt wird, ist <strong>der</strong> beste Zeitpunkt, um gen<br />
Mexiko zu entschwinden. Ab Ende Oktober bis Anfang<br />
März ist das Klima warm und angenehm, erst danach wird<br />
es dort richtig heiß.<br />
Tulum ist nicht gleich Tulum<br />
Das ehemalige Hippie-Mekka Tulum hat sich über die<br />
letzten Jahre zum echten Hotspot für Yogis, Hipster und<br />
Edel-Backpacker entwickelt. Vorab ein Hotel zu buchen<br />
ist deshalb unbedingt empfehlenswert. Wichtig: Sowohl<br />
<strong>der</strong> Küstenort als auch ein mehrere Kilometer entferntes<br />
Dörfchen heißen Tulum. Der Weg vom Dorf zum Strand<br />
ist zu weit zum Laufen. Achten Sie also beim Buchen genau<br />
auf den Standort. Hotels in Tulum finden Sie auch bei<br />
DERTOUR, Jahn Reisen, ITS und Meier’s Weltreisen.<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 97
Mexiko<br />
Local Heroes<br />
Mexiko – allein <strong>der</strong> Name klingt verheißungsvoll. Unsere Vorschläge, wie Sie<br />
sich die Zeit bis zu Ihrer Reise versüßen können, sind es auch<br />
Zum Wachwerden<br />
Guter<br />
Geschmack<br />
„Happy Coffee“, das ist Spitzenkaffee<br />
aus Mexiko – und er ist<br />
gut für alle: für die Kleinbauern<br />
einer Kooperative in Chiapas,<br />
weil er fair gehandelt wird. Und<br />
für Liebhaber des Wachmachers,<br />
weil Kaffee von „Happy<br />
Coffee“ beson<strong>der</strong>s mild ist. Den<br />
Geschmack Mexikos gibt es auf<br />
happycoffee.org, ab ca. 17 Euro<br />
Zum Lernen<br />
Hast du<br />
Worte?<br />
Was Ihnen ein Mexikaner<br />
mit dem Ausdruck „Aguas!“,<br />
„Wasser!“, sagen will? Licht ins<br />
sprachliche Dunkel bringt dieser<br />
etwas an<strong>der</strong>e Sprachführer<br />
mit typisch mexikanischen<br />
Ausdrücken und Floskeln –<br />
„Mexicanismos“, die man in<br />
keiner Schule lernt. Ach so, „Aguas“ bedeutet<br />
„Vorsicht!“. Von Reise Know-How, 9,90 Euro<br />
Zum Probieren<br />
Ohne Sie geht in Mexiko<br />
nichts: GUacamole<br />
Die Avocadocreme schmeckt nicht nur, son<strong>der</strong>n ist auch sehr gesund<br />
– und ein fester Bestandteil <strong>der</strong> mexikanischen Küche. Die Zubereitung<br />
ist denkbar einfach: Zwei weiche Avocados mit einer kleinen roten<br />
gehackten Zwiebel, zwei bis drei gehackten Knoblauchzehen, Salz,<br />
Pfeffer und Chili-Gewürz zu einer Creme verrühren. Damit sie nicht<br />
braun wird, Limettensaft darüber geben. Für Abwechslung sorgen<br />
Tomaten, Chili-Schoten, Petersilie o<strong>der</strong> Joghurt.<br />
Zum Verewigen<br />
Say Cheese,<br />
Nemo!<br />
Mexikos Unterwasserwelt ist atemberaubend<br />
schön. Daher gilt für alle,<br />
die gerne schnorcheln o<strong>der</strong> tauchen:<br />
unbedingt eine Unterwasserkamera<br />
in den Koffer packen – zum Beispiel<br />
die „Seacsub Waterproof 15“. Kompakt<br />
und leicht in <strong>der</strong> Handhabung, hält sie<br />
Clownfische, Korallen & Co. mit Blitz<br />
und Schärfe fest – und das in bis zu<br />
15 Meter Tiefe auf 27 Aufnahmen.<br />
Tolle Erinnerungen sind also garantiert.<br />
Über scubastore.com, ca. 23 Euro<br />
Fotos: plainpicture; PR<br />
98 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Frühling <strong>2017</strong>
Mexiko<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In Mexiko übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
Sandos Playacar Beach Resort<br />
Karibischer Kin<strong>der</strong>spaß<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Das Resort wurde im karibischen Stil erbaut und liegt in<br />
einer weitläufigen Gartenanlage mit tropischer Vegetation.<br />
Beson<strong>der</strong>s geeignet ist das Hotel für Familien mit<br />
Kin<strong>der</strong>n: Shows und Disco, vier Kin<strong>der</strong>pools, Bastelnachmittage,<br />
ein Baby-Club für Kids von zwei bis drei<br />
Jahren, <strong>der</strong> Mini-Club für Kin<strong>der</strong> von vier bis zwölf und<br />
<strong>der</strong> Teens-Club für Jugendliche – hier kümmert man<br />
sich liebevoll um junge Gäste. Klingt nach extrem<br />
entspanntem Urlaub unter mexikanischer Sonne für<br />
alle Eltern.<br />
Über DERTOUR, Jahn Reisen und Meier’s Weltreisen<br />
****<br />
Grand<br />
Palladium<br />
Kantenah<br />
Fotos: DER Touristik<br />
****<br />
Catalonia Playa<br />
Maroma<br />
Das Hotel ist benannt nach dem<br />
wun<strong>der</strong>vollen Strand Punta Maroma<br />
und ist umgeben von Mangroven<br />
aus dem Yucatán-Dschungel.<br />
Das Sportangebot ist riesig, Kin<strong>der</strong><br />
können ihre Zeit im Kin<strong>der</strong>-Club<br />
verbringen, abends isst die Familie<br />
gemeinsam am Buffet<br />
o<strong>der</strong> à la Carte.<br />
Über ITS und Meier’s Weltreisen<br />
Windsurfen, Katamaransegeln,<br />
Kajakfahren, Tennis, Badminton,<br />
Basketball, Volleyball, täglich<br />
wechselnde Shows, Disco und Animation,<br />
Läden und Boutiquen, Spa<br />
und Wellness mit einem großen<br />
Angebot an Massagen – wer sich<br />
hier langweilt, ist selber schuld.<br />
Über Jahn Reisen<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
***<br />
COOEE Nina<br />
Hotel<br />
Das charmante Hotel ist nur wenige<br />
Gehminuten vom Zentrum<br />
entfernt und bietet trotz <strong>der</strong> Nähe<br />
zur Playa del Carmen Ruhe und<br />
Entspannung. In <strong>der</strong> Cafeteria<br />
„Nina“ gibt’s jeden Morgen kontinentales<br />
Frühstück, das man im<br />
tropischen Garten genießt.<br />
Über DERTOUR, ITS und Meier’s<br />
Weltreisen<br />
Frühling <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 99