Erftwerk, Bl. 0003, im Abschnitt UA Speick bis Pkt. Kelzenberg

6 Zusammenfassende Betrachtung
Die Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH betreibt die 110-kV-Hochspannungsfreileitung
Dülken – Erftwerk (Bl. 0003), welche im Eigentum der RWE Deutschland AG steht
und auf einer Länge von ca. 33 km die Umspannanlagen in Dülken und in Erftwerk
miteinander verbindet.
Die bestehende Leitung wurde zu großen Teilen im Jahre 1924 errichtet und steht
nunmehr zur Modernisierung an. Aus netztechnischen und betrieblichen Gründen ist
die Sanierung bzw. Modernisierung der gesamten Leitung in verschiedenen Abschnitten
geplant. Aufgrund mangelnder Freischaltungsmöglichkeiten und der Sicherstellung
der Stromversorgung in der Region bei unterschiedlichen netztechnischen
Abhängigkeiten kann der Bau der einzelnen Abschnitte nur unabhängig voneinander
durchgeführt werden.
Der ca. 12,7 km lange Abschnitt zwischen der Umspannanlage in Speick und dem
Punkt Kelzenberg dient mit seinen beiden Stromkreisen der Stromversorgung der
Städte Mönchengladbach und Grevenbroich. Hier ist ein Ersatzneubau von 54 der
bestehenden 55 Maste geplant, ein Maststandort innerhalb des Naturschutzgebietes
"Wetscheweller/Güdderather Bruch" wird aufgegeben.
Der Ersatzneubau der Freileitung stellt nach dem Bundesnaturschutz- und dem Landschaftsgesetz
Nordrhein-Westfalen einen Eingriff in Natur und Landschaft dar.
Die Leitungstrasse führt größtenteils über Acker- und Siedlungsflächen. Lediglich
auf einer Länge von ca. 560 m werden Waldflächen durchquert.
Bei der Verschiebung von Maststandorten im Leitungsband sind Eingriffe durch die
Versiegelung des Bodens im Bereich eines neuen Mastfundamentes (2 m²) zu erwarten.
Des Weiteren ist durch die örtliche Erweiterung der Leitungsschutzstreifen eine
Beeinträchtigung des Höhenwachstums von 6.752 m² Wald zu erwarten.
Die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch den Ersatzneubau der Maste auf
einer Länge ca. 12,7 km stellt aufgrund der geringfügigen aber nicht unerheblichen
Erhöhung der Mast um i.M. 4,5 m (= 15 %) einen Eingriff dar. Zur Kompensation
dieser zusätzlichen Beeinträchtigung sind auf 1,017 ha Fläche geeignete Maßnahmen
durchzuführen. Sollte die Antragstellerin bis zur Genehmigung oder bis zu einen späteren,
von der Genehmigungsbehörde zu bestimmenden, Zeitpunkt nicht in der Lage
sein, die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen, wird den zuständigen Unteren
Landschaftsbehörden ein Ersatzgeld (Stadt Mönchengladbach 56.300,- €, Rhein-
Kreis-Neuss 45.400,- €) zur Verfügung gestellt.
Ein Eingriff in den Bodenhaushalt ist durch ca. 135 m² Versiegelung für den Bau der
Mastfundamente an neuen Maststandorten zu verzeichnen. Durch den Rückbau der
bestehenden Masten wird ca. 197 m² Boden entsiegelt.
In den 54 neuen Mastgevierten entlang der gesamten Leitungstrasse kann sich durch
eine mind. 1,2 m starke Bodenüberdeckung eine Wildkrautflur entwickeln. Durch
stellenweise Schutzstreifenreduzierungen können 1.823 m² Wald von einer Begrenzung
des Höhenwachstums befreit werden. Es verbleibt ein zu kompensierendes Defizit
von 4.929 m² Waldfläche, die durch die Ausweisung von zusätzlichen Schutz-
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