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„Fake News" zur Arbeitslosigkeit

Rückgang nur durch Rückstau bei Asylverfahren nach Einwanderungswelle 2015

Rückgang nur durch Rückstau bei Asylverfahren nach Einwanderungswelle 2015

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8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Mehr Geld für Asylwerber<br />

als für Kinderbetreuung<br />

Die für Flüchtlinge zuständigen<br />

Behörden in Hamburg haben nun<br />

endgültig die Kosten des Flüchtlingsjahres<br />

2016 berechnet, wie<br />

die „Welt“ berichtete. Danach hat<br />

die Hansestadt im Jahr 2016 insgesamt<br />

897 Millionen Euro für<br />

die Unterbringung und Versorgung<br />

von Flüchtlingen ausgegeben. Zum<br />

Vergleich: Für die Kindertagesbetreuung<br />

plante die Stadt „nur“ 720<br />

Millionen Euro ein.<br />

Diese fast 900 Millionen Euro<br />

sind deutlich mehr als die im Jahr<br />

2015 ausgegebene Summe von<br />

rund 600 Millionen Euro. Und das,<br />

obwohl im vergangenen Jahr deutlich<br />

weniger Flüchtlinge in die<br />

Stadt zogen als im Krisenjahr 2015.<br />

Darin stecken die Kosten für Unterbringung,<br />

Sprachkurse, Sozialund<br />

Gesundheitsleistungen und die<br />

Versorgung minderjähriger Flüchtlinge.<br />

Rund 13.000 Menschen lebten<br />

2016 im Durchschnitt in den<br />

großen Unterkünften, das ließ sich<br />

die Stadt alles in allem 375 Millionen<br />

Euro kosten. 117 Millionen<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Nüchterne Scheidung<br />

statt Rosenkrieg<br />

Die Verhandlungen über den<br />

Austritt Großbritanniens aus<br />

der Europäischen Union haben<br />

begonnen. Wie es aussieht, setzt<br />

Brüssel dabei auf eine harte Linie,<br />

die durchaus auch auf andere<br />

EU-Staaten abzielt, in denen<br />

sich Austrittsbestrebungen manifestieren<br />

könnten.<br />

60 Milliarden Euro an Forderungen,<br />

keine parallelen Verhandlungen<br />

über den Status<br />

nach vollzogenem „Brexit“, die<br />

Drohung, Großbritannien solle<br />

nach dem Austritt „keine ähnlichen<br />

Vorteile genießen wie ein<br />

Foto: reporter.co.at<br />

EU-Mitglied“: Dieser Ton markiert<br />

den falschen Weg.<br />

Das Ziel professioneller Austrittsverhandlungen<br />

muss eine<br />

Partnerschaft sein, die für beide<br />

Seiten fair und akzeptabel<br />

ist. Großbritannien tritt ja nicht<br />

aus Europa aus, sondern aus einer<br />

Organisation, von der sich<br />

die Mehrheit der Briten keine<br />

Vorteile mehr versprochen hat.<br />

Ihnen ist die Umarmung zu eng<br />

geworden, also Scheidung. Dass<br />

die Brüsseler Zentralisten darauf<br />

mit dem Trotz eines verlassenen<br />

Ehepartners mit einem Rosenkriegs<br />

reagieren, ist weder professionell<br />

noch angebracht.<br />

Profitieren könnte auch die EU<br />

davon, wenn sie sich als lernfähig<br />

erweisen würde: Mit dem<br />

„Brexit“ die Idee eines zentralisierten<br />

Europas zu begraben und<br />

sich wieder auf jene Kernthemen<br />

zu besinnen, mit denen die Gemeinschaft<br />

erfolgreich war. Was<br />

nicht gebraucht wird, ist noch<br />

mehr Macht für eine abgehobene<br />

Zentralbürokratie.<br />

Euro gab Hamburg allein für die<br />

Versorgung minderjähriger Flüchtlinge<br />

aus.<br />

1,5 Millionen Euro steckte die<br />

Stadt in Deutschkurse, die Gesundheitskosten<br />

beliefen sich auf<br />

67 Millionen Euro. Die Kinderbetreuung<br />

kostete die Stadt 10,2 Millionen<br />

Euro, die Schulen stellten<br />

zusätzliches Personal für 42 Millionen<br />

Euro ein. Auch die Sicherheitsausgaben<br />

wuchsen: Justiz und<br />

Polizei erhielen 2016 zusätzliche<br />

162 Stellen.<br />

Kostenfaktor Flüchtlinge.<br />

Foto: EU<br />

Bargeldobergrenze<br />

der EU <strong>zur</strong> Abschaf<br />

Zum entsprechenden Gesetzesvorschlag läuft alib<br />

Misstrauisch stehen die EU-Kommission und ihr Präsident Jean-Claude Jun<br />

genüber. Mit der geplanten Obergrenze für Bargeldzahlungen geht es einen<br />

Bürgernähe verspricht die EU andauernd. Aber eine Online-Befragung<br />

der Bürger für Obergrenzen im Bargeldverkehr wird von<br />

Brüssel nicht einmal beworben. Der Grund ist leicht zu erraten: Die<br />

EU-Kommission will mit der für 2018 geplanten Maßnahme die Abschaffung<br />

des Bargelds weiter vorantreiben.<br />

Die Europäische Union hält<br />

die Debatte über das Abschaffen<br />

des Bargelds am Köcheln. Die<br />

EU-Kommission hat einen „Aktionsplan<br />

für eine EU-Initiative <strong>zur</strong><br />

Einschränkung von Barzahlungen“<br />

veröffentlicht, in dem sie Bargeld-Obergrenzen<br />

diskutiert und<br />

einen Gesetzesvorschlag für 2018<br />

in Aussicht stellt.<br />

Zeitgleich läuft bis Ende<br />

Mai eine Online-Befragung der<br />

EU-Kommission über die mögliche<br />

Einführung einer Obergrenze<br />

für Barzahlungen, an der sich jeder<br />

EU-Bürger beteiligen kann: www.<br />

ec.europa.eu/info/content/eu-initiative-restrictions-payments-cash_de<br />

Die Mafia lacht darüber<br />

Das Hauptargument Brüssels, um<br />

Zahlungen mit größeren Bargeldbeträgen<br />

einzuschränken, ist einmal<br />

mehr der Kampf gegen Terrorfinanzierung<br />

und Geldwäsche. Dabei<br />

gelten in der Union bereits strenge<br />

Melderegeln für Bargeld-Beträge<br />

über 15.000 Euro, deren Grenze ab<br />

Juni auf 10.000 Euro herabgesetzt<br />

wird. Darüber hinaus lässt die Europäische<br />

Zentralbank den 500-Euro-Schein<br />

auslaufen.<br />

Da es EU-weit keine einheitliche<br />

Obergrenzen für Barzahlungen<br />

gibt, würden kriminellen Netzwerken<br />

und Terroristen die Finanzierung<br />

ihrer illegalen Aktivitäten ermöglicht<br />

und Untersuchungen der<br />

Behörden erschwert, heißt es im<br />

Papier der Brüsseler Behörde.<br />

Der 500-Euro-Schein fällt der besseren<br />

erster Geldschein zum Opfer. Die EZB

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