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„Fake News" zur Arbeitslosigkeit

Rückgang nur durch Rückstau bei Asylverfahren nach Einwanderungswelle 2015

Rückgang nur durch Rückstau bei Asylverfahren nach Einwanderungswelle 2015

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2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Mit peinlichen Auftritten sparten<br />

weder SPÖ noch ÖVP in den<br />

letzten Tagen.<br />

In der „Nageltest“-Abstimmung<br />

<strong>zur</strong> Zuwanderung im Parlament<br />

lobte ÖVP-Klubchef<br />

Reinhold Lopatka die von der<br />

FPÖ abgekupferten Vorschläge<br />

seines Parteikollegen Kurz über<br />

alle Maßen, um dann kleinlaut<br />

zuzugeben, dass man aus Koalitionstreue<br />

nicht der Vernunft gehorchend<br />

abstimmen dürfe.<br />

Abenddämmerung<br />

Nicht minder peinlich die Inszenierung<br />

des ORF <strong>zur</strong> „Wende<br />

am Arbeitsmarkt“ mit dem<br />

auffälligsten Politiker-Darsteller<br />

des Landes, SPÖ-Kanzler Christian<br />

Kern. Obwohl Ausländer<br />

und Über-50-jährige bereits zwei<br />

Drittel der Arbeitslosen stellen,<br />

war kein Repräsentant dieser beiden<br />

bei Kerns Motivations-Tour<br />

durch eine AMS-Filiale zu sehen.<br />

Eine Inszenierung, die an die<br />

„Einzelfälle“ von kriminell aktiven<br />

„Schutzbedürftigen“ erinnert,<br />

die der Staatssender für nicht berichtenswert<br />

erachtet.<br />

Mit keiner Silbe hat der ORF<br />

das Abrutschen des einstigen<br />

EU-Musterschülers in Sachen<br />

Arbeitsmarkt in das Mittelfeld erwähnt.<br />

Auch nicht, dass Deutschland<br />

bei der Suche nach ähnlich<br />

niedrigen Arbeitslosenzahlen wie<br />

heute schon auf die 1980er Jahre<br />

<strong>zur</strong>ückgreifen kann.<br />

Aber ORF, SPÖ und ÖVP jubeln<br />

über 8.000 Arbeitslose weniger<br />

– die verbleibenden 430.758<br />

stören das „Frühlingserwachen-Szenario“<br />

bloß.<br />

Die Koalition muss schon verdammt<br />

tief in ihrer Abenddämmerung<br />

stehen, dass der ORF<br />

eine derartige Schmierenkomödie<br />

in seinen Nachrichtensendungen<br />

zeigen muss.<br />

Inszenierter Jubel zu Arbei<br />

ORF feiert rot-schwarze Jubelfestspiele über einen mit Tricks herbeigefüh<br />

In Europa sinkt die Arbeitslosenrate seit Monaten. Der mit Zahlentricks<br />

arrangierte erstmalige Rückgang seit Jahren in Österreich<br />

veranlasste den ORF nun, den SPÖ-Kanzler in seinen Nachrichtensendungen<br />

hochzujubeln. Für die FPÖ „reine Fake News“, denn rund<br />

80.000 Einwanderer sitzen in der Asylverfahrens-Warteschleife.<br />

Im Vorjahresvergleich ist die<br />

<strong>Arbeitslosigkeit</strong>, also die Zahl der<br />

gemeldeten Arbeitslosen samt den<br />

Schulungsteilnehmern, um 8.000<br />

Personen oder 1,8 Prozent gesunken.<br />

Insgesamt hatten immer noch<br />

430.758 Personen keinen Job. Eine<br />

Trendwende?<br />

Wohl nur für SPÖ-Bundeskanzler<br />

Christian Kern, der diesen<br />

„Jubeltag“ in der Filiale des Arbeitsmarktservices<br />

(AMS) in Wien-Margareten<br />

begehen wollte.<br />

„Unsere Maßnahmen greifen, die<br />

Konjunktur zieht an“, brüstete sich<br />

Kern gegenüber den herbeigerufenen<br />

Journalisten.<br />

Im EU-Vergleich dramatisch<br />

Nur leider hatte er sich das falsche<br />

Bundesland ausgesucht – im<br />

rot-grün regierten Wien ist die <strong>Arbeitslosigkeit</strong><br />

weiter angestiegen –<br />

und etwas voreilig den „Erfolg“ auf<br />

die eigene Kappe gesteckt. Denn<br />

die rot-schwarzen „Maßnahmen“<br />

harren noch der Umsetzung, wie<br />

AMS-Chef Johannes Kopf in der<br />

„ZiB2“ klarstellte.<br />

Die nationale Arbeitslosenquote<br />

sank um 0,4 Prozentpunkte auf<br />

8,9 Prozent, in der EU-Berechnung<br />

auf 5,7 Prozent. Damit hat<br />

uns nicht nur das „Brexit“-geplagte<br />

Britannien überholt, sondern sogar<br />

SPITZE FEDER<br />

auch schon Ungarn, Polen und Rumänien<br />

weisen weniger Arbeitslose<br />

auf als Österreich. Katastrophal<br />

fällt der Vergleich mit Deutschland<br />

aus, das seit Monaten so niedrige<br />

Arbeitslosenraten vorweisen kann<br />

wie zuletzt vor der Wiedervereinigung<br />

1990.<br />

Problemfälle Ausländer & Ältere<br />

Unverändert hoch blieb in Österreich<br />

die Quote bei Älteren mit<br />

10,1 Prozent. Der Rückgang der<br />

<strong>Arbeitslosigkeit</strong> fiel bei Männern<br />

um 5,5 Prozent und Inländern um<br />

5,2 Prozent stärker aus. Leicht gestiegen<br />

ist hingegen erneut die<br />

Ausländerarbeitslosigkeit auf nunmehr<br />

103.709 Personen. Deutlich<br />

ansteigend ist die <strong>Arbeitslosigkeit</strong><br />

bei Personen mit gesundheitlichen<br />

Vermittlungseinschränkungen mit<br />

6,4 Prozent. Stark stieg die <strong>Arbeitslosigkeit</strong><br />

bei den Älteren ab 50 Jahren,<br />

nämlich um fünf Prozent auf<br />

aktuell 107.362 Arbeitslose. Ausländer<br />

und Über-50-jährige stellen<br />

damit bereits rund zwei Drittel der<br />

Arbeitslosen.<br />

Problematisch entwickelt sich<br />

nach wie vor auch die Zahl der<br />

Langzeitarbeitslosen. 123.891 Personen<br />

suchten Ende März schon<br />

länger als ein Jahr – vergeblich –<br />

nach einem Arbeitsplatz.<br />

Schellings liebster Trick: die „kalte Progression“.<br />

Foto: NFZ<br />

Als „herbeigezaubertes Jubelszenario<br />

Kickl die offiziellen Arbeitslosenzahlen<br />

Gehörig gemogelt wird bei der<br />

Zahl der als arbeitslos gemeldeten<br />

anerkannten Asylwerber und<br />

humanitär Schutzbedürftigen.<br />

Knapp 29.000 davon sind beim<br />

AMS gelandet, auf den Schub der<br />

2015er Einwanderungswelle wartet<br />

das AMS, so Kopf, noch immer.<br />

77.488 Asylverfahren waren zum<br />

Jahreswechsel noch immer nicht<br />

abgeschlossen.<br />

Daher ist für die FPÖ die Statistik<br />

wieder einmal schöngerechnet.<br />

„Von einer echten Frühlingsstimmung<br />

ist am österreichischen<br />

Arbeitsmarkt weit und breit nichts<br />

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