75J - Caritasverband für das Bistum Aachen
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<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
Tätigkeitsbericht<br />
der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
2004<br />
2008
2004 – 2008<br />
Titelseite:<br />
Fotos:<br />
Impressum / Fotonachweis<br />
Impressum<br />
Redaktionsteam:<br />
Dr. Alfred Etheber<br />
Gottfried Küppers<br />
Heinz Liedgens<br />
Gerd Schnitzler<br />
Michael Teichert<br />
Monika Van Vlodrop<br />
Verantwortlich:<br />
Monika Van Vlodrop, DiCV<br />
Gerd Schnitzler, DiCV<br />
Caritas-Landkarte:<br />
Michael Teichert DiCV<br />
Satz und Realisation:<br />
KHK design · Agentur <strong>für</strong><br />
Grafik, Webdesign und Druck<br />
www.khk-design.de<br />
Fotonachweis<br />
Caritasbühne auf dem Katholikentag in Osnabrück 2008<br />
Gerold Alzer Seite 33<br />
Georg Maria Balsen Seite 48<br />
Jürgen Damen Seite 2, 63<br />
Thomas Kley Seite 60<br />
Markus Mauel Seite 39<br />
G. de Naro Seite 29<br />
Achim Pohl Seite 27, 35, 42<br />
Markus Reissen Seite 30<br />
Gerd Schnitzler Titelseite, Seite 3, 6, 8, 10, 11,<br />
12, 15, 16, 17, 20, 21, 22, 28,<br />
31, 36, 51, 54, 55, 56, 59, 60<br />
Rudolf Stellmach Seite 49, 50<br />
Michael Teichert Seite 37<br />
Gaby Wienen Seite 45, 46<br />
Ralf Wilden Seite 58<br />
Archiv Caritas Seite 32, 39, 40, 43, 48<br />
Not sehen und handeln.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V.<br />
im November 2008
Inhaltsverzeichnis<br />
Geleitwort des Ersten Vorsitzenden des<br />
<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
Weihbischof Dr. Johannes Bündgens ............... 2<br />
Vorwort Diözesancaritasdirektor<br />
Burkard Schröders ........................................... 3<br />
Papst Benedikt XVI<br />
erstmals ein Lehrschreiben zur Caritas ............. 4<br />
Vertreterversammlung 2004 ............................. 6<br />
Das Projekt „Verbandsentwicklung und<br />
Satzungsreform“ .............................................. 7<br />
Gremien der verbandlichen Caritas<br />
Diözesancaritasrat............................................11<br />
DiCV-Vorstand 2004 – 2008.............................12<br />
Caritas und anwaltschaftliche<br />
Interessenvertretung.........................................13<br />
Diözesanarbeitsgemeinschaften<br />
Diözesan Arbeitsgemeinschaft Alter und Pflege<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ............................................16<br />
Diözesan Arbeitsgemeinschaft Katholischer<br />
Krankenhäuser im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>....................17<br />
Arbeitsgemeinschaft kath. Einrichtungen<br />
und Dienste der Erziehungshilfen<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ............................................18<br />
Verband kath. Tageseinrichtungen <strong>für</strong><br />
Kinder im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> .................................20<br />
Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />
Integration durch Arbeit ....................................23<br />
Diözesan Arbeitsgemeinschaft SkF, SKM und<br />
IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit..................25<br />
Die Fachverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Sozialdienst kath. Frauen .................................26<br />
Sozialdienst Kath.Männer.................................29<br />
IN VIA Kath. Mädchensozialarbeit.....................32<br />
Malteser Hilfsdienst e.V.....................................33<br />
Der Kreuzbund .................................................34<br />
Die Vinzenzkonferenzen ...................................34<br />
Raphales-Werk.................................................35<br />
Caritasgemeinschaft <strong>für</strong> Pflege- und<br />
Sozialberufe .....................................................36<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Regionale Caritasverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Eifel e.V. ............38<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Heinsberg e.V....39<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Regionen<br />
<strong>Aachen</strong>-Stadt u. <strong>Aachen</strong>-Land e.V. ..................41<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Krefeld e.V.........43<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Mönchengladbach-Rheydt e.V. ........................44<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Kempen-Viersen e.V. ........................................47<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Düren-Jülich e.V. ..............................................49<br />
„Unser tägliches Brot – Caritas“<br />
75 Jahre DiCV ..................................................51<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die DiCV-Geschäftsstelle..................................52<br />
Arbeitsfeld, Hilfen <strong>für</strong> Menschen<br />
mit Behinderungen ...........................................53<br />
Beteiligung (Grafik) ...........................................54<br />
Verein zur Förderung der Caritasarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.......................................55<br />
Caritas-Behindertenwerk GmbH ......................58<br />
Caritas-Lebenswelten GmbH ...........................58<br />
<strong>Aachen</strong>er Caritasdienste gGmbH .....................59<br />
Krefelder Caritasheime gGmbH........................60<br />
Seelsorge <strong>für</strong> Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in der verbandlichen Caritas............60<br />
Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> .....................................62<br />
Ausblick und Segenswunsch<br />
Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff ......................63<br />
Autorenverzeichnis ...........................................64<br />
Adressen der verbandlichen Caritas<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ............................................65<br />
Einlage: Caritas-Landkarte<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 1
Weihbischof<br />
Dr. Johannes Bündgens �<br />
2 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Geleitwort<br />
Sehr geehrte Damen und<br />
Herren, liebe Freunde und<br />
Förderer der Caritas!<br />
Christen tun <strong>das</strong>selbe wie Christus:<br />
Sie hinterlassen auf ihrem<br />
Weg durch die Geschichte eine<br />
Spur der Liebe. Das sagte sinngemäß<br />
Lorenz Werthmann, der<br />
Gründer der verbandlichen Caritas<br />
in Deutschland, der vor 150<br />
Jahren geboren wurde. Er fragt<br />
uns, welche Art von Spuren wir<br />
in der Welt hinterlassen: Denkmäler,<br />
Vermögenswerte, Müllhalden,<br />
Umweltschäden, soziale<br />
Brandherde oder „eine Spur der<br />
Liebe“?<br />
Eine Art Spurensuche nach der<br />
Spur unserer Liebe ist der Tätigkeitsbericht<br />
der verbandlichen<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> <strong>für</strong><br />
die Jahre 2004 bis 2008, den<br />
Sie in Händen halten. Er enthält<br />
viele interessante Berichte; und<br />
ich lade Sie ein, ihn aufmerksam<br />
zu lesen und sich auf die vielfältigen<br />
Perspektiven einzulassen.<br />
Caritas ist <strong>das</strong> Handlungsprinzip<br />
Jesu und zugleich der Inhalt seiner<br />
Frohen Botschaft. Er selbst<br />
lebt vor, wie die tätige Nächstenliebe<br />
<strong>das</strong> Leben der Benachteiligten<br />
konkret verändert: „Blinde<br />
sehen wieder, Lahme gehen,<br />
Aussätzige werden rein, … und<br />
den Armen wird die frohe Botschaft<br />
verkündet.“ (Lukas 7,22)<br />
Caritas lebt vom Engagement<br />
der Menschen, die den Notleidenden<br />
in den Mittelpunkt stellen<br />
und sich ihm zuwenden, und<br />
doch braucht sie zugleich den<br />
Glauben und die Hoffnung, die<br />
allein Gott schenken kann. Es ist<br />
gut zu wissen, <strong>das</strong>s die Nächstenliebe<br />
nicht aus menschlicher<br />
Kraftanstrengung zu vollenden<br />
ist. Im Vertrauen auf Gott, der in<br />
allen Werken der Liebe mitwirkt,<br />
Not sehen und handeln.<br />
dürfen Christen die nötigen<br />
Schritte tun, um Not zu wenden<br />
und <strong>das</strong> Leben zu wählen. Wer<br />
sich in der Caritas engagiert,<br />
der begegnet Gott.<br />
Menschen wie Vinzenz von<br />
Paul, Elisabeth von Thüringen<br />
oder Teresa von Kalkutta geben<br />
der Caritas unverwechselbare<br />
Gesichter und individuelle Prägungen.<br />
Durch Lorenz Werthmann<br />
und den Deutschen <strong>Caritasverband</strong><br />
bekommt <strong>das</strong><br />
katholische Sozialwerk der<br />
Nächstenliebe in unserem Land<br />
eine professionelle Struktur, und<br />
der Anspruch des Christentums<br />
wird zu einer Stimme, die in Öffentlichkeit<br />
und Politik gehört<br />
wird. Genau so wichtig sind die<br />
unbekannten „Heiligen von nebenan“,<br />
die, obwohl sie nicht im<br />
Rampenlicht stehen, ebenfalls<br />
<strong>das</strong> solidarische Leben zu ihrem<br />
alltäglichen Lebensprogramm<br />
machen.<br />
Caritas ist ein weit verzweigtes<br />
Netzwerk helfender Hände mit<br />
vielen Knoten in Selbsthilfegruppen,<br />
im ehrenamtlichen Einsatz,<br />
in Initiativen von Kirchengemeinden<br />
und neuen Seelsorgeeinheiten,<br />
von Ordensgemeinschaften<br />
und in der verbandlich organisierten<br />
Caritas. Die ganze Kirche<br />
– <strong>das</strong> hat Papst Benedikt in<br />
„Deus caritas est“ deutlich gemacht<br />
– hat die Berufung zur<br />
Caritas. Dem Auftrag zur Nächstenliebe<br />
kann sich kein Christ<br />
entziehen. Das Liebeshandeln<br />
der Kirche ist kein verzichtbarer<br />
Luxus, sondern unaufgebbarer<br />
Kern ihres Wesens. Verkündigung,<br />
Gottesdienst und tätige<br />
Nächstenliebe sind eine untrennbare<br />
Einheit. Alle Getauften<br />
und Gefirmten sind aufgefordert,<br />
sich der eigenen Berufung<br />
zur Caritas mehr bewusst zu<br />
werden.<br />
Die verbandliche Caritas ist Teil<br />
der Kirche und ein Wesensausdruck<br />
ihres Auftrages. Sie bleibt<br />
herausgefordert, den Menschen<br />
immer neu als „den Nächsten“<br />
zu entdecken und die Gesellschaft<br />
mit dem Geist der Liebe<br />
und Solidarität zu prägen.<br />
Für ihr Engagement sage ich<br />
den vielen, die in unserem <strong>Bistum</strong><br />
im Dienst der Liebe Gottes<br />
stehen, Dank und wünsche ihnen<br />
Mut und Gottes Segen.<br />
Ihr<br />
Weihbischof<br />
Johannes Bündgens<br />
Erster Vorsitzender<br />
<strong>Aachen</strong>,<br />
im September 2008
Vorwort<br />
Meine sehr verehrten Damen<br />
und Herren,<br />
gemäß unserer Satzungsbestimmungen<br />
legt der <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
e.V. auf jeder Vertreterversammlung<br />
den Delegierten einen Tätigkeitsbericht<br />
vor, der die Aktivitäten<br />
des Verbandes gebündelt<br />
darstellt. Der Bericht zeigt Ihnen,<br />
welche Schwerpunkte den<br />
DiCV in Zusammenarbeit mit<br />
seinen regionalen Caritasverbänden,<br />
Fach- und Einrichtungsverbänden<br />
in den Jahren<br />
2004 bis 2008 geleitet und<br />
geprägt haben.<br />
„Not sehen und handeln“ bleibt<br />
unser Leitspruch, den wir bewusst<br />
im Geiste des Evangeliums<br />
und als Lebensvollzug der<br />
Kirche umsetzen. Allem voran<br />
ist es mir ein Anliegen, den vielen<br />
ehrenamtlich engagierten<br />
Männern und Frauen <strong>für</strong> ihren<br />
Einsatz zu danken. Ohne sie<br />
stünde unser Netzwerk Caritas<br />
unverbunden zwischen dem<br />
Verband und den Pfarrgemeinden.<br />
In meinem Vorwort möchte ich<br />
schlagwortartig auf einige große<br />
Linien und Ereignisse eingehen.<br />
Es sei der Wechsel im Ersten<br />
Vorsitz des Verbandes genannt.<br />
Auf Weihbischof em. Dr. Dicke<br />
folgte nach 27 Jahren Weihbischof<br />
Borsch, und nachdem Bischof<br />
Dr. Mussinghoff sowohl<br />
einen neuen Weihbischof ernannt<br />
als auch die Verantwortlichkeiten<br />
im <strong>Bistum</strong> neu geordnet<br />
hatte, Weihbischof Dr.<br />
Johannes Bündgens im Jahr<br />
2006. Dieser Wechsel fiel in eine<br />
Zeit, die alle in unserem <strong>Bistum</strong><br />
vor sehr große Herausforderungen<br />
stellte. Die Bewältigung der<br />
Finanzkrise des <strong>Bistum</strong>s hat<br />
auch die verbandliche Caritas<br />
massiv getroffen. Bis heute ist<br />
die Zukunftssicherung mit Blick<br />
auf den Erhalt unserer Verbandsstrukturen<br />
ein drängendes<br />
Thema, und der Prozess<br />
der Neuordnung ist in der DiCV-<br />
Geschäftsstelle noch nicht abgeschlossen.<br />
So wird die im<br />
Jahre 2005 geschaffene Organisationsstruktur<br />
ab 2009<br />
nochmals angepasst mit dem<br />
Ziel, anstehende Kirchensteuerkürzungen<br />
bis zum Jahre 2012<br />
bewältigen zu können. Um ein<br />
eigenständiges Instrument zur<br />
Absicherung der Arbeit des Verbandes<br />
dauerhaft zur Verfügung<br />
zu haben, wurde 2006 die Caritas-Gemeinschaftsstiftunggegründet.<br />
Die Sicherung der finanziellen<br />
Voraussetzungen und<br />
Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Arbeit<br />
der Caritas bleibt eine dauerhafte<br />
Herausforderung und ich<br />
empfehle, sich an dem auf<br />
<strong>Bistum</strong>sebene geschaffenen<br />
gemeinsamen Förderinstrument<br />
dieser Dachstiftung solidarisch<br />
zu beteiligen.<br />
Ohne dem Bericht vorgreifen zu<br />
wollen, möchte ich einen kurzen<br />
Blick auf <strong>das</strong> Projekt „Verbandsentwicklung“<br />
werfen. Ich war<br />
sehr beeindruckt von den Ergebnissen<br />
der Projektgruppen.<br />
Die überaus positiven Rückmeldungen<br />
der Projektmitglieder<br />
machen mich zuversichtlich,<br />
<strong>das</strong>s wir auch weiterhin einen<br />
guten Weg beschreiten.<br />
In diesem Zusammenhang sei<br />
auch erwähnt, <strong>das</strong>s der Prozess<br />
der Abgabe von Einrichtungen<br />
und Trägerschaften im DiCV fast<br />
zu Ende gebracht werden<br />
konnte.<br />
Rückblickend und auch vorausschauend<br />
möchte ich gerne betonen,<br />
<strong>das</strong>s neben allen Strategien<br />
zur Zukunftssicherung<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
auch eindeutige Schwerpunkte<br />
in unserer Arbeit gesetzt wurden.<br />
So sind und bleiben <strong>das</strong><br />
christliche Profil der Caritas-<br />
Dienste und -Einrichtungen<br />
ebenso wie die Caritasarbeit der<br />
Gemeinde ureigenste und wesentliche<br />
Aufgabenfelder in der<br />
verbandlichen Caritas. Auch in<br />
den kommenden Jahren wird es<br />
wichtig sein, in Politik und Gesellschaft<br />
als Caritas Einfluss zu<br />
nehmen. Die öffentliche und<br />
Freie Wohlfahrtspflege ist auf<br />
unser christliches Engagement<br />
angewiesen. Deshalb hat die<br />
Caritas im Dialog mit der Politik<br />
neue Ansätze erprobt und wird<br />
dadurch verstärkt wahrgenommen,<br />
sei es in den Kommunen ,<br />
auf Landes- oder auf Bundesebene.<br />
Caritas – ein starkes Stück Kirche!<br />
Der Bericht über die Jahre<br />
2004 bis 2008 zeigt Ihnen <strong>das</strong><br />
Leistungsspektrum der verbandlichen<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong>. Da<strong>für</strong> bitte ich auch<br />
weiterhin um Ihr ganz persönliches<br />
Engagement und Ihre<br />
Unterstützung.<br />
Ihr<br />
Burkard Schröders<br />
Burkard Schröders<br />
Diözesancaritasdirektor<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 3<br />
�<br />
●<br />
„Not sehen und handeln“<br />
bleibt unser Leitspruch<br />
den wir bewusst<br />
im Geiste des Evangeliums<br />
als Lebensvollzug<br />
der Kirche umsetzen.
„Deus Caritas Est“ ●<br />
hat eine inspirierende<br />
Strahlkraft <strong>für</strong> alle<br />
Menschen.<br />
4 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Papst Benedikt XVI. – erstmals ein Lehrschreiben<br />
zur Caritas<br />
Mit der Enzyklika „Deus Caritas<br />
Est“ aus dem Jahr 2005 gibt<br />
der Papst der katholischen Kirche<br />
ein Lehrschreiben an die<br />
Hand, <strong>das</strong> die Liebe als Mitte<br />
der Beziehung von Gott und<br />
Mensch thematisiert. „Deus Caritas<br />
Est“ hat eine inspirierende<br />
Strahlkraft <strong>für</strong> alle Menschen,<br />
guten Willens, eine Kraft, die<br />
auch in der verbandlichen Caritas<br />
Not tut.<br />
Liebe als <strong>das</strong> Prinzip des Christlichen<br />
in der Perspektive der<br />
Enzyklika ist…<br />
■ eine bleibende Zusage Gottes<br />
aber auch ein qualitativer<br />
Anspruch.<br />
■ ein freies Geschenk und zugleich<br />
ein Handlungsansatz.<br />
■ eine konkrete Erfahrung der<br />
Tat und lebbare Spiritualität<br />
zugleich.<br />
Der Liebe kann nicht neutral begegnet<br />
werden – sie fordert heraus<br />
und zwingt zur Positionierung.<br />
Die verbandliche Caritas<br />
ist in ihren Einrichtungen und<br />
Diensten besonders gefragt,<br />
Liebe als tätige Nächstenliebe<br />
zu praktizieren. „Deus Caritas<br />
Est“ ist dabei ein Anstoß, auf die<br />
Quelle, auf Gott zu blicken und<br />
die eigene Praxis zu überprüfen.<br />
Dazu sollen die nachfolgenden<br />
Zitate Benedikt XVI. aus Deus<br />
Caritas Est dienen.<br />
Liebe – Kurzformel des<br />
christlichen Glaubens:<br />
„,Gott ist die Liebe, und wer in<br />
der Liebe bleibt, bleibt in Gott,<br />
und Gott bleibt in ihm’ (1 Joh<br />
4,16). In diesen Worten aus dem<br />
ersten Johannesbrief ist die Mitte<br />
des christlichen Glaubens<br />
Not sehen und handeln.<br />
und auch <strong>das</strong> daraus folgende<br />
Bild des Menschen und seines<br />
Weges in einzigartiger Klarheit<br />
ausgesprochen.“ (DCE 1)<br />
„Die Liebe Gottes zu uns ist eine<br />
Grundfrage des Lebens und<br />
wirft entscheidende Fragen danach<br />
auf, wer Gott ist und wer<br />
wir selber sind.“ (DCE 2)<br />
„Liebe (hier Eros) hat irgendwie<br />
mit dem Göttlichen zu tun: Sie<br />
verheißt Unendlichkeit, Ewigkeit<br />
– <strong>das</strong> Größere und ganz andere<br />
gegenüber dem Alltag unseres<br />
Daseins.“ (DCE 5)<br />
„Liebe zielt auf Ewigkeit. Ja<br />
Liebe ist ‚Ekstase’, aber Ekstase<br />
nicht im Sinn des rauschhaften<br />
Augenblicks, sondern Ekstase<br />
als ständiger Weg aus dem in<br />
sich verschlossenen Ich zur<br />
Freigabe des Ich, zur Hingabe<br />
und so gerade zur Selbstfindung,<br />
ja zur Findung Gottes:“<br />
(DCE 6)<br />
„Es ist aber … dem Menschen<br />
unmöglich, einzig in der schenkenden<br />
… Liebe zu leben. Er<br />
kann nicht immer nur geben, er<br />
muss auch empfangen.“<br />
(DCE 7)<br />
Das Neue des biblischen<br />
Glaubens – ein Gott der liebt:<br />
„Hier wird ganz klar, <strong>das</strong>s nicht<br />
irgendein Gott, sondern der einzige,<br />
wahre Gott selber der Urheber<br />
der ganzen Wirklichkeit ist<br />
… Dieser Gott liebt den Menschen.<br />
…Der eine Gott, dem<br />
Israel glaubt, liebt selbst. …<br />
Er liebt, und diese seine Liebe<br />
kann man durchaus als Eros<br />
bezeichnen, der freilich zugleich<br />
ganz Agape ist.“ (DCE 9)<br />
„Das eigentlich neue des Neuen<br />
Testaments sind nicht neue<br />
Ideen, sondern die Gestalt<br />
Christi selbst, der den Gedanken<br />
Fleisch und Blut und einen<br />
unerhörten Realismus gibt.“<br />
(DCE 12)<br />
„Eucharistie, die nicht praktisches<br />
Liebeshandeln wird, ist in<br />
sich selbst fragmentiert und …<br />
<strong>das</strong> ‚Gebot’ der Liebe wird<br />
überhaupt nur möglich, weil es<br />
nicht bloß Forderung ist: Liebe<br />
kann ‚geboten’ werden, weil sie<br />
zuerst geschenkt wird.“<br />
(DCE 14)<br />
„Das Gleichnis vom barmherzigen<br />
Samariter: … Jeder, der<br />
mich braucht und dem ich helfen<br />
kann, ist mein Nächster. Der<br />
Begriff ‚Nächster’ wird universalisiert<br />
und bleibt doch konkret.<br />
Er wird trotz der Ausweitung auf<br />
alle Menschen nicht zum Ausdruck<br />
einer unverbindlichen<br />
Fernstenliebe, sondern verlangt<br />
meinen praktischen Einsatz hier<br />
und jetzt.“ (DCE 15)<br />
„Die Erkenntnis des lebendigen<br />
Gottes ist Weg zur Liebe, und<br />
<strong>das</strong> Ja unseres Willens zu seinem<br />
Willen einigt Verstand, Wille
und Gefühl zum ganzheitlichen<br />
Akt der Liebe. Dies … ein Vorgang,<br />
der fortwährend unterwegs<br />
bleibt: Liebe ist niemals<br />
‚fertig’ und vollendet; sie wandelt<br />
sich im Lauf des Lebens,<br />
reift und bleibt ich gerade dadurch<br />
treu.“ (DCE 17)<br />
Caritas – Wesensauftrag der<br />
Kirche:<br />
„Die in der Gottesliebe verankerte<br />
Nächstenliebe ist zunächst<br />
ein Auftrag an jeden einzelnen<br />
Gläubigen, aber sie ist ebenfalls<br />
ein Auftrag an die gesamte<br />
kirchliche Gemeinschaft …<br />
Auch die Kirche als Gemeinschaft<br />
muss Liebe üben.“<br />
(DCE 20)<br />
„Liebe zu üben <strong>für</strong> die Witwen<br />
und Waisen, <strong>für</strong> die Gefangenen,<br />
<strong>für</strong> die Kranken und Notleidenden<br />
welcher Art auch immer,<br />
gehört genau so zu ihrem Wesen<br />
wie der Dienst der Sakramente<br />
und die Verkündigung<br />
des Evangeliums. Die Kirche<br />
kann den Liebesdienst so wenig<br />
ausfallen lassen wie Sakrament<br />
und Wort.“ (DCE 22)<br />
Gerechtigkeit – Wesensauftag<br />
jeder Gesellschaft – bedarf<br />
doch der Liebe:<br />
„Die gerechte Ordnung der Gesellschaft<br />
und des Staates ist<br />
zentraler Auftrag der Politik. …<br />
Gerechtigkeit ist Ziel und daher<br />
auch inneres Maß aller Politik.“<br />
(DCE 28)<br />
„Liebe – Caritas – wird immer<br />
nötig sein, auch in der gerechtesten<br />
Gesellschaft. Es gibt keine<br />
gerechte Staatsordnung, die<br />
den Dienst der Liebe überflüssig<br />
machen könnte. Wer die Liebe<br />
abschaffen will, ist dabei den<br />
Menschen als Menschen abzuschaffen.“<br />
(DCE 28)<br />
„Auch wenn die spezifischen<br />
Ausdrucksformen der kirchlichen<br />
Liebestätigkeit niemals mit der<br />
Aktivität des Staates nivelliert<br />
werden dürfen, bleibt doch unbestritten,<br />
<strong>das</strong>s die Liebe <strong>das</strong><br />
gesamte Leben der gläubigen<br />
Laien beseelen muss und folglich<br />
auch ihr politisches Wirken<br />
im Sinne einer ‚sozialen Liebe’<br />
prägt.“ (DCE 29)<br />
Profil kirchlicher Caritas –<br />
fachliche Kompetenz und<br />
liebende Menschlichkeit:<br />
„Nach dem Vorbild ...vom barmherzigen<br />
Samariter ist die christliche<br />
Liebestätigkeit zunächst<br />
einfach die Antwort auf <strong>das</strong>,<br />
was in einer konkreten Situation<br />
unmittelbar Not tut: Die Hungrigen<br />
müssen gespeist, die Nackten<br />
gekleidet, die Kranken auf<br />
Heilung hin behandelt werden<br />
usw. Die karitativen Organisationen<br />
der Kirche – die ‚Caritas’ –<br />
müssen <strong>das</strong> ihnen Mögliche<br />
tun, damit Mittel da<strong>für</strong> und vor<br />
allem die Menschen bereitstehen,<br />
die solche Aufgaben übernehmen.<br />
“ (DCE 31)<br />
„Was nun den Dienst der Menschen<br />
an den Leidenden betrifft,<br />
so ist zunächst berufliche Kompetenz<br />
nötig. Die Helfer müssen<br />
so ausgebildet sein, <strong>das</strong>s sie<br />
<strong>das</strong> Rechte auf rechte Weise<br />
tun. (DCE 31)<br />
„Berufliche Kompetenz ist eine<br />
erste, grundlegende Notwendigkeit,<br />
aber sie allein genügt<br />
nicht. Es geht ja um Menschen,<br />
und Menschen brauchen immer<br />
mehr als eine bloß technisch<br />
richtige Behandlung. Sie brauchen<br />
Menschlichkeit. Sie brauchen<br />
die Zuwendung des Herzens.“<br />
(DCE 31)<br />
„Für alle, die in den karitativen<br />
Organisationen der Kirche tätig<br />
sind, muss es kennzeichnend<br />
sein, <strong>das</strong>s sie … sich dem anderen<br />
mit dem Herzen zuwen-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
den… Deswegen brauchen diese<br />
Helfer neben und mit der beruflichen<br />
Bildung vor allem Herzensbildung.“<br />
(DCE 31)<br />
„Die Liebe ist umsonst; sie wird<br />
nicht getan, um damit andere<br />
Ziele zu erreichen. … Wer im<br />
Namen der Kirche karitativ wirkt,<br />
wird niemals dem anderen den<br />
Glauben der Kirche aufzudrängen<br />
versuchen. Er weiß, <strong>das</strong>s<br />
die Liebe in ihrer Reinheit und<br />
Absichtslosigkeit <strong>das</strong> beste<br />
Zeugnis <strong>für</strong> … Gott ist.“<br />
(DCE 31)<br />
Spiritualität der Caritas –<br />
gelebtes Christsein:<br />
„Der Christ weiß, wann es Zeit<br />
ist, von Gott zu reden, und<br />
wann es recht ist, von ihm zu<br />
schweigen und nur einfach die<br />
Liebe reden zu lassen. Er weiß,<br />
<strong>das</strong>s Gott Liebe ist … und gerade<br />
dann gegenwärtig wird, wenn<br />
nichts als Liebe getan wird.“<br />
(DCE 31)<br />
„Aufgabe der karitativen Organisationen<br />
der Kirche ist es, dieses<br />
Bewusstsein [der Liebe] in<br />
ihren Vertretern zu kräftigen, so<br />
<strong>das</strong>s sie durch ihr Tun wie durch<br />
ihr Reden, ihr Schweigen, ihr<br />
Beispiel glaubwürdige Zeugen<br />
Christi werden. (DCE 31)<br />
„Die Mitarbeiter … müssen sich<br />
von dem Glauben berühren lassen,<br />
der in der Liebe wirksam<br />
wird. Sie müssen daher zuallererst<br />
Menschen sein, die von der<br />
Liebe Christi berührt sind…<br />
(DCE 33)<br />
„Das persönliche, innere Teilnehmen<br />
an der Not und am Leid<br />
des anderen wird so zur Teilgabe<br />
meiner selbst <strong>für</strong> ihn: Ich<br />
muss dem anderen, damit die<br />
Gabe ihn nicht erniedrigt, nicht<br />
nur etwas von mir, sondern auch<br />
mich selbst geben, als Person<br />
darin anwesend sein.“ (DCE 34)<br />
●<br />
Die Helfer müssen so<br />
ausgebildet sein, <strong>das</strong>s<br />
sie <strong>das</strong> Rechte auf<br />
rechte Weise tun.<br />
● (Red. Bearbeitung der<br />
Zitate und Überschriften<br />
von Dr. Alfred Etheber)<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 5
20. März 2004<br />
8. Vertreterversammlung<br />
in Haus Eich mit<br />
dem Präsidenten des<br />
DCV Msgr. Dr. Peter<br />
Neher (Mitte).<br />
6 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
� DiCV Vertreterversammlung<br />
Mitglieder des<br />
Diözesancaritasrates<br />
1. Vorsitzender<br />
Diözesancaritasdirektor<br />
1. Vorsitzender<br />
Regionale<br />
Caritasverbände<br />
+ je 5<br />
Vertreter<br />
Regionaler<br />
Caritasverbände<br />
Diözesancaritasrat<br />
Fachverbände<br />
DiCV Vorstand<br />
Diözesancaritasdirektor<br />
Diözesane<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Vertreterversammlung<br />
+ je 3<br />
Vertreter<br />
aus Fachverbänden<br />
und Diözesanen<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
4 weitere<br />
gewählte<br />
Personen<br />
3 gewählte<br />
Vorstandsmitglieder<br />
+ 10<br />
berufene<br />
Personen<br />
+ weitere<br />
Caritasmitarbeiter<br />
sowie die<br />
Bereichsleiter<br />
des<br />
DiCV<br />
Das Zusammenwirken innerhalb der Organstrukturen ist in der Satzung des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> in der Fassung vom 27. Februar 1988 geregelt.<br />
Not sehen und handeln.
Das Projekt Verbandsentwicklung und<br />
Satzungsreform<br />
Der Beschluss<br />
Die Vertreterversammlung des<br />
<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V. hat im März<br />
2004 <strong>das</strong> Projekt Verbandsentwicklung<br />
und Satzungsreform<br />
beschlossen. In diesem Projekt<br />
sollten die <strong>für</strong> die Zukunft des<br />
Verbandes zentralen Themen<br />
und Fragestellungen in Teilprojekten<br />
bearbeitet und ihre Bedeutung<br />
<strong>für</strong> eine Satzungsreform<br />
herausgestellt werden.<br />
Um folgende Themen sollte es<br />
in den Projektgruppen gehen:<br />
■ Strukturen und Aufbau des<br />
Verbandes – wie sollen die<br />
Strukturen des Verbandes<br />
zukünftig aussehen und wie<br />
soll der Verband aufgebaut<br />
sein?<br />
■ Finanzierung der verbandlichen<br />
Caritas – wie finanziert<br />
sich die verbandliche Caritas<br />
zukünftig?<br />
■ Unternehmerische Belange/große<br />
Träger – wie kommen<br />
unternehmerische Belange<br />
zum Tragen und wie<br />
organisieren sich „große Träger“<br />
im Verband?<br />
■ Ehrenamt/Mitgliedschaft –<br />
welche Zukunft haben Ehrenamt<br />
und Mitgliedschaft in der<br />
verbandlichen Struktur der<br />
Caritas?<br />
■ Diakonische Pastoral – wie<br />
wirken Caritas und Diakonische<br />
Pastoral zusammen?<br />
Das gesamte Projekt sollte im<br />
Berichtszeitraum in Einzelprojekten<br />
organisiert und mit Beteiligung<br />
der Gliederungen sowie<br />
Satzung<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
und<br />
Rahmensatzung<br />
<strong>für</strong> die<br />
regionalen Caritasverbände<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
der dem <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> angeschlossenen<br />
Verbände, Einrichtungen<br />
und Dienste bearbeitet werden.<br />
Mit der Projektsteuerung wurde<br />
der DiCV-Vorstand beauftragt,<br />
die Koordination des Gesamtprojektes<br />
lag in der DiCV-Geschäftsstelle.<br />
Alle im Projektzeitraum<br />
notwendigen Beschlussfassungen<br />
erfolgten im Diözesancaritasrat.<br />
Nachdem der Diözesancaritasrat<br />
entschieden hat, <strong>das</strong>s im<br />
Rahmen der Vertreterversammlung<br />
im November 2008 einige<br />
Satzungsänderungen vorgenommen<br />
werden sollten, hat der<br />
Vorstand die Einsetzung einer<br />
Satzungskommission beschlossen,<br />
um die Beteiligung des Verbandes<br />
am Satzungsänderungsverfahren<br />
frühzeitig zu<br />
gewährleisten.<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Chronologie der<br />
Ereignisse im<br />
Projekt:<br />
Februar 2005:<br />
In einer Auftaktveranstaltung<br />
kommt – fast ein<br />
Jahr nach der<br />
Vertreterversammlung<br />
– der<br />
Verband neu zusammen<br />
und diskutiert<br />
die inhaltlichen<br />
Grundlagen<br />
und Perspektiven<br />
<strong>für</strong> einzelne Projekte,<br />
die bearbeitet<br />
werden sollen.<br />
Erwartungen im<br />
Hinblick auf Ergebnisse<br />
wurden<br />
ebenso formuliert<br />
wie Be<strong>für</strong>chtungen<br />
und vor allem<br />
setzte sich der Wunsch durch,<br />
konkret zu werden.<br />
März 2005:<br />
Der Diözesancaritasrat<br />
beschließt, was in den Themenfeldern<br />
■ Strukturen und Aufbau<br />
■ Finanzierung<br />
■ unternehmerische Belange<br />
und große Träger<br />
■ Ehrenamt und Mitgliedschaft<br />
■ Diakonische Pastoral<br />
im einzelnen bearbeitet werden<br />
soll. Die Konturen <strong>für</strong> die Projektaufträge<br />
werden sichtbar.<br />
September 2005:<br />
Der Diözesancaritasrat beschließt<br />
folgende drei Projekte:<br />
■ Aufgabenkritik und Aufbaustruktur<br />
■ Kampagne zur persönlichen<br />
Mitgliedschaft<br />
■ Verteilungssystematik der<br />
Kirchensteuermittel<br />
● Wie soll der Verband<br />
zukünftig aussehen und<br />
wie soll er aufgebaut<br />
sein?<br />
Das Teilprojekt „Caritasarbeit<br />
der Gemeinde“<br />
wird auf den Weg<br />
gebracht.<br />
Not sehen und handeln. 2000 2004 – 2004 2008 37<br />
�
Die Arbeit in den �<br />
Projektgruppen geht<br />
voran.<br />
8 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Januar 2006:<br />
Drei Projektgruppen beginnen<br />
mit ihrer Arbeit.<br />
März 2006:<br />
Der Caritasrat beschließt ein<br />
weiteres Teilprojekt: Das Projekt<br />
„Caritasarbeit der Gemeinde“<br />
aus dem Themenfeld Diakonische<br />
Pastoral.<br />
März 2007:<br />
Die Ergebnisse der ersten drei<br />
Projektgruppen werden im Caritasrat<br />
vorgestellt. Der Vorstand<br />
erläutert seine Schritte im Umgang<br />
mit den Ergebnissen; er<br />
gewichtet und setzt Prioritäten.<br />
Juni 2007:<br />
Der Vorstand stellt seine Beratungsergebnisse<br />
in Puncto<br />
Kirchensteuerfinanzierung der<br />
Regional- und Fachverbände im<br />
Caritasrat zur Diskussion; eine<br />
gemeinsame Beratung findet<br />
statt.<br />
Oktober 2007:<br />
■ Der Caritasrat beschließt, die<br />
zukünftige Verteilung der Kirchensteuermittel<br />
<strong>für</strong> die Regionalen<br />
Caritasverbände in<br />
Anlehnung an die Ergebnisse<br />
der Projektgruppe vorzunehmen.<br />
■ Die Projektgruppe „Caritasarbeit<br />
der Gemeinde“ legt ihren<br />
Not sehen und handeln.<br />
Abschlußbericht vor. Im März<br />
2008 wird der Projektbericht<br />
im Caritasrat vorgestellt und<br />
diskutiert.<br />
Juni 2008:<br />
Der DiCV Vorstand stellt den Mitgliedern<br />
der Projektgruppe „Caritasarbeit<br />
der Gemeinde“ seine<br />
Optionen in Bezug auf den weiteren<br />
Umgang mit den Ergebnissen<br />
vor und diskutiert gemeinsam<br />
mögliche Konsequenzen.<br />
August 2008:<br />
Der Vorstand beschließt in seiner<br />
Sitzung am 11. August, der<br />
Vertreterversammlung im November<br />
2008 einen Rechenschaftsbericht<br />
über <strong>das</strong> Projekt<br />
Verbandsentwicklung und Satzungsreform<br />
vorzulegen.<br />
Inhaltliche Ergebnisse der<br />
Projektarbeit<br />
Projektgruppe Verteilungssystematik<br />
der Kirchensteuermittel<br />
Die Projektgruppe hatte den<br />
Auftrag, eine Bestandsaufnahme<br />
des bisherigen Verteilungssystems<br />
zu erstellen, sowie Kriterien<br />
<strong>für</strong> die Erstellung eines<br />
neuen und transparenten<br />
Systems zu erarbeiten.<br />
Schließlich ist ein Modell <strong>für</strong> regionale<br />
Caritasverbände vorgelegt<br />
worden, <strong>das</strong> von einer<br />
Sockelfinanzierung ausgeht und<br />
eine Aufgabenfinanzierung sowie<br />
einen Strukturausgleich mit<br />
berücksichtigt. Mittels dieser<br />
drei Säulen „Sockel-Aufgaben-<br />
Strukturausgleich“ sollte die Planungssicherheit<br />
– insbesondere<br />
auch kleinerer Verbände – erhöht<br />
und die Transparenz der Verteilung<br />
sichergestellt werden. Die<br />
Projektgruppe machte darauf<br />
aufmerksam, <strong>das</strong>s es ihr nicht<br />
möglich war, die <strong>für</strong> eine Aufgabenfinanzierung<br />
notwendige<br />
Priorisierung der vorhandenen<br />
Aufgaben wahrzunehmen.<br />
Projektgruppe Aufgabenkritik<br />
und Aufbaustruktur<br />
In dieser Projektgruppe ging es<br />
um die Bestandsaufnahme der<br />
Aufgabenschwerpunkte und<br />
Aufgabenverteilung der einzelnen<br />
Verbände, sowie um die<br />
Entwicklung möglicher Modelle<br />
<strong>für</strong> eine zukünftige Aufbaustruktur.<br />
Eine Bestandsaufnahme über<br />
die Aufgabenschwerpunkte der<br />
Verbände und Einrichtungen<br />
wird geleistet. Darüber hinaus<br />
stellte die Projektgruppe zwar<br />
Überlegungen <strong>für</strong> eine zukünftige<br />
Aufbaustruktur der verbandlichen<br />
Caritas an, plädierte aber<br />
zunächst <strong>für</strong> flankierende Maßnahmen<br />
zur Unterstützung anstehender<br />
Prozesse von Kooperationen<br />
und Fusionen. Die<br />
Projektgruppe votierte deutlich<br />
<strong>für</strong> mehr Kooperationen im<br />
Verband.<br />
Projektgruppe Kampagne zur<br />
persönlichen Mitgliedschaft<br />
Die Arbeit der Projektgruppe<br />
hatte sich mit aktuell praktizierten<br />
Modellen zur Gewinnung,<br />
zum Einsatz und zur Pflege von<br />
persönlichen Mitgliedern befasst<br />
und darüber hinaus Grundlinien<br />
und Vorschläge <strong>für</strong> eine gemeinsame<br />
Kampagne zur persönlichen<br />
Mitgliedschaft erarbeitet.<br />
Die Projektgruppe spricht sich in<br />
ihrem Abschlußbericht deutlich<br />
da<strong>für</strong> aus, eine breit angelegte<br />
Kampagne zur persönlichen<br />
Mitgliedschaft zu starten und<br />
hat da<strong>für</strong> erste Grundsätze formuliert.<br />
Projektgruppe Caritasarbeit der<br />
Gemeinde<br />
Der Auftrag dieser Projektgruppe<br />
lag darin, eine Bestandsaufnahme<br />
der Caritasarbeit in den<br />
Gemeinden des <strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong><br />
vorzunehmen, sowie Formen
und Modelle der Zusammenarbeit<br />
von verbandlicher Caritas<br />
und Caritasarbeit in den Gemeinden<br />
zu beschreiben. Darüber<br />
hinaus sollten Auswirkungen<br />
der strukturellen Veränderungen<br />
auf pfarrgemeindlicher Ebene<br />
(GvG/KGV) auf die Caritasarbeit<br />
beschrieben werden.<br />
Die Projektgruppe legte zum<br />
Abschluss ihrer Arbeit einen Bericht<br />
vor, der konkrete Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Caritasarbeit der<br />
Gemeinde beinhaltet. Im Hinblick<br />
auf die einzelnen Aspekte „Inspiration<br />
und Motivation“, „Kommunikation“,<br />
„Strukturelle Erfordernisse“<br />
sowie „Personelle Ausstattung“werden<br />
konkrete Handlungsschritte<br />
vorgeschlagen.<br />
Das Themenfeld „Unternehmerische<br />
Belange / große Träger“<br />
ist im Berichtszeitraum nicht in<br />
einem Einzelprojekt bearbeitet<br />
worden. Zur gleichen Zeit fanden<br />
im Gesamtverband erhebliche<br />
Umwälzungen im Bereich<br />
des Arbeitsrechts der Caritas<br />
statt. Darin waren insbesondere<br />
große Caritas-Träger involviert;<br />
so <strong>das</strong>s über die Frage, welche<br />
Arbeitsschritte im Themenfeld<br />
„Unternehmerische Belange/<br />
große Träger“ als nächstes nötig<br />
sind, neu entschieden werden<br />
muß.<br />
Die Umsetzung der Projektgruppenergebnisse<br />
in den<br />
verbandlichen Alltag<br />
Die Arbeit in den Projekten war<br />
geprägt durch eine breite Beteiligung<br />
und repräsentative Besetzung<br />
der Projektgruppen. Die<br />
Tatsache, <strong>das</strong>s die Einzelprojekte<br />
nicht von Vorstandsmitgliedern<br />
sondern von anderen ausgewählten<br />
Personen aus der<br />
verbandlichen Caritas geleitet<br />
wurden, bestärkten darin, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Projekt von Anfang an ein<br />
Projekt des gesamten Verbandes<br />
war.<br />
Die Ergebnisse der einzelnen<br />
Projektgruppen sind jeweils<br />
dem Auftraggeber vorgelegt<br />
worden; in die Funktion des Auftraggebers<br />
trat der Vorstand<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es stellvertretend<br />
<strong>für</strong> den Diözesancaritasrat<br />
bzw. die Vertreterversammlung,<br />
die den<br />
Grundlagenbeschluß gefaßt hatte.<br />
Der Vorstand sorgte auch da<strong>für</strong>,<br />
<strong>das</strong>s die Arbeit der Projektgruppen<br />
in den Verband zurückgeführt<br />
wurde. Allerdings bringen<br />
es die Arbeit in einem Verband<br />
und die Zeitplanungen <strong>für</strong> die<br />
Arbeit der Gremien mit sich,<br />
<strong>das</strong>s immer große Zeiträume<br />
bedacht und einkalkuliert werden<br />
mußten. Der Vorstand hat<br />
alle Projektberichte bearbeitet<br />
und mit eigenen Empfehlungen<br />
sowie Verfahrensvorschlägen in<br />
den Diözesancaritasrat gebracht,<br />
der Rat wiederum mußte<br />
nächste Entscheidungen<br />
treffen und sorgte da<strong>für</strong>, daß<br />
zwischenzeitlich folgende Dinge<br />
auf den Weg gebracht werden<br />
konnten:<br />
■ Der Vorstand des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
beschloss die Erstel-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
lung einer Caritas-Landkarte,<br />
die Aufschluss gibt über <strong>das</strong><br />
breite Aufgabenangebot der<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
und in einer Landkarte Standorte<br />
von Diensten und Einrichtungen<br />
markiert. Damit<br />
wurde eine Empfehlung der<br />
Projektgruppe Aufgabenkritik<br />
und Aufbaustruktur aufgegriffen.<br />
■ Um die begonnenen Diskussionen<br />
zu den Entwicklungen<br />
rund um <strong>das</strong> Thema Kooperation<br />
und Fusion weiter zu<br />
führen, um zusätzliche Impulse<br />
in die Auseinandersetzung<br />
zu bringen, regte der Vorstand<br />
Fachtagungen an. Die<br />
erste fand im Februar 2007<br />
zum Thema „Kooperationen<br />
gestalten“ statt. Die zweite<br />
Fachtagung im Februar 2008<br />
zum Thema „Kooperation<br />
konkret: Zukunft entwerfen,<br />
Zukunft planen“.<br />
■ Ebenfalls war es dem Vorstand<br />
ein Anliegen, die Überlegungen<br />
der Projektgruppe<br />
Kampagne zur persönlichen<br />
Mitgliedschaft aufzugreifen<br />
und weiterzuführen. Der Cari-<br />
�<br />
Die Caritas-Landkarte<br />
gibt Aufschluss über<br />
<strong>das</strong> breite Aufgabenangebot.<br />
Die komplette Karte<br />
finden Sie im Anhang<br />
dieses Berichtes.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 9
Im September 2005 �<br />
wird in <strong>Aachen</strong> eine<br />
Straßensammlung<br />
durchgeführt.<br />
10 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
tasrat hat sich da<strong>für</strong> ausgesprochen,<br />
die Frage der Mitgliedschaft<br />
offensiv und kreativ<br />
anzugehen; vorab sei<br />
allerdings zu erörtern und zu<br />
entscheiden, welche persönlichen<br />
Mitgliedschaften im<br />
Verband erworben werden<br />
sollen.<br />
■ Intensiv wurde in Vorstand<br />
und Caritasrat über eine neue<br />
Verteilungssystematik der<br />
Kirchensteuermittel <strong>für</strong> die<br />
Regional- und Fachverbände<br />
beraten. Ausgehend von<br />
einem Vorschlag der Projektgruppe,<br />
legte der Vorstand<br />
dem Caritasrat ein modifiziertes<br />
System zur Verteilung<br />
dieser Finanzierungsmittel<br />
vor. Der Diözesancaritasrat<br />
beschloss daraufhin, <strong>das</strong>s<br />
die Kirchensteuermittel in den<br />
Jahren 2009 bis 2012 nach<br />
dem erarbeiteten Drei-Säulen-Modell<br />
an die Regionalen<br />
Caritasverbände im <strong>Bistum</strong><br />
Not sehen und handeln.<br />
<strong>Aachen</strong> weitergeleitet werden<br />
und ein Strukturausgleichsfonds<br />
gebildet wird; über<br />
dessen Bewirtschaftung soll<br />
noch entschieden werden.<br />
■ Der Vorstand hat die Ergebnisse<br />
der Projektgruppe „Caritasarbeit<br />
der Gemeinde“<br />
offensiv in die innerverbandliche<br />
Diskussion gebracht. Der<br />
Bericht wurde dem Caritasrat<br />
sowie der Konferenz der Geschäftsführer<br />
der Regionalen<br />
Caritasverbände und der<br />
Konferenz der Gemeindesozialarbeiter/innen<br />
mit der Bitte<br />
zur Verfügung gestellt,<br />
dem Vorstand inhaltliche<br />
Rückmeldungen zu geben. In<br />
einer weiteren Beratung mit<br />
den Mitgliedern der Projektgruppe<br />
hat sich der Vorstand<br />
da<strong>für</strong> ausgesprochen, <strong>das</strong>s<br />
die Gemeindesozialarbeit als<br />
Fachdienst der Caritas <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> Handlungsfeld Caritasarbeit<br />
der Gemeinde unterstützt<br />
und zusätzlich qualifiziert<br />
wird. Dabei sollen<br />
besonders die pastoralen Erfordernisse<br />
berücksichtigt<br />
und Caritaskonzepte <strong>für</strong> neue<br />
pastorale Räume entwickelt<br />
werden. Im Verband soll darüber<br />
hinaus sondiert werden,<br />
welche Chancen es <strong>für</strong> eine<br />
Schwerpunktsetzung Caritasarbeit<br />
der Gemeinde gibt.<br />
Wie geht es weiter mit<br />
dem Projekt?<br />
Es gibt mindestens zwei<br />
Varianten:<br />
Erste Variante:<br />
■ Das Projekt endet mit der<br />
Vertreterversammlung 2008.<br />
Im Projekt begonnene Arbeiten<br />
werden zwar fortgesetzt,<br />
aber innerhalb der verbandlichen<br />
Struktur weiter bearbeitet.<br />
■ Die notwendigen Änderungen<br />
der Satzung erfolgen im<br />
ersten Schritt im Rahmen der<br />
Vertreterversammlung, eine<br />
weiterreichende Satzungsreform<br />
wird <strong>für</strong> <strong>das</strong> Jahr 2012<br />
anläßlich der nächsten satzungsgemäßenVertreterversammlung<br />
geplant.<br />
Zweite Variante:<br />
■ Das Projekt wird weitergeführt<br />
und die Vertreterversammlung<br />
beschließt im November<br />
2008 entsprechend.<br />
■ Einer Weiterführung des Projektes<br />
muß jedoch vorausgehen,<br />
<strong>das</strong>s die Vertreterversammlung<br />
über bislang<br />
erreichte Ergebnisse ebenfalls<br />
beschließt und neue Beauftragungen<br />
ausspricht.<br />
Fazit:<br />
Schaut man nach vier Jahren<br />
Projektarbeit auf den Anfang<br />
zurück, läßt sich sagen: Mit dem<br />
Projekt Verbandsentwicklung<br />
und Satzungsreform hat der<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V. einen konstruktiven<br />
Rahmen geschaffen, um zentrale<br />
Zukunftsfragen des Verbandes<br />
gemeinsam zielstrebig zu<br />
bearbeiten. Diese Form der Vergemeinschaftung<br />
bzw. der gemeinschaftlichen<br />
Bearbeitung<br />
von Zukunftsfragen kann u.E.<br />
im Verband weiter sinnvoll genutzt<br />
werden. Ob gleiche oder<br />
ganz andere Themen Gegenstand<br />
<strong>für</strong> die Weiterarbeit in Projekten<br />
sein werden, wer weiß! In<br />
jedem Fall stehen folgende Themen<br />
<strong>für</strong> die Bearbeitung im Verband<br />
noch aus und warten auf<br />
Antworten:<br />
■ Unternehmerische<br />
Belange/große Träger;<br />
■ Aufbau und Struktur des<br />
Verbandes;<br />
■ Pastoraler Schwerpunkt:<br />
Caritasarbeit der Gemeinde;<br />
■ Zukunft des Ehrenamtes.<br />
Michael Teichert/<br />
Monika Van Vlodrop
Diözesancaritasrat<br />
Nach der Vertreterversammlung<br />
ist der Diözesancaritasrat <strong>das</strong><br />
zweithöchste Beschluss fassende<br />
Organ des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. 29 Mitglieder<br />
im Diözesancaritasrat<br />
vertreten Gliederungen und Verbände<br />
sowie Träger von Einrichtungen<br />
und Diensten, die dem<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> als Mitglieder angeschlossen<br />
sind. Der Diözesancaritasrat<br />
nimmt satzungsgemäß<br />
alljährlich wiederkehrende<br />
Aufgaben wahr. Das sind die<br />
Beschlussfassungen über Jahresrechnungen<br />
und den Jahresvoranschlag<br />
sowie die Entlastung<br />
des Vorstandes, die Regelung<br />
des Beitragswesens und<br />
die Bestellung einer Prüfgesellschaft.<br />
In jedem Jahr hat der Diözesancaritasrat<br />
außerdem den Tätigkeitsbericht<br />
des Vorstandes<br />
sowie den Jahresbericht der<br />
Geschäftsstelle des DiCV entgegengenommen<br />
und beraten.<br />
In den Berichtszeitraum 2004<br />
bis 2008 fielen Ende und Beginn<br />
einer Amtsperiode des Diözesancaritasrates,<br />
die vier Jahre<br />
dauert. Im Juli 2007 fand die<br />
konstituierende Sitzung des<br />
neuen Diözesancaritasrates<br />
statt. Insgesamt tagte der Diözesancaritasrat<br />
von 2004 bis<br />
September 2008 13 mal.<br />
Folgende Themen wurden<br />
schwerpunktmäßig beraten.<br />
■ Prozess der Haushaltskonsolidierung<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
■ Trägerwechsel <strong>für</strong> die Erziehungsberatungsstellen<br />
■ Enzyklika „Deus Caritas Est“<br />
■ Caritasgemeinschaftsstiftung<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
■ Aktion Lichtblicke der NRW<br />
Lokalradios und der kirchlichen<br />
Hilfswerke Caritas und<br />
Diakonie.<br />
■ Grundsatzfragen Theologie<br />
und Ethik<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
■ Kirchensteuerfinanzierung<br />
Regionalcaritasverbände und<br />
Fachverbände<br />
Zu den Standardthemen in den<br />
Sitzungen des Diözesancaritasrates<br />
gehörte die Beratung der<br />
Caritas Jahresjahresthemen<br />
bzw. der Jahreskampagnen.<br />
■ 2005 „Arbeitslos<br />
abgeschrieben“<br />
■ 2006 „Integration beginnt<br />
im Kopf“<br />
■ 2007 „Mach dich stark<br />
<strong>für</strong> starke Kinder“<br />
■ 2008 „Achten statt ächten“<br />
Wie ein roter Faden zogen sich<br />
durch alle 13 Sitzungen des Diözesancaritasrates<br />
von 2004 bis<br />
2008 die Themen „Strategische<br />
Neuausrichtung“ und „Umstrukturierung<br />
der Geschäftsstelle“<br />
sowie Beratungen zum Prozess<br />
der Verbandsentwicklung und<br />
Satzungsreform des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong>.<br />
Gerd Schnitzler<br />
Diözesancaritasrat<br />
im Jahr 2008<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 11<br />
�
v.l.n.r.: Prälat �<br />
Dr. Herbert Hammans,<br />
Diözesancaritasdirektor<br />
Burkard Schröders,<br />
Prof. Dr. Barbara Krause,<br />
Felix Pieroth,<br />
Weihbischof<br />
Dr. Johannes Bündgens<br />
12 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
DiCV-Vorstand 2004-2008<br />
Der Vorstand des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
besteht aus fünf Personen.<br />
Der erste Vorsitzende und<br />
der Diözesancaritasdirektor<br />
werden vom Bischof von <strong>Aachen</strong><br />
benannt. Drei weitere Vorstandsmitglieder<br />
wählt der Diözesancaritasrat<br />
aus seinen Reihen.<br />
Ebenfalls wählt der Rat den<br />
zweiten Vorsitzenden.<br />
Am 14. März 2008 stand eine<br />
Neuwahl des Vorstandes an. Mit<br />
der Wahl von Prof. Dr. Barbara<br />
Krause ist weiterhin die Nähe<br />
zur Kath. Fachhochschule und<br />
damit zur wissenschaftlich orientierten<br />
Sozialarbeit gewährleistet.<br />
Sparkassendirektor a.D.<br />
Felix Pieroth wurde zum zweiten<br />
Vorsitzenden gewählt. Er steht<br />
dem Verband mit seinem finanzpolitischen<br />
Sachverstand zur<br />
Verfügung. Mit Prälat Dr. Herbert<br />
Hamanns, dem langjährigen<br />
Seelsorger des Vinzenzheimes<br />
in <strong>Aachen</strong> und ehemaligen<br />
stellvertretenden Generalvikar<br />
sowie früheren Dompropst<br />
gehört neben Weihbischof Dr.<br />
Bündgens ein weiterer Priester,<br />
der mit den kirchlichen und politischen<br />
Strukturen bestens vertraut<br />
ist, dem Vorstand an.<br />
Not sehen und handeln.<br />
Verabschiedung Frau<br />
Liesel Katzy<br />
Nach achtjähriger ehrenamtlicher<br />
Amtszeit ist Liesel Katzy<br />
aus dem Vorstand ausgeschieden.<br />
Weihbischof Dr. Bündgens<br />
würdigte Frau Katzy, die stets<br />
die Nähe zu den Personalfachverbänden<br />
der Caritas sichergestellt<br />
hat, im Rahmen der Ratssitzung<br />
am 14. März 2008 <strong>für</strong><br />
ihre Verdienste und verlieh ihr<br />
die Dankmedaille des Deutschen<br />
<strong>Caritasverband</strong>es.<br />
Weihbischof em. Dr. Gerd<br />
Dicke wurde verabschiedet<br />
27 Jahre lang hat Weihbischof<br />
em. Dr. Dicke seinen Dienst als<br />
Ersten Vorsitzenden des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> versehen und wachsam<br />
die Entwicklung der Caritas im<br />
<strong>Bistum</strong> begleitet. „Er hat auf<br />
seine Weise der Freundschaft<br />
Gottes <strong>für</strong> jeden Menschen ein<br />
Gesicht gegeben“ mit diesen<br />
Worten würdigte Bischof Dr.<br />
Heinrich Mussinghoff Weihbischof<br />
em. Dicke, den er<br />
während einer Eucharistiefeier in<br />
der <strong>Aachen</strong>er Pfarrkirche St.<br />
Michael als Vorsitzenden des<br />
<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> verabschiedete.<br />
Weihbischof Karl Borsch trat<br />
Nachfolge an<br />
Als Nachfolger wurde gleichzeitig<br />
Weihbischof Karl Borsch<br />
in sein neues Amt eingeführt.<br />
Weihbischof Borsch hatte die<br />
Nachfolge von Dr. Dicke, der<br />
aus Altersgründen ausgeschieden<br />
war, bereits zum 1. Januar<br />
2005 angetreten.<br />
Nach eineinhalb Jahren gab es<br />
einen erneuten Wechsel im Vorsitz<br />
des Verbandes. Bischof<br />
Mussinghoff hatte zum 01. 06.<br />
2006 Weihbischof Dr. Johannes<br />
Bündgens zum Nachfolger von<br />
Weihbischof Karl Borsch im Amt<br />
des ersten Vorsitzenden des<br />
<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> ernannt.<br />
Gerd Schnitzler
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Caritas und anwaltschaftliche Interessenvertretung –<br />
Wenn Wirklichkeit auf Politik stößt<br />
„Politik ist die Weiterentwicklung<br />
des Bestehenden“, so sagt es<br />
der Reformpädagoge Hartmut<br />
von Hentig und - beziehen wir<br />
<strong>das</strong> in der Caritas darauf, wie<br />
wir anwaltschaftliche Interessenvertretung<br />
umsetzen – so<br />
wird schnell deutlich, <strong>das</strong>s anwaltschaftliches<br />
Engagement<br />
immer in der Spannung zwischen<br />
visionärer Herausforderung<br />
und herausfordernder<br />
Realität geschieht. Anders ausgedrückt:<br />
Anwaltschaftliche Interessenvertretung<br />
vollzieht sich<br />
in der zeitlichen Dimension zwischen<br />
„noch“ und „schon“.<br />
Im Berichtszeitraum 2004 bis<br />
2008 haben sich grundlegende<br />
Veränderungen im Sozialstaat<br />
vollzogen; deren Vorläufer waren<br />
bereits im März 2002 der<br />
Bericht der sog. Hartz-Kommission<br />
mit dem Titel „Moderne<br />
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“<br />
und <strong>das</strong> u.a. daraus resultierende<br />
politische Programm<br />
Agenda 2010 im März 2003.<br />
Beide Papiere prägten in den<br />
Folgejahren die Debatten und<br />
Richtungen in der Politik. Die Architektur<br />
unseres Sozialstaates<br />
– geprägt von der Sozialversicherungspolitik<br />
als Schutz vor<br />
den Risiken Krankheit, Alter,<br />
Pflege und Arbeitslosigkeit und<br />
von Fürsorge und Betreuung als<br />
Endstufe der sozialen Sicherung<br />
– gerät mächtig ins Wanken und<br />
massive Veränderungsprozesse<br />
halten Einzug in den sozialen<br />
Sektor. Eine zunehmende Ökonomisierung<br />
des Sozialen macht<br />
Klienten zu Kunden, Partner zu<br />
Konkurrenten und anwaltschaftliche<br />
Hilfe zu wettbewerbsorientierten<br />
Angeboten. Parallel dazu<br />
ist ein Prozess der fortschreitenden<br />
Individualisierung zu beachten.<br />
Wer nur eben kann, muss<br />
zur sozialen Absicherung private<br />
Ergänzungsleistungen aufbringen,<br />
damit später die Rente<br />
ausreicht und die Pflege finanzierbar<br />
bleibt, die Versorgung<br />
bei Krankheit genügt und – sollte<br />
einen diese Not treffen – bei<br />
Arbeitslosigkeit nicht der Absturz<br />
ins Existenzminimum<br />
zwangsläufige Folge ist. Finanzminister,<br />
Kämmerer und wirtschaftlich<br />
potente Sponsoren<br />
sind inzwischen die starken Akteure<br />
auf dem Markt des Sozialen<br />
geworden. Ethik und Ökonomie<br />
– bzw. wie viel Ökonomie<br />
und wie viel Ethik – sind inzwischen<br />
Kernfragen, die sich die<br />
Verantwortlichen in vielen Feldern<br />
der Caritas – insbesondere<br />
auch der unternehmerisch<br />
tätigen Caritas – stellen.<br />
Die verbandliche „Anwaltschaftlichkeit“<br />
gibt<br />
in diesem Dilemma eine<br />
Orientierungshilfe,<br />
muss aber immer wieder<br />
aktualisiert und<br />
konkretisiert werden.<br />
Prof. Konrad Hilpert,<br />
Gast in der DiCV-Vertreterversammlung<br />
im<br />
Jahr 2000, war einer derjenigen,<br />
der uns in der verbandlichen<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> die<br />
Anwaltfunktion der Caritas ins<br />
Stammbuch geschrieben hat.<br />
Er bezeichnet Anwaltschaftlichkeit<br />
als „eine besondere Art<br />
wahrzunehmen und zu sprechen“<br />
und wirbt da<strong>für</strong>, mit Anwaltschaftlichkeit<br />
der zunehmenden<br />
Individualisierung und<br />
der wachsenden Unempfindlichkeit<br />
gegenüber den Leiden<br />
anderer entgegenzuwirken.<br />
Prof. Hilpert sagt, Anwaltschaftlichkeit<br />
mache uns selber „wieder<br />
leidensfähig“.<br />
�<br />
Die Bierdeckelaktion<br />
erschüttert Stammtischparolen<br />
und Vorurteile.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 13
Integration beginnt �<br />
im Kopf – Prominente<br />
kamen zu Wort.<br />
14 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Was den Auftrag der Caritas im<br />
Kern ausmacht „Not sehen und<br />
handeln“ verpflichtet uns zu anwaltschaftlicherInteressensvertretung<br />
ebenso wie die Formulierungen<br />
im Grundgesetz, wo<br />
es heißt: „Eigentum verpflichtet.<br />
Sein Gebrauch soll zugleich<br />
dem Wohle der Allgemeinheit<br />
dienen“ (Art. 14) und „Die Bundesrepublik<br />
Deutschland ist ein<br />
demokratischer und sozialer<br />
Bundesstaat“ (Art. 20). Als Caritas<br />
müssen wir feststellen, <strong>das</strong>s<br />
soziale Wirklichkeit weit hinter<br />
formulierten Ansprüchen zurückbleibt<br />
und – würden wir <strong>das</strong> in<br />
der Schweizer Verfassung formulierte<br />
Kriterium „Die Stärke<br />
eines Volkes misst sich am Wohl<br />
der Schwachen.“ zugrunde legen,<br />
müssten wir eher von einem<br />
schwachen als einem starken<br />
Sozialstaat in Deutschland<br />
Not sehen und handeln.<br />
sprechen. Denn: Tatsächlich ist<br />
eine zunehmende Spaltung in<br />
unserer Gesellschaft festzustellen,<br />
eine Spaltung zwischen arm<br />
und reich, oben und unten, drinnen<br />
und draußen; es wachsen<br />
die Gräben zwischen Menschen<br />
und Menschengruppen; diese<br />
führen zu unüberwindbaren<br />
Trennungen zwischen Gewinnern<br />
und Verlierern. Die Zahl derer,<br />
die im sozialen Überlebenskampf<br />
auf dem grenzenlosen<br />
Markt der Möglichkeiten nicht<br />
mehr mithalten kann, wächst<br />
unaufhörlich. Als Caritas und in<br />
der verbandlich organisierten<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> haben<br />
wir uns in den vorangegangenen<br />
vier Jahren intensiv mit diesen<br />
Veränderungen befasst und<br />
haben um Antworten gerungen<br />
auf dem Weg zu mehr sozialer<br />
Gerechtigkeit.<br />
Auch die Caritasjahresthemen<br />
und Kampagnen machen <strong>das</strong><br />
deutlich. „Arbeitslos: Chancen<br />
statt Vorurteile“ war <strong>für</strong> die Caritas<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> und insgesamt<br />
in den Verbänden in<br />
Nordrhein-Westfalen Anlass <strong>für</strong><br />
die sog. „Bierdeckelaktion“. An<br />
Veranstaltungsorten, Treffpunkten<br />
und bei Gelegenheiten <strong>für</strong><br />
geselliges Zusammensein<br />
wurden „Stammtischparolen“<br />
erschüttert und Vorurteile aufgedeckt.<br />
Mit provokativen Aussagen<br />
sollten fest gefügte Weltbilder<br />
derer ins Wanken gebracht<br />
werden, die immer schon wussten,<br />
wer Schuld trägt <strong>für</strong> seine<br />
Not – hier die Not der Arbeitslosen.<br />
Mit der Caritas-Kampagne „Integration<br />
beginnt im Kopf“ hat<br />
die Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Prominente aus Politik und Gesellschaft<br />
angesprochen, sie<br />
eingeladen, auf der DiCV-Internetseite<br />
einen Beitrag „<strong>für</strong> ein<br />
besseres Miteinander von Deutschen<br />
und Zuwandern“ zu veröffentlichen.<br />
Später wurden diese<br />
Positionen in einem Booklet<br />
zusammengefasst; beispielhaft<br />
hielt der <strong>Aachen</strong>er Musiker<br />
Heribert Leuchter uns allen<br />
einen Spiegel vor und schrieb:<br />
„Zunächst müssen die ‚Inländer’<br />
die Wohlstandsverteidigung mit<br />
Gesetzen und Stacheldrahtzäunen<br />
an den EU Außengrenzen<br />
aufgeben. Dem Druck der Migration<br />
werden diese ohnehin<br />
nicht standhalten“. Eine Aussage,<br />
die auch heute noch aktuell<br />
ist. Zusätzlich machte er deutlich:<br />
„Nur über Bildung, … über<br />
Vorbilder und Perspektiven, <strong>für</strong><br />
die es sich lohnt zu arbeiten,<br />
entgehen junge Menschen dem<br />
Kreislauf aus Gewalt, Chancenlosigkeit,<br />
sozialer Ächtung und<br />
erneuter Bildungsferne“.<br />
„Mach dich stark <strong>für</strong> starke Kinder“.<br />
Unter diesem Motto beteiligen<br />
sich der DiCV und viele
Gliederungen, Verbände, Einrichtungen<br />
und Dienste in der<br />
verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> an der Befähigungsinitiative<br />
der Caritas in den Jahren<br />
2005 bis 2008. Mit einer<br />
Großveranstaltung „Erziehung<br />
und Bildung“ im <strong>Aachen</strong>er Eurogress<br />
wurde im Jahr 2007 deutlich,<br />
<strong>das</strong>s die Probleme, die insbesondere<br />
<strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche drohen, sehr weit<br />
gehen. So hören wir in der Caritas<br />
nicht auf, zu reklamieren: Es<br />
kann nicht ohne gesellschaftliche<br />
Folgen bleiben, wenn über<br />
zwei Millionen Kinder und Jugendliche<br />
mit ihren Familien auf<br />
Sozialhilfeniveau leben und damit<br />
in vielen Feldern von gesellschaftlicher<br />
Teilhabe ausgeschlossen<br />
bleiben. Fünfzehn<br />
Prozent eines Jahrgangs bleiben<br />
ohne Ausbildungsabschluss,<br />
rund neun Prozent sogar<br />
ohne Schulabschluss; auch<br />
die Quote der arbeitslosen jungen<br />
Erwachsenen ist weiterhin<br />
erschreckend.<br />
Deshalb ist es folgerichtig und<br />
gut, <strong>das</strong>s sich die Jahreskampagne<br />
2008 mit dem Titel „achten<br />
statt ächten“ als Initiative <strong>für</strong><br />
benachteiligte junge Menschen<br />
versteht. Mit dem im Rahmen<br />
dieser Kampagne durchgeführten<br />
Projekt „Beruf und Zukunft“<br />
versuchen die DiCV Geschäftsstelle,<br />
Trägerverbände und Einrichtungen<br />
gemeinsam, mit Hilfe<br />
ehrenamtlicher Patenschaften<br />
jungen Erwachsenen Wege in<br />
Ausbildung und Beruf zu ebnen.<br />
Im Rahmen der besonderen Aktivitäten<br />
2008 verdient der sog.<br />
Achtungspreis Aufmerksamkeit.<br />
„Alle Achtung! – Der Preis <strong>für</strong><br />
starke Jugendliche“ wird zusammen<br />
vom <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> und der<br />
Arbeitsgemeinschaft Kath. Einrichtungen<br />
und Dienste der Erziehungshilfen<br />
in der Diözese<br />
<strong>Aachen</strong> ausgelobt. Ziel ist es,<br />
Jugendliche im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>,<br />
die im Rahmen von Projekten<br />
der Jugendhilfe oder der Offenen<br />
Jugendarbeit in besonderer<br />
Weise Verantwortung übernehmen<br />
und Engagement zeigen,<br />
mit diesem Preis öffentlich wertzuschätzen.<br />
Mit anwaltschaftlicher Interessenvertretung<br />
ist und bleibt die<br />
Caritas in den Jahren 2004 bis<br />
2008 und darüber hinaus nah<br />
bei den von Armut und Ausgrenzung<br />
Betroffenen. „Menschen<br />
am Rande“ – so lautet<br />
<strong>das</strong> Caritas-Jahresthema 2009,<br />
<strong>das</strong> ebenfalls Herausforderung<br />
und Ansporn ist, einen Beitrag<br />
zu politischen Offensiven, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Initiierung<br />
und Unterstützung von Initiativen<br />
in Gliederungen, Verbänden,<br />
und Einrichtungen und<br />
Diensten zu leisten.<br />
Das Haus der Caritas in <strong>Aachen</strong><br />
ist ein offenes Haus – ein Haus<br />
des Dialogs. Äußerlich kommt<br />
<strong>das</strong> durch die Umgestaltung<br />
des Tagungs- und Veranstaltungsbereiches<br />
zum Ausdruck.<br />
Im Berichtszeitraum 2004 bis<br />
2008 nutzten wir <strong>das</strong> Haus <strong>für</strong><br />
eine Vielzahl von Dialog- und<br />
Fachveranstaltungen. Es kam<br />
uns darauf an, unseren Beitrag<br />
zur Mitgestaltung sozialer Wirklichkeit<br />
auf sehr vielfältige Weise<br />
zu leisten. Konkret wurden wir<br />
im Kontakt mit der Politik, mit<br />
Vertretern aus Kirche, Forschung<br />
und Wissenschaft. Mit anwaltschaftlich<br />
formulierten Forderungen<br />
konfrontierten wir unsere<br />
Gesprächspartner und haben<br />
wir uns zu zentralen sozialen<br />
Zukunftsfragen unserer Gesellschaft<br />
positioniert. Unternehmen,<br />
Verbände und Initiativen,<br />
aber auch viele Träger, Einrichtungen<br />
und Dienste der Caritas<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> waren aktiv<br />
in die Dialogveranstaltungen in<br />
der DiCV-Geschäftsstelle eingebunden.<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Was bleibt? Nach vier Jahren<br />
Erfahrungen mit dem eingeschlagenen<br />
Weg, als DiCV und<br />
Spitzenverband der Freien<br />
Wohlfahrtspflege auf <strong>Bistum</strong>sebene<br />
ein Forum <strong>für</strong> Politikveranstaltungen<br />
zu bieten und<br />
mehr in anwaltschaftliche Interessensvertretung<br />
zu investieren,<br />
sagen wir: Das war gut und<br />
richtig und unsere Entscheidung<br />
<strong>für</strong> die Zukunft kann deshalb nur<br />
heißen: Um der uns anvertrauten<br />
Menschen willen –<br />
weiter so!<br />
Es bleibt sicherlich auch die<br />
Aufgabe, anwaltschaftliche Interessensvertretung<br />
der Caritas<br />
weiter zu qualifizieren; und da<strong>für</strong><br />
sind die von Prof. Konrad Hilpert<br />
formulierten fünf Kriterien<br />
wesentlich; sie heißen:<br />
■ Anwaltschaft nimmt Bezug<br />
auf aktuelle Problemlagen.<br />
■ Anwaltschaft ist zwangsläufig<br />
kritisch.<br />
■ Anwaltschaft ist advokatorisches<br />
Sprechen.<br />
■ Anwaltschaft riskiert etwas.<br />
■ Anwaltschaft ist politisch – im<br />
weiten Sinne von öffentlich.<br />
Heinz Liedgens<br />
Monika Van Vlodrop<br />
Not sehen und handeln.<br />
�<br />
Dialog und Fachveranstaltungen.Kennzeichen<br />
des Haus der<br />
Caritas.<br />
2004 – 2008 15
Koordination und<br />
Vernetzung<br />
Komplexe Aufgabenstellung<br />
<strong>für</strong> Einrichtungen<br />
und Dienste im<br />
Bereich der verbandlichen<br />
Caritas und hohe<br />
Anforderungen an Koordination<br />
und Vernetzung<br />
haben es notwendig<br />
gemacht, konzertierte<br />
und trägerübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
bistumsweit in Arbeitsgemeinschaften<br />
zu<br />
organisieren. Eine effiziente<br />
und aufgabenorientierteWahrnehmung<br />
sozialer und<br />
politischer Interessenvertretung<br />
wird durch<br />
diese Arbeitsgemeinschaften<br />
sichergestellt.<br />
Vorstand und �<br />
Geschäftsleitung der<br />
DiAG Alter und Pflege<br />
Alexander Johr<br />
Marion Peters<br />
Manfred Vieweg<br />
16 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />
Alter und Pflege im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> (DiAG Alter und Pflege)<br />
Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
Alter und Pflege ist am<br />
08.11.2007 gegründet worden.<br />
Sie ist ein Zusammenschluss<br />
der katholischen Alten- und<br />
Pflegeheime, Kurzzeitpflegehäuser<br />
und Tagespflegeeinrichtungen,<br />
der stationären Hospize<br />
und ambulanten Hospizdienste,<br />
der ambulanten Pflegedienste,<br />
der Mobilen Sozialen Dienste<br />
sowie der Fachseminare <strong>für</strong><br />
Altenpflege im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Ihr sind derzeit 152 Dienste und<br />
Einrichtungen angeschlossen.<br />
Die DiAG Alter und Pflege hat<br />
<strong>das</strong> Ziel, die Vernetzung der<br />
pflegerischen und betreuerischen<br />
Dienste <strong>für</strong> alte, kranke<br />
und pflegebedürftige Menschen<br />
auf den verschiedenen Ebenen<br />
des <strong>Bistum</strong>s zu fördern, die Sicherung<br />
und Weiterentwicklung<br />
fachlicher Standards sowie die<br />
Schaffung von Strukturen, die<br />
die Lebensbedingungen der<br />
alten, kranken und pflegebedürftigen<br />
Menschen und ihrer<br />
pflegenden Angehörigen verbessern.<br />
Die DiAG Alter und Pflege versteht<br />
sich in der Nachfolge der<br />
bis zum 08.11.2007 bestehen-<br />
Not sehen und handeln.<br />
den Arbeitsgemeinschaft katholischer<br />
Altenheime im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> (AG AH).<br />
In der neuen DiAG sind alle Arbeitsfelder<br />
im Altenhilfebereich<br />
zusammengefasst.<br />
Neben der Gründungsversammlung<br />
hat es bereits drei<br />
Arbeitstagungen zu den Fragen<br />
der Reform des Pflegeversicherungsgesetzes<br />
gegeben und eine<br />
Arbeitstagung zum Gesetzentwurf<br />
des neuen NRW<br />
Heimgesetzes – Gesetz über<br />
<strong>das</strong> Wohnen mit Assistenz und<br />
Pflege in Einrichtungen (Wohnund<br />
Teilhabegesetz – WTG –).<br />
Der Vorstand der DiAG hat insgesamt<br />
vier Vorstandssitzungen<br />
und einen Klausurtag durchgeführt,<br />
bei dem die aktuellen Gesetzesvorhaben<br />
ebenso beraten<br />
wurden, wie <strong>das</strong> Arbeitsprogramm<br />
<strong>für</strong> die Jahre 2008/2009.<br />
Die am 08.11.2007 beendete<br />
AG AH hatte maßgeblich dazu<br />
beigetragen, <strong>das</strong>s die neue<br />
DiAG Alter und Pflege gegründet<br />
werden konnte. Die AG AH<br />
ist damit der Empfehlung des<br />
Verbandes katholischer Altenhil-<br />
feeinrichtungen in Deutschland<br />
e.V. (VKAD) auf Bundesebene<br />
gefolgt.<br />
Bis zur Beendigung der AG AH<br />
hat es in den Jahren 2005 bis<br />
Oktober 2007 zwei Klausurarbeitstagungen<br />
der Mitglieder<br />
gegeben, die sich schwerpunktmäßig<br />
mit den Veränderungen<br />
im Feld der Altenhilfe und den<br />
Auswirkungen auf die stationären<br />
Einrichtungen beschäftigt<br />
haben. Es wurde an Hand Beispielen<br />
aus anderen Bistümern<br />
die neuen Wohnformen ebenso<br />
beraten, wie die im <strong>Bistum</strong> entstehenden<br />
Vernetzungen von<br />
katholischen Trägern der Altenhilfe.<br />
In drei Trägerkonferenzen wurden<br />
neben Fragen der Arbeitsrechtlichen<br />
Kommission, Fragen<br />
der Kooperation und des Zusammenschlusses<br />
beraten.<br />
Der Vorstand der AG AH hat<br />
2004 - 2007 15 Sitzungen abgehalten.<br />
Außerdem haben der<br />
Geschäftsführer und der Vorsitzende<br />
regelmäßig an den Sitzungen<br />
des landesweiten<br />
Zusammenschlusses der bistümlichenArbeitsgemeinschaften<br />
teilgenommen. Dabei wurden<br />
vor allem die Bundestagung<br />
des VKAD 2006 vorbereitet, bei<br />
der die Öffnung dieses Verbandes<br />
<strong>für</strong> den ambulanten Bereich<br />
beschlossen wurde.<br />
Eine Vorstandswahl, die satzungsgemäß<br />
Ende 2006 hätte<br />
stattfinden sollen, wurde wegen<br />
der Beratung zur Gründung der<br />
neuen DiAG Alter und Pflege<br />
nicht mehr durchgeführt.<br />
Den Vorstandsmitgliedern der<br />
AG AH ist an dieser Stelle ausdrücklich<br />
<strong>für</strong> ihr hohes Engagement<br />
zu danken, <strong>das</strong> es ermöglicht<br />
hat, mit der DiAG Alter und<br />
Pflege eine zeitgemäße Vertretungs-<br />
und Organisationsform<br />
<strong>für</strong> den gesamten Altenhilfebereich<br />
zu bilden.<br />
Alexander Johr
Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />
katholischer Krankenhäuser im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
katholischer Krankenhäuser<br />
vertritt in der verbandlichen<br />
Caritas die Interessen der angeschlossenen<br />
Krankenhäuser<br />
und dient dem Erfahrungs- und<br />
Informationsaustausch sowie<br />
der gemeinsamen Positionierung<br />
in allen relevanten Fragen<br />
der Zukunft der Krankenhäuser.<br />
Dazu führt sie den Dialog mit<br />
der Politik auf Landes- und Bundesebene.<br />
Die Anliegen der katholischen<br />
Krankenhäuser werden<br />
in Abstimmung mit dem<br />
<strong>Caritasverband</strong> in der Öffentlichkeit<br />
vertreten.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft sieht<br />
ihre Aufgabe in der Förderung<br />
des Erfahrungsaustausches, der<br />
gegenseitigen Information und<br />
Beratung, sowie der Kooperation<br />
und Vernetzung. Vernetzung<br />
und Kooperation mit anderen<br />
Formen der Gesundheitshilfe,<br />
insbesondere den Einrichtungen<br />
und Diensten der regionalen Caritasverbände<br />
und Fachverbänden,<br />
zu initiieren und zu festigen,<br />
ist eine wichtige zukünftige<br />
Aufgabe.<br />
Der Vorstand der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
besteht aus<br />
zwei Mitgliedern kraft Amtes –<br />
dem Diözesancaritasdirektor<br />
und einem Caritasmitarbeiter,<br />
dieser nimmt die Funktion des<br />
Geschäftsführers wahr, sowie<br />
acht gewählten Mitgliedern<br />
(zwei Trägervertreter, zwei<br />
Geschäftsführer, zwei Ärztliche<br />
Direktoren, zwei Pflegedirektoren).<br />
Im Berichtszeitraum wurden<br />
vier Mitgliederversammlungen<br />
durchgeführt. In der<br />
Mitgliederversammlung in 2007<br />
wurde ein neuer Vorstand<br />
gewählt, langjährig tätige Mit-<br />
glieder wurden verabschiedet.<br />
Harald Jansen, Geschäftsführer<br />
Hospital zum Hl. Geist, Kempen<br />
nach 22 Jahren, Norbert Newinger,<br />
Trägervertreter der Kliniken<br />
Maria Hilf, Mönchengladbach,<br />
nach 17 Jahren und Dr. Wolfgang<br />
Spithaler, Ärztlicher Direktor,<br />
St. Augustinus Krankenhaus,<br />
Düren, nach elf Jahren.<br />
Der Vorstand trat von 2004 bis<br />
2008 zu 14 Vorstandsitzungen<br />
zusammen.<br />
Die beiden letzten Reformen im<br />
Gesundheitswesen, <strong>das</strong> Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />
(GMG) und <strong>das</strong> Gesundheitswettbewerbsstärkungsgesetz<br />
(GKV-WST), die Neuordnung<br />
der AK, sowie die Erstellung<br />
der AVR – neu waren Themenschwerpunkte,<br />
die über<br />
die gesamte Periode beraten<br />
wurden.<br />
Hinzu kamen die Veränderungen<br />
auf Landesebene, wie die<br />
Neuplanung der Ausbildungskapazitäten<br />
und die damit verbundenen<br />
Fusionen von Ausbildungsstätten,<br />
die Einführung<br />
der Masterstudiengänge „Leitung<br />
und Management in multiprofessionellenGesundheitsund<br />
Sozialdiensten“ und die Positionierung<br />
zum geplanten, neu<br />
zu konzipierenden Bachelor-<br />
Studiengang „Erstausbildung in<br />
der Pflege“ an Fachhochschulen.<br />
Große Veränderungen besonders<br />
im finanziellen Bereich<br />
brachte die Neugestaltung des<br />
Krankenhausgestaltungsgesetzes<br />
auf Landesebene mit sich.<br />
Die Umwandlung der bisherigen<br />
Einzelförderung in die so genannte<br />
Baupauschale und die<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
neue Berechnung der Investitionsmittel<br />
orientiert an den erreichten<br />
Case-Mix-Punkten der<br />
Einrichtungen sowie die Neugestaltung<br />
der Krankenhausplanung<br />
NRW forderten sowohl<br />
zahlreiche politische Stellungnahmen,<br />
als auch die fortlaufende<br />
Information der Einrichtungen.<br />
Nicht <strong>für</strong> alle Einrichtungen<br />
sind diese Veränderungen leicht<br />
zu schultern. Einige Einrichtungen<br />
könnten durch diese Entwicklungen<br />
teilweise in ihrer<br />
Existenz gefährdet werden. So<br />
verstärkt sich die Notwendigkeit,<br />
Kooperationen und Fusionen<br />
miteinander einzugehen mit<br />
dem Ziel, <strong>für</strong> zukünftige Herausforderungen<br />
gewappnet zu sein.<br />
Die Neugestaltung des Ordnungspolitischen<br />
Rahmens<br />
2009 mit der Debatte um so ge-<br />
nannte „Einkaufsmodelle“ der<br />
Krankenkassen (Krankenkassen<br />
sollen die Möglichkeit des Abschlusses<br />
von Einzelverträgen<br />
mit den Krankenhäusern haben),<br />
die Einführung der monistischen<br />
Finanzierung durch die<br />
Krankenkassen, Fragen der<br />
Festschreibung von Qualitätsstandards<br />
und Mindestmengen<br />
durch den G-BA (Gemeinsamer<br />
Bundesausschuss) werden die<br />
zukünftigen Themen sein.<br />
● Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
vertritt die<br />
Interessen der angeschlossenenKrankenhäuser.<br />
Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
tagte 2008<br />
in Berlin und diskutierte<br />
mit der Gesundheitsministerin<br />
und dem Präsidenten<br />
des DCV.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 17<br />
�
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die Zukunft der kath. ● Bei diesen, vor allen Dingen<br />
Krankenhäuser war<br />
Thema der Mitgliederversammlung<br />
2008.<br />
über die Finanzen diktierten Veränderungen,<br />
sind die Einrichtungen<br />
gefordert, ihre Strukturen<br />
und Prozesse anzupassen.<br />
Die „Neuordnung des ärztlichen<br />
Dienstes“ sei dabei nur als ein<br />
Beispiel von vielen genannt.<br />
Höhepunkt in 2007 war die Einladung<br />
von Bischof Heinrich<br />
Mussinghoff zu einem Politikergespräch.<br />
Abgeordnete aus<br />
dem <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, Vertreter<br />
der Diözesanen-Arbeitsgemeinschaft<br />
und der DiCV Geschäftsstelle<br />
konnten die Probleme,<br />
aber auch die Leistungsfähigkeit<br />
Die AGKE fördert die �<br />
Kooperation und<br />
Vernetzung der<br />
erzieherischen Hilfen.<br />
18 2004 – 2008<br />
Die AGkE ist als Fachverband<br />
im DiCV <strong>Aachen</strong> <strong>das</strong> Forum der<br />
katholischen Einrichtungen und<br />
Dienste der Erziehungshilfe in<br />
der Diözese <strong>Aachen</strong>. Ihr gehören<br />
20 stationäre und teilstationäre<br />
Einrichtungen mit ca.<br />
1.060 stationären und ca. 230<br />
teilstationären Plätzen in Tagesgruppen<br />
an, sowie neun Erziehungsberatungsstellen<br />
und 17<br />
flexible, familienunterstützende<br />
Dienste unterschiedlicher Träger.<br />
Die AGkE fördert die Kooperation<br />
und Vernetzung der erzieherischen<br />
Hilfen in katholischer<br />
Trägerschaft auf den verschiedenen<br />
Ebenen. Sie versteht sich<br />
als Anwalt der berechtigten Interessen<br />
von Kindern, Jugendlichen<br />
und Familien und setzt<br />
sich <strong>für</strong> die Verbesserung ihrer<br />
Lebensbedingungen ein. Sie<br />
unterstützt die Sicherung und<br />
Weiterentwicklung fachlicher<br />
Standards und vertritt die gemeinsamen<br />
Interessen ihrer Mitglieder<br />
als Sprachrohr in Kirche,<br />
Gesellschaft und Politik.<br />
Not sehen und handeln.<br />
der Krankenhäuser im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> aufzeigen. Der Bischof<br />
konnte <strong>für</strong> die Anliegen der<br />
Krankenhäuser gewonnen werden<br />
und die Zusicherung des<br />
Bischofs, „Politik <strong>für</strong> die Krankenhäuser“<br />
zu seinem Anliegen<br />
zu machen, steht.<br />
Der Ordnungspolitische Rahmen<br />
2009 „Zukunft der Krankenhäuser“<br />
unter diesem Thema fand<br />
die diesjährige Mitgliederversammlung<br />
am 28./29. Mai 2008<br />
in Berlin statt. Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt war<br />
der Einladung zu einem Politischen<br />
Abendgespräch in <strong>das</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft kath. Einrichtungen und<br />
Dienste der Erziehungshilfen im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
(AGkE)<br />
Nach der Gründung der AGkE<br />
im März 2002 galt es, eine den<br />
fachlichen und jugendhilfepolitischen<br />
Entwicklungen entsprechende<br />
Gremienstruktur und<br />
Kommunikationsform zu finden.<br />
In der Mitgliederversammlung<br />
Berliner Büro des Deutschen<br />
<strong>Caritasverband</strong>es gefolgt. Gemeinsam<br />
mit dem Präsidenten<br />
Dr. Peter Neher, dem Vorsitzenden<br />
des Katholischen Krankenhaus<br />
Verbandes Deutschlands<br />
Domkapitular Dieter Geerlings,<br />
Abgeordneten des Bundestages<br />
aus NRW und den Mitgliedern<br />
der DiAG wurden die Eckpunkte<br />
wie Finanzierung, Krankenhausplanung,<br />
Arbeitszeitgesetz,<br />
Öffnung in den ambulanten<br />
Bereichen und Qualitative Anforderungen<br />
an Krankenhäuser<br />
lebhaft diskutiert.<br />
Elke Held<br />
2003 wurden zwei Fachkonferenzen<br />
gegründet:<br />
In der Fachkonferenz I wurden<br />
die Einrichtungen mit stationären<br />
und teilstationären Angeboten<br />
der Erziehungshilfe zusammengefasst,<br />
in der Fachkonferenz II<br />
alle Einrichtungen, die Beratung<br />
und ambulante Dienste der<br />
Erziehungshilfe anbieten.<br />
Eine Herausforderung war und<br />
ist es, die gemeinsamen Schnittmengen<br />
zu finden, die gemeinsamen<br />
Anliegen und Themen<br />
der Beratungsstellen, der sozialpädagogischen<br />
Familienhilfe<br />
und der ambulanten, flexiblen<br />
erzieherischen Hilfen. Die fachliche<br />
Leitidee dieser Zusammenlegung<br />
war und ist, die Kooperation<br />
unter den verschiedenen<br />
Hilfen zu fördern und damit<br />
Hilfen effektiver zu gestalten.<br />
Die Fachkonferenzen sollen<br />
auf überregionaler Ebene die<br />
konkrete Kommunikation und<br />
Vernetzung vor Ort unterstützen.
Der intensive Informations- und<br />
Erfahrungsaustausch über aktuelle<br />
Entwicklungen in den Einrichtungen<br />
und in den Kommunen<br />
bildet <strong>das</strong> Herzstück der<br />
Fachkonferenzarbeit, wohl auch<br />
deshalb, weil die Entwicklungen<br />
unter dem enormen Kostendruck<br />
rasant sind und <strong>für</strong> die<br />
Einrichtungen einen erheblichen<br />
Veränderungsdruck bedeuten.<br />
Dies hat auch konzeptionelle<br />
Entwicklungen und Veränderungen<br />
in den Diensten und Einrichtungen<br />
in Gang gebracht.<br />
Verschiedene Hilfen, z. B. sozialpädagogische<br />
Familienhilfe, soziale<br />
Gruppenarbeit, Familienhilfe,<br />
ambulante, flexible Hilfen<br />
werden zusammengelegt und<br />
von einem einzigen Team angeboten.<br />
Die konzeptionelle Trennschärfe<br />
nimmt ab, Flexibilität<br />
und Orientierung am Einzelfall<br />
nehmen zu.<br />
Die interne Differenzierung der<br />
Betreuungsformen im stationären<br />
Bereich ist weiter fortgeschritten.<br />
So entstanden intensivpädagogische<br />
Angebote, die<br />
inzwischen überregional angefragt<br />
werden.<br />
Waren die Erziehungsberatungsstellen<br />
durch die Zielvereinbarung<br />
mit dem Land in den<br />
letzten Jahren aufgefordert, den<br />
präventiven Aspekt ihrer Arbeit<br />
zu verstärken und Angebote <strong>für</strong><br />
Migranten, Alleinerziehende, von<br />
Trennung und Scheidung Betroffene<br />
auch in Form von Gruppenarbeit<br />
zu entwickeln, sind sie<br />
seit mehr als zwei Jahren durch<br />
die neue Landesregierung<br />
vor allem aufgefordert, ein Beratungskonzept<br />
im Rahmen der<br />
Familienzentren zu konzipieren.<br />
Die angekündigte Entstehung<br />
von 3.000 Familienzentren bis<br />
2010 stellt die Beratungsstellen<br />
vor erhebliche Herausforderungen.<br />
Ein Thema mit zunehmender<br />
Brisanz sind die ehemaligen<br />
Heimkinder, die in den 40er bis<br />
70er Jahren in Heimen seelische,<br />
körperliche und/oder<br />
sexuelle Misshandlung erlebt<br />
haben. Die Betroffenen haben<br />
sich zum Teil organisiert und mit<br />
öffentlichkeitswirksamen Aktionen<br />
ein großes Medieninteresse<br />
geweckt.<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Viele Einrichtungen, insbesondere<br />
katholische Einrichtungen<br />
der Kinder- und Jugendhilfe, sehen<br />
sich mit massiven Vorwürfen<br />
dieser ehemaligen Heimkinder<br />
konfrontiert und müssen<br />
sich mit ihnen und mit ihrer eigenen<br />
Vergangenheit intensiv<br />
auseinandersetzen. Die ehemaligen<br />
Heimkinder ihrerseits haben<br />
oft <strong>das</strong> Bedürfnis, aus ihren<br />
Akten nähere Informationen zu<br />
erhalten und mit einem Vertreter<br />
der damaligen Institution über<br />
ihre Erfahrung zu sprechen.<br />
2005 erschien eine Erklärung<br />
der Leitungen und Träger der<br />
AGkE, die von der Mehrheit der<br />
Mitgliedseinrichtungen unterzeichnet<br />
wurde. In dieser Erklärung<br />
wird den Betroffenen ein<br />
Recht auf Unterstützung bei der<br />
erforderlichen Aufarbeitung ihrer<br />
Erlebnisse zugesichert. Die Träger<br />
und Leitungen der Mitgliedseinrichtungen<br />
der AGkE erklären<br />
deshalb, <strong>das</strong>s sie gewillt<br />
und bereit sind, diesen ehemaligen<br />
Heimkindern mit der Haltung<br />
der Offenheit und grundsätzlichen<br />
Unterstützung zu<br />
begegnen und diese aktiv bei der<br />
Aufklärung und Informationsbeschaffung<br />
zu unterstützen.<br />
Inzwischen gehen mehrere betroffene<br />
Mitgliedseinrichtungen<br />
der AGkE sehr offensiv mit dieser<br />
Thematik um und tragen<br />
damit zu einer realistischen Vergangenheitssicht<br />
bei.<br />
Großes Interesse fand ein Fachtag<br />
zum Thema „Kinder zwischen<br />
Werten, Rechten und<br />
Finanzen“, den die AGkE im<br />
November 2004 in <strong>Aachen</strong> veranstaltete.<br />
Mehr als 200 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus Jugendämtern,<br />
Jugendhilfeeinrichtungen,<br />
Beratungsstellen, aus Fachschulen,<br />
Wissenschaft und Politik,<br />
traten in einen offenen Aus-<br />
● Die konzeptionelle<br />
Trennschärfe nimmt<br />
ab, Flexibilität und<br />
Orientierung am<br />
Einzelfall nehmen zu.<br />
●<br />
„Kinder zwischen<br />
Werten, Rechten und<br />
Finanzen“. Fachtag<br />
2004 in <strong>Aachen</strong>.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 19
Unterstützung und �<br />
Förderung der<br />
fachlichen<br />
Weiterentwicklung.<br />
20 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
tausch über die Frage, wie es<br />
gelingen kann, in gemeinsamer<br />
Verantwortung da<strong>für</strong> Sorge zu<br />
tragen, <strong>das</strong>s jedes Kind, jeder<br />
Jugendliche und jede Familie<br />
die richtige und passgenaue Hilfe<br />
bekommt.<br />
Nach der letzten Vorstandswahl<br />
2006 wurden in einem moderierten<br />
Zielfindungsprozess die Ziele<br />
<strong>für</strong> die zukünftige Vorstandsarbeit<br />
der AGkE vereinbart.<br />
Fachthematische Schwerpunkte<br />
sind:<br />
■ Familienzentren<br />
■ Frühe Hilfen und soziale<br />
Frühwarnsysteme<br />
■ Aktivitäten im Rahmen der<br />
Caritas-Jahreskampagne<br />
2007 „Mach dich stark <strong>für</strong><br />
starke Kinder“ und 2008<br />
„Achten statt ächten“.<br />
Im Rahmen der Jahreskampagne<br />
2007 beteiligte sich die<br />
Not sehen und handeln.<br />
AGkE an der Gestaltung eines<br />
Kongresses „Was Kinder stark<br />
macht“, der am 12. Oktober<br />
2007 im Eurogress in <strong>Aachen</strong><br />
stattfand. Auf dem Kongress<br />
haben Einrichtungen und Dienste<br />
der AGkE Projekte zum Thema<br />
vorgestellt, bei denen vor<br />
allem Kinder und Jugendliche<br />
zu Wort kamen.<br />
Die Jahreskampagne 2008 des<br />
Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es<br />
„Achten statt ächten“ stellt Jugendliche<br />
in den Mittelpunkt, die<br />
trotz vielfältiger Benachteiligung<br />
und Brüchen in ihrer Biografie<br />
nicht aufgeben, sondern an ihre<br />
Stärken glauben und versuchen,<br />
ihre Zukunft aktiv zu gestalten.<br />
„So sehen Helden aus“ heißt<br />
dann auch die Plakataktion, die<br />
die Kampagne begleitet.<br />
„ALLE ACHTUNG!“ Ist der Titel<br />
des Preises, den die AGkE gemeinsam<br />
mit dem <strong>Caritasverband</strong>,<br />
mit dem <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Verband Katholische<br />
Tageseinrichtungen <strong>für</strong> Kinder<br />
(KTK)<br />
Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> gibt es zurzeit<br />
339 katholische Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kinder, davon<br />
sind 314 Mitglied im Verband<br />
Katholischer Tageseinrichtungen.<br />
Die Tageseinrichtungen <strong>für</strong> Kinder<br />
in katholischer Trägerschaft<br />
sind seit 1912 auf nationaler<br />
Ebene zusammengeschlossen.<br />
Der Verband Katholischer Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kinder –<br />
Bundesverband ist vom Deutschen<br />
<strong>Caritasverband</strong> als zentraler<br />
Fachverband gemäß der<br />
Satzung des DCV anerkannt.<br />
Laut Bundessatzung bilden die<br />
Mitgliedseinrichtungen innerhalb<br />
des <strong>für</strong> sie zuständigen Diözesancaritasverbandes<br />
eine diözesane<br />
Arbeitsgemeinschaft. Die<br />
Arbeit des Verbandes strukturiert<br />
sich auf <strong>Bistum</strong>s- und Regionalebene.<br />
Seit 1996 ist im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ein Diözesan-<br />
Vorstand tätig. In vier von acht<br />
Regionen (<strong>Aachen</strong>-Stadt, Düren,<br />
Heinsberg und Eifel) gibt es zurzeit<br />
regionale Arbeitsgemeinschaften<br />
mit jeweils einem eigenen<br />
Vorstand.<br />
Vorrangiges Ziel der regionalen<br />
Arbeitsgemeinschaften ist die<br />
Unterstützung und Förderung<br />
der fachlichen Weiterentwicklung<br />
der ihnen angeschlossenen<br />
Einrichtungen. Sie vertreten auf<br />
und in Kooperation mit dem<br />
BDKJ, der CAJ und dem Generalvikariat<br />
im Rahmen der Jahreskampagne<br />
ausschreiben<br />
wird.<br />
Ziel ist es, Jugendliche, die im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, im Rahmen von<br />
Projekten der Jugendhilfe oder<br />
der offenen Jugendarbeit in besonderer<br />
Weise Verantwortung<br />
übernehmen und Engagement<br />
zeigen, mit diesem Preis wertzuschätzen.<br />
Die Preisverleihung soll im November<br />
2008 im Rahmen eines<br />
besonderen Events stattfinden.<br />
Seit April 2008 hat die AGkE<br />
eine eigene Seite im Rahmen<br />
des Internetauftrittes des DiCV<br />
unter folgender Adresse:<br />
www.caritas-ac.de/verband/<br />
default-verband.asp.<br />
Maria Schulte-Bisping
egionaler Ebene im kirchlichen,<br />
verbandlichen und kommunalen<br />
Bereich die Belange der Einrichtungen,<br />
ohne in die Selbstständigkeit<br />
einzugreifen.<br />
Auf diözesaner Ebene werden<br />
diese Ziele erreicht durch:<br />
■ Informationsveranstaltungen<br />
zu aktuellen und politischen<br />
und fachlichen Entwicklungen<br />
■ Förderung des fachlichen<br />
Austausches der Mitglieder<br />
untereinander<br />
■ Öffentlichkeitsarbeit<br />
■ Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
zwischen den<br />
einzelnen Mitgliedern, den<br />
zuständigen Stellen und Gliederungen<br />
des diözesanen<br />
<strong>Caritasverband</strong>es, des<br />
bischöflichen Generalvikariates<br />
und den staatlichen Stellen<br />
auf Landesebene.<br />
Im Berichtszeitraum 2004 bis<br />
2008 befasste sich der Fachverband<br />
Katholischer Tageseinrichtungen<br />
schwerpunktmäßig mit<br />
folgenden Themen:<br />
■ Begleitung und Unterstützung<br />
der katholischen Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kinder<br />
bei der Umsetzung des Konsolidierungsprozesses<br />
des<br />
<strong>Bistum</strong>s<br />
■ Bildung neuer Trägerstrukturen<br />
im Bereich Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kinder<br />
■ Vergabe finanzieller Mittel <strong>für</strong><br />
die Weiterentwicklung von<br />
katholischen Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kinder.<br />
Der Konsolidierungsprozess des<br />
<strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong> in den Jahren<br />
2004 bis 2007 bedeutete <strong>für</strong> die<br />
Träger katholischer Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kinder finanzielle<br />
Einbußen von ca. 35 % ihrer Zu-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
schüsse zum Trägeranteil an<br />
den Betriebskosten. Da die<br />
wenigsten Träger diese Einsparungen<br />
durch Eigenmittel kompensieren<br />
konnten, stand zu be<strong>für</strong>chten,<br />
<strong>das</strong>s dies zu massiven<br />
Schließungen von Gruppen und<br />
Einrichtungen im <strong>Bistum</strong> führen<br />
könnte.<br />
Der Vorstand der diözesanen<br />
Arbeitsgemeinschaft und auch<br />
maßgeblich die regionalen Arbeitsgemeinschaftenunterstützten<br />
und begleiteten die Träger<br />
von Tageseinrichtungen in diesem<br />
schwierigen Prozess.<br />
Durch Gespräche mit den Kommunen<br />
in gemeinsamen Konferenzen<br />
mit den Trägern und<br />
durch aktive Öffentlichkeitsarbeit<br />
konnte in vielen Regionen<br />
ein hohes Maß an Solidarität unter<br />
den Trägern erreicht und die<br />
Schließung vieler Gruppen verhindert<br />
werden.<br />
Parallel zum Konsolidierungsprozess<br />
des <strong>Bistum</strong>s plante die<br />
Landesregierung seit Mitte 2005<br />
ein neues Kindergartengesetz.<br />
Dieses Kinderbildungsgesetz<br />
(KiBiz) ist zum 01.08.2008 in<br />
Kraft getreten.<br />
Die damit verbundene Umstellung<br />
auf ein neues Finanzierungssystem<br />
wird <strong>das</strong> unternehmerische<br />
Risiko <strong>für</strong> Träger in<br />
Zukunft erhöhen und <strong>das</strong> Führen<br />
einer Einrichtung auch unter betriebswirtschaftlichen<br />
Aspekten<br />
noch komplexer und differenzierter<br />
machen. Nach Auffassung<br />
des Vorstands der diözesanen<br />
Arbeitsgemeinschaft sind<br />
die damit verbundenen Aufgaben<br />
vom Kirchenvorstand einer<br />
Kirchengemeinde als Träger<br />
einer Einrichtung alleine nicht<br />
leistbar.<br />
Deshalb hat der Vorstand bereits<br />
seit 2006 alle Fragen nach<br />
den nötigen Veränderungen in<br />
der Trägerstruktur der Einrich-<br />
� Intensivierung der<br />
Zusammenarbeit.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 21
In den Regionen ●<br />
haben sich runde<br />
Tische gebildet.<br />
22 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
tung und möglichen Trägermodellen<br />
beraten. Um über die<br />
zukünftigen Entwicklungen mit<br />
den Trägern ins Gespräch zu<br />
kommen, fanden im Sommer<br />
2006 Informationsveranstaltungen<br />
im <strong>Bistum</strong> statt; die geplanten<br />
Veränderungen der Finanzierung<br />
der Tageseinrichtungen<br />
wurden vorgestellt und mit den<br />
Trägern war gemeinsam zu<br />
überlegen, ob in der Bildung<br />
von Trägerverbünden die Chancen<br />
der Zukunftssicherung der<br />
katholischen Tageseinrichtungen<br />
liegen könnte. Auf Initiative<br />
des Vorstandes KTK bildeten<br />
sich seit Anfang 2007 Runde<br />
Tische in den Regionen, die zu<br />
der Thematik arbeiteten.<br />
Als Fachverband sprechen wir<br />
uns nicht explizit <strong>für</strong> ein bestimmtes<br />
Trägermodell im Bis-<br />
Not sehen und handeln.<br />
tum aus. Unabhängig von der<br />
jeweiligen Trägerstruktur sollte<br />
jedoch sichergestellt sein, <strong>das</strong>s<br />
die Kindertageseinrichtung effektiv<br />
geführt werden kann. Dabei<br />
ist zu berücksichtigen, <strong>das</strong>s<br />
■ Kindertageseinrichtungen<br />
ihren pastoralen und diakonischen<br />
Auftrag erfüllen<br />
■ die Arbeitsabläufe zwischen<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
und dem Träger effektiv organisiert<br />
sind<br />
■ die Leistungen katholischer<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
den kirchlichen und fachlichen<br />
Ansprüchen genügen<br />
■ die Wirtschaftlichkeit der<br />
Kindertageseinrichtung gesichert<br />
ist<br />
■ die Bedeutung von Kindertageseinrichtungen<br />
als verlässlicher<br />
Partner <strong>für</strong> Familien eingelöst<br />
werden kann<br />
■ die Interessen der Kindertageseinrichtungen<br />
ihrer Träger<br />
im politischen Raum erfolgreich<br />
vertreten werden.<br />
Im Sinne der Zukunftssicherung<br />
der Tageseinrichtungen <strong>für</strong> Kinder<br />
sieht der Fachverband in<br />
der Bildung von Trägerverbünden<br />
weiterhin eine nachhaltige<br />
Chance und Notwendigkeit.<br />
Darüber hinaus sehen wir in der<br />
Unterstützung der fachlichen<br />
und konzeptionellen Weiterentwicklung<br />
eine der zentralen Aufgaben<br />
der kommenden Zeit.<br />
Dagmar Hardt-Zumdick
DiAG Integration durch Arbeit<br />
Die Caritas hat bereits in ihrer<br />
Armutsuntersuchung („Arme unter<br />
uns“) Anfang der 90er Jahre<br />
festgestellt, <strong>das</strong>s der Armutsverursacher<br />
Nr. 1 die Arbeitslosigkeit<br />
ist. Der Verlust der bezahlten<br />
Arbeit ist zuerst Verlust<br />
der ökonomischen Grundlage<br />
des Lebens, er ist verbunden<br />
mit Gefühlen des Versagens,<br />
der Erfahrung von Ausgegrenzt<br />
sein, familiären Belastungen und<br />
psychischen Problemen. Aktuelle<br />
Zahlen belegen: Die Spaltung<br />
unserer Gesellschaft schreitet<br />
voran: Armut breitet sich aus,<br />
Reichtum wächst.<br />
Eine Antwort auf diese Entwicklungen<br />
war der Zusammenschluss<br />
der arbeitsmarktpolitischen<br />
Projekte innerhalb der<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. Aus<br />
dem „Arbeitskreis Arbeit“ als<br />
lockerem Zusammenschluss<br />
wurde die DiAG IDA, Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
Integration<br />
durch Arbeit. Ihr Ziel ist es, die<br />
berufliche und soziale Ausgrenzung<br />
von Arbeitslosen zu überwinden.<br />
Gesellschaftlich versteht<br />
sie sich als Lobby auf lokaler, regionaler<br />
und auf <strong>Bistum</strong>sebene<br />
zur Förderung eines integrativen<br />
Arbeitsmarktes und gibt intern<br />
diesem wichtigen Standbein der<br />
Caritas eine tragfähige Struktur.<br />
Der Gründungsprozess war verbunden<br />
mit dem Caritas-Jahresthema<br />
2005 „Arbeitslos:<br />
Chancen statt Vorurteile“. Bei<br />
der Gründungsveranstaltung im<br />
Juni 2005 machte der BAG IDA<br />
Vorsitzende, der Münsteraner<br />
Diözesancaritasdirektor Heinz-<br />
Josef Kessmann deutlich: „Sich<br />
<strong>für</strong> Arbeitslose einzusetzen und<br />
sie bei der Suche nach Arbeit zu<br />
unterstützen, ist <strong>für</strong> die Caritas<br />
ein unverzichtbarer christlicher<br />
Auftrag.“ Der verbreiteten Auffassung,<br />
Arbeitslosigkeit als individuelles<br />
Versagen anzusehen,<br />
die keineswegs nur an Stammti-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
schen anzutreffen ist, setzt die<br />
Gründung der DiAG IDA eine<br />
Kultur der Solidarität entgegen.<br />
Auch die Gründungsworte von<br />
Diözesancaritasdirektor Burkard<br />
Schröders, waren <strong>für</strong> die DiAG<br />
IDA richtungsweisend: „Wir stehen<br />
nun in unserem <strong>Bistum</strong> vor<br />
der Aufgabe, eine der Caritas<br />
entsprechende Struktur nachzubauen,<br />
und es ist mein ureigenes<br />
Interesse, gerade die<br />
Erfahrungen im Bereich der Arbeitslosenarbeit<br />
in die verbandliche<br />
Diskussion, und damit in<br />
den gebündelten politischen<br />
Diskurs einfließen lassen zu<br />
können.“<br />
Zügig nahm die DiAG IDA ihre<br />
Arbeit auf. Eine Frühjahrs- und<br />
Herbstkonferenz entwickelten<br />
sich zu Arbeitsschwerpunkten.<br />
Für die erste Wahlperiode von<br />
vier Jahren wurde im Herbst<br />
2006 der Vorstand gewählt. Tamara<br />
Schubert, Geschäftsführerin<br />
IN VIA Krefeld, Gerold König,<br />
Geschäftsführerdes Rheinischen<br />
Vereins <strong>für</strong> katholische Arbeiter-<br />
Die Spaltung unserer<br />
Gesellschaft schreitet<br />
voran: Armut breitet<br />
sich aus, Reichtum<br />
wächst.<br />
Skulptur auf dem<br />
Gelände des DiCV in<br />
<strong>Aachen</strong>.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 23<br />
�
Die Motive der ●<br />
Caritas-Kampagne<br />
2008<br />
24 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
kolonien mit dem Beschäftigungs-<br />
und Qualifizierungsprojekt<br />
Spectrum in <strong>Aachen</strong> und<br />
Hans Ohlenforst, Leiter der<br />
Caritas-Werkstatt Heinsberg,<br />
haben diese Aufgaben <strong>für</strong> die<br />
Gründungsphase übernommen.<br />
Im Frühjahr 2007 hat die DiAG<br />
IDA eine Arbeitsordnung beschlossen,<br />
die anschließend<br />
vom Diözesancariasrat bestätigt<br />
wurde. In der Präambel heißt es:<br />
„Integration durch Arbeit“ ist Ziel<br />
und Auftrag der DiAG. Sie tritt<br />
ein <strong>für</strong> die gesellschaftliche Teilhabe<br />
arbeitsloser und von Arbeitslosigkeit<br />
bedrohter Menschen.<br />
Die DiAG IDA der Caritas<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ist ein Zusammenschluss<br />
der Dienste<br />
und Einrichtungen, die als Träger<br />
arbeitsmarktpolitische Projekte<br />
betreiben, die sich als Beratungsdienste<br />
besonders in der<br />
Beratung und Hilfe <strong>für</strong> arbeitslose<br />
Menschen engagieren und<br />
die als Träger versuchen, im<br />
Rahmen ihrer Möglichkeiten „Integration<br />
durch Arbeit“ durch<br />
Beteiligung an Projekten und<br />
Maßnahmen (Kombilohn, Arbeitsgelegenheiten,Integrationsversuche,...)<br />
zu betreiben“,<br />
so der § 1 der Arbeitsordnung.<br />
Als Zwecke und Aufgaben der<br />
DiAG sind definiert: Einsatz <strong>für</strong><br />
die Belange arbeitsloser sowie<br />
von Arbeitslosigkeit betroffener<br />
Not sehen und handeln.<br />
und bedrohter Menschen, die<br />
entsprechenden Dienste und<br />
Einrichtungen zu fördern, zu<br />
koordinieren und die gemeinsamen<br />
Interessen zu vertreten,<br />
gegenseitige Information und<br />
Erfahrungsaustausch der Mitglieder<br />
zu ermöglichen, Beratung<br />
und Unterstützung der<br />
Mitglieder und Mitgliedseinrichtungen,<br />
Durchführung von Fachund<br />
Arbeitstagungen und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die unterschiedlichen Schritte<br />
zur Umsetzung arbeitsmarktpolitischer<br />
Projekte im Rahmen<br />
des SGB II wurden durch die<br />
DiAG IDA aktiv begleitet. Besondere<br />
Schwerpunkte dabei waren<br />
die Implementierung und<br />
Ausgestaltung der Arbeitsgelegenheiten,<br />
<strong>das</strong> NRW-weite Caritasprojekt<br />
„Gut kombiniert“ zur
Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
im Gesundheits- und Sozialbereich,<br />
die Entwicklung des Energiesparservice<br />
<strong>für</strong> Haushalte mit<br />
geringem Einkommen.<br />
Dass die Nebenkosten keineswegs<br />
eine Nebensache sind<br />
und <strong>das</strong>s die sozialen Folgen<br />
der steigenden Energiepreise<br />
unserer besonderen Aufmerksamkeit<br />
bedürfen, wurde im<br />
Sommer 2008 beim „Energiegipfel“<br />
im Haus der Caritas<br />
deutlich. Im Blickfeld der DiAG<br />
IDA sind auch benachteiligte<br />
junge Menschen. „Achten statt<br />
Die gemeinsame Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
von SkF,<br />
SKM und IN VIA dient der Vertretung<br />
der Ortsvereine im kirchlichen<br />
und außerkirchlichen<br />
Bereich des <strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong><br />
sowie im <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V. und in diözesanen<br />
und überdiözesanen<br />
Gremien. Sie dient außerdem<br />
der Beratung von Fragen, die<br />
die Verbände gemeinsam betreffen.<br />
Insbesondere befasste<br />
sich der Vorstand der DiAG SkF,<br />
SKM und IN VIA im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> mit den Zukunftsfragen<br />
der Fachverbände; der Beteiligung<br />
an dem Projekt: „Verbandsentwicklung<br />
und Satzungsreform<br />
– <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.“ mit<br />
den Projektgruppen „Aufgabenkritik<br />
und Aufbaustruktur“, „Verteilungssystematik<br />
der Kirchensteuermittel<br />
<strong>für</strong> die verbandliche<br />
Caritas/Grundlagen“, „Kampagne<br />
zur persönlichen Mitgliedschaft“<br />
sowie „Caritasarbeit der<br />
Gemeinde“; der Finanzsituation<br />
ächten“ – verlangt von uns allen<br />
eine veränderte Haltung gegenüber<br />
benachteiligten jungen<br />
Menschen. Der Vorstand der<br />
DiAG IDA sieht die Notwendigkeit,<br />
die „U-25 Akteure“ in einem<br />
bistumsweiten Arbeitskreis<br />
zu koordinieren, um gesamtgesellschaftliche<br />
Haltungen und<br />
Reformen im Interesse der Betroffenen<br />
zu beflügeln.<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt wird die DiAG<br />
IDA daran mitwirken, <strong>das</strong>s allen<br />
die von Ausgrenzung und Nicht-<br />
Teil-Habe in unserer Gesellschaft<br />
betroffen sind, die Chance zur<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />
SkF, SKM und IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
der Fachverbände im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong>; den Fragestellungen<br />
von Kooperationen. Plenumsveranstaltungen<br />
fanden am<br />
09.05.2006 zu dem Thema<br />
„Verbandsentwicklung – Veränderungsprozesse<br />
in den Vereinen<br />
und in der Diözese <strong>Aachen</strong><br />
– Strategien, Konsequenzen <strong>für</strong><br />
die Fachverbände“ und am<br />
13.09.2007 zu dem Thema<br />
„Wem nützen die Werte – zum<br />
Umgang mit Idealen und Profilanfragen“,<br />
statt. Bei dieser Veranstaltung<br />
erfolgte die Neuwahl<br />
des Diözesanvorstandes SkF<br />
und SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Intensiv wurden die durch den<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V. ausgerichteten<br />
Fachtage: „Kooperationen gestalten<br />
– Informationen, Grundlagen<br />
Strategien“ in 2007 und<br />
„Kooperation konkret – mit best<br />
practice Beispielen“ in 2008<br />
begleitet und ausgewertet. Bedingt<br />
durch die Veränderungsprozesse<br />
auf allen Ebenen stehen<br />
<strong>für</strong> die Fachverbände SkF,<br />
„Integration durch Arbeit“ erhalten.<br />
Dazu ist es notwendig, <strong>das</strong>s<br />
Arbeitsmarktpolitik zu einer<br />
Querschnittsaufgabe in unserer<br />
Gesellschaft aber auch im <strong>Caritasverband</strong><br />
wird. Die Caritas im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> hat darauf eine<br />
herausfordernde Antwort. Integration<br />
durch Arbeit. Die Skulptur<br />
auf dem Gelände des DiCV<br />
zeugt davon.<br />
Heinz Liedgens<br />
SKM und IN VIA im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> <strong>das</strong> verstärkte Eingehen<br />
von vertraglich vereinbarten Kooperationen<br />
sowohl aufgabenals<br />
auch trägerbezogen sowie<br />
eine Klärung und Neuausrichtung<br />
des Verhältnisses RCV<br />
und Fachverbände im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> an. Seit dem 06.12.<br />
2007 nehmen zwei IN VIA-Vertreterinnen<br />
in diözesaner Delegation<br />
an den Sitzungen des<br />
Diözesanvorstandes teil. Ziel ist<br />
die Bildung eines gemeinsamen<br />
Vorstandes von SkF, SKM und<br />
IN VIA im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> und<br />
somit ein stärkeres inhaltliches<br />
und strategisches Handeln zu<br />
den fachverbandspolitischen<br />
Fragestellungen.<br />
Ulla Dietz,<br />
Karin Heritsch<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 25
26 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die Fachverbände<br />
Sozialdienst kath. Frauen (SkF)<br />
Sozialdienst Kath. Männer (SKM)<br />
IN VIA – Katholische Mädchensozialarbeit<br />
Malteser Hilfsdienst (MHD)<br />
Kreuzbund<br />
Vinzenzkonferenzen<br />
Raphaelswerk<br />
Caritasgemeinschaft <strong>für</strong> Pflege- und Sozialberufe<br />
SkF (11 Vereine), SKM (14 Vereine) und IN VIA – Katholische<br />
Mädchensozialarbeit (3 Vereine mit 2 Bahnhofsmissionen), MHD<br />
(22 Dienststellen), Kreuzbund (40 Gruppen), Vinzenzkonferenzen<br />
(6 Konferenzen), Raphaelswerk, Caritas-Gemeinschaft <strong>für</strong> Pflegeund<br />
Sozialberufe, sind nach ihren satzungsgemäßen und fachspezifischen<br />
Aufgaben in den Bereichen der Kinder-, Jugend-, Familienund<br />
Gefährdetenhilfe, der Suchtkrankenhilfe, im Zivil- und Katastrophenschutz,<br />
der Auslandshilfe, tätig. Die Ortsvereine gehören als<br />
selbständige Mitglieder dem jeweiligen Gesamtverband auf Bundesebene<br />
an und sind als anerkannte Fachverbände dem Deutschen<br />
<strong>Caritasverband</strong> angeschlossen, sie sind zugleich im DiCV innerhalb<br />
des <strong>Bistum</strong>s zusammengeführt.<br />
Diözesan organisieren sich die Fachverbände in Diözesanarbeitsgemeinschaften/Diözesangliederungen<br />
mit jeweiligen Diözesanvorständen.<br />
Aufgabe dieser Diözesanarbeitsgemeinschaften/<br />
Diözesangliederungen ist es, Information, Austausch, Beratung,<br />
Beschlussfassung, Öffentlichkeitsarbeit sowie die Entsendung der<br />
Vertreterinnen und Vertreter in die entsprechenden Gremien des<br />
DiCV zu organisieren.<br />
Die Struktur- und Organisationsgrundsätze der Fachverbände beruhen<br />
auf den Prinzipien der Ehrenamtlichkeit und des Zusammenwirkens<br />
von hauptamtlich und ehrenamtlich <strong>für</strong> die Vereine Tätigen. Ehrenamtliche<br />
Vorstände leiten die Vereine und haben ggf.<br />
Geschäftsführungen zur Seite.<br />
Sozialdienst<br />
kath. Frauen im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
(SkF)<br />
Die Sozialdienste kath. Frauen<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> (10) sind in<br />
den Bereichen der Familien-,<br />
Kinder-, Jugend- und Gefährdetenhilfe<br />
tätig und als Fach- und<br />
Frauenverband organisiert. Die<br />
Vereine beruhen auf den Prinzi-<br />
Not sehen und handeln.<br />
pien der Ehrenamtlichkeit und<br />
des Zusammenwirkens von<br />
ehrenamtlich und beruflich Tätigen.<br />
Die Vereine sind dem<br />
Deutschen <strong>Caritasverband</strong> angeschlossen<br />
und ordnen sich<br />
dessen jeweiligen Ebenen zu.<br />
In folgenden Arbeitsgebieten<br />
sind die Vereine tätig: Allgemeine<br />
Soziale Beratung; BtG (gesetzl.<br />
Betreuung); Kindertagesstätten,<br />
Migrationsarbeit, Adoptionsund<br />
Pflegekinderdienst; Rat und<br />
Hilfe – Die Schwangerenberatung<br />
der Katholischen Kirche;<br />
Alleinerziehendenarbeit; Schuldner-<br />
und Insolvenzberatung;<br />
Frühe Hilfen <strong>für</strong> Kinder und ihre<br />
Familien; soziale Brennpunktarbeit,<br />
offene Ganztagsschule;<br />
Mehrgenerationenhäuser; mit<br />
Einrichtungen der stationären,<br />
teilstationären und ambulanten<br />
Jugendhilfe (4) sowie der Frauenhausarbeit<br />
(4) und der Gewaltschutzprävention.<br />
Der SkF<br />
hat im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> 847 Mitglieder<br />
von denen 595 ehrenamtlich<br />
tätig sind und 252 fördernde<br />
Mitglieder. Im Bereich<br />
der Beratungsstellen arbeiten<br />
144 Mitarbeiter/Innen und im<br />
stationären/teilstationären Bereich<br />
136 Mitarbeiter/Innen. In<br />
2007 wurden 15.203 Personen<br />
beraten und betreut.<br />
Die Auswirkungen verschiedener<br />
Reformen im Arbeits- und<br />
Sozialbereich wurden auch in<br />
den Aufgabengebieten, in denen<br />
der SkF tätig ist, sichtbar. So<br />
bot die Einführung des SGB II<br />
und SGB XII <strong>für</strong> die Frauenhäuser<br />
in der Diözese, sowohl <strong>für</strong><br />
die Mitarbeiterinnen und die Träger,<br />
ein breites Handlungsfeld<br />
nicht nur hinsichtlich inhaltlicher<br />
Fragestellungen, sondern auch<br />
<strong>für</strong> die Klärung der zukünftigen<br />
Finanzierung, welche bisher im<br />
Rahmen von Tagessätzen nach<br />
dem BSHG erfolgte. Die damit<br />
verbundenen Vertragsverhandlungen<br />
mit den einzelnen Kommunen<br />
forderten einen extrem<br />
hohen Aufwand. Eine dramatische<br />
Verschärfung erhielt die<br />
Situation der Frauenhäuser, als<br />
<strong>das</strong> MGFFI NRW die Träger in<br />
2005 kurz vor Weihnachten darüber<br />
informierte, <strong>das</strong>s die Zuschüsse<br />
zu den Personalkosten
<strong>für</strong> 2006 <strong>für</strong> die „vierte Stelle“<br />
ersatzlos gestrichen werden.<br />
Dieser Entscheidung wurde<br />
zunächst ungläubig widersprochen,<br />
auch angesichts der ständig<br />
geführten Diskussionen über<br />
die zunehmende Gewaltbereitschaft<br />
in unserer Gesellschaft,<br />
nicht nur im Hinblick auf häusliche<br />
Gewalt.<br />
Verschiedenste Protestaktionen<br />
wurden unerlässlich: z. B. führte<br />
der SkF e.V. in Mönchengladbach<br />
intensive Gespräche mit<br />
den Landtagsabgeordneten<br />
auch im Frauenhaus, in dem in<br />
den letzten fünf Jahren 522<br />
Frauen mit ihren 514 Kindern<br />
Schutz suchten. Ebenso bat der<br />
Verein alle Mönchengladbacher<br />
Ratsfraktionen, sich in einer<br />
Entschließung gegen die Kürzungen<br />
auszusprechen. Weiter<br />
beteiligte sich der Verein an<br />
Demonstrationen und der symbolischen<br />
Rettungsaktion „Uns<br />
steht <strong>das</strong> Wasser bis zum Hals –<br />
Frauenhäuser gehen baden“,<br />
indem ein Rettungsring von<br />
Stadt zu Stadt durch rund 25<br />
Städte getragen wurde.<br />
Seit 1984, der Einrichtung der<br />
„vierten Stelle“ im Frauenhausbereich,<br />
hat sich an der elementaren<br />
Notwendigkeit der nachgehenden<br />
Beratung, die jährlich<br />
von ca. 40% der Frauen nach<br />
ihrem Aufenthalt im Frauenhaus<br />
in Mönchengladbach in Anspruch<br />
genommen wurde, nichts<br />
geändert. Doch letztendlich<br />
musste diese Arbeit eingestellt<br />
und eine professionelle Beratung<br />
und Begleitung nach dem<br />
Auszug aus dem Frauenhaus<br />
kann nicht mehr gewährleistet<br />
werden.<br />
Die gemeinsam mit den Diözesancaritasverbänden<br />
NRW und<br />
der SkF-Zentrale, Dortmund<br />
getroffene Entscheidung, die<br />
Landesvertretung <strong>für</strong> die katholischen<br />
Frauenhäuser an den<br />
DiCV Münster zu übertragen,<br />
findet seit seiner Umsetzung im<br />
Oktober 2005 große Zustimmung<br />
und Unterstützung. Um<br />
zukünftig bei politischen Entscheidungen<br />
unseres Landes<br />
rechtzeitig und schlagkräftig<br />
agieren zu können, ist eine solche<br />
Vertretung unverzichtbar.<br />
Mit dem Aktionsplan II zur<br />
Bekämpfung von Gewalt gegen<br />
Frauen, den die Bundesregierung<br />
im Sept. 2007 beschlossen<br />
hat, setzt diese ein sichtbares<br />
Zeichen: Gewalt ist<br />
gesellschaftlich geächtet, niemand<br />
darf sich mit Gewalt abfinden.<br />
Mit dem Wissen, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Erleben von körperlicher<br />
und sexueller Gewalt im Elternhaus<br />
ein zentraler Risikofaktor<br />
<strong>für</strong> spätere häusliche Gewalt<br />
durch den Partner ist, muss<br />
Gewaltprävention bereits sehr<br />
früh ansetzen, so<strong>das</strong>s mit dem<br />
Aktionsplan Maßnahmen des<br />
Kinder-, Jugend- und Frauenschutzes<br />
verbunden sind. Dazu<br />
gehört z. B. auch <strong>das</strong> Bundesprogramm<br />
„Frühe Hilfen <strong>für</strong><br />
Eltern und Soziale Frühwarnsysteme“.<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
„Frühe Hilfen“ ein Projekt des<br />
Sozialdienst kath. Frauen<br />
Krefeld e.V.<br />
Alexa, 16 Jahre, Schülerin, im<br />
7. Monat schwanger. Sie steht<br />
vor der Tür des Mädchenwohnheims<br />
St. Irmgardis in Trägerschaft<br />
des Sozialdienst kath.<br />
Frauen e.V. Krefeld und weiß<br />
sich dort seit einigen Wochen zu<br />
Hause. Das Baby, <strong>das</strong> sie erwartet,<br />
ist von ihr und ihrem<br />
Freund gewünscht. Sie wollen<br />
alles tun, um ihrem Kind eine<br />
glückliche Kindheit zu geben.<br />
Leichter gesagt als getan!<br />
Denn diese glückliche Kindheit<br />
hat Alexa nicht erfahren. Die<br />
Sehnsucht nach Geborgenheit,<br />
Zuwendung und Liebe durch die<br />
Eltern wurde bitter enttäuscht.<br />
Streit und Gewalt beherrschten<br />
<strong>das</strong> Leben in ihrer Kindheit. Bis<br />
sie Marco kennen lernte. Marco,<br />
16 Jahre und gerade mit der<br />
Schule fertig, bot ihr diese Geborgenheit,<br />
die sie suchte. Doch<br />
nun stehen beide vor der größten<br />
Herausforderung ihres bisherigen<br />
Lebens! Wie schaffen<br />
sie ein Leben gemeinsam mit<br />
ihrem Kind? Wie bewältigen sie<br />
die finanziellen Herausforderungen?<br />
Wie erhalten sie sich ihre<br />
Zuneigung zueinander und wie<br />
begegnen sie den steigenden<br />
Anforderungen in der Erziehung<br />
ihres Kindes? Fragen, denen sie<br />
ohne Unterstützung hilflos ausgeliefert<br />
wären.<br />
Der Sozialdienst kath. Frauen<br />
unterhält mit den fünf Beratungsstellen<br />
„Rat und Hilfe –<br />
Die Schwangerenberatung der<br />
Katholischen Kirche“ in der Diözese<br />
<strong>Aachen</strong> ein eng gesponnenes<br />
Netz an kompetenten Beratungsangeboten.<br />
Hier wird der<br />
schwangeren jungen Frau eine<br />
Vielzahl an Beratung zuteil. Sowohl<br />
existentielle Sorgen und<br />
Nöte als auch die psychosoziale<br />
Beratung bilden neben konkre-<br />
Not sehen und handeln.<br />
● Gewalt ist gesellschaftlich<br />
geächtet – niemand<br />
darf sich mit Gewalt<br />
abfinden.<br />
2004 – 2008 27
Mitglieder der �<br />
Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
SkF<br />
28 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
ten Hilfen finanzieller und materieller<br />
Art einen ersten Ansatz zur<br />
Unterstützung. Eingebunden in<br />
die unterschiedlichen Fachabteilungen<br />
der SkF-Ortsvereine<br />
können Hilfen auch darüber hinaus<br />
vermittelt werden. Die frühzeitige<br />
Kontaktaufnahme zu einer<br />
Hebamme; die Vermittlung<br />
einer geeigneten Wohnung; die<br />
Übernahme junger schwangerer<br />
Mädchen in Wohnheime mit<br />
sozialpädagogischer Intensivbetreuung;<br />
die Stärkung und<br />
Begleitung nach der Geburt des<br />
Kindes in Gesprächs- und Spielgruppen;<br />
Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe; Hilfestellungen bei<br />
der Suche nach geeigneten Betreuungsangeboten<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Kind<br />
sind eine kleine Auswahl dessen,<br />
was in den Netzwerken der<br />
SkF-Ortsvereine an Unterstützungsangeboten<br />
<strong>für</strong> junge Frauen<br />
vorgehalten wird.<br />
Diese Hilfen weiter zu verbessern,<br />
konzeptionell mit vorhandenen<br />
trägerübergreifenden<br />
Modellen zu verknüpfen und<br />
damit eine optimale Angebotsstruktur,<br />
vor allem <strong>für</strong> problembelastete<br />
Familien anzubieten,<br />
ist <strong>das</strong> weitergehende Ziel unserer<br />
Bemühungen.<br />
Not sehen und handeln.<br />
Alexa und Marco sind mittlerweile<br />
Eltern geworden. Sie haben<br />
sich entschieden die kleine<br />
Tina in eine Pflegefamilie zu geben,<br />
Schule und Ausbildung zu<br />
beenden und ihre Beziehung<br />
zueinander zu prüfen. Sie wollen<br />
gemeinsam Verantwortung<br />
übernehmen, <strong>für</strong> <strong>das</strong> Kind und<br />
jeder einzelne erst einmal <strong>für</strong><br />
sich selbst. Auch <strong>das</strong> ist ein Erfolg<br />
unserer Arbeit!<br />
In der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
(DiAG) SkF im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> kommen die Vorstände<br />
und GeschäftsführerInnen zu<br />
Austausch, Information, gegenseitiger<br />
Beratung und diözesaner<br />
und überdiözesaner Interessensvertretung<br />
zusammen.<br />
Vier Sitzungen finden im Jahr<br />
statt. Thematische Schwerpunktthemen<br />
waren: Grundsatz-,<br />
Strukturüberlegungen<br />
und Satzungsfragen des Bundes-SkF<br />
mit umfänglichen Fragestellungen<br />
wie Bildung eines<br />
neuen SkF-Gesamtvereins, Aufsichtsgremien<br />
in den Vereinen,<br />
Bildung einer SkF-Dachstiftung,<br />
neuer SkF-Beitragsordnung,<br />
integriertes Fundraising sowie<br />
einer neuen SkF-Satzung <strong>für</strong><br />
Ortsvereine; <strong>das</strong> Projekt: „Ver-<br />
bandsentwicklung und Satzungsreform<br />
– <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.“ mit<br />
Beteiligung in den Projektgruppen<br />
„Aufgabenkritik und Aufbaustruktur“,„Verteilungssystematik<br />
der Kirchensteuermittel<br />
<strong>für</strong> die verbandliche Caritas/<br />
Grundlagen“, „Kampagne zur<br />
persönlichen Mitgliedschaft“,<br />
sowie „Caritasarbeit der Gemeinde“;<br />
Inhaltlich standen die<br />
Themenkomplexe Mehrgenerationenhäuser,<br />
Entwicklungen im<br />
Fachbereich „Häuslicher<br />
Gewalt“, „Frühe Hilfen <strong>für</strong> Kinder<br />
und ihre Familien“, Veränderung<br />
der Trägerlandschaft der Kindertagesstätten<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>,<br />
verstärkte aufgaben- und trägerbezogener<br />
Kooperationen<br />
und die Kampagne 2007 des<br />
DCV „Mach dich stark <strong>für</strong> starke<br />
Kinder“ im Vordergrund. Im Sept.<br />
2005 erfolgte ein SkF-Klausurtag<br />
zu den „Zukunftsfragen des<br />
SkF im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>“ sowie<br />
im Jan. 2007 ein SkF-Besinnungs-/Studientag<br />
zur Enzyklika<br />
„Deus Caritas est“ von Papst<br />
Benedikt dem XVI. sowie die<br />
Anbindung bei den Heiligtumsfahrten<br />
im Juli 2007 in <strong>Aachen</strong><br />
und Mönchengladbach „Kommt<br />
und Ihr werdet sehen“. In 2007<br />
fanden die Neuwahlen des Diözesanvorstandes<br />
der DiAG SkF<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> sowie die Benennungen<br />
<strong>für</strong> die diözesanen<br />
und bundesweiten Gremien und<br />
Ausschüsse, statt. Neu wurde in<br />
2006 eine SkF-GeschäftsführerInnenkonferenz<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
mit dem Ziel zu kollegialem<br />
und fachlichem Austausch eingerichtet.<br />
Diese Konferenz hat<br />
ein SkF-email-gestütztes-Kommunikationssystem<br />
und Kompetenznetzwerk<br />
eingerichtet sowie<br />
eine DiAG-SkF-Direkthilfe<br />
mit dem Ziel, PC-gestützte<br />
Kommunikation und direkte Abfragen<br />
zu ermöglichen.<br />
Ulla Dietz, Karin Heritsch,<br />
Birgit Kaatz
Sozialdienst<br />
Katholischer<br />
Männer im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
(SKM)<br />
Der SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />
Dienste ist als Fachverband<br />
der Kinder-, Jugend- und<br />
Gefährdetenhilfe dem Deutschen<br />
<strong>Caritasverband</strong> und seinen<br />
Gliederungen angeschlossen.<br />
Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> arbeiten<br />
12 Vereine mit 486 ehrenamtlichen<br />
und 223 hauptberuflichen<br />
Mitarbeiter/innen. Die SKM-Vereine<br />
wollen, <strong>das</strong>s Menschen in<br />
Not Helfer und Hilfe finden,<br />
Menschen zum sozial-caritativen<br />
Dienst in Kirche und Gesellschaft<br />
motiviert und befähigt<br />
werden und sich die gesellschaftlichen<br />
Bedingungen <strong>für</strong><br />
hilfebedürftige Menschen verbessern.<br />
Der SKM versteht sich<br />
als Anwalt <strong>für</strong> Arme und Benachteiligte<br />
in unserer Gesellschaft<br />
und Mitgestalter gesellschaftlicher<br />
Strukturen. In 2007<br />
wurden 11.689 Personen beraten<br />
und betreut.<br />
Die Vereine im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
sind in folgenden Arbeitsgebieten<br />
tätig: Allgemeine Soziale Beratung;<br />
BtG (gesetzl. Betreuungen);<br />
Beratung, Begleitung und<br />
Gewinnung Ehrenamtlicher,<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung;<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz;<br />
Gefährdeten- und<br />
Wohnungslosenhilfe; Hilfe <strong>für</strong><br />
Strafgefangene und Strafentlassene;<br />
Täter- Opferausgleich <strong>für</strong><br />
Jugendliche, Heranwachsende<br />
und Erwachsene, Anti-Gewalt-<br />
Training <strong>für</strong> Männer, Vormundschaften<br />
und Pflegschaften <strong>für</strong><br />
Minderjährige; Betreuungsweisungen;<br />
Migrationsarbeit; Wohngemeinschaften<br />
<strong>für</strong> gefährdete<br />
junge Frauen und junge Erwachsene;<br />
gemeinwesenorientierte<br />
Stadtteilarbeit; Betreutes<br />
Wohnen und Kontakt- und Beratungsstelle<br />
<strong>für</strong> psychisch<br />
erkrankte Menschen. Fünf Ortsvereine<br />
sind rein ehrenamtlich<br />
tätig sowie ein Verein auch im<br />
Bereich der stationären Altenarbeit.<br />
Die Vorstände und Geschäftsführungen<br />
kommen in der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
(DiAG) SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
zu Information, gegenseitiger<br />
Beratung, Austausch und Interessenvertretung<br />
zusammen.<br />
Vier Sitzungen finden jährlich<br />
statt. In der Sitzung am 08.02.<br />
2006 hat die DiAG SKM im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> beschlossen, einen<br />
eigenen Verbandsentwicklungs-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
prozess zu starten. Diesem Beschluss<br />
war die Entwicklung<br />
eines gemeinsamen Positionspapiers<br />
„Soziale Zukunft mitgestalten“<br />
vorausgegangen. Das<br />
Papier beschreibt die Wurzeln,<br />
Aufgaben und Ziele des SKM im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, und somit seine<br />
Identität: Das Positionspapier<br />
zeigt des weiteren die Herausforderungen<br />
auf, vor denen der<br />
SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> steht:<br />
der Rollenwandel der Freien<br />
Wohlfahrtspflege und die damit<br />
verbundenen Strukturanpassungen<br />
in der verbandlichen Caritas<br />
sowie die durch die Finanzkrise<br />
des <strong>Bistum</strong>s ausgelösten Veränderungsprozesse.<br />
Diese Herausforderungen<br />
verdeutlichten<br />
die Notwendigkeit, sich mit der<br />
Frage nach der Zukunft des<br />
SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> auseinander<br />
zu setzen.<br />
Den Auftakt zum Verbandsentwicklungsprozess<br />
bildete die<br />
Veranstaltung „Verbandsentwicklung<br />
SKM und SkF/M in der<br />
Diözese <strong>Aachen</strong>“ am 06.05.<br />
� Mitglieder der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 29
Seit März 2006 gibt es �<br />
in <strong>Aachen</strong> die<br />
Möglichkeit, sich als<br />
Familienpate zu<br />
engagieren.<br />
30 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
2006. Die ganztägige Auftaktveranstaltung<br />
baute auf der<br />
Open-Space-Technology auf,<br />
einer Methode zur selbstorganisierten<br />
und lösungsorientierten<br />
gemeinschaftlichen Bearbeitung<br />
von Themen. In Kleingruppen<br />
wurden die Themen Leitbild und<br />
Erscheinungsbild, Kooperation<br />
und Strukturen sowie Finanzen<br />
und Finanzierbarkeit zur Bearbeitung<br />
vorgeschlagen. Diese<br />
wurden zu den Themen Ehrenamt,<br />
Strukturen und Finanzen<br />
zusammengefasst und sollten<br />
quer zueinander sowie vor dem<br />
Hintergrund des Positionspapiers<br />
„Soziale Zukunft mitgestalten“<br />
diskutiert werden.<br />
Am 25.02.2008 hat die DiAG<br />
SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> <strong>das</strong> Positionspapier<br />
zum Thema Ehrenamt<br />
beschlossen. Hierin werden<br />
dem Ehrenamt konstitutive Bedeutung<br />
<strong>für</strong> die Arbeit des SKM<br />
beigemessen und Merkmale ei-<br />
Not sehen und handeln.<br />
ner qualifizierten ehrenamtlichen<br />
Arbeit beschrieben. Die Bearbeitung<br />
der Themen Finanzen<br />
und Strukturen wird, so der Beschluss<br />
der DiAG in ihrer Sitzung<br />
am 29.04.2008, im Rahmen<br />
eines Projektes erfolgen.<br />
Der Vorstand der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
ist beauftragt,<br />
ein solches Projekt zu konzipieren<br />
und umzusetzen.<br />
Weiter befassen sich die Mitglieder<br />
der DiAG SKM im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> mit dem Projekt: „Verbandsentwicklung<br />
und Satzungsreform<br />
– <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.“ und<br />
arbeiteten in den entsprechenden<br />
Projektgruppen mit sowie<br />
dem Verbandsentwicklungsprozess<br />
auf SKM-Bundesebene.<br />
Darüber hinaus waren Fragen<br />
von wirtschaftlicher Aufsicht und<br />
Selbstverpflichtung, Versicherungsschutz<br />
der Ortsvereine<br />
und Organe genau so Thema<br />
wie <strong>das</strong> Projekt: „Gut kombiniert“<br />
der Caritas in NRW. Die<br />
entsprechenden Benennungen<br />
<strong>für</strong> die diözesanen und bundesweiten<br />
Gremien sowie Ausschüsse<br />
erfolgten. Die SKM-<br />
Geschäftsführerkonferenz –<br />
organisiert als kollegialer Austausch<br />
– befasste sich ebenfalls<br />
mit den v.g. Themen.<br />
Einen hohen Stellenwert hat die<br />
Gewinnung, Begleitung und Unterstützungehrenamtlicher/freiwilliger<br />
Mitarbeiter/Innen. Anhand<br />
des Projektes „Familienpatenschaften<br />
von SKM und<br />
SkF <strong>Aachen</strong>“ wird dieses vorgestellt.<br />
Seit März 2006 gibt es in <strong>Aachen</strong><br />
die Möglichkeit, sich als Familienpate<br />
ehrenamtlich zu engagieren.<br />
Familienpaten gehen in<br />
einer von ihnen selbst gewählten<br />
Zeit <strong>für</strong> einige Stunden pro<br />
Woche in eine Familie, um dort<br />
als Partner <strong>für</strong> Kinder und Eltern<br />
da zu sein. Sie leisten durch<br />
ihren ehrenamtlichen Einsatz<br />
einen kleinen, aber unglaublich<br />
wichtigen Beitrag, Familien in<br />
ihrem Alltag zu entlasten und<br />
vor einem Zerbrechen zu schützen.<br />
Dank der guten Unterstützung<br />
seitens der Medien konnten die<br />
Träger des Projektes SKM und<br />
SkF die <strong>Aachen</strong>er Öffentlichkeit<br />
breit über <strong>das</strong> Projekt informieren.<br />
Das Echo ist seitdem enorm:<br />
Zahlreiche Frauen und auch<br />
Männer meldeten sich bei der<br />
Projektmitarbeiterin.<br />
Heute sind es 54 ehrenamtliche<br />
Familienpaten, die im Projekt<br />
mitarbeiten. 41 Paten gehen bereits<br />
in einem selbst gewählten<br />
Turnus in insgesamt 40 Familien,<br />
um dort mit kleinen Hilfen große<br />
Entlastung zu bringen. 13 interessierte<br />
Ehrenamtliche befinden<br />
sich noch in der Vorbereitungsphase<br />
und in einem intensiven<br />
Austausch mit schon erfahrenen<br />
Paten.<br />
Unter den Familienpaten befinden<br />
sich viele Frauen, die gerade<br />
die eigene Familienphase abgeschlossen<br />
haben. Insgesamt<br />
reicht <strong>das</strong> Altersspektrum aber<br />
von 22 bis 75 Jahren. Aus den<br />
vielen Gesprächen, Telefonaten<br />
und Treffen der letzen 1½ Jahre<br />
kristallisiert sich <strong>das</strong> deutliche<br />
Bild heraus, <strong>das</strong>s alle Annahmen<br />
des Projektes stimmen.<br />
Zum einen der Bedarf: In der<br />
gesamten Zeit haben sich über<br />
130 Familien gemeldet, die eine<br />
solche Unterstützung wünschen.<br />
Es gibt eine lange Warteliste.<br />
Aus den Kontakten mit<br />
den Familien und den Paten<br />
wird deutlich, wie entlastend<br />
selbst kleine Hilfen <strong>für</strong> Familien<br />
sind: emotional ebenso wie alltagspraktisch.<br />
Familien mit einem<br />
allein erziehenden Elternteil<br />
wie auch Familien mit drei oder<br />
mehreren Kindern stellen den<br />
größten Teil der Familien.
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Zum anderen <strong>das</strong> große Potential<br />
von Ehrenamtlichen in<br />
<strong>Aachen</strong>, die sich einer solchen<br />
Aufgabe stellen möchten. Es hat<br />
sich inzwischen ein großer Kreis<br />
von Ehrenamtlichen gebildet,<br />
der selbstbewusst an seine Arbeit<br />
herangegangen ist und viel<br />
Freude aus diesem verantwortlichen<br />
Engagement zieht. Die<br />
Anfangsphase wird von den<br />
Projektmitarbeiterinnen intensiv<br />
begleitet. Unterstützung bieten<br />
auch die regelmäßigen Treffen<br />
der Familienpaten, wo Erfahrungsaustausch<br />
und gegenseitige<br />
Hilfen im Vordergrund<br />
stehen. Im weiteren Verlauf entwickeln<br />
sich häufig sehr individuelle,<br />
persönliche Verbindun-<br />
Die IN VIA-Vereine – Kath. Mädchensozialarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> (3) sind in der Beratung,<br />
Bildung, Begleitung, Förderung<br />
und dem Schutz von Menschen<br />
insbesondere von Mädchen und<br />
jungen Frauen mit dem Ziel, sie<br />
auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit<br />
zu unterstützen, tätig. IN<br />
VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />
gen und Beziehungen zwischen<br />
Familie und Paten.<br />
Dieser Ansatz der Familienpatenschaften<br />
ist bisher in NRW<br />
ohne Beispiel. Er kann aufzeigen,<br />
<strong>das</strong>s es möglich ist, mit einer<br />
gezielten Ansprache von<br />
Ehrenamtlichen und einer professionellen<br />
Begleitung sehr wirkungsvolle<br />
soziale Arbeit zu leisten.<br />
Erfreulich <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />
ist, <strong>das</strong>s dieses Engagement<br />
sehr positive Resonanz von<br />
außen findet. Im Jahr 2006<br />
wurde <strong>das</strong> Projekt Familienpatenschaften<br />
durch die Stadt<br />
<strong>Aachen</strong> mit dem Prädikat „Familienfreundlich“<br />
ausgezeichnet.<br />
Im Jahr 2007 erhielt es den<br />
IN VIA –<br />
Katholische Mädchensozialarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
ist als zentraler, kath. caritativer<br />
Fachverband dem Deutschen<br />
<strong>Caritasverband</strong> und seinen Gliederungen<br />
angeschlossen. In<br />
den Vereinen <strong>Aachen</strong>, Düren<br />
und Krefeld arbeiten 156 Ehrenamtliche<br />
und 34 Hauptberufliche.<br />
Konkret sind die Vereine in<br />
den Arbeitsgebieten Schulsozialarbeit,<br />
Jugendsozialarbeit,<br />
1. Preis beim Ideenwettbewerb<br />
des Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es<br />
„Stark <strong>für</strong> Familien“ in<br />
Berlin.<br />
Seit Januar 2008 arbeitet eine<br />
weitere Fachkraft mit 50% BU<br />
im Projekt mit. Durch diese personelle<br />
Aufstockung kann <strong>für</strong><br />
mehr Familien eine Patenschaft<br />
ermöglicht und der Fokus besonders<br />
auf Familien mit einem<br />
neugeborenen Kind gerichtet<br />
werden, um möglichst zu einem<br />
frühen Zeitpunkt Entlastung und<br />
Unterstützung anzubieten.<br />
Dr. Mark Brülls,<br />
Mechthild Freese,<br />
Karin Heritsch<br />
Jugendberufshilfe, Weiterbildung,<br />
Casemanagement, Aupair-Beratung<br />
und -Vermittlung,<br />
der Wohnungslosen- und Gefährdetenhilfe,<br />
Arbeitsprojekte<br />
<strong>für</strong> langzeitarbeitslose Menschen,<br />
dem Cafe Lichtblick als<br />
Angebot <strong>für</strong> einsame und wohnungslose<br />
Menschen, Förderung<br />
des sozialen Engagement/Ehrenamt<br />
und mit zwei<br />
Bahnhofsmissionen (BHM) in<br />
<strong>Aachen</strong> (gemeinsam mit der<br />
Diakonie) und in Düren tätig.<br />
Armut und Not lassen sich nicht<br />
aus den Bahnhöfen verdrängen,<br />
denn Bahnhöfe sind immer ein<br />
besonderer Anziehungs- und<br />
Orientierungspunkt in einer<br />
Stadt. In der BHM spiegeln sich<br />
die Probleme der Gesellschaft<br />
wieder; BHM’en sind Seismographen<br />
der Gesellschaft. Zur<br />
BHM kommen Menschen, die<br />
� Mitglieder der DiAG<br />
IN VIA – Kath.<br />
Mädchensozialarbeit im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 31
Mitarbeiter/innen und �<br />
Vorstandsmitglieder der<br />
Bahnhofsmission<br />
IN VIA Düren<br />
32 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Rat suchen und Hilfe benötigen.<br />
Das Angebotsspektrum der<br />
BHM umfasst: Begleitung zum<br />
Zug, Umsteigehilfen, Reisebegleitung,<br />
Beratung und Vermittlung<br />
von Hilfen in existenziellen<br />
Notlagen, Begleitung von „Kids<br />
on Tour“, Organisation von besonderem<br />
Service bei Großveranstaltungen.<br />
In 2007 wurde<br />
die BHM <strong>Aachen</strong> 8987 mal und<br />
die BHM Düren 2509 mal von<br />
Personen in Anspruch genommen.<br />
In den BHMen <strong>Aachen</strong> und<br />
Düren arbeiten 3 hauptamtliche<br />
Fachkräfte und 35 ehrenamtliche/freiwillige<br />
Helfer/innen. In<br />
der BHM Düren, die sich in einer<br />
personellen, konzeptionellen<br />
und räumlichen Umorganisation<br />
befindet, konnten 14 neue ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter/innen<br />
im Alter von 18 bis 35 Jahren<br />
gewonnen werden. In der<br />
BHM <strong>Aachen</strong> gibt es zu einem<br />
Küchen- und Bürobereich einen<br />
Besucherraum sowie Übernachtungsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong><br />
zwei Personen und neu einen<br />
„Raum der Stille“. Austausch,<br />
Fortbildung und ein vernetztes<br />
Arbeiten sind <strong>für</strong> die Mitarbeiter/innen<br />
der BHM unerlässlich,<br />
um den vielfältigen Notsituationen<br />
der Menschen am Bahnhof<br />
fachkompetent begegnen zu<br />
können. Am 21.04.2007 fand<br />
der bundesweite Tag der Bahnhofsmissionen<br />
zu dem Thema:<br />
„Ehrenamt – Jeder zählt!“ in den<br />
Not sehen und handeln.<br />
neu gestalteten Räumlichkeiten<br />
der BHM <strong>Aachen</strong> am Gleis 1<br />
statt.<br />
Zum Weltjugendtag wurde die<br />
BHM Düren zum Logistikzentrum<br />
<strong>für</strong> 4000 französische Gäste,<br />
die mit Bussen ankamen<br />
und mit Sonderzügen nach<br />
Köln weiterfuhren. Eine weitere<br />
Sonderaktion wurde zum Grönemeyer<br />
Konzert am 31.05.<br />
2008 durchgeführt. Nachfolgend<br />
ein Protokollbuchauszug:<br />
„Am 31.05.2008 wurde die<br />
BHM neben der regulären täglichen<br />
Öffnungszeit durchgehend<br />
von 6 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
bis 01.00 Uhr besetzt.<br />
Die BHM zeigte Präsenz dadurch,<br />
<strong>das</strong>s die Mitarbeiter/innen<br />
mit Ihrer Dienstkleidung<br />
am Bahnhof anzutreffen<br />
waren und somit als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung standen.<br />
In der BHM war ein Bett aufgebaut,<br />
was den an- und abreisenden<br />
Fans die Möglichkeit<br />
bot, sich kurzeitig auszuruhen.<br />
Ebenfalls war <strong>für</strong> Kaltgetränke<br />
gesorgt, die von IN VIA zur Verfügung<br />
gestellt wurden. Es fanden<br />
sich immer wieder Menschen<br />
in der BHM ein, um einen<br />
Kaffee zu trinken und zu reden.<br />
Während des Abreiseverkehrs<br />
wurde durch den Sanitätsdienst<br />
eine junge Familie darauf aufmerksam<br />
gemacht, <strong>das</strong>s die<br />
BHM zur Verfügung steht. Diese<br />
Familie hatte noch 45 Minuten<br />
Wartezeit vor sich und hatte ein<br />
kleines schlafendes Kind auf<br />
dem Arm. Diesem wurde ermöglicht,<br />
sich in der BHM etwas<br />
hinzulegen. Den Eltern wurde<br />
ein Kaffee angeboten“.<br />
In der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />
(DiAG) IN VIA – Kath.<br />
Mädchensozialarbeit im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> kommen die Vorstände<br />
und Geschäftsführungen zu<br />
Austausch, Information, Beratung<br />
und Beschlussfassung vier<br />
mal jährlich zusammen. Themen<br />
waren: Neue, veränderte Arbeits-<br />
und Aufgabengebiete bei<br />
IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit;<br />
<strong>das</strong> Projekt: „Verbandsentwicklung<br />
und Satzungsreform –<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V. und die entsprechende<br />
Beteiligung in vier Projektgruppen;<br />
Entwicklung der<br />
Haushaltssituation im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> und im Land NRW;<br />
Jugendberufshilfe und Patenschaften;<br />
Fragestellungen von<br />
Theologie und Ethik – bezogen<br />
auf konkrete IN VIA–Situationen<br />
vor Ort; „Wie mit Konkurrenz –<br />
auch verbandlicher Konkurrenz<br />
umgehen und die Zusammenarbeit<br />
der IN VIA – Diözesanebene<br />
mit dem Vorstand der DiAG SkF<br />
und SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Darüber hinaus wurden die bundesrelevanten<br />
IN VIA – Themen<br />
von Migration, Vergaberecht,<br />
Rahmenkonzeption <strong>für</strong> Angebote<br />
der Berufsorientierung weiterführend<br />
behandelt. Im Sept.<br />
2007 wurde <strong>das</strong> neue Sprecherteam<br />
der DiAG IN VIA –<br />
Kath. Mädchensozialarbeit im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> gewählt. Darüber<br />
hinaus fand die Entsendung<br />
von Vertreter/Innen in den Diözesancaritasrat,<br />
in die Vertreterversammlung<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
e.V. und des Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es<br />
sowie in die IN VIA -<br />
Bundesgremien statt.<br />
Karin Heritsch,<br />
Norbert Schoeller
Malteser Hilfsdienst e.V.<br />
Hilfe, die ankommt: <strong>das</strong> stellen<br />
die Malteser in der Diözese<br />
<strong>Aachen</strong> seit über 50 Jahren<br />
überzeugend unter Beweis.<br />
Die ehrenamtlichen Helferinnen<br />
und Helfer engagieren sich in<br />
der Notfallvorsorge, in der Ausbildung,<br />
den sozialen Diensten,<br />
der Auslandsarbeit und in der<br />
Jugendarbeit.<br />
In ehrenamtlichen Besuchs- und<br />
Betreuungsdiensten bringen die<br />
Malteser armen, alten, kranken<br />
oder behinderten Menschen Hilfe<br />
und menschliche Nähe, wie<br />
es dem Malteser-Leitsatz „Wahrung<br />
des Glaubens und Hilfe<br />
den Bedürftigen“ entspricht.<br />
In fünf Orten der Diözese <strong>Aachen</strong><br />
arbeiten eine Vielzahl ehrenamtlicher<br />
Malteser in der ambulanten<br />
Hospizarbeit, betreuen unheilbar<br />
kranke Menschen, deren<br />
Angehörigen und begleiten bei<br />
der Trauer. Die Hospizgruppen<br />
der Malteser in <strong>Aachen</strong> und<br />
Grefrath bestehen nunmehr seit<br />
fast 14 Jahren.<br />
Im Weiteren warten die Malteser<br />
mit ihren Diensten: Mobiler Sozialer<br />
Dienst, Mahlzeitendienst,<br />
Hausnotrufdienst, Rettungsdienst<br />
und Krankentransport,<br />
Fahrdienst <strong>für</strong> Behinderte, Rückholdienst<br />
und Kleiderkammern<br />
auf.<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Zur Notfallvorsorge gehören die<br />
beiden großen Bereiche Katastrophenschutz<br />
und Sanitätsdienst.<br />
Bei Großveranstaltungen<br />
wie dem Weltjugendtag, dem<br />
<strong>Aachen</strong>er Reitturnier, den Karnevalsumzügen,<br />
wie auch der<br />
jährlichen Lourdes-Wallfahrt<br />
sind die Malteser im Einsatz. Zur<br />
Notfallvorsorge zählt auch der<br />
Bereich der Psychosozialen<br />
Notfallversorgung und damit die<br />
Fachbereiche Notfallseelsorge,<br />
Krisenintervension und Hilfe <strong>für</strong><br />
Helfer (CISM).<br />
Bei den vielfältigen Aufgaben ist<br />
<strong>das</strong> Wachstum der Malteser<br />
Jugend mit den 193 Jugendlichen<br />
in 17 Malteser Kinder- und<br />
Jugendgruppen, die Spiele,<br />
Sport und soziales Engagement<br />
verbindet, ein großer Hoffnungsträger.<br />
Getragen wird die Arbeit in der<br />
Diözese <strong>Aachen</strong> durch 1.802<br />
aktive Malteser-Mitglieder, durch<br />
die Zivildienstleistenden, FSJ’ler<br />
sowie hauptamtlichen Mitarbeiter<br />
in den 20 Dienststellen.<br />
Die Malteser werden ihre konsequente<br />
Einstellung auf Qualität<br />
im Dienste der Menschen fortführen,<br />
um immer sicherer und<br />
zuverlässiger helfen zu können.<br />
So wurde im Jahr 2005 ein auf<br />
die DIN 9001 ausgerichtetes<br />
Qualitätsmanagement im Bereich<br />
der Ausbildung eingeführt<br />
und im Jahr 2008 im Bereich<br />
des Mahlzeitendienstes, nachdem<br />
vor mehr als 12 Jahren die<br />
Malteser als erste Organisation<br />
ein bundesweit einheitliches<br />
Qualitätsmanagement im Rettungsdienst<br />
integrierten.<br />
Gerold Alzer<br />
�<br />
Die Malteser begleiten<br />
eine Jugendwallfahrt im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 33
Die Selbsthilfegruppen ●<br />
des Kreuzbundes bieten<br />
Suchtkranken die<br />
Möglichkeit über ihre<br />
Lebenssituation zu<br />
sprechen.<br />
Im direkten Kontakt ●<br />
von Mensch zu Mensch<br />
Not erkennen.<br />
34 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Der Kreuzbund<br />
Der Kreuzbund ist die Katholische<br />
Selbsthilfegemeinschaft <strong>für</strong><br />
Suchtkranke und deren Angehörige<br />
als Fachverband im<br />
Deutschen <strong>Caritasverband</strong>.<br />
Die ehrenamtliche Helfergemeinschaft<br />
steht Menschen mit<br />
einer Suchtproblematik und deren<br />
Angehörigen auf dem Weg<br />
in ein abstinentes und selbst<br />
bestimmtes Leben zur Seite<br />
Der Diözesanverband im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> wurde 1969 gegründet<br />
und bietet mit seinen vielfältigen<br />
Gruppenangeboten ein flächendeckendes<br />
Netz ehrenamtlicher<br />
Hilfen bei Suchtproblematiken<br />
an. Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> treffen<br />
sich etwa 600 Menschen in 31<br />
Gruppen wöchentlich zu den<br />
Gruppenabenden.<br />
Die ehrenamtlichen Helfer des<br />
Kreuzbundes ermutigen und<br />
begleiten Suchtkranke und ihre<br />
Angehörigen dabei, professionelle<br />
medizinische und therapeutische<br />
Hilfen in Anspruch zu<br />
nehmen. Sie halten während der<br />
stationären Maßnahmen den<br />
Kontakt und ermutigen im Anschluss<br />
über die Selbsthilfe dazu,<br />
ihre Abstinenz zu festigen.<br />
Vinzenzkonferenzen<br />
Die erste Vinzenzkonferenz in<br />
unserem <strong>Bistum</strong> ist 1849 entstanden,<br />
nur vier Jahre nach der<br />
Gründung der ersten deutschen<br />
Vinzenzkonferenz. Zu jener Zeit<br />
war die städtische Armenpflege<br />
nicht in der Lage, sich im geforderten<br />
Masse der Bedürftigen<br />
anzunehmen. So entstanden im<br />
Zuge der Industrialisierung vor<br />
allem in den Ballungsräumen<br />
weitere Konferenzen, die bis in<br />
Not sehen und handeln.<br />
Interessierte und Betroffene sind<br />
willkommen und können die Angebote<br />
kostenlos nutzen. Die<br />
Gruppen sind <strong>für</strong> alle Menschen<br />
offen, die ihr Suchtproblem besprechen<br />
und überwinden wollen.<br />
Die Gruppen werden von<br />
Betroffenen geleitet, die seit<br />
längerem abstinent leben. Die<br />
Gruppenleiter sind in der Leitung<br />
von Gruppen und in der<br />
Gesprächsführung geschult.<br />
Neben den Gruppentreffen bietet<br />
der Kreuzbund Gesprächskreise<br />
<strong>für</strong> Angehörige und Ehepartner<br />
von Suchtkranken an.<br />
Ehrenamtliche des Kreuzbundes<br />
besuchen regelmäßig die<br />
Suchtstationen der Fachkrankenhäuser<br />
und informieren und<br />
ermutigen die dort stationär behandelten<br />
Suchtkranken über<br />
die Möglichkeiten zur weiteren<br />
Abstinenz, die vor Ort befindlichen<br />
Hilfeangebote und die<br />
Möglichkeiten zur Selbsthilfe.<br />
Die Selbsthilfegruppen bieten<br />
Suchtkranken im anonymen<br />
die heutige Zeit fortbestehen.<br />
Als Fachverband des Deutschen<br />
<strong>Caritasverband</strong>es sehen<br />
die Vinzenzkonferenzen ihre<br />
Aufgabe vor allem darin, insbesondere<br />
die aus soziodemografischer<br />
Sicht randständigen,<br />
bedürftigen und oft alleinstehenden<br />
Menschen in den Gemeinden<br />
regelmäßig aufzusuchen.<br />
Es ist ein Wesensmerkmal vinzentinischer<br />
Arbeit, im direkten<br />
Rahmen die Möglichkeit über ihre<br />
Lebenssituation zu sprechen<br />
und in der Gruppe auf Menschen<br />
zu treffen, die gleiche Probleme<br />
haben oder diese Probleme mit<br />
Hilfe der Gemeinschaft schon<br />
überwunden haben. Die Gruppen<br />
bieten Hilfen und Unterstützung<br />
bei Alltagsproblemen an,<br />
informieren über Möglichkeiten<br />
der abstinenten Freizeitgestaltung<br />
und geben dem häufig isolierten<br />
Suchtkranken <strong>das</strong> Gefühl<br />
von Gemeinschaft und Wertschätzung.<br />
Der Kreuzbund nimmt mit Besorgnis<br />
zur Kenntnis, <strong>das</strong>s sich<br />
besonders <strong>das</strong> Trinkverhalten<br />
in der Jugendkultur verändert.<br />
Flatrate-Partys, Komasaufen<br />
und gesellschaftliche Akzeptanz<br />
gegenüber trinkenden Jugendlichen<br />
haben ein erschreckendes<br />
Ausmaß angenommen. Des<br />
weiteren weist der Kreuzbund<br />
auf <strong>das</strong> gesteigerte Suchtverhalten<br />
von Frauen sowie problematisches<br />
Essverhalten von<br />
Jugendlichen hin.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Kreuzbund im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
finden Sie unter<br />
www.kreuzbund-aachen.de<br />
Raimund Latz<br />
Oskar Knops<br />
Kontakt von Mensch zu Mensch,<br />
Not zu erkennen und konkrete<br />
Hilfe zu leisten. Dabei geht es<br />
nicht bloss um die Vermittlung<br />
lebensnotwendiger materieller<br />
Hilfe, sondern auch um Beistand<br />
in immaterieller Not.
Die Arbeitsschwerpunkte der<br />
Vinzenzkonferenzen im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> liegen in der Betreuung<br />
und Begleitung von Arbeitslosen<br />
und deren Familien, der Hilfe <strong>für</strong><br />
Aussiedler, in Besuchsdiensten<br />
in Krankenhäusern und Altenheimen,<br />
sowie im Durchführen<br />
von Kaffee-Nachmittagen <strong>für</strong><br />
ältere und betagte Mitmenschen<br />
und dem Unterhalt von Kleiderstuben.<br />
In Mönchengladbach-<br />
Neuwerk und im Stadtteil<br />
Speick werden auch regelmäßige<br />
Sprechstunden <strong>für</strong> Notfälle<br />
(Beratung sowie Begleitung bei<br />
Behördengängen) angeboten.<br />
Aufgrund ihrer beruflichen Beanspruchung<br />
hat Brigitte Mackes<br />
aus Mönchengladbach-Neuwerk<br />
darauf verzichtet, sich<br />
2006 zur Wiederwahl ins Präsi-<br />
Raphaels-Werk<br />
Das Raphaels-Werk ist ein Fachverband<br />
des Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es.<br />
Der Sitz des Generalsekretariates<br />
ist Hamburg.<br />
Das Raphaels-Werk arbeitet im<br />
Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz<br />
und bietet Beratung<br />
an <strong>für</strong><br />
■ Menschen, die ihren Wohnsitz<br />
vorübergehend oder auf<br />
Dauer ins Ausland verlegen<br />
möchten<br />
■ Flüchtlinge, die die Weiterwanderung<br />
in ein Drittland<br />
oder die freiwillige Rückkehr<br />
in ihr Heimatland in Erwägung<br />
ziehen<br />
■ Bi-nationale Paare, die eine<br />
Eheschließung im In- oder<br />
Ausland anstreben.<br />
Diese Aufgabe wird durch Beratungsstellen<br />
in den deutschen<br />
Diözesen wahrgenommen.<br />
dium der Gemeinschaft der Vinzenzkonferenzen<br />
Deutschlands<br />
(VKD) zu stellen. Sie war 2002<br />
als erste Frau in der 150-jährigen<br />
Geschichte in dieses Gremium<br />
gewählt worden.<br />
Mit Erich Schmitz aus Remagen<br />
(Erzbistum Köln), wurde im September<br />
2005 erstmals ein Deutscher<br />
zum Generalsekretär der<br />
Weltvinzenzgemeinschaft gewählt.<br />
Als langjähriges Mitglied<br />
des Präsidiums VKD kann er<br />
seine reiche Erfahrung in der vinzentinischen<br />
Arbeit fruchtbringend<br />
im neuen anforderungsreichen<br />
Amt nutzbar machen.<br />
Wie allenthalben im Bereich der<br />
ehrenamtlichen Arbeit ist auch<br />
jene der Vinzenzkonferenzen<br />
Im Bereich des <strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong><br />
unterhält der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong><br />
die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />
<strong>Aachen</strong>-Land e.V. im Auftrag<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> eine staatlich<br />
anerkannte Beratungsstelle.<br />
Das Beratungsangebot bietet<br />
neben der Vermittlung von relevanten<br />
Fachinformationen vor<br />
allem die Gelegenheit, <strong>das</strong> geplante<br />
Vorhaben zu reflektieren,<br />
um so eine tragfähige Entscheidung<br />
treffen zu können.<br />
Die Anzahl der Rat Suchenden,<br />
die Deutschland zumindest<br />
vorübergehend den Rücken<br />
kehren wollten, nahm in den<br />
vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
zu.<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
wegen Überalterung der Mitglieder<br />
stets in der Pflicht, ihre Aufgabenerfüllung<br />
zu überprüfen.<br />
Es fällt schwer, neue Kräfte zu<br />
gewinnen. Dennoch zeigt sich<br />
hier und da ein Licht, <strong>das</strong> Raum<br />
<strong>für</strong> Hoffnung lässt. In den sechs<br />
bestehenden Konferenzen im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> (je drei in Mönchengladbach<br />
und in <strong>Aachen</strong>)<br />
hält sich die Zahl der Mitarbeitenden<br />
mit insgesamt 55 Aktiven<br />
auf etwa gleichem Niveau.<br />
Für alle Konferenzen wird in den<br />
kommenden Jahren ein Schwerpunkt<br />
die Gewinnung neuer und<br />
vor allem jüngerer Mitglieder<br />
sein, um so die Kontinuität der<br />
Arbeit sicherzustellen.<br />
Walter Schäppi<br />
Dabei wurden nicht ausschließlich<br />
berufliche oder gar wirtschaftliche,<br />
sondern auch familiäre,<br />
wie auch sehr persönliche<br />
Gründe <strong>für</strong> <strong>das</strong> geplante Vorhaben<br />
genannt. Die letztgenannten<br />
Motive beinhalteten häufig<br />
die Annahme, bessere Rahmenbedingungen<br />
im Ausland vorzufinden,<br />
sich individuell besser<br />
entfalten zu können.<br />
�<br />
Die Anzahl der Ratsuchenden,<br />
die Deutschland<br />
zumindest vorübergehend<br />
den Rücken<br />
kehren wollten, nahm in<br />
den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich zu.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 35
Die Planung und �<br />
Veranstaltung pflegefachlicher<br />
Fortbildungen<br />
ist Aufgabe der<br />
Gemeinschaft.<br />
36 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die Beratungen von Flüchtlingen<br />
hinsichtlich der Möglichkeiten<br />
einer Weiterwanderung in ein<br />
Drittland nahm mehr und mehr<br />
ab; auf der anderen Seiten gibt<br />
es auch kaum noch Möglichkeiten<br />
hierzu, da die klassischen<br />
Einwanderungsländer USA, Kanada,<br />
Australien und Neuseeland<br />
ihre Sonderprogramme entweder<br />
geschlossen und derart umgestaltet<br />
haben, <strong>das</strong>s deren Kriterien<br />
kaum noch erfüllt werden.<br />
Im Rahmen einer Perspektivberatung<br />
setzten sich Rat suchen-<br />
Caritas-<br />
Gemeinschaft<br />
<strong>für</strong> Pflege und<br />
Sozialberufe<br />
Die Caritas-Gemeinschaft ist eine<br />
Berufsorganisation von und<br />
<strong>für</strong> Mitarbeiter/innen, die als<br />
Pflegefachkräfte und Sozialberufler<br />
im Gesundheitswesen<br />
tätig sind. Die Zentrale der<br />
Caritas-Gemeinschaft ist in<br />
Freiburg i. Brsg. Die einzelnen<br />
Diözesangemeinschaften der<br />
Berufsorganisation sind analog<br />
zum Deutschen <strong>Caritasverband</strong><br />
strukturiert. Die Diözesanleitungen<br />
und die gewählten Beiräte<br />
Not sehen und handeln.<br />
de Flüchtlinge hingegen eher<br />
mit einer möglichen Rückkehr<br />
ins Heimatland auseinander.<br />
Da auch Landes-, Bundes- und<br />
auch auf EU-Ebene Bestrebungen<br />
im Gange sind, die bereits<br />
bestehenden Rückkehrförderungsprogrammen<br />
auszuweiten,<br />
kann in Zukunft davon ausgegangen<br />
werden, <strong>das</strong>s die Zahl<br />
der Beratungen in diesem<br />
Bereich zunehmen wird.<br />
Norbert Suing<br />
der Diözesangemeinschaften<br />
garantieren die persönliche Beratung<br />
der Mitglieder, Weitergabe<br />
berufspolitischer Informationen,<br />
Planung und Durchführung<br />
pflegefachlicher Fortbildungen<br />
und sonstiger regionalen Aktivitäten.<br />
Die Caritas-Gemeinschaft und<br />
der katholische Berufsverband<br />
<strong>für</strong> Pflegeberufe e.V. werden<br />
fusionieren. Die gemeinsame<br />
Delegierten- und Vertreterversammlung<br />
im Oktober 2007 der<br />
beiden Verbände hat einzelne<br />
Maßnahmenpakete beschlossen,<br />
so <strong>das</strong>s bis Ende 2009 ein<br />
Satzungsentwurf <strong>für</strong> den neuen<br />
Verband vorliegen wird und die<br />
Fusion 2010 möglich wird. Die<br />
Fusion soll in einen berufsorientierten<br />
Verband <strong>für</strong> Pflege- und<br />
Sozialberufe des Gesundheitswesens<br />
münden. Das hat zur<br />
Folge, <strong>das</strong>s sich <strong>für</strong> die Diözesangemeinschaft<br />
<strong>Aachen</strong> eine<br />
neue Situation ergibt.<br />
Die bisherige strukturelle Untergliederung<br />
der Caritas-Gemeinschaft<br />
sind die Diözesangemein-<br />
schaften. Die hauptamtlichen<br />
Stellen der Diözesangemeinschaften<br />
in NRW sind überwiegend<br />
vakant. Im Hinblick auf die<br />
Fusion und die damit angestrebte<br />
Länderstruktur des neuen<br />
Verbandes, bietet sich an,<br />
<strong>das</strong>s die Caritas-Gemeinschaft<br />
eine Landesarbeitsgemeinschaft<br />
entwickelt.<br />
Der Vorstand der Caritas-Gemeinschaft<br />
hatte eine Steuerungsgruppe,<br />
bestehend aus<br />
Mitgliedern der fünf Diözesangemeinschaften<br />
in NRW, beauftragt,<br />
Vorschläge <strong>für</strong> die Bildung<br />
einer solchen Landesarbeitsgemeinschaft<br />
zu erarbeiten.<br />
Der Vorschlag sieht vor, <strong>das</strong>s<br />
die Landesarbeitsgemeinschaft<br />
in NRW mit einer hauptamtlich<br />
50%-igen Landesstelle ausgestattet<br />
wird. Aufgabe der<br />
Landesstelle soll es sein, in den<br />
berufspolitischen Gremien auf<br />
Landesebene mitzuwirken, Projekte<br />
in NRW zu initiieren und zu<br />
unterstützen und die Koordination<br />
der einzelnen Diözesangemeinschaften<br />
in NRW sicherzustellen.<br />
Eine Anbindung der<br />
Landesarbeitsgemeinschaft an<br />
die Caritasverbände in NRW<br />
ist weiterhin gewünscht.<br />
Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> wurde zum<br />
1.05.2008 die Leitung der Diözesangemeinschaft<br />
einer ehrenamtlichen<br />
Koordination übergeben.<br />
Die Aufgaben der bisherigen<br />
hauptamtlichen Diözesanleitung<br />
wurden auf einzelne Beiratsmitglieder<br />
übertragen, Eine inhaltliche<br />
Anbindung der Diözesangemeinschaft<br />
<strong>Aachen</strong> an den<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V. wurde strukturell<br />
festgelegt. Alle Angebote der<br />
Caritas-Gemeinschaft <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> werden wie<br />
bisher durch den Beirat und<br />
andere Mitglieder der CG gewährleistet.<br />
Jürgen Spicher
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die regionalen Caritasverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
In den acht Regionen des <strong>Bistum</strong>s<br />
übernehmen die regionalen<br />
Caritasverbände (RCV) die Caritasaufgaben<br />
vor Ort und sind<br />
dort ebenfalls Träger von<br />
Einrichtungen und Diensten.<br />
■ <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />
<strong>Aachen</strong>-Land<br />
■ Düren-Jülich<br />
■ Eifel<br />
■ Heinsberg<br />
■ Kempen-Viersen<br />
■ Krefeld<br />
■ Mönchengladbach-Rheydt<br />
Jeder regionale Verband ist<br />
juristisch als eingetragener<br />
Verein tätig, mit eigenem Vorstand,<br />
eigener Geschäftsführung<br />
und Geschäftsstelle<br />
und zugleich sind die Regionalverbände<br />
auch Gliederungen<br />
des DiCV.<br />
Nach der Satzung sind die<br />
Hauptaufgaben der regionalen<br />
Caritasverbände:<br />
■ die Caritas in den Pfarrgemeinden<br />
sowie die der ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter im gesamten<br />
Bereich der Caritas<br />
ermöglichen, anregen und<br />
fördern<br />
■ <strong>das</strong> Zusammenwirken in den<br />
Regionen aller auf dem Gebiet<br />
der Caritas tätigen Personen,<br />
Gruppen und Einrichtungen<br />
herbeiführen und die<br />
Zusammenarbeit mit Behörden<br />
und sonstigen öffentlichen<br />
Organen gewährleisten<br />
■ eigene karitative Unternehmungen<br />
durchführen und karitative<br />
Einrichtungen schaffen<br />
und unterhalten<br />
Derzeit sind die regionalen<br />
Caritasverbände in wichtigen<br />
Arbeitsfeldern durch Einrichtun-<br />
gen tätig und bieten Hilfen <strong>für</strong><br />
besondere Zielgruppen an. Dies<br />
sind schwerpunktmäßig:<br />
■ Hilfen <strong>für</strong> Familien,<br />
Erziehung von Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
z. B. Familienpflege, Vermittlung<br />
von Mutter-Kind-Kuren,<br />
Formen der Jugendhilfe.<br />
Diese Hilfen werden entweder<br />
unterstützend oder<br />
ergänzend zur Familienerziehung<br />
angeboten.<br />
■ Sucht, psychosoziale<br />
Erkrankungen oder Behinderungen<br />
z. B. Alkohol- und Drogenberatungsstellen,<br />
Wohnheime<br />
und Wohngemeinschaften <strong>für</strong><br />
psychisch Erkrankte.<br />
Formen der Hilfe sind Beratungsdienste,<br />
ambulante, teilstationäre<br />
oder stationäre<br />
Angebote.<br />
■ Alter, Gesundheit, Pflege<br />
In allen Regionen bildeten die<br />
Angebote der ambulanten<br />
Caritaspflegestationen (43<br />
mit ca. 800 Mitarbeitern),<br />
Tages- und Kurzzeitpflege,<br />
Betreutes Wohnen, Angebot<br />
von Altenwohnungen, Altenheimen,<br />
Hospiz, Mobile<br />
Haushaltshilfen, Hausnotrufsysteme,<br />
Mittagstisch usw.<br />
einen Schwerpunkt der Caritasarbeit<br />
■ Menschen mit sozialen<br />
Problemen im Lebensraum<br />
der Pfarrgemeinden<br />
Gemeindesozialarbeit, Förderung<br />
von Projekten, Gruppen<br />
und Caritasgruppen, Initiierung<br />
von Freiwilligen- und<br />
Begegnungszentren,<br />
Führung von Schuldner- und<br />
Insolvenzberatungsstellen,<br />
Seniorenerholung sowie offe-<br />
ne Formen der Altenhilfe in<br />
Altenclubs und Altentagesstätten,<br />
Migrationsdienste<br />
und Hilfen <strong>für</strong> Flüchtlinge und<br />
ausländische Mitbürger sind<br />
die Angebote hierzu.<br />
Die folgenden Themenberichte<br />
geben jeweils Schwerpunkte<br />
der regionalen Verbandsarbeit<br />
wieder.<br />
Die Geschäftsführer<br />
der regionalen<br />
Caritasverbände im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
v.l.n.r.:<br />
Peter Babinetz,<br />
Lothar Frank,<br />
Bernhard Verholen,<br />
Hans-Georg Liegener,<br />
Hubert De Brower,<br />
Gottfried Küppers,<br />
Otto Nieswand<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 37<br />
�
Im Südkreis <strong>Aachen</strong> ●<br />
und Südkreis Euskirchen<br />
werden z.Zt. 55 Familien<br />
von 22 Mitarbeiterinnen<br />
im Bereich der<br />
Familienhilfe bereut.<br />
Seit 2004 sind die ●<br />
Einsätze der klassischen<br />
Familienpflege,<br />
die durch die Krankenkassen<br />
finanziert werden<br />
um 50% zurückgegangen.<br />
2007 waren<br />
75% aller Familienhilfefälle<br />
HOT-Einsätze<br />
(ca. 60% im Bereich<br />
der Jugendhilfe und<br />
15% im BETREUTEN<br />
WOHNEN).<br />
38 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Eifel e.V.<br />
Seit mehr als 30 Jahren bietet<br />
der Eifler <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Menschen im Südkreis <strong>Aachen</strong><br />
und im Südkreis Euskirchen<br />
soziale Hilfen und Dienstleistungen.<br />
Er ist Dienstgeber <strong>für</strong> mehr<br />
als 270 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />
Die Beratungsangebote<br />
und Hilfen werden jährlich<br />
von mehr als 2100 Ratsuchenden<br />
in Anspruch genommen.<br />
Weitere 1100 Kunden entscheiden<br />
sich <strong>für</strong> Leistungen der vier<br />
Pflegestationen in Mechernich,<br />
Schleiden, Simmerath und Blankenheim.<br />
Der Verband bietet<br />
unterschiedliche Selbsthilfeangebote<br />
und in zahlreichen Projekten<br />
engagieren sich mehr als<br />
420 Ehrenamtliche. Ca. 800<br />
Menschen unterstützen die Caritasarbeit<br />
in der Region durch<br />
ihre Mitgliedschaft.<br />
Die Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre zeigt insbesondere,<br />
<strong>das</strong>s <strong>für</strong> viele Eltern Familien-<br />
Not sehen und handeln.<br />
leben immer schwieriger wird.<br />
Einerseits steigt der gesellschaftliche<br />
Leistungsdruck und damit<br />
auch der Anforderungsdruck an<br />
die Erziehungskompetenz ständig,<br />
anderseits werden Familien<br />
zunehmend mehr strukturell<br />
benachteiligt und an den Rand<br />
unserer Gesellschaft gedrängt.<br />
Es ist daher nicht verwunderlich,<br />
<strong>das</strong>s immer mehr junge Familien<br />
mit Kindern fachliche Beratung<br />
und Begleitung benötigen<br />
Haushaltsorganisationstraining<br />
(HOT)<br />
HOT ist eines dieser Angebot im<br />
Bereich der Familienhilfe, <strong>das</strong><br />
der Verband seit einigen Jahren<br />
sehr erfolgreich anbietet.<br />
Es richtet sich vorrangig an<br />
stark belastete Familien, die mit<br />
einer Vielzahl an Problemen<br />
konfrontiert sind. Oftmals sind<br />
sie betroffen von: Armut, Arbeitslosigkeit,<br />
beengten Wohnverhältnissen,<br />
Benachteiligung<br />
von Bildungsmöglichkeiten,<br />
Krankheit und Erziehungsproblemen.<br />
Die alltäglichen Anforderungen,<br />
eine Vielzahl an meist existentiellen<br />
Nöten gleichzeitig bewältigen<br />
zu müssen, überlasten<br />
diese Eltern und verlangen ihnen<br />
ein Maß an grundlegenden<br />
Alltagskompetenzen ab, die sie<br />
in ihrer eigenen Kindheit oftmals<br />
nicht erlernt haben. In der Folge<br />
sind sie häufig nicht mehr in der<br />
Lage, Sorge <strong>für</strong> ihre eigenen<br />
Kinder zu tragen.<br />
HOT kennzeichnet sich besonders<br />
durch seinen methodischen<br />
Ansatz in der Vermittlung<br />
von praktischen und alltagsbezogenen<br />
Kenntnissen und Hilfestellungen<br />
<strong>für</strong> alle Arbeits- und<br />
Funktionsbereiche eines Haushaltes<br />
aus (z. B. Grundversorgung<br />
der Kinder, Gesundheit<br />
und Hygiene, Einkauf und Umgang<br />
mit Geld, Ernährung und<br />
Gestaltung von Mahlzeiten, Kleider-<br />
und Wäschepflege usw.)<br />
und wird auch als Ergänzung zu<br />
vorrangig pädagogischen Angeboten<br />
der Jugendhilfe eingesetzt.<br />
Die im HOT tätigen Mitarbeiterinnen<br />
sind durch eine zertifizierte<br />
Zusatzausbildung <strong>für</strong><br />
diese Aufgabe besonders geschult<br />
und nehmen regelmäßig<br />
an Praxisbegleitung und Supervision<br />
teil.<br />
Auf der Grundlage einer tragfähigen<br />
Beziehung soll mit den<br />
Familien gemeinsam im eigenen<br />
Haushalt <strong>für</strong> alle notwendigen<br />
Aufgabenbereiche, ein ständiger<br />
Regelkreis zwischen Zielplanung,<br />
Arbeitsdurchführung und
Ergebnisüberprüfung entwickelt<br />
und trainiert werden. Täglich<br />
erleben die Mitarbeiterinnen Kinder,<br />
die zu Hause nicht ausreichend<br />
umsorgt und geachtet<br />
werden. Es stellt sich dann oftmals<br />
die sehr belastende Frage,<br />
ob der Schutz und <strong>das</strong> Wohl<br />
des Kindes gefährdet ist und<br />
eine Fremdunterbringung notwendig<br />
erscheint oder ob in der<br />
Familie noch ausreichend Ressourcen<br />
aktiviert werden können,<br />
die langfristig <strong>das</strong> Wohl des<br />
40 Jahre <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong><br />
die Region Heinsberg e. V.<br />
Der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Heinsberg feierte im Jahr<br />
2006 sein 40-jähriges Jubiläum<br />
als eingetragener Verein und hat<br />
damit gleichzeitig verbunden die<br />
Einrichtung und Eröffnung des<br />
„Haus der Caritas“ in Heinsberg.<br />
Die Geschichte der Caritasarbeit,<br />
die es in der Region Heinsberg<br />
seit 116 Jahren gibt, aber<br />
auch die des ,<strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Region Heinsberg’ e.V.<br />
Kindes sicherstellen. Innerhalb<br />
des Verbandes ist HOT aber<br />
nicht nur ein Angebot im Rahmen<br />
der Jugendhilfe. Auch im<br />
BETREUTEN WOHNEN hat sich<br />
HOT bewährt und bietet alltagspraktische<br />
Unterstützung, Begleitung<br />
und Stabilität <strong>für</strong> Menschen<br />
mit einer psychischen<br />
Erkrankung, so <strong>das</strong>s oftmals<br />
auch eine Heimunterbringung<br />
vermieden werden kann.<br />
Marcus Mauel<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Heinsberg e.V.<br />
von 1966 – 2006 zeigt in beeindruckender<br />
Weise, wie sich die<br />
Arbeit der Caritas in unserer Region<br />
in 40 Jahren verändert hat.<br />
Wie aus einer kleinen Initiative<br />
ein großer Verband wurde, der<br />
heute über eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Diensten und<br />
Einrichtungen verfügt und dadurch<br />
den Nöten der Menschen<br />
in der Region Heinsberg gerecht<br />
wird.<br />
Heute sind es ca. 2.200 Mitglieder,<br />
welche die Arbeit des Cari-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
tasverbandes unterstützen und<br />
über 700 Mitarbeiter, die im<br />
Kreis Heinsberg im caritativen<br />
Bereich hauptamtlich tätig sind.<br />
Die Spannbreite der Arbeitsfelder<br />
reicht heute vom Schutz<br />
des Ungeborenen über Hilfen<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendliche,<br />
Familiepflege, Arbeitslose,<br />
psychisch Kranke, Suchtkranke,<br />
Wohnungslose, über Gemeindedienste<br />
bis hin zur Betreuung<br />
und Pflege von alten Menschen.<br />
Caritas-Jugendhilfe –<br />
ein verlässlicher Partner <strong>für</strong><br />
Familien in der Krise<br />
Seit zwei Jahren besteht der<br />
Dienst der Caritas-Jugendhilfe.<br />
Er hat sich aus der Abteilung<br />
Die intensive, meist<br />
tägliche Hilfe in den<br />
Familien setzt ganz<br />
lebenspraktisch an.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 39<br />
�
Das „Haus der Caritas“ �<br />
in der Heinsberger<br />
Innenstadt.<br />
40 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Jugend und Familie neu formiert.<br />
Die ambulanten Dienste<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe,<br />
Familienpflege, Sozialpädagogisch<br />
Betreutes Wohnen<br />
und die Soziale Gruppenarbeit<br />
sind mit dem Versprechen angetreten,<br />
Familien und<br />
Jugendlichen in einer Krise umfassende<br />
Hilfen anzubieten. Ein<br />
neuer Dienst ist entstanden, der<br />
flexibel und komplex auf den<br />
Einzelfall reagieren kann. Diese<br />
Hilfe ist passgenau in Bezug auf<br />
Intensität, Ausrichtung und Umfang,<br />
ist bedarfsgerecht und<br />
offen <strong>für</strong> neue Angebote.<br />
Unser erfahrenes Team von<br />
Sozialpädagoginnen, Psychologen,<br />
Kinder- und Familienpflegerinnen,<br />
Erzieherinnen, Kinderkrankenschwestern<br />
und den<br />
Mitarbeitern des Mobilen Dienstes,<br />
garantiert eine fachliche<br />
und effektive Hilfe.<br />
Die Teams arbeiten sozialraum-,<br />
ressourcen- und lösungsorientiert<br />
zum Wohle der uns anvertrauten<br />
Menschen.<br />
Neben unseren Kernaufgaben<br />
wurden folgende Bereiche neu<br />
angeboten oder gezielt und<br />
intensiver angefragt:<br />
Not sehen und handeln.<br />
■ Begleiteter Umgang<br />
■ Organisation und Durchführung<br />
des Projektes<br />
„Unterstützung im Alltag –<br />
Familienpatenschaften“<br />
■ Soziale Gruppenarbeit<br />
■ Flexible Hilfen und Sozialpädagogisch<br />
Betreutes<br />
Wohnen<br />
■ Haushaltsorganisationstraining<br />
(HOT)<br />
„Starke Partner“ – Pflegenetz<br />
im Kreis Heinsberg<br />
Die Vernetzung der stationären<br />
und ambulanten<br />
Pflege einer ganzen Region<br />
Im April d. J. gaben sich nach<br />
intensiver Vorarbeit acht katholische,<br />
als qualitativ hochrangig<br />
anerkannte Einrichtungen im<br />
Kreis Heinsberg – in einer Auftaktveranstaltung<br />
<strong>das</strong> offizielle<br />
Startzeichen <strong>für</strong> ein Projekt der<br />
Zusammenarbeit, welches einzigartig<br />
in NRW ist: <strong>das</strong> Pflegenetz<br />
„Starke Partner“.<br />
Sieben Träger von kath. Altenheimen<br />
und der <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Region Heinsberg als<br />
Träger von fünf Caritas-Pflegestationen<br />
haben eine Kooperation<br />
gebildet, um aus christlicher<br />
Wertorientierung heraus mit<br />
Kompetenz und Fachlichkeit gemeinsam<br />
in der Region Heinsberg<br />
den Caritasauftrag zu erfüllen.<br />
Das Netzwerk „Starke<br />
Partner“ soll in erster Linie sämtliche<br />
Angebote im Bereich der<br />
Pflege vorhalten. Mit der Einrichtung<br />
eines Pflegetelefons im<br />
Kreis Heinsberg hat die Zusammenarbeit<br />
begonnen und Gestalt<br />
bekommen. Es geht nicht<br />
vor allem darum, ein großes Trägerwerk<br />
zu schaffen, sondern<br />
einen Verbund, der schnell, umsichtig,<br />
kompetent und wertorientiert<br />
auf dem Markt der Pflege<br />
<strong>für</strong> seine Klienten, Patienten und<br />
Bewohner gute Arbeitet leistet.<br />
Ziele und Visionen des Verbundes<br />
sind, die angebotenen Leistungen<br />
der Partner unter der<br />
Dachmarke „Caritas“ zu vereinigen<br />
und damit alle Bedürfnisse<br />
der Zielgruppe – d. h. der Patienten<br />
und der Bewohner sowie<br />
deren Angehörigen – abzudecken<br />
und wirtschaftliche Stabilität<br />
einer jeden beteiligten<br />
Einrichtung sowie die Sicherung<br />
der Arbeitsplätze zu gewährleisten.
Caritas-Werkstatt<br />
Schierwaldenrath gGmbH –<br />
Jahr des Umzugs<br />
Die Arbeit unserer Arbeitsloseninitiative<br />
hat sich in den letzten<br />
Jahren sehr gewandelt. Hierzu<br />
gehört u.a. die Ausweitung und<br />
Veränderung im Bereich Second-Hand-Laden,Möbeldienst,<br />
Wäscherei, Näherei und<br />
Bildungsbereich.<br />
Nach langem Suchen und Entwickeln<br />
eines Konzeptes ist es<br />
gelungen, in der Innenstadt<br />
von Heinsberg Räumlichkeiten<br />
anzumieten und dort die Einrichtung<br />
des 1. Fairkaufhauses<br />
im Kreis Heinsberg zu verwirklichen.<br />
Zu dem wurde eine ehemalige<br />
Lagerhalle im Heinsberger Zentrum<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Möbellager, Umzugsdienst,<br />
Wäscherei und<br />
Näherei zur neuen Heimat.<br />
Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen<br />
können wir dort<br />
erstmals Wohnungseinrichtungen<br />
komplett aufgebaut präsentieren<br />
und zum Verkauf anbieten.<br />
Unter dem Motto „Gute Waren<br />
zu fairen Preisen“ kann man in<br />
beiden Häusern einkaufen und<br />
so mit dazu beitragen, <strong>das</strong>s erwirtschaftete<br />
Mittel da<strong>für</strong> eingesetzt<br />
werden, Arbeitsplätze ein-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
zurichten und abzusichern.<br />
Durch den stetigen Anstieg der<br />
Arbeit im Bereich der Qualifizierung<br />
und Orientierung sowie<br />
durch unsere Anerkennung als<br />
Bildungsträger konnte die<br />
GmbH im Frühjahr 2007 ein<br />
neues Bildungszentrum eröffnen.<br />
Das Haus mit Schulungsküche,<br />
vier Schulungsräumen,<br />
Büroräumen und einem EDV-<br />
Raum mit 16 Bildschirmarbeitsplätzen<br />
steht nun im Bereich<br />
Qualifizierung und Orientierung<br />
zur Verfügung, um erstmals alle<br />
Maßnahmen unter einem Dach<br />
anbieten zu können.<br />
Gottfried Küppers<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />
<strong>Aachen</strong>-Land e.V.<br />
Caritas und Diakonie<br />
gestalten gemeinsam die<br />
neue Suchthilfe <strong>Aachen</strong><br />
Die Suchthilfe <strong>Aachen</strong> ist ein in<br />
2004 gegründeter Kooperationsverbund<br />
zwischen dem Diakonischen<br />
Werk im Kirchenkreis<br />
<strong>Aachen</strong> und dem Regionalen<br />
<strong>Caritasverband</strong>.<br />
Nach der politischen Entscheidung,<br />
die Hilfsangebote in<br />
<strong>Aachen</strong> neu zu organisieren, ist<br />
es gelungen, nahezu alle bis dahin<br />
in der Stadt <strong>Aachen</strong> vorhandenen<br />
Ressourcen zu bündeln<br />
und ein einheitliches System mit<br />
den verschiedenen Bausteinen<br />
des Hilfesystems zu gestalten.<br />
Hierdurch wird es Menschen mit<br />
Suchtproblemen und deren<br />
Bezugspersonen ermöglicht,<br />
zielgerichtet ambulante beraterische<br />
und therapeutische Maßnahmen<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
Die Integration der Mitarbeiterschaft<br />
der ehemaligen Institutionen<br />
hat reibungslos funktioniert.<br />
● Im Frühjahr 2007 wurde<br />
ein neues Bildungszentrum<br />
eröffnet.<br />
●<br />
Zielgerichtete ambulante<br />
beraterische und therapeutische<br />
Angebote.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 41
Ambulante �<br />
medizinische<br />
Rehabilitation<br />
Sucht<br />
42 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die Fachstelle <strong>für</strong> Suchtprävention<br />
befasst sich u.a. mit ursachenorientierter<br />
Vorbeugung<br />
von Suchtentstehung, verbessert<br />
strukturelle Rahmenbedingungen<br />
in pädagogischen<br />
Handlungsfeldern, sensibilisiert<br />
die Öffentlichkeit <strong>für</strong> Suchtprobleme<br />
und will (junge) Menschen<br />
befähigen, sich eigenverantwortlich<br />
mit sich selbst und ihrer<br />
Umwelt auseinander zu setzen.<br />
Insbesondere werden hier Multiplikatoren<br />
geschult, Informationsveranstaltungendurchgeführt<br />
sowie Präventionsberatung<br />
und Krisenintervention angeboten.<br />
Die Suchtberatung berät zu<br />
Fragen über Alkohol- und Medikamentenkonsum<br />
sowie zu Verhaltenssüchten<br />
wie Spiel- und<br />
Onlinesucht und Essstörungen.<br />
Not sehen und handeln.<br />
Das Angebot reicht von Information,<br />
über Krisenintervention<br />
bis hin zu längerfristigen Beratungsprozessen<br />
in Einzel-, Paarund<br />
Familiengesprächen und<br />
Schulungsmaßnahmen <strong>für</strong><br />
suchtmittelauffällige Kraftfahrer.<br />
Mit adäquatem Angebot arbeitet<br />
der zweite Standort, die<br />
Jugend- und Drogenberatung,<br />
im Bereich der Abhängigkeit von<br />
illegalen Drogen. Hierzu gehören<br />
psychosoziale Begleitung im<br />
Rahmen von medizinischer<br />
Substitutionsbehandlung sowie<br />
<strong>das</strong> Betreute Wohnen als Vorbereitung<br />
auf ein selbstverantwortliches<br />
Leben ohne Suchtmittel.<br />
Beide Beratungsstellen bieten<br />
die Ambulante Medizinische<br />
Rehabilitation Sucht an. Ziele<br />
sind dauerhafte Abstinenz, Wiedereingliederung<br />
in Ausbildung<br />
und Beruf, Verbesserung von<br />
psychosozialen Problemen und<br />
Krisenintervention bei Rückfall<br />
oder Rückfallgefährdung.<br />
Die Niedrigschwellige Drogenhilfe<br />
als dritter Standort will<br />
Langzeit- und Schwerstabhängigen<br />
über Beziehungsarbeit<br />
und Angebote der Grundversorgung<br />
erreichen, um sie an <strong>das</strong><br />
ausstiegsorientierte Hilfesystem<br />
anzubinden. Das geschieht<br />
durch <strong>das</strong> Kontakt-Café mit<br />
Streetwork sowie durch den<br />
Drogenkonsumraum, der<br />
Schwerstabhängigen saubere<br />
Plätze zum Drogengebrauch<br />
bietet. Die Drogentherapeutische<br />
Ambulanz leistet medizinische<br />
Grundversorgung, klärt die<br />
Klienten über Risiken auf und<br />
vermittelt an Fachärzte und<br />
Kliniken.<br />
In der Rückschau auf die letzten<br />
vier Jahre wird <strong>das</strong> spannende<br />
Experiment, ein gemeinsames,<br />
vernetztes und qualitätsgesichertes<br />
Hilfskonzept zu gestalten,<br />
von beiden Trägern, von<br />
Gesundheitspolitikern und Fachleuten<br />
sowie von der <strong>Aachen</strong>er<br />
Öffentlichkeit als überaus gelungen<br />
gewertet.<br />
Bernhard Verholen
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Krefeld e.V.<br />
Die letzten vier Jahre sind <strong>für</strong> den <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Krefeld gekennzeichnet durch zahlreiche neue Projekte, den Umzug<br />
der Geschäftsstelle, ständiges Wachstum in Umsatz und Mitarbeiterzahl,<br />
sowie eine beeindruckende wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Waren die Jahresergebnisse 1999 bis 2004 jeweils im erheblichen<br />
Maße negativ, so konnten ab 2005 hohe Überschüsse realisiert werden,<br />
die der Rücklagenbildung dienten.<br />
Ursächlich <strong>für</strong> diese Trendwende<br />
waren vielfältige Bemühungen<br />
aller Verantwortlichen, nicht<br />
zuletzt aber auch die Bereitschaft<br />
der Mitarbeiter, zwei<br />
Jahre lang im Rahmen der Öffnungsklausel<br />
der AVR auf einen<br />
Teil des Weihnachtsgeldes zu<br />
verzichten.<br />
Dieser wirtschaftliche Erfolg ist<br />
noch beeindruckender, wenn<br />
man berücksichtigt, <strong>das</strong>s im<br />
gleichen Zeitraum erhebliche<br />
Investitionen getätigt und die<br />
Kirchensteuerreduzierungen<br />
ohne Angebotsreduzierungen<br />
bzw. Schließung von Einrichtungen<br />
kompensiert wurden. Die<br />
gute wirtschaftliche Situation<br />
des Verbandes hat sich unter<br />
anderem darin niedergeschlagen,<br />
<strong>das</strong>s drei Banken unabhängig<br />
voneinander im Jahre<br />
2007 Bestnoten im Ranking <strong>für</strong><br />
den <strong>Caritasverband</strong> Krefeld<br />
vergeben haben.<br />
In diesen vier Jahren ist in allen<br />
Sachbereichen viel geschehen.<br />
Beispielhaft sei genannt: Die<br />
Drogenhilfe konnte um eine<br />
Präventivstelle und zwei Mitarbeiter<br />
in der Streetwork verstärkt<br />
werden; der Hausnotruf<br />
ist vom Start weg zum größten<br />
Dienst seiner Art in Krefeld gewachsen;<br />
die Caritas-Pflegestationen<br />
wurden zertifiziert; der<br />
Fachdienst <strong>für</strong> Integration und<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Migration steuert alljährlich bis<br />
zu zwanzig verschiedene Projekte<br />
mit zahlreichen ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen; der<br />
<strong>Caritasverband</strong> ist mit der Übernahme<br />
der „Seniorenresidenz<br />
Hanseanum“ in <strong>das</strong> hochwertige<br />
Betreute Wohnen eingestiegen<br />
und hat diese Anlage zur<br />
größten und erfolgreichsten<br />
ihrer Art in Krefeld entwickelt; die<br />
Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />
Krefeld wurde mit 100.000 €<br />
Startkapital gegründet und<br />
durch eine eigene Fundraiserin<br />
beworben.<br />
In der Öffentlichkeit am meisten<br />
beachtet worden ist zweifelsohne<br />
die Umgestaltung des in<br />
Krefeld sehr bekannten „Hansa-<br />
Hauses“ am Hauptbahnhof zu<br />
einem Caritashaus. Gemeinsam<br />
mit seiner Tochter, den Krefelder<br />
Caritasheimen gGmbH, hat der<br />
Verband dieses Haus erworben<br />
und <strong>für</strong> seine Zwecke umgebaut:<br />
Hier befinden sich seit Ende<br />
2005 bzw. Anfang 2007 die<br />
Geschäftsstelle des Verbandes<br />
und die gesamte Personalverwaltung,<br />
der Fachdienst <strong>für</strong> Integration<br />
und Migration, Fahrbarer<br />
Mittagstisch und Hausnotruf,<br />
die Familienpflege und der Fairkaufladen,<br />
die Kleidertruhe und<br />
ein Altenheim mit 90 Betten.<br />
Zahlreiche neue<br />
Projekte und Umzug der<br />
Geschäftsstelle.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 43<br />
●<br />
�<br />
Das Hansahaus am<br />
Hauptbahnhof in<br />
Krefeld ist zum Caritashaus<br />
umgebaut<br />
worden.
Viel Sorgfalt bei der ●<br />
Einführung neuer<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter.<br />
44 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Durch die Übernahme der Seniorenresidenz<br />
Hanseanum und<br />
die Neugestaltung des benachbarten<br />
Hansa-Hauses hat die<br />
Caritas alleine hier 116 zusätzliche<br />
Arbeitsplätze geschaffen!<br />
Der <strong>Caritasverband</strong> hat in den<br />
letzten vier Jahren aber nicht<br />
nur in Gebäude, sondern massiv<br />
auch in seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter investiert:<br />
Seit 2003 werden alljährlich alle<br />
neu eingestellten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
und der Krefelder<br />
Caritasheime an jeweils zwei<br />
Pilotprojekt „Funambulus“ ®<br />
Ausgangslage<br />
In den Jahren 2004/2005 wurde<br />
im Freiwilligen Zentrum Mönchengladbach<br />
(FWZ) ein zuneh-<br />
Not sehen und handeln.<br />
Terminen (3/4 Tag und Nachmittag)<br />
intensiv in die Tätigkeit bei<br />
der Caritas eingeführt. Geht es<br />
beim ersten Treffen vor allem um<br />
die Geschichte der Caritas, unsere<br />
ethisch-spirituellen Wurzeln<br />
und den Auftrag der Caritas <strong>für</strong><br />
heute, so werden beim zweiten<br />
Termin die Tätigkeitsfelder der<br />
Caritas in Krefeld, unser Qualitätsverständnis,<br />
Leitbild und<br />
Ähnliches vorgestellt. Über ein<br />
Jahr lang nahmen alle Einrichtungsleitungen<br />
an einer intensiven<br />
Führungswerkstatt teil, die<br />
die Kompetenzen der Leitungskräfte<br />
und <strong>das</strong> gemeinsame<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Mönchengladbach-Rheydt e.V.<br />
mender Bedarf der Beratung<br />
von Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung <strong>für</strong> die Vermittlung<br />
in ein Ehrenamt festgestellt.<br />
Diesem Personenkreis und der<br />
damit verbundenen besonderen<br />
Leitungsverständnis stärkte.<br />
Ausgehend von den durchweg<br />
positiven Erfahrungen der Einführungstage,<br />
haben im vergangenen<br />
Jahr die Leitungskräfte<br />
von <strong>Caritasverband</strong> und Caritasheimen<br />
an zwei Studientagen<br />
zu „Quellen der Caritas“<br />
teilgenommen, und <strong>für</strong> alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
wurde erstmals in 2007 ein<br />
„Oasentag“ des ehrenamtlichen<br />
Caritas-Seelsorgers angeboten.<br />
Hans-Georg Liegener<br />
Aufgabenstellung wollte und<br />
konnte sich <strong>das</strong> FWZ nicht entziehen.<br />
Begründet war dies zum<br />
Einen in der Ressourcen orientierten<br />
und respektvollen Haltung<br />
der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter des FWZ gegenüber<br />
den Bürgern und Bürgerinnen<br />
der Stadt Mönchengladbach.<br />
Darüber hinaus wollte <strong>das</strong> FWZ<br />
aber auch seinem Auftrag<br />
gemäß dem Leitbild des Regionalen<br />
<strong>Caritasverband</strong>es, in dem<br />
die Forderung nach einer solidarischen<br />
und gerechten Gesellschaft,<br />
in der jeder Mensch<br />
einen Platz mit Lebensperspektive<br />
findet, formuliert wird, nachkommen.<br />
Auf diesem Hintergrund<br />
wurde durch <strong>das</strong> FWZ<br />
<strong>das</strong> Projekt Funambulus ® initiiert.<br />
Diese Aufgabenstellung war mit<br />
einem verstärkten Personalaufwand<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> FWZ verbunden.<br />
Die Caritas-Stiftung Mönchengladbach<br />
hat mit einer dreijährigen<br />
finanziellen Unterstützung<br />
einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Realisierung des Projektes Funambulus<br />
® geleistet.<br />
Realisierung<br />
Zur Realisierung der Aufgabenstellung<br />
des Projektes: „Freiwilliges<br />
Engagement von Menschen
mit psychischer Beeinträchtigung“<br />
bedurfte es mehrerer<br />
Schritte, die hier kurz skizziert<br />
werden.<br />
1. Sensibilisierung<br />
und Gewinnung von<br />
Organisationen<br />
Während der Laufzeit des Projektes<br />
konnten zunehmend Organisationen<br />
(ca. 45) sensibilisiert<br />
und gewonnen werden, die<br />
bereit waren und sind, sich der<br />
Thematik freiwilligen Engagements<br />
von Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung zu stellen.<br />
Ein nachhaltiger Erfolg des Projektes<br />
ist, <strong>das</strong>s eine Vermittlungsanfrage<br />
seitens des FWZ,<br />
die zu Projektbeginn noch eher<br />
„exotisch“ anmutete, heute nahezu<br />
selbstverständlich und im<br />
Arbeitsalltag der aufnehmenden<br />
Organisationen und auch des<br />
FWZ fest verankert ist.<br />
Die Aufgabenstellungen <strong>für</strong> die<br />
Freiwilligen reichen von niedrigschwelligen<br />
Tätigkeiten wie Gartenarbeit,Frühstückstischdecken,<br />
Gesellschaftsspiele<br />
spielen, Leseförderung etc. bis<br />
hin zu eher anspruchsvollen<br />
Tätigkeiten wie Verwaltungsarbeiten,<br />
Dolmetschertätigkeiten,<br />
Freizeitgestaltungen etc.<br />
Wertvoller Erkenntnisgewinn im<br />
Rahmen des Projektes war <strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> FWZ auch, <strong>das</strong>s sich insbesondere<br />
die Einrichtungen gut<br />
<strong>für</strong> die Thematik „psychisch<br />
krank im Ehrenamt“ sensibilisieren<br />
ließen, die ein durch die Einrichtungsleitung<br />
gefördertes Ehrenamtskonzept<br />
mit den dazu<br />
gehörigen Rahmenbedingungen<br />
und eine von Wertschätzung<br />
geprägte Ehrenamts- und Mitarbeiterkultur<br />
haben. Denn vor<br />
dem Hintergrund der Förderung<br />
einer Mitarbeiter- und Ehrenamtskultur<br />
nebst Wertschätzung<br />
konnten sowohl die besonderen<br />
Stärken der<br />
Freiwilligen als auch deren<br />
krankheitsbedingte Einschränkungen<br />
und Handicaps in Einklang<br />
gebracht werden.<br />
2. Workshop<br />
Ein zu Beginn des Jahres 2007<br />
durchgeführter Workshop <strong>für</strong><br />
15 Organisationen, die bereit<br />
waren, mit Menschen mit psychischer<br />
Beeinträchtigung zu<br />
kooperieren, lieferte einen weiteren<br />
wertvollen Baustein im<br />
Bereich Aufklärung und Gewinnung.<br />
Dem Referenten gelang<br />
es, psychische Erkrankung zu<br />
enttabuisieren und Ängste und<br />
Ressentiments abzubauen. Die<br />
Referententätigkeit erfolgte<br />
ohne Honorar als Mitarbeitereinsatz<br />
der Rheinischen Kliniken<br />
in Mönchengladbach-Rheydt,<br />
da deren Leitung <strong>das</strong> Projekt<br />
Funambulus ® ausdrücklich<br />
begrüßt.<br />
3. Netzwerk psychiatrische<br />
Ebene<br />
Der o. g. Referent konnte nicht<br />
zuletzt aufgrund der Vernetzungstätigkeiten<br />
des FWZ gewonnen<br />
werden. Dieses wurde<br />
Teilnehmer beim „Runden Tisch<br />
Arbeit“ der Psychosozialen Ar-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
beitsgemeinschaft Stadt Mönchengladbach.<br />
Durch diesen Arbeitskreis<br />
wurde <strong>das</strong> FWZ in die<br />
Lage versetzt, sowohl seine beraterischen<br />
Kompetenzen als<br />
auch sein strukturelles Know-<br />
How zu erweitern. Teilnehmer<br />
des Arbeitskreises betonen,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Projekt Funambulus ®<br />
eine wertvolle Ergänzung im<br />
Bereich Beschäftigung und<br />
Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft<br />
darstellt.<br />
Die Nutzung der psychiatrischen<br />
Infrastruktur im Zusammenhang<br />
mit Beratung und<br />
Vermittlung gehört zum Arbeitsalltag<br />
des FWZ, genauso wenden<br />
sich aber auch umgekehrt<br />
TherapeutInnen und BetreuerInnen<br />
an <strong>das</strong> FWZ mit der Bitte<br />
um Unterstützung ihrer Klienten<br />
und Klientinnen.<br />
4. Beratung von Freiwilligen<br />
mit psychischer Beeinträchtigung/Erkrankung<br />
In den Jahren 2006 und 2007<br />
wurden 95 Menschen, die dem<br />
durch <strong>das</strong> Projekt angesprochenen<br />
Personenkreis zuzurechnen<br />
sind, beraten und davon 59 in<br />
ein Ehrenamt vermittelt. Im Laufe<br />
der zwei Jahre hat sich in Einzelfällen<br />
die Schwere der Erkrankung<br />
verändert. So wurden<br />
bspw. drei Menschen vermittelt,<br />
die an Schizophrenie erkrankt<br />
sind und Untersuchungen zufolge<br />
nach wie vor einer starken<br />
gesellschaftlichen Stigmatisierung,<br />
oftmals resultierend aus<br />
unbegründeter und unreflektierter<br />
Angst, ausgesetzt sind.<br />
Auch Menschen mit sog. „Borderline-Störung“<br />
wurden in ein<br />
freiwilliges Engagement vermittelt.<br />
Eine junge Frau mit diesem<br />
Krankheitsbild hat z. B. ihre<br />
sechsmonatige Wartezeit bis zur<br />
Aufnahme einer Ausbildung in<br />
der Lernförderung einer integrativen<br />
Grundschule verbracht.<br />
Sie steigerte ihr Engagement<br />
von einmal wöchentlich auf viermal<br />
wöchentlich und hat über<br />
● Das Projekt Funambulus<br />
ein wertvoller<br />
Ergänzungsstein.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 45
46 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
diesen Weg freiwilligen Engagements<br />
ihre psychische Belastbarkeit<br />
erprobt. Die LehrerInnen<br />
der Schule betonten bei Ablauf<br />
ihrer Tätigkeit, in dieser jungen<br />
Frau eine wertvolle Unterstützung<br />
im Schulalltag gehabt zu<br />
haben. Die Freiwillige selbst hob<br />
den enormen Stabilisierungseffekt<br />
ihres Engagements hervor<br />
und betonte, die einzig „schlechte<br />
Zeit“ <strong>für</strong> sie seien die Osterferien<br />
gewesen.<br />
Während des Projektzeitraumes<br />
hat <strong>für</strong> acht Freiwillige ihr Engagement<br />
als Vorbereitungszeit<br />
und Wegbereiter <strong>für</strong> einen beruflichen<br />
oder schulischen Wiedereinstieg<br />
dienen können.<br />
Zugenommen hat bei den zurzeit<br />
noch nicht vermittelten Freiwilligen<br />
auch die Wahrnehmung,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> FWZ durch seine Beratung<br />
eine Clearing-Funktion<br />
wahrnimmt. So meldeten mehrere<br />
potentielle Freiwillige zurück,<br />
<strong>das</strong>s sie erst nach dem Kontakt<br />
mit dem FWZ klarer sehen, was<br />
zurzeit an Engagement möglich<br />
ist und auch insbesondere was<br />
zurzeit nicht möglich ist. Und<br />
diese Klarheit gebe jetzt Raum<br />
<strong>für</strong> eine höhere Akzeptanz der<br />
Not sehen und handeln.<br />
momentanen Situation und<br />
beende eine ständige Selbstüberforderung.<br />
Psychische Erkrankungen verlaufen<br />
oft in Phasen. Gründe <strong>für</strong><br />
eine Nichtvermittlung eines potentiellen<br />
Freiwilligen liegen nicht<br />
selten in einer momentanen<br />
Schwere der Erkrankung bzw.<br />
einer beeinträchtigten Selbstwahrnehmung.<br />
Ein weiterer Erfolg<br />
des Projektes ist es, <strong>das</strong>s<br />
die Zahl derjenigen zunimmt, die<br />
sich nach einer zunächst „erfolglosen“<br />
Vermittlung mit zeitlichem<br />
Abstand in einer krankheitsberuhigten<br />
Phase erneut an<br />
<strong>das</strong> FWZ wenden mit dem Ziel<br />
eine freiwillige Tätigkeit aufzunehmen.<br />
Die Erkenntnis, <strong>das</strong>s Menschen<br />
mit psychischer Erkrankung ihre<br />
Ressourcen ebenso nachhaltig<br />
und gewinnbringend <strong>für</strong> sich<br />
selbst und die einsetzenden<br />
Organisationen einbringen können,<br />
ist im Rahmen der Beratungstätigkeit<br />
des FWZ die eine<br />
Erkenntnis; eine ganz andere<br />
Erkenntnis ist aber auch die,<br />
<strong>das</strong>s gerade in der Krankheit<br />
und mit der Krankheit besondere<br />
Stärken eines Menschen zu<br />
Tage treten, die gesunden Menschen<br />
manches Mal vorenthalten<br />
bleiben. Und gerade diese<br />
Stärken stellen oft einen zusätzlichen<br />
Gewinn <strong>für</strong> die Organisationen<br />
und deren Klientel dar.<br />
So berichtete bspw. ein Freiwilliger<br />
mit Burn-out-Syndrom,<br />
<strong>das</strong>s er eine „ganz besondere<br />
Form der Geduld und Langsamkeit“<br />
<strong>für</strong> sich entwickeln musste,<br />
um gesund zu werden. Diese<br />
Fähigkeit setzt er nun im Altenhilfebereich<br />
entsprechend um.<br />
Ein anderer Freiwilliger mit einer<br />
Schizophrenie-Erkrankung hat<br />
durch seine eigene Erfahrung<br />
mit dem „Anders-Sein“ und „Anders-Erleben“<br />
eine hohe Einfühlungsgabe<br />
<strong>für</strong> Menschen mit<br />
Behinderung entwickelt.<br />
5. Ausweitung des Aktionsradius<br />
von Funambulus ®<br />
Seit Beginn fand Funambulus ®<br />
über die Stadtgrenzen hinaus<br />
deutliches Interesse. Referenten-<br />
und Beratungstätigkeiten<br />
bei anderen Organisationen,<br />
bspw. „Mittenmang Schleswig“<br />
(Holstein) oder der Arbeiterwohlfahrt<br />
Berlin und Beratungsanfragen<br />
anderer Freiwilligen<br />
Zentren, z.B. aus Chemnitz,<br />
führten schließlich dazu, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> FWZ Ende letzten Jahres<br />
den Namen Funambulus ®<br />
schützen ließ. Da <strong>das</strong> Projekt in<br />
anderen Städten bereits als<br />
„best practice“ Modell fungierte,<br />
ist der Name Funambulus ® mittlerweile<br />
gewissermaßen Programm<br />
und auf dem Weg, den<br />
Charakter einer Marke zu erhalten.<br />
Ziel des FWZ ist es jetzt,<br />
diesen Namen und <strong>das</strong> Konzept<br />
an andere Freiwilligen<br />
Zentren gegen Gebühr weiterzugeben.<br />
Zusammenfassung/<br />
Perspektive<br />
Die oben genannten Realisierungsschritte<br />
belegen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Freiwilligen Zentrum Mönchengladbach<br />
mit dem Pilotprojekt<br />
der Caritas-Stiftung nachhaltige<br />
Erfolge erzielen konnte, von denen<br />
die Freiwilligen, die Organisationen,<br />
<strong>das</strong> psychiatrische<br />
Netzwerk, <strong>das</strong> Freiwilligen Zentrum<br />
und nicht zuletzt auch der<br />
<strong>Caritasverband</strong> Mönchengladbach<br />
durch den Imagegewinn<br />
profitiert haben. Das FWZ richtet<br />
hiermit seinen ausdrücklichen<br />
Dank an die Caritas-Stiftung, die<br />
Chance zu dieser wertvollen<br />
Aufgabenstellung erhalten zu<br />
haben.<br />
Eine Schwierigkeit in der Zukunft<br />
wird es sein, den mit den<br />
Mitteln der Stiftung geförderten<br />
erhöhten Personalaufwand<br />
auch weiterhin sicherzustellen.<br />
Einerseits ist zwar durch den<br />
Kompetenzgewinn des FWZ
eine Institutionalisierung und<br />
Routinierung im Bereich der Beratung<br />
und Vermittlung von Freiwilligen<br />
mit psychischer Erkrankung<br />
eingetreten, so <strong>das</strong>s hier<br />
die erwünschte Nachhaltigkeit<br />
im vollen Maße besteht. Andererseits<br />
haben aber auch die<br />
„Schwierigkeit der Fälle“ und<br />
damit verbundener Beratungszeitbedarf<br />
zugenommen, so<br />
<strong>das</strong>s der durch „Routinierung“<br />
gewonnene Zeiteffekt in der<br />
Steigerung des Schwierigkeitsgrades<br />
teilweise wieder verloren<br />
geht. Auch die prognostizierte<br />
Zunahme psychischer<br />
Erkrankungen legt den Schluss<br />
nahe, <strong>das</strong>s <strong>für</strong> <strong>das</strong> Projekt<br />
Funambulus ® auch in Zukunft<br />
Bedarf bestehen wird.<br />
Bedauernswert ist, <strong>das</strong>s es zurzeit<br />
noch keine rechtlichen<br />
Grundlagen zur Refinanzierung<br />
der durch Funambulus ® angesprochenen<br />
Aufgabenstellung<br />
gibt. Wünschenswert wäre,<br />
<strong>das</strong>s beispielsweise in Kooperation<br />
mit einer Krankenkasse <strong>das</strong><br />
Projekt eine Fortführung finden<br />
kann. Die Projektfortführung<br />
könnte zur wissenschaftlichen<br />
Evaluierung über den Nutzen<br />
der Förderung freiwilligen Engagements<br />
von Menschen mit<br />
psychischer Beeinträchtigung<br />
dienen. Der Interessenfokus der<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Kempen-Viersen e.V.<br />
Der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Kempen-Viersen konzentriert<br />
sich in seiner Arbeit nach wie<br />
vor auf die Bereiche Familie und<br />
Erziehung, Alter und Pflege sowie<br />
Caritas in Gemeinden. Inzwischen<br />
arbeiten fast 480 Beschäftigte<br />
(einschließlich 15<br />
Auszubildender) beim Verband,<br />
der rund 30 Dienste und Einrichtungen<br />
im Kreis Viersen unterhält.<br />
Die Region umfasst fünf<br />
Städte und vier Gemeinden.<br />
In den vergangenen Jahren<br />
hat der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Region Kempen-Viersen zahlreiche<br />
Weichen <strong>für</strong> die Zukunft<br />
gestellt.<br />
So übernahm er zur Jahresmitte<br />
2005 <strong>das</strong> Altenheim St. Michael<br />
in Schwalmtal-Waldniel. Als<br />
Träger eines zweiten Altenheims<br />
neben dem Irmgardisstift in Vier-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Krankenkassen wäre vermutlich,<br />
evaluieren zu lassen, ob der<br />
durch die Freiwilligen bisher<br />
formulierte Stabilisierungseffekt<br />
seinen Niederschlag bspw. in<br />
der Abnahme von Arztbesuchen,<br />
Verkürzung von Therapien<br />
und Krankenstand oder auch in<br />
der Senkung des Medikamentengebrauchs<br />
und somit Senkung<br />
der Krankenkosten liegt.<br />
Gaby Wienen<br />
Alice Kamphausen<br />
sen-Süchteln hat der Verband<br />
sein Gewicht in der Region<br />
Kempen-Viersen gestärkt.<br />
Ebenfalls 2005 zog eine der ältesten<br />
Einrichtungen des Verbandes,<br />
die Kindertagesstätte<br />
St. Christophorus, von Grefrath-<br />
Oedt in einen Neubau nach<br />
Viersen-Dülken. Gleichzeitig<br />
wurde der vorher aus zwei heilpädagogischen<br />
Gruppen mit je<br />
acht Kindern bestehende Kindergarten<br />
um eine Regelgruppe<br />
mit 25 Kindern erweitert. Die<br />
Kindertagesstätte arbeitet seither<br />
nach einem modernen integrativen<br />
Konzept, in dem die<br />
Bildungsarbeit <strong>für</strong> die behinderten<br />
und nicht behinderten Kinder<br />
im Mittelpunkt steht.<br />
Jüngstes „Kind“ des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
ist <strong>das</strong> Mehrgenerationenhaus<br />
Viersen (MGH), <strong>das</strong><br />
Ende April 2008 von Bundesfamilienministerin<br />
Dr. Ursula von<br />
der Leyen eröffnet wurde. Sie<br />
hat die neue Einrichtung in <strong>das</strong><br />
„Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“<br />
der Bundesregierung<br />
aufgenommen. Bis Ende<br />
2009 ist <strong>das</strong> MGH in den Räumen<br />
eines Viersener Pfarrheims<br />
● Seit 1992 stieg die Zahl<br />
der Krankheitstage<br />
durch psychische<br />
Störungen um 33 Prozent(Arbeitsunfähigkeitsstatistik<br />
Stand<br />
2006) und die WHO<br />
prognostiziert, <strong>das</strong>s im<br />
Jahr 2015 psychische<br />
Gründe weltweit die<br />
zweithäufigste Ursache<br />
<strong>für</strong> Erkrankungen sein<br />
werden.<br />
●<br />
Zahlreiche Weichen <strong>für</strong><br />
die Zukunft gestellt.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 47
Bundesministerin Ursula<br />
von der Leyen (Mitte)<br />
eröffnete im April 2008<br />
<strong>das</strong> Mehrgenerationenhaus<br />
Viersen gemeinsam<br />
mit Vertretern des<br />
<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong><br />
die Region Kempen-<br />
Viersen und der Politik<br />
sowie vielen Bürgerinnen<br />
und Bürgern. Das<br />
Motto der Mehrgenerationenhäuser,<br />
„Starke<br />
Leistung <strong>für</strong> jedes<br />
Alter“, könnte auch <strong>für</strong><br />
den <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong><br />
die Region Kempen-<br />
Viersen gelten.<br />
48 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
� untergebracht. Dann wird es ins<br />
neue „Haus der Caritas“ in der<br />
Innenstadt ziehen. Die Bauarbeiten<br />
<strong>für</strong> die neue Geschäftsstelle<br />
des Verbandes mit Service-<br />
und Begegnungszentrum<br />
sowie einem Wohnstift und<br />
Stiftswohnungen haben im Mai<br />
2008 begonnen.<br />
Im Mehrgenerationenhaus sollen<br />
sich Angehörige verschiedener<br />
Generationen im Alltag begegnen,<br />
voneinander lernen und<br />
sich gegenseitig unterstützen.<br />
Herzstück der Einrichtung ist ein<br />
„Offener Treff“, der dreimal<br />
wöchentlich stattfindet. Rund<br />
um diesen Offenen Treff organisiert<br />
der <strong>Caritasverband</strong> generationenübergreifende<br />
Aktivitäten.<br />
Dazu gehören beispielsweise<br />
ein Theaterprojekt von älteren<br />
Menschen und Kindern sowie<br />
ein Erzähl- und Literaturcafé.<br />
Not sehen und handeln.<br />
In den letzten Jahren hat die<br />
Gemeindesozialarbeit des <strong>Caritasverband</strong>es<br />
gemeinsam mit<br />
der Stadt Viersen in allen Viersener<br />
Stadtteilen die sehr erfolgreiche<br />
Initiative „Senioren Miteinander-Füreinander“<br />
ins Leben<br />
gerufen. Deren Angebote, zu<br />
denen beispielsweise eine Hilfsbörse<br />
<strong>für</strong> ältere Menschen oder<br />
eine PC-Gruppe gehören, sind<br />
nun ein wichtiger Bestandteil<br />
der generationenübergreifenden<br />
Arbeit im MGH. Zudem hat die<br />
Initiative eine Kontakt- und Anlaufstelle<br />
„Viersen 55plus“ im<br />
Mehrgenerationenhaus eingerichtet.<br />
Intensiviert hat der <strong>Caritasverband</strong><br />
nicht nur seine generationenverbindenden<br />
Aktivitäten,<br />
sondern auch sein Engagement<br />
<strong>für</strong> Familien. Auch hier gab die<br />
Gemeindesozialarbeit entschei-<br />
dende Impulse. So griff der Verband<br />
schon 2006 die Anregung<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
auf, Kindertagesstätten zu<br />
Familienzentren weiterzuentwickeln.<br />
Mittlerweile bildet <strong>das</strong><br />
seit 2002 in ökumenischer Trägergemeinschaft<br />
mit der evangelischenEmmaus-Kirchengemeinde<br />
Willich geführte<br />
Begegnungszentrum KRUMM<br />
gemeinsam mit fünf Kindertagesstätten<br />
den mit Gütesiegel<br />
ausgezeichneten Verbund Familienzentrum<br />
Wekeln. Eine Mitarbeiterin<br />
koordiniert nun den Aufbau<br />
weiterer Familienzentren als<br />
Verbundsysteme in zwei anderen<br />
Willicher Stadtteilen. Die integrative<br />
Kindertagesstätte St.<br />
Christophorus in Viersen will<br />
sich im Jahr 2008 ebenfalls zu<br />
einem zertifizierten Familienzentrum<br />
weiterentwickeln. Dabei<br />
wird die Ausrichtung auf die besonderen<br />
Bedürfnisse behinderter<br />
Kinder und ihrer Familien im<br />
Mittelpunkt stehen.<br />
Die genannten Projekte sind nur<br />
einige von vielen, die der <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Region Kempen-Viersen<br />
in den vergangenen<br />
Jahren initiiert oder fortgeführt<br />
hat. Das Freiwilligen-Zentrum in<br />
Willich wäre hier ebenso zu nennen<br />
wie die Gemeinwesenarbeit<br />
in einer großen Wohnanlage in<br />
Viersen, die im Februar 2009<br />
seit zehn Jahren geleistet wird.<br />
Ein wichtiges Merkmal all dieser<br />
Projekte ist es, <strong>das</strong>s sie die Eigenkräfte<br />
der Menschen stärken<br />
und auf den im Gemeinwesen<br />
vorhandenen Ressourcen aufbauen.<br />
Damit folgt der Verband<br />
seinem Leitbild, <strong>das</strong> er im Jahr<br />
2005 verabschiedet hat. Hier<br />
heißt es: „Es ist eine vorrangige<br />
Zukunftsaufgabe des <strong>Caritasverband</strong>es,<br />
den Menschen zu<br />
helfen, ihren Lebensraum aktiv<br />
und positiv mitzugestalten.“<br />
Peter Babinetz
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Düren-Jülich e.V.<br />
Zentrumsbildung Chance und<br />
Herausforderung in der Altenpflege<br />
In der Zwischenzeit ist es Allgemeingut<br />
geworden: Die Zahl der<br />
alten Menschen nimmt beständig<br />
zu, die Generation der geburtenstarken<br />
Jahrgänge kommt<br />
in <strong>das</strong> Seniorenalter. Die Menschen<br />
werden, dank des medizinischen<br />
Fortschritts, älter; neue<br />
Krankheitsbilder treten in <strong>das</strong><br />
Bewusstsein der Öffentlichkeit.<br />
Senioren formulieren selbstbewusst<br />
ihre Vorstellungen vom<br />
Leben im Alter.<br />
Wenn es vor Jahren noch einen<br />
überschaubaren Kreis der An-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
bieter und Modelle von Hilfen<br />
gab und <strong>das</strong> Interesse, Versorgungsstrukturen<br />
aufzubauen,<br />
vornehmliche Aufgabe der freien<br />
Wohlfahrtspflege war, so spricht<br />
man heute von einem Markt,<br />
von Kunden und Wettbewerbsstrukturen.<br />
In diesem Spannungsfeld muss<br />
sich zukunftsorientierte Altenpflege<br />
bewegen.<br />
Der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Düren/Jülich e.V. hat dieser<br />
Entwicklung mit dem Modell<br />
des Altenzentrums St. Hildegard<br />
in Jülich Rechnung getragen.<br />
Im Jahr 2004 mündeten die bis<br />
dahin erfolgten Planungen zum<br />
Bau einer Tagespflegeeinrichtung<br />
in Jülich in dem konkreten<br />
Vorhaben, am Standort des Altenheimes<br />
St. Hildegard die bisherigen<br />
Angebote der Pflege,<br />
Betreuung und Beratung in Jülich<br />
zu bündeln und in eine neue<br />
Struktur zu kleiden.<br />
Bereits seit 1986 gibt es an diesem<br />
Standort ein Altenheim mit<br />
152 Wohnplätzen und drei eingestreuten<br />
Kurzzeitpflegeplätzen.<br />
1998 eröffnet <strong>das</strong> Leo-Mariné-<br />
Haus mit seniorengerechtem<br />
Wohnen unmittelbar neben<br />
dem Altenheim. Die Betreuung<br />
der Senioren wird durch <strong>das</strong><br />
● Die Zahl der alten<br />
Menschen nimmt<br />
beständig zu. Die<br />
geburtenstarken Jahrgänge<br />
kommen in <strong>das</strong><br />
Seniorenalter.<br />
� (vl. n. r.) Lothar Frank<br />
Frau Stommel<br />
Heinrich Stommel<br />
Rudolf Stellmach<br />
Bernhard Volkmer<br />
Liesel Sußmann<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 49
Verschiedene Dienste ●<br />
und Einrichtungen an<br />
einem Standort.<br />
Das Altenzentrum �<br />
St. Hildegard in Jülich.<br />
50 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Altenheim sichergestellt. Abgerundet<br />
wird <strong>das</strong> Angebot durch<br />
den „Fahrbaren Mittagstisch“,<br />
der Senioren in der häuslichen<br />
Umgebung mit Essen versorgt.<br />
Im Rahmen des Umbaus wurde<br />
<strong>das</strong> Konzept „Angebote <strong>für</strong> den<br />
Nordkreis Düren – Demenz<br />
braucht Priorität“ entwickelt.<br />
Dies umfasst:<br />
■ den Neubau einer Tagespflege<br />
<strong>für</strong> 14 Senioren aus dem<br />
Einzugsgebiet Nordkreis<br />
Düren<br />
■ die Schaffung von Büroräumen<br />
<strong>für</strong><br />
● die Caritas-Pflegestation<br />
● den Beratungsdienst „Hilfen<br />
zur Orientierung“<br />
● die Demenzberatung<br />
● den Ambulanten Caritas<br />
Hospizdienst Düren<br />
■ den Umbau eines Teilbereiches<br />
des Altenheimes St. Hildegard<br />
<strong>für</strong> die Wohngruppe<br />
Demenz<br />
■ den Neubau eines geschützten<br />
Rundgangs <strong>für</strong> demenzerkrankte<br />
Menschen und<br />
einen Aufenthaltsbereich<br />
Not sehen und handeln.<br />
■ die Erstellung des Gartens <strong>für</strong><br />
ein gesundes Leben nach<br />
Hildegard von Bingen (Sinnengarten)<br />
■ den Umbau im Bestand des<br />
Altenheimes (Souterrain) zum<br />
Gymnastik- und Gruppenraum.<br />
Die baulichen Maßnahmen wurden<br />
durch die „Stiftung Wohlfahrtspflege<br />
NRW“ und die<br />
„ARD Fernsehlotterie“ umfassend<br />
gefördert.<br />
Nach der Umbauphase präsentiert<br />
sich eine differenzierte Angebotspalette<br />
und damit ein<br />
durchgängiges und aufeinander<br />
abgestimmtes System zur Unterstützung<br />
alter Menschen in<br />
unterschiedlichen Lebenslagen.<br />
Beratungsangebote <strong>für</strong> Angehörige<br />
und demenziell erkrankte<br />
Menschen greifen bereits im<br />
häuslichen Umfeld. Unterstützungsleistungen<br />
wie Gesprächskreise<br />
und die Vermittlung von<br />
(niedrigschwelligen) Hilfen stehen<br />
zur Verfügung. Die besondere<br />
Wohn- und Lebenssituation<br />
von demenziell veränderten<br />
Bewohnern wird im stationären<br />
Bereich berücksichtigt.<br />
Je nach Bedarf kann durch den<br />
Beratungsdienst ein individuelles<br />
Angebot erstellt werden. Das<br />
vorhandene Qualitätsmanagementsystem<br />
erfasst alle Angebote<br />
und sichert die aufeinander<br />
abgestimmte Arbeitsweise.<br />
Erstmals stehen verschiedene<br />
Dienste und Einrichtungen an<br />
einem Standort unter der Verantwortung<br />
eines Zentrumsleiters.<br />
Die Pflegedienstleitung<br />
übernimmt die Gesamtverantwortung<br />
der stationären Pflegedienste<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Zentrum. Die<br />
Leitungsmitarbeiter sind in einem<br />
verzahnten System, über<br />
ihren jeweiligen Bereich hinaus,<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Zentrum verantwortlich.<br />
Mitarbeiter werden je nach Bedarfslage<br />
zwischen den Diensten<br />
ausgetauscht.<br />
Damit nimmt <strong>das</strong> Altenzentrum<br />
St. Hildegard bei seiner Eröffnung<br />
im September 2007 wesentliche<br />
Änderungen des Pflegeversicherungsgesetzes<br />
bereits vorweg. (Gesamtversorgung)<br />
Aufgrund der Bündelung der<br />
Angebote an einem Standort<br />
entstehen vielfältige Synergieeffekte.<br />
Angefangen bei der<br />
gemeinsamen Nutzung des Sinnengartens<br />
und der Veranstaltungstechnik<br />
in der Tagespflege<br />
über die technische Vernetzung<br />
bis hin zur effizienten Personaleinsatzplanung.<br />
Im ersten Halbjahr seit der<br />
Eröffnung lassen sich an vielen<br />
konkreten Beispielen die Verbesserungen<br />
bei der Angeboterstellung,<br />
Nutzung und<br />
Vermittlung von Hilfen nachweisen.<br />
Die ersten Bewährungsproben<br />
hat <strong>das</strong> Modell erfolgreich<br />
bestanden.<br />
Rudolf Stellmach
„Unser tägliches Brot – Caritas“<br />
Diözesancaritasverband feiert<br />
2006 75jähriges Bestehen<br />
Mit einem Pontifikalamt im<br />
<strong>Aachen</strong>er Dom feierte am 16.<br />
September Bischof Heinrich<br />
Mussinghoff <strong>das</strong> 75jährige Bestehen<br />
des Diözesancaritasverbandes.<br />
In seiner Predigt hob<br />
Bischof Mussinghoff <strong>das</strong> Motto<br />
des Verbandes „Not sehen und<br />
handeln“ hervor: In 75 Jahren<br />
habe der <strong>Caritasverband</strong> den<br />
Wandel der Zeit, die Nöte und<br />
Sorgen der Menschen gesehen<br />
und Hilfe organisiert.<br />
Not sehen und handeln.<br />
C a r i t a s<br />
75<br />
J a h r e<br />
1 9 3 1 b i s 2 0 0 6<br />
C a r i t a s v e r b a n d<br />
f ü r d a s B i s t u m<br />
A a c h e n e . V.<br />
Im Anschluss fand in der <strong>Aachen</strong>er<br />
Citykirche St. Nikolaus die<br />
Jubiläumsfeier mit rund 400<br />
geladenen Gästen statt. Musikalisch,<br />
tänzerisch und mit Textbeiträgen<br />
wurde die 75jährige<br />
Geschichte des Verbandes im<br />
<strong>Bistum</strong> in einer so genannten<br />
Collage dargestellt und gefeiert.<br />
In diesem Werk wird in Texten,<br />
Bildern, Liedern und Szenen<br />
über Nachdenkliches und Motivierendes<br />
aus der Arbeit der Caritas<br />
berichtet. Im Bühnenstück<br />
wird der Frage nachgegangen,<br />
aus welchem Geist heraus die<br />
Caritas arbeitet. Drei Sprecher<br />
führen durch die Bilder, in dem<br />
sie in der Spannung zwischen<br />
kritischer Nachfrage – wodurch<br />
unterscheidet sich die Caritas<br />
eigentlich von anderen? – und<br />
der Suche nach dem christlichen,<br />
katholischen Profil stehen.<br />
Mitarbeiter der Caritas berichten<br />
über ihre Arbeit. Sie erzählen<br />
von Menschen, denen sie begegnen,<br />
und <strong>das</strong> gesprochene<br />
Wort wird von Bildern und Musik<br />
untermalt, die einlädt und<br />
unter die Haut geht.<br />
Das Bühnenstück wurde in modifizierter<br />
Form noch zwei weitere<br />
Male aufgeführt und einem<br />
größeren Publikum zugänglich<br />
gemacht. Am Fronleichnamstag<br />
2007 im Rahmen der <strong>Aachen</strong>er<br />
Heiligtumsfahrt in <strong>Aachen</strong> auf<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
dem Hof und ein weiteres Mal<br />
im Kontext des Katholikentages<br />
im Juni 2008 auf der Bühne auf<br />
dem Marktplatz vor dem historischen<br />
Rathaus in Osnabrück.<br />
Gerd Schnitzler<br />
� Das Ensemble auf der<br />
Bühne auf dem Hof in<br />
<strong>Aachen</strong>.<br />
� Im Bühnenstück wird<br />
der Frage nachgegangen<br />
aus welchem Geist<br />
heraus die Caritas<br />
arbeitet.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 51
Der Verband will einen ●<br />
Beitrag zur Mitgestaltung<br />
einer sozial und<br />
gerechten Gesellschaft<br />
leisten.<br />
Die Geschäftsstelle ●<br />
inhaltlich-strategisch<br />
stärker profilieren.<br />
Grundsatzfragen ●<br />
Theologie und Ethik.<br />
52 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
DiCV Geschäftsstelle<br />
Die Jahre 2004 bis 2008 waren<br />
in der DiCV-Geschäftsstelle geprägt<br />
durch Prozesse ständiger<br />
Veränderung, die zurzeit Gestalt<br />
annehmen in einer veränderten<br />
Aufbaustruktur. Ab 01.01.2009<br />
wird die Geschäftsstelle mit insgesamt<br />
drei Bereichen – Theologische<br />
Grundlagen und Verbandsarbeit,<br />
Facharbeit und<br />
Sozialpolitik, Verwaltung und<br />
Zentrale Funktionen – sowie der<br />
Geschäftsführung am Netz sein.<br />
Durch Kürzungen von Kirchensteuer-<br />
und Landesmitteln gleichermaßen<br />
in Handlungsdruck<br />
gebracht, führten Personalreduzierungen<br />
bereits im Jahr 2007<br />
dazu, <strong>das</strong>s sich die Geschäftsführung<br />
und der DiCV-Vorstand<br />
erneut mit der Frage der Zukunftssicherung<br />
befassen mussten.<br />
Für die Umstrukturierung<br />
2005 war ausschlaggebend gewesen,<br />
die Geschäftsstelle inhaltlich-strategisch<br />
stärker und<br />
neu zu profilieren. Für die insgesamt<br />
vier Fachbereiche – Gesundheit<br />
und Pflege, Familie<br />
und Erziehung, Soziale Sicherung<br />
und Integration sowie<br />
Verbandsentwicklung und Mitgliedschaft<br />
– sollten die auf<br />
<strong>Bistum</strong>sebene relevanten<br />
Kernfunktionen eines Spitzenverbandes,<br />
anwaltschaftliche<br />
Interessensvertretung und<br />
Fachberatung sowie die Dienstleistungsfunktion<br />
gleichermaßen<br />
gelten.<br />
Neu investiert worden ist in den<br />
Aufbau einer Stelle ,Grundsatzfragen<br />
Theologie und Ethik’, seit<br />
November 2006 zunächst in der<br />
Geschäftsführung angesiedelt.<br />
Als neue Dienstleistung und<br />
Angebot des Spitzenverbandes<br />
ist damit eine Schwerpunktsetzung<br />
vorgenommen, jedoch<br />
zugleich kein theologisch-ethisches<br />
Sondergebiet etabliert<br />
worden, vielmehr wurde die<br />
Not sehen und handeln.<br />
Querschnittsaufgabe mit personeller<br />
Ressource ausgestattet,<br />
um den Fragen nach Menschenwürde,<br />
Christlichkeit und<br />
ethischer Verantwortung in der<br />
Arbeit systematisch nachzugehen.<br />
Die Maßgabe, finanzielle Kürzungen<br />
durch Personlreduzierung<br />
und den Abbau von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
ohne betriebliche Kündigung<br />
realisieren zu wollen, führte jedoch<br />
bald die Geschäftsstelle in<br />
eine Grenzsituation. Die Frage<br />
der Funktionstüchtigkeit – wie<br />
kann es ohne Qualitätseinbußen<br />
gelingen, bisherige und neue<br />
zentrale Funktionen als Spitzenverband<br />
wahrzunehmen, obwohl<br />
in der Geschäftsstelle<br />
wesentlich weniger Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter tätig<br />
sind? – stand in den Jahren<br />
2007 und 2008 neu auf der<br />
Agenda. Die kurze Lebensdauer<br />
von Aufbaustrukturen zeigte<br />
sich angesichts rasant sich ändernder<br />
Umwelten ein weiteres<br />
Mal sehr deutlich und forderte<br />
über Anpassungen hinaus massive<br />
Einschnitte, die sich in neuen<br />
inhaltlichen Priorisierungen<br />
sowie spürbaren Veränderungen<br />
<strong>für</strong> die Mitarbeiterschaft<br />
zeigen. ‚Systematische Aufgabenkritik’<br />
<strong>für</strong> die DiCV-Geschäftsstelle<br />
wäre 2007 sicher<br />
die passende Intervention gewesen<br />
– und dies mit Einbeziehen<br />
von Verbänden, Einrichtungen<br />
und Diensten. Die Zeiten,<br />
u.a. bedingt durch Wechsel von<br />
Verantwortlichkeiten in Vorständen<br />
und weiteren Verbandsgremien,<br />
waren zu turbulent, um<br />
diesen Schritt in der Verbandsentwicklung<br />
durchzuführen. Die<br />
Antwort auf die Frage, wie die<br />
DiCV-Geschäftsstelle zukünftig<br />
auf <strong>Bistum</strong>sebene ihre Arbeit<br />
gut leisten soll, gab schließlich<br />
der Diözesancaritasrat mit seinem<br />
Organisationsbeschluss<br />
am 14. März 2008.<br />
Im Dienst einer Caritas, die zugleich<br />
Caritas der Kirche und<br />
Verband der Freien Wohlfahrtspflege<br />
ist, gibt es ab 01.01.2009<br />
auf <strong>Bistum</strong>sebene eine Geschäftsstelle<br />
mit den beiden<br />
inhaltlichen Bereichen ‚Theologische<br />
Grundlagen und Verbandsarbeit’<br />
und ‚Facharbeit<br />
und Sozialpolitik’ sowie dem<br />
Bereich ‚Zentrale Funktionen’<br />
und der Geschäftsführung, die<br />
weiterhin ihre Gliederungen und<br />
Mitglieder darin unterstützt,<br />
<strong>das</strong>s diese ihre Aufgaben satzungsgemäß,<br />
wirksam und wirtschaftlich<br />
erfüllen und der Verband<br />
insgesamt seinen Beitrag<br />
zur Mitgestaltung einer sozial<br />
gerechten Gesellschaft leistet.<br />
Getreu den Prinzipien, im Gesamt<br />
der verbandlichen Caritas<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> Synergien zu<br />
nutzen, Energien zu bündeln<br />
und innerhalb des Verbandes<br />
Arbeitsteilung zu realisieren,<br />
wird die Geschäftsstelle zurzeit<br />
umgebaut. Dabei erfährt sie die<br />
gleichen Brüche und Nöte sowie<br />
Sorgen um die Existenz, wie<br />
diese überall zurzeit erlebt werden.<br />
Ihren Auftrag „Not sehen<br />
und handeln“ muss die Caritas<br />
unter Bedingungen, wo <strong>das</strong><br />
Ringen um Existenzsicherung in<br />
Politik, Kirche und Gesellschaft<br />
dominiert, umso stärker konkret<br />
in die Tat umsetzen. Ihren Beitrag<br />
dazu will die DiCV-Geschäftsstelle<br />
auch in Zukunft<br />
subsidiär und solidarisch im Gesamtverband<br />
leisten.<br />
Monika Van Vlodrop
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Arbeitsfeld ,Hilfen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung’<br />
Herausforderungen an anwaltschaftlicheInteressensvertretung<br />
und Fachberatung<br />
2003 entschied <strong>das</strong> Land NRW,<br />
den beiden Landschaftsverbänden<br />
in NRW die Gesamtzuständigkeit<br />
<strong>für</strong> alle Wohnhilfen <strong>für</strong><br />
Menschen mit Behinderung im<br />
Rahmen der Eingliederungshilfe<br />
des Sozialgesetzbuches SGB XII<br />
zu übertragen, zunächst befristet<br />
bis zum 30. Juni 2010.<br />
Diese Entscheidung hat in ihren<br />
Auswirkungen die Arbeit der<br />
vergangenen vier Jahre im Arbeitsfeld<br />
‚Hilfen <strong>für</strong> Menschen<br />
mit Behinderung’ geprägt und<br />
auch Konsequenzen <strong>für</strong> die<br />
DiCV Geschäftsstelle gehabt.<br />
Angesichts knapper Kassen<br />
wird versucht, den in den letzten<br />
Jahrzehnten ständig ansteigenden<br />
Ausgaben in der Eingliederungshilfe<br />
Einhalt zu gebieten.<br />
Auf der anderen Seite erhalten<br />
Menschen mit Behinderung ihre<br />
Leistungen auf der Grundlage<br />
eines zwischen Landschaftsverbänden<br />
und Freier Wohlfahrtspflege<br />
vereinbarten individuellen<br />
Hilfeplanverfahrens, wobei <strong>das</strong><br />
Wunsch- und Wahlrecht der<br />
Menschen mit Behinderung<br />
berücksichtigt wird und die Leitziele<br />
<strong>für</strong> alle Angebote Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe am Leben<br />
in der Gesellschaft sind. Die<br />
Hauptursache der Kostensteigerung<br />
liegt nicht in einer Leistungsausweitung<br />
<strong>für</strong> den einzelnen<br />
Menschen, sondern in<br />
der steigenden Anzahl von Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
Die Zahl alter Menschen mit Behinderung<br />
ist stark zunehmend.<br />
In Anerkenntnis dieser Entwicklung<br />
und der damit verbundenen<br />
finanziellen Belastungen der<br />
öffentlichen Haushalte haben<br />
die Einrichtungsträger der Behindertenhilfe<br />
äußerst moderate<br />
Abschlüsse der Vergütungen<br />
mit den Sozialleistungsträgern<br />
hingenommen.<br />
Für die DiCV Geschäftsstelle<br />
war es in den Jahren 2004 bis<br />
2008 eine besondere Herausforderung,<br />
in vielen Spannungsfeldern<br />
spitzenverbandlich erkennbar<br />
zu agieren und sowohl<br />
die Fachberatung als auch die<br />
anwaltschaftliche Interessenvertretung<br />
sicherzustellen und zu<br />
qualifizieren. Anwalschaftliche<br />
Interessensvertretung erfolgt sowohl<br />
in der LAG, durch Mitgliedschaft<br />
in Gremien und Arbeitsausschüssen<br />
und auch in der<br />
Zusammenarbeit der fünf Diözesancaritasverbände<br />
in NRW.<br />
Gemeinsame Positionen trugen<br />
dazu bei, konkret Einfluss auf<br />
Politik zu nehmen. Fachlich und<br />
wirtschaftlich relevante Fragen<br />
der Einrichtungsträger wurden<br />
mit Unterstützung des Spitzenverbandes<br />
mit dem LVR Rheinland<br />
verhandelt. Anwaltschaftliche<br />
Interessensvertretung<br />
gelingt besser, wenn Einrichtungen<br />
und Dienste, die dem DiCV<br />
als Spitzenverband der Freien<br />
Wohlfahrtspflege angeschlossen<br />
sind, einbezogen sind. Ziel<br />
ist und bleibt es, <strong>für</strong> die Sicherung<br />
und Gewährleistung von<br />
Rechten der Menschen mit Behinderung<br />
mit einzutreten. AnwaltschaftlicheInteressensvertretung<br />
ist immer politisch und<br />
beinhaltet, <strong>das</strong>s dann interve-<br />
niert wird, wenn strukturelle<br />
oder Verfahrensänderungen dazu<br />
führen, <strong>das</strong>s Menschen<br />
Schaden leiden oder Entwicklungen<br />
zu Lasten von Einrichtungen<br />
und Diensten gehen. So<br />
geschehen im Jahr 2005, als<br />
<strong>das</strong> sog. Interessenbekundungsverfahren<br />
zunächst abgewendet<br />
werden konnte.<br />
Die spitzenverbandliche Kernfunktion<br />
Fachberatung änderte<br />
sich im Zuge der Entwicklung in<br />
den vorangegangenen vier Jahren<br />
dahingehend, <strong>das</strong>s mehr<br />
politische Unterstützung und<br />
Gremienarbeit und weniger konzeptionelle<br />
Beratung gefragt<br />
waren. Bei allen Änderungen in<br />
der politischen, aber auch konzeptionellenSchwerpunktsetzung<br />
versteht die DiCV Geschäftsstelle<br />
ihren Auftrag so,<br />
Menschen mit Behinderung ein<br />
möglichst selbst bestimmtes<br />
Leben zu ermöglichen und Träger<br />
von Einrichtungen und Diensten<br />
entsprechend darin zu unterstützen,<br />
<strong>das</strong>s sie da<strong>für</strong> die<br />
nötige Infrastruktur, aber insbesondere<br />
auch <strong>das</strong> entsprechende<br />
Qualitätsangebot vorhalten<br />
können.<br />
Bettina Offergeld<br />
● Das Wunsch- und<br />
Wahlrecht der Menschen<br />
mit Behinderung<br />
wird berücksichtigt.<br />
● Für die Sicherung und<br />
Gewährleistung von<br />
Rechten der Menschen<br />
mit Behinderung<br />
eintreten.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 53
Nach Beschluß des<br />
Diözesancaritasrates im<br />
Jahr 1998 trennt sich<br />
der DiCV schrittweise<br />
von Einrichtungen in<br />
eigener Trägerschaft.<br />
Dabei ist vorrangiges<br />
Ziel, sowohl neue Träger<br />
innerhalb der eigenen<br />
verbandlichen Strukturen<br />
zu finden als auch<br />
die regionale Ebene<br />
durch die Trägerschaft<br />
von Einrichtungen und<br />
Diensten zusätzlich zu<br />
stärken. Im Zuge dieser<br />
Entwicklungen sind<br />
neue GmbH-Strukturen<br />
entstanden.<br />
54 2004– 2008<br />
�<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Beteiligung<br />
Caritas<br />
Gemeinschafts-<br />
Stiftung<br />
DiCV<br />
<strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V.<br />
VFC<br />
Verein zur<br />
Förderung der<br />
Caritasarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V.<br />
Bischöfliche<br />
Stiftung<br />
Hilfe <strong>für</strong><br />
Mutter und<br />
Kind<br />
Not sehen und handeln.<br />
10%<br />
90%<br />
10%<br />
80%<br />
ACD<br />
<strong>Aachen</strong>er<br />
Caritasdienste<br />
GmbH<br />
CBW<br />
Caritas<br />
Behindertenwerk<br />
GmbH<br />
CLW<br />
Caritas<br />
Lebenswelten<br />
GmbH<br />
Krefelder<br />
Caritasheime<br />
GmbH<br />
10%<br />
10%<br />
90%<br />
90%<br />
10%<br />
RCV<br />
Regionaler<br />
<strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V.<br />
RCV<br />
Regionaler<br />
<strong>Caritasverband</strong><br />
Eifel e.V.<br />
RCV<br />
Regionaler<br />
<strong>Caritasverband</strong><br />
Krefeld e.V.
Verein zur Förderung der Caritasarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
Der Verein zur Förderung der<br />
Caritasarbeit im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
e.V. (VFC) wurde im Jahre 1984<br />
gegründet und im Mai 1985 in<br />
<strong>das</strong> Vereinsregister eingetragen.<br />
Er widmet sich Aufgaben karitativer<br />
und sozialer Hilfe und dient<br />
der Förderung der Caritasarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. Nach der<br />
Satzung kann der Verein zur<br />
Verwirklichung seiner Zwecke<br />
Einrichtungen und Dienste der<br />
Alten-, Kranken- und Jugendhilfe<br />
in eigener Trägerschaft betreiben.<br />
Weiterhin unterhält der<br />
VFC einen Hilfefonds zur Gewährung<br />
von Zuschüssen und<br />
zinslosen oder zinsgünstigen<br />
Darlehen an die Verbände und<br />
Einrichtungen der Caritas im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, um diese bei<br />
der Erfüllung ihrer Aufgaben zu<br />
unterstützen. Der Satzungszweck<br />
wird schließlich auch mittelbar<br />
durch die vermögensverwaltenden<br />
Tätigkeiten des VFC<br />
erfüllt: Der Verein verfügt über<br />
rund 25 Immobilienobjekte, die<br />
er – meist nach entsprechenden<br />
Umbauarbeiten – an regionale<br />
Caritas- und Fachverbände sowie<br />
an Tochtergesellschaften<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V. (DiCV) zur<br />
Nutzung als Geschäfts- oder<br />
Beratungsstelle oder als (teil)<br />
stationäre Einrichtung vermietet.<br />
Geborene Mitglieder des Vereins<br />
sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder<br />
des DiCV, sofern sie<br />
der Mitgliedschaft zustimmen.<br />
Über die Aufnahme weiterer Mitglieder<br />
entscheidet der Vorstand.<br />
Der Vorstand des VFC<br />
setzt sich aus drei Personen zusammen,<br />
wobei der Erste Vorsitzende<br />
und der Direktor des<br />
<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V. aufgrund ihrer<br />
Funktion geborene Vorstands-<br />
mitglieder des VFC sind. Der<br />
Vorstand führt nach der Satzung<br />
die Geschäfte des Vereins. Die<br />
operative Geschäftsführung ist<br />
an den Leiter des Bereiches<br />
‚Zentrale Funktionen’ des DiCV<br />
delegiert, die Wahrnehmung der<br />
Trägervertretung in den Einrichtungen,<br />
die sich in Trägerschaft<br />
des VFC befinden bzw. in der<br />
Vergangenheit befanden, erfolgt(e)<br />
– je nach Aufgabenstellung<br />
der Einrichtung – durch den<br />
Leiter des Bereichs ‚Gesundheit<br />
und Pflege’ bzw. die Leiterin des<br />
Bereichs ‚Familie und Erziehung’<br />
der DiCV-Geschäftsstelle.<br />
Änderung der Vereinsstruktur<br />
und der inhaltlichen<br />
Schwerpunktsetzung<br />
In den vergangenen vier Jahren<br />
vollzog sich ein Wandel vom ‚alten’<br />
zu einem ‚neuen’ VFC, der<br />
sich nach außen am deutlichsten<br />
im Wechsel der Trägerschaft<br />
von Einrichtungen manifestiert,<br />
dem jedoch intensive<br />
inhaltlich-konzeptionelle Überlegungen<br />
der Gremien vorausgegangen<br />
waren. Bereits seit<br />
Gründung des VFC war dieser<br />
Träger von zwei Altenheimen in<br />
<strong>Aachen</strong> und einer Mutter-Kind-<br />
Kureinrichtung in Monschau-<br />
Höfen; ein drittes Altenheim in<br />
Alsdorf-Hoengen kam einige<br />
Jahre später hinzu. Diese Ein-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
richtungen sowie der Betrieb<br />
von zwei (bis 2001 drei) Altenwohnanlagen<br />
in <strong>Aachen</strong> bildeten<br />
über viele Jahre den<br />
Schwerpunkt der ideellen Tätigkeiten<br />
des Vereins.<br />
Die Ende der 1990er Jahre von<br />
den Gremien des DiCV getroffene<br />
Entscheidung, sich von<br />
Einrichtungsträgerschaften zu<br />
trennen und diese an örtliche<br />
Verbände abzugeben, um sich<br />
auf die spitzenverbandlichen<br />
Funktionen zu konzentrieren,<br />
sollte analoge Anwendung auf<br />
die Altenheime des VFC finden.<br />
Nach Gründung einer Trägergesellschaft<br />
unter Mehrheitsbeteiligung<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong><br />
die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />
<strong>Aachen</strong>-Land e.V. wurden die<br />
drei Altenheime des VFC<br />
schließlich mit Wirkung vom<br />
01. 01. 2004 auf die neue Trägergesellschaft<br />
übertragen.<br />
Parallel zu dieser Entwicklung<br />
fanden ab Beginn des neuen<br />
Jahrtausends insbesondere Beratungen<br />
über die Zukunft der<br />
Mutter-Kind-Kureinrichtung des<br />
VFC, <strong>das</strong> St. Josefs-Haus in<br />
Monschau-Höfen, statt. Aufgrund<br />
der gesundheitspolitischen<br />
Entwicklungen im Kurbereich<br />
und der restriktiven<br />
Bewilligungspraxis der Krankenkassen<br />
verschlechterte sich die<br />
●<br />
Der VFC unterhält<br />
einen Hilfefonds zur<br />
Gewährung von<br />
Zuschüssen und<br />
Darlehen an die<br />
Verbände und<br />
Einrichtungen der<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong>.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 55
Wohnanlage �<br />
<strong>für</strong> ältere Menschen<br />
in der <strong>Aachen</strong>er<br />
Trautnerstraße.<br />
Ein Teil des St. Josefs- ●<br />
Hauses sollte als Wohnheim<br />
<strong>für</strong> Behinderte<br />
genutzt werden.<br />
56 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
wirtschaftliche Situation des St.<br />
Josefs-Hauses dramatisch.<br />
Zahlreiche Mutter-Kind-Kuren<br />
hatten nicht mehr die betriebswirtschaftlich<br />
erforderliche<br />
Gruppengröße, zunehmend<br />
mussten Kuren komplett abgesagt<br />
werden. Die fixen Betriebskosten<br />
liefen jedoch weiter und<br />
ließen sich trotz Kurzarbeit und<br />
anderer Maßnahmen nicht mehr<br />
reduzieren. Die Suche nach<br />
neuen Perspektiven mündete<br />
schließlich im Herbst 2003 in<br />
Überlegungen, die inhaltliche<br />
Ausrichtung der Einrichtung zu<br />
ändern und die Trägerschaft auf<br />
die Caritas Lebenswelten GmbH<br />
(CLW) als Tochter des DiCV zu<br />
übertragen. Das Konzept sah<br />
eine integrative ‚Mischnutzung’<br />
der Immobilie vor: Ein Teil des<br />
Gebäudekomplexes sollte als<br />
Wohnheim <strong>für</strong> Behinderte genutzt<br />
werden, der andere Teil<br />
weiterhin als Kur- und Bildungseinrichtung,<br />
nunmehr jedoch mit<br />
der Zielgruppe ‚Menschen mit<br />
Behinderungen und ihre Angehörigen’.<br />
Nach schwierigen<br />
Verhandlungen mit den Kostenträgern<br />
über die Refinanzierung<br />
der veränderten Leistungsangebote<br />
konnte zum 1. Oktober<br />
2004 bei weitgehender Übernahme<br />
der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Betrieb auf die<br />
CLW übertragen und damit <strong>das</strong><br />
neue Konzept realisiert werden.<br />
Mit der Abgabe der Einrichtungen<br />
stellte sich <strong>für</strong> den VFC die<br />
Frage nach der künftigen Verwirklichung<br />
seiner Satzungs-<br />
Not sehen und handeln.<br />
zwecke. Vorstand und Mitgliederversammlung<br />
waren sich einig,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> verbleibende Vermögen<br />
des VFC in einen neuen<br />
Zusammenhang gestellt und <strong>für</strong><br />
die soziale Arbeit erhalten bleiben<br />
müsse. Maßgeblich bei den<br />
Überlegungen war, <strong>das</strong>s zur Sicherung<br />
der Gemeinnützigkeit<br />
des VFC weiterhin eigene unmittelbare,<br />
selbstlose Tätigkeiten<br />
durch den Verein wahrgenommen<br />
werden sollten, etwa<br />
durch die Trägerschaft von<br />
Diensten oder Einrichtungen.<br />
Im September 2004 beschlossen<br />
schließlich die Gremien des<br />
VFC, die Erziehungsberatungsstellen<br />
des DiCV zu übernehmen,<br />
soweit <strong>für</strong> diese keine<br />
regionalen Träger gefunden<br />
würden. Die Verhandlungen mit<br />
den regionalen Caritas- und<br />
Fachverbänden ergaben, <strong>das</strong>s<br />
dies <strong>für</strong> fünf Erziehungsberatungsstellen<br />
der Fall sein würde.<br />
Nach einem langwierigen Verfahren<br />
seitens des Landesjugendhilfeausschusses<br />
und des<br />
Landesjugendamtes erhielt der<br />
VFC am 27. Juni 2005 die Anerkennung<br />
als Freier Träger der<br />
Jugendhilfe. Damit war die Voraussetzung<br />
geschaffen, um<br />
schließlich zum 1. August 2005<br />
die Erziehungsberatungsstellen<br />
in <strong>Aachen</strong>, Alsdorf, Kempen,<br />
Monschau und Viersen zu übernehmen.<br />
Mit der Übernahme<br />
der Erziehungsberatungsstellen<br />
bekam der VFC eine neue inhaltliche<br />
Prägung, die sein Bild<br />
und auch die Arbeit der Gremi-<br />
en in den nächsten Jahren mitbestimmen<br />
wird.<br />
Änderung der Mitglieder- und<br />
Gremienstruktur<br />
Nach über 20jähriger Mitgliedschaft<br />
erklärten im Mai 2006<br />
vier der ‚Alt’- bzw. Gründungsmitglieder<br />
altersbedingt ihren<br />
Austritt aus dem Verein zur<br />
Förderung der Caritasarbeit im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. Dieser Schritt<br />
wurde bereits auf der Mitgliederversammlung<br />
2005 angekündigt<br />
und von den anderen Mitgliedern<br />
mit Verständnis und mit<br />
herzlichem Dank <strong>für</strong> <strong>das</strong> in den<br />
beiden vergangenen Jahrzehnten<br />
Geleistete entgegen genommen.<br />
Der VFC besteht auf der<br />
Mitgliederseite nunmehr aus<br />
den fünf Vorstandsmitgliedern<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Satzungsänderung<br />
Ein weiterer ‚Vorgang von besonderer<br />
Bedeutung’ war die<br />
Änderung der Vereinssatzung<br />
im Jahre 2005. Die Satzung<br />
enthielt bis dahin eine generelle<br />
Befreiung der VFC-Vorstandsmitglieder<br />
vom Verbot von<br />
‚In-Sich-Geschäften’. Die Vorstandsmitglieder<br />
waren damit in<br />
der Lage, in ihren verschiedenen<br />
Funktionen, die sie innehatten,<br />
mit sich selbst Geschäfte<br />
abzuschließen.<br />
Bei der Beantragung von Zuschussmitteln<br />
<strong>für</strong> den Kauf und<br />
Umbau einer Immobilie, die zur<br />
Nutzung als integrative Kindertagesstätte<br />
an einen anderen<br />
karitativen Träger vermietet<br />
werden sollte, machte der<br />
Zuschussgeber die Förderung<br />
davon abhängig, <strong>das</strong>s die satzungsmäßige<br />
Befreiung der Vorstandsmitglieder<br />
von ‚In-Sich-<br />
Geschäften’ mit anderen<br />
Gemeinnützigen begrenzt wurde.<br />
Nach Prüfung der vorge-
schlagenen – materiell geringfügigen<br />
– Satzungsänderung wurde<br />
diese auf der Mitgliederversammlung<br />
beschlossen, nicht<br />
zuletzt auch deshalb, weil zwischenzeitlich<br />
auch andere Zuschussgeber<br />
ihre Förderbedingungen<br />
entsprechend<br />
angepasst haben.<br />
Betriebsprüfung<br />
Weiterhin zu erwähnen ist eine<br />
Betriebsprüfung durch die Finanzverwaltung,<br />
die im Oktober<br />
2006 stattfand und die Jahre<br />
2001 bis 2003 umfasste. Als Ergebnis<br />
der Prüfung stellte <strong>das</strong><br />
Finanzamt eine Umsatzsteuerpflicht<br />
<strong>für</strong> Leistungen fest, die<br />
<strong>das</strong> St. Josefs-Haus in Monschau-Höfen<br />
gegenüber dem<br />
DiCV erbracht hatte. Bis dahin<br />
war man seitens des VFC und<br />
des DiCV von einer Organschaft<br />
zwischen beiden Trägern ausgegangen,<br />
zumal bei früheren<br />
Betriebsprüfungen eine derartige<br />
Steuerpflicht nicht festgestellt<br />
wurde. In der Konsequenz<br />
hatte der VFC eine Umsatzsteuernachzahlung<br />
zu leisten, deren<br />
Volumen sich jedoch in erträglichen<br />
Grenzen hielt. Aufgrund<br />
der Übertragung des St. Josefs-<br />
Hauses auf die CLW im Oktober<br />
2004 (siehe oben) erwuchs dem<br />
VFC aus der Feststellung des<br />
Finanzamtes keine langfristige<br />
Problematik. Weitere Feststellungen<br />
ergaben sich aus der<br />
Betriebsprüfung nicht.<br />
Objektverwaltung<br />
Auch im Bereich der Objektverwaltung<br />
traten im Berichtszeitraum<br />
signifikante Änderungen<br />
ein. Nachdem ab Mitte der<br />
1990er Jahre viele Mitgliedsverbände<br />
des DiCV expandierten<br />
und infolgedessen zunehmenden<br />
Raumbedarf hatten, der<br />
zum Teil vom VFC – bisweilen<br />
unter Einsatz erheblicher Investitionen<br />
– abgedeckt wurde,<br />
führten ab 2004 zwei Entwicklungen<br />
zur Kündigung mehrerer<br />
Mietverträge seitens der Mieter.<br />
Einige Mieter konnten die Objekte<br />
nicht mehr halten, weil <strong>das</strong><br />
ursprüngliche Konzept und/oder<br />
die Refinanzierung nicht mehr<br />
trugen, andere Verbände hatten<br />
in den vergangenen Jahren Eigenkapital<br />
aufgebaut und waren<br />
nunmehr in der Lage, eigene<br />
Immobilien zu erwerben.<br />
Auch wenn die Gründe der Mieter<br />
<strong>für</strong> die Kündigung der Mietverhältnisse<br />
jeweils nachvollziehbar<br />
sind, bringt dies den<br />
VFC doch in eine schwierige Situation:<br />
Die Lage auf dem Immobilienmarkt,<br />
daneben auch<br />
steuerliche Aspekte, sprechen<br />
häufig gegen einen Verkauf der<br />
Objekte; andererseits sieht sich<br />
der VFC nicht als Vermieter<br />
‚normaler’ Wohnungen auf dem<br />
freien Wohnungsmarkt. Daher<br />
muss in jedem Einzelfall ein neues<br />
Nutzungskonzept <strong>für</strong> die frei<br />
werdenden Häuser entwickelt<br />
werden, <strong>das</strong> dem sozialen Auftrag<br />
des VFC entspricht und<br />
auch eine längerfristige Perspektive<br />
aufweist, um nicht<br />
nach wenigen Jahren erneut in<br />
eine vergleichbare Situation zu<br />
geraten. Glücklicherweise konnten<br />
bislang immer Verbände<br />
oder Einrichtungsträger gefunden<br />
und mit diesen tragfähige<br />
Lösungen <strong>für</strong> eine längerfristige<br />
Nutzung der betreffenden Objekte<br />
entwickelt werden.<br />
An einer Reihe von Objekten<br />
waren in den vergangenen vier<br />
Jahren notwendige und zum Teil<br />
erhebliche Instandhaltungs- und<br />
Sanierungsmaßnahmen durchgeführt<br />
worden. Exemplarisch<br />
ist etwa die Erneuerung der Türund<br />
Fensteranlage in der Altenwohnanlage<br />
Trautnerstraße 6 in<br />
<strong>Aachen</strong> zu nennen. Nach rund<br />
30jähriger Nutzung wurde die<br />
noch in Einfachverglasung ausgeführte<br />
Tür- und Fensteranlage<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
durch moderne, doppelt verglaste<br />
Holztüren und -fenster<br />
ersetzt. Notwendig wurde diese<br />
Maßnahme, weil die vorhandenen<br />
Türen und Fenster verzogen<br />
und damit in ihrer Funktion eingeschränkt<br />
waren; sie erschien<br />
jedoch vor allem auch im Hinblick<br />
auf die Verbesserung der<br />
Energieeffizienz, die sich in den<br />
Nebenkosten der Mieter niederschlägt,<br />
sinnvoll. Weitere ‚typische’<br />
Maßnahmen sind die<br />
Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden<br />
und die Erneuerung<br />
von Heizungsanlagen, die in<br />
mehreren Objekten vorgenommen<br />
werden mussten.<br />
Neben der Bewirtschaftung der<br />
Immobilien, die sich seit vielen<br />
Jahren im Besitz des VFC befinden,<br />
trat der VFC im Berichtszeitraum<br />
wiederholt auch als ‚Investor’<br />
auf, insbesondere im<br />
Bereich der Einrichtungen <strong>für</strong><br />
Menschen mit Behinderungen.<br />
So erwarb er mehrere Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kinder sowie ein<br />
Wohnheim, um sie nach entsprechenden<br />
Umbauarbeiten<br />
als integrative Tageseinrichtungen<br />
bzw. als Wohnheim <strong>für</strong> Behinderte<br />
an die CLW (weiter) zu<br />
vermieten.<br />
Über die Seniorenwohnanlage in<br />
der Neustraße 3-5 in <strong>Aachen</strong>,<br />
die der VFC seit rund 30 Jahren<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> verwaltet,<br />
fanden zwischen den beiden<br />
Beteiligten ab Mitte 2006<br />
Verhandlungen über einen Eigentümerwechsel<br />
statt. Im Zuge<br />
der Konsolidierungsmaßnahmen<br />
wollte sich <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> von dem Objekt trennen<br />
und bot es dem VFC zum Kauf<br />
an. Nah einem langwierigen<br />
‚Preisfindungsprozess’ konnten<br />
sich die Verhandlungspartner im<br />
Frühjahr 2008 einigen. Derzeit<br />
werden die letzten Details des<br />
Notarvertrages geklärt.<br />
Martin Novak<br />
●<br />
Neue individuelle<br />
Nutzungskonzepte <strong>für</strong><br />
frei werdende Objekte.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 57
In 14 Produktionsabteilungen<br />
werden Aufträge<br />
vorwiegend industrieller<br />
Kunden bearbeitet.<br />
�<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Caritas-Behindertenwerk GmbH<br />
Das Caritas-Behindertenwerk ist<br />
1976 gegründet worden. Gesellschafter<br />
sind der <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
sowie der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />
<strong>Aachen</strong>-Land e.V. mit 90 % bzw.<br />
10 % Geschäftsanteilen.<br />
Die Caritas-Behindertenwerk<br />
GmbH ist Träger von sechs<br />
Werkstätten mit Behinderten<br />
Menschen. Die Standorte sind<br />
in Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> und<br />
im einzelnen: Eschweiler, Eschweiler-Röhe,Eschweiler-Weisweiler,<br />
Alsdorf, Würselen und<br />
Monschau-Imgenbroich.<br />
Die Caritas-Werkstätten bieten<br />
zur Zeit fast 1000 Menschen,<br />
die nicht oder noch nicht auf<br />
dem „ersten Arbeitsmarkt“ zu<br />
vermitteln sind, Arbeit.<br />
In 14 unterschiedlichen Produktionsabteilungen<br />
werden Aufträge<br />
vorwiegend industrieller Kunden<br />
bearbeitet. Schwerpunkte<br />
sind Zulieferarbeiten <strong>für</strong> die Automobilindustrie,<br />
Montage- und<br />
Verpackungsarbeiten, Metallver-<br />
Caritas Lebenswelten GmbH<br />
Die Caritas Lebenswelten GmbH<br />
wird von den Gesellschaftern<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> zu 80%, <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Regionen <strong>Aachen</strong>-<br />
Stadt und <strong>Aachen</strong> Land zu 10%<br />
und <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Eifel zu 10% getragen.<br />
Die Caritas Lebenswelten GmbH<br />
ist Trägerin von 11 Kindertagesstätten<br />
mit integrativen und<br />
heilpädagogischen Betreuungsangeboten.<br />
In diesen Einrichtungen<br />
werden zur Zeit 664 Kinder<br />
58 2004 – 2008 Not sehen und handeln.<br />
arbeitung, industrielle Holzverarbeitung,<br />
Grünflächenpflege,<br />
Druckerei, Steri und Aluverarbeitung.<br />
In den Werkstätten werden die<br />
behinderten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter durch spezielle<br />
Schulungsmaßnahmen auf ihre<br />
berufliche Tätigkeit vorbereitet.<br />
Soziale Betreuung und Bildung<br />
der behinderten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind von<br />
zentraler Bedeutung im Arbeitsalltag<br />
in einer Behindertenwerkstatt.<br />
So ist in den vergangenen<br />
betreut, davon 179 Kinder mit<br />
besonderem Förderungsbedarf.<br />
Der Schwerpunkt der Caritas<br />
Lebenswelten GmbH im Wohnbereich<br />
<strong>für</strong> Erwachsene ist die<br />
Betreuung und Begleitung von<br />
Menschen mit geistiger Behinderung.<br />
Die Caritas Lebenswelten<br />
GmbH ist Trägerin von fünf<br />
Wohnheimen mit 139 Bewohnern.<br />
68 Klienten werden in ambulanten<br />
Wohnformen begleitet.<br />
vier Jahren die Zusammenarbeit<br />
mit dem Helene-Weber-Haus in<br />
Stolberg intensiviert worden,<br />
so <strong>das</strong>s zielgruppenorientierte<br />
Angebote z.B. <strong>für</strong> Lesen und<br />
Schreiben gemacht werden<br />
konnten. Umfangreiche Sportangebote<br />
und jährliche Ferienmaßnahmen<br />
runden <strong>für</strong> die in den<br />
Werkstätten tätigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern mit Behinderungen<br />
<strong>das</strong> Betreuungsangebot<br />
ab.<br />
Das Caritas-Behindertenwerk ist<br />
nach DIN EN 9001-2000 zertifiziert<br />
und Ökoprofit-Betrieb des<br />
Kreises <strong>Aachen</strong>.<br />
Michael Doersch<br />
Ein integratives Familien-, Kurund<br />
Bildungshaus in Monschau-<br />
Höfen befindet sich weiterhin im<br />
Aufbau. Neben den Angeboten<br />
von Eltern-Kind-Kuren <strong>für</strong> Familien<br />
mit Kindern mit besonderem<br />
Betreuungs- und Pflegebedarf<br />
werden Angebote im Freizeitund<br />
Bildungsbereich an Familien<br />
mit Kindern mit Behinderung<br />
gemacht.<br />
Für den betroffenen Personenkreis<br />
gibt es drei Kontakt-,<br />
Koordinations- und Beratungsstellen<br />
der Caritas Lebenswelten<br />
GmbH im Kreis <strong>Aachen</strong>.<br />
Georg Jansen
<strong>Aachen</strong>er Caritasdienste<br />
gGmbH<br />
Seit der Aufnahme des Geschäftsbetriebes<br />
im Januar 2004<br />
hat die <strong>Aachen</strong>er Caritasdienste<br />
gGmbH (ACD) bislang eine sehr<br />
positive Entwicklung genommen<br />
und ihr Dienstleistungsangebot<br />
sowohl quantitativ als auch qualitativ<br />
ausgebaut und weiter entwickelt.<br />
So wurde am Altenheim St. Elisabeth<br />
in <strong>Aachen</strong> ein Erweiterungsbau<br />
mit 24 neuen vollstationären<br />
Plätzen errichtet. Es<br />
handelt sich dabei um 3 Pflegegruppen,<br />
die im Sinne einer<br />
Wohngemeinschaft organisiert<br />
sind, und wovon eine Gruppe<br />
speziell auf die Bedürfnisse<br />
pflegebedürftiger älterer geistig<br />
behinderter Menschen ausgerichtet<br />
ist.<br />
Insbesondere mit diesem Angebot<br />
beschreitet die ACD einen<br />
innovativen Weg in der stationären<br />
Versorgung älterer Menschen,<br />
da Angebote in diesem<br />
Grenzbereich von Behinderung<br />
einerseits und Pflegebedürftigkeit<br />
nach SGB XI andererseits<br />
kaum anzutreffen sind. Aufgrund<br />
der guten Erfahrungen in<br />
der Praxis kann sich der Träger<br />
vorstellen, <strong>das</strong> Tätigkeitsfeld <strong>für</strong><br />
diese Zielgruppe noch auszuweiten.<br />
Im <strong>Aachen</strong>er Süden hat die<br />
ACD in den Jahren 2007/2008<br />
ein neues Altenpflegeheim am<br />
Hasselholzer Weg errichtet. Mit<br />
der Fertigstellung des Klosterstift<br />
Radermecher zum 01.06.<br />
2008 ging der Betrieb zweier bis<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
dahin ordensgeführter Häuser<br />
(St. Josefstift und Elisabeth-<br />
Kloster) auf die ACD über.<br />
Das neue Haus, ein zweigeschossiges<br />
Gebäude, bietet 80<br />
pflegebedürftigen Senioren<br />
Wohnraum in kleinen und überschaubaren<br />
Gruppen. Der sehr<br />
attraktive, innen liegende Garten<br />
erlaubt auch Menschen mit dementiellen<br />
Veränderungen die<br />
uneingeschränkte Nutzung.<br />
Im Zuge der Betriebsübernahme<br />
sind in dieser Einrichtung auch<br />
noch einige Ordensschwestern<br />
im Rahmen eines Gestellungsvertrages<br />
beschäftigt.<br />
Mit dem Neubau der Einrichtung<br />
am Hasselholzer Weg in <strong>Aachen</strong><br />
hat die ACD die Gesamtzahl der<br />
vorgehaltenen Pflegeheimplätze<br />
in Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> auf<br />
nunmehr 390 ausgeweitet.<br />
Neben dem mittlerweile bereits<br />
10 Jahre bestehenden Ambulanten<br />
Hospizdienst am Seniorenzentrum<br />
St. Anna in Alsdorf-<br />
Hoengen, der im nördlichen<br />
Kreisgebiet tätig ist, wurde von<br />
der ACD in der Stadt <strong>Aachen</strong><br />
ein Pendant geschaffen.<br />
Hier besteht seit Frühjahr 2006<br />
ein Hospizdienst, dessen Koordinatorin<br />
räumlich an <strong>das</strong> Papst-<br />
Johannes-Stift in <strong>Aachen</strong> angebunden<br />
ist.<br />
Die ACD widmet sich mit den<br />
etwa fünfzig ehrenamtlichen<br />
Hospizhelfern damit gesellschaftlich<br />
sehr wichtigen Themen.<br />
Einerseits der Begleitung<br />
sterbender Menschen, die in ihrer<br />
Häuslichkeit bis zum Lebensende<br />
unter Aspekten palliativer<br />
Versorgung begleitet werden,<br />
sowie der Unterstützung ihrer<br />
Angehörigen, als auch der Einbindung<br />
von Ehrenamtlichen in<br />
karitative Dienste unter professioneller<br />
Anleitung.<br />
Ralf Kaup<br />
�<br />
Neus Altenpflegeheim<br />
Klosterstift<br />
Radermecher im<br />
<strong>Aachen</strong>er Süden.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 59
„Einführen des<br />
Menschen in jenes<br />
Geheimnis,<br />
welches <strong>das</strong> Leben im<br />
Grunde schon immer ist,<br />
nämlich Gottes<br />
Liebesgeschichte mit<br />
den Menschen.“<br />
60 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Krefelder Caritasheime gGmbH<br />
Am 5. Oktober 1998 wurde die<br />
Krefelder Caritasheime gGmbH<br />
notariell beurkundet. 90% der<br />
Gesellschaftsanteile hält der regionale<br />
<strong>Caritasverband</strong> Krefeld<br />
e.V., mit dem die Gesellschaft<br />
seit dem 1. Februar 2008 in einer<br />
umsatzsteuerlichen Organschaft<br />
verbunden ist; die weiteren<br />
10% sind eine Beteiligung<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V..<br />
Die Gesellschaft betreibt derzeit<br />
sechs Altenheime in der Stadt<br />
Krefeld:<br />
■ Altenheim Hansa-Haus<br />
mit 90 Plätzen<br />
Not sehen und handeln.<br />
■ Kunigungenheim<br />
mit 80 Plätzen<br />
■ Landhaus Maria Schutz<br />
mit 80 Plätzen<br />
■ Marienheim mit 100 Plätzen<br />
■ Saassenhof mit 80 Plätzen<br />
■ St. Josef mit 105 Plätzen<br />
■ Ende 2006 wurde <strong>das</strong> Angebot<br />
erweitert um den Kurzzeitpflegebereich<br />
Theresia mit<br />
12 Plätzen.<br />
Das wichtigste Einzelereignis in<br />
den letzten vier Jahren war der<br />
Erwerb des alten Hansa-Hauses<br />
(gemeinsam mit dem RCV<br />
Krefeld) und dessen Umbau zu<br />
einem modernen Altenheim.<br />
Gleichzeitig ist es gelungen, die<br />
Verhandlungen zu einer Übertragung<br />
des Altenheims St. Josef<br />
vom <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> an die Krefelder<br />
Caritas zu einem erfolgreichen<br />
Abschluss zu bringen, so<br />
<strong>das</strong>s im Frühjahr 2009 mit dem<br />
Umbau und der Sanierung dieses<br />
Hauses begonnen werden<br />
kann.<br />
Die Gesellschaft beschäftigt<br />
zum Stichtag 580 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter; davon sind<br />
27,6% Voll- und 47,9% teilzeit<br />
und 24,5%geringfügig beschäftigt.<br />
Zusätzlich stehen 43 Personen<br />
in einer Ausbildung; die<br />
Gesellschaft engagiert sich ausbildungsmäßig<br />
sowohl im Hinblick<br />
auf die Altenpflege, als<br />
auch in der Hauswirtschaft.<br />
Hans-Georg Liegener<br />
Seelsorge <strong>für</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der<br />
verbandlichen Caritas<br />
Die Seelsorge ist ein Dienst <strong>für</strong><br />
alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
der Caritas im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong>.<br />
Konkret umfasst die Seelsorge<br />
ein weites Feld von hilfreichen<br />
Begegnungen, zum Beispiel<br />
■ in der individuellen<br />
Begleitung von Krisensituationen<br />
Auch wenn <strong>das</strong> Leben nach<br />
außen hin glatt erscheint, verbergen<br />
sich im Inneren oft<br />
Schwierigkeiten und Probleme.<br />
Es tut dann gut, mit einem<br />
Menschen, der nicht zur<br />
Familie und auch nicht zum<br />
unmittelbaren beruflichen<br />
Umfeld gehört, zu sprechen.<br />
Immer wieder nutzen Kolleginnnen<br />
und Kollegen diese<br />
Möglichkeit zu einem vertraulichen<br />
Gespräch, <strong>das</strong> auch je<br />
nach Dringlichkeit kurzfristig<br />
möglich ist.<br />
■ in Angeboten <strong>für</strong> Einrichtungen<br />
der Caritas auf<br />
regionaler und diözesaner<br />
Ebene<br />
Leitungen und MitarbeiterInnen<br />
von Kindertagesstätten,<br />
Kinderheimen, Caritaspflegestationen,Altenheimen,Krankenhäusern,Behindertenein-<br />
richtungen, Rat und Hilfe<br />
oder Einrichtungen der Fachverbände<br />
haben in den letzten<br />
Jahren verstärkt die Möglichkeit<br />
eines „Fortbildungstages“<br />
wahrgenommen.<br />
Den Inhalt legen die einzelnen<br />
Einrichtungen in Absprache
mit der Seelsorgerin fest. Es<br />
handelt sich um Probleme und<br />
Fragen, die sich aus dem beruflichen<br />
Alltag ergeben. Dabei<br />
geht es auch darum, religiöse<br />
Fragen mit einzubeziehen: wie<br />
können Leitbilder im täglichen<br />
Handeln konkret werden, wie<br />
können MitarbeiterInnen dazu<br />
beitragen, <strong>das</strong>s eine Kultur entsteht,<br />
in der deutlich wird, <strong>das</strong>s<br />
es sich bei der Einrichtung um<br />
eine Einrichtung der Caritas<br />
handelt.<br />
Die Tages-/Halbtagesveranstaltungen<br />
finden in der Regel<br />
nicht in der Einrichtung,<br />
sondern in einem Bildungshaus<br />
des <strong>Bistum</strong>s statt. Diese<br />
Erfahrung hat gezeigt,<br />
<strong>das</strong>s es gut ist, <strong>für</strong> eine be-<br />
grenzte Zeit, aus dem beruflichen<br />
Alltag auszusteigen,<br />
ihn von außen zu betrachten,<br />
um dann mit neuer Motivation<br />
zurückkehren zu können.<br />
■ in spirituellen Angeboten<br />
Caritas ist ein Auftrag der<br />
Kirche, Kirche ein Ort, an<br />
dem Menschen sich versammeln,<br />
um über ihre Suche<br />
nach Gott zu sprechen, Gott<br />
zu erfahren und Alltag und<br />
Glauben miteinander zu<br />
verbinden.<br />
Dies wird deutlich in zahlreichen<br />
Gottesdiensten, ob regelmäßig<br />
oder zu Beginn des<br />
neuen Kalenderjahres, in<br />
mehrtägigen Einkehrtagen,<br />
Meditationen und in der Bi-<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
belarbeit. Eine besondere<br />
gern angenommene Form ist<br />
die Fußwallfahrt. Jedes Jahr<br />
wandern Caritasmitarbeiterinnen<br />
und Caritasmitarbeiter einen<br />
Tag mit der Bibel durch<br />
die Natur, eine Chance, sich<br />
selbst, seinen Nächsten und<br />
Gott neu zu erfahren.<br />
Damit solche Angebote angenommen<br />
werden können,<br />
stellt der Arbeitgeber dazu<br />
drei Tage im Jahr zur Verfügung.<br />
(AVR §10 Absatz 5 ).<br />
Barbara Geis,<br />
Pastoralreferentin, Seelsorgerin<br />
<strong>für</strong> die MitarbeiterInnen der<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
�<br />
Bei der Fußwallfahrt<br />
wandern jedes Jahr<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter einen Tag<br />
mit der Bibel durch<br />
die Natur.<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 61
62 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die formale Gründung der Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />
<strong>für</strong><br />
<strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> als selbständige<br />
kirchliche Stiftung erfolgte<br />
durch <strong>das</strong> Stiftungsgeschäft<br />
am 28.05.2006; Stifter war der<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V.. Mit Anerkennungsurkunde<br />
vom 03.07.2006 der<br />
Bezirksregierung Köln wurde die<br />
Stiftung als rechtsfähig anerkannt.<br />
Das Gründungskapital<br />
betrug 250.000,00 Euro.<br />
C a r i t a s<br />
Gemeinschaftsstiftung<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Dem formalen Gründungsakt<br />
gingen seit 2004 mehrere Beratungen<br />
im Vorstand des Diözesancaritasverbandes<br />
sowie eine<br />
Erörterung im Diözesancaritasrat<br />
in seiner Sitzung am<br />
23.09.2005 voraus. Die Gründung<br />
der Stiftung sollte sowohl<br />
aus verbands- und bistumspolitischen<br />
als auch aus finanzwirtschaftlichen<br />
Gründen erfolgen.<br />
Die grundlegende Idee war, die<br />
verschiedenen Ansätze und<br />
Überlegungen zur Gründung ei-<br />
Not sehen und handeln.<br />
ner Stiftung, die von mehreren<br />
Mitgliedsverbänden des Diözesancaritasverbandesunternommen<br />
wurden, in einer Gemeinschaftsstiftung<br />
zu bündeln und<br />
damit sowohl ein gemeinsames<br />
Auftreten nach außen als auch<br />
die Schaffung eines entsprechenden<br />
Kapitalstockes sicherzustellen.<br />
Aus den Erträgen des<br />
Stiftungskapitals sollten der Diözesancaritasverband<br />
sowie seine<br />
steuerbegünstigten Gliederungen<br />
und Mitglieder bei der<br />
Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützt<br />
werden.<br />
In der Sitzung des Diözesancaritasrates<br />
am 03.03.2006 erfolgten<br />
eine abschließende Klärung<br />
offener Fragen zur Stiftungssatzung<br />
sowie die Benennung von<br />
Stiftsratsmitgliedern, soweit diese<br />
durch den Diözesancaritasrat<br />
zu bestimmen waren.<br />
Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />
dient nach ihrer Satzung<br />
der Förderung des Wohlfahrtswesens<br />
und will dazu beitragen,<br />
die Arbeit der Caritas im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> zu unterstützen und zu<br />
fördern, vor allem dort, wo<br />
staatliche Hilfe nicht oder nur<br />
beschränkt ausreicht. Der Stiftungszweck<br />
wird insbesondere<br />
verwirklicht durch Vergabe von<br />
Zuschüssen sowie durch sonstige<br />
Fördermaßnahmen zugunsten<br />
der Arbeit des Diözesancaritasverbandes<br />
und seiner<br />
steuerbegünstigten Gliederungen<br />
und Mitglieder sowie zugunsten<br />
der Arbeit von anderen<br />
steuerbegünstigten Körperschaften,<br />
die sich in den Dienst<br />
der kirchlich-katholischen Wohlfahrtsarbeit<br />
stellen.<br />
Die Organe der Stiftung sind der<br />
Stiftungsvorstand und der Stiftungsrat.<br />
Der Stiftungsvorstand<br />
führt die Geschäfte der Stiftung<br />
und vertritt sie gerichtlich und<br />
außergerichtlich. Der Stiftungsrat<br />
berät, unterstützt und überwacht<br />
den Vorstand und entscheidet<br />
in allen grundsätzlichen<br />
Angelegenheiten der Stiftung.<br />
Im Gründungsjahr 2006 fanden<br />
die konstituierenden Sitzungen<br />
des Stiftungsvorstandes und<br />
des Stiftungsrates statt, in denen<br />
insbesondere die notwendigen<br />
Formalia behandelt sowie<br />
die Organisation und die Form<br />
der Zusammenarbeit der Gremien<br />
festgelegt wurden. Ebenfalls<br />
in 2006 erfolgte eine Zustiftung<br />
durch den DiCV in Höhe von<br />
750.000,00 Euro.<br />
Um die Stiftungsarbeit verbindlicher<br />
und transparenter zu gestalten,<br />
wurden in 2007 zwei<br />
grundlegende, selbst verpflichtende<br />
Dokumente durch die<br />
Gremien entwickelt und verabschiedet:<br />
die ‚Richtlinien über<br />
die Verwaltung des Stiftungsvermögens’<br />
sowie die ‚Richtlinien<br />
über die Verwendung von Stiftungsmitteln’.<br />
Außerdem erfolgte<br />
in 2007 die Annahme weiterer<br />
Zustiftungen durch den Diözesancaritasverband<br />
und den Verein<br />
zur Förderung der Caritasarbeit<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.. Die<br />
Annahme einer Zustiftung der<br />
Caritas-Behindertenwerk GmbH<br />
erfolgte in 2008.<br />
Zuschussanträge an die Stiftung<br />
wurden erst in 2008 gestellt und<br />
nach intensiven Beratungen von<br />
den Gremien beschieden. In<br />
diesem Jahr fiel auch die Entscheidung,<br />
zur Darstellung der<br />
Stiftung in der Öffentlichkeit und<br />
zur Gewinnung weiterer Zustifter<br />
ein Konzept zu entwickeln und<br />
sich dabei externer Unterstützung<br />
zu bedienen.<br />
Martin Novak
Ausblick und Segenswunsch<br />
Sehr geehrte Damen<br />
und Herren,<br />
am Ende des Vierjahresberichtes<br />
der Caritas im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> blicke ich bereichert auf<br />
die vielfältigen Eindrücke<br />
zurück, die ich in dieser Zusammenschau<br />
der verbandlichen<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> gewinnen<br />
konnte. Was sich hinter<br />
dem eher nüchternen Begriff<br />
„Bericht“, hinter Zahlen und Diagrammen<br />
verbirgt, ist tatsächlich<br />
ein weites Panorama des<br />
karitativen Engagements. In<br />
jeder einzelnen Initiative und in<br />
allen Aktivitäten ist <strong>das</strong> Zeugnis<br />
der gelebten Nächstenliebe am<br />
Werk, eine echte christliche<br />
Praxis, die konkrete Hilfe in der<br />
Not ist.<br />
Seit ich im Jahr 2005 gemeinsam<br />
mit dem Diözesanrat der<br />
Katholiken die Aktion „gespannt<br />
aufs Morgen – lebendige Schätze<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>“ ins Leben<br />
gerufen habe, durfte ich viele<br />
Menschen und ihr großes Engagement<br />
neu kennen lernen. Unser<br />
<strong>Bistum</strong> braucht dringend lebendige<br />
Schätze und unser<br />
<strong>Bistum</strong> hat zum Glück viele dieser<br />
lebendigen Schätze. Dem<br />
karitativen Engagement kommt<br />
dabei immer wieder eine besondere<br />
Bedeutung zu. Geht es<br />
doch hier um den Auftrag Jesu,<br />
den Dienst an den Armen und<br />
Schwachen als wirklichen Gottesdienst<br />
zu begreifen. Menschen,<br />
die in Not geraten sind<br />
und keine Perspektive haben,<br />
verdienen unsere Zuwendung,<br />
sie sollen im Mittelpunkt stehen.<br />
Zuerst ist da die unmittelbare<br />
Hilfe als Tat des Einzelnen, die<br />
<strong>das</strong> Nötige tut, um Not zu lindern.<br />
Diese Hilfe nach dem Vorbild<br />
des barmherzigen Samariters<br />
ist immer unverzichtbar.<br />
Wenn sich Menschen darüber<br />
hinaus im Geist Christi verbinden,<br />
um gemeinsam ein Werk<br />
der Barmherzigkeit und Hilfe zu<br />
begründen, beginnt „Caritas“ in<br />
einer anderen Dimension. Caritas<br />
ist Gemeinschaft, sie ist Kirche!<br />
Die verbandliche Caritas im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> stellt sich der<br />
schwierigen Herausforderung,<br />
Nächstenliebe zu praktizieren,<br />
zugleich als Gestaltungskraft in<br />
dieser Gesellschaft zu agieren<br />
und politisch <strong>für</strong> die Armen aktiv<br />
zu sein. Unter den Bedingungen<br />
von Konkurrenz, Kostendruck<br />
und Markt ist <strong>das</strong> oft ein Wagnis.<br />
Der gegenwärtigen Situation<br />
mit ihren unterschiedlichsten<br />
Nöten kann aber nur in einer<br />
professionell organisierten Form<br />
adäquat begegnet werden.<br />
Allen Menschen, die sich in<br />
ihrem beruflichen Handeln oder<br />
in ihrem Ehrenamt in den Dienst<br />
der Caritas stellen, also Liebe<br />
praktizieren, gebührt Respekt<br />
und breite Unterstützung <strong>für</strong><br />
ihren Dienst. Das päpstliche „Direktorium<br />
<strong>für</strong> den Hirtendienst<br />
der Bischöfe“ von 2004 nimmt<br />
darum auch die Bischöfe in die<br />
besondere Pflicht <strong>für</strong> die Caritas.<br />
Dort heißt es: „Um die Hilfe<br />
<strong>für</strong> die Bedürftigen in wirksamer<br />
Weise zu verwirklichen, soll der<br />
Bischof in der Diözese die diözesane<br />
Caritas fördern ... und<br />
bei den Gläubigen der Diözese<br />
die großzügige Mitarbeit in den<br />
caritativen Werken der Teilkirche<br />
fördern, weil sie Ausdruck der<br />
katholischen Nächstenliebe<br />
sind.“ (Nr. 195)<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Die verbandliche Caritas im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> ist in ihren Einrichtungen<br />
und Diensten ein lebendiger<br />
Schatz <strong>für</strong> unser <strong>Bistum</strong><br />
und <strong>für</strong> die Menschen, die konkrete<br />
Hilfe erfahren dürfen. Ich<br />
wünsche Ihnen allen, die Sie in<br />
Ihrem Leben die Not leidenden<br />
Nächsten als Brüder oder<br />
Schwestern anerkennen, die<br />
Kraft und den Segen Gottes.<br />
Zugleich verbinde ich damit<br />
meinen aufrichtigen Dank <strong>für</strong> die<br />
getane Arbeit. Im Gebet begleite<br />
ich Ihren Dienst und weiß mich<br />
mit Ihnen verbunden.<br />
Heinrich Mussinghoff<br />
Bischof von <strong>Aachen</strong><br />
<strong>Aachen</strong>, im Oktober 2008<br />
� Bischof<br />
Heinrich Mussinghoff<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 63
64 2004 – 2008<br />
Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Autorenverzeichnis<br />
Gerold Alzer<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
MHD <strong>Aachen</strong><br />
Peter Babinetz<br />
Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Region Kempen-<br />
Viersen e.V.<br />
Dr. Mark Brülls<br />
Geschäftsführer SKM Stolberg<br />
Ulla Dietz<br />
Vorsitzende SkF Krefeld<br />
Michael Doersch<br />
Geschäftsführer Caritas-Behindertenwerk<br />
GmbH<br />
Dr. Alfred Etheber<br />
Bereichsleiter DiCV<br />
Mechthild Freese<br />
Geschäftsführerin SKM <strong>Aachen</strong><br />
Barbara Geis<br />
Seelsorgerin <strong>für</strong> die<br />
MitarbeiterInnen der Caritas im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Dagmar Hardt-Zumdick<br />
Fachreferentin DiCV<br />
Elke Held<br />
Fachreferentin DiCV<br />
Karin Heritsch<br />
Fachreferentin DiCV<br />
Not sehen und handeln.<br />
Georg Jansen<br />
Geschäftsführer Caritas-<br />
Lebenswelten GmbH<br />
Alexander Johr<br />
Fachreferent DiCV<br />
Birgit Kaatz<br />
Geschäftsfüherin SkF<br />
Mönchengladbach<br />
Alice Kamphausen<br />
FWZ Mönchengladbach<br />
Ralf Kaup<br />
Geschäftsführer <strong>Aachen</strong>er<br />
Caritasdienste gGmbH<br />
Oskar Knops<br />
Fachreferent DiCV<br />
Gottfried Küppers<br />
Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Region Heinsberg e.V.<br />
Raimund Latz<br />
Kreuzbund<br />
Diözesanverband <strong>Aachen</strong><br />
Heinz Liedgens<br />
Fachreferent DiCV<br />
Hans-Georg Liegener<br />
Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Region Krefeld e.V.<br />
Marcus Mauel<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Eifel e.V.<br />
Martin Novak<br />
Bereichsleiter DiCV<br />
Bettina Offergeld<br />
Fachreferentin DiCV<br />
Walter Schäppi<br />
Gemeinschaft der Vinzenzkonferenzen<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Gerd Schnitzler<br />
Öffentlichkeitsarbeit DiCV<br />
Norbert Schoeller<br />
Geschäftsführer IN VIA Düren<br />
Maria Schulte-Bisping<br />
Fachreferentin DiCV<br />
Jürgen Spicher<br />
Caritas-Gemeinschaft Pflegeund<br />
Sozialberufe<br />
Rudolf Stellmach<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />
Düren-Jülich e.V.<br />
Norbert Suing<br />
Raphaels-Werk<br />
Michael Teichert<br />
Fachreferent DiCV<br />
Monika Van Vlodrop<br />
Grundsatzfragen DiCV<br />
Bernhard Verholen<br />
Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>für</strong> die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt<br />
und <strong>Aachen</strong>-Land e.V.<br />
Gaby Wienen<br />
Leiterin des FWZ<br />
Mönchengladbach
Sozialdienst katholischer Frauen<br />
SkF e.V. <strong>Aachen</strong><br />
Wilhelmstraße 22<br />
52070 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/470 570<br />
Fax: 0241/430 237<br />
info@skf-aachen.de<br />
www.skf-aachen.de<br />
Vo. Gertrud Schiffers<br />
Gs. Ursula Braun-Kurzmann<br />
SkF e.V. Alsdorf<br />
Eckstraße 1<br />
52477 Alsdorf<br />
Telefon: 02404/93222<br />
Fax: 02404 / 9 30 39<br />
info@skf-alsdorf.de<br />
www.skf-alsdorf.de<br />
Vo. Margit Polyczek<br />
Gs. Ulrich Freimann<br />
SkF e.V. Düren<br />
Bonner Straße 34<br />
52351 Düren<br />
Telefon: 02421/ 9 53 80<br />
Fax: 02421/953828<br />
info@skf-dueren.de<br />
www.skf-dueren.de<br />
Vo. Ruth Becker-Prox<br />
Gs. Ulrich Lennartz<br />
SkF e.V. Eschweiler<br />
Peilsgasse 1-3<br />
52249 Eschweiler<br />
Telefon: 02403 / 60 9180<br />
Fax: 02403 / 6 0918 99<br />
sozialdienst@skf-eschweiler.de<br />
www.skf-eschweiler.de<br />
Vo. Nicole Wagenbach<br />
Gs. Carmen Rosendahl-Küpper<br />
Vo. = Vorstand/Vorsitz<br />
Gs. = Geschäftsführung<br />
Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
SkF e.V. Jülich<br />
Stiftsherrenstraße 7<br />
52428 Jülich<br />
Telefon: 02461/ 5 04 53<br />
Fax: 02461/342658<br />
skf-juelich@t-online.de<br />
Vo. Renate Wilden<br />
Gs. Berti Gierling<br />
SkF e.V. Kempen<br />
Ellenstraße 29<br />
47906 Kempen<br />
Telefon: 02152 / 23 87<br />
Fax: 02152 / 5172 52<br />
skf-kempen@t-online.de<br />
www.skf-kempen.de<br />
Vo. Margret Mertens<br />
Gs. Lydia Pleschka<br />
Geschäftsstelle:<br />
SkF e.V. Krefeld<br />
Schneiderstraße 46<br />
47798 Krefeld<br />
Telefon: 0 2151/ 63 37-11<br />
Fax: 0 2151/ 63 37-63<br />
info@skf-krefeld.de<br />
www.skf-krefeld.de<br />
Beratungsstelle:<br />
SkF e.V. Krefeld<br />
Dionysiusplatz 24<br />
47798 Krefeld<br />
Telefon: 0 2151/ 6 2910<br />
Fax: 0 2151/ 62 9135<br />
Vo. Ulla Dietz<br />
Gs. Tanja Himer<br />
Geschäftsstelle:<br />
SkF e.V. Mönchengladbach<br />
Am Steinberg 74<br />
41061 Mönchengladbach<br />
Telefon: 0 2161/ 8 9107<br />
Fax: 0 2161/ 8 50 53<br />
Beratungsstelle:<br />
Skf e.V. Mönchengladbach<br />
Lindenstraße 71<br />
41063 Mönchengladbach<br />
Telefon: 0 2161/ 9 8188-9<br />
Fax: 0 2161/ 8 50 54<br />
kaatz@skf-mg.de<br />
www.skf-mg.de<br />
Vo. Burga Gripekoven<br />
Gs. Birgit Kaatz<br />
SkF e.V. Stolberg<br />
Birkengangstraße 5<br />
52222 Stolberg<br />
Telefon: 02402 / 9516 40<br />
Fax: 02402 / 9516 65<br />
schmitt@skf-stolberg.de<br />
www.skfstolberg.de<br />
Vo. Rosemarie Spix<br />
Gs. Margit Schmitt<br />
SkF e.V. Viersen<br />
Goetersstraße 6<br />
41747 Viersen<br />
Telefon: 02162 / 2 49 83 99<br />
Fax: 02162 / 2 49 8377<br />
skf-viersen@t-online.de<br />
www.skf-viersen.de<br />
Vo. Hildegard Föhr<br />
Gs. Wilma Quack<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 65
66 2004 – 2008<br />
Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Sozialdienst Katholischer Männer<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />
Dienste in <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
Beratungs- und Geschäftsstelle<br />
Heinrichsallee 56<br />
52064 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/41355-5 00<br />
Fax: 0241/41355511<br />
mechthild.freese@<br />
skm-aachen.de<br />
www.skm-aachen.de<br />
Vo. Hans Mülders<br />
Gs. Mechthild Freese<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong><br />
soziale Dienste in der Region<br />
<strong>Aachen</strong>-Land e.V.<br />
Foxiusstraße 2<br />
52223 Stolberg<br />
Telefon: 02402 / 81007<br />
Fax: 02402 / 8 78 27<br />
skm-stolberg@t-online.de<br />
Vo. Matthias Görgens<br />
Gs. Dr. Mark Brülls<br />
SKM/SkF Baesweiler e.V.<br />
Kirchstraße 11<br />
52499 Baesweiler<br />
Telefon: 02401/895242<br />
Vo. Karola Kucknat<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />
Dienste in Eschweiler e.V.<br />
Dürener Straße 40<br />
52249 Eschweiler<br />
Telefon: 02403 / 3 48 89<br />
Vo. Dieter Cremer<br />
Gs. Bernhard Grümmer<br />
Not sehen und handeln.<br />
SKM/SkF Heinsberg e.V.<br />
Gangolfusstraße 32<br />
52525 Heinsberg<br />
Telefon: 02452 / 2 20 59<br />
Fax: 02452 / 91829<br />
Vo. Marianne Wolters<br />
SKM/SkF Region Heinsberg<br />
Westpromenade 13<br />
41812 Erkelenz<br />
Telefon: 02431/9600-0<br />
Fax: 02431/763 99<br />
r.trzeciak@skfm-region-hs.de<br />
Vo. Edith Schaaf<br />
Gs. Reinhold Trzeciak<br />
SKM/SkF Merkstein<br />
Geilenkirchener Straße 482<br />
52134 Herzogenrath<br />
Telefon: 02406 / 6 5371<br />
Vo. Margarete Sauren<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong><br />
soziale Dienste in der Region<br />
Kempen-Viersen e.V.<br />
Hildegardisweg 3<br />
41747 Viersen<br />
Telefon: 02162/29288<br />
Fax: 02162/16311<br />
skm-viersen@nordrhein.de<br />
Vo. Peter Vermaasen<br />
Gs. Stephan Fiedler<br />
IN VIA – Katholische Mädchensozialarbeit<br />
IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />
<strong>Aachen</strong> e.V.<br />
St. Josefs-Platz 1-3<br />
52068 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/ 6 09 08-0<br />
Fax: 0241/ 6 09 08-20<br />
juelich@invia-aachen.de<br />
www.invia-aachen.de<br />
Vo. Beate Haupt<br />
Gs. Gabriele Jülich<br />
IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />
<strong>für</strong> die Region<br />
Düren-Jülich e.V.<br />
Schulstraße 51<br />
52353 Düren<br />
Telefon: 02421/998980<br />
Fax: 02421/ 2 03 45-14<br />
nschoeller@invia-dn.de<br />
www.invia-dn.de<br />
Vo. Irmtraud Kloock<br />
Gs. Norbert Schoeller<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />
Dienste in Krefeld e.V.<br />
Hubertusstraße 97<br />
47798 Krefeld<br />
Telefon: 0 2151/ 8412-0<br />
Fax: 0 2151/ 8412 49<br />
beckers@skm-krefeld.de<br />
www.skm-krefeld.de<br />
Vo. Dieter Mokros<br />
Gs. Erhard Beckers<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />
Dienste in Rheydt e.V.<br />
Waisenhausstraße 22C<br />
41236 Mönchengladbach<br />
Telefon: 02166/130970<br />
Fax: 0 2166 /130 9718<br />
hj.meisen@skm-ry.de<br />
Vo. Markus Brüggemann<br />
Gs. Hans Jürgen Meisen<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />
Dienste in Nettetal e.V.<br />
Van der Upwich-Straße 29<br />
41334 Nettetal<br />
Telefon: 02153 / 3729<br />
Vo. Herbert Föhles<br />
SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />
Dienste in Stolberg e.V.<br />
Foxiusstraße 2<br />
52223 Stolberg<br />
Telefon: 02402 / 81007<br />
Fax: 02402 / 8 78 27<br />
bruells@skm-stolberg.de<br />
Vo. Walter Wahlen<br />
Gs. Dr. Mark Brülls<br />
IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />
<strong>für</strong> die Region<br />
Krefeld e.V.<br />
Hubertusstraße 238<br />
47798 Krefeld<br />
Telefon: 0 2151/ 80 44 92<br />
Fax: 0 2151/ 6 55 99 91<br />
schubert@invia-krefeld.de<br />
www.invia-kefeld.de<br />
Gs. Tamara Schubert
Vo. = Vorstand/Vorsitz<br />
Gs. = Geschäftsführung<br />
Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Malteser Hilfsdienst<br />
Kreuzbund<br />
Vinzenzkonferenzen<br />
Raphaels-Werk<br />
Caritasgemeinschaft<br />
<strong>für</strong> Pflege- und Sozialberufe<br />
Malteser Hilfsdienst e.V.<br />
Auf der Hüls 20<br />
52068 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/96700<br />
Fax: 0241/9670119<br />
info@malteser-aachen.de<br />
www.malteser-aachen.de<br />
Gs. Wolfgang Heidinger<br />
Diözesanverband <strong>Aachen</strong><br />
Martinstraße 18<br />
52249 Eschweiler<br />
Telefon: 02403 / 94 7017<br />
raimund.latz@kreuzbundaachen.de<br />
Vo. Raimund Latz<br />
Gemeinschaft der<br />
Vinzenzkonferenzen<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Bönninghausstraße 47<br />
41066 Mönchengladbach<br />
Telefon: 0 2161/ 66 35 57<br />
Fax: 0 2161/ 5 6124 54<br />
walter@iurconsult-bern.de<br />
Vo. Walter Schäppi<br />
Beratungsstelle des<br />
Raphaels-Werkes<br />
Scheibenstraße 16<br />
52070 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/94927-224<br />
0241/94927-282<br />
Fax: 0241/94927-289<br />
aachen@raphaels-werk.net<br />
www.raphaels-werk.de<br />
Caritasgemeinschaft <strong>für</strong><br />
Pflege- und Sozialberufe e.V.<br />
Diözesangemeinschaft<br />
Kapitelstraße 3<br />
52066 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/431-100<br />
Fax: 0241/431-450<br />
www.caritas-ac.de<br />
Not sehen und handeln. 2004 – 2008 67
68 2004 – 2008<br />
Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Regionale Caritasverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Regionen <strong>Aachen</strong> Stadt und<br />
Land e.V.<br />
Hermannstraße 14<br />
52062 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/ 4 77 83-0<br />
Fax: 0241/ 4 77 83-52<br />
info@caritas-aachen.de<br />
www.caritas-aachen.de<br />
Vo. Pfarrer Andreas Mauritz<br />
Gs. Bernhard Verholen<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Region Eifel e.V.<br />
Klosterplatz 1<br />
53937 Schleiden<br />
Telefon: 02445 / 85 07-0<br />
Fax: 02445 / 85 07-150<br />
info@caritas-eifel.de<br />
www.caritas-eifel.de<br />
Vo. Pfarrer Rolf Knips<br />
Gs. Hubert De Brouwer<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Region Heinsberg e.V.<br />
Gangolfusstraße 32<br />
Diözesanarbeitsgemeinschaften (DiAG)<br />
Anschrift <strong>für</strong> alle Diözesanarbeitsgemeinschaften:<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> e.V.<br />
Kapitelstraße 3, 52066 <strong>Aachen</strong><br />
DiAG: Kath. Krankenhäuser<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/431-111<br />
Fax: 0241/431-450<br />
eheld@caritas-ac.de<br />
Vo. Thomas Schellhoff<br />
Gs. Elke Held<br />
DiAG: Alter und Pflege im<br />
<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/431-112<br />
Fax: 0241/431-450<br />
ajohr@caritas-ac.de<br />
Vo. Manfred Vieweg<br />
Gs. Alexander Johr<br />
Not sehen und handeln.<br />
52525 Heinsberg<br />
Telefon: 02452 / 9192-0<br />
Fax: 02452 / 9192-24<br />
info@caritas-heinsberg.de<br />
www.caritas-heinsberg.de<br />
Vo. Propst Günter Meis<br />
Gs. Gottfried Küppers<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Region Krefeld e.V.<br />
Hansa Haus<br />
Am Hauptbahnhof 2<br />
47798 Krefeld<br />
Telefon: 02151/6395-0<br />
Fax: 02151/6395-50<br />
info@caritas-krefeld.de<br />
www.caritas-krefeld.de<br />
Vo. Pfarrer Norbert Lucht<br />
Gs. Hans-Georg Liegener<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Region Kempen-Viersen e.V.<br />
Schützenstraße 13<br />
41748 Viersen<br />
Telefon: 02162/ 9 38 93-0<br />
Fax: 02162 / 9 38 93-11<br />
DiAG: Kath. Einrichtungen<br />
und Dienste der Erziehungshilfen<br />
in der Diözese <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/431-117<br />
Fax: 0241/431-450<br />
mschulte-bisping@caritas-ac.de<br />
Vo. Herbert Knops<br />
Gs. Maria Schulte-Bisping<br />
DiAG: Tageseinrichtungen <strong>für</strong><br />
Kinder im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/431-116<br />
Fax: 0241/431-450<br />
dhardt-zumdick@caritas-ac.de<br />
Vo. Pfarrer Dieter Genten<br />
Gs. Dagmar Hardt-Zumdick<br />
info@caritas-viersen.de<br />
www.caritas-viersen.de<br />
Vo. Felix Pieroth<br />
Gs. Peter Babinetz<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Region Mönchengladbach e.V.<br />
Albertusstraße 36<br />
41061 Mönchengladbach<br />
Telefon: 0 2161/ 8102-0<br />
Fax: 0 2161/ 20 93 53<br />
infos@caritas-mg.net<br />
www.caritas-mg.net<br />
Vo. Pfarrer Eckhard Lossen<br />
Gs. Otto Nieswand<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />
Region Düren-Jülich e.V.<br />
Kur<strong>für</strong>stenstraße 10-12<br />
52351 Düren<br />
Telefon: 02421/481-0<br />
Fax: 02421/481-51<br />
info@caritas-dueren-juelich.de<br />
www.caritasverband-dueren.de<br />
Vo. Franz Josef Rehfisch<br />
Gs. Lothar Frank<br />
DiAG: SkF/SKM/IN VIA<br />
im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/431-216<br />
Fax: 0241/431-450<br />
kheritsch@caritas-ac.de<br />
Vo. Ulla Dietz<br />
Gs. Karin Heritsch<br />
DiAG: Integration durch Arbeit<br />
(IDA) im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/431-124<br />
Fax: 0241/431-450<br />
hliedgens@caritas-ac.de<br />
Vo. Hans Ohlenforst<br />
Gs. Heinz Liedgens<br />
Vo. = Vorstand/Vorsitz<br />
Gs. = Geschäftsführung