12.12.2012 Aufrufe

75J - Caritasverband für das Bistum Aachen

75J - Caritasverband für das Bistum Aachen

75J - Caritasverband für das Bistum Aachen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

Tätigkeitsbericht<br />

der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

2004<br />

2008


2004 – 2008<br />

Titelseite:<br />

Fotos:<br />

Impressum / Fotonachweis<br />

Impressum<br />

Redaktionsteam:<br />

Dr. Alfred Etheber<br />

Gottfried Küppers<br />

Heinz Liedgens<br />

Gerd Schnitzler<br />

Michael Teichert<br />

Monika Van Vlodrop<br />

Verantwortlich:<br />

Monika Van Vlodrop, DiCV<br />

Gerd Schnitzler, DiCV<br />

Caritas-Landkarte:<br />

Michael Teichert DiCV<br />

Satz und Realisation:<br />

KHK design · Agentur <strong>für</strong><br />

Grafik, Webdesign und Druck<br />

www.khk-design.de<br />

Fotonachweis<br />

Caritasbühne auf dem Katholikentag in Osnabrück 2008<br />

Gerold Alzer Seite 33<br />

Georg Maria Balsen Seite 48<br />

Jürgen Damen Seite 2, 63<br />

Thomas Kley Seite 60<br />

Markus Mauel Seite 39<br />

G. de Naro Seite 29<br />

Achim Pohl Seite 27, 35, 42<br />

Markus Reissen Seite 30<br />

Gerd Schnitzler Titelseite, Seite 3, 6, 8, 10, 11,<br />

12, 15, 16, 17, 20, 21, 22, 28,<br />

31, 36, 51, 54, 55, 56, 59, 60<br />

Rudolf Stellmach Seite 49, 50<br />

Michael Teichert Seite 37<br />

Gaby Wienen Seite 45, 46<br />

Ralf Wilden Seite 58<br />

Archiv Caritas Seite 32, 39, 40, 43, 48<br />

Not sehen und handeln.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V.<br />

im November 2008


Inhaltsverzeichnis<br />

Geleitwort des Ersten Vorsitzenden des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

Weihbischof Dr. Johannes Bündgens ............... 2<br />

Vorwort Diözesancaritasdirektor<br />

Burkard Schröders ........................................... 3<br />

Papst Benedikt XVI<br />

erstmals ein Lehrschreiben zur Caritas ............. 4<br />

Vertreterversammlung 2004 ............................. 6<br />

Das Projekt „Verbandsentwicklung und<br />

Satzungsreform“ .............................................. 7<br />

Gremien der verbandlichen Caritas<br />

Diözesancaritasrat............................................11<br />

DiCV-Vorstand 2004 – 2008.............................12<br />

Caritas und anwaltschaftliche<br />

Interessenvertretung.........................................13<br />

Diözesanarbeitsgemeinschaften<br />

Diözesan Arbeitsgemeinschaft Alter und Pflege<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ............................................16<br />

Diözesan Arbeitsgemeinschaft Katholischer<br />

Krankenhäuser im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>....................17<br />

Arbeitsgemeinschaft kath. Einrichtungen<br />

und Dienste der Erziehungshilfen<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ............................................18<br />

Verband kath. Tageseinrichtungen <strong>für</strong><br />

Kinder im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> .................................20<br />

Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />

Integration durch Arbeit ....................................23<br />

Diözesan Arbeitsgemeinschaft SkF, SKM und<br />

IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit..................25<br />

Die Fachverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Sozialdienst kath. Frauen .................................26<br />

Sozialdienst Kath.Männer.................................29<br />

IN VIA Kath. Mädchensozialarbeit.....................32<br />

Malteser Hilfsdienst e.V.....................................33<br />

Der Kreuzbund .................................................34<br />

Die Vinzenzkonferenzen ...................................34<br />

Raphales-Werk.................................................35<br />

Caritasgemeinschaft <strong>für</strong> Pflege- und<br />

Sozialberufe .....................................................36<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Regionale Caritasverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Eifel e.V. ............38<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Heinsberg e.V....39<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Regionen<br />

<strong>Aachen</strong>-Stadt u. <strong>Aachen</strong>-Land e.V. ..................41<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Krefeld e.V.........43<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Mönchengladbach-Rheydt e.V. ........................44<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Kempen-Viersen e.V. ........................................47<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Düren-Jülich e.V. ..............................................49<br />

„Unser tägliches Brot – Caritas“<br />

75 Jahre DiCV ..................................................51<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die DiCV-Geschäftsstelle..................................52<br />

Arbeitsfeld, Hilfen <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Behinderungen ...........................................53<br />

Beteiligung (Grafik) ...........................................54<br />

Verein zur Förderung der Caritasarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.......................................55<br />

Caritas-Behindertenwerk GmbH ......................58<br />

Caritas-Lebenswelten GmbH ...........................58<br />

<strong>Aachen</strong>er Caritasdienste gGmbH .....................59<br />

Krefelder Caritasheime gGmbH........................60<br />

Seelsorge <strong>für</strong> Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in der verbandlichen Caritas............60<br />

Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> .....................................62<br />

Ausblick und Segenswunsch<br />

Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff ......................63<br />

Autorenverzeichnis ...........................................64<br />

Adressen der verbandlichen Caritas<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ............................................65<br />

Einlage: Caritas-Landkarte<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 1


Weihbischof<br />

Dr. Johannes Bündgens �<br />

2 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Geleitwort<br />

Sehr geehrte Damen und<br />

Herren, liebe Freunde und<br />

Förderer der Caritas!<br />

Christen tun <strong>das</strong>selbe wie Christus:<br />

Sie hinterlassen auf ihrem<br />

Weg durch die Geschichte eine<br />

Spur der Liebe. Das sagte sinngemäß<br />

Lorenz Werthmann, der<br />

Gründer der verbandlichen Caritas<br />

in Deutschland, der vor 150<br />

Jahren geboren wurde. Er fragt<br />

uns, welche Art von Spuren wir<br />

in der Welt hinterlassen: Denkmäler,<br />

Vermögenswerte, Müllhalden,<br />

Umweltschäden, soziale<br />

Brandherde oder „eine Spur der<br />

Liebe“?<br />

Eine Art Spurensuche nach der<br />

Spur unserer Liebe ist der Tätigkeitsbericht<br />

der verbandlichen<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> <strong>für</strong><br />

die Jahre 2004 bis 2008, den<br />

Sie in Händen halten. Er enthält<br />

viele interessante Berichte; und<br />

ich lade Sie ein, ihn aufmerksam<br />

zu lesen und sich auf die vielfältigen<br />

Perspektiven einzulassen.<br />

Caritas ist <strong>das</strong> Handlungsprinzip<br />

Jesu und zugleich der Inhalt seiner<br />

Frohen Botschaft. Er selbst<br />

lebt vor, wie die tätige Nächstenliebe<br />

<strong>das</strong> Leben der Benachteiligten<br />

konkret verändert: „Blinde<br />

sehen wieder, Lahme gehen,<br />

Aussätzige werden rein, … und<br />

den Armen wird die frohe Botschaft<br />

verkündet.“ (Lukas 7,22)<br />

Caritas lebt vom Engagement<br />

der Menschen, die den Notleidenden<br />

in den Mittelpunkt stellen<br />

und sich ihm zuwenden, und<br />

doch braucht sie zugleich den<br />

Glauben und die Hoffnung, die<br />

allein Gott schenken kann. Es ist<br />

gut zu wissen, <strong>das</strong>s die Nächstenliebe<br />

nicht aus menschlicher<br />

Kraftanstrengung zu vollenden<br />

ist. Im Vertrauen auf Gott, der in<br />

allen Werken der Liebe mitwirkt,<br />

Not sehen und handeln.<br />

dürfen Christen die nötigen<br />

Schritte tun, um Not zu wenden<br />

und <strong>das</strong> Leben zu wählen. Wer<br />

sich in der Caritas engagiert,<br />

der begegnet Gott.<br />

Menschen wie Vinzenz von<br />

Paul, Elisabeth von Thüringen<br />

oder Teresa von Kalkutta geben<br />

der Caritas unverwechselbare<br />

Gesichter und individuelle Prägungen.<br />

Durch Lorenz Werthmann<br />

und den Deutschen <strong>Caritasverband</strong><br />

bekommt <strong>das</strong><br />

katholische Sozialwerk der<br />

Nächstenliebe in unserem Land<br />

eine professionelle Struktur, und<br />

der Anspruch des Christentums<br />

wird zu einer Stimme, die in Öffentlichkeit<br />

und Politik gehört<br />

wird. Genau so wichtig sind die<br />

unbekannten „Heiligen von nebenan“,<br />

die, obwohl sie nicht im<br />

Rampenlicht stehen, ebenfalls<br />

<strong>das</strong> solidarische Leben zu ihrem<br />

alltäglichen Lebensprogramm<br />

machen.<br />

Caritas ist ein weit verzweigtes<br />

Netzwerk helfender Hände mit<br />

vielen Knoten in Selbsthilfegruppen,<br />

im ehrenamtlichen Einsatz,<br />

in Initiativen von Kirchengemeinden<br />

und neuen Seelsorgeeinheiten,<br />

von Ordensgemeinschaften<br />

und in der verbandlich organisierten<br />

Caritas. Die ganze Kirche<br />

– <strong>das</strong> hat Papst Benedikt in<br />

„Deus caritas est“ deutlich gemacht<br />

– hat die Berufung zur<br />

Caritas. Dem Auftrag zur Nächstenliebe<br />

kann sich kein Christ<br />

entziehen. Das Liebeshandeln<br />

der Kirche ist kein verzichtbarer<br />

Luxus, sondern unaufgebbarer<br />

Kern ihres Wesens. Verkündigung,<br />

Gottesdienst und tätige<br />

Nächstenliebe sind eine untrennbare<br />

Einheit. Alle Getauften<br />

und Gefirmten sind aufgefordert,<br />

sich der eigenen Berufung<br />

zur Caritas mehr bewusst zu<br />

werden.<br />

Die verbandliche Caritas ist Teil<br />

der Kirche und ein Wesensausdruck<br />

ihres Auftrages. Sie bleibt<br />

herausgefordert, den Menschen<br />

immer neu als „den Nächsten“<br />

zu entdecken und die Gesellschaft<br />

mit dem Geist der Liebe<br />

und Solidarität zu prägen.<br />

Für ihr Engagement sage ich<br />

den vielen, die in unserem <strong>Bistum</strong><br />

im Dienst der Liebe Gottes<br />

stehen, Dank und wünsche ihnen<br />

Mut und Gottes Segen.<br />

Ihr<br />

Weihbischof<br />

Johannes Bündgens<br />

Erster Vorsitzender<br />

<strong>Aachen</strong>,<br />

im September 2008


Vorwort<br />

Meine sehr verehrten Damen<br />

und Herren,<br />

gemäß unserer Satzungsbestimmungen<br />

legt der <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

e.V. auf jeder Vertreterversammlung<br />

den Delegierten einen Tätigkeitsbericht<br />

vor, der die Aktivitäten<br />

des Verbandes gebündelt<br />

darstellt. Der Bericht zeigt Ihnen,<br />

welche Schwerpunkte den<br />

DiCV in Zusammenarbeit mit<br />

seinen regionalen Caritasverbänden,<br />

Fach- und Einrichtungsverbänden<br />

in den Jahren<br />

2004 bis 2008 geleitet und<br />

geprägt haben.<br />

„Not sehen und handeln“ bleibt<br />

unser Leitspruch, den wir bewusst<br />

im Geiste des Evangeliums<br />

und als Lebensvollzug der<br />

Kirche umsetzen. Allem voran<br />

ist es mir ein Anliegen, den vielen<br />

ehrenamtlich engagierten<br />

Männern und Frauen <strong>für</strong> ihren<br />

Einsatz zu danken. Ohne sie<br />

stünde unser Netzwerk Caritas<br />

unverbunden zwischen dem<br />

Verband und den Pfarrgemeinden.<br />

In meinem Vorwort möchte ich<br />

schlagwortartig auf einige große<br />

Linien und Ereignisse eingehen.<br />

Es sei der Wechsel im Ersten<br />

Vorsitz des Verbandes genannt.<br />

Auf Weihbischof em. Dr. Dicke<br />

folgte nach 27 Jahren Weihbischof<br />

Borsch, und nachdem Bischof<br />

Dr. Mussinghoff sowohl<br />

einen neuen Weihbischof ernannt<br />

als auch die Verantwortlichkeiten<br />

im <strong>Bistum</strong> neu geordnet<br />

hatte, Weihbischof Dr.<br />

Johannes Bündgens im Jahr<br />

2006. Dieser Wechsel fiel in eine<br />

Zeit, die alle in unserem <strong>Bistum</strong><br />

vor sehr große Herausforderungen<br />

stellte. Die Bewältigung der<br />

Finanzkrise des <strong>Bistum</strong>s hat<br />

auch die verbandliche Caritas<br />

massiv getroffen. Bis heute ist<br />

die Zukunftssicherung mit Blick<br />

auf den Erhalt unserer Verbandsstrukturen<br />

ein drängendes<br />

Thema, und der Prozess<br />

der Neuordnung ist in der DiCV-<br />

Geschäftsstelle noch nicht abgeschlossen.<br />

So wird die im<br />

Jahre 2005 geschaffene Organisationsstruktur<br />

ab 2009<br />

nochmals angepasst mit dem<br />

Ziel, anstehende Kirchensteuerkürzungen<br />

bis zum Jahre 2012<br />

bewältigen zu können. Um ein<br />

eigenständiges Instrument zur<br />

Absicherung der Arbeit des Verbandes<br />

dauerhaft zur Verfügung<br />

zu haben, wurde 2006 die Caritas-Gemeinschaftsstiftunggegründet.<br />

Die Sicherung der finanziellen<br />

Voraussetzungen und<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Arbeit<br />

der Caritas bleibt eine dauerhafte<br />

Herausforderung und ich<br />

empfehle, sich an dem auf<br />

<strong>Bistum</strong>sebene geschaffenen<br />

gemeinsamen Förderinstrument<br />

dieser Dachstiftung solidarisch<br />

zu beteiligen.<br />

Ohne dem Bericht vorgreifen zu<br />

wollen, möchte ich einen kurzen<br />

Blick auf <strong>das</strong> Projekt „Verbandsentwicklung“<br />

werfen. Ich war<br />

sehr beeindruckt von den Ergebnissen<br />

der Projektgruppen.<br />

Die überaus positiven Rückmeldungen<br />

der Projektmitglieder<br />

machen mich zuversichtlich,<br />

<strong>das</strong>s wir auch weiterhin einen<br />

guten Weg beschreiten.<br />

In diesem Zusammenhang sei<br />

auch erwähnt, <strong>das</strong>s der Prozess<br />

der Abgabe von Einrichtungen<br />

und Trägerschaften im DiCV fast<br />

zu Ende gebracht werden<br />

konnte.<br />

Rückblickend und auch vorausschauend<br />

möchte ich gerne betonen,<br />

<strong>das</strong>s neben allen Strategien<br />

zur Zukunftssicherung<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

auch eindeutige Schwerpunkte<br />

in unserer Arbeit gesetzt wurden.<br />

So sind und bleiben <strong>das</strong><br />

christliche Profil der Caritas-<br />

Dienste und -Einrichtungen<br />

ebenso wie die Caritasarbeit der<br />

Gemeinde ureigenste und wesentliche<br />

Aufgabenfelder in der<br />

verbandlichen Caritas. Auch in<br />

den kommenden Jahren wird es<br />

wichtig sein, in Politik und Gesellschaft<br />

als Caritas Einfluss zu<br />

nehmen. Die öffentliche und<br />

Freie Wohlfahrtspflege ist auf<br />

unser christliches Engagement<br />

angewiesen. Deshalb hat die<br />

Caritas im Dialog mit der Politik<br />

neue Ansätze erprobt und wird<br />

dadurch verstärkt wahrgenommen,<br />

sei es in den Kommunen ,<br />

auf Landes- oder auf Bundesebene.<br />

Caritas – ein starkes Stück Kirche!<br />

Der Bericht über die Jahre<br />

2004 bis 2008 zeigt Ihnen <strong>das</strong><br />

Leistungsspektrum der verbandlichen<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong>. Da<strong>für</strong> bitte ich auch<br />

weiterhin um Ihr ganz persönliches<br />

Engagement und Ihre<br />

Unterstützung.<br />

Ihr<br />

Burkard Schröders<br />

Burkard Schröders<br />

Diözesancaritasdirektor<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 3<br />

�<br />

●<br />

„Not sehen und handeln“<br />

bleibt unser Leitspruch<br />

den wir bewusst<br />

im Geiste des Evangeliums<br />

als Lebensvollzug<br />

der Kirche umsetzen.


„Deus Caritas Est“ ●<br />

hat eine inspirierende<br />

Strahlkraft <strong>für</strong> alle<br />

Menschen.<br />

4 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Papst Benedikt XVI. – erstmals ein Lehrschreiben<br />

zur Caritas<br />

Mit der Enzyklika „Deus Caritas<br />

Est“ aus dem Jahr 2005 gibt<br />

der Papst der katholischen Kirche<br />

ein Lehrschreiben an die<br />

Hand, <strong>das</strong> die Liebe als Mitte<br />

der Beziehung von Gott und<br />

Mensch thematisiert. „Deus Caritas<br />

Est“ hat eine inspirierende<br />

Strahlkraft <strong>für</strong> alle Menschen,<br />

guten Willens, eine Kraft, die<br />

auch in der verbandlichen Caritas<br />

Not tut.<br />

Liebe als <strong>das</strong> Prinzip des Christlichen<br />

in der Perspektive der<br />

Enzyklika ist…<br />

■ eine bleibende Zusage Gottes<br />

aber auch ein qualitativer<br />

Anspruch.<br />

■ ein freies Geschenk und zugleich<br />

ein Handlungsansatz.<br />

■ eine konkrete Erfahrung der<br />

Tat und lebbare Spiritualität<br />

zugleich.<br />

Der Liebe kann nicht neutral begegnet<br />

werden – sie fordert heraus<br />

und zwingt zur Positionierung.<br />

Die verbandliche Caritas<br />

ist in ihren Einrichtungen und<br />

Diensten besonders gefragt,<br />

Liebe als tätige Nächstenliebe<br />

zu praktizieren. „Deus Caritas<br />

Est“ ist dabei ein Anstoß, auf die<br />

Quelle, auf Gott zu blicken und<br />

die eigene Praxis zu überprüfen.<br />

Dazu sollen die nachfolgenden<br />

Zitate Benedikt XVI. aus Deus<br />

Caritas Est dienen.<br />

Liebe – Kurzformel des<br />

christlichen Glaubens:<br />

„,Gott ist die Liebe, und wer in<br />

der Liebe bleibt, bleibt in Gott,<br />

und Gott bleibt in ihm’ (1 Joh<br />

4,16). In diesen Worten aus dem<br />

ersten Johannesbrief ist die Mitte<br />

des christlichen Glaubens<br />

Not sehen und handeln.<br />

und auch <strong>das</strong> daraus folgende<br />

Bild des Menschen und seines<br />

Weges in einzigartiger Klarheit<br />

ausgesprochen.“ (DCE 1)<br />

„Die Liebe Gottes zu uns ist eine<br />

Grundfrage des Lebens und<br />

wirft entscheidende Fragen danach<br />

auf, wer Gott ist und wer<br />

wir selber sind.“ (DCE 2)<br />

„Liebe (hier Eros) hat irgendwie<br />

mit dem Göttlichen zu tun: Sie<br />

verheißt Unendlichkeit, Ewigkeit<br />

– <strong>das</strong> Größere und ganz andere<br />

gegenüber dem Alltag unseres<br />

Daseins.“ (DCE 5)<br />

„Liebe zielt auf Ewigkeit. Ja<br />

Liebe ist ‚Ekstase’, aber Ekstase<br />

nicht im Sinn des rauschhaften<br />

Augenblicks, sondern Ekstase<br />

als ständiger Weg aus dem in<br />

sich verschlossenen Ich zur<br />

Freigabe des Ich, zur Hingabe<br />

und so gerade zur Selbstfindung,<br />

ja zur Findung Gottes:“<br />

(DCE 6)<br />

„Es ist aber … dem Menschen<br />

unmöglich, einzig in der schenkenden<br />

… Liebe zu leben. Er<br />

kann nicht immer nur geben, er<br />

muss auch empfangen.“<br />

(DCE 7)<br />

Das Neue des biblischen<br />

Glaubens – ein Gott der liebt:<br />

„Hier wird ganz klar, <strong>das</strong>s nicht<br />

irgendein Gott, sondern der einzige,<br />

wahre Gott selber der Urheber<br />

der ganzen Wirklichkeit ist<br />

… Dieser Gott liebt den Menschen.<br />

…Der eine Gott, dem<br />

Israel glaubt, liebt selbst. …<br />

Er liebt, und diese seine Liebe<br />

kann man durchaus als Eros<br />

bezeichnen, der freilich zugleich<br />

ganz Agape ist.“ (DCE 9)<br />

„Das eigentlich neue des Neuen<br />

Testaments sind nicht neue<br />

Ideen, sondern die Gestalt<br />

Christi selbst, der den Gedanken<br />

Fleisch und Blut und einen<br />

unerhörten Realismus gibt.“<br />

(DCE 12)<br />

„Eucharistie, die nicht praktisches<br />

Liebeshandeln wird, ist in<br />

sich selbst fragmentiert und …<br />

<strong>das</strong> ‚Gebot’ der Liebe wird<br />

überhaupt nur möglich, weil es<br />

nicht bloß Forderung ist: Liebe<br />

kann ‚geboten’ werden, weil sie<br />

zuerst geschenkt wird.“<br />

(DCE 14)<br />

„Das Gleichnis vom barmherzigen<br />

Samariter: … Jeder, der<br />

mich braucht und dem ich helfen<br />

kann, ist mein Nächster. Der<br />

Begriff ‚Nächster’ wird universalisiert<br />

und bleibt doch konkret.<br />

Er wird trotz der Ausweitung auf<br />

alle Menschen nicht zum Ausdruck<br />

einer unverbindlichen<br />

Fernstenliebe, sondern verlangt<br />

meinen praktischen Einsatz hier<br />

und jetzt.“ (DCE 15)<br />

„Die Erkenntnis des lebendigen<br />

Gottes ist Weg zur Liebe, und<br />

<strong>das</strong> Ja unseres Willens zu seinem<br />

Willen einigt Verstand, Wille


und Gefühl zum ganzheitlichen<br />

Akt der Liebe. Dies … ein Vorgang,<br />

der fortwährend unterwegs<br />

bleibt: Liebe ist niemals<br />

‚fertig’ und vollendet; sie wandelt<br />

sich im Lauf des Lebens,<br />

reift und bleibt ich gerade dadurch<br />

treu.“ (DCE 17)<br />

Caritas – Wesensauftrag der<br />

Kirche:<br />

„Die in der Gottesliebe verankerte<br />

Nächstenliebe ist zunächst<br />

ein Auftrag an jeden einzelnen<br />

Gläubigen, aber sie ist ebenfalls<br />

ein Auftrag an die gesamte<br />

kirchliche Gemeinschaft …<br />

Auch die Kirche als Gemeinschaft<br />

muss Liebe üben.“<br />

(DCE 20)<br />

„Liebe zu üben <strong>für</strong> die Witwen<br />

und Waisen, <strong>für</strong> die Gefangenen,<br />

<strong>für</strong> die Kranken und Notleidenden<br />

welcher Art auch immer,<br />

gehört genau so zu ihrem Wesen<br />

wie der Dienst der Sakramente<br />

und die Verkündigung<br />

des Evangeliums. Die Kirche<br />

kann den Liebesdienst so wenig<br />

ausfallen lassen wie Sakrament<br />

und Wort.“ (DCE 22)<br />

Gerechtigkeit – Wesensauftag<br />

jeder Gesellschaft – bedarf<br />

doch der Liebe:<br />

„Die gerechte Ordnung der Gesellschaft<br />

und des Staates ist<br />

zentraler Auftrag der Politik. …<br />

Gerechtigkeit ist Ziel und daher<br />

auch inneres Maß aller Politik.“<br />

(DCE 28)<br />

„Liebe – Caritas – wird immer<br />

nötig sein, auch in der gerechtesten<br />

Gesellschaft. Es gibt keine<br />

gerechte Staatsordnung, die<br />

den Dienst der Liebe überflüssig<br />

machen könnte. Wer die Liebe<br />

abschaffen will, ist dabei den<br />

Menschen als Menschen abzuschaffen.“<br />

(DCE 28)<br />

„Auch wenn die spezifischen<br />

Ausdrucksformen der kirchlichen<br />

Liebestätigkeit niemals mit der<br />

Aktivität des Staates nivelliert<br />

werden dürfen, bleibt doch unbestritten,<br />

<strong>das</strong>s die Liebe <strong>das</strong><br />

gesamte Leben der gläubigen<br />

Laien beseelen muss und folglich<br />

auch ihr politisches Wirken<br />

im Sinne einer ‚sozialen Liebe’<br />

prägt.“ (DCE 29)<br />

Profil kirchlicher Caritas –<br />

fachliche Kompetenz und<br />

liebende Menschlichkeit:<br />

„Nach dem Vorbild ...vom barmherzigen<br />

Samariter ist die christliche<br />

Liebestätigkeit zunächst<br />

einfach die Antwort auf <strong>das</strong>,<br />

was in einer konkreten Situation<br />

unmittelbar Not tut: Die Hungrigen<br />

müssen gespeist, die Nackten<br />

gekleidet, die Kranken auf<br />

Heilung hin behandelt werden<br />

usw. Die karitativen Organisationen<br />

der Kirche – die ‚Caritas’ –<br />

müssen <strong>das</strong> ihnen Mögliche<br />

tun, damit Mittel da<strong>für</strong> und vor<br />

allem die Menschen bereitstehen,<br />

die solche Aufgaben übernehmen.<br />

“ (DCE 31)<br />

„Was nun den Dienst der Menschen<br />

an den Leidenden betrifft,<br />

so ist zunächst berufliche Kompetenz<br />

nötig. Die Helfer müssen<br />

so ausgebildet sein, <strong>das</strong>s sie<br />

<strong>das</strong> Rechte auf rechte Weise<br />

tun. (DCE 31)<br />

„Berufliche Kompetenz ist eine<br />

erste, grundlegende Notwendigkeit,<br />

aber sie allein genügt<br />

nicht. Es geht ja um Menschen,<br />

und Menschen brauchen immer<br />

mehr als eine bloß technisch<br />

richtige Behandlung. Sie brauchen<br />

Menschlichkeit. Sie brauchen<br />

die Zuwendung des Herzens.“<br />

(DCE 31)<br />

„Für alle, die in den karitativen<br />

Organisationen der Kirche tätig<br />

sind, muss es kennzeichnend<br />

sein, <strong>das</strong>s sie … sich dem anderen<br />

mit dem Herzen zuwen-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

den… Deswegen brauchen diese<br />

Helfer neben und mit der beruflichen<br />

Bildung vor allem Herzensbildung.“<br />

(DCE 31)<br />

„Die Liebe ist umsonst; sie wird<br />

nicht getan, um damit andere<br />

Ziele zu erreichen. … Wer im<br />

Namen der Kirche karitativ wirkt,<br />

wird niemals dem anderen den<br />

Glauben der Kirche aufzudrängen<br />

versuchen. Er weiß, <strong>das</strong>s<br />

die Liebe in ihrer Reinheit und<br />

Absichtslosigkeit <strong>das</strong> beste<br />

Zeugnis <strong>für</strong> … Gott ist.“<br />

(DCE 31)<br />

Spiritualität der Caritas –<br />

gelebtes Christsein:<br />

„Der Christ weiß, wann es Zeit<br />

ist, von Gott zu reden, und<br />

wann es recht ist, von ihm zu<br />

schweigen und nur einfach die<br />

Liebe reden zu lassen. Er weiß,<br />

<strong>das</strong>s Gott Liebe ist … und gerade<br />

dann gegenwärtig wird, wenn<br />

nichts als Liebe getan wird.“<br />

(DCE 31)<br />

„Aufgabe der karitativen Organisationen<br />

der Kirche ist es, dieses<br />

Bewusstsein [der Liebe] in<br />

ihren Vertretern zu kräftigen, so<br />

<strong>das</strong>s sie durch ihr Tun wie durch<br />

ihr Reden, ihr Schweigen, ihr<br />

Beispiel glaubwürdige Zeugen<br />

Christi werden. (DCE 31)<br />

„Die Mitarbeiter … müssen sich<br />

von dem Glauben berühren lassen,<br />

der in der Liebe wirksam<br />

wird. Sie müssen daher zuallererst<br />

Menschen sein, die von der<br />

Liebe Christi berührt sind…<br />

(DCE 33)<br />

„Das persönliche, innere Teilnehmen<br />

an der Not und am Leid<br />

des anderen wird so zur Teilgabe<br />

meiner selbst <strong>für</strong> ihn: Ich<br />

muss dem anderen, damit die<br />

Gabe ihn nicht erniedrigt, nicht<br />

nur etwas von mir, sondern auch<br />

mich selbst geben, als Person<br />

darin anwesend sein.“ (DCE 34)<br />

●<br />

Die Helfer müssen so<br />

ausgebildet sein, <strong>das</strong>s<br />

sie <strong>das</strong> Rechte auf<br />

rechte Weise tun.<br />

● (Red. Bearbeitung der<br />

Zitate und Überschriften<br />

von Dr. Alfred Etheber)<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 5


20. März 2004<br />

8. Vertreterversammlung<br />

in Haus Eich mit<br />

dem Präsidenten des<br />

DCV Msgr. Dr. Peter<br />

Neher (Mitte).<br />

6 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

� DiCV Vertreterversammlung<br />

Mitglieder des<br />

Diözesancaritasrates<br />

1. Vorsitzender<br />

Diözesancaritasdirektor<br />

1. Vorsitzender<br />

Regionale<br />

Caritasverbände<br />

+ je 5<br />

Vertreter<br />

Regionaler<br />

Caritasverbände<br />

Diözesancaritasrat<br />

Fachverbände<br />

DiCV Vorstand<br />

Diözesancaritasdirektor<br />

Diözesane<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

Vertreterversammlung<br />

+ je 3<br />

Vertreter<br />

aus Fachverbänden<br />

und Diözesanen<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

4 weitere<br />

gewählte<br />

Personen<br />

3 gewählte<br />

Vorstandsmitglieder<br />

+ 10<br />

berufene<br />

Personen<br />

+ weitere<br />

Caritasmitarbeiter<br />

sowie die<br />

Bereichsleiter<br />

des<br />

DiCV<br />

Das Zusammenwirken innerhalb der Organstrukturen ist in der Satzung des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> in der Fassung vom 27. Februar 1988 geregelt.<br />

Not sehen und handeln.


Das Projekt Verbandsentwicklung und<br />

Satzungsreform<br />

Der Beschluss<br />

Die Vertreterversammlung des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V. hat im März<br />

2004 <strong>das</strong> Projekt Verbandsentwicklung<br />

und Satzungsreform<br />

beschlossen. In diesem Projekt<br />

sollten die <strong>für</strong> die Zukunft des<br />

Verbandes zentralen Themen<br />

und Fragestellungen in Teilprojekten<br />

bearbeitet und ihre Bedeutung<br />

<strong>für</strong> eine Satzungsreform<br />

herausgestellt werden.<br />

Um folgende Themen sollte es<br />

in den Projektgruppen gehen:<br />

■ Strukturen und Aufbau des<br />

Verbandes – wie sollen die<br />

Strukturen des Verbandes<br />

zukünftig aussehen und wie<br />

soll der Verband aufgebaut<br />

sein?<br />

■ Finanzierung der verbandlichen<br />

Caritas – wie finanziert<br />

sich die verbandliche Caritas<br />

zukünftig?<br />

■ Unternehmerische Belange/große<br />

Träger – wie kommen<br />

unternehmerische Belange<br />

zum Tragen und wie<br />

organisieren sich „große Träger“<br />

im Verband?<br />

■ Ehrenamt/Mitgliedschaft –<br />

welche Zukunft haben Ehrenamt<br />

und Mitgliedschaft in der<br />

verbandlichen Struktur der<br />

Caritas?<br />

■ Diakonische Pastoral – wie<br />

wirken Caritas und Diakonische<br />

Pastoral zusammen?<br />

Das gesamte Projekt sollte im<br />

Berichtszeitraum in Einzelprojekten<br />

organisiert und mit Beteiligung<br />

der Gliederungen sowie<br />

Satzung<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

und<br />

Rahmensatzung<br />

<strong>für</strong> die<br />

regionalen Caritasverbände<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

der dem <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> angeschlossenen<br />

Verbände, Einrichtungen<br />

und Dienste bearbeitet werden.<br />

Mit der Projektsteuerung wurde<br />

der DiCV-Vorstand beauftragt,<br />

die Koordination des Gesamtprojektes<br />

lag in der DiCV-Geschäftsstelle.<br />

Alle im Projektzeitraum<br />

notwendigen Beschlussfassungen<br />

erfolgten im Diözesancaritasrat.<br />

Nachdem der Diözesancaritasrat<br />

entschieden hat, <strong>das</strong>s im<br />

Rahmen der Vertreterversammlung<br />

im November 2008 einige<br />

Satzungsänderungen vorgenommen<br />

werden sollten, hat der<br />

Vorstand die Einsetzung einer<br />

Satzungskommission beschlossen,<br />

um die Beteiligung des Verbandes<br />

am Satzungsänderungsverfahren<br />

frühzeitig zu<br />

gewährleisten.<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Chronologie der<br />

Ereignisse im<br />

Projekt:<br />

Februar 2005:<br />

In einer Auftaktveranstaltung<br />

kommt – fast ein<br />

Jahr nach der<br />

Vertreterversammlung<br />

– der<br />

Verband neu zusammen<br />

und diskutiert<br />

die inhaltlichen<br />

Grundlagen<br />

und Perspektiven<br />

<strong>für</strong> einzelne Projekte,<br />

die bearbeitet<br />

werden sollen.<br />

Erwartungen im<br />

Hinblick auf Ergebnisse<br />

wurden<br />

ebenso formuliert<br />

wie Be<strong>für</strong>chtungen<br />

und vor allem<br />

setzte sich der Wunsch durch,<br />

konkret zu werden.<br />

März 2005:<br />

Der Diözesancaritasrat<br />

beschließt, was in den Themenfeldern<br />

■ Strukturen und Aufbau<br />

■ Finanzierung<br />

■ unternehmerische Belange<br />

und große Träger<br />

■ Ehrenamt und Mitgliedschaft<br />

■ Diakonische Pastoral<br />

im einzelnen bearbeitet werden<br />

soll. Die Konturen <strong>für</strong> die Projektaufträge<br />

werden sichtbar.<br />

September 2005:<br />

Der Diözesancaritasrat beschließt<br />

folgende drei Projekte:<br />

■ Aufgabenkritik und Aufbaustruktur<br />

■ Kampagne zur persönlichen<br />

Mitgliedschaft<br />

■ Verteilungssystematik der<br />

Kirchensteuermittel<br />

● Wie soll der Verband<br />

zukünftig aussehen und<br />

wie soll er aufgebaut<br />

sein?<br />

Das Teilprojekt „Caritasarbeit<br />

der Gemeinde“<br />

wird auf den Weg<br />

gebracht.<br />

Not sehen und handeln. 2000 2004 – 2004 2008 37<br />


Die Arbeit in den �<br />

Projektgruppen geht<br />

voran.<br />

8 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Januar 2006:<br />

Drei Projektgruppen beginnen<br />

mit ihrer Arbeit.<br />

März 2006:<br />

Der Caritasrat beschließt ein<br />

weiteres Teilprojekt: Das Projekt<br />

„Caritasarbeit der Gemeinde“<br />

aus dem Themenfeld Diakonische<br />

Pastoral.<br />

März 2007:<br />

Die Ergebnisse der ersten drei<br />

Projektgruppen werden im Caritasrat<br />

vorgestellt. Der Vorstand<br />

erläutert seine Schritte im Umgang<br />

mit den Ergebnissen; er<br />

gewichtet und setzt Prioritäten.<br />

Juni 2007:<br />

Der Vorstand stellt seine Beratungsergebnisse<br />

in Puncto<br />

Kirchensteuerfinanzierung der<br />

Regional- und Fachverbände im<br />

Caritasrat zur Diskussion; eine<br />

gemeinsame Beratung findet<br />

statt.<br />

Oktober 2007:<br />

■ Der Caritasrat beschließt, die<br />

zukünftige Verteilung der Kirchensteuermittel<br />

<strong>für</strong> die Regionalen<br />

Caritasverbände in<br />

Anlehnung an die Ergebnisse<br />

der Projektgruppe vorzunehmen.<br />

■ Die Projektgruppe „Caritasarbeit<br />

der Gemeinde“ legt ihren<br />

Not sehen und handeln.<br />

Abschlußbericht vor. Im März<br />

2008 wird der Projektbericht<br />

im Caritasrat vorgestellt und<br />

diskutiert.<br />

Juni 2008:<br />

Der DiCV Vorstand stellt den Mitgliedern<br />

der Projektgruppe „Caritasarbeit<br />

der Gemeinde“ seine<br />

Optionen in Bezug auf den weiteren<br />

Umgang mit den Ergebnissen<br />

vor und diskutiert gemeinsam<br />

mögliche Konsequenzen.<br />

August 2008:<br />

Der Vorstand beschließt in seiner<br />

Sitzung am 11. August, der<br />

Vertreterversammlung im November<br />

2008 einen Rechenschaftsbericht<br />

über <strong>das</strong> Projekt<br />

Verbandsentwicklung und Satzungsreform<br />

vorzulegen.<br />

Inhaltliche Ergebnisse der<br />

Projektarbeit<br />

Projektgruppe Verteilungssystematik<br />

der Kirchensteuermittel<br />

Die Projektgruppe hatte den<br />

Auftrag, eine Bestandsaufnahme<br />

des bisherigen Verteilungssystems<br />

zu erstellen, sowie Kriterien<br />

<strong>für</strong> die Erstellung eines<br />

neuen und transparenten<br />

Systems zu erarbeiten.<br />

Schließlich ist ein Modell <strong>für</strong> regionale<br />

Caritasverbände vorgelegt<br />

worden, <strong>das</strong> von einer<br />

Sockelfinanzierung ausgeht und<br />

eine Aufgabenfinanzierung sowie<br />

einen Strukturausgleich mit<br />

berücksichtigt. Mittels dieser<br />

drei Säulen „Sockel-Aufgaben-<br />

Strukturausgleich“ sollte die Planungssicherheit<br />

– insbesondere<br />

auch kleinerer Verbände – erhöht<br />

und die Transparenz der Verteilung<br />

sichergestellt werden. Die<br />

Projektgruppe machte darauf<br />

aufmerksam, <strong>das</strong>s es ihr nicht<br />

möglich war, die <strong>für</strong> eine Aufgabenfinanzierung<br />

notwendige<br />

Priorisierung der vorhandenen<br />

Aufgaben wahrzunehmen.<br />

Projektgruppe Aufgabenkritik<br />

und Aufbaustruktur<br />

In dieser Projektgruppe ging es<br />

um die Bestandsaufnahme der<br />

Aufgabenschwerpunkte und<br />

Aufgabenverteilung der einzelnen<br />

Verbände, sowie um die<br />

Entwicklung möglicher Modelle<br />

<strong>für</strong> eine zukünftige Aufbaustruktur.<br />

Eine Bestandsaufnahme über<br />

die Aufgabenschwerpunkte der<br />

Verbände und Einrichtungen<br />

wird geleistet. Darüber hinaus<br />

stellte die Projektgruppe zwar<br />

Überlegungen <strong>für</strong> eine zukünftige<br />

Aufbaustruktur der verbandlichen<br />

Caritas an, plädierte aber<br />

zunächst <strong>für</strong> flankierende Maßnahmen<br />

zur Unterstützung anstehender<br />

Prozesse von Kooperationen<br />

und Fusionen. Die<br />

Projektgruppe votierte deutlich<br />

<strong>für</strong> mehr Kooperationen im<br />

Verband.<br />

Projektgruppe Kampagne zur<br />

persönlichen Mitgliedschaft<br />

Die Arbeit der Projektgruppe<br />

hatte sich mit aktuell praktizierten<br />

Modellen zur Gewinnung,<br />

zum Einsatz und zur Pflege von<br />

persönlichen Mitgliedern befasst<br />

und darüber hinaus Grundlinien<br />

und Vorschläge <strong>für</strong> eine gemeinsame<br />

Kampagne zur persönlichen<br />

Mitgliedschaft erarbeitet.<br />

Die Projektgruppe spricht sich in<br />

ihrem Abschlußbericht deutlich<br />

da<strong>für</strong> aus, eine breit angelegte<br />

Kampagne zur persönlichen<br />

Mitgliedschaft zu starten und<br />

hat da<strong>für</strong> erste Grundsätze formuliert.<br />

Projektgruppe Caritasarbeit der<br />

Gemeinde<br />

Der Auftrag dieser Projektgruppe<br />

lag darin, eine Bestandsaufnahme<br />

der Caritasarbeit in den<br />

Gemeinden des <strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong><br />

vorzunehmen, sowie Formen


und Modelle der Zusammenarbeit<br />

von verbandlicher Caritas<br />

und Caritasarbeit in den Gemeinden<br />

zu beschreiben. Darüber<br />

hinaus sollten Auswirkungen<br />

der strukturellen Veränderungen<br />

auf pfarrgemeindlicher Ebene<br />

(GvG/KGV) auf die Caritasarbeit<br />

beschrieben werden.<br />

Die Projektgruppe legte zum<br />

Abschluss ihrer Arbeit einen Bericht<br />

vor, der konkrete Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> die Caritasarbeit der<br />

Gemeinde beinhaltet. Im Hinblick<br />

auf die einzelnen Aspekte „Inspiration<br />

und Motivation“, „Kommunikation“,<br />

„Strukturelle Erfordernisse“<br />

sowie „Personelle Ausstattung“werden<br />

konkrete Handlungsschritte<br />

vorgeschlagen.<br />

Das Themenfeld „Unternehmerische<br />

Belange / große Träger“<br />

ist im Berichtszeitraum nicht in<br />

einem Einzelprojekt bearbeitet<br />

worden. Zur gleichen Zeit fanden<br />

im Gesamtverband erhebliche<br />

Umwälzungen im Bereich<br />

des Arbeitsrechts der Caritas<br />

statt. Darin waren insbesondere<br />

große Caritas-Träger involviert;<br />

so <strong>das</strong>s über die Frage, welche<br />

Arbeitsschritte im Themenfeld<br />

„Unternehmerische Belange/<br />

große Träger“ als nächstes nötig<br />

sind, neu entschieden werden<br />

muß.<br />

Die Umsetzung der Projektgruppenergebnisse<br />

in den<br />

verbandlichen Alltag<br />

Die Arbeit in den Projekten war<br />

geprägt durch eine breite Beteiligung<br />

und repräsentative Besetzung<br />

der Projektgruppen. Die<br />

Tatsache, <strong>das</strong>s die Einzelprojekte<br />

nicht von Vorstandsmitgliedern<br />

sondern von anderen ausgewählten<br />

Personen aus der<br />

verbandlichen Caritas geleitet<br />

wurden, bestärkten darin, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> Projekt von Anfang an ein<br />

Projekt des gesamten Verbandes<br />

war.<br />

Die Ergebnisse der einzelnen<br />

Projektgruppen sind jeweils<br />

dem Auftraggeber vorgelegt<br />

worden; in die Funktion des Auftraggebers<br />

trat der Vorstand<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es stellvertretend<br />

<strong>für</strong> den Diözesancaritasrat<br />

bzw. die Vertreterversammlung,<br />

die den<br />

Grundlagenbeschluß gefaßt hatte.<br />

Der Vorstand sorgte auch da<strong>für</strong>,<br />

<strong>das</strong>s die Arbeit der Projektgruppen<br />

in den Verband zurückgeführt<br />

wurde. Allerdings bringen<br />

es die Arbeit in einem Verband<br />

und die Zeitplanungen <strong>für</strong> die<br />

Arbeit der Gremien mit sich,<br />

<strong>das</strong>s immer große Zeiträume<br />

bedacht und einkalkuliert werden<br />

mußten. Der Vorstand hat<br />

alle Projektberichte bearbeitet<br />

und mit eigenen Empfehlungen<br />

sowie Verfahrensvorschlägen in<br />

den Diözesancaritasrat gebracht,<br />

der Rat wiederum mußte<br />

nächste Entscheidungen<br />

treffen und sorgte da<strong>für</strong>, daß<br />

zwischenzeitlich folgende Dinge<br />

auf den Weg gebracht werden<br />

konnten:<br />

■ Der Vorstand des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

beschloss die Erstel-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

lung einer Caritas-Landkarte,<br />

die Aufschluss gibt über <strong>das</strong><br />

breite Aufgabenangebot der<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

und in einer Landkarte Standorte<br />

von Diensten und Einrichtungen<br />

markiert. Damit<br />

wurde eine Empfehlung der<br />

Projektgruppe Aufgabenkritik<br />

und Aufbaustruktur aufgegriffen.<br />

■ Um die begonnenen Diskussionen<br />

zu den Entwicklungen<br />

rund um <strong>das</strong> Thema Kooperation<br />

und Fusion weiter zu<br />

führen, um zusätzliche Impulse<br />

in die Auseinandersetzung<br />

zu bringen, regte der Vorstand<br />

Fachtagungen an. Die<br />

erste fand im Februar 2007<br />

zum Thema „Kooperationen<br />

gestalten“ statt. Die zweite<br />

Fachtagung im Februar 2008<br />

zum Thema „Kooperation<br />

konkret: Zukunft entwerfen,<br />

Zukunft planen“.<br />

■ Ebenfalls war es dem Vorstand<br />

ein Anliegen, die Überlegungen<br />

der Projektgruppe<br />

Kampagne zur persönlichen<br />

Mitgliedschaft aufzugreifen<br />

und weiterzuführen. Der Cari-<br />

�<br />

Die Caritas-Landkarte<br />

gibt Aufschluss über<br />

<strong>das</strong> breite Aufgabenangebot.<br />

Die komplette Karte<br />

finden Sie im Anhang<br />

dieses Berichtes.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 9


Im September 2005 �<br />

wird in <strong>Aachen</strong> eine<br />

Straßensammlung<br />

durchgeführt.<br />

10 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

tasrat hat sich da<strong>für</strong> ausgesprochen,<br />

die Frage der Mitgliedschaft<br />

offensiv und kreativ<br />

anzugehen; vorab sei<br />

allerdings zu erörtern und zu<br />

entscheiden, welche persönlichen<br />

Mitgliedschaften im<br />

Verband erworben werden<br />

sollen.<br />

■ Intensiv wurde in Vorstand<br />

und Caritasrat über eine neue<br />

Verteilungssystematik der<br />

Kirchensteuermittel <strong>für</strong> die<br />

Regional- und Fachverbände<br />

beraten. Ausgehend von<br />

einem Vorschlag der Projektgruppe,<br />

legte der Vorstand<br />

dem Caritasrat ein modifiziertes<br />

System zur Verteilung<br />

dieser Finanzierungsmittel<br />

vor. Der Diözesancaritasrat<br />

beschloss daraufhin, <strong>das</strong>s<br />

die Kirchensteuermittel in den<br />

Jahren 2009 bis 2012 nach<br />

dem erarbeiteten Drei-Säulen-Modell<br />

an die Regionalen<br />

Caritasverbände im <strong>Bistum</strong><br />

Not sehen und handeln.<br />

<strong>Aachen</strong> weitergeleitet werden<br />

und ein Strukturausgleichsfonds<br />

gebildet wird; über<br />

dessen Bewirtschaftung soll<br />

noch entschieden werden.<br />

■ Der Vorstand hat die Ergebnisse<br />

der Projektgruppe „Caritasarbeit<br />

der Gemeinde“<br />

offensiv in die innerverbandliche<br />

Diskussion gebracht. Der<br />

Bericht wurde dem Caritasrat<br />

sowie der Konferenz der Geschäftsführer<br />

der Regionalen<br />

Caritasverbände und der<br />

Konferenz der Gemeindesozialarbeiter/innen<br />

mit der Bitte<br />

zur Verfügung gestellt,<br />

dem Vorstand inhaltliche<br />

Rückmeldungen zu geben. In<br />

einer weiteren Beratung mit<br />

den Mitgliedern der Projektgruppe<br />

hat sich der Vorstand<br />

da<strong>für</strong> ausgesprochen, <strong>das</strong>s<br />

die Gemeindesozialarbeit als<br />

Fachdienst der Caritas <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> Handlungsfeld Caritasarbeit<br />

der Gemeinde unterstützt<br />

und zusätzlich qualifiziert<br />

wird. Dabei sollen<br />

besonders die pastoralen Erfordernisse<br />

berücksichtigt<br />

und Caritaskonzepte <strong>für</strong> neue<br />

pastorale Räume entwickelt<br />

werden. Im Verband soll darüber<br />

hinaus sondiert werden,<br />

welche Chancen es <strong>für</strong> eine<br />

Schwerpunktsetzung Caritasarbeit<br />

der Gemeinde gibt.<br />

Wie geht es weiter mit<br />

dem Projekt?<br />

Es gibt mindestens zwei<br />

Varianten:<br />

Erste Variante:<br />

■ Das Projekt endet mit der<br />

Vertreterversammlung 2008.<br />

Im Projekt begonnene Arbeiten<br />

werden zwar fortgesetzt,<br />

aber innerhalb der verbandlichen<br />

Struktur weiter bearbeitet.<br />

■ Die notwendigen Änderungen<br />

der Satzung erfolgen im<br />

ersten Schritt im Rahmen der<br />

Vertreterversammlung, eine<br />

weiterreichende Satzungsreform<br />

wird <strong>für</strong> <strong>das</strong> Jahr 2012<br />

anläßlich der nächsten satzungsgemäßenVertreterversammlung<br />

geplant.<br />

Zweite Variante:<br />

■ Das Projekt wird weitergeführt<br />

und die Vertreterversammlung<br />

beschließt im November<br />

2008 entsprechend.<br />

■ Einer Weiterführung des Projektes<br />

muß jedoch vorausgehen,<br />

<strong>das</strong>s die Vertreterversammlung<br />

über bislang<br />

erreichte Ergebnisse ebenfalls<br />

beschließt und neue Beauftragungen<br />

ausspricht.<br />

Fazit:<br />

Schaut man nach vier Jahren<br />

Projektarbeit auf den Anfang<br />

zurück, läßt sich sagen: Mit dem<br />

Projekt Verbandsentwicklung<br />

und Satzungsreform hat der<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V. einen konstruktiven<br />

Rahmen geschaffen, um zentrale<br />

Zukunftsfragen des Verbandes<br />

gemeinsam zielstrebig zu<br />

bearbeiten. Diese Form der Vergemeinschaftung<br />

bzw. der gemeinschaftlichen<br />

Bearbeitung<br />

von Zukunftsfragen kann u.E.<br />

im Verband weiter sinnvoll genutzt<br />

werden. Ob gleiche oder<br />

ganz andere Themen Gegenstand<br />

<strong>für</strong> die Weiterarbeit in Projekten<br />

sein werden, wer weiß! In<br />

jedem Fall stehen folgende Themen<br />

<strong>für</strong> die Bearbeitung im Verband<br />

noch aus und warten auf<br />

Antworten:<br />

■ Unternehmerische<br />

Belange/große Träger;<br />

■ Aufbau und Struktur des<br />

Verbandes;<br />

■ Pastoraler Schwerpunkt:<br />

Caritasarbeit der Gemeinde;<br />

■ Zukunft des Ehrenamtes.<br />

Michael Teichert/<br />

Monika Van Vlodrop


Diözesancaritasrat<br />

Nach der Vertreterversammlung<br />

ist der Diözesancaritasrat <strong>das</strong><br />

zweithöchste Beschluss fassende<br />

Organ des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. 29 Mitglieder<br />

im Diözesancaritasrat<br />

vertreten Gliederungen und Verbände<br />

sowie Träger von Einrichtungen<br />

und Diensten, die dem<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> als Mitglieder angeschlossen<br />

sind. Der Diözesancaritasrat<br />

nimmt satzungsgemäß<br />

alljährlich wiederkehrende<br />

Aufgaben wahr. Das sind die<br />

Beschlussfassungen über Jahresrechnungen<br />

und den Jahresvoranschlag<br />

sowie die Entlastung<br />

des Vorstandes, die Regelung<br />

des Beitragswesens und<br />

die Bestellung einer Prüfgesellschaft.<br />

In jedem Jahr hat der Diözesancaritasrat<br />

außerdem den Tätigkeitsbericht<br />

des Vorstandes<br />

sowie den Jahresbericht der<br />

Geschäftsstelle des DiCV entgegengenommen<br />

und beraten.<br />

In den Berichtszeitraum 2004<br />

bis 2008 fielen Ende und Beginn<br />

einer Amtsperiode des Diözesancaritasrates,<br />

die vier Jahre<br />

dauert. Im Juli 2007 fand die<br />

konstituierende Sitzung des<br />

neuen Diözesancaritasrates<br />

statt. Insgesamt tagte der Diözesancaritasrat<br />

von 2004 bis<br />

September 2008 13 mal.<br />

Folgende Themen wurden<br />

schwerpunktmäßig beraten.<br />

■ Prozess der Haushaltskonsolidierung<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

■ Trägerwechsel <strong>für</strong> die Erziehungsberatungsstellen<br />

■ Enzyklika „Deus Caritas Est“<br />

■ Caritasgemeinschaftsstiftung<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

■ Aktion Lichtblicke der NRW<br />

Lokalradios und der kirchlichen<br />

Hilfswerke Caritas und<br />

Diakonie.<br />

■ Grundsatzfragen Theologie<br />

und Ethik<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

■ Kirchensteuerfinanzierung<br />

Regionalcaritasverbände und<br />

Fachverbände<br />

Zu den Standardthemen in den<br />

Sitzungen des Diözesancaritasrates<br />

gehörte die Beratung der<br />

Caritas Jahresjahresthemen<br />

bzw. der Jahreskampagnen.<br />

■ 2005 „Arbeitslos<br />

abgeschrieben“<br />

■ 2006 „Integration beginnt<br />

im Kopf“<br />

■ 2007 „Mach dich stark<br />

<strong>für</strong> starke Kinder“<br />

■ 2008 „Achten statt ächten“<br />

Wie ein roter Faden zogen sich<br />

durch alle 13 Sitzungen des Diözesancaritasrates<br />

von 2004 bis<br />

2008 die Themen „Strategische<br />

Neuausrichtung“ und „Umstrukturierung<br />

der Geschäftsstelle“<br />

sowie Beratungen zum Prozess<br />

der Verbandsentwicklung und<br />

Satzungsreform des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong>.<br />

Gerd Schnitzler<br />

Diözesancaritasrat<br />

im Jahr 2008<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 11<br />


v.l.n.r.: Prälat �<br />

Dr. Herbert Hammans,<br />

Diözesancaritasdirektor<br />

Burkard Schröders,<br />

Prof. Dr. Barbara Krause,<br />

Felix Pieroth,<br />

Weihbischof<br />

Dr. Johannes Bündgens<br />

12 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

DiCV-Vorstand 2004-2008<br />

Der Vorstand des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

besteht aus fünf Personen.<br />

Der erste Vorsitzende und<br />

der Diözesancaritasdirektor<br />

werden vom Bischof von <strong>Aachen</strong><br />

benannt. Drei weitere Vorstandsmitglieder<br />

wählt der Diözesancaritasrat<br />

aus seinen Reihen.<br />

Ebenfalls wählt der Rat den<br />

zweiten Vorsitzenden.<br />

Am 14. März 2008 stand eine<br />

Neuwahl des Vorstandes an. Mit<br />

der Wahl von Prof. Dr. Barbara<br />

Krause ist weiterhin die Nähe<br />

zur Kath. Fachhochschule und<br />

damit zur wissenschaftlich orientierten<br />

Sozialarbeit gewährleistet.<br />

Sparkassendirektor a.D.<br />

Felix Pieroth wurde zum zweiten<br />

Vorsitzenden gewählt. Er steht<br />

dem Verband mit seinem finanzpolitischen<br />

Sachverstand zur<br />

Verfügung. Mit Prälat Dr. Herbert<br />

Hamanns, dem langjährigen<br />

Seelsorger des Vinzenzheimes<br />

in <strong>Aachen</strong> und ehemaligen<br />

stellvertretenden Generalvikar<br />

sowie früheren Dompropst<br />

gehört neben Weihbischof Dr.<br />

Bündgens ein weiterer Priester,<br />

der mit den kirchlichen und politischen<br />

Strukturen bestens vertraut<br />

ist, dem Vorstand an.<br />

Not sehen und handeln.<br />

Verabschiedung Frau<br />

Liesel Katzy<br />

Nach achtjähriger ehrenamtlicher<br />

Amtszeit ist Liesel Katzy<br />

aus dem Vorstand ausgeschieden.<br />

Weihbischof Dr. Bündgens<br />

würdigte Frau Katzy, die stets<br />

die Nähe zu den Personalfachverbänden<br />

der Caritas sichergestellt<br />

hat, im Rahmen der Ratssitzung<br />

am 14. März 2008 <strong>für</strong><br />

ihre Verdienste und verlieh ihr<br />

die Dankmedaille des Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong>es.<br />

Weihbischof em. Dr. Gerd<br />

Dicke wurde verabschiedet<br />

27 Jahre lang hat Weihbischof<br />

em. Dr. Dicke seinen Dienst als<br />

Ersten Vorsitzenden des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> versehen und wachsam<br />

die Entwicklung der Caritas im<br />

<strong>Bistum</strong> begleitet. „Er hat auf<br />

seine Weise der Freundschaft<br />

Gottes <strong>für</strong> jeden Menschen ein<br />

Gesicht gegeben“ mit diesen<br />

Worten würdigte Bischof Dr.<br />

Heinrich Mussinghoff Weihbischof<br />

em. Dicke, den er<br />

während einer Eucharistiefeier in<br />

der <strong>Aachen</strong>er Pfarrkirche St.<br />

Michael als Vorsitzenden des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> verabschiedete.<br />

Weihbischof Karl Borsch trat<br />

Nachfolge an<br />

Als Nachfolger wurde gleichzeitig<br />

Weihbischof Karl Borsch<br />

in sein neues Amt eingeführt.<br />

Weihbischof Borsch hatte die<br />

Nachfolge von Dr. Dicke, der<br />

aus Altersgründen ausgeschieden<br />

war, bereits zum 1. Januar<br />

2005 angetreten.<br />

Nach eineinhalb Jahren gab es<br />

einen erneuten Wechsel im Vorsitz<br />

des Verbandes. Bischof<br />

Mussinghoff hatte zum 01. 06.<br />

2006 Weihbischof Dr. Johannes<br />

Bündgens zum Nachfolger von<br />

Weihbischof Karl Borsch im Amt<br />

des ersten Vorsitzenden des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> ernannt.<br />

Gerd Schnitzler


Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Caritas und anwaltschaftliche Interessenvertretung –<br />

Wenn Wirklichkeit auf Politik stößt<br />

„Politik ist die Weiterentwicklung<br />

des Bestehenden“, so sagt es<br />

der Reformpädagoge Hartmut<br />

von Hentig und - beziehen wir<br />

<strong>das</strong> in der Caritas darauf, wie<br />

wir anwaltschaftliche Interessenvertretung<br />

umsetzen – so<br />

wird schnell deutlich, <strong>das</strong>s anwaltschaftliches<br />

Engagement<br />

immer in der Spannung zwischen<br />

visionärer Herausforderung<br />

und herausfordernder<br />

Realität geschieht. Anders ausgedrückt:<br />

Anwaltschaftliche Interessenvertretung<br />

vollzieht sich<br />

in der zeitlichen Dimension zwischen<br />

„noch“ und „schon“.<br />

Im Berichtszeitraum 2004 bis<br />

2008 haben sich grundlegende<br />

Veränderungen im Sozialstaat<br />

vollzogen; deren Vorläufer waren<br />

bereits im März 2002 der<br />

Bericht der sog. Hartz-Kommission<br />

mit dem Titel „Moderne<br />

Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“<br />

und <strong>das</strong> u.a. daraus resultierende<br />

politische Programm<br />

Agenda 2010 im März 2003.<br />

Beide Papiere prägten in den<br />

Folgejahren die Debatten und<br />

Richtungen in der Politik. Die Architektur<br />

unseres Sozialstaates<br />

– geprägt von der Sozialversicherungspolitik<br />

als Schutz vor<br />

den Risiken Krankheit, Alter,<br />

Pflege und Arbeitslosigkeit und<br />

von Fürsorge und Betreuung als<br />

Endstufe der sozialen Sicherung<br />

– gerät mächtig ins Wanken und<br />

massive Veränderungsprozesse<br />

halten Einzug in den sozialen<br />

Sektor. Eine zunehmende Ökonomisierung<br />

des Sozialen macht<br />

Klienten zu Kunden, Partner zu<br />

Konkurrenten und anwaltschaftliche<br />

Hilfe zu wettbewerbsorientierten<br />

Angeboten. Parallel dazu<br />

ist ein Prozess der fortschreitenden<br />

Individualisierung zu beachten.<br />

Wer nur eben kann, muss<br />

zur sozialen Absicherung private<br />

Ergänzungsleistungen aufbringen,<br />

damit später die Rente<br />

ausreicht und die Pflege finanzierbar<br />

bleibt, die Versorgung<br />

bei Krankheit genügt und – sollte<br />

einen diese Not treffen – bei<br />

Arbeitslosigkeit nicht der Absturz<br />

ins Existenzminimum<br />

zwangsläufige Folge ist. Finanzminister,<br />

Kämmerer und wirtschaftlich<br />

potente Sponsoren<br />

sind inzwischen die starken Akteure<br />

auf dem Markt des Sozialen<br />

geworden. Ethik und Ökonomie<br />

– bzw. wie viel Ökonomie<br />

und wie viel Ethik – sind inzwischen<br />

Kernfragen, die sich die<br />

Verantwortlichen in vielen Feldern<br />

der Caritas – insbesondere<br />

auch der unternehmerisch<br />

tätigen Caritas – stellen.<br />

Die verbandliche „Anwaltschaftlichkeit“<br />

gibt<br />

in diesem Dilemma eine<br />

Orientierungshilfe,<br />

muss aber immer wieder<br />

aktualisiert und<br />

konkretisiert werden.<br />

Prof. Konrad Hilpert,<br />

Gast in der DiCV-Vertreterversammlung<br />

im<br />

Jahr 2000, war einer derjenigen,<br />

der uns in der verbandlichen<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> die<br />

Anwaltfunktion der Caritas ins<br />

Stammbuch geschrieben hat.<br />

Er bezeichnet Anwaltschaftlichkeit<br />

als „eine besondere Art<br />

wahrzunehmen und zu sprechen“<br />

und wirbt da<strong>für</strong>, mit Anwaltschaftlichkeit<br />

der zunehmenden<br />

Individualisierung und<br />

der wachsenden Unempfindlichkeit<br />

gegenüber den Leiden<br />

anderer entgegenzuwirken.<br />

Prof. Hilpert sagt, Anwaltschaftlichkeit<br />

mache uns selber „wieder<br />

leidensfähig“.<br />

�<br />

Die Bierdeckelaktion<br />

erschüttert Stammtischparolen<br />

und Vorurteile.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 13


Integration beginnt �<br />

im Kopf – Prominente<br />

kamen zu Wort.<br />

14 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Was den Auftrag der Caritas im<br />

Kern ausmacht „Not sehen und<br />

handeln“ verpflichtet uns zu anwaltschaftlicherInteressensvertretung<br />

ebenso wie die Formulierungen<br />

im Grundgesetz, wo<br />

es heißt: „Eigentum verpflichtet.<br />

Sein Gebrauch soll zugleich<br />

dem Wohle der Allgemeinheit<br />

dienen“ (Art. 14) und „Die Bundesrepublik<br />

Deutschland ist ein<br />

demokratischer und sozialer<br />

Bundesstaat“ (Art. 20). Als Caritas<br />

müssen wir feststellen, <strong>das</strong>s<br />

soziale Wirklichkeit weit hinter<br />

formulierten Ansprüchen zurückbleibt<br />

und – würden wir <strong>das</strong> in<br />

der Schweizer Verfassung formulierte<br />

Kriterium „Die Stärke<br />

eines Volkes misst sich am Wohl<br />

der Schwachen.“ zugrunde legen,<br />

müssten wir eher von einem<br />

schwachen als einem starken<br />

Sozialstaat in Deutschland<br />

Not sehen und handeln.<br />

sprechen. Denn: Tatsächlich ist<br />

eine zunehmende Spaltung in<br />

unserer Gesellschaft festzustellen,<br />

eine Spaltung zwischen arm<br />

und reich, oben und unten, drinnen<br />

und draußen; es wachsen<br />

die Gräben zwischen Menschen<br />

und Menschengruppen; diese<br />

führen zu unüberwindbaren<br />

Trennungen zwischen Gewinnern<br />

und Verlierern. Die Zahl derer,<br />

die im sozialen Überlebenskampf<br />

auf dem grenzenlosen<br />

Markt der Möglichkeiten nicht<br />

mehr mithalten kann, wächst<br />

unaufhörlich. Als Caritas und in<br />

der verbandlich organisierten<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> haben<br />

wir uns in den vorangegangenen<br />

vier Jahren intensiv mit diesen<br />

Veränderungen befasst und<br />

haben um Antworten gerungen<br />

auf dem Weg zu mehr sozialer<br />

Gerechtigkeit.<br />

Auch die Caritasjahresthemen<br />

und Kampagnen machen <strong>das</strong><br />

deutlich. „Arbeitslos: Chancen<br />

statt Vorurteile“ war <strong>für</strong> die Caritas<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> und insgesamt<br />

in den Verbänden in<br />

Nordrhein-Westfalen Anlass <strong>für</strong><br />

die sog. „Bierdeckelaktion“. An<br />

Veranstaltungsorten, Treffpunkten<br />

und bei Gelegenheiten <strong>für</strong><br />

geselliges Zusammensein<br />

wurden „Stammtischparolen“<br />

erschüttert und Vorurteile aufgedeckt.<br />

Mit provokativen Aussagen<br />

sollten fest gefügte Weltbilder<br />

derer ins Wanken gebracht<br />

werden, die immer schon wussten,<br />

wer Schuld trägt <strong>für</strong> seine<br />

Not – hier die Not der Arbeitslosen.<br />

Mit der Caritas-Kampagne „Integration<br />

beginnt im Kopf“ hat<br />

die Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Prominente aus Politik und Gesellschaft<br />

angesprochen, sie<br />

eingeladen, auf der DiCV-Internetseite<br />

einen Beitrag „<strong>für</strong> ein<br />

besseres Miteinander von Deutschen<br />

und Zuwandern“ zu veröffentlichen.<br />

Später wurden diese<br />

Positionen in einem Booklet<br />

zusammengefasst; beispielhaft<br />

hielt der <strong>Aachen</strong>er Musiker<br />

Heribert Leuchter uns allen<br />

einen Spiegel vor und schrieb:<br />

„Zunächst müssen die ‚Inländer’<br />

die Wohlstandsverteidigung mit<br />

Gesetzen und Stacheldrahtzäunen<br />

an den EU Außengrenzen<br />

aufgeben. Dem Druck der Migration<br />

werden diese ohnehin<br />

nicht standhalten“. Eine Aussage,<br />

die auch heute noch aktuell<br />

ist. Zusätzlich machte er deutlich:<br />

„Nur über Bildung, … über<br />

Vorbilder und Perspektiven, <strong>für</strong><br />

die es sich lohnt zu arbeiten,<br />

entgehen junge Menschen dem<br />

Kreislauf aus Gewalt, Chancenlosigkeit,<br />

sozialer Ächtung und<br />

erneuter Bildungsferne“.<br />

„Mach dich stark <strong>für</strong> starke Kinder“.<br />

Unter diesem Motto beteiligen<br />

sich der DiCV und viele


Gliederungen, Verbände, Einrichtungen<br />

und Dienste in der<br />

verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> an der Befähigungsinitiative<br />

der Caritas in den Jahren<br />

2005 bis 2008. Mit einer<br />

Großveranstaltung „Erziehung<br />

und Bildung“ im <strong>Aachen</strong>er Eurogress<br />

wurde im Jahr 2007 deutlich,<br />

<strong>das</strong>s die Probleme, die insbesondere<br />

<strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche drohen, sehr weit<br />

gehen. So hören wir in der Caritas<br />

nicht auf, zu reklamieren: Es<br />

kann nicht ohne gesellschaftliche<br />

Folgen bleiben, wenn über<br />

zwei Millionen Kinder und Jugendliche<br />

mit ihren Familien auf<br />

Sozialhilfeniveau leben und damit<br />

in vielen Feldern von gesellschaftlicher<br />

Teilhabe ausgeschlossen<br />

bleiben. Fünfzehn<br />

Prozent eines Jahrgangs bleiben<br />

ohne Ausbildungsabschluss,<br />

rund neun Prozent sogar<br />

ohne Schulabschluss; auch<br />

die Quote der arbeitslosen jungen<br />

Erwachsenen ist weiterhin<br />

erschreckend.<br />

Deshalb ist es folgerichtig und<br />

gut, <strong>das</strong>s sich die Jahreskampagne<br />

2008 mit dem Titel „achten<br />

statt ächten“ als Initiative <strong>für</strong><br />

benachteiligte junge Menschen<br />

versteht. Mit dem im Rahmen<br />

dieser Kampagne durchgeführten<br />

Projekt „Beruf und Zukunft“<br />

versuchen die DiCV Geschäftsstelle,<br />

Trägerverbände und Einrichtungen<br />

gemeinsam, mit Hilfe<br />

ehrenamtlicher Patenschaften<br />

jungen Erwachsenen Wege in<br />

Ausbildung und Beruf zu ebnen.<br />

Im Rahmen der besonderen Aktivitäten<br />

2008 verdient der sog.<br />

Achtungspreis Aufmerksamkeit.<br />

„Alle Achtung! – Der Preis <strong>für</strong><br />

starke Jugendliche“ wird zusammen<br />

vom <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> und der<br />

Arbeitsgemeinschaft Kath. Einrichtungen<br />

und Dienste der Erziehungshilfen<br />

in der Diözese<br />

<strong>Aachen</strong> ausgelobt. Ziel ist es,<br />

Jugendliche im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>,<br />

die im Rahmen von Projekten<br />

der Jugendhilfe oder der Offenen<br />

Jugendarbeit in besonderer<br />

Weise Verantwortung übernehmen<br />

und Engagement zeigen,<br />

mit diesem Preis öffentlich wertzuschätzen.<br />

Mit anwaltschaftlicher Interessenvertretung<br />

ist und bleibt die<br />

Caritas in den Jahren 2004 bis<br />

2008 und darüber hinaus nah<br />

bei den von Armut und Ausgrenzung<br />

Betroffenen. „Menschen<br />

am Rande“ – so lautet<br />

<strong>das</strong> Caritas-Jahresthema 2009,<br />

<strong>das</strong> ebenfalls Herausforderung<br />

und Ansporn ist, einen Beitrag<br />

zu politischen Offensiven, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Initiierung<br />

und Unterstützung von Initiativen<br />

in Gliederungen, Verbänden,<br />

und Einrichtungen und<br />

Diensten zu leisten.<br />

Das Haus der Caritas in <strong>Aachen</strong><br />

ist ein offenes Haus – ein Haus<br />

des Dialogs. Äußerlich kommt<br />

<strong>das</strong> durch die Umgestaltung<br />

des Tagungs- und Veranstaltungsbereiches<br />

zum Ausdruck.<br />

Im Berichtszeitraum 2004 bis<br />

2008 nutzten wir <strong>das</strong> Haus <strong>für</strong><br />

eine Vielzahl von Dialog- und<br />

Fachveranstaltungen. Es kam<br />

uns darauf an, unseren Beitrag<br />

zur Mitgestaltung sozialer Wirklichkeit<br />

auf sehr vielfältige Weise<br />

zu leisten. Konkret wurden wir<br />

im Kontakt mit der Politik, mit<br />

Vertretern aus Kirche, Forschung<br />

und Wissenschaft. Mit anwaltschaftlich<br />

formulierten Forderungen<br />

konfrontierten wir unsere<br />

Gesprächspartner und haben<br />

wir uns zu zentralen sozialen<br />

Zukunftsfragen unserer Gesellschaft<br />

positioniert. Unternehmen,<br />

Verbände und Initiativen,<br />

aber auch viele Träger, Einrichtungen<br />

und Dienste der Caritas<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> waren aktiv<br />

in die Dialogveranstaltungen in<br />

der DiCV-Geschäftsstelle eingebunden.<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Was bleibt? Nach vier Jahren<br />

Erfahrungen mit dem eingeschlagenen<br />

Weg, als DiCV und<br />

Spitzenverband der Freien<br />

Wohlfahrtspflege auf <strong>Bistum</strong>sebene<br />

ein Forum <strong>für</strong> Politikveranstaltungen<br />

zu bieten und<br />

mehr in anwaltschaftliche Interessensvertretung<br />

zu investieren,<br />

sagen wir: Das war gut und<br />

richtig und unsere Entscheidung<br />

<strong>für</strong> die Zukunft kann deshalb nur<br />

heißen: Um der uns anvertrauten<br />

Menschen willen –<br />

weiter so!<br />

Es bleibt sicherlich auch die<br />

Aufgabe, anwaltschaftliche Interessensvertretung<br />

der Caritas<br />

weiter zu qualifizieren; und da<strong>für</strong><br />

sind die von Prof. Konrad Hilpert<br />

formulierten fünf Kriterien<br />

wesentlich; sie heißen:<br />

■ Anwaltschaft nimmt Bezug<br />

auf aktuelle Problemlagen.<br />

■ Anwaltschaft ist zwangsläufig<br />

kritisch.<br />

■ Anwaltschaft ist advokatorisches<br />

Sprechen.<br />

■ Anwaltschaft riskiert etwas.<br />

■ Anwaltschaft ist politisch – im<br />

weiten Sinne von öffentlich.<br />

Heinz Liedgens<br />

Monika Van Vlodrop<br />

Not sehen und handeln.<br />

�<br />

Dialog und Fachveranstaltungen.Kennzeichen<br />

des Haus der<br />

Caritas.<br />

2004 – 2008 15


Koordination und<br />

Vernetzung<br />

Komplexe Aufgabenstellung<br />

<strong>für</strong> Einrichtungen<br />

und Dienste im<br />

Bereich der verbandlichen<br />

Caritas und hohe<br />

Anforderungen an Koordination<br />

und Vernetzung<br />

haben es notwendig<br />

gemacht, konzertierte<br />

und trägerübergreifende<br />

Zusammenarbeit<br />

bistumsweit in Arbeitsgemeinschaften<br />

zu<br />

organisieren. Eine effiziente<br />

und aufgabenorientierteWahrnehmung<br />

sozialer und<br />

politischer Interessenvertretung<br />

wird durch<br />

diese Arbeitsgemeinschaften<br />

sichergestellt.<br />

Vorstand und �<br />

Geschäftsleitung der<br />

DiAG Alter und Pflege<br />

Alexander Johr<br />

Marion Peters<br />

Manfred Vieweg<br />

16 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />

Alter und Pflege im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> (DiAG Alter und Pflege)<br />

Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

Alter und Pflege ist am<br />

08.11.2007 gegründet worden.<br />

Sie ist ein Zusammenschluss<br />

der katholischen Alten- und<br />

Pflegeheime, Kurzzeitpflegehäuser<br />

und Tagespflegeeinrichtungen,<br />

der stationären Hospize<br />

und ambulanten Hospizdienste,<br />

der ambulanten Pflegedienste,<br />

der Mobilen Sozialen Dienste<br />

sowie der Fachseminare <strong>für</strong><br />

Altenpflege im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Ihr sind derzeit 152 Dienste und<br />

Einrichtungen angeschlossen.<br />

Die DiAG Alter und Pflege hat<br />

<strong>das</strong> Ziel, die Vernetzung der<br />

pflegerischen und betreuerischen<br />

Dienste <strong>für</strong> alte, kranke<br />

und pflegebedürftige Menschen<br />

auf den verschiedenen Ebenen<br />

des <strong>Bistum</strong>s zu fördern, die Sicherung<br />

und Weiterentwicklung<br />

fachlicher Standards sowie die<br />

Schaffung von Strukturen, die<br />

die Lebensbedingungen der<br />

alten, kranken und pflegebedürftigen<br />

Menschen und ihrer<br />

pflegenden Angehörigen verbessern.<br />

Die DiAG Alter und Pflege versteht<br />

sich in der Nachfolge der<br />

bis zum 08.11.2007 bestehen-<br />

Not sehen und handeln.<br />

den Arbeitsgemeinschaft katholischer<br />

Altenheime im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> (AG AH).<br />

In der neuen DiAG sind alle Arbeitsfelder<br />

im Altenhilfebereich<br />

zusammengefasst.<br />

Neben der Gründungsversammlung<br />

hat es bereits drei<br />

Arbeitstagungen zu den Fragen<br />

der Reform des Pflegeversicherungsgesetzes<br />

gegeben und eine<br />

Arbeitstagung zum Gesetzentwurf<br />

des neuen NRW<br />

Heimgesetzes – Gesetz über<br />

<strong>das</strong> Wohnen mit Assistenz und<br />

Pflege in Einrichtungen (Wohnund<br />

Teilhabegesetz – WTG –).<br />

Der Vorstand der DiAG hat insgesamt<br />

vier Vorstandssitzungen<br />

und einen Klausurtag durchgeführt,<br />

bei dem die aktuellen Gesetzesvorhaben<br />

ebenso beraten<br />

wurden, wie <strong>das</strong> Arbeitsprogramm<br />

<strong>für</strong> die Jahre 2008/2009.<br />

Die am 08.11.2007 beendete<br />

AG AH hatte maßgeblich dazu<br />

beigetragen, <strong>das</strong>s die neue<br />

DiAG Alter und Pflege gegründet<br />

werden konnte. Die AG AH<br />

ist damit der Empfehlung des<br />

Verbandes katholischer Altenhil-<br />

feeinrichtungen in Deutschland<br />

e.V. (VKAD) auf Bundesebene<br />

gefolgt.<br />

Bis zur Beendigung der AG AH<br />

hat es in den Jahren 2005 bis<br />

Oktober 2007 zwei Klausurarbeitstagungen<br />

der Mitglieder<br />

gegeben, die sich schwerpunktmäßig<br />

mit den Veränderungen<br />

im Feld der Altenhilfe und den<br />

Auswirkungen auf die stationären<br />

Einrichtungen beschäftigt<br />

haben. Es wurde an Hand Beispielen<br />

aus anderen Bistümern<br />

die neuen Wohnformen ebenso<br />

beraten, wie die im <strong>Bistum</strong> entstehenden<br />

Vernetzungen von<br />

katholischen Trägern der Altenhilfe.<br />

In drei Trägerkonferenzen wurden<br />

neben Fragen der Arbeitsrechtlichen<br />

Kommission, Fragen<br />

der Kooperation und des Zusammenschlusses<br />

beraten.<br />

Der Vorstand der AG AH hat<br />

2004 - 2007 15 Sitzungen abgehalten.<br />

Außerdem haben der<br />

Geschäftsführer und der Vorsitzende<br />

regelmäßig an den Sitzungen<br />

des landesweiten<br />

Zusammenschlusses der bistümlichenArbeitsgemeinschaften<br />

teilgenommen. Dabei wurden<br />

vor allem die Bundestagung<br />

des VKAD 2006 vorbereitet, bei<br />

der die Öffnung dieses Verbandes<br />

<strong>für</strong> den ambulanten Bereich<br />

beschlossen wurde.<br />

Eine Vorstandswahl, die satzungsgemäß<br />

Ende 2006 hätte<br />

stattfinden sollen, wurde wegen<br />

der Beratung zur Gründung der<br />

neuen DiAG Alter und Pflege<br />

nicht mehr durchgeführt.<br />

Den Vorstandsmitgliedern der<br />

AG AH ist an dieser Stelle ausdrücklich<br />

<strong>für</strong> ihr hohes Engagement<br />

zu danken, <strong>das</strong> es ermöglicht<br />

hat, mit der DiAG Alter und<br />

Pflege eine zeitgemäße Vertretungs-<br />

und Organisationsform<br />

<strong>für</strong> den gesamten Altenhilfebereich<br />

zu bilden.<br />

Alexander Johr


Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />

katholischer Krankenhäuser im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

katholischer Krankenhäuser<br />

vertritt in der verbandlichen<br />

Caritas die Interessen der angeschlossenen<br />

Krankenhäuser<br />

und dient dem Erfahrungs- und<br />

Informationsaustausch sowie<br />

der gemeinsamen Positionierung<br />

in allen relevanten Fragen<br />

der Zukunft der Krankenhäuser.<br />

Dazu führt sie den Dialog mit<br />

der Politik auf Landes- und Bundesebene.<br />

Die Anliegen der katholischen<br />

Krankenhäuser werden<br />

in Abstimmung mit dem<br />

<strong>Caritasverband</strong> in der Öffentlichkeit<br />

vertreten.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft sieht<br />

ihre Aufgabe in der Förderung<br />

des Erfahrungsaustausches, der<br />

gegenseitigen Information und<br />

Beratung, sowie der Kooperation<br />

und Vernetzung. Vernetzung<br />

und Kooperation mit anderen<br />

Formen der Gesundheitshilfe,<br />

insbesondere den Einrichtungen<br />

und Diensten der regionalen Caritasverbände<br />

und Fachverbänden,<br />

zu initiieren und zu festigen,<br />

ist eine wichtige zukünftige<br />

Aufgabe.<br />

Der Vorstand der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

besteht aus<br />

zwei Mitgliedern kraft Amtes –<br />

dem Diözesancaritasdirektor<br />

und einem Caritasmitarbeiter,<br />

dieser nimmt die Funktion des<br />

Geschäftsführers wahr, sowie<br />

acht gewählten Mitgliedern<br />

(zwei Trägervertreter, zwei<br />

Geschäftsführer, zwei Ärztliche<br />

Direktoren, zwei Pflegedirektoren).<br />

Im Berichtszeitraum wurden<br />

vier Mitgliederversammlungen<br />

durchgeführt. In der<br />

Mitgliederversammlung in 2007<br />

wurde ein neuer Vorstand<br />

gewählt, langjährig tätige Mit-<br />

glieder wurden verabschiedet.<br />

Harald Jansen, Geschäftsführer<br />

Hospital zum Hl. Geist, Kempen<br />

nach 22 Jahren, Norbert Newinger,<br />

Trägervertreter der Kliniken<br />

Maria Hilf, Mönchengladbach,<br />

nach 17 Jahren und Dr. Wolfgang<br />

Spithaler, Ärztlicher Direktor,<br />

St. Augustinus Krankenhaus,<br />

Düren, nach elf Jahren.<br />

Der Vorstand trat von 2004 bis<br />

2008 zu 14 Vorstandsitzungen<br />

zusammen.<br />

Die beiden letzten Reformen im<br />

Gesundheitswesen, <strong>das</strong> Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />

(GMG) und <strong>das</strong> Gesundheitswettbewerbsstärkungsgesetz<br />

(GKV-WST), die Neuordnung<br />

der AK, sowie die Erstellung<br />

der AVR – neu waren Themenschwerpunkte,<br />

die über<br />

die gesamte Periode beraten<br />

wurden.<br />

Hinzu kamen die Veränderungen<br />

auf Landesebene, wie die<br />

Neuplanung der Ausbildungskapazitäten<br />

und die damit verbundenen<br />

Fusionen von Ausbildungsstätten,<br />

die Einführung<br />

der Masterstudiengänge „Leitung<br />

und Management in multiprofessionellenGesundheitsund<br />

Sozialdiensten“ und die Positionierung<br />

zum geplanten, neu<br />

zu konzipierenden Bachelor-<br />

Studiengang „Erstausbildung in<br />

der Pflege“ an Fachhochschulen.<br />

Große Veränderungen besonders<br />

im finanziellen Bereich<br />

brachte die Neugestaltung des<br />

Krankenhausgestaltungsgesetzes<br />

auf Landesebene mit sich.<br />

Die Umwandlung der bisherigen<br />

Einzelförderung in die so genannte<br />

Baupauschale und die<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

neue Berechnung der Investitionsmittel<br />

orientiert an den erreichten<br />

Case-Mix-Punkten der<br />

Einrichtungen sowie die Neugestaltung<br />

der Krankenhausplanung<br />

NRW forderten sowohl<br />

zahlreiche politische Stellungnahmen,<br />

als auch die fortlaufende<br />

Information der Einrichtungen.<br />

Nicht <strong>für</strong> alle Einrichtungen<br />

sind diese Veränderungen leicht<br />

zu schultern. Einige Einrichtungen<br />

könnten durch diese Entwicklungen<br />

teilweise in ihrer<br />

Existenz gefährdet werden. So<br />

verstärkt sich die Notwendigkeit,<br />

Kooperationen und Fusionen<br />

miteinander einzugehen mit<br />

dem Ziel, <strong>für</strong> zukünftige Herausforderungen<br />

gewappnet zu sein.<br />

Die Neugestaltung des Ordnungspolitischen<br />

Rahmens<br />

2009 mit der Debatte um so ge-<br />

nannte „Einkaufsmodelle“ der<br />

Krankenkassen (Krankenkassen<br />

sollen die Möglichkeit des Abschlusses<br />

von Einzelverträgen<br />

mit den Krankenhäusern haben),<br />

die Einführung der monistischen<br />

Finanzierung durch die<br />

Krankenkassen, Fragen der<br />

Festschreibung von Qualitätsstandards<br />

und Mindestmengen<br />

durch den G-BA (Gemeinsamer<br />

Bundesausschuss) werden die<br />

zukünftigen Themen sein.<br />

● Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

vertritt die<br />

Interessen der angeschlossenenKrankenhäuser.<br />

Die Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

tagte 2008<br />

in Berlin und diskutierte<br />

mit der Gesundheitsministerin<br />

und dem Präsidenten<br />

des DCV.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 17<br />


Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die Zukunft der kath. ● Bei diesen, vor allen Dingen<br />

Krankenhäuser war<br />

Thema der Mitgliederversammlung<br />

2008.<br />

über die Finanzen diktierten Veränderungen,<br />

sind die Einrichtungen<br />

gefordert, ihre Strukturen<br />

und Prozesse anzupassen.<br />

Die „Neuordnung des ärztlichen<br />

Dienstes“ sei dabei nur als ein<br />

Beispiel von vielen genannt.<br />

Höhepunkt in 2007 war die Einladung<br />

von Bischof Heinrich<br />

Mussinghoff zu einem Politikergespräch.<br />

Abgeordnete aus<br />

dem <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, Vertreter<br />

der Diözesanen-Arbeitsgemeinschaft<br />

und der DiCV Geschäftsstelle<br />

konnten die Probleme,<br />

aber auch die Leistungsfähigkeit<br />

Die AGKE fördert die �<br />

Kooperation und<br />

Vernetzung der<br />

erzieherischen Hilfen.<br />

18 2004 – 2008<br />

Die AGkE ist als Fachverband<br />

im DiCV <strong>Aachen</strong> <strong>das</strong> Forum der<br />

katholischen Einrichtungen und<br />

Dienste der Erziehungshilfe in<br />

der Diözese <strong>Aachen</strong>. Ihr gehören<br />

20 stationäre und teilstationäre<br />

Einrichtungen mit ca.<br />

1.060 stationären und ca. 230<br />

teilstationären Plätzen in Tagesgruppen<br />

an, sowie neun Erziehungsberatungsstellen<br />

und 17<br />

flexible, familienunterstützende<br />

Dienste unterschiedlicher Träger.<br />

Die AGkE fördert die Kooperation<br />

und Vernetzung der erzieherischen<br />

Hilfen in katholischer<br />

Trägerschaft auf den verschiedenen<br />

Ebenen. Sie versteht sich<br />

als Anwalt der berechtigten Interessen<br />

von Kindern, Jugendlichen<br />

und Familien und setzt<br />

sich <strong>für</strong> die Verbesserung ihrer<br />

Lebensbedingungen ein. Sie<br />

unterstützt die Sicherung und<br />

Weiterentwicklung fachlicher<br />

Standards und vertritt die gemeinsamen<br />

Interessen ihrer Mitglieder<br />

als Sprachrohr in Kirche,<br />

Gesellschaft und Politik.<br />

Not sehen und handeln.<br />

der Krankenhäuser im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> aufzeigen. Der Bischof<br />

konnte <strong>für</strong> die Anliegen der<br />

Krankenhäuser gewonnen werden<br />

und die Zusicherung des<br />

Bischofs, „Politik <strong>für</strong> die Krankenhäuser“<br />

zu seinem Anliegen<br />

zu machen, steht.<br />

Der Ordnungspolitische Rahmen<br />

2009 „Zukunft der Krankenhäuser“<br />

unter diesem Thema fand<br />

die diesjährige Mitgliederversammlung<br />

am 28./29. Mai 2008<br />

in Berlin statt. Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt war<br />

der Einladung zu einem Politischen<br />

Abendgespräch in <strong>das</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft kath. Einrichtungen und<br />

Dienste der Erziehungshilfen im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

(AGkE)<br />

Nach der Gründung der AGkE<br />

im März 2002 galt es, eine den<br />

fachlichen und jugendhilfepolitischen<br />

Entwicklungen entsprechende<br />

Gremienstruktur und<br />

Kommunikationsform zu finden.<br />

In der Mitgliederversammlung<br />

Berliner Büro des Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong>es gefolgt. Gemeinsam<br />

mit dem Präsidenten<br />

Dr. Peter Neher, dem Vorsitzenden<br />

des Katholischen Krankenhaus<br />

Verbandes Deutschlands<br />

Domkapitular Dieter Geerlings,<br />

Abgeordneten des Bundestages<br />

aus NRW und den Mitgliedern<br />

der DiAG wurden die Eckpunkte<br />

wie Finanzierung, Krankenhausplanung,<br />

Arbeitszeitgesetz,<br />

Öffnung in den ambulanten<br />

Bereichen und Qualitative Anforderungen<br />

an Krankenhäuser<br />

lebhaft diskutiert.<br />

Elke Held<br />

2003 wurden zwei Fachkonferenzen<br />

gegründet:<br />

In der Fachkonferenz I wurden<br />

die Einrichtungen mit stationären<br />

und teilstationären Angeboten<br />

der Erziehungshilfe zusammengefasst,<br />

in der Fachkonferenz II<br />

alle Einrichtungen, die Beratung<br />

und ambulante Dienste der<br />

Erziehungshilfe anbieten.<br />

Eine Herausforderung war und<br />

ist es, die gemeinsamen Schnittmengen<br />

zu finden, die gemeinsamen<br />

Anliegen und Themen<br />

der Beratungsstellen, der sozialpädagogischen<br />

Familienhilfe<br />

und der ambulanten, flexiblen<br />

erzieherischen Hilfen. Die fachliche<br />

Leitidee dieser Zusammenlegung<br />

war und ist, die Kooperation<br />

unter den verschiedenen<br />

Hilfen zu fördern und damit<br />

Hilfen effektiver zu gestalten.<br />

Die Fachkonferenzen sollen<br />

auf überregionaler Ebene die<br />

konkrete Kommunikation und<br />

Vernetzung vor Ort unterstützen.


Der intensive Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch über aktuelle<br />

Entwicklungen in den Einrichtungen<br />

und in den Kommunen<br />

bildet <strong>das</strong> Herzstück der<br />

Fachkonferenzarbeit, wohl auch<br />

deshalb, weil die Entwicklungen<br />

unter dem enormen Kostendruck<br />

rasant sind und <strong>für</strong> die<br />

Einrichtungen einen erheblichen<br />

Veränderungsdruck bedeuten.<br />

Dies hat auch konzeptionelle<br />

Entwicklungen und Veränderungen<br />

in den Diensten und Einrichtungen<br />

in Gang gebracht.<br />

Verschiedene Hilfen, z. B. sozialpädagogische<br />

Familienhilfe, soziale<br />

Gruppenarbeit, Familienhilfe,<br />

ambulante, flexible Hilfen<br />

werden zusammengelegt und<br />

von einem einzigen Team angeboten.<br />

Die konzeptionelle Trennschärfe<br />

nimmt ab, Flexibilität<br />

und Orientierung am Einzelfall<br />

nehmen zu.<br />

Die interne Differenzierung der<br />

Betreuungsformen im stationären<br />

Bereich ist weiter fortgeschritten.<br />

So entstanden intensivpädagogische<br />

Angebote, die<br />

inzwischen überregional angefragt<br />

werden.<br />

Waren die Erziehungsberatungsstellen<br />

durch die Zielvereinbarung<br />

mit dem Land in den<br />

letzten Jahren aufgefordert, den<br />

präventiven Aspekt ihrer Arbeit<br />

zu verstärken und Angebote <strong>für</strong><br />

Migranten, Alleinerziehende, von<br />

Trennung und Scheidung Betroffene<br />

auch in Form von Gruppenarbeit<br />

zu entwickeln, sind sie<br />

seit mehr als zwei Jahren durch<br />

die neue Landesregierung<br />

vor allem aufgefordert, ein Beratungskonzept<br />

im Rahmen der<br />

Familienzentren zu konzipieren.<br />

Die angekündigte Entstehung<br />

von 3.000 Familienzentren bis<br />

2010 stellt die Beratungsstellen<br />

vor erhebliche Herausforderungen.<br />

Ein Thema mit zunehmender<br />

Brisanz sind die ehemaligen<br />

Heimkinder, die in den 40er bis<br />

70er Jahren in Heimen seelische,<br />

körperliche und/oder<br />

sexuelle Misshandlung erlebt<br />

haben. Die Betroffenen haben<br />

sich zum Teil organisiert und mit<br />

öffentlichkeitswirksamen Aktionen<br />

ein großes Medieninteresse<br />

geweckt.<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Viele Einrichtungen, insbesondere<br />

katholische Einrichtungen<br />

der Kinder- und Jugendhilfe, sehen<br />

sich mit massiven Vorwürfen<br />

dieser ehemaligen Heimkinder<br />

konfrontiert und müssen<br />

sich mit ihnen und mit ihrer eigenen<br />

Vergangenheit intensiv<br />

auseinandersetzen. Die ehemaligen<br />

Heimkinder ihrerseits haben<br />

oft <strong>das</strong> Bedürfnis, aus ihren<br />

Akten nähere Informationen zu<br />

erhalten und mit einem Vertreter<br />

der damaligen Institution über<br />

ihre Erfahrung zu sprechen.<br />

2005 erschien eine Erklärung<br />

der Leitungen und Träger der<br />

AGkE, die von der Mehrheit der<br />

Mitgliedseinrichtungen unterzeichnet<br />

wurde. In dieser Erklärung<br />

wird den Betroffenen ein<br />

Recht auf Unterstützung bei der<br />

erforderlichen Aufarbeitung ihrer<br />

Erlebnisse zugesichert. Die Träger<br />

und Leitungen der Mitgliedseinrichtungen<br />

der AGkE erklären<br />

deshalb, <strong>das</strong>s sie gewillt<br />

und bereit sind, diesen ehemaligen<br />

Heimkindern mit der Haltung<br />

der Offenheit und grundsätzlichen<br />

Unterstützung zu<br />

begegnen und diese aktiv bei der<br />

Aufklärung und Informationsbeschaffung<br />

zu unterstützen.<br />

Inzwischen gehen mehrere betroffene<br />

Mitgliedseinrichtungen<br />

der AGkE sehr offensiv mit dieser<br />

Thematik um und tragen<br />

damit zu einer realistischen Vergangenheitssicht<br />

bei.<br />

Großes Interesse fand ein Fachtag<br />

zum Thema „Kinder zwischen<br />

Werten, Rechten und<br />

Finanzen“, den die AGkE im<br />

November 2004 in <strong>Aachen</strong> veranstaltete.<br />

Mehr als 200 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus Jugendämtern,<br />

Jugendhilfeeinrichtungen,<br />

Beratungsstellen, aus Fachschulen,<br />

Wissenschaft und Politik,<br />

traten in einen offenen Aus-<br />

● Die konzeptionelle<br />

Trennschärfe nimmt<br />

ab, Flexibilität und<br />

Orientierung am<br />

Einzelfall nehmen zu.<br />

●<br />

„Kinder zwischen<br />

Werten, Rechten und<br />

Finanzen“. Fachtag<br />

2004 in <strong>Aachen</strong>.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 19


Unterstützung und �<br />

Förderung der<br />

fachlichen<br />

Weiterentwicklung.<br />

20 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

tausch über die Frage, wie es<br />

gelingen kann, in gemeinsamer<br />

Verantwortung da<strong>für</strong> Sorge zu<br />

tragen, <strong>das</strong>s jedes Kind, jeder<br />

Jugendliche und jede Familie<br />

die richtige und passgenaue Hilfe<br />

bekommt.<br />

Nach der letzten Vorstandswahl<br />

2006 wurden in einem moderierten<br />

Zielfindungsprozess die Ziele<br />

<strong>für</strong> die zukünftige Vorstandsarbeit<br />

der AGkE vereinbart.<br />

Fachthematische Schwerpunkte<br />

sind:<br />

■ Familienzentren<br />

■ Frühe Hilfen und soziale<br />

Frühwarnsysteme<br />

■ Aktivitäten im Rahmen der<br />

Caritas-Jahreskampagne<br />

2007 „Mach dich stark <strong>für</strong><br />

starke Kinder“ und 2008<br />

„Achten statt ächten“.<br />

Im Rahmen der Jahreskampagne<br />

2007 beteiligte sich die<br />

Not sehen und handeln.<br />

AGkE an der Gestaltung eines<br />

Kongresses „Was Kinder stark<br />

macht“, der am 12. Oktober<br />

2007 im Eurogress in <strong>Aachen</strong><br />

stattfand. Auf dem Kongress<br />

haben Einrichtungen und Dienste<br />

der AGkE Projekte zum Thema<br />

vorgestellt, bei denen vor<br />

allem Kinder und Jugendliche<br />

zu Wort kamen.<br />

Die Jahreskampagne 2008 des<br />

Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es<br />

„Achten statt ächten“ stellt Jugendliche<br />

in den Mittelpunkt, die<br />

trotz vielfältiger Benachteiligung<br />

und Brüchen in ihrer Biografie<br />

nicht aufgeben, sondern an ihre<br />

Stärken glauben und versuchen,<br />

ihre Zukunft aktiv zu gestalten.<br />

„So sehen Helden aus“ heißt<br />

dann auch die Plakataktion, die<br />

die Kampagne begleitet.<br />

„ALLE ACHTUNG!“ Ist der Titel<br />

des Preises, den die AGkE gemeinsam<br />

mit dem <strong>Caritasverband</strong>,<br />

mit dem <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Verband Katholische<br />

Tageseinrichtungen <strong>für</strong> Kinder<br />

(KTK)<br />

Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> gibt es zurzeit<br />

339 katholische Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kinder, davon<br />

sind 314 Mitglied im Verband<br />

Katholischer Tageseinrichtungen.<br />

Die Tageseinrichtungen <strong>für</strong> Kinder<br />

in katholischer Trägerschaft<br />

sind seit 1912 auf nationaler<br />

Ebene zusammengeschlossen.<br />

Der Verband Katholischer Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kinder –<br />

Bundesverband ist vom Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong> als zentraler<br />

Fachverband gemäß der<br />

Satzung des DCV anerkannt.<br />

Laut Bundessatzung bilden die<br />

Mitgliedseinrichtungen innerhalb<br />

des <strong>für</strong> sie zuständigen Diözesancaritasverbandes<br />

eine diözesane<br />

Arbeitsgemeinschaft. Die<br />

Arbeit des Verbandes strukturiert<br />

sich auf <strong>Bistum</strong>s- und Regionalebene.<br />

Seit 1996 ist im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ein Diözesan-<br />

Vorstand tätig. In vier von acht<br />

Regionen (<strong>Aachen</strong>-Stadt, Düren,<br />

Heinsberg und Eifel) gibt es zurzeit<br />

regionale Arbeitsgemeinschaften<br />

mit jeweils einem eigenen<br />

Vorstand.<br />

Vorrangiges Ziel der regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften ist die<br />

Unterstützung und Förderung<br />

der fachlichen Weiterentwicklung<br />

der ihnen angeschlossenen<br />

Einrichtungen. Sie vertreten auf<br />

und in Kooperation mit dem<br />

BDKJ, der CAJ und dem Generalvikariat<br />

im Rahmen der Jahreskampagne<br />

ausschreiben<br />

wird.<br />

Ziel ist es, Jugendliche, die im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, im Rahmen von<br />

Projekten der Jugendhilfe oder<br />

der offenen Jugendarbeit in besonderer<br />

Weise Verantwortung<br />

übernehmen und Engagement<br />

zeigen, mit diesem Preis wertzuschätzen.<br />

Die Preisverleihung soll im November<br />

2008 im Rahmen eines<br />

besonderen Events stattfinden.<br />

Seit April 2008 hat die AGkE<br />

eine eigene Seite im Rahmen<br />

des Internetauftrittes des DiCV<br />

unter folgender Adresse:<br />

www.caritas-ac.de/verband/<br />

default-verband.asp.<br />

Maria Schulte-Bisping


egionaler Ebene im kirchlichen,<br />

verbandlichen und kommunalen<br />

Bereich die Belange der Einrichtungen,<br />

ohne in die Selbstständigkeit<br />

einzugreifen.<br />

Auf diözesaner Ebene werden<br />

diese Ziele erreicht durch:<br />

■ Informationsveranstaltungen<br />

zu aktuellen und politischen<br />

und fachlichen Entwicklungen<br />

■ Förderung des fachlichen<br />

Austausches der Mitglieder<br />

untereinander<br />

■ Öffentlichkeitsarbeit<br />

■ Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

zwischen den<br />

einzelnen Mitgliedern, den<br />

zuständigen Stellen und Gliederungen<br />

des diözesanen<br />

<strong>Caritasverband</strong>es, des<br />

bischöflichen Generalvikariates<br />

und den staatlichen Stellen<br />

auf Landesebene.<br />

Im Berichtszeitraum 2004 bis<br />

2008 befasste sich der Fachverband<br />

Katholischer Tageseinrichtungen<br />

schwerpunktmäßig mit<br />

folgenden Themen:<br />

■ Begleitung und Unterstützung<br />

der katholischen Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kinder<br />

bei der Umsetzung des Konsolidierungsprozesses<br />

des<br />

<strong>Bistum</strong>s<br />

■ Bildung neuer Trägerstrukturen<br />

im Bereich Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kinder<br />

■ Vergabe finanzieller Mittel <strong>für</strong><br />

die Weiterentwicklung von<br />

katholischen Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kinder.<br />

Der Konsolidierungsprozess des<br />

<strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong> in den Jahren<br />

2004 bis 2007 bedeutete <strong>für</strong> die<br />

Träger katholischer Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kinder finanzielle<br />

Einbußen von ca. 35 % ihrer Zu-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

schüsse zum Trägeranteil an<br />

den Betriebskosten. Da die<br />

wenigsten Träger diese Einsparungen<br />

durch Eigenmittel kompensieren<br />

konnten, stand zu be<strong>für</strong>chten,<br />

<strong>das</strong>s dies zu massiven<br />

Schließungen von Gruppen und<br />

Einrichtungen im <strong>Bistum</strong> führen<br />

könnte.<br />

Der Vorstand der diözesanen<br />

Arbeitsgemeinschaft und auch<br />

maßgeblich die regionalen Arbeitsgemeinschaftenunterstützten<br />

und begleiteten die Träger<br />

von Tageseinrichtungen in diesem<br />

schwierigen Prozess.<br />

Durch Gespräche mit den Kommunen<br />

in gemeinsamen Konferenzen<br />

mit den Trägern und<br />

durch aktive Öffentlichkeitsarbeit<br />

konnte in vielen Regionen<br />

ein hohes Maß an Solidarität unter<br />

den Trägern erreicht und die<br />

Schließung vieler Gruppen verhindert<br />

werden.<br />

Parallel zum Konsolidierungsprozess<br />

des <strong>Bistum</strong>s plante die<br />

Landesregierung seit Mitte 2005<br />

ein neues Kindergartengesetz.<br />

Dieses Kinderbildungsgesetz<br />

(KiBiz) ist zum 01.08.2008 in<br />

Kraft getreten.<br />

Die damit verbundene Umstellung<br />

auf ein neues Finanzierungssystem<br />

wird <strong>das</strong> unternehmerische<br />

Risiko <strong>für</strong> Träger in<br />

Zukunft erhöhen und <strong>das</strong> Führen<br />

einer Einrichtung auch unter betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten<br />

noch komplexer und differenzierter<br />

machen. Nach Auffassung<br />

des Vorstands der diözesanen<br />

Arbeitsgemeinschaft sind<br />

die damit verbundenen Aufgaben<br />

vom Kirchenvorstand einer<br />

Kirchengemeinde als Träger<br />

einer Einrichtung alleine nicht<br />

leistbar.<br />

Deshalb hat der Vorstand bereits<br />

seit 2006 alle Fragen nach<br />

den nötigen Veränderungen in<br />

der Trägerstruktur der Einrich-<br />

� Intensivierung der<br />

Zusammenarbeit.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 21


In den Regionen ●<br />

haben sich runde<br />

Tische gebildet.<br />

22 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

tung und möglichen Trägermodellen<br />

beraten. Um über die<br />

zukünftigen Entwicklungen mit<br />

den Trägern ins Gespräch zu<br />

kommen, fanden im Sommer<br />

2006 Informationsveranstaltungen<br />

im <strong>Bistum</strong> statt; die geplanten<br />

Veränderungen der Finanzierung<br />

der Tageseinrichtungen<br />

wurden vorgestellt und mit den<br />

Trägern war gemeinsam zu<br />

überlegen, ob in der Bildung<br />

von Trägerverbünden die Chancen<br />

der Zukunftssicherung der<br />

katholischen Tageseinrichtungen<br />

liegen könnte. Auf Initiative<br />

des Vorstandes KTK bildeten<br />

sich seit Anfang 2007 Runde<br />

Tische in den Regionen, die zu<br />

der Thematik arbeiteten.<br />

Als Fachverband sprechen wir<br />

uns nicht explizit <strong>für</strong> ein bestimmtes<br />

Trägermodell im Bis-<br />

Not sehen und handeln.<br />

tum aus. Unabhängig von der<br />

jeweiligen Trägerstruktur sollte<br />

jedoch sichergestellt sein, <strong>das</strong>s<br />

die Kindertageseinrichtung effektiv<br />

geführt werden kann. Dabei<br />

ist zu berücksichtigen, <strong>das</strong>s<br />

■ Kindertageseinrichtungen<br />

ihren pastoralen und diakonischen<br />

Auftrag erfüllen<br />

■ die Arbeitsabläufe zwischen<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

und dem Träger effektiv organisiert<br />

sind<br />

■ die Leistungen katholischer<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

den kirchlichen und fachlichen<br />

Ansprüchen genügen<br />

■ die Wirtschaftlichkeit der<br />

Kindertageseinrichtung gesichert<br />

ist<br />

■ die Bedeutung von Kindertageseinrichtungen<br />

als verlässlicher<br />

Partner <strong>für</strong> Familien eingelöst<br />

werden kann<br />

■ die Interessen der Kindertageseinrichtungen<br />

ihrer Träger<br />

im politischen Raum erfolgreich<br />

vertreten werden.<br />

Im Sinne der Zukunftssicherung<br />

der Tageseinrichtungen <strong>für</strong> Kinder<br />

sieht der Fachverband in<br />

der Bildung von Trägerverbünden<br />

weiterhin eine nachhaltige<br />

Chance und Notwendigkeit.<br />

Darüber hinaus sehen wir in der<br />

Unterstützung der fachlichen<br />

und konzeptionellen Weiterentwicklung<br />

eine der zentralen Aufgaben<br />

der kommenden Zeit.<br />

Dagmar Hardt-Zumdick


DiAG Integration durch Arbeit<br />

Die Caritas hat bereits in ihrer<br />

Armutsuntersuchung („Arme unter<br />

uns“) Anfang der 90er Jahre<br />

festgestellt, <strong>das</strong>s der Armutsverursacher<br />

Nr. 1 die Arbeitslosigkeit<br />

ist. Der Verlust der bezahlten<br />

Arbeit ist zuerst Verlust<br />

der ökonomischen Grundlage<br />

des Lebens, er ist verbunden<br />

mit Gefühlen des Versagens,<br />

der Erfahrung von Ausgegrenzt<br />

sein, familiären Belastungen und<br />

psychischen Problemen. Aktuelle<br />

Zahlen belegen: Die Spaltung<br />

unserer Gesellschaft schreitet<br />

voran: Armut breitet sich aus,<br />

Reichtum wächst.<br />

Eine Antwort auf diese Entwicklungen<br />

war der Zusammenschluss<br />

der arbeitsmarktpolitischen<br />

Projekte innerhalb der<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. Aus<br />

dem „Arbeitskreis Arbeit“ als<br />

lockerem Zusammenschluss<br />

wurde die DiAG IDA, Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

Integration<br />

durch Arbeit. Ihr Ziel ist es, die<br />

berufliche und soziale Ausgrenzung<br />

von Arbeitslosen zu überwinden.<br />

Gesellschaftlich versteht<br />

sie sich als Lobby auf lokaler, regionaler<br />

und auf <strong>Bistum</strong>sebene<br />

zur Förderung eines integrativen<br />

Arbeitsmarktes und gibt intern<br />

diesem wichtigen Standbein der<br />

Caritas eine tragfähige Struktur.<br />

Der Gründungsprozess war verbunden<br />

mit dem Caritas-Jahresthema<br />

2005 „Arbeitslos:<br />

Chancen statt Vorurteile“. Bei<br />

der Gründungsveranstaltung im<br />

Juni 2005 machte der BAG IDA<br />

Vorsitzende, der Münsteraner<br />

Diözesancaritasdirektor Heinz-<br />

Josef Kessmann deutlich: „Sich<br />

<strong>für</strong> Arbeitslose einzusetzen und<br />

sie bei der Suche nach Arbeit zu<br />

unterstützen, ist <strong>für</strong> die Caritas<br />

ein unverzichtbarer christlicher<br />

Auftrag.“ Der verbreiteten Auffassung,<br />

Arbeitslosigkeit als individuelles<br />

Versagen anzusehen,<br />

die keineswegs nur an Stammti-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

schen anzutreffen ist, setzt die<br />

Gründung der DiAG IDA eine<br />

Kultur der Solidarität entgegen.<br />

Auch die Gründungsworte von<br />

Diözesancaritasdirektor Burkard<br />

Schröders, waren <strong>für</strong> die DiAG<br />

IDA richtungsweisend: „Wir stehen<br />

nun in unserem <strong>Bistum</strong> vor<br />

der Aufgabe, eine der Caritas<br />

entsprechende Struktur nachzubauen,<br />

und es ist mein ureigenes<br />

Interesse, gerade die<br />

Erfahrungen im Bereich der Arbeitslosenarbeit<br />

in die verbandliche<br />

Diskussion, und damit in<br />

den gebündelten politischen<br />

Diskurs einfließen lassen zu<br />

können.“<br />

Zügig nahm die DiAG IDA ihre<br />

Arbeit auf. Eine Frühjahrs- und<br />

Herbstkonferenz entwickelten<br />

sich zu Arbeitsschwerpunkten.<br />

Für die erste Wahlperiode von<br />

vier Jahren wurde im Herbst<br />

2006 der Vorstand gewählt. Tamara<br />

Schubert, Geschäftsführerin<br />

IN VIA Krefeld, Gerold König,<br />

Geschäftsführerdes Rheinischen<br />

Vereins <strong>für</strong> katholische Arbeiter-<br />

Die Spaltung unserer<br />

Gesellschaft schreitet<br />

voran: Armut breitet<br />

sich aus, Reichtum<br />

wächst.<br />

Skulptur auf dem<br />

Gelände des DiCV in<br />

<strong>Aachen</strong>.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 23<br />


Die Motive der ●<br />

Caritas-Kampagne<br />

2008<br />

24 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

kolonien mit dem Beschäftigungs-<br />

und Qualifizierungsprojekt<br />

Spectrum in <strong>Aachen</strong> und<br />

Hans Ohlenforst, Leiter der<br />

Caritas-Werkstatt Heinsberg,<br />

haben diese Aufgaben <strong>für</strong> die<br />

Gründungsphase übernommen.<br />

Im Frühjahr 2007 hat die DiAG<br />

IDA eine Arbeitsordnung beschlossen,<br />

die anschließend<br />

vom Diözesancariasrat bestätigt<br />

wurde. In der Präambel heißt es:<br />

„Integration durch Arbeit“ ist Ziel<br />

und Auftrag der DiAG. Sie tritt<br />

ein <strong>für</strong> die gesellschaftliche Teilhabe<br />

arbeitsloser und von Arbeitslosigkeit<br />

bedrohter Menschen.<br />

Die DiAG IDA der Caritas<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> ist ein Zusammenschluss<br />

der Dienste<br />

und Einrichtungen, die als Träger<br />

arbeitsmarktpolitische Projekte<br />

betreiben, die sich als Beratungsdienste<br />

besonders in der<br />

Beratung und Hilfe <strong>für</strong> arbeitslose<br />

Menschen engagieren und<br />

die als Träger versuchen, im<br />

Rahmen ihrer Möglichkeiten „Integration<br />

durch Arbeit“ durch<br />

Beteiligung an Projekten und<br />

Maßnahmen (Kombilohn, Arbeitsgelegenheiten,Integrationsversuche,...)<br />

zu betreiben“,<br />

so der § 1 der Arbeitsordnung.<br />

Als Zwecke und Aufgaben der<br />

DiAG sind definiert: Einsatz <strong>für</strong><br />

die Belange arbeitsloser sowie<br />

von Arbeitslosigkeit betroffener<br />

Not sehen und handeln.<br />

und bedrohter Menschen, die<br />

entsprechenden Dienste und<br />

Einrichtungen zu fördern, zu<br />

koordinieren und die gemeinsamen<br />

Interessen zu vertreten,<br />

gegenseitige Information und<br />

Erfahrungsaustausch der Mitglieder<br />

zu ermöglichen, Beratung<br />

und Unterstützung der<br />

Mitglieder und Mitgliedseinrichtungen,<br />

Durchführung von Fachund<br />

Arbeitstagungen und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die unterschiedlichen Schritte<br />

zur Umsetzung arbeitsmarktpolitischer<br />

Projekte im Rahmen<br />

des SGB II wurden durch die<br />

DiAG IDA aktiv begleitet. Besondere<br />

Schwerpunkte dabei waren<br />

die Implementierung und<br />

Ausgestaltung der Arbeitsgelegenheiten,<br />

<strong>das</strong> NRW-weite Caritasprojekt<br />

„Gut kombiniert“ zur


Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

im Gesundheits- und Sozialbereich,<br />

die Entwicklung des Energiesparservice<br />

<strong>für</strong> Haushalte mit<br />

geringem Einkommen.<br />

Dass die Nebenkosten keineswegs<br />

eine Nebensache sind<br />

und <strong>das</strong>s die sozialen Folgen<br />

der steigenden Energiepreise<br />

unserer besonderen Aufmerksamkeit<br />

bedürfen, wurde im<br />

Sommer 2008 beim „Energiegipfel“<br />

im Haus der Caritas<br />

deutlich. Im Blickfeld der DiAG<br />

IDA sind auch benachteiligte<br />

junge Menschen. „Achten statt<br />

Die gemeinsame Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

von SkF,<br />

SKM und IN VIA dient der Vertretung<br />

der Ortsvereine im kirchlichen<br />

und außerkirchlichen<br />

Bereich des <strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong><br />

sowie im <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V. und in diözesanen<br />

und überdiözesanen<br />

Gremien. Sie dient außerdem<br />

der Beratung von Fragen, die<br />

die Verbände gemeinsam betreffen.<br />

Insbesondere befasste<br />

sich der Vorstand der DiAG SkF,<br />

SKM und IN VIA im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> mit den Zukunftsfragen<br />

der Fachverbände; der Beteiligung<br />

an dem Projekt: „Verbandsentwicklung<br />

und Satzungsreform<br />

– <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.“ mit<br />

den Projektgruppen „Aufgabenkritik<br />

und Aufbaustruktur“, „Verteilungssystematik<br />

der Kirchensteuermittel<br />

<strong>für</strong> die verbandliche<br />

Caritas/Grundlagen“, „Kampagne<br />

zur persönlichen Mitgliedschaft“<br />

sowie „Caritasarbeit der<br />

Gemeinde“; der Finanzsituation<br />

ächten“ – verlangt von uns allen<br />

eine veränderte Haltung gegenüber<br />

benachteiligten jungen<br />

Menschen. Der Vorstand der<br />

DiAG IDA sieht die Notwendigkeit,<br />

die „U-25 Akteure“ in einem<br />

bistumsweiten Arbeitskreis<br />

zu koordinieren, um gesamtgesellschaftliche<br />

Haltungen und<br />

Reformen im Interesse der Betroffenen<br />

zu beflügeln.<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt wird die DiAG<br />

IDA daran mitwirken, <strong>das</strong>s allen<br />

die von Ausgrenzung und Nicht-<br />

Teil-Habe in unserer Gesellschaft<br />

betroffen sind, die Chance zur<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Diözesan Arbeitsgemeinschaft<br />

SkF, SKM und IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

der Fachverbände im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong>; den Fragestellungen<br />

von Kooperationen. Plenumsveranstaltungen<br />

fanden am<br />

09.05.2006 zu dem Thema<br />

„Verbandsentwicklung – Veränderungsprozesse<br />

in den Vereinen<br />

und in der Diözese <strong>Aachen</strong><br />

– Strategien, Konsequenzen <strong>für</strong><br />

die Fachverbände“ und am<br />

13.09.2007 zu dem Thema<br />

„Wem nützen die Werte – zum<br />

Umgang mit Idealen und Profilanfragen“,<br />

statt. Bei dieser Veranstaltung<br />

erfolgte die Neuwahl<br />

des Diözesanvorstandes SkF<br />

und SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Intensiv wurden die durch den<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V. ausgerichteten<br />

Fachtage: „Kooperationen gestalten<br />

– Informationen, Grundlagen<br />

Strategien“ in 2007 und<br />

„Kooperation konkret – mit best<br />

practice Beispielen“ in 2008<br />

begleitet und ausgewertet. Bedingt<br />

durch die Veränderungsprozesse<br />

auf allen Ebenen stehen<br />

<strong>für</strong> die Fachverbände SkF,<br />

„Integration durch Arbeit“ erhalten.<br />

Dazu ist es notwendig, <strong>das</strong>s<br />

Arbeitsmarktpolitik zu einer<br />

Querschnittsaufgabe in unserer<br />

Gesellschaft aber auch im <strong>Caritasverband</strong><br />

wird. Die Caritas im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> hat darauf eine<br />

herausfordernde Antwort. Integration<br />

durch Arbeit. Die Skulptur<br />

auf dem Gelände des DiCV<br />

zeugt davon.<br />

Heinz Liedgens<br />

SKM und IN VIA im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> <strong>das</strong> verstärkte Eingehen<br />

von vertraglich vereinbarten Kooperationen<br />

sowohl aufgabenals<br />

auch trägerbezogen sowie<br />

eine Klärung und Neuausrichtung<br />

des Verhältnisses RCV<br />

und Fachverbände im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> an. Seit dem 06.12.<br />

2007 nehmen zwei IN VIA-Vertreterinnen<br />

in diözesaner Delegation<br />

an den Sitzungen des<br />

Diözesanvorstandes teil. Ziel ist<br />

die Bildung eines gemeinsamen<br />

Vorstandes von SkF, SKM und<br />

IN VIA im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> und<br />

somit ein stärkeres inhaltliches<br />

und strategisches Handeln zu<br />

den fachverbandspolitischen<br />

Fragestellungen.<br />

Ulla Dietz,<br />

Karin Heritsch<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 25


26 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die Fachverbände<br />

Sozialdienst kath. Frauen (SkF)<br />

Sozialdienst Kath. Männer (SKM)<br />

IN VIA – Katholische Mädchensozialarbeit<br />

Malteser Hilfsdienst (MHD)<br />

Kreuzbund<br />

Vinzenzkonferenzen<br />

Raphaelswerk<br />

Caritasgemeinschaft <strong>für</strong> Pflege- und Sozialberufe<br />

SkF (11 Vereine), SKM (14 Vereine) und IN VIA – Katholische<br />

Mädchensozialarbeit (3 Vereine mit 2 Bahnhofsmissionen), MHD<br />

(22 Dienststellen), Kreuzbund (40 Gruppen), Vinzenzkonferenzen<br />

(6 Konferenzen), Raphaelswerk, Caritas-Gemeinschaft <strong>für</strong> Pflegeund<br />

Sozialberufe, sind nach ihren satzungsgemäßen und fachspezifischen<br />

Aufgaben in den Bereichen der Kinder-, Jugend-, Familienund<br />

Gefährdetenhilfe, der Suchtkrankenhilfe, im Zivil- und Katastrophenschutz,<br />

der Auslandshilfe, tätig. Die Ortsvereine gehören als<br />

selbständige Mitglieder dem jeweiligen Gesamtverband auf Bundesebene<br />

an und sind als anerkannte Fachverbände dem Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong> angeschlossen, sie sind zugleich im DiCV innerhalb<br />

des <strong>Bistum</strong>s zusammengeführt.<br />

Diözesan organisieren sich die Fachverbände in Diözesanarbeitsgemeinschaften/Diözesangliederungen<br />

mit jeweiligen Diözesanvorständen.<br />

Aufgabe dieser Diözesanarbeitsgemeinschaften/<br />

Diözesangliederungen ist es, Information, Austausch, Beratung,<br />

Beschlussfassung, Öffentlichkeitsarbeit sowie die Entsendung der<br />

Vertreterinnen und Vertreter in die entsprechenden Gremien des<br />

DiCV zu organisieren.<br />

Die Struktur- und Organisationsgrundsätze der Fachverbände beruhen<br />

auf den Prinzipien der Ehrenamtlichkeit und des Zusammenwirkens<br />

von hauptamtlich und ehrenamtlich <strong>für</strong> die Vereine Tätigen. Ehrenamtliche<br />

Vorstände leiten die Vereine und haben ggf.<br />

Geschäftsführungen zur Seite.<br />

Sozialdienst<br />

kath. Frauen im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

(SkF)<br />

Die Sozialdienste kath. Frauen<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> (10) sind in<br />

den Bereichen der Familien-,<br />

Kinder-, Jugend- und Gefährdetenhilfe<br />

tätig und als Fach- und<br />

Frauenverband organisiert. Die<br />

Vereine beruhen auf den Prinzi-<br />

Not sehen und handeln.<br />

pien der Ehrenamtlichkeit und<br />

des Zusammenwirkens von<br />

ehrenamtlich und beruflich Tätigen.<br />

Die Vereine sind dem<br />

Deutschen <strong>Caritasverband</strong> angeschlossen<br />

und ordnen sich<br />

dessen jeweiligen Ebenen zu.<br />

In folgenden Arbeitsgebieten<br />

sind die Vereine tätig: Allgemeine<br />

Soziale Beratung; BtG (gesetzl.<br />

Betreuung); Kindertagesstätten,<br />

Migrationsarbeit, Adoptionsund<br />

Pflegekinderdienst; Rat und<br />

Hilfe – Die Schwangerenberatung<br />

der Katholischen Kirche;<br />

Alleinerziehendenarbeit; Schuldner-<br />

und Insolvenzberatung;<br />

Frühe Hilfen <strong>für</strong> Kinder und ihre<br />

Familien; soziale Brennpunktarbeit,<br />

offene Ganztagsschule;<br />

Mehrgenerationenhäuser; mit<br />

Einrichtungen der stationären,<br />

teilstationären und ambulanten<br />

Jugendhilfe (4) sowie der Frauenhausarbeit<br />

(4) und der Gewaltschutzprävention.<br />

Der SkF<br />

hat im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> 847 Mitglieder<br />

von denen 595 ehrenamtlich<br />

tätig sind und 252 fördernde<br />

Mitglieder. Im Bereich<br />

der Beratungsstellen arbeiten<br />

144 Mitarbeiter/Innen und im<br />

stationären/teilstationären Bereich<br />

136 Mitarbeiter/Innen. In<br />

2007 wurden 15.203 Personen<br />

beraten und betreut.<br />

Die Auswirkungen verschiedener<br />

Reformen im Arbeits- und<br />

Sozialbereich wurden auch in<br />

den Aufgabengebieten, in denen<br />

der SkF tätig ist, sichtbar. So<br />

bot die Einführung des SGB II<br />

und SGB XII <strong>für</strong> die Frauenhäuser<br />

in der Diözese, sowohl <strong>für</strong><br />

die Mitarbeiterinnen und die Träger,<br />

ein breites Handlungsfeld<br />

nicht nur hinsichtlich inhaltlicher<br />

Fragestellungen, sondern auch<br />

<strong>für</strong> die Klärung der zukünftigen<br />

Finanzierung, welche bisher im<br />

Rahmen von Tagessätzen nach<br />

dem BSHG erfolgte. Die damit<br />

verbundenen Vertragsverhandlungen<br />

mit den einzelnen Kommunen<br />

forderten einen extrem<br />

hohen Aufwand. Eine dramatische<br />

Verschärfung erhielt die<br />

Situation der Frauenhäuser, als<br />

<strong>das</strong> MGFFI NRW die Träger in<br />

2005 kurz vor Weihnachten darüber<br />

informierte, <strong>das</strong>s die Zuschüsse<br />

zu den Personalkosten


<strong>für</strong> 2006 <strong>für</strong> die „vierte Stelle“<br />

ersatzlos gestrichen werden.<br />

Dieser Entscheidung wurde<br />

zunächst ungläubig widersprochen,<br />

auch angesichts der ständig<br />

geführten Diskussionen über<br />

die zunehmende Gewaltbereitschaft<br />

in unserer Gesellschaft,<br />

nicht nur im Hinblick auf häusliche<br />

Gewalt.<br />

Verschiedenste Protestaktionen<br />

wurden unerlässlich: z. B. führte<br />

der SkF e.V. in Mönchengladbach<br />

intensive Gespräche mit<br />

den Landtagsabgeordneten<br />

auch im Frauenhaus, in dem in<br />

den letzten fünf Jahren 522<br />

Frauen mit ihren 514 Kindern<br />

Schutz suchten. Ebenso bat der<br />

Verein alle Mönchengladbacher<br />

Ratsfraktionen, sich in einer<br />

Entschließung gegen die Kürzungen<br />

auszusprechen. Weiter<br />

beteiligte sich der Verein an<br />

Demonstrationen und der symbolischen<br />

Rettungsaktion „Uns<br />

steht <strong>das</strong> Wasser bis zum Hals –<br />

Frauenhäuser gehen baden“,<br />

indem ein Rettungsring von<br />

Stadt zu Stadt durch rund 25<br />

Städte getragen wurde.<br />

Seit 1984, der Einrichtung der<br />

„vierten Stelle“ im Frauenhausbereich,<br />

hat sich an der elementaren<br />

Notwendigkeit der nachgehenden<br />

Beratung, die jährlich<br />

von ca. 40% der Frauen nach<br />

ihrem Aufenthalt im Frauenhaus<br />

in Mönchengladbach in Anspruch<br />

genommen wurde, nichts<br />

geändert. Doch letztendlich<br />

musste diese Arbeit eingestellt<br />

und eine professionelle Beratung<br />

und Begleitung nach dem<br />

Auszug aus dem Frauenhaus<br />

kann nicht mehr gewährleistet<br />

werden.<br />

Die gemeinsam mit den Diözesancaritasverbänden<br />

NRW und<br />

der SkF-Zentrale, Dortmund<br />

getroffene Entscheidung, die<br />

Landesvertretung <strong>für</strong> die katholischen<br />

Frauenhäuser an den<br />

DiCV Münster zu übertragen,<br />

findet seit seiner Umsetzung im<br />

Oktober 2005 große Zustimmung<br />

und Unterstützung. Um<br />

zukünftig bei politischen Entscheidungen<br />

unseres Landes<br />

rechtzeitig und schlagkräftig<br />

agieren zu können, ist eine solche<br />

Vertretung unverzichtbar.<br />

Mit dem Aktionsplan II zur<br />

Bekämpfung von Gewalt gegen<br />

Frauen, den die Bundesregierung<br />

im Sept. 2007 beschlossen<br />

hat, setzt diese ein sichtbares<br />

Zeichen: Gewalt ist<br />

gesellschaftlich geächtet, niemand<br />

darf sich mit Gewalt abfinden.<br />

Mit dem Wissen, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> Erleben von körperlicher<br />

und sexueller Gewalt im Elternhaus<br />

ein zentraler Risikofaktor<br />

<strong>für</strong> spätere häusliche Gewalt<br />

durch den Partner ist, muss<br />

Gewaltprävention bereits sehr<br />

früh ansetzen, so<strong>das</strong>s mit dem<br />

Aktionsplan Maßnahmen des<br />

Kinder-, Jugend- und Frauenschutzes<br />

verbunden sind. Dazu<br />

gehört z. B. auch <strong>das</strong> Bundesprogramm<br />

„Frühe Hilfen <strong>für</strong><br />

Eltern und Soziale Frühwarnsysteme“.<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

„Frühe Hilfen“ ein Projekt des<br />

Sozialdienst kath. Frauen<br />

Krefeld e.V.<br />

Alexa, 16 Jahre, Schülerin, im<br />

7. Monat schwanger. Sie steht<br />

vor der Tür des Mädchenwohnheims<br />

St. Irmgardis in Trägerschaft<br />

des Sozialdienst kath.<br />

Frauen e.V. Krefeld und weiß<br />

sich dort seit einigen Wochen zu<br />

Hause. Das Baby, <strong>das</strong> sie erwartet,<br />

ist von ihr und ihrem<br />

Freund gewünscht. Sie wollen<br />

alles tun, um ihrem Kind eine<br />

glückliche Kindheit zu geben.<br />

Leichter gesagt als getan!<br />

Denn diese glückliche Kindheit<br />

hat Alexa nicht erfahren. Die<br />

Sehnsucht nach Geborgenheit,<br />

Zuwendung und Liebe durch die<br />

Eltern wurde bitter enttäuscht.<br />

Streit und Gewalt beherrschten<br />

<strong>das</strong> Leben in ihrer Kindheit. Bis<br />

sie Marco kennen lernte. Marco,<br />

16 Jahre und gerade mit der<br />

Schule fertig, bot ihr diese Geborgenheit,<br />

die sie suchte. Doch<br />

nun stehen beide vor der größten<br />

Herausforderung ihres bisherigen<br />

Lebens! Wie schaffen<br />

sie ein Leben gemeinsam mit<br />

ihrem Kind? Wie bewältigen sie<br />

die finanziellen Herausforderungen?<br />

Wie erhalten sie sich ihre<br />

Zuneigung zueinander und wie<br />

begegnen sie den steigenden<br />

Anforderungen in der Erziehung<br />

ihres Kindes? Fragen, denen sie<br />

ohne Unterstützung hilflos ausgeliefert<br />

wären.<br />

Der Sozialdienst kath. Frauen<br />

unterhält mit den fünf Beratungsstellen<br />

„Rat und Hilfe –<br />

Die Schwangerenberatung der<br />

Katholischen Kirche“ in der Diözese<br />

<strong>Aachen</strong> ein eng gesponnenes<br />

Netz an kompetenten Beratungsangeboten.<br />

Hier wird der<br />

schwangeren jungen Frau eine<br />

Vielzahl an Beratung zuteil. Sowohl<br />

existentielle Sorgen und<br />

Nöte als auch die psychosoziale<br />

Beratung bilden neben konkre-<br />

Not sehen und handeln.<br />

● Gewalt ist gesellschaftlich<br />

geächtet – niemand<br />

darf sich mit Gewalt<br />

abfinden.<br />

2004 – 2008 27


Mitglieder der �<br />

Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

SkF<br />

28 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

ten Hilfen finanzieller und materieller<br />

Art einen ersten Ansatz zur<br />

Unterstützung. Eingebunden in<br />

die unterschiedlichen Fachabteilungen<br />

der SkF-Ortsvereine<br />

können Hilfen auch darüber hinaus<br />

vermittelt werden. Die frühzeitige<br />

Kontaktaufnahme zu einer<br />

Hebamme; die Vermittlung<br />

einer geeigneten Wohnung; die<br />

Übernahme junger schwangerer<br />

Mädchen in Wohnheime mit<br />

sozialpädagogischer Intensivbetreuung;<br />

die Stärkung und<br />

Begleitung nach der Geburt des<br />

Kindes in Gesprächs- und Spielgruppen;<br />

Sozialpädagogische<br />

Familienhilfe; Hilfestellungen bei<br />

der Suche nach geeigneten Betreuungsangeboten<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Kind<br />

sind eine kleine Auswahl dessen,<br />

was in den Netzwerken der<br />

SkF-Ortsvereine an Unterstützungsangeboten<br />

<strong>für</strong> junge Frauen<br />

vorgehalten wird.<br />

Diese Hilfen weiter zu verbessern,<br />

konzeptionell mit vorhandenen<br />

trägerübergreifenden<br />

Modellen zu verknüpfen und<br />

damit eine optimale Angebotsstruktur,<br />

vor allem <strong>für</strong> problembelastete<br />

Familien anzubieten,<br />

ist <strong>das</strong> weitergehende Ziel unserer<br />

Bemühungen.<br />

Not sehen und handeln.<br />

Alexa und Marco sind mittlerweile<br />

Eltern geworden. Sie haben<br />

sich entschieden die kleine<br />

Tina in eine Pflegefamilie zu geben,<br />

Schule und Ausbildung zu<br />

beenden und ihre Beziehung<br />

zueinander zu prüfen. Sie wollen<br />

gemeinsam Verantwortung<br />

übernehmen, <strong>für</strong> <strong>das</strong> Kind und<br />

jeder einzelne erst einmal <strong>für</strong><br />

sich selbst. Auch <strong>das</strong> ist ein Erfolg<br />

unserer Arbeit!<br />

In der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

(DiAG) SkF im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> kommen die Vorstände<br />

und GeschäftsführerInnen zu<br />

Austausch, Information, gegenseitiger<br />

Beratung und diözesaner<br />

und überdiözesaner Interessensvertretung<br />

zusammen.<br />

Vier Sitzungen finden im Jahr<br />

statt. Thematische Schwerpunktthemen<br />

waren: Grundsatz-,<br />

Strukturüberlegungen<br />

und Satzungsfragen des Bundes-SkF<br />

mit umfänglichen Fragestellungen<br />

wie Bildung eines<br />

neuen SkF-Gesamtvereins, Aufsichtsgremien<br />

in den Vereinen,<br />

Bildung einer SkF-Dachstiftung,<br />

neuer SkF-Beitragsordnung,<br />

integriertes Fundraising sowie<br />

einer neuen SkF-Satzung <strong>für</strong><br />

Ortsvereine; <strong>das</strong> Projekt: „Ver-<br />

bandsentwicklung und Satzungsreform<br />

– <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.“ mit<br />

Beteiligung in den Projektgruppen<br />

„Aufgabenkritik und Aufbaustruktur“,„Verteilungssystematik<br />

der Kirchensteuermittel<br />

<strong>für</strong> die verbandliche Caritas/<br />

Grundlagen“, „Kampagne zur<br />

persönlichen Mitgliedschaft“,<br />

sowie „Caritasarbeit der Gemeinde“;<br />

Inhaltlich standen die<br />

Themenkomplexe Mehrgenerationenhäuser,<br />

Entwicklungen im<br />

Fachbereich „Häuslicher<br />

Gewalt“, „Frühe Hilfen <strong>für</strong> Kinder<br />

und ihre Familien“, Veränderung<br />

der Trägerlandschaft der Kindertagesstätten<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>,<br />

verstärkte aufgaben- und trägerbezogener<br />

Kooperationen<br />

und die Kampagne 2007 des<br />

DCV „Mach dich stark <strong>für</strong> starke<br />

Kinder“ im Vordergrund. Im Sept.<br />

2005 erfolgte ein SkF-Klausurtag<br />

zu den „Zukunftsfragen des<br />

SkF im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>“ sowie<br />

im Jan. 2007 ein SkF-Besinnungs-/Studientag<br />

zur Enzyklika<br />

„Deus Caritas est“ von Papst<br />

Benedikt dem XVI. sowie die<br />

Anbindung bei den Heiligtumsfahrten<br />

im Juli 2007 in <strong>Aachen</strong><br />

und Mönchengladbach „Kommt<br />

und Ihr werdet sehen“. In 2007<br />

fanden die Neuwahlen des Diözesanvorstandes<br />

der DiAG SkF<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> sowie die Benennungen<br />

<strong>für</strong> die diözesanen<br />

und bundesweiten Gremien und<br />

Ausschüsse, statt. Neu wurde in<br />

2006 eine SkF-GeschäftsführerInnenkonferenz<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

mit dem Ziel zu kollegialem<br />

und fachlichem Austausch eingerichtet.<br />

Diese Konferenz hat<br />

ein SkF-email-gestütztes-Kommunikationssystem<br />

und Kompetenznetzwerk<br />

eingerichtet sowie<br />

eine DiAG-SkF-Direkthilfe<br />

mit dem Ziel, PC-gestützte<br />

Kommunikation und direkte Abfragen<br />

zu ermöglichen.<br />

Ulla Dietz, Karin Heritsch,<br />

Birgit Kaatz


Sozialdienst<br />

Katholischer<br />

Männer im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

(SKM)<br />

Der SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />

Dienste ist als Fachverband<br />

der Kinder-, Jugend- und<br />

Gefährdetenhilfe dem Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong> und seinen<br />

Gliederungen angeschlossen.<br />

Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> arbeiten<br />

12 Vereine mit 486 ehrenamtlichen<br />

und 223 hauptberuflichen<br />

Mitarbeiter/innen. Die SKM-Vereine<br />

wollen, <strong>das</strong>s Menschen in<br />

Not Helfer und Hilfe finden,<br />

Menschen zum sozial-caritativen<br />

Dienst in Kirche und Gesellschaft<br />

motiviert und befähigt<br />

werden und sich die gesellschaftlichen<br />

Bedingungen <strong>für</strong><br />

hilfebedürftige Menschen verbessern.<br />

Der SKM versteht sich<br />

als Anwalt <strong>für</strong> Arme und Benachteiligte<br />

in unserer Gesellschaft<br />

und Mitgestalter gesellschaftlicher<br />

Strukturen. In 2007<br />

wurden 11.689 Personen beraten<br />

und betreut.<br />

Die Vereine im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

sind in folgenden Arbeitsgebieten<br />

tätig: Allgemeine Soziale Beratung;<br />

BtG (gesetzl. Betreuungen);<br />

Beratung, Begleitung und<br />

Gewinnung Ehrenamtlicher,<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung;<br />

Jugend- und Familienhilfe<br />

nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz;<br />

Gefährdeten- und<br />

Wohnungslosenhilfe; Hilfe <strong>für</strong><br />

Strafgefangene und Strafentlassene;<br />

Täter- Opferausgleich <strong>für</strong><br />

Jugendliche, Heranwachsende<br />

und Erwachsene, Anti-Gewalt-<br />

Training <strong>für</strong> Männer, Vormundschaften<br />

und Pflegschaften <strong>für</strong><br />

Minderjährige; Betreuungsweisungen;<br />

Migrationsarbeit; Wohngemeinschaften<br />

<strong>für</strong> gefährdete<br />

junge Frauen und junge Erwachsene;<br />

gemeinwesenorientierte<br />

Stadtteilarbeit; Betreutes<br />

Wohnen und Kontakt- und Beratungsstelle<br />

<strong>für</strong> psychisch<br />

erkrankte Menschen. Fünf Ortsvereine<br />

sind rein ehrenamtlich<br />

tätig sowie ein Verein auch im<br />

Bereich der stationären Altenarbeit.<br />

Die Vorstände und Geschäftsführungen<br />

kommen in der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

(DiAG) SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

zu Information, gegenseitiger<br />

Beratung, Austausch und Interessenvertretung<br />

zusammen.<br />

Vier Sitzungen finden jährlich<br />

statt. In der Sitzung am 08.02.<br />

2006 hat die DiAG SKM im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> beschlossen, einen<br />

eigenen Verbandsentwicklungs-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

prozess zu starten. Diesem Beschluss<br />

war die Entwicklung<br />

eines gemeinsamen Positionspapiers<br />

„Soziale Zukunft mitgestalten“<br />

vorausgegangen. Das<br />

Papier beschreibt die Wurzeln,<br />

Aufgaben und Ziele des SKM im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, und somit seine<br />

Identität: Das Positionspapier<br />

zeigt des weiteren die Herausforderungen<br />

auf, vor denen der<br />

SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> steht:<br />

der Rollenwandel der Freien<br />

Wohlfahrtspflege und die damit<br />

verbundenen Strukturanpassungen<br />

in der verbandlichen Caritas<br />

sowie die durch die Finanzkrise<br />

des <strong>Bistum</strong>s ausgelösten Veränderungsprozesse.<br />

Diese Herausforderungen<br />

verdeutlichten<br />

die Notwendigkeit, sich mit der<br />

Frage nach der Zukunft des<br />

SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> auseinander<br />

zu setzen.<br />

Den Auftakt zum Verbandsentwicklungsprozess<br />

bildete die<br />

Veranstaltung „Verbandsentwicklung<br />

SKM und SkF/M in der<br />

Diözese <strong>Aachen</strong>“ am 06.05.<br />

� Mitglieder der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 29


Seit März 2006 gibt es �<br />

in <strong>Aachen</strong> die<br />

Möglichkeit, sich als<br />

Familienpate zu<br />

engagieren.<br />

30 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

2006. Die ganztägige Auftaktveranstaltung<br />

baute auf der<br />

Open-Space-Technology auf,<br />

einer Methode zur selbstorganisierten<br />

und lösungsorientierten<br />

gemeinschaftlichen Bearbeitung<br />

von Themen. In Kleingruppen<br />

wurden die Themen Leitbild und<br />

Erscheinungsbild, Kooperation<br />

und Strukturen sowie Finanzen<br />

und Finanzierbarkeit zur Bearbeitung<br />

vorgeschlagen. Diese<br />

wurden zu den Themen Ehrenamt,<br />

Strukturen und Finanzen<br />

zusammengefasst und sollten<br />

quer zueinander sowie vor dem<br />

Hintergrund des Positionspapiers<br />

„Soziale Zukunft mitgestalten“<br />

diskutiert werden.<br />

Am 25.02.2008 hat die DiAG<br />

SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> <strong>das</strong> Positionspapier<br />

zum Thema Ehrenamt<br />

beschlossen. Hierin werden<br />

dem Ehrenamt konstitutive Bedeutung<br />

<strong>für</strong> die Arbeit des SKM<br />

beigemessen und Merkmale ei-<br />

Not sehen und handeln.<br />

ner qualifizierten ehrenamtlichen<br />

Arbeit beschrieben. Die Bearbeitung<br />

der Themen Finanzen<br />

und Strukturen wird, so der Beschluss<br />

der DiAG in ihrer Sitzung<br />

am 29.04.2008, im Rahmen<br />

eines Projektes erfolgen.<br />

Der Vorstand der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

ist beauftragt,<br />

ein solches Projekt zu konzipieren<br />

und umzusetzen.<br />

Weiter befassen sich die Mitglieder<br />

der DiAG SKM im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> mit dem Projekt: „Verbandsentwicklung<br />

und Satzungsreform<br />

– <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.“ und<br />

arbeiteten in den entsprechenden<br />

Projektgruppen mit sowie<br />

dem Verbandsentwicklungsprozess<br />

auf SKM-Bundesebene.<br />

Darüber hinaus waren Fragen<br />

von wirtschaftlicher Aufsicht und<br />

Selbstverpflichtung, Versicherungsschutz<br />

der Ortsvereine<br />

und Organe genau so Thema<br />

wie <strong>das</strong> Projekt: „Gut kombiniert“<br />

der Caritas in NRW. Die<br />

entsprechenden Benennungen<br />

<strong>für</strong> die diözesanen und bundesweiten<br />

Gremien sowie Ausschüsse<br />

erfolgten. Die SKM-<br />

Geschäftsführerkonferenz –<br />

organisiert als kollegialer Austausch<br />

– befasste sich ebenfalls<br />

mit den v.g. Themen.<br />

Einen hohen Stellenwert hat die<br />

Gewinnung, Begleitung und Unterstützungehrenamtlicher/freiwilliger<br />

Mitarbeiter/Innen. Anhand<br />

des Projektes „Familienpatenschaften<br />

von SKM und<br />

SkF <strong>Aachen</strong>“ wird dieses vorgestellt.<br />

Seit März 2006 gibt es in <strong>Aachen</strong><br />

die Möglichkeit, sich als Familienpate<br />

ehrenamtlich zu engagieren.<br />

Familienpaten gehen in<br />

einer von ihnen selbst gewählten<br />

Zeit <strong>für</strong> einige Stunden pro<br />

Woche in eine Familie, um dort<br />

als Partner <strong>für</strong> Kinder und Eltern<br />

da zu sein. Sie leisten durch<br />

ihren ehrenamtlichen Einsatz<br />

einen kleinen, aber unglaublich<br />

wichtigen Beitrag, Familien in<br />

ihrem Alltag zu entlasten und<br />

vor einem Zerbrechen zu schützen.<br />

Dank der guten Unterstützung<br />

seitens der Medien konnten die<br />

Träger des Projektes SKM und<br />

SkF die <strong>Aachen</strong>er Öffentlichkeit<br />

breit über <strong>das</strong> Projekt informieren.<br />

Das Echo ist seitdem enorm:<br />

Zahlreiche Frauen und auch<br />

Männer meldeten sich bei der<br />

Projektmitarbeiterin.<br />

Heute sind es 54 ehrenamtliche<br />

Familienpaten, die im Projekt<br />

mitarbeiten. 41 Paten gehen bereits<br />

in einem selbst gewählten<br />

Turnus in insgesamt 40 Familien,<br />

um dort mit kleinen Hilfen große<br />

Entlastung zu bringen. 13 interessierte<br />

Ehrenamtliche befinden<br />

sich noch in der Vorbereitungsphase<br />

und in einem intensiven<br />

Austausch mit schon erfahrenen<br />

Paten.<br />

Unter den Familienpaten befinden<br />

sich viele Frauen, die gerade<br />

die eigene Familienphase abgeschlossen<br />

haben. Insgesamt<br />

reicht <strong>das</strong> Altersspektrum aber<br />

von 22 bis 75 Jahren. Aus den<br />

vielen Gesprächen, Telefonaten<br />

und Treffen der letzen 1½ Jahre<br />

kristallisiert sich <strong>das</strong> deutliche<br />

Bild heraus, <strong>das</strong>s alle Annahmen<br />

des Projektes stimmen.<br />

Zum einen der Bedarf: In der<br />

gesamten Zeit haben sich über<br />

130 Familien gemeldet, die eine<br />

solche Unterstützung wünschen.<br />

Es gibt eine lange Warteliste.<br />

Aus den Kontakten mit<br />

den Familien und den Paten<br />

wird deutlich, wie entlastend<br />

selbst kleine Hilfen <strong>für</strong> Familien<br />

sind: emotional ebenso wie alltagspraktisch.<br />

Familien mit einem<br />

allein erziehenden Elternteil<br />

wie auch Familien mit drei oder<br />

mehreren Kindern stellen den<br />

größten Teil der Familien.


Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Zum anderen <strong>das</strong> große Potential<br />

von Ehrenamtlichen in<br />

<strong>Aachen</strong>, die sich einer solchen<br />

Aufgabe stellen möchten. Es hat<br />

sich inzwischen ein großer Kreis<br />

von Ehrenamtlichen gebildet,<br />

der selbstbewusst an seine Arbeit<br />

herangegangen ist und viel<br />

Freude aus diesem verantwortlichen<br />

Engagement zieht. Die<br />

Anfangsphase wird von den<br />

Projektmitarbeiterinnen intensiv<br />

begleitet. Unterstützung bieten<br />

auch die regelmäßigen Treffen<br />

der Familienpaten, wo Erfahrungsaustausch<br />

und gegenseitige<br />

Hilfen im Vordergrund<br />

stehen. Im weiteren Verlauf entwickeln<br />

sich häufig sehr individuelle,<br />

persönliche Verbindun-<br />

Die IN VIA-Vereine – Kath. Mädchensozialarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> (3) sind in der Beratung,<br />

Bildung, Begleitung, Förderung<br />

und dem Schutz von Menschen<br />

insbesondere von Mädchen und<br />

jungen Frauen mit dem Ziel, sie<br />

auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit<br />

zu unterstützen, tätig. IN<br />

VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />

gen und Beziehungen zwischen<br />

Familie und Paten.<br />

Dieser Ansatz der Familienpatenschaften<br />

ist bisher in NRW<br />

ohne Beispiel. Er kann aufzeigen,<br />

<strong>das</strong>s es möglich ist, mit einer<br />

gezielten Ansprache von<br />

Ehrenamtlichen und einer professionellen<br />

Begleitung sehr wirkungsvolle<br />

soziale Arbeit zu leisten.<br />

Erfreulich <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />

ist, <strong>das</strong>s dieses Engagement<br />

sehr positive Resonanz von<br />

außen findet. Im Jahr 2006<br />

wurde <strong>das</strong> Projekt Familienpatenschaften<br />

durch die Stadt<br />

<strong>Aachen</strong> mit dem Prädikat „Familienfreundlich“<br />

ausgezeichnet.<br />

Im Jahr 2007 erhielt es den<br />

IN VIA –<br />

Katholische Mädchensozialarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

ist als zentraler, kath. caritativer<br />

Fachverband dem Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong> und seinen Gliederungen<br />

angeschlossen. In<br />

den Vereinen <strong>Aachen</strong>, Düren<br />

und Krefeld arbeiten 156 Ehrenamtliche<br />

und 34 Hauptberufliche.<br />

Konkret sind die Vereine in<br />

den Arbeitsgebieten Schulsozialarbeit,<br />

Jugendsozialarbeit,<br />

1. Preis beim Ideenwettbewerb<br />

des Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es<br />

„Stark <strong>für</strong> Familien“ in<br />

Berlin.<br />

Seit Januar 2008 arbeitet eine<br />

weitere Fachkraft mit 50% BU<br />

im Projekt mit. Durch diese personelle<br />

Aufstockung kann <strong>für</strong><br />

mehr Familien eine Patenschaft<br />

ermöglicht und der Fokus besonders<br />

auf Familien mit einem<br />

neugeborenen Kind gerichtet<br />

werden, um möglichst zu einem<br />

frühen Zeitpunkt Entlastung und<br />

Unterstützung anzubieten.<br />

Dr. Mark Brülls,<br />

Mechthild Freese,<br />

Karin Heritsch<br />

Jugendberufshilfe, Weiterbildung,<br />

Casemanagement, Aupair-Beratung<br />

und -Vermittlung,<br />

der Wohnungslosen- und Gefährdetenhilfe,<br />

Arbeitsprojekte<br />

<strong>für</strong> langzeitarbeitslose Menschen,<br />

dem Cafe Lichtblick als<br />

Angebot <strong>für</strong> einsame und wohnungslose<br />

Menschen, Förderung<br />

des sozialen Engagement/Ehrenamt<br />

und mit zwei<br />

Bahnhofsmissionen (BHM) in<br />

<strong>Aachen</strong> (gemeinsam mit der<br />

Diakonie) und in Düren tätig.<br />

Armut und Not lassen sich nicht<br />

aus den Bahnhöfen verdrängen,<br />

denn Bahnhöfe sind immer ein<br />

besonderer Anziehungs- und<br />

Orientierungspunkt in einer<br />

Stadt. In der BHM spiegeln sich<br />

die Probleme der Gesellschaft<br />

wieder; BHM’en sind Seismographen<br />

der Gesellschaft. Zur<br />

BHM kommen Menschen, die<br />

� Mitglieder der DiAG<br />

IN VIA – Kath.<br />

Mädchensozialarbeit im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 31


Mitarbeiter/innen und �<br />

Vorstandsmitglieder der<br />

Bahnhofsmission<br />

IN VIA Düren<br />

32 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Rat suchen und Hilfe benötigen.<br />

Das Angebotsspektrum der<br />

BHM umfasst: Begleitung zum<br />

Zug, Umsteigehilfen, Reisebegleitung,<br />

Beratung und Vermittlung<br />

von Hilfen in existenziellen<br />

Notlagen, Begleitung von „Kids<br />

on Tour“, Organisation von besonderem<br />

Service bei Großveranstaltungen.<br />

In 2007 wurde<br />

die BHM <strong>Aachen</strong> 8987 mal und<br />

die BHM Düren 2509 mal von<br />

Personen in Anspruch genommen.<br />

In den BHMen <strong>Aachen</strong> und<br />

Düren arbeiten 3 hauptamtliche<br />

Fachkräfte und 35 ehrenamtliche/freiwillige<br />

Helfer/innen. In<br />

der BHM Düren, die sich in einer<br />

personellen, konzeptionellen<br />

und räumlichen Umorganisation<br />

befindet, konnten 14 neue ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/innen<br />

im Alter von 18 bis 35 Jahren<br />

gewonnen werden. In der<br />

BHM <strong>Aachen</strong> gibt es zu einem<br />

Küchen- und Bürobereich einen<br />

Besucherraum sowie Übernachtungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong><br />

zwei Personen und neu einen<br />

„Raum der Stille“. Austausch,<br />

Fortbildung und ein vernetztes<br />

Arbeiten sind <strong>für</strong> die Mitarbeiter/innen<br />

der BHM unerlässlich,<br />

um den vielfältigen Notsituationen<br />

der Menschen am Bahnhof<br />

fachkompetent begegnen zu<br />

können. Am 21.04.2007 fand<br />

der bundesweite Tag der Bahnhofsmissionen<br />

zu dem Thema:<br />

„Ehrenamt – Jeder zählt!“ in den<br />

Not sehen und handeln.<br />

neu gestalteten Räumlichkeiten<br />

der BHM <strong>Aachen</strong> am Gleis 1<br />

statt.<br />

Zum Weltjugendtag wurde die<br />

BHM Düren zum Logistikzentrum<br />

<strong>für</strong> 4000 französische Gäste,<br />

die mit Bussen ankamen<br />

und mit Sonderzügen nach<br />

Köln weiterfuhren. Eine weitere<br />

Sonderaktion wurde zum Grönemeyer<br />

Konzert am 31.05.<br />

2008 durchgeführt. Nachfolgend<br />

ein Protokollbuchauszug:<br />

„Am 31.05.2008 wurde die<br />

BHM neben der regulären täglichen<br />

Öffnungszeit durchgehend<br />

von 6 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

bis 01.00 Uhr besetzt.<br />

Die BHM zeigte Präsenz dadurch,<br />

<strong>das</strong>s die Mitarbeiter/innen<br />

mit Ihrer Dienstkleidung<br />

am Bahnhof anzutreffen<br />

waren und somit als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung standen.<br />

In der BHM war ein Bett aufgebaut,<br />

was den an- und abreisenden<br />

Fans die Möglichkeit<br />

bot, sich kurzeitig auszuruhen.<br />

Ebenfalls war <strong>für</strong> Kaltgetränke<br />

gesorgt, die von IN VIA zur Verfügung<br />

gestellt wurden. Es fanden<br />

sich immer wieder Menschen<br />

in der BHM ein, um einen<br />

Kaffee zu trinken und zu reden.<br />

Während des Abreiseverkehrs<br />

wurde durch den Sanitätsdienst<br />

eine junge Familie darauf aufmerksam<br />

gemacht, <strong>das</strong>s die<br />

BHM zur Verfügung steht. Diese<br />

Familie hatte noch 45 Minuten<br />

Wartezeit vor sich und hatte ein<br />

kleines schlafendes Kind auf<br />

dem Arm. Diesem wurde ermöglicht,<br />

sich in der BHM etwas<br />

hinzulegen. Den Eltern wurde<br />

ein Kaffee angeboten“.<br />

In der Diözesanarbeitsgemeinschaft<br />

(DiAG) IN VIA – Kath.<br />

Mädchensozialarbeit im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> kommen die Vorstände<br />

und Geschäftsführungen zu<br />

Austausch, Information, Beratung<br />

und Beschlussfassung vier<br />

mal jährlich zusammen. Themen<br />

waren: Neue, veränderte Arbeits-<br />

und Aufgabengebiete bei<br />

IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit;<br />

<strong>das</strong> Projekt: „Verbandsentwicklung<br />

und Satzungsreform –<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V. und die entsprechende<br />

Beteiligung in vier Projektgruppen;<br />

Entwicklung der<br />

Haushaltssituation im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> und im Land NRW;<br />

Jugendberufshilfe und Patenschaften;<br />

Fragestellungen von<br />

Theologie und Ethik – bezogen<br />

auf konkrete IN VIA–Situationen<br />

vor Ort; „Wie mit Konkurrenz –<br />

auch verbandlicher Konkurrenz<br />

umgehen und die Zusammenarbeit<br />

der IN VIA – Diözesanebene<br />

mit dem Vorstand der DiAG SkF<br />

und SKM im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Darüber hinaus wurden die bundesrelevanten<br />

IN VIA – Themen<br />

von Migration, Vergaberecht,<br />

Rahmenkonzeption <strong>für</strong> Angebote<br />

der Berufsorientierung weiterführend<br />

behandelt. Im Sept.<br />

2007 wurde <strong>das</strong> neue Sprecherteam<br />

der DiAG IN VIA –<br />

Kath. Mädchensozialarbeit im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> gewählt. Darüber<br />

hinaus fand die Entsendung<br />

von Vertreter/Innen in den Diözesancaritasrat,<br />

in die Vertreterversammlung<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

e.V. und des Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es<br />

sowie in die IN VIA -<br />

Bundesgremien statt.<br />

Karin Heritsch,<br />

Norbert Schoeller


Malteser Hilfsdienst e.V.<br />

Hilfe, die ankommt: <strong>das</strong> stellen<br />

die Malteser in der Diözese<br />

<strong>Aachen</strong> seit über 50 Jahren<br />

überzeugend unter Beweis.<br />

Die ehrenamtlichen Helferinnen<br />

und Helfer engagieren sich in<br />

der Notfallvorsorge, in der Ausbildung,<br />

den sozialen Diensten,<br />

der Auslandsarbeit und in der<br />

Jugendarbeit.<br />

In ehrenamtlichen Besuchs- und<br />

Betreuungsdiensten bringen die<br />

Malteser armen, alten, kranken<br />

oder behinderten Menschen Hilfe<br />

und menschliche Nähe, wie<br />

es dem Malteser-Leitsatz „Wahrung<br />

des Glaubens und Hilfe<br />

den Bedürftigen“ entspricht.<br />

In fünf Orten der Diözese <strong>Aachen</strong><br />

arbeiten eine Vielzahl ehrenamtlicher<br />

Malteser in der ambulanten<br />

Hospizarbeit, betreuen unheilbar<br />

kranke Menschen, deren<br />

Angehörigen und begleiten bei<br />

der Trauer. Die Hospizgruppen<br />

der Malteser in <strong>Aachen</strong> und<br />

Grefrath bestehen nunmehr seit<br />

fast 14 Jahren.<br />

Im Weiteren warten die Malteser<br />

mit ihren Diensten: Mobiler Sozialer<br />

Dienst, Mahlzeitendienst,<br />

Hausnotrufdienst, Rettungsdienst<br />

und Krankentransport,<br />

Fahrdienst <strong>für</strong> Behinderte, Rückholdienst<br />

und Kleiderkammern<br />

auf.<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Zur Notfallvorsorge gehören die<br />

beiden großen Bereiche Katastrophenschutz<br />

und Sanitätsdienst.<br />

Bei Großveranstaltungen<br />

wie dem Weltjugendtag, dem<br />

<strong>Aachen</strong>er Reitturnier, den Karnevalsumzügen,<br />

wie auch der<br />

jährlichen Lourdes-Wallfahrt<br />

sind die Malteser im Einsatz. Zur<br />

Notfallvorsorge zählt auch der<br />

Bereich der Psychosozialen<br />

Notfallversorgung und damit die<br />

Fachbereiche Notfallseelsorge,<br />

Krisenintervension und Hilfe <strong>für</strong><br />

Helfer (CISM).<br />

Bei den vielfältigen Aufgaben ist<br />

<strong>das</strong> Wachstum der Malteser<br />

Jugend mit den 193 Jugendlichen<br />

in 17 Malteser Kinder- und<br />

Jugendgruppen, die Spiele,<br />

Sport und soziales Engagement<br />

verbindet, ein großer Hoffnungsträger.<br />

Getragen wird die Arbeit in der<br />

Diözese <strong>Aachen</strong> durch 1.802<br />

aktive Malteser-Mitglieder, durch<br />

die Zivildienstleistenden, FSJ’ler<br />

sowie hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

in den 20 Dienststellen.<br />

Die Malteser werden ihre konsequente<br />

Einstellung auf Qualität<br />

im Dienste der Menschen fortführen,<br />

um immer sicherer und<br />

zuverlässiger helfen zu können.<br />

So wurde im Jahr 2005 ein auf<br />

die DIN 9001 ausgerichtetes<br />

Qualitätsmanagement im Bereich<br />

der Ausbildung eingeführt<br />

und im Jahr 2008 im Bereich<br />

des Mahlzeitendienstes, nachdem<br />

vor mehr als 12 Jahren die<br />

Malteser als erste Organisation<br />

ein bundesweit einheitliches<br />

Qualitätsmanagement im Rettungsdienst<br />

integrierten.<br />

Gerold Alzer<br />

�<br />

Die Malteser begleiten<br />

eine Jugendwallfahrt im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 33


Die Selbsthilfegruppen ●<br />

des Kreuzbundes bieten<br />

Suchtkranken die<br />

Möglichkeit über ihre<br />

Lebenssituation zu<br />

sprechen.<br />

Im direkten Kontakt ●<br />

von Mensch zu Mensch<br />

Not erkennen.<br />

34 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Der Kreuzbund<br />

Der Kreuzbund ist die Katholische<br />

Selbsthilfegemeinschaft <strong>für</strong><br />

Suchtkranke und deren Angehörige<br />

als Fachverband im<br />

Deutschen <strong>Caritasverband</strong>.<br />

Die ehrenamtliche Helfergemeinschaft<br />

steht Menschen mit<br />

einer Suchtproblematik und deren<br />

Angehörigen auf dem Weg<br />

in ein abstinentes und selbst<br />

bestimmtes Leben zur Seite<br />

Der Diözesanverband im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> wurde 1969 gegründet<br />

und bietet mit seinen vielfältigen<br />

Gruppenangeboten ein flächendeckendes<br />

Netz ehrenamtlicher<br />

Hilfen bei Suchtproblematiken<br />

an. Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> treffen<br />

sich etwa 600 Menschen in 31<br />

Gruppen wöchentlich zu den<br />

Gruppenabenden.<br />

Die ehrenamtlichen Helfer des<br />

Kreuzbundes ermutigen und<br />

begleiten Suchtkranke und ihre<br />

Angehörigen dabei, professionelle<br />

medizinische und therapeutische<br />

Hilfen in Anspruch zu<br />

nehmen. Sie halten während der<br />

stationären Maßnahmen den<br />

Kontakt und ermutigen im Anschluss<br />

über die Selbsthilfe dazu,<br />

ihre Abstinenz zu festigen.<br />

Vinzenzkonferenzen<br />

Die erste Vinzenzkonferenz in<br />

unserem <strong>Bistum</strong> ist 1849 entstanden,<br />

nur vier Jahre nach der<br />

Gründung der ersten deutschen<br />

Vinzenzkonferenz. Zu jener Zeit<br />

war die städtische Armenpflege<br />

nicht in der Lage, sich im geforderten<br />

Masse der Bedürftigen<br />

anzunehmen. So entstanden im<br />

Zuge der Industrialisierung vor<br />

allem in den Ballungsräumen<br />

weitere Konferenzen, die bis in<br />

Not sehen und handeln.<br />

Interessierte und Betroffene sind<br />

willkommen und können die Angebote<br />

kostenlos nutzen. Die<br />

Gruppen sind <strong>für</strong> alle Menschen<br />

offen, die ihr Suchtproblem besprechen<br />

und überwinden wollen.<br />

Die Gruppen werden von<br />

Betroffenen geleitet, die seit<br />

längerem abstinent leben. Die<br />

Gruppenleiter sind in der Leitung<br />

von Gruppen und in der<br />

Gesprächsführung geschult.<br />

Neben den Gruppentreffen bietet<br />

der Kreuzbund Gesprächskreise<br />

<strong>für</strong> Angehörige und Ehepartner<br />

von Suchtkranken an.<br />

Ehrenamtliche des Kreuzbundes<br />

besuchen regelmäßig die<br />

Suchtstationen der Fachkrankenhäuser<br />

und informieren und<br />

ermutigen die dort stationär behandelten<br />

Suchtkranken über<br />

die Möglichkeiten zur weiteren<br />

Abstinenz, die vor Ort befindlichen<br />

Hilfeangebote und die<br />

Möglichkeiten zur Selbsthilfe.<br />

Die Selbsthilfegruppen bieten<br />

Suchtkranken im anonymen<br />

die heutige Zeit fortbestehen.<br />

Als Fachverband des Deutschen<br />

<strong>Caritasverband</strong>es sehen<br />

die Vinzenzkonferenzen ihre<br />

Aufgabe vor allem darin, insbesondere<br />

die aus soziodemografischer<br />

Sicht randständigen,<br />

bedürftigen und oft alleinstehenden<br />

Menschen in den Gemeinden<br />

regelmäßig aufzusuchen.<br />

Es ist ein Wesensmerkmal vinzentinischer<br />

Arbeit, im direkten<br />

Rahmen die Möglichkeit über ihre<br />

Lebenssituation zu sprechen<br />

und in der Gruppe auf Menschen<br />

zu treffen, die gleiche Probleme<br />

haben oder diese Probleme mit<br />

Hilfe der Gemeinschaft schon<br />

überwunden haben. Die Gruppen<br />

bieten Hilfen und Unterstützung<br />

bei Alltagsproblemen an,<br />

informieren über Möglichkeiten<br />

der abstinenten Freizeitgestaltung<br />

und geben dem häufig isolierten<br />

Suchtkranken <strong>das</strong> Gefühl<br />

von Gemeinschaft und Wertschätzung.<br />

Der Kreuzbund nimmt mit Besorgnis<br />

zur Kenntnis, <strong>das</strong>s sich<br />

besonders <strong>das</strong> Trinkverhalten<br />

in der Jugendkultur verändert.<br />

Flatrate-Partys, Komasaufen<br />

und gesellschaftliche Akzeptanz<br />

gegenüber trinkenden Jugendlichen<br />

haben ein erschreckendes<br />

Ausmaß angenommen. Des<br />

weiteren weist der Kreuzbund<br />

auf <strong>das</strong> gesteigerte Suchtverhalten<br />

von Frauen sowie problematisches<br />

Essverhalten von<br />

Jugendlichen hin.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Kreuzbund im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

finden Sie unter<br />

www.kreuzbund-aachen.de<br />

Raimund Latz<br />

Oskar Knops<br />

Kontakt von Mensch zu Mensch,<br />

Not zu erkennen und konkrete<br />

Hilfe zu leisten. Dabei geht es<br />

nicht bloss um die Vermittlung<br />

lebensnotwendiger materieller<br />

Hilfe, sondern auch um Beistand<br />

in immaterieller Not.


Die Arbeitsschwerpunkte der<br />

Vinzenzkonferenzen im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> liegen in der Betreuung<br />

und Begleitung von Arbeitslosen<br />

und deren Familien, der Hilfe <strong>für</strong><br />

Aussiedler, in Besuchsdiensten<br />

in Krankenhäusern und Altenheimen,<br />

sowie im Durchführen<br />

von Kaffee-Nachmittagen <strong>für</strong><br />

ältere und betagte Mitmenschen<br />

und dem Unterhalt von Kleiderstuben.<br />

In Mönchengladbach-<br />

Neuwerk und im Stadtteil<br />

Speick werden auch regelmäßige<br />

Sprechstunden <strong>für</strong> Notfälle<br />

(Beratung sowie Begleitung bei<br />

Behördengängen) angeboten.<br />

Aufgrund ihrer beruflichen Beanspruchung<br />

hat Brigitte Mackes<br />

aus Mönchengladbach-Neuwerk<br />

darauf verzichtet, sich<br />

2006 zur Wiederwahl ins Präsi-<br />

Raphaels-Werk<br />

Das Raphaels-Werk ist ein Fachverband<br />

des Deutschen <strong>Caritasverband</strong>es.<br />

Der Sitz des Generalsekretariates<br />

ist Hamburg.<br />

Das Raphaels-Werk arbeitet im<br />

Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz<br />

und bietet Beratung<br />

an <strong>für</strong><br />

■ Menschen, die ihren Wohnsitz<br />

vorübergehend oder auf<br />

Dauer ins Ausland verlegen<br />

möchten<br />

■ Flüchtlinge, die die Weiterwanderung<br />

in ein Drittland<br />

oder die freiwillige Rückkehr<br />

in ihr Heimatland in Erwägung<br />

ziehen<br />

■ Bi-nationale Paare, die eine<br />

Eheschließung im In- oder<br />

Ausland anstreben.<br />

Diese Aufgabe wird durch Beratungsstellen<br />

in den deutschen<br />

Diözesen wahrgenommen.<br />

dium der Gemeinschaft der Vinzenzkonferenzen<br />

Deutschlands<br />

(VKD) zu stellen. Sie war 2002<br />

als erste Frau in der 150-jährigen<br />

Geschichte in dieses Gremium<br />

gewählt worden.<br />

Mit Erich Schmitz aus Remagen<br />

(Erzbistum Köln), wurde im September<br />

2005 erstmals ein Deutscher<br />

zum Generalsekretär der<br />

Weltvinzenzgemeinschaft gewählt.<br />

Als langjähriges Mitglied<br />

des Präsidiums VKD kann er<br />

seine reiche Erfahrung in der vinzentinischen<br />

Arbeit fruchtbringend<br />

im neuen anforderungsreichen<br />

Amt nutzbar machen.<br />

Wie allenthalben im Bereich der<br />

ehrenamtlichen Arbeit ist auch<br />

jene der Vinzenzkonferenzen<br />

Im Bereich des <strong>Bistum</strong>s <strong>Aachen</strong><br />

unterhält der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong><br />

die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />

<strong>Aachen</strong>-Land e.V. im Auftrag<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> eine staatlich<br />

anerkannte Beratungsstelle.<br />

Das Beratungsangebot bietet<br />

neben der Vermittlung von relevanten<br />

Fachinformationen vor<br />

allem die Gelegenheit, <strong>das</strong> geplante<br />

Vorhaben zu reflektieren,<br />

um so eine tragfähige Entscheidung<br />

treffen zu können.<br />

Die Anzahl der Rat Suchenden,<br />

die Deutschland zumindest<br />

vorübergehend den Rücken<br />

kehren wollten, nahm in den<br />

vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

zu.<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

wegen Überalterung der Mitglieder<br />

stets in der Pflicht, ihre Aufgabenerfüllung<br />

zu überprüfen.<br />

Es fällt schwer, neue Kräfte zu<br />

gewinnen. Dennoch zeigt sich<br />

hier und da ein Licht, <strong>das</strong> Raum<br />

<strong>für</strong> Hoffnung lässt. In den sechs<br />

bestehenden Konferenzen im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> (je drei in Mönchengladbach<br />

und in <strong>Aachen</strong>)<br />

hält sich die Zahl der Mitarbeitenden<br />

mit insgesamt 55 Aktiven<br />

auf etwa gleichem Niveau.<br />

Für alle Konferenzen wird in den<br />

kommenden Jahren ein Schwerpunkt<br />

die Gewinnung neuer und<br />

vor allem jüngerer Mitglieder<br />

sein, um so die Kontinuität der<br />

Arbeit sicherzustellen.<br />

Walter Schäppi<br />

Dabei wurden nicht ausschließlich<br />

berufliche oder gar wirtschaftliche,<br />

sondern auch familiäre,<br />

wie auch sehr persönliche<br />

Gründe <strong>für</strong> <strong>das</strong> geplante Vorhaben<br />

genannt. Die letztgenannten<br />

Motive beinhalteten häufig<br />

die Annahme, bessere Rahmenbedingungen<br />

im Ausland vorzufinden,<br />

sich individuell besser<br />

entfalten zu können.<br />

�<br />

Die Anzahl der Ratsuchenden,<br />

die Deutschland<br />

zumindest vorübergehend<br />

den Rücken<br />

kehren wollten, nahm in<br />

den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich zu.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 35


Die Planung und �<br />

Veranstaltung pflegefachlicher<br />

Fortbildungen<br />

ist Aufgabe der<br />

Gemeinschaft.<br />

36 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die Beratungen von Flüchtlingen<br />

hinsichtlich der Möglichkeiten<br />

einer Weiterwanderung in ein<br />

Drittland nahm mehr und mehr<br />

ab; auf der anderen Seiten gibt<br />

es auch kaum noch Möglichkeiten<br />

hierzu, da die klassischen<br />

Einwanderungsländer USA, Kanada,<br />

Australien und Neuseeland<br />

ihre Sonderprogramme entweder<br />

geschlossen und derart umgestaltet<br />

haben, <strong>das</strong>s deren Kriterien<br />

kaum noch erfüllt werden.<br />

Im Rahmen einer Perspektivberatung<br />

setzten sich Rat suchen-<br />

Caritas-<br />

Gemeinschaft<br />

<strong>für</strong> Pflege und<br />

Sozialberufe<br />

Die Caritas-Gemeinschaft ist eine<br />

Berufsorganisation von und<br />

<strong>für</strong> Mitarbeiter/innen, die als<br />

Pflegefachkräfte und Sozialberufler<br />

im Gesundheitswesen<br />

tätig sind. Die Zentrale der<br />

Caritas-Gemeinschaft ist in<br />

Freiburg i. Brsg. Die einzelnen<br />

Diözesangemeinschaften der<br />

Berufsorganisation sind analog<br />

zum Deutschen <strong>Caritasverband</strong><br />

strukturiert. Die Diözesanleitungen<br />

und die gewählten Beiräte<br />

Not sehen und handeln.<br />

de Flüchtlinge hingegen eher<br />

mit einer möglichen Rückkehr<br />

ins Heimatland auseinander.<br />

Da auch Landes-, Bundes- und<br />

auch auf EU-Ebene Bestrebungen<br />

im Gange sind, die bereits<br />

bestehenden Rückkehrförderungsprogrammen<br />

auszuweiten,<br />

kann in Zukunft davon ausgegangen<br />

werden, <strong>das</strong>s die Zahl<br />

der Beratungen in diesem<br />

Bereich zunehmen wird.<br />

Norbert Suing<br />

der Diözesangemeinschaften<br />

garantieren die persönliche Beratung<br />

der Mitglieder, Weitergabe<br />

berufspolitischer Informationen,<br />

Planung und Durchführung<br />

pflegefachlicher Fortbildungen<br />

und sonstiger regionalen Aktivitäten.<br />

Die Caritas-Gemeinschaft und<br />

der katholische Berufsverband<br />

<strong>für</strong> Pflegeberufe e.V. werden<br />

fusionieren. Die gemeinsame<br />

Delegierten- und Vertreterversammlung<br />

im Oktober 2007 der<br />

beiden Verbände hat einzelne<br />

Maßnahmenpakete beschlossen,<br />

so <strong>das</strong>s bis Ende 2009 ein<br />

Satzungsentwurf <strong>für</strong> den neuen<br />

Verband vorliegen wird und die<br />

Fusion 2010 möglich wird. Die<br />

Fusion soll in einen berufsorientierten<br />

Verband <strong>für</strong> Pflege- und<br />

Sozialberufe des Gesundheitswesens<br />

münden. Das hat zur<br />

Folge, <strong>das</strong>s sich <strong>für</strong> die Diözesangemeinschaft<br />

<strong>Aachen</strong> eine<br />

neue Situation ergibt.<br />

Die bisherige strukturelle Untergliederung<br />

der Caritas-Gemeinschaft<br />

sind die Diözesangemein-<br />

schaften. Die hauptamtlichen<br />

Stellen der Diözesangemeinschaften<br />

in NRW sind überwiegend<br />

vakant. Im Hinblick auf die<br />

Fusion und die damit angestrebte<br />

Länderstruktur des neuen<br />

Verbandes, bietet sich an,<br />

<strong>das</strong>s die Caritas-Gemeinschaft<br />

eine Landesarbeitsgemeinschaft<br />

entwickelt.<br />

Der Vorstand der Caritas-Gemeinschaft<br />

hatte eine Steuerungsgruppe,<br />

bestehend aus<br />

Mitgliedern der fünf Diözesangemeinschaften<br />

in NRW, beauftragt,<br />

Vorschläge <strong>für</strong> die Bildung<br />

einer solchen Landesarbeitsgemeinschaft<br />

zu erarbeiten.<br />

Der Vorschlag sieht vor, <strong>das</strong>s<br />

die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

in NRW mit einer hauptamtlich<br />

50%-igen Landesstelle ausgestattet<br />

wird. Aufgabe der<br />

Landesstelle soll es sein, in den<br />

berufspolitischen Gremien auf<br />

Landesebene mitzuwirken, Projekte<br />

in NRW zu initiieren und zu<br />

unterstützen und die Koordination<br />

der einzelnen Diözesangemeinschaften<br />

in NRW sicherzustellen.<br />

Eine Anbindung der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft an<br />

die Caritasverbände in NRW<br />

ist weiterhin gewünscht.<br />

Im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> wurde zum<br />

1.05.2008 die Leitung der Diözesangemeinschaft<br />

einer ehrenamtlichen<br />

Koordination übergeben.<br />

Die Aufgaben der bisherigen<br />

hauptamtlichen Diözesanleitung<br />

wurden auf einzelne Beiratsmitglieder<br />

übertragen, Eine inhaltliche<br />

Anbindung der Diözesangemeinschaft<br />

<strong>Aachen</strong> an den<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V. wurde strukturell<br />

festgelegt. Alle Angebote der<br />

Caritas-Gemeinschaft <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> werden wie<br />

bisher durch den Beirat und<br />

andere Mitglieder der CG gewährleistet.<br />

Jürgen Spicher


Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die regionalen Caritasverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

In den acht Regionen des <strong>Bistum</strong>s<br />

übernehmen die regionalen<br />

Caritasverbände (RCV) die Caritasaufgaben<br />

vor Ort und sind<br />

dort ebenfalls Träger von<br />

Einrichtungen und Diensten.<br />

■ <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />

<strong>Aachen</strong>-Land<br />

■ Düren-Jülich<br />

■ Eifel<br />

■ Heinsberg<br />

■ Kempen-Viersen<br />

■ Krefeld<br />

■ Mönchengladbach-Rheydt<br />

Jeder regionale Verband ist<br />

juristisch als eingetragener<br />

Verein tätig, mit eigenem Vorstand,<br />

eigener Geschäftsführung<br />

und Geschäftsstelle<br />

und zugleich sind die Regionalverbände<br />

auch Gliederungen<br />

des DiCV.<br />

Nach der Satzung sind die<br />

Hauptaufgaben der regionalen<br />

Caritasverbände:<br />

■ die Caritas in den Pfarrgemeinden<br />

sowie die der ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter im gesamten<br />

Bereich der Caritas<br />

ermöglichen, anregen und<br />

fördern<br />

■ <strong>das</strong> Zusammenwirken in den<br />

Regionen aller auf dem Gebiet<br />

der Caritas tätigen Personen,<br />

Gruppen und Einrichtungen<br />

herbeiführen und die<br />

Zusammenarbeit mit Behörden<br />

und sonstigen öffentlichen<br />

Organen gewährleisten<br />

■ eigene karitative Unternehmungen<br />

durchführen und karitative<br />

Einrichtungen schaffen<br />

und unterhalten<br />

Derzeit sind die regionalen<br />

Caritasverbände in wichtigen<br />

Arbeitsfeldern durch Einrichtun-<br />

gen tätig und bieten Hilfen <strong>für</strong><br />

besondere Zielgruppen an. Dies<br />

sind schwerpunktmäßig:<br />

■ Hilfen <strong>für</strong> Familien,<br />

Erziehung von Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

z. B. Familienpflege, Vermittlung<br />

von Mutter-Kind-Kuren,<br />

Formen der Jugendhilfe.<br />

Diese Hilfen werden entweder<br />

unterstützend oder<br />

ergänzend zur Familienerziehung<br />

angeboten.<br />

■ Sucht, psychosoziale<br />

Erkrankungen oder Behinderungen<br />

z. B. Alkohol- und Drogenberatungsstellen,<br />

Wohnheime<br />

und Wohngemeinschaften <strong>für</strong><br />

psychisch Erkrankte.<br />

Formen der Hilfe sind Beratungsdienste,<br />

ambulante, teilstationäre<br />

oder stationäre<br />

Angebote.<br />

■ Alter, Gesundheit, Pflege<br />

In allen Regionen bildeten die<br />

Angebote der ambulanten<br />

Caritaspflegestationen (43<br />

mit ca. 800 Mitarbeitern),<br />

Tages- und Kurzzeitpflege,<br />

Betreutes Wohnen, Angebot<br />

von Altenwohnungen, Altenheimen,<br />

Hospiz, Mobile<br />

Haushaltshilfen, Hausnotrufsysteme,<br />

Mittagstisch usw.<br />

einen Schwerpunkt der Caritasarbeit<br />

■ Menschen mit sozialen<br />

Problemen im Lebensraum<br />

der Pfarrgemeinden<br />

Gemeindesozialarbeit, Förderung<br />

von Projekten, Gruppen<br />

und Caritasgruppen, Initiierung<br />

von Freiwilligen- und<br />

Begegnungszentren,<br />

Führung von Schuldner- und<br />

Insolvenzberatungsstellen,<br />

Seniorenerholung sowie offe-<br />

ne Formen der Altenhilfe in<br />

Altenclubs und Altentagesstätten,<br />

Migrationsdienste<br />

und Hilfen <strong>für</strong> Flüchtlinge und<br />

ausländische Mitbürger sind<br />

die Angebote hierzu.<br />

Die folgenden Themenberichte<br />

geben jeweils Schwerpunkte<br />

der regionalen Verbandsarbeit<br />

wieder.<br />

Die Geschäftsführer<br />

der regionalen<br />

Caritasverbände im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

v.l.n.r.:<br />

Peter Babinetz,<br />

Lothar Frank,<br />

Bernhard Verholen,<br />

Hans-Georg Liegener,<br />

Hubert De Brower,<br />

Gottfried Küppers,<br />

Otto Nieswand<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 37<br />


Im Südkreis <strong>Aachen</strong> ●<br />

und Südkreis Euskirchen<br />

werden z.Zt. 55 Familien<br />

von 22 Mitarbeiterinnen<br />

im Bereich der<br />

Familienhilfe bereut.<br />

Seit 2004 sind die ●<br />

Einsätze der klassischen<br />

Familienpflege,<br />

die durch die Krankenkassen<br />

finanziert werden<br />

um 50% zurückgegangen.<br />

2007 waren<br />

75% aller Familienhilfefälle<br />

HOT-Einsätze<br />

(ca. 60% im Bereich<br />

der Jugendhilfe und<br />

15% im BETREUTEN<br />

WOHNEN).<br />

38 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Eifel e.V.<br />

Seit mehr als 30 Jahren bietet<br />

der Eifler <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Menschen im Südkreis <strong>Aachen</strong><br />

und im Südkreis Euskirchen<br />

soziale Hilfen und Dienstleistungen.<br />

Er ist Dienstgeber <strong>für</strong> mehr<br />

als 270 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

Die Beratungsangebote<br />

und Hilfen werden jährlich<br />

von mehr als 2100 Ratsuchenden<br />

in Anspruch genommen.<br />

Weitere 1100 Kunden entscheiden<br />

sich <strong>für</strong> Leistungen der vier<br />

Pflegestationen in Mechernich,<br />

Schleiden, Simmerath und Blankenheim.<br />

Der Verband bietet<br />

unterschiedliche Selbsthilfeangebote<br />

und in zahlreichen Projekten<br />

engagieren sich mehr als<br />

420 Ehrenamtliche. Ca. 800<br />

Menschen unterstützen die Caritasarbeit<br />

in der Region durch<br />

ihre Mitgliedschaft.<br />

Die Entwicklung der vergangenen<br />

Jahre zeigt insbesondere,<br />

<strong>das</strong>s <strong>für</strong> viele Eltern Familien-<br />

Not sehen und handeln.<br />

leben immer schwieriger wird.<br />

Einerseits steigt der gesellschaftliche<br />

Leistungsdruck und damit<br />

auch der Anforderungsdruck an<br />

die Erziehungskompetenz ständig,<br />

anderseits werden Familien<br />

zunehmend mehr strukturell<br />

benachteiligt und an den Rand<br />

unserer Gesellschaft gedrängt.<br />

Es ist daher nicht verwunderlich,<br />

<strong>das</strong>s immer mehr junge Familien<br />

mit Kindern fachliche Beratung<br />

und Begleitung benötigen<br />

Haushaltsorganisationstraining<br />

(HOT)<br />

HOT ist eines dieser Angebot im<br />

Bereich der Familienhilfe, <strong>das</strong><br />

der Verband seit einigen Jahren<br />

sehr erfolgreich anbietet.<br />

Es richtet sich vorrangig an<br />

stark belastete Familien, die mit<br />

einer Vielzahl an Problemen<br />

konfrontiert sind. Oftmals sind<br />

sie betroffen von: Armut, Arbeitslosigkeit,<br />

beengten Wohnverhältnissen,<br />

Benachteiligung<br />

von Bildungsmöglichkeiten,<br />

Krankheit und Erziehungsproblemen.<br />

Die alltäglichen Anforderungen,<br />

eine Vielzahl an meist existentiellen<br />

Nöten gleichzeitig bewältigen<br />

zu müssen, überlasten<br />

diese Eltern und verlangen ihnen<br />

ein Maß an grundlegenden<br />

Alltagskompetenzen ab, die sie<br />

in ihrer eigenen Kindheit oftmals<br />

nicht erlernt haben. In der Folge<br />

sind sie häufig nicht mehr in der<br />

Lage, Sorge <strong>für</strong> ihre eigenen<br />

Kinder zu tragen.<br />

HOT kennzeichnet sich besonders<br />

durch seinen methodischen<br />

Ansatz in der Vermittlung<br />

von praktischen und alltagsbezogenen<br />

Kenntnissen und Hilfestellungen<br />

<strong>für</strong> alle Arbeits- und<br />

Funktionsbereiche eines Haushaltes<br />

aus (z. B. Grundversorgung<br />

der Kinder, Gesundheit<br />

und Hygiene, Einkauf und Umgang<br />

mit Geld, Ernährung und<br />

Gestaltung von Mahlzeiten, Kleider-<br />

und Wäschepflege usw.)<br />

und wird auch als Ergänzung zu<br />

vorrangig pädagogischen Angeboten<br />

der Jugendhilfe eingesetzt.<br />

Die im HOT tätigen Mitarbeiterinnen<br />

sind durch eine zertifizierte<br />

Zusatzausbildung <strong>für</strong><br />

diese Aufgabe besonders geschult<br />

und nehmen regelmäßig<br />

an Praxisbegleitung und Supervision<br />

teil.<br />

Auf der Grundlage einer tragfähigen<br />

Beziehung soll mit den<br />

Familien gemeinsam im eigenen<br />

Haushalt <strong>für</strong> alle notwendigen<br />

Aufgabenbereiche, ein ständiger<br />

Regelkreis zwischen Zielplanung,<br />

Arbeitsdurchführung und


Ergebnisüberprüfung entwickelt<br />

und trainiert werden. Täglich<br />

erleben die Mitarbeiterinnen Kinder,<br />

die zu Hause nicht ausreichend<br />

umsorgt und geachtet<br />

werden. Es stellt sich dann oftmals<br />

die sehr belastende Frage,<br />

ob der Schutz und <strong>das</strong> Wohl<br />

des Kindes gefährdet ist und<br />

eine Fremdunterbringung notwendig<br />

erscheint oder ob in der<br />

Familie noch ausreichend Ressourcen<br />

aktiviert werden können,<br />

die langfristig <strong>das</strong> Wohl des<br />

40 Jahre <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong><br />

die Region Heinsberg e. V.<br />

Der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Heinsberg feierte im Jahr<br />

2006 sein 40-jähriges Jubiläum<br />

als eingetragener Verein und hat<br />

damit gleichzeitig verbunden die<br />

Einrichtung und Eröffnung des<br />

„Haus der Caritas“ in Heinsberg.<br />

Die Geschichte der Caritasarbeit,<br />

die es in der Region Heinsberg<br />

seit 116 Jahren gibt, aber<br />

auch die des ,<strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Region Heinsberg’ e.V.<br />

Kindes sicherstellen. Innerhalb<br />

des Verbandes ist HOT aber<br />

nicht nur ein Angebot im Rahmen<br />

der Jugendhilfe. Auch im<br />

BETREUTEN WOHNEN hat sich<br />

HOT bewährt und bietet alltagspraktische<br />

Unterstützung, Begleitung<br />

und Stabilität <strong>für</strong> Menschen<br />

mit einer psychischen<br />

Erkrankung, so <strong>das</strong>s oftmals<br />

auch eine Heimunterbringung<br />

vermieden werden kann.<br />

Marcus Mauel<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Heinsberg e.V.<br />

von 1966 – 2006 zeigt in beeindruckender<br />

Weise, wie sich die<br />

Arbeit der Caritas in unserer Region<br />

in 40 Jahren verändert hat.<br />

Wie aus einer kleinen Initiative<br />

ein großer Verband wurde, der<br />

heute über eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Diensten und<br />

Einrichtungen verfügt und dadurch<br />

den Nöten der Menschen<br />

in der Region Heinsberg gerecht<br />

wird.<br />

Heute sind es ca. 2.200 Mitglieder,<br />

welche die Arbeit des Cari-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

tasverbandes unterstützen und<br />

über 700 Mitarbeiter, die im<br />

Kreis Heinsberg im caritativen<br />

Bereich hauptamtlich tätig sind.<br />

Die Spannbreite der Arbeitsfelder<br />

reicht heute vom Schutz<br />

des Ungeborenen über Hilfen<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendliche,<br />

Familiepflege, Arbeitslose,<br />

psychisch Kranke, Suchtkranke,<br />

Wohnungslose, über Gemeindedienste<br />

bis hin zur Betreuung<br />

und Pflege von alten Menschen.<br />

Caritas-Jugendhilfe –<br />

ein verlässlicher Partner <strong>für</strong><br />

Familien in der Krise<br />

Seit zwei Jahren besteht der<br />

Dienst der Caritas-Jugendhilfe.<br />

Er hat sich aus der Abteilung<br />

Die intensive, meist<br />

tägliche Hilfe in den<br />

Familien setzt ganz<br />

lebenspraktisch an.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 39<br />


Das „Haus der Caritas“ �<br />

in der Heinsberger<br />

Innenstadt.<br />

40 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Jugend und Familie neu formiert.<br />

Die ambulanten Dienste<br />

Sozialpädagogische Familienhilfe,<br />

Familienpflege, Sozialpädagogisch<br />

Betreutes Wohnen<br />

und die Soziale Gruppenarbeit<br />

sind mit dem Versprechen angetreten,<br />

Familien und<br />

Jugendlichen in einer Krise umfassende<br />

Hilfen anzubieten. Ein<br />

neuer Dienst ist entstanden, der<br />

flexibel und komplex auf den<br />

Einzelfall reagieren kann. Diese<br />

Hilfe ist passgenau in Bezug auf<br />

Intensität, Ausrichtung und Umfang,<br />

ist bedarfsgerecht und<br />

offen <strong>für</strong> neue Angebote.<br />

Unser erfahrenes Team von<br />

Sozialpädagoginnen, Psychologen,<br />

Kinder- und Familienpflegerinnen,<br />

Erzieherinnen, Kinderkrankenschwestern<br />

und den<br />

Mitarbeitern des Mobilen Dienstes,<br />

garantiert eine fachliche<br />

und effektive Hilfe.<br />

Die Teams arbeiten sozialraum-,<br />

ressourcen- und lösungsorientiert<br />

zum Wohle der uns anvertrauten<br />

Menschen.<br />

Neben unseren Kernaufgaben<br />

wurden folgende Bereiche neu<br />

angeboten oder gezielt und<br />

intensiver angefragt:<br />

Not sehen und handeln.<br />

■ Begleiteter Umgang<br />

■ Organisation und Durchführung<br />

des Projektes<br />

„Unterstützung im Alltag –<br />

Familienpatenschaften“<br />

■ Soziale Gruppenarbeit<br />

■ Flexible Hilfen und Sozialpädagogisch<br />

Betreutes<br />

Wohnen<br />

■ Haushaltsorganisationstraining<br />

(HOT)<br />

„Starke Partner“ – Pflegenetz<br />

im Kreis Heinsberg<br />

Die Vernetzung der stationären<br />

und ambulanten<br />

Pflege einer ganzen Region<br />

Im April d. J. gaben sich nach<br />

intensiver Vorarbeit acht katholische,<br />

als qualitativ hochrangig<br />

anerkannte Einrichtungen im<br />

Kreis Heinsberg – in einer Auftaktveranstaltung<br />

<strong>das</strong> offizielle<br />

Startzeichen <strong>für</strong> ein Projekt der<br />

Zusammenarbeit, welches einzigartig<br />

in NRW ist: <strong>das</strong> Pflegenetz<br />

„Starke Partner“.<br />

Sieben Träger von kath. Altenheimen<br />

und der <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Region Heinsberg als<br />

Träger von fünf Caritas-Pflegestationen<br />

haben eine Kooperation<br />

gebildet, um aus christlicher<br />

Wertorientierung heraus mit<br />

Kompetenz und Fachlichkeit gemeinsam<br />

in der Region Heinsberg<br />

den Caritasauftrag zu erfüllen.<br />

Das Netzwerk „Starke<br />

Partner“ soll in erster Linie sämtliche<br />

Angebote im Bereich der<br />

Pflege vorhalten. Mit der Einrichtung<br />

eines Pflegetelefons im<br />

Kreis Heinsberg hat die Zusammenarbeit<br />

begonnen und Gestalt<br />

bekommen. Es geht nicht<br />

vor allem darum, ein großes Trägerwerk<br />

zu schaffen, sondern<br />

einen Verbund, der schnell, umsichtig,<br />

kompetent und wertorientiert<br />

auf dem Markt der Pflege<br />

<strong>für</strong> seine Klienten, Patienten und<br />

Bewohner gute Arbeitet leistet.<br />

Ziele und Visionen des Verbundes<br />

sind, die angebotenen Leistungen<br />

der Partner unter der<br />

Dachmarke „Caritas“ zu vereinigen<br />

und damit alle Bedürfnisse<br />

der Zielgruppe – d. h. der Patienten<br />

und der Bewohner sowie<br />

deren Angehörigen – abzudecken<br />

und wirtschaftliche Stabilität<br />

einer jeden beteiligten<br />

Einrichtung sowie die Sicherung<br />

der Arbeitsplätze zu gewährleisten.


Caritas-Werkstatt<br />

Schierwaldenrath gGmbH –<br />

Jahr des Umzugs<br />

Die Arbeit unserer Arbeitsloseninitiative<br />

hat sich in den letzten<br />

Jahren sehr gewandelt. Hierzu<br />

gehört u.a. die Ausweitung und<br />

Veränderung im Bereich Second-Hand-Laden,Möbeldienst,<br />

Wäscherei, Näherei und<br />

Bildungsbereich.<br />

Nach langem Suchen und Entwickeln<br />

eines Konzeptes ist es<br />

gelungen, in der Innenstadt<br />

von Heinsberg Räumlichkeiten<br />

anzumieten und dort die Einrichtung<br />

des 1. Fairkaufhauses<br />

im Kreis Heinsberg zu verwirklichen.<br />

Zu dem wurde eine ehemalige<br />

Lagerhalle im Heinsberger Zentrum<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Möbellager, Umzugsdienst,<br />

Wäscherei und<br />

Näherei zur neuen Heimat.<br />

Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen<br />

können wir dort<br />

erstmals Wohnungseinrichtungen<br />

komplett aufgebaut präsentieren<br />

und zum Verkauf anbieten.<br />

Unter dem Motto „Gute Waren<br />

zu fairen Preisen“ kann man in<br />

beiden Häusern einkaufen und<br />

so mit dazu beitragen, <strong>das</strong>s erwirtschaftete<br />

Mittel da<strong>für</strong> eingesetzt<br />

werden, Arbeitsplätze ein-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

zurichten und abzusichern.<br />

Durch den stetigen Anstieg der<br />

Arbeit im Bereich der Qualifizierung<br />

und Orientierung sowie<br />

durch unsere Anerkennung als<br />

Bildungsträger konnte die<br />

GmbH im Frühjahr 2007 ein<br />

neues Bildungszentrum eröffnen.<br />

Das Haus mit Schulungsküche,<br />

vier Schulungsräumen,<br />

Büroräumen und einem EDV-<br />

Raum mit 16 Bildschirmarbeitsplätzen<br />

steht nun im Bereich<br />

Qualifizierung und Orientierung<br />

zur Verfügung, um erstmals alle<br />

Maßnahmen unter einem Dach<br />

anbieten zu können.<br />

Gottfried Küppers<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />

<strong>Aachen</strong>-Land e.V.<br />

Caritas und Diakonie<br />

gestalten gemeinsam die<br />

neue Suchthilfe <strong>Aachen</strong><br />

Die Suchthilfe <strong>Aachen</strong> ist ein in<br />

2004 gegründeter Kooperationsverbund<br />

zwischen dem Diakonischen<br />

Werk im Kirchenkreis<br />

<strong>Aachen</strong> und dem Regionalen<br />

<strong>Caritasverband</strong>.<br />

Nach der politischen Entscheidung,<br />

die Hilfsangebote in<br />

<strong>Aachen</strong> neu zu organisieren, ist<br />

es gelungen, nahezu alle bis dahin<br />

in der Stadt <strong>Aachen</strong> vorhandenen<br />

Ressourcen zu bündeln<br />

und ein einheitliches System mit<br />

den verschiedenen Bausteinen<br />

des Hilfesystems zu gestalten.<br />

Hierdurch wird es Menschen mit<br />

Suchtproblemen und deren<br />

Bezugspersonen ermöglicht,<br />

zielgerichtet ambulante beraterische<br />

und therapeutische Maßnahmen<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Die Integration der Mitarbeiterschaft<br />

der ehemaligen Institutionen<br />

hat reibungslos funktioniert.<br />

● Im Frühjahr 2007 wurde<br />

ein neues Bildungszentrum<br />

eröffnet.<br />

●<br />

Zielgerichtete ambulante<br />

beraterische und therapeutische<br />

Angebote.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 41


Ambulante �<br />

medizinische<br />

Rehabilitation<br />

Sucht<br />

42 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die Fachstelle <strong>für</strong> Suchtprävention<br />

befasst sich u.a. mit ursachenorientierter<br />

Vorbeugung<br />

von Suchtentstehung, verbessert<br />

strukturelle Rahmenbedingungen<br />

in pädagogischen<br />

Handlungsfeldern, sensibilisiert<br />

die Öffentlichkeit <strong>für</strong> Suchtprobleme<br />

und will (junge) Menschen<br />

befähigen, sich eigenverantwortlich<br />

mit sich selbst und ihrer<br />

Umwelt auseinander zu setzen.<br />

Insbesondere werden hier Multiplikatoren<br />

geschult, Informationsveranstaltungendurchgeführt<br />

sowie Präventionsberatung<br />

und Krisenintervention angeboten.<br />

Die Suchtberatung berät zu<br />

Fragen über Alkohol- und Medikamentenkonsum<br />

sowie zu Verhaltenssüchten<br />

wie Spiel- und<br />

Onlinesucht und Essstörungen.<br />

Not sehen und handeln.<br />

Das Angebot reicht von Information,<br />

über Krisenintervention<br />

bis hin zu längerfristigen Beratungsprozessen<br />

in Einzel-, Paarund<br />

Familiengesprächen und<br />

Schulungsmaßnahmen <strong>für</strong><br />

suchtmittelauffällige Kraftfahrer.<br />

Mit adäquatem Angebot arbeitet<br />

der zweite Standort, die<br />

Jugend- und Drogenberatung,<br />

im Bereich der Abhängigkeit von<br />

illegalen Drogen. Hierzu gehören<br />

psychosoziale Begleitung im<br />

Rahmen von medizinischer<br />

Substitutionsbehandlung sowie<br />

<strong>das</strong> Betreute Wohnen als Vorbereitung<br />

auf ein selbstverantwortliches<br />

Leben ohne Suchtmittel.<br />

Beide Beratungsstellen bieten<br />

die Ambulante Medizinische<br />

Rehabilitation Sucht an. Ziele<br />

sind dauerhafte Abstinenz, Wiedereingliederung<br />

in Ausbildung<br />

und Beruf, Verbesserung von<br />

psychosozialen Problemen und<br />

Krisenintervention bei Rückfall<br />

oder Rückfallgefährdung.<br />

Die Niedrigschwellige Drogenhilfe<br />

als dritter Standort will<br />

Langzeit- und Schwerstabhängigen<br />

über Beziehungsarbeit<br />

und Angebote der Grundversorgung<br />

erreichen, um sie an <strong>das</strong><br />

ausstiegsorientierte Hilfesystem<br />

anzubinden. Das geschieht<br />

durch <strong>das</strong> Kontakt-Café mit<br />

Streetwork sowie durch den<br />

Drogenkonsumraum, der<br />

Schwerstabhängigen saubere<br />

Plätze zum Drogengebrauch<br />

bietet. Die Drogentherapeutische<br />

Ambulanz leistet medizinische<br />

Grundversorgung, klärt die<br />

Klienten über Risiken auf und<br />

vermittelt an Fachärzte und<br />

Kliniken.<br />

In der Rückschau auf die letzten<br />

vier Jahre wird <strong>das</strong> spannende<br />

Experiment, ein gemeinsames,<br />

vernetztes und qualitätsgesichertes<br />

Hilfskonzept zu gestalten,<br />

von beiden Trägern, von<br />

Gesundheitspolitikern und Fachleuten<br />

sowie von der <strong>Aachen</strong>er<br />

Öffentlichkeit als überaus gelungen<br />

gewertet.<br />

Bernhard Verholen


<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region Krefeld e.V.<br />

Die letzten vier Jahre sind <strong>für</strong> den <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Krefeld gekennzeichnet durch zahlreiche neue Projekte, den Umzug<br />

der Geschäftsstelle, ständiges Wachstum in Umsatz und Mitarbeiterzahl,<br />

sowie eine beeindruckende wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Waren die Jahresergebnisse 1999 bis 2004 jeweils im erheblichen<br />

Maße negativ, so konnten ab 2005 hohe Überschüsse realisiert werden,<br />

die der Rücklagenbildung dienten.<br />

Ursächlich <strong>für</strong> diese Trendwende<br />

waren vielfältige Bemühungen<br />

aller Verantwortlichen, nicht<br />

zuletzt aber auch die Bereitschaft<br />

der Mitarbeiter, zwei<br />

Jahre lang im Rahmen der Öffnungsklausel<br />

der AVR auf einen<br />

Teil des Weihnachtsgeldes zu<br />

verzichten.<br />

Dieser wirtschaftliche Erfolg ist<br />

noch beeindruckender, wenn<br />

man berücksichtigt, <strong>das</strong>s im<br />

gleichen Zeitraum erhebliche<br />

Investitionen getätigt und die<br />

Kirchensteuerreduzierungen<br />

ohne Angebotsreduzierungen<br />

bzw. Schließung von Einrichtungen<br />

kompensiert wurden. Die<br />

gute wirtschaftliche Situation<br />

des Verbandes hat sich unter<br />

anderem darin niedergeschlagen,<br />

<strong>das</strong>s drei Banken unabhängig<br />

voneinander im Jahre<br />

2007 Bestnoten im Ranking <strong>für</strong><br />

den <strong>Caritasverband</strong> Krefeld<br />

vergeben haben.<br />

In diesen vier Jahren ist in allen<br />

Sachbereichen viel geschehen.<br />

Beispielhaft sei genannt: Die<br />

Drogenhilfe konnte um eine<br />

Präventivstelle und zwei Mitarbeiter<br />

in der Streetwork verstärkt<br />

werden; der Hausnotruf<br />

ist vom Start weg zum größten<br />

Dienst seiner Art in Krefeld gewachsen;<br />

die Caritas-Pflegestationen<br />

wurden zertifiziert; der<br />

Fachdienst <strong>für</strong> Integration und<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Migration steuert alljährlich bis<br />

zu zwanzig verschiedene Projekte<br />

mit zahlreichen ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen; der<br />

<strong>Caritasverband</strong> ist mit der Übernahme<br />

der „Seniorenresidenz<br />

Hanseanum“ in <strong>das</strong> hochwertige<br />

Betreute Wohnen eingestiegen<br />

und hat diese Anlage zur<br />

größten und erfolgreichsten<br />

ihrer Art in Krefeld entwickelt; die<br />

Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />

Krefeld wurde mit 100.000 €<br />

Startkapital gegründet und<br />

durch eine eigene Fundraiserin<br />

beworben.<br />

In der Öffentlichkeit am meisten<br />

beachtet worden ist zweifelsohne<br />

die Umgestaltung des in<br />

Krefeld sehr bekannten „Hansa-<br />

Hauses“ am Hauptbahnhof zu<br />

einem Caritashaus. Gemeinsam<br />

mit seiner Tochter, den Krefelder<br />

Caritasheimen gGmbH, hat der<br />

Verband dieses Haus erworben<br />

und <strong>für</strong> seine Zwecke umgebaut:<br />

Hier befinden sich seit Ende<br />

2005 bzw. Anfang 2007 die<br />

Geschäftsstelle des Verbandes<br />

und die gesamte Personalverwaltung,<br />

der Fachdienst <strong>für</strong> Integration<br />

und Migration, Fahrbarer<br />

Mittagstisch und Hausnotruf,<br />

die Familienpflege und der Fairkaufladen,<br />

die Kleidertruhe und<br />

ein Altenheim mit 90 Betten.<br />

Zahlreiche neue<br />

Projekte und Umzug der<br />

Geschäftsstelle.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 43<br />

●<br />

�<br />

Das Hansahaus am<br />

Hauptbahnhof in<br />

Krefeld ist zum Caritashaus<br />

umgebaut<br />

worden.


Viel Sorgfalt bei der ●<br />

Einführung neuer<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

44 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Durch die Übernahme der Seniorenresidenz<br />

Hanseanum und<br />

die Neugestaltung des benachbarten<br />

Hansa-Hauses hat die<br />

Caritas alleine hier 116 zusätzliche<br />

Arbeitsplätze geschaffen!<br />

Der <strong>Caritasverband</strong> hat in den<br />

letzten vier Jahren aber nicht<br />

nur in Gebäude, sondern massiv<br />

auch in seine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter investiert:<br />

Seit 2003 werden alljährlich alle<br />

neu eingestellten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

und der Krefelder<br />

Caritasheime an jeweils zwei<br />

Pilotprojekt „Funambulus“ ®<br />

Ausgangslage<br />

In den Jahren 2004/2005 wurde<br />

im Freiwilligen Zentrum Mönchengladbach<br />

(FWZ) ein zuneh-<br />

Not sehen und handeln.<br />

Terminen (3/4 Tag und Nachmittag)<br />

intensiv in die Tätigkeit bei<br />

der Caritas eingeführt. Geht es<br />

beim ersten Treffen vor allem um<br />

die Geschichte der Caritas, unsere<br />

ethisch-spirituellen Wurzeln<br />

und den Auftrag der Caritas <strong>für</strong><br />

heute, so werden beim zweiten<br />

Termin die Tätigkeitsfelder der<br />

Caritas in Krefeld, unser Qualitätsverständnis,<br />

Leitbild und<br />

Ähnliches vorgestellt. Über ein<br />

Jahr lang nahmen alle Einrichtungsleitungen<br />

an einer intensiven<br />

Führungswerkstatt teil, die<br />

die Kompetenzen der Leitungskräfte<br />

und <strong>das</strong> gemeinsame<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Mönchengladbach-Rheydt e.V.<br />

mender Bedarf der Beratung<br />

von Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung <strong>für</strong> die Vermittlung<br />

in ein Ehrenamt festgestellt.<br />

Diesem Personenkreis und der<br />

damit verbundenen besonderen<br />

Leitungsverständnis stärkte.<br />

Ausgehend von den durchweg<br />

positiven Erfahrungen der Einführungstage,<br />

haben im vergangenen<br />

Jahr die Leitungskräfte<br />

von <strong>Caritasverband</strong> und Caritasheimen<br />

an zwei Studientagen<br />

zu „Quellen der Caritas“<br />

teilgenommen, und <strong>für</strong> alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

wurde erstmals in 2007 ein<br />

„Oasentag“ des ehrenamtlichen<br />

Caritas-Seelsorgers angeboten.<br />

Hans-Georg Liegener<br />

Aufgabenstellung wollte und<br />

konnte sich <strong>das</strong> FWZ nicht entziehen.<br />

Begründet war dies zum<br />

Einen in der Ressourcen orientierten<br />

und respektvollen Haltung<br />

der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des FWZ gegenüber<br />

den Bürgern und Bürgerinnen<br />

der Stadt Mönchengladbach.<br />

Darüber hinaus wollte <strong>das</strong> FWZ<br />

aber auch seinem Auftrag<br />

gemäß dem Leitbild des Regionalen<br />

<strong>Caritasverband</strong>es, in dem<br />

die Forderung nach einer solidarischen<br />

und gerechten Gesellschaft,<br />

in der jeder Mensch<br />

einen Platz mit Lebensperspektive<br />

findet, formuliert wird, nachkommen.<br />

Auf diesem Hintergrund<br />

wurde durch <strong>das</strong> FWZ<br />

<strong>das</strong> Projekt Funambulus ® initiiert.<br />

Diese Aufgabenstellung war mit<br />

einem verstärkten Personalaufwand<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> FWZ verbunden.<br />

Die Caritas-Stiftung Mönchengladbach<br />

hat mit einer dreijährigen<br />

finanziellen Unterstützung<br />

einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Realisierung des Projektes Funambulus<br />

® geleistet.<br />

Realisierung<br />

Zur Realisierung der Aufgabenstellung<br />

des Projektes: „Freiwilliges<br />

Engagement von Menschen


mit psychischer Beeinträchtigung“<br />

bedurfte es mehrerer<br />

Schritte, die hier kurz skizziert<br />

werden.<br />

1. Sensibilisierung<br />

und Gewinnung von<br />

Organisationen<br />

Während der Laufzeit des Projektes<br />

konnten zunehmend Organisationen<br />

(ca. 45) sensibilisiert<br />

und gewonnen werden, die<br />

bereit waren und sind, sich der<br />

Thematik freiwilligen Engagements<br />

von Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung zu stellen.<br />

Ein nachhaltiger Erfolg des Projektes<br />

ist, <strong>das</strong>s eine Vermittlungsanfrage<br />

seitens des FWZ,<br />

die zu Projektbeginn noch eher<br />

„exotisch“ anmutete, heute nahezu<br />

selbstverständlich und im<br />

Arbeitsalltag der aufnehmenden<br />

Organisationen und auch des<br />

FWZ fest verankert ist.<br />

Die Aufgabenstellungen <strong>für</strong> die<br />

Freiwilligen reichen von niedrigschwelligen<br />

Tätigkeiten wie Gartenarbeit,Frühstückstischdecken,<br />

Gesellschaftsspiele<br />

spielen, Leseförderung etc. bis<br />

hin zu eher anspruchsvollen<br />

Tätigkeiten wie Verwaltungsarbeiten,<br />

Dolmetschertätigkeiten,<br />

Freizeitgestaltungen etc.<br />

Wertvoller Erkenntnisgewinn im<br />

Rahmen des Projektes war <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> FWZ auch, <strong>das</strong>s sich insbesondere<br />

die Einrichtungen gut<br />

<strong>für</strong> die Thematik „psychisch<br />

krank im Ehrenamt“ sensibilisieren<br />

ließen, die ein durch die Einrichtungsleitung<br />

gefördertes Ehrenamtskonzept<br />

mit den dazu<br />

gehörigen Rahmenbedingungen<br />

und eine von Wertschätzung<br />

geprägte Ehrenamts- und Mitarbeiterkultur<br />

haben. Denn vor<br />

dem Hintergrund der Förderung<br />

einer Mitarbeiter- und Ehrenamtskultur<br />

nebst Wertschätzung<br />

konnten sowohl die besonderen<br />

Stärken der<br />

Freiwilligen als auch deren<br />

krankheitsbedingte Einschränkungen<br />

und Handicaps in Einklang<br />

gebracht werden.<br />

2. Workshop<br />

Ein zu Beginn des Jahres 2007<br />

durchgeführter Workshop <strong>für</strong><br />

15 Organisationen, die bereit<br />

waren, mit Menschen mit psychischer<br />

Beeinträchtigung zu<br />

kooperieren, lieferte einen weiteren<br />

wertvollen Baustein im<br />

Bereich Aufklärung und Gewinnung.<br />

Dem Referenten gelang<br />

es, psychische Erkrankung zu<br />

enttabuisieren und Ängste und<br />

Ressentiments abzubauen. Die<br />

Referententätigkeit erfolgte<br />

ohne Honorar als Mitarbeitereinsatz<br />

der Rheinischen Kliniken<br />

in Mönchengladbach-Rheydt,<br />

da deren Leitung <strong>das</strong> Projekt<br />

Funambulus ® ausdrücklich<br />

begrüßt.<br />

3. Netzwerk psychiatrische<br />

Ebene<br />

Der o. g. Referent konnte nicht<br />

zuletzt aufgrund der Vernetzungstätigkeiten<br />

des FWZ gewonnen<br />

werden. Dieses wurde<br />

Teilnehmer beim „Runden Tisch<br />

Arbeit“ der Psychosozialen Ar-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

beitsgemeinschaft Stadt Mönchengladbach.<br />

Durch diesen Arbeitskreis<br />

wurde <strong>das</strong> FWZ in die<br />

Lage versetzt, sowohl seine beraterischen<br />

Kompetenzen als<br />

auch sein strukturelles Know-<br />

How zu erweitern. Teilnehmer<br />

des Arbeitskreises betonen,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Projekt Funambulus ®<br />

eine wertvolle Ergänzung im<br />

Bereich Beschäftigung und<br />

Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft<br />

darstellt.<br />

Die Nutzung der psychiatrischen<br />

Infrastruktur im Zusammenhang<br />

mit Beratung und<br />

Vermittlung gehört zum Arbeitsalltag<br />

des FWZ, genauso wenden<br />

sich aber auch umgekehrt<br />

TherapeutInnen und BetreuerInnen<br />

an <strong>das</strong> FWZ mit der Bitte<br />

um Unterstützung ihrer Klienten<br />

und Klientinnen.<br />

4. Beratung von Freiwilligen<br />

mit psychischer Beeinträchtigung/Erkrankung<br />

In den Jahren 2006 und 2007<br />

wurden 95 Menschen, die dem<br />

durch <strong>das</strong> Projekt angesprochenen<br />

Personenkreis zuzurechnen<br />

sind, beraten und davon 59 in<br />

ein Ehrenamt vermittelt. Im Laufe<br />

der zwei Jahre hat sich in Einzelfällen<br />

die Schwere der Erkrankung<br />

verändert. So wurden<br />

bspw. drei Menschen vermittelt,<br />

die an Schizophrenie erkrankt<br />

sind und Untersuchungen zufolge<br />

nach wie vor einer starken<br />

gesellschaftlichen Stigmatisierung,<br />

oftmals resultierend aus<br />

unbegründeter und unreflektierter<br />

Angst, ausgesetzt sind.<br />

Auch Menschen mit sog. „Borderline-Störung“<br />

wurden in ein<br />

freiwilliges Engagement vermittelt.<br />

Eine junge Frau mit diesem<br />

Krankheitsbild hat z. B. ihre<br />

sechsmonatige Wartezeit bis zur<br />

Aufnahme einer Ausbildung in<br />

der Lernförderung einer integrativen<br />

Grundschule verbracht.<br />

Sie steigerte ihr Engagement<br />

von einmal wöchentlich auf viermal<br />

wöchentlich und hat über<br />

● Das Projekt Funambulus<br />

ein wertvoller<br />

Ergänzungsstein.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 45


46 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

diesen Weg freiwilligen Engagements<br />

ihre psychische Belastbarkeit<br />

erprobt. Die LehrerInnen<br />

der Schule betonten bei Ablauf<br />

ihrer Tätigkeit, in dieser jungen<br />

Frau eine wertvolle Unterstützung<br />

im Schulalltag gehabt zu<br />

haben. Die Freiwillige selbst hob<br />

den enormen Stabilisierungseffekt<br />

ihres Engagements hervor<br />

und betonte, die einzig „schlechte<br />

Zeit“ <strong>für</strong> sie seien die Osterferien<br />

gewesen.<br />

Während des Projektzeitraumes<br />

hat <strong>für</strong> acht Freiwillige ihr Engagement<br />

als Vorbereitungszeit<br />

und Wegbereiter <strong>für</strong> einen beruflichen<br />

oder schulischen Wiedereinstieg<br />

dienen können.<br />

Zugenommen hat bei den zurzeit<br />

noch nicht vermittelten Freiwilligen<br />

auch die Wahrnehmung,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> FWZ durch seine Beratung<br />

eine Clearing-Funktion<br />

wahrnimmt. So meldeten mehrere<br />

potentielle Freiwillige zurück,<br />

<strong>das</strong>s sie erst nach dem Kontakt<br />

mit dem FWZ klarer sehen, was<br />

zurzeit an Engagement möglich<br />

ist und auch insbesondere was<br />

zurzeit nicht möglich ist. Und<br />

diese Klarheit gebe jetzt Raum<br />

<strong>für</strong> eine höhere Akzeptanz der<br />

Not sehen und handeln.<br />

momentanen Situation und<br />

beende eine ständige Selbstüberforderung.<br />

Psychische Erkrankungen verlaufen<br />

oft in Phasen. Gründe <strong>für</strong><br />

eine Nichtvermittlung eines potentiellen<br />

Freiwilligen liegen nicht<br />

selten in einer momentanen<br />

Schwere der Erkrankung bzw.<br />

einer beeinträchtigten Selbstwahrnehmung.<br />

Ein weiterer Erfolg<br />

des Projektes ist es, <strong>das</strong>s<br />

die Zahl derjenigen zunimmt, die<br />

sich nach einer zunächst „erfolglosen“<br />

Vermittlung mit zeitlichem<br />

Abstand in einer krankheitsberuhigten<br />

Phase erneut an<br />

<strong>das</strong> FWZ wenden mit dem Ziel<br />

eine freiwillige Tätigkeit aufzunehmen.<br />

Die Erkenntnis, <strong>das</strong>s Menschen<br />

mit psychischer Erkrankung ihre<br />

Ressourcen ebenso nachhaltig<br />

und gewinnbringend <strong>für</strong> sich<br />

selbst und die einsetzenden<br />

Organisationen einbringen können,<br />

ist im Rahmen der Beratungstätigkeit<br />

des FWZ die eine<br />

Erkenntnis; eine ganz andere<br />

Erkenntnis ist aber auch die,<br />

<strong>das</strong>s gerade in der Krankheit<br />

und mit der Krankheit besondere<br />

Stärken eines Menschen zu<br />

Tage treten, die gesunden Menschen<br />

manches Mal vorenthalten<br />

bleiben. Und gerade diese<br />

Stärken stellen oft einen zusätzlichen<br />

Gewinn <strong>für</strong> die Organisationen<br />

und deren Klientel dar.<br />

So berichtete bspw. ein Freiwilliger<br />

mit Burn-out-Syndrom,<br />

<strong>das</strong>s er eine „ganz besondere<br />

Form der Geduld und Langsamkeit“<br />

<strong>für</strong> sich entwickeln musste,<br />

um gesund zu werden. Diese<br />

Fähigkeit setzt er nun im Altenhilfebereich<br />

entsprechend um.<br />

Ein anderer Freiwilliger mit einer<br />

Schizophrenie-Erkrankung hat<br />

durch seine eigene Erfahrung<br />

mit dem „Anders-Sein“ und „Anders-Erleben“<br />

eine hohe Einfühlungsgabe<br />

<strong>für</strong> Menschen mit<br />

Behinderung entwickelt.<br />

5. Ausweitung des Aktionsradius<br />

von Funambulus ®<br />

Seit Beginn fand Funambulus ®<br />

über die Stadtgrenzen hinaus<br />

deutliches Interesse. Referenten-<br />

und Beratungstätigkeiten<br />

bei anderen Organisationen,<br />

bspw. „Mittenmang Schleswig“<br />

(Holstein) oder der Arbeiterwohlfahrt<br />

Berlin und Beratungsanfragen<br />

anderer Freiwilligen<br />

Zentren, z.B. aus Chemnitz,<br />

führten schließlich dazu, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> FWZ Ende letzten Jahres<br />

den Namen Funambulus ®<br />

schützen ließ. Da <strong>das</strong> Projekt in<br />

anderen Städten bereits als<br />

„best practice“ Modell fungierte,<br />

ist der Name Funambulus ® mittlerweile<br />

gewissermaßen Programm<br />

und auf dem Weg, den<br />

Charakter einer Marke zu erhalten.<br />

Ziel des FWZ ist es jetzt,<br />

diesen Namen und <strong>das</strong> Konzept<br />

an andere Freiwilligen<br />

Zentren gegen Gebühr weiterzugeben.<br />

Zusammenfassung/<br />

Perspektive<br />

Die oben genannten Realisierungsschritte<br />

belegen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

Freiwilligen Zentrum Mönchengladbach<br />

mit dem Pilotprojekt<br />

der Caritas-Stiftung nachhaltige<br />

Erfolge erzielen konnte, von denen<br />

die Freiwilligen, die Organisationen,<br />

<strong>das</strong> psychiatrische<br />

Netzwerk, <strong>das</strong> Freiwilligen Zentrum<br />

und nicht zuletzt auch der<br />

<strong>Caritasverband</strong> Mönchengladbach<br />

durch den Imagegewinn<br />

profitiert haben. Das FWZ richtet<br />

hiermit seinen ausdrücklichen<br />

Dank an die Caritas-Stiftung, die<br />

Chance zu dieser wertvollen<br />

Aufgabenstellung erhalten zu<br />

haben.<br />

Eine Schwierigkeit in der Zukunft<br />

wird es sein, den mit den<br />

Mitteln der Stiftung geförderten<br />

erhöhten Personalaufwand<br />

auch weiterhin sicherzustellen.<br />

Einerseits ist zwar durch den<br />

Kompetenzgewinn des FWZ


eine Institutionalisierung und<br />

Routinierung im Bereich der Beratung<br />

und Vermittlung von Freiwilligen<br />

mit psychischer Erkrankung<br />

eingetreten, so <strong>das</strong>s hier<br />

die erwünschte Nachhaltigkeit<br />

im vollen Maße besteht. Andererseits<br />

haben aber auch die<br />

„Schwierigkeit der Fälle“ und<br />

damit verbundener Beratungszeitbedarf<br />

zugenommen, so<br />

<strong>das</strong>s der durch „Routinierung“<br />

gewonnene Zeiteffekt in der<br />

Steigerung des Schwierigkeitsgrades<br />

teilweise wieder verloren<br />

geht. Auch die prognostizierte<br />

Zunahme psychischer<br />

Erkrankungen legt den Schluss<br />

nahe, <strong>das</strong>s <strong>für</strong> <strong>das</strong> Projekt<br />

Funambulus ® auch in Zukunft<br />

Bedarf bestehen wird.<br />

Bedauernswert ist, <strong>das</strong>s es zurzeit<br />

noch keine rechtlichen<br />

Grundlagen zur Refinanzierung<br />

der durch Funambulus ® angesprochenen<br />

Aufgabenstellung<br />

gibt. Wünschenswert wäre,<br />

<strong>das</strong>s beispielsweise in Kooperation<br />

mit einer Krankenkasse <strong>das</strong><br />

Projekt eine Fortführung finden<br />

kann. Die Projektfortführung<br />

könnte zur wissenschaftlichen<br />

Evaluierung über den Nutzen<br />

der Förderung freiwilligen Engagements<br />

von Menschen mit<br />

psychischer Beeinträchtigung<br />

dienen. Der Interessenfokus der<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Kempen-Viersen e.V.<br />

Der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Kempen-Viersen konzentriert<br />

sich in seiner Arbeit nach wie<br />

vor auf die Bereiche Familie und<br />

Erziehung, Alter und Pflege sowie<br />

Caritas in Gemeinden. Inzwischen<br />

arbeiten fast 480 Beschäftigte<br />

(einschließlich 15<br />

Auszubildender) beim Verband,<br />

der rund 30 Dienste und Einrichtungen<br />

im Kreis Viersen unterhält.<br />

Die Region umfasst fünf<br />

Städte und vier Gemeinden.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

hat der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Region Kempen-Viersen zahlreiche<br />

Weichen <strong>für</strong> die Zukunft<br />

gestellt.<br />

So übernahm er zur Jahresmitte<br />

2005 <strong>das</strong> Altenheim St. Michael<br />

in Schwalmtal-Waldniel. Als<br />

Träger eines zweiten Altenheims<br />

neben dem Irmgardisstift in Vier-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Krankenkassen wäre vermutlich,<br />

evaluieren zu lassen, ob der<br />

durch die Freiwilligen bisher<br />

formulierte Stabilisierungseffekt<br />

seinen Niederschlag bspw. in<br />

der Abnahme von Arztbesuchen,<br />

Verkürzung von Therapien<br />

und Krankenstand oder auch in<br />

der Senkung des Medikamentengebrauchs<br />

und somit Senkung<br />

der Krankenkosten liegt.<br />

Gaby Wienen<br />

Alice Kamphausen<br />

sen-Süchteln hat der Verband<br />

sein Gewicht in der Region<br />

Kempen-Viersen gestärkt.<br />

Ebenfalls 2005 zog eine der ältesten<br />

Einrichtungen des Verbandes,<br />

die Kindertagesstätte<br />

St. Christophorus, von Grefrath-<br />

Oedt in einen Neubau nach<br />

Viersen-Dülken. Gleichzeitig<br />

wurde der vorher aus zwei heilpädagogischen<br />

Gruppen mit je<br />

acht Kindern bestehende Kindergarten<br />

um eine Regelgruppe<br />

mit 25 Kindern erweitert. Die<br />

Kindertagesstätte arbeitet seither<br />

nach einem modernen integrativen<br />

Konzept, in dem die<br />

Bildungsarbeit <strong>für</strong> die behinderten<br />

und nicht behinderten Kinder<br />

im Mittelpunkt steht.<br />

Jüngstes „Kind“ des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

ist <strong>das</strong> Mehrgenerationenhaus<br />

Viersen (MGH), <strong>das</strong><br />

Ende April 2008 von Bundesfamilienministerin<br />

Dr. Ursula von<br />

der Leyen eröffnet wurde. Sie<br />

hat die neue Einrichtung in <strong>das</strong><br />

„Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“<br />

der Bundesregierung<br />

aufgenommen. Bis Ende<br />

2009 ist <strong>das</strong> MGH in den Räumen<br />

eines Viersener Pfarrheims<br />

● Seit 1992 stieg die Zahl<br />

der Krankheitstage<br />

durch psychische<br />

Störungen um 33 Prozent(Arbeitsunfähigkeitsstatistik<br />

Stand<br />

2006) und die WHO<br />

prognostiziert, <strong>das</strong>s im<br />

Jahr 2015 psychische<br />

Gründe weltweit die<br />

zweithäufigste Ursache<br />

<strong>für</strong> Erkrankungen sein<br />

werden.<br />

●<br />

Zahlreiche Weichen <strong>für</strong><br />

die Zukunft gestellt.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 47


Bundesministerin Ursula<br />

von der Leyen (Mitte)<br />

eröffnete im April 2008<br />

<strong>das</strong> Mehrgenerationenhaus<br />

Viersen gemeinsam<br />

mit Vertretern des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong><br />

die Region Kempen-<br />

Viersen und der Politik<br />

sowie vielen Bürgerinnen<br />

und Bürgern. Das<br />

Motto der Mehrgenerationenhäuser,<br />

„Starke<br />

Leistung <strong>für</strong> jedes<br />

Alter“, könnte auch <strong>für</strong><br />

den <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong><br />

die Region Kempen-<br />

Viersen gelten.<br />

48 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

� untergebracht. Dann wird es ins<br />

neue „Haus der Caritas“ in der<br />

Innenstadt ziehen. Die Bauarbeiten<br />

<strong>für</strong> die neue Geschäftsstelle<br />

des Verbandes mit Service-<br />

und Begegnungszentrum<br />

sowie einem Wohnstift und<br />

Stiftswohnungen haben im Mai<br />

2008 begonnen.<br />

Im Mehrgenerationenhaus sollen<br />

sich Angehörige verschiedener<br />

Generationen im Alltag begegnen,<br />

voneinander lernen und<br />

sich gegenseitig unterstützen.<br />

Herzstück der Einrichtung ist ein<br />

„Offener Treff“, der dreimal<br />

wöchentlich stattfindet. Rund<br />

um diesen Offenen Treff organisiert<br />

der <strong>Caritasverband</strong> generationenübergreifende<br />

Aktivitäten.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

ein Theaterprojekt von älteren<br />

Menschen und Kindern sowie<br />

ein Erzähl- und Literaturcafé.<br />

Not sehen und handeln.<br />

In den letzten Jahren hat die<br />

Gemeindesozialarbeit des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

gemeinsam mit<br />

der Stadt Viersen in allen Viersener<br />

Stadtteilen die sehr erfolgreiche<br />

Initiative „Senioren Miteinander-Füreinander“<br />

ins Leben<br />

gerufen. Deren Angebote, zu<br />

denen beispielsweise eine Hilfsbörse<br />

<strong>für</strong> ältere Menschen oder<br />

eine PC-Gruppe gehören, sind<br />

nun ein wichtiger Bestandteil<br />

der generationenübergreifenden<br />

Arbeit im MGH. Zudem hat die<br />

Initiative eine Kontakt- und Anlaufstelle<br />

„Viersen 55plus“ im<br />

Mehrgenerationenhaus eingerichtet.<br />

Intensiviert hat der <strong>Caritasverband</strong><br />

nicht nur seine generationenverbindenden<br />

Aktivitäten,<br />

sondern auch sein Engagement<br />

<strong>für</strong> Familien. Auch hier gab die<br />

Gemeindesozialarbeit entschei-<br />

dende Impulse. So griff der Verband<br />

schon 2006 die Anregung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

auf, Kindertagesstätten zu<br />

Familienzentren weiterzuentwickeln.<br />

Mittlerweile bildet <strong>das</strong><br />

seit 2002 in ökumenischer Trägergemeinschaft<br />

mit der evangelischenEmmaus-Kirchengemeinde<br />

Willich geführte<br />

Begegnungszentrum KRUMM<br />

gemeinsam mit fünf Kindertagesstätten<br />

den mit Gütesiegel<br />

ausgezeichneten Verbund Familienzentrum<br />

Wekeln. Eine Mitarbeiterin<br />

koordiniert nun den Aufbau<br />

weiterer Familienzentren als<br />

Verbundsysteme in zwei anderen<br />

Willicher Stadtteilen. Die integrative<br />

Kindertagesstätte St.<br />

Christophorus in Viersen will<br />

sich im Jahr 2008 ebenfalls zu<br />

einem zertifizierten Familienzentrum<br />

weiterentwickeln. Dabei<br />

wird die Ausrichtung auf die besonderen<br />

Bedürfnisse behinderter<br />

Kinder und ihrer Familien im<br />

Mittelpunkt stehen.<br />

Die genannten Projekte sind nur<br />

einige von vielen, die der <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Region Kempen-Viersen<br />

in den vergangenen<br />

Jahren initiiert oder fortgeführt<br />

hat. Das Freiwilligen-Zentrum in<br />

Willich wäre hier ebenso zu nennen<br />

wie die Gemeinwesenarbeit<br />

in einer großen Wohnanlage in<br />

Viersen, die im Februar 2009<br />

seit zehn Jahren geleistet wird.<br />

Ein wichtiges Merkmal all dieser<br />

Projekte ist es, <strong>das</strong>s sie die Eigenkräfte<br />

der Menschen stärken<br />

und auf den im Gemeinwesen<br />

vorhandenen Ressourcen aufbauen.<br />

Damit folgt der Verband<br />

seinem Leitbild, <strong>das</strong> er im Jahr<br />

2005 verabschiedet hat. Hier<br />

heißt es: „Es ist eine vorrangige<br />

Zukunftsaufgabe des <strong>Caritasverband</strong>es,<br />

den Menschen zu<br />

helfen, ihren Lebensraum aktiv<br />

und positiv mitzugestalten.“<br />

Peter Babinetz


<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Düren-Jülich e.V.<br />

Zentrumsbildung Chance und<br />

Herausforderung in der Altenpflege<br />

In der Zwischenzeit ist es Allgemeingut<br />

geworden: Die Zahl der<br />

alten Menschen nimmt beständig<br />

zu, die Generation der geburtenstarken<br />

Jahrgänge kommt<br />

in <strong>das</strong> Seniorenalter. Die Menschen<br />

werden, dank des medizinischen<br />

Fortschritts, älter; neue<br />

Krankheitsbilder treten in <strong>das</strong><br />

Bewusstsein der Öffentlichkeit.<br />

Senioren formulieren selbstbewusst<br />

ihre Vorstellungen vom<br />

Leben im Alter.<br />

Wenn es vor Jahren noch einen<br />

überschaubaren Kreis der An-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

bieter und Modelle von Hilfen<br />

gab und <strong>das</strong> Interesse, Versorgungsstrukturen<br />

aufzubauen,<br />

vornehmliche Aufgabe der freien<br />

Wohlfahrtspflege war, so spricht<br />

man heute von einem Markt,<br />

von Kunden und Wettbewerbsstrukturen.<br />

In diesem Spannungsfeld muss<br />

sich zukunftsorientierte Altenpflege<br />

bewegen.<br />

Der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Düren/Jülich e.V. hat dieser<br />

Entwicklung mit dem Modell<br />

des Altenzentrums St. Hildegard<br />

in Jülich Rechnung getragen.<br />

Im Jahr 2004 mündeten die bis<br />

dahin erfolgten Planungen zum<br />

Bau einer Tagespflegeeinrichtung<br />

in Jülich in dem konkreten<br />

Vorhaben, am Standort des Altenheimes<br />

St. Hildegard die bisherigen<br />

Angebote der Pflege,<br />

Betreuung und Beratung in Jülich<br />

zu bündeln und in eine neue<br />

Struktur zu kleiden.<br />

Bereits seit 1986 gibt es an diesem<br />

Standort ein Altenheim mit<br />

152 Wohnplätzen und drei eingestreuten<br />

Kurzzeitpflegeplätzen.<br />

1998 eröffnet <strong>das</strong> Leo-Mariné-<br />

Haus mit seniorengerechtem<br />

Wohnen unmittelbar neben<br />

dem Altenheim. Die Betreuung<br />

der Senioren wird durch <strong>das</strong><br />

● Die Zahl der alten<br />

Menschen nimmt<br />

beständig zu. Die<br />

geburtenstarken Jahrgänge<br />

kommen in <strong>das</strong><br />

Seniorenalter.<br />

� (vl. n. r.) Lothar Frank<br />

Frau Stommel<br />

Heinrich Stommel<br />

Rudolf Stellmach<br />

Bernhard Volkmer<br />

Liesel Sußmann<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 49


Verschiedene Dienste ●<br />

und Einrichtungen an<br />

einem Standort.<br />

Das Altenzentrum �<br />

St. Hildegard in Jülich.<br />

50 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Altenheim sichergestellt. Abgerundet<br />

wird <strong>das</strong> Angebot durch<br />

den „Fahrbaren Mittagstisch“,<br />

der Senioren in der häuslichen<br />

Umgebung mit Essen versorgt.<br />

Im Rahmen des Umbaus wurde<br />

<strong>das</strong> Konzept „Angebote <strong>für</strong> den<br />

Nordkreis Düren – Demenz<br />

braucht Priorität“ entwickelt.<br />

Dies umfasst:<br />

■ den Neubau einer Tagespflege<br />

<strong>für</strong> 14 Senioren aus dem<br />

Einzugsgebiet Nordkreis<br />

Düren<br />

■ die Schaffung von Büroräumen<br />

<strong>für</strong><br />

● die Caritas-Pflegestation<br />

● den Beratungsdienst „Hilfen<br />

zur Orientierung“<br />

● die Demenzberatung<br />

● den Ambulanten Caritas<br />

Hospizdienst Düren<br />

■ den Umbau eines Teilbereiches<br />

des Altenheimes St. Hildegard<br />

<strong>für</strong> die Wohngruppe<br />

Demenz<br />

■ den Neubau eines geschützten<br />

Rundgangs <strong>für</strong> demenzerkrankte<br />

Menschen und<br />

einen Aufenthaltsbereich<br />

Not sehen und handeln.<br />

■ die Erstellung des Gartens <strong>für</strong><br />

ein gesundes Leben nach<br />

Hildegard von Bingen (Sinnengarten)<br />

■ den Umbau im Bestand des<br />

Altenheimes (Souterrain) zum<br />

Gymnastik- und Gruppenraum.<br />

Die baulichen Maßnahmen wurden<br />

durch die „Stiftung Wohlfahrtspflege<br />

NRW“ und die<br />

„ARD Fernsehlotterie“ umfassend<br />

gefördert.<br />

Nach der Umbauphase präsentiert<br />

sich eine differenzierte Angebotspalette<br />

und damit ein<br />

durchgängiges und aufeinander<br />

abgestimmtes System zur Unterstützung<br />

alter Menschen in<br />

unterschiedlichen Lebenslagen.<br />

Beratungsangebote <strong>für</strong> Angehörige<br />

und demenziell erkrankte<br />

Menschen greifen bereits im<br />

häuslichen Umfeld. Unterstützungsleistungen<br />

wie Gesprächskreise<br />

und die Vermittlung von<br />

(niedrigschwelligen) Hilfen stehen<br />

zur Verfügung. Die besondere<br />

Wohn- und Lebenssituation<br />

von demenziell veränderten<br />

Bewohnern wird im stationären<br />

Bereich berücksichtigt.<br />

Je nach Bedarf kann durch den<br />

Beratungsdienst ein individuelles<br />

Angebot erstellt werden. Das<br />

vorhandene Qualitätsmanagementsystem<br />

erfasst alle Angebote<br />

und sichert die aufeinander<br />

abgestimmte Arbeitsweise.<br />

Erstmals stehen verschiedene<br />

Dienste und Einrichtungen an<br />

einem Standort unter der Verantwortung<br />

eines Zentrumsleiters.<br />

Die Pflegedienstleitung<br />

übernimmt die Gesamtverantwortung<br />

der stationären Pflegedienste<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Zentrum. Die<br />

Leitungsmitarbeiter sind in einem<br />

verzahnten System, über<br />

ihren jeweiligen Bereich hinaus,<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Zentrum verantwortlich.<br />

Mitarbeiter werden je nach Bedarfslage<br />

zwischen den Diensten<br />

ausgetauscht.<br />

Damit nimmt <strong>das</strong> Altenzentrum<br />

St. Hildegard bei seiner Eröffnung<br />

im September 2007 wesentliche<br />

Änderungen des Pflegeversicherungsgesetzes<br />

bereits vorweg. (Gesamtversorgung)<br />

Aufgrund der Bündelung der<br />

Angebote an einem Standort<br />

entstehen vielfältige Synergieeffekte.<br />

Angefangen bei der<br />

gemeinsamen Nutzung des Sinnengartens<br />

und der Veranstaltungstechnik<br />

in der Tagespflege<br />

über die technische Vernetzung<br />

bis hin zur effizienten Personaleinsatzplanung.<br />

Im ersten Halbjahr seit der<br />

Eröffnung lassen sich an vielen<br />

konkreten Beispielen die Verbesserungen<br />

bei der Angeboterstellung,<br />

Nutzung und<br />

Vermittlung von Hilfen nachweisen.<br />

Die ersten Bewährungsproben<br />

hat <strong>das</strong> Modell erfolgreich<br />

bestanden.<br />

Rudolf Stellmach


„Unser tägliches Brot – Caritas“<br />

Diözesancaritasverband feiert<br />

2006 75jähriges Bestehen<br />

Mit einem Pontifikalamt im<br />

<strong>Aachen</strong>er Dom feierte am 16.<br />

September Bischof Heinrich<br />

Mussinghoff <strong>das</strong> 75jährige Bestehen<br />

des Diözesancaritasverbandes.<br />

In seiner Predigt hob<br />

Bischof Mussinghoff <strong>das</strong> Motto<br />

des Verbandes „Not sehen und<br />

handeln“ hervor: In 75 Jahren<br />

habe der <strong>Caritasverband</strong> den<br />

Wandel der Zeit, die Nöte und<br />

Sorgen der Menschen gesehen<br />

und Hilfe organisiert.<br />

Not sehen und handeln.<br />

C a r i t a s<br />

75<br />

J a h r e<br />

1 9 3 1 b i s 2 0 0 6<br />

C a r i t a s v e r b a n d<br />

f ü r d a s B i s t u m<br />

A a c h e n e . V.<br />

Im Anschluss fand in der <strong>Aachen</strong>er<br />

Citykirche St. Nikolaus die<br />

Jubiläumsfeier mit rund 400<br />

geladenen Gästen statt. Musikalisch,<br />

tänzerisch und mit Textbeiträgen<br />

wurde die 75jährige<br />

Geschichte des Verbandes im<br />

<strong>Bistum</strong> in einer so genannten<br />

Collage dargestellt und gefeiert.<br />

In diesem Werk wird in Texten,<br />

Bildern, Liedern und Szenen<br />

über Nachdenkliches und Motivierendes<br />

aus der Arbeit der Caritas<br />

berichtet. Im Bühnenstück<br />

wird der Frage nachgegangen,<br />

aus welchem Geist heraus die<br />

Caritas arbeitet. Drei Sprecher<br />

führen durch die Bilder, in dem<br />

sie in der Spannung zwischen<br />

kritischer Nachfrage – wodurch<br />

unterscheidet sich die Caritas<br />

eigentlich von anderen? – und<br />

der Suche nach dem christlichen,<br />

katholischen Profil stehen.<br />

Mitarbeiter der Caritas berichten<br />

über ihre Arbeit. Sie erzählen<br />

von Menschen, denen sie begegnen,<br />

und <strong>das</strong> gesprochene<br />

Wort wird von Bildern und Musik<br />

untermalt, die einlädt und<br />

unter die Haut geht.<br />

Das Bühnenstück wurde in modifizierter<br />

Form noch zwei weitere<br />

Male aufgeführt und einem<br />

größeren Publikum zugänglich<br />

gemacht. Am Fronleichnamstag<br />

2007 im Rahmen der <strong>Aachen</strong>er<br />

Heiligtumsfahrt in <strong>Aachen</strong> auf<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

dem Hof und ein weiteres Mal<br />

im Kontext des Katholikentages<br />

im Juni 2008 auf der Bühne auf<br />

dem Marktplatz vor dem historischen<br />

Rathaus in Osnabrück.<br />

Gerd Schnitzler<br />

� Das Ensemble auf der<br />

Bühne auf dem Hof in<br />

<strong>Aachen</strong>.<br />

� Im Bühnenstück wird<br />

der Frage nachgegangen<br />

aus welchem Geist<br />

heraus die Caritas<br />

arbeitet.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 51


Der Verband will einen ●<br />

Beitrag zur Mitgestaltung<br />

einer sozial und<br />

gerechten Gesellschaft<br />

leisten.<br />

Die Geschäftsstelle ●<br />

inhaltlich-strategisch<br />

stärker profilieren.<br />

Grundsatzfragen ●<br />

Theologie und Ethik.<br />

52 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

DiCV Geschäftsstelle<br />

Die Jahre 2004 bis 2008 waren<br />

in der DiCV-Geschäftsstelle geprägt<br />

durch Prozesse ständiger<br />

Veränderung, die zurzeit Gestalt<br />

annehmen in einer veränderten<br />

Aufbaustruktur. Ab 01.01.2009<br />

wird die Geschäftsstelle mit insgesamt<br />

drei Bereichen – Theologische<br />

Grundlagen und Verbandsarbeit,<br />

Facharbeit und<br />

Sozialpolitik, Verwaltung und<br />

Zentrale Funktionen – sowie der<br />

Geschäftsführung am Netz sein.<br />

Durch Kürzungen von Kirchensteuer-<br />

und Landesmitteln gleichermaßen<br />

in Handlungsdruck<br />

gebracht, führten Personalreduzierungen<br />

bereits im Jahr 2007<br />

dazu, <strong>das</strong>s sich die Geschäftsführung<br />

und der DiCV-Vorstand<br />

erneut mit der Frage der Zukunftssicherung<br />

befassen mussten.<br />

Für die Umstrukturierung<br />

2005 war ausschlaggebend gewesen,<br />

die Geschäftsstelle inhaltlich-strategisch<br />

stärker und<br />

neu zu profilieren. Für die insgesamt<br />

vier Fachbereiche – Gesundheit<br />

und Pflege, Familie<br />

und Erziehung, Soziale Sicherung<br />

und Integration sowie<br />

Verbandsentwicklung und Mitgliedschaft<br />

– sollten die auf<br />

<strong>Bistum</strong>sebene relevanten<br />

Kernfunktionen eines Spitzenverbandes,<br />

anwaltschaftliche<br />

Interessensvertretung und<br />

Fachberatung sowie die Dienstleistungsfunktion<br />

gleichermaßen<br />

gelten.<br />

Neu investiert worden ist in den<br />

Aufbau einer Stelle ,Grundsatzfragen<br />

Theologie und Ethik’, seit<br />

November 2006 zunächst in der<br />

Geschäftsführung angesiedelt.<br />

Als neue Dienstleistung und<br />

Angebot des Spitzenverbandes<br />

ist damit eine Schwerpunktsetzung<br />

vorgenommen, jedoch<br />

zugleich kein theologisch-ethisches<br />

Sondergebiet etabliert<br />

worden, vielmehr wurde die<br />

Not sehen und handeln.<br />

Querschnittsaufgabe mit personeller<br />

Ressource ausgestattet,<br />

um den Fragen nach Menschenwürde,<br />

Christlichkeit und<br />

ethischer Verantwortung in der<br />

Arbeit systematisch nachzugehen.<br />

Die Maßgabe, finanzielle Kürzungen<br />

durch Personlreduzierung<br />

und den Abbau von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern<br />

ohne betriebliche Kündigung<br />

realisieren zu wollen, führte jedoch<br />

bald die Geschäftsstelle in<br />

eine Grenzsituation. Die Frage<br />

der Funktionstüchtigkeit – wie<br />

kann es ohne Qualitätseinbußen<br />

gelingen, bisherige und neue<br />

zentrale Funktionen als Spitzenverband<br />

wahrzunehmen, obwohl<br />

in der Geschäftsstelle<br />

wesentlich weniger Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter tätig<br />

sind? – stand in den Jahren<br />

2007 und 2008 neu auf der<br />

Agenda. Die kurze Lebensdauer<br />

von Aufbaustrukturen zeigte<br />

sich angesichts rasant sich ändernder<br />

Umwelten ein weiteres<br />

Mal sehr deutlich und forderte<br />

über Anpassungen hinaus massive<br />

Einschnitte, die sich in neuen<br />

inhaltlichen Priorisierungen<br />

sowie spürbaren Veränderungen<br />

<strong>für</strong> die Mitarbeiterschaft<br />

zeigen. ‚Systematische Aufgabenkritik’<br />

<strong>für</strong> die DiCV-Geschäftsstelle<br />

wäre 2007 sicher<br />

die passende Intervention gewesen<br />

– und dies mit Einbeziehen<br />

von Verbänden, Einrichtungen<br />

und Diensten. Die Zeiten,<br />

u.a. bedingt durch Wechsel von<br />

Verantwortlichkeiten in Vorständen<br />

und weiteren Verbandsgremien,<br />

waren zu turbulent, um<br />

diesen Schritt in der Verbandsentwicklung<br />

durchzuführen. Die<br />

Antwort auf die Frage, wie die<br />

DiCV-Geschäftsstelle zukünftig<br />

auf <strong>Bistum</strong>sebene ihre Arbeit<br />

gut leisten soll, gab schließlich<br />

der Diözesancaritasrat mit seinem<br />

Organisationsbeschluss<br />

am 14. März 2008.<br />

Im Dienst einer Caritas, die zugleich<br />

Caritas der Kirche und<br />

Verband der Freien Wohlfahrtspflege<br />

ist, gibt es ab 01.01.2009<br />

auf <strong>Bistum</strong>sebene eine Geschäftsstelle<br />

mit den beiden<br />

inhaltlichen Bereichen ‚Theologische<br />

Grundlagen und Verbandsarbeit’<br />

und ‚Facharbeit<br />

und Sozialpolitik’ sowie dem<br />

Bereich ‚Zentrale Funktionen’<br />

und der Geschäftsführung, die<br />

weiterhin ihre Gliederungen und<br />

Mitglieder darin unterstützt,<br />

<strong>das</strong>s diese ihre Aufgaben satzungsgemäß,<br />

wirksam und wirtschaftlich<br />

erfüllen und der Verband<br />

insgesamt seinen Beitrag<br />

zur Mitgestaltung einer sozial<br />

gerechten Gesellschaft leistet.<br />

Getreu den Prinzipien, im Gesamt<br />

der verbandlichen Caritas<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> Synergien zu<br />

nutzen, Energien zu bündeln<br />

und innerhalb des Verbandes<br />

Arbeitsteilung zu realisieren,<br />

wird die Geschäftsstelle zurzeit<br />

umgebaut. Dabei erfährt sie die<br />

gleichen Brüche und Nöte sowie<br />

Sorgen um die Existenz, wie<br />

diese überall zurzeit erlebt werden.<br />

Ihren Auftrag „Not sehen<br />

und handeln“ muss die Caritas<br />

unter Bedingungen, wo <strong>das</strong><br />

Ringen um Existenzsicherung in<br />

Politik, Kirche und Gesellschaft<br />

dominiert, umso stärker konkret<br />

in die Tat umsetzen. Ihren Beitrag<br />

dazu will die DiCV-Geschäftsstelle<br />

auch in Zukunft<br />

subsidiär und solidarisch im Gesamtverband<br />

leisten.<br />

Monika Van Vlodrop


Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Arbeitsfeld ,Hilfen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung’<br />

Herausforderungen an anwaltschaftlicheInteressensvertretung<br />

und Fachberatung<br />

2003 entschied <strong>das</strong> Land NRW,<br />

den beiden Landschaftsverbänden<br />

in NRW die Gesamtzuständigkeit<br />

<strong>für</strong> alle Wohnhilfen <strong>für</strong><br />

Menschen mit Behinderung im<br />

Rahmen der Eingliederungshilfe<br />

des Sozialgesetzbuches SGB XII<br />

zu übertragen, zunächst befristet<br />

bis zum 30. Juni 2010.<br />

Diese Entscheidung hat in ihren<br />

Auswirkungen die Arbeit der<br />

vergangenen vier Jahre im Arbeitsfeld<br />

‚Hilfen <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Behinderung’ geprägt und<br />

auch Konsequenzen <strong>für</strong> die<br />

DiCV Geschäftsstelle gehabt.<br />

Angesichts knapper Kassen<br />

wird versucht, den in den letzten<br />

Jahrzehnten ständig ansteigenden<br />

Ausgaben in der Eingliederungshilfe<br />

Einhalt zu gebieten.<br />

Auf der anderen Seite erhalten<br />

Menschen mit Behinderung ihre<br />

Leistungen auf der Grundlage<br />

eines zwischen Landschaftsverbänden<br />

und Freier Wohlfahrtspflege<br />

vereinbarten individuellen<br />

Hilfeplanverfahrens, wobei <strong>das</strong><br />

Wunsch- und Wahlrecht der<br />

Menschen mit Behinderung<br />

berücksichtigt wird und die Leitziele<br />

<strong>für</strong> alle Angebote Selbstbestimmung<br />

und Teilhabe am Leben<br />

in der Gesellschaft sind. Die<br />

Hauptursache der Kostensteigerung<br />

liegt nicht in einer Leistungsausweitung<br />

<strong>für</strong> den einzelnen<br />

Menschen, sondern in<br />

der steigenden Anzahl von Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Die Zahl alter Menschen mit Behinderung<br />

ist stark zunehmend.<br />

In Anerkenntnis dieser Entwicklung<br />

und der damit verbundenen<br />

finanziellen Belastungen der<br />

öffentlichen Haushalte haben<br />

die Einrichtungsträger der Behindertenhilfe<br />

äußerst moderate<br />

Abschlüsse der Vergütungen<br />

mit den Sozialleistungsträgern<br />

hingenommen.<br />

Für die DiCV Geschäftsstelle<br />

war es in den Jahren 2004 bis<br />

2008 eine besondere Herausforderung,<br />

in vielen Spannungsfeldern<br />

spitzenverbandlich erkennbar<br />

zu agieren und sowohl<br />

die Fachberatung als auch die<br />

anwaltschaftliche Interessenvertretung<br />

sicherzustellen und zu<br />

qualifizieren. Anwalschaftliche<br />

Interessensvertretung erfolgt sowohl<br />

in der LAG, durch Mitgliedschaft<br />

in Gremien und Arbeitsausschüssen<br />

und auch in der<br />

Zusammenarbeit der fünf Diözesancaritasverbände<br />

in NRW.<br />

Gemeinsame Positionen trugen<br />

dazu bei, konkret Einfluss auf<br />

Politik zu nehmen. Fachlich und<br />

wirtschaftlich relevante Fragen<br />

der Einrichtungsträger wurden<br />

mit Unterstützung des Spitzenverbandes<br />

mit dem LVR Rheinland<br />

verhandelt. Anwaltschaftliche<br />

Interessensvertretung<br />

gelingt besser, wenn Einrichtungen<br />

und Dienste, die dem DiCV<br />

als Spitzenverband der Freien<br />

Wohlfahrtspflege angeschlossen<br />

sind, einbezogen sind. Ziel<br />

ist und bleibt es, <strong>für</strong> die Sicherung<br />

und Gewährleistung von<br />

Rechten der Menschen mit Behinderung<br />

mit einzutreten. AnwaltschaftlicheInteressensvertretung<br />

ist immer politisch und<br />

beinhaltet, <strong>das</strong>s dann interve-<br />

niert wird, wenn strukturelle<br />

oder Verfahrensänderungen dazu<br />

führen, <strong>das</strong>s Menschen<br />

Schaden leiden oder Entwicklungen<br />

zu Lasten von Einrichtungen<br />

und Diensten gehen. So<br />

geschehen im Jahr 2005, als<br />

<strong>das</strong> sog. Interessenbekundungsverfahren<br />

zunächst abgewendet<br />

werden konnte.<br />

Die spitzenverbandliche Kernfunktion<br />

Fachberatung änderte<br />

sich im Zuge der Entwicklung in<br />

den vorangegangenen vier Jahren<br />

dahingehend, <strong>das</strong>s mehr<br />

politische Unterstützung und<br />

Gremienarbeit und weniger konzeptionelle<br />

Beratung gefragt<br />

waren. Bei allen Änderungen in<br />

der politischen, aber auch konzeptionellenSchwerpunktsetzung<br />

versteht die DiCV Geschäftsstelle<br />

ihren Auftrag so,<br />

Menschen mit Behinderung ein<br />

möglichst selbst bestimmtes<br />

Leben zu ermöglichen und Träger<br />

von Einrichtungen und Diensten<br />

entsprechend darin zu unterstützen,<br />

<strong>das</strong>s sie da<strong>für</strong> die<br />

nötige Infrastruktur, aber insbesondere<br />

auch <strong>das</strong> entsprechende<br />

Qualitätsangebot vorhalten<br />

können.<br />

Bettina Offergeld<br />

● Das Wunsch- und<br />

Wahlrecht der Menschen<br />

mit Behinderung<br />

wird berücksichtigt.<br />

● Für die Sicherung und<br />

Gewährleistung von<br />

Rechten der Menschen<br />

mit Behinderung<br />

eintreten.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 53


Nach Beschluß des<br />

Diözesancaritasrates im<br />

Jahr 1998 trennt sich<br />

der DiCV schrittweise<br />

von Einrichtungen in<br />

eigener Trägerschaft.<br />

Dabei ist vorrangiges<br />

Ziel, sowohl neue Träger<br />

innerhalb der eigenen<br />

verbandlichen Strukturen<br />

zu finden als auch<br />

die regionale Ebene<br />

durch die Trägerschaft<br />

von Einrichtungen und<br />

Diensten zusätzlich zu<br />

stärken. Im Zuge dieser<br />

Entwicklungen sind<br />

neue GmbH-Strukturen<br />

entstanden.<br />

54 2004– 2008<br />

�<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Beteiligung<br />

Caritas<br />

Gemeinschafts-<br />

Stiftung<br />

DiCV<br />

<strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V.<br />

VFC<br />

Verein zur<br />

Förderung der<br />

Caritasarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V.<br />

Bischöfliche<br />

Stiftung<br />

Hilfe <strong>für</strong><br />

Mutter und<br />

Kind<br />

Not sehen und handeln.<br />

10%<br />

90%<br />

10%<br />

80%<br />

ACD<br />

<strong>Aachen</strong>er<br />

Caritasdienste<br />

GmbH<br />

CBW<br />

Caritas<br />

Behindertenwerk<br />

GmbH<br />

CLW<br />

Caritas<br />

Lebenswelten<br />

GmbH<br />

Krefelder<br />

Caritasheime<br />

GmbH<br />

10%<br />

10%<br />

90%<br />

90%<br />

10%<br />

RCV<br />

Regionaler<br />

<strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V.<br />

RCV<br />

Regionaler<br />

<strong>Caritasverband</strong><br />

Eifel e.V.<br />

RCV<br />

Regionaler<br />

<strong>Caritasverband</strong><br />

Krefeld e.V.


Verein zur Förderung der Caritasarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

Der Verein zur Förderung der<br />

Caritasarbeit im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

e.V. (VFC) wurde im Jahre 1984<br />

gegründet und im Mai 1985 in<br />

<strong>das</strong> Vereinsregister eingetragen.<br />

Er widmet sich Aufgaben karitativer<br />

und sozialer Hilfe und dient<br />

der Förderung der Caritasarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. Nach der<br />

Satzung kann der Verein zur<br />

Verwirklichung seiner Zwecke<br />

Einrichtungen und Dienste der<br />

Alten-, Kranken- und Jugendhilfe<br />

in eigener Trägerschaft betreiben.<br />

Weiterhin unterhält der<br />

VFC einen Hilfefonds zur Gewährung<br />

von Zuschüssen und<br />

zinslosen oder zinsgünstigen<br />

Darlehen an die Verbände und<br />

Einrichtungen der Caritas im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>, um diese bei<br />

der Erfüllung ihrer Aufgaben zu<br />

unterstützen. Der Satzungszweck<br />

wird schließlich auch mittelbar<br />

durch die vermögensverwaltenden<br />

Tätigkeiten des VFC<br />

erfüllt: Der Verein verfügt über<br />

rund 25 Immobilienobjekte, die<br />

er – meist nach entsprechenden<br />

Umbauarbeiten – an regionale<br />

Caritas- und Fachverbände sowie<br />

an Tochtergesellschaften<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V. (DiCV) zur<br />

Nutzung als Geschäfts- oder<br />

Beratungsstelle oder als (teil)<br />

stationäre Einrichtung vermietet.<br />

Geborene Mitglieder des Vereins<br />

sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder<br />

des DiCV, sofern sie<br />

der Mitgliedschaft zustimmen.<br />

Über die Aufnahme weiterer Mitglieder<br />

entscheidet der Vorstand.<br />

Der Vorstand des VFC<br />

setzt sich aus drei Personen zusammen,<br />

wobei der Erste Vorsitzende<br />

und der Direktor des<br />

<strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V. aufgrund ihrer<br />

Funktion geborene Vorstands-<br />

mitglieder des VFC sind. Der<br />

Vorstand führt nach der Satzung<br />

die Geschäfte des Vereins. Die<br />

operative Geschäftsführung ist<br />

an den Leiter des Bereiches<br />

‚Zentrale Funktionen’ des DiCV<br />

delegiert, die Wahrnehmung der<br />

Trägervertretung in den Einrichtungen,<br />

die sich in Trägerschaft<br />

des VFC befinden bzw. in der<br />

Vergangenheit befanden, erfolgt(e)<br />

– je nach Aufgabenstellung<br />

der Einrichtung – durch den<br />

Leiter des Bereichs ‚Gesundheit<br />

und Pflege’ bzw. die Leiterin des<br />

Bereichs ‚Familie und Erziehung’<br />

der DiCV-Geschäftsstelle.<br />

Änderung der Vereinsstruktur<br />

und der inhaltlichen<br />

Schwerpunktsetzung<br />

In den vergangenen vier Jahren<br />

vollzog sich ein Wandel vom ‚alten’<br />

zu einem ‚neuen’ VFC, der<br />

sich nach außen am deutlichsten<br />

im Wechsel der Trägerschaft<br />

von Einrichtungen manifestiert,<br />

dem jedoch intensive<br />

inhaltlich-konzeptionelle Überlegungen<br />

der Gremien vorausgegangen<br />

waren. Bereits seit<br />

Gründung des VFC war dieser<br />

Träger von zwei Altenheimen in<br />

<strong>Aachen</strong> und einer Mutter-Kind-<br />

Kureinrichtung in Monschau-<br />

Höfen; ein drittes Altenheim in<br />

Alsdorf-Hoengen kam einige<br />

Jahre später hinzu. Diese Ein-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

richtungen sowie der Betrieb<br />

von zwei (bis 2001 drei) Altenwohnanlagen<br />

in <strong>Aachen</strong> bildeten<br />

über viele Jahre den<br />

Schwerpunkt der ideellen Tätigkeiten<br />

des Vereins.<br />

Die Ende der 1990er Jahre von<br />

den Gremien des DiCV getroffene<br />

Entscheidung, sich von<br />

Einrichtungsträgerschaften zu<br />

trennen und diese an örtliche<br />

Verbände abzugeben, um sich<br />

auf die spitzenverbandlichen<br />

Funktionen zu konzentrieren,<br />

sollte analoge Anwendung auf<br />

die Altenheime des VFC finden.<br />

Nach Gründung einer Trägergesellschaft<br />

unter Mehrheitsbeteiligung<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong><br />

die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />

<strong>Aachen</strong>-Land e.V. wurden die<br />

drei Altenheime des VFC<br />

schließlich mit Wirkung vom<br />

01. 01. 2004 auf die neue Trägergesellschaft<br />

übertragen.<br />

Parallel zu dieser Entwicklung<br />

fanden ab Beginn des neuen<br />

Jahrtausends insbesondere Beratungen<br />

über die Zukunft der<br />

Mutter-Kind-Kureinrichtung des<br />

VFC, <strong>das</strong> St. Josefs-Haus in<br />

Monschau-Höfen, statt. Aufgrund<br />

der gesundheitspolitischen<br />

Entwicklungen im Kurbereich<br />

und der restriktiven<br />

Bewilligungspraxis der Krankenkassen<br />

verschlechterte sich die<br />

●<br />

Der VFC unterhält<br />

einen Hilfefonds zur<br />

Gewährung von<br />

Zuschüssen und<br />

Darlehen an die<br />

Verbände und<br />

Einrichtungen der<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong>.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 55


Wohnanlage �<br />

<strong>für</strong> ältere Menschen<br />

in der <strong>Aachen</strong>er<br />

Trautnerstraße.<br />

Ein Teil des St. Josefs- ●<br />

Hauses sollte als Wohnheim<br />

<strong>für</strong> Behinderte<br />

genutzt werden.<br />

56 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

wirtschaftliche Situation des St.<br />

Josefs-Hauses dramatisch.<br />

Zahlreiche Mutter-Kind-Kuren<br />

hatten nicht mehr die betriebswirtschaftlich<br />

erforderliche<br />

Gruppengröße, zunehmend<br />

mussten Kuren komplett abgesagt<br />

werden. Die fixen Betriebskosten<br />

liefen jedoch weiter und<br />

ließen sich trotz Kurzarbeit und<br />

anderer Maßnahmen nicht mehr<br />

reduzieren. Die Suche nach<br />

neuen Perspektiven mündete<br />

schließlich im Herbst 2003 in<br />

Überlegungen, die inhaltliche<br />

Ausrichtung der Einrichtung zu<br />

ändern und die Trägerschaft auf<br />

die Caritas Lebenswelten GmbH<br />

(CLW) als Tochter des DiCV zu<br />

übertragen. Das Konzept sah<br />

eine integrative ‚Mischnutzung’<br />

der Immobilie vor: Ein Teil des<br />

Gebäudekomplexes sollte als<br />

Wohnheim <strong>für</strong> Behinderte genutzt<br />

werden, der andere Teil<br />

weiterhin als Kur- und Bildungseinrichtung,<br />

nunmehr jedoch mit<br />

der Zielgruppe ‚Menschen mit<br />

Behinderungen und ihre Angehörigen’.<br />

Nach schwierigen<br />

Verhandlungen mit den Kostenträgern<br />

über die Refinanzierung<br />

der veränderten Leistungsangebote<br />

konnte zum 1. Oktober<br />

2004 bei weitgehender Übernahme<br />

der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Betrieb auf die<br />

CLW übertragen und damit <strong>das</strong><br />

neue Konzept realisiert werden.<br />

Mit der Abgabe der Einrichtungen<br />

stellte sich <strong>für</strong> den VFC die<br />

Frage nach der künftigen Verwirklichung<br />

seiner Satzungs-<br />

Not sehen und handeln.<br />

zwecke. Vorstand und Mitgliederversammlung<br />

waren sich einig,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> verbleibende Vermögen<br />

des VFC in einen neuen<br />

Zusammenhang gestellt und <strong>für</strong><br />

die soziale Arbeit erhalten bleiben<br />

müsse. Maßgeblich bei den<br />

Überlegungen war, <strong>das</strong>s zur Sicherung<br />

der Gemeinnützigkeit<br />

des VFC weiterhin eigene unmittelbare,<br />

selbstlose Tätigkeiten<br />

durch den Verein wahrgenommen<br />

werden sollten, etwa<br />

durch die Trägerschaft von<br />

Diensten oder Einrichtungen.<br />

Im September 2004 beschlossen<br />

schließlich die Gremien des<br />

VFC, die Erziehungsberatungsstellen<br />

des DiCV zu übernehmen,<br />

soweit <strong>für</strong> diese keine<br />

regionalen Träger gefunden<br />

würden. Die Verhandlungen mit<br />

den regionalen Caritas- und<br />

Fachverbänden ergaben, <strong>das</strong>s<br />

dies <strong>für</strong> fünf Erziehungsberatungsstellen<br />

der Fall sein würde.<br />

Nach einem langwierigen Verfahren<br />

seitens des Landesjugendhilfeausschusses<br />

und des<br />

Landesjugendamtes erhielt der<br />

VFC am 27. Juni 2005 die Anerkennung<br />

als Freier Träger der<br />

Jugendhilfe. Damit war die Voraussetzung<br />

geschaffen, um<br />

schließlich zum 1. August 2005<br />

die Erziehungsberatungsstellen<br />

in <strong>Aachen</strong>, Alsdorf, Kempen,<br />

Monschau und Viersen zu übernehmen.<br />

Mit der Übernahme<br />

der Erziehungsberatungsstellen<br />

bekam der VFC eine neue inhaltliche<br />

Prägung, die sein Bild<br />

und auch die Arbeit der Gremi-<br />

en in den nächsten Jahren mitbestimmen<br />

wird.<br />

Änderung der Mitglieder- und<br />

Gremienstruktur<br />

Nach über 20jähriger Mitgliedschaft<br />

erklärten im Mai 2006<br />

vier der ‚Alt’- bzw. Gründungsmitglieder<br />

altersbedingt ihren<br />

Austritt aus dem Verein zur<br />

Förderung der Caritasarbeit im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>. Dieser Schritt<br />

wurde bereits auf der Mitgliederversammlung<br />

2005 angekündigt<br />

und von den anderen Mitgliedern<br />

mit Verständnis und mit<br />

herzlichem Dank <strong>für</strong> <strong>das</strong> in den<br />

beiden vergangenen Jahrzehnten<br />

Geleistete entgegen genommen.<br />

Der VFC besteht auf der<br />

Mitgliederseite nunmehr aus<br />

den fünf Vorstandsmitgliedern<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Satzungsänderung<br />

Ein weiterer ‚Vorgang von besonderer<br />

Bedeutung’ war die<br />

Änderung der Vereinssatzung<br />

im Jahre 2005. Die Satzung<br />

enthielt bis dahin eine generelle<br />

Befreiung der VFC-Vorstandsmitglieder<br />

vom Verbot von<br />

‚In-Sich-Geschäften’. Die Vorstandsmitglieder<br />

waren damit in<br />

der Lage, in ihren verschiedenen<br />

Funktionen, die sie innehatten,<br />

mit sich selbst Geschäfte<br />

abzuschließen.<br />

Bei der Beantragung von Zuschussmitteln<br />

<strong>für</strong> den Kauf und<br />

Umbau einer Immobilie, die zur<br />

Nutzung als integrative Kindertagesstätte<br />

an einen anderen<br />

karitativen Träger vermietet<br />

werden sollte, machte der<br />

Zuschussgeber die Förderung<br />

davon abhängig, <strong>das</strong>s die satzungsmäßige<br />

Befreiung der Vorstandsmitglieder<br />

von ‚In-Sich-<br />

Geschäften’ mit anderen<br />

Gemeinnützigen begrenzt wurde.<br />

Nach Prüfung der vorge-


schlagenen – materiell geringfügigen<br />

– Satzungsänderung wurde<br />

diese auf der Mitgliederversammlung<br />

beschlossen, nicht<br />

zuletzt auch deshalb, weil zwischenzeitlich<br />

auch andere Zuschussgeber<br />

ihre Förderbedingungen<br />

entsprechend<br />

angepasst haben.<br />

Betriebsprüfung<br />

Weiterhin zu erwähnen ist eine<br />

Betriebsprüfung durch die Finanzverwaltung,<br />

die im Oktober<br />

2006 stattfand und die Jahre<br />

2001 bis 2003 umfasste. Als Ergebnis<br />

der Prüfung stellte <strong>das</strong><br />

Finanzamt eine Umsatzsteuerpflicht<br />

<strong>für</strong> Leistungen fest, die<br />

<strong>das</strong> St. Josefs-Haus in Monschau-Höfen<br />

gegenüber dem<br />

DiCV erbracht hatte. Bis dahin<br />

war man seitens des VFC und<br />

des DiCV von einer Organschaft<br />

zwischen beiden Trägern ausgegangen,<br />

zumal bei früheren<br />

Betriebsprüfungen eine derartige<br />

Steuerpflicht nicht festgestellt<br />

wurde. In der Konsequenz<br />

hatte der VFC eine Umsatzsteuernachzahlung<br />

zu leisten, deren<br />

Volumen sich jedoch in erträglichen<br />

Grenzen hielt. Aufgrund<br />

der Übertragung des St. Josefs-<br />

Hauses auf die CLW im Oktober<br />

2004 (siehe oben) erwuchs dem<br />

VFC aus der Feststellung des<br />

Finanzamtes keine langfristige<br />

Problematik. Weitere Feststellungen<br />

ergaben sich aus der<br />

Betriebsprüfung nicht.<br />

Objektverwaltung<br />

Auch im Bereich der Objektverwaltung<br />

traten im Berichtszeitraum<br />

signifikante Änderungen<br />

ein. Nachdem ab Mitte der<br />

1990er Jahre viele Mitgliedsverbände<br />

des DiCV expandierten<br />

und infolgedessen zunehmenden<br />

Raumbedarf hatten, der<br />

zum Teil vom VFC – bisweilen<br />

unter Einsatz erheblicher Investitionen<br />

– abgedeckt wurde,<br />

führten ab 2004 zwei Entwicklungen<br />

zur Kündigung mehrerer<br />

Mietverträge seitens der Mieter.<br />

Einige Mieter konnten die Objekte<br />

nicht mehr halten, weil <strong>das</strong><br />

ursprüngliche Konzept und/oder<br />

die Refinanzierung nicht mehr<br />

trugen, andere Verbände hatten<br />

in den vergangenen Jahren Eigenkapital<br />

aufgebaut und waren<br />

nunmehr in der Lage, eigene<br />

Immobilien zu erwerben.<br />

Auch wenn die Gründe der Mieter<br />

<strong>für</strong> die Kündigung der Mietverhältnisse<br />

jeweils nachvollziehbar<br />

sind, bringt dies den<br />

VFC doch in eine schwierige Situation:<br />

Die Lage auf dem Immobilienmarkt,<br />

daneben auch<br />

steuerliche Aspekte, sprechen<br />

häufig gegen einen Verkauf der<br />

Objekte; andererseits sieht sich<br />

der VFC nicht als Vermieter<br />

‚normaler’ Wohnungen auf dem<br />

freien Wohnungsmarkt. Daher<br />

muss in jedem Einzelfall ein neues<br />

Nutzungskonzept <strong>für</strong> die frei<br />

werdenden Häuser entwickelt<br />

werden, <strong>das</strong> dem sozialen Auftrag<br />

des VFC entspricht und<br />

auch eine längerfristige Perspektive<br />

aufweist, um nicht<br />

nach wenigen Jahren erneut in<br />

eine vergleichbare Situation zu<br />

geraten. Glücklicherweise konnten<br />

bislang immer Verbände<br />

oder Einrichtungsträger gefunden<br />

und mit diesen tragfähige<br />

Lösungen <strong>für</strong> eine längerfristige<br />

Nutzung der betreffenden Objekte<br />

entwickelt werden.<br />

An einer Reihe von Objekten<br />

waren in den vergangenen vier<br />

Jahren notwendige und zum Teil<br />

erhebliche Instandhaltungs- und<br />

Sanierungsmaßnahmen durchgeführt<br />

worden. Exemplarisch<br />

ist etwa die Erneuerung der Türund<br />

Fensteranlage in der Altenwohnanlage<br />

Trautnerstraße 6 in<br />

<strong>Aachen</strong> zu nennen. Nach rund<br />

30jähriger Nutzung wurde die<br />

noch in Einfachverglasung ausgeführte<br />

Tür- und Fensteranlage<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

durch moderne, doppelt verglaste<br />

Holztüren und -fenster<br />

ersetzt. Notwendig wurde diese<br />

Maßnahme, weil die vorhandenen<br />

Türen und Fenster verzogen<br />

und damit in ihrer Funktion eingeschränkt<br />

waren; sie erschien<br />

jedoch vor allem auch im Hinblick<br />

auf die Verbesserung der<br />

Energieeffizienz, die sich in den<br />

Nebenkosten der Mieter niederschlägt,<br />

sinnvoll. Weitere ‚typische’<br />

Maßnahmen sind die<br />

Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden<br />

und die Erneuerung<br />

von Heizungsanlagen, die in<br />

mehreren Objekten vorgenommen<br />

werden mussten.<br />

Neben der Bewirtschaftung der<br />

Immobilien, die sich seit vielen<br />

Jahren im Besitz des VFC befinden,<br />

trat der VFC im Berichtszeitraum<br />

wiederholt auch als ‚Investor’<br />

auf, insbesondere im<br />

Bereich der Einrichtungen <strong>für</strong><br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

So erwarb er mehrere Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kinder sowie ein<br />

Wohnheim, um sie nach entsprechenden<br />

Umbauarbeiten<br />

als integrative Tageseinrichtungen<br />

bzw. als Wohnheim <strong>für</strong> Behinderte<br />

an die CLW (weiter) zu<br />

vermieten.<br />

Über die Seniorenwohnanlage in<br />

der Neustraße 3-5 in <strong>Aachen</strong>,<br />

die der VFC seit rund 30 Jahren<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> verwaltet,<br />

fanden zwischen den beiden<br />

Beteiligten ab Mitte 2006<br />

Verhandlungen über einen Eigentümerwechsel<br />

statt. Im Zuge<br />

der Konsolidierungsmaßnahmen<br />

wollte sich <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> von dem Objekt trennen<br />

und bot es dem VFC zum Kauf<br />

an. Nah einem langwierigen<br />

‚Preisfindungsprozess’ konnten<br />

sich die Verhandlungspartner im<br />

Frühjahr 2008 einigen. Derzeit<br />

werden die letzten Details des<br />

Notarvertrages geklärt.<br />

Martin Novak<br />

●<br />

Neue individuelle<br />

Nutzungskonzepte <strong>für</strong><br />

frei werdende Objekte.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 57


In 14 Produktionsabteilungen<br />

werden Aufträge<br />

vorwiegend industrieller<br />

Kunden bearbeitet.<br />

�<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Caritas-Behindertenwerk GmbH<br />

Das Caritas-Behindertenwerk ist<br />

1976 gegründet worden. Gesellschafter<br />

sind der <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

sowie der <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />

<strong>Aachen</strong>-Land e.V. mit 90 % bzw.<br />

10 % Geschäftsanteilen.<br />

Die Caritas-Behindertenwerk<br />

GmbH ist Träger von sechs<br />

Werkstätten mit Behinderten<br />

Menschen. Die Standorte sind<br />

in Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> und<br />

im einzelnen: Eschweiler, Eschweiler-Röhe,Eschweiler-Weisweiler,<br />

Alsdorf, Würselen und<br />

Monschau-Imgenbroich.<br />

Die Caritas-Werkstätten bieten<br />

zur Zeit fast 1000 Menschen,<br />

die nicht oder noch nicht auf<br />

dem „ersten Arbeitsmarkt“ zu<br />

vermitteln sind, Arbeit.<br />

In 14 unterschiedlichen Produktionsabteilungen<br />

werden Aufträge<br />

vorwiegend industrieller Kunden<br />

bearbeitet. Schwerpunkte<br />

sind Zulieferarbeiten <strong>für</strong> die Automobilindustrie,<br />

Montage- und<br />

Verpackungsarbeiten, Metallver-<br />

Caritas Lebenswelten GmbH<br />

Die Caritas Lebenswelten GmbH<br />

wird von den Gesellschaftern<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> zu 80%, <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Regionen <strong>Aachen</strong>-<br />

Stadt und <strong>Aachen</strong> Land zu 10%<br />

und <strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Eifel zu 10% getragen.<br />

Die Caritas Lebenswelten GmbH<br />

ist Trägerin von 11 Kindertagesstätten<br />

mit integrativen und<br />

heilpädagogischen Betreuungsangeboten.<br />

In diesen Einrichtungen<br />

werden zur Zeit 664 Kinder<br />

58 2004 – 2008 Not sehen und handeln.<br />

arbeitung, industrielle Holzverarbeitung,<br />

Grünflächenpflege,<br />

Druckerei, Steri und Aluverarbeitung.<br />

In den Werkstätten werden die<br />

behinderten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter durch spezielle<br />

Schulungsmaßnahmen auf ihre<br />

berufliche Tätigkeit vorbereitet.<br />

Soziale Betreuung und Bildung<br />

der behinderten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind von<br />

zentraler Bedeutung im Arbeitsalltag<br />

in einer Behindertenwerkstatt.<br />

So ist in den vergangenen<br />

betreut, davon 179 Kinder mit<br />

besonderem Förderungsbedarf.<br />

Der Schwerpunkt der Caritas<br />

Lebenswelten GmbH im Wohnbereich<br />

<strong>für</strong> Erwachsene ist die<br />

Betreuung und Begleitung von<br />

Menschen mit geistiger Behinderung.<br />

Die Caritas Lebenswelten<br />

GmbH ist Trägerin von fünf<br />

Wohnheimen mit 139 Bewohnern.<br />

68 Klienten werden in ambulanten<br />

Wohnformen begleitet.<br />

vier Jahren die Zusammenarbeit<br />

mit dem Helene-Weber-Haus in<br />

Stolberg intensiviert worden,<br />

so <strong>das</strong>s zielgruppenorientierte<br />

Angebote z.B. <strong>für</strong> Lesen und<br />

Schreiben gemacht werden<br />

konnten. Umfangreiche Sportangebote<br />

und jährliche Ferienmaßnahmen<br />

runden <strong>für</strong> die in den<br />

Werkstätten tätigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern mit Behinderungen<br />

<strong>das</strong> Betreuungsangebot<br />

ab.<br />

Das Caritas-Behindertenwerk ist<br />

nach DIN EN 9001-2000 zertifiziert<br />

und Ökoprofit-Betrieb des<br />

Kreises <strong>Aachen</strong>.<br />

Michael Doersch<br />

Ein integratives Familien-, Kurund<br />

Bildungshaus in Monschau-<br />

Höfen befindet sich weiterhin im<br />

Aufbau. Neben den Angeboten<br />

von Eltern-Kind-Kuren <strong>für</strong> Familien<br />

mit Kindern mit besonderem<br />

Betreuungs- und Pflegebedarf<br />

werden Angebote im Freizeitund<br />

Bildungsbereich an Familien<br />

mit Kindern mit Behinderung<br />

gemacht.<br />

Für den betroffenen Personenkreis<br />

gibt es drei Kontakt-,<br />

Koordinations- und Beratungsstellen<br />

der Caritas Lebenswelten<br />

GmbH im Kreis <strong>Aachen</strong>.<br />

Georg Jansen


<strong>Aachen</strong>er Caritasdienste<br />

gGmbH<br />

Seit der Aufnahme des Geschäftsbetriebes<br />

im Januar 2004<br />

hat die <strong>Aachen</strong>er Caritasdienste<br />

gGmbH (ACD) bislang eine sehr<br />

positive Entwicklung genommen<br />

und ihr Dienstleistungsangebot<br />

sowohl quantitativ als auch qualitativ<br />

ausgebaut und weiter entwickelt.<br />

So wurde am Altenheim St. Elisabeth<br />

in <strong>Aachen</strong> ein Erweiterungsbau<br />

mit 24 neuen vollstationären<br />

Plätzen errichtet. Es<br />

handelt sich dabei um 3 Pflegegruppen,<br />

die im Sinne einer<br />

Wohngemeinschaft organisiert<br />

sind, und wovon eine Gruppe<br />

speziell auf die Bedürfnisse<br />

pflegebedürftiger älterer geistig<br />

behinderter Menschen ausgerichtet<br />

ist.<br />

Insbesondere mit diesem Angebot<br />

beschreitet die ACD einen<br />

innovativen Weg in der stationären<br />

Versorgung älterer Menschen,<br />

da Angebote in diesem<br />

Grenzbereich von Behinderung<br />

einerseits und Pflegebedürftigkeit<br />

nach SGB XI andererseits<br />

kaum anzutreffen sind. Aufgrund<br />

der guten Erfahrungen in<br />

der Praxis kann sich der Träger<br />

vorstellen, <strong>das</strong> Tätigkeitsfeld <strong>für</strong><br />

diese Zielgruppe noch auszuweiten.<br />

Im <strong>Aachen</strong>er Süden hat die<br />

ACD in den Jahren 2007/2008<br />

ein neues Altenpflegeheim am<br />

Hasselholzer Weg errichtet. Mit<br />

der Fertigstellung des Klosterstift<br />

Radermecher zum 01.06.<br />

2008 ging der Betrieb zweier bis<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

dahin ordensgeführter Häuser<br />

(St. Josefstift und Elisabeth-<br />

Kloster) auf die ACD über.<br />

Das neue Haus, ein zweigeschossiges<br />

Gebäude, bietet 80<br />

pflegebedürftigen Senioren<br />

Wohnraum in kleinen und überschaubaren<br />

Gruppen. Der sehr<br />

attraktive, innen liegende Garten<br />

erlaubt auch Menschen mit dementiellen<br />

Veränderungen die<br />

uneingeschränkte Nutzung.<br />

Im Zuge der Betriebsübernahme<br />

sind in dieser Einrichtung auch<br />

noch einige Ordensschwestern<br />

im Rahmen eines Gestellungsvertrages<br />

beschäftigt.<br />

Mit dem Neubau der Einrichtung<br />

am Hasselholzer Weg in <strong>Aachen</strong><br />

hat die ACD die Gesamtzahl der<br />

vorgehaltenen Pflegeheimplätze<br />

in Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> auf<br />

nunmehr 390 ausgeweitet.<br />

Neben dem mittlerweile bereits<br />

10 Jahre bestehenden Ambulanten<br />

Hospizdienst am Seniorenzentrum<br />

St. Anna in Alsdorf-<br />

Hoengen, der im nördlichen<br />

Kreisgebiet tätig ist, wurde von<br />

der ACD in der Stadt <strong>Aachen</strong><br />

ein Pendant geschaffen.<br />

Hier besteht seit Frühjahr 2006<br />

ein Hospizdienst, dessen Koordinatorin<br />

räumlich an <strong>das</strong> Papst-<br />

Johannes-Stift in <strong>Aachen</strong> angebunden<br />

ist.<br />

Die ACD widmet sich mit den<br />

etwa fünfzig ehrenamtlichen<br />

Hospizhelfern damit gesellschaftlich<br />

sehr wichtigen Themen.<br />

Einerseits der Begleitung<br />

sterbender Menschen, die in ihrer<br />

Häuslichkeit bis zum Lebensende<br />

unter Aspekten palliativer<br />

Versorgung begleitet werden,<br />

sowie der Unterstützung ihrer<br />

Angehörigen, als auch der Einbindung<br />

von Ehrenamtlichen in<br />

karitative Dienste unter professioneller<br />

Anleitung.<br />

Ralf Kaup<br />

�<br />

Neus Altenpflegeheim<br />

Klosterstift<br />

Radermecher im<br />

<strong>Aachen</strong>er Süden.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 59


„Einführen des<br />

Menschen in jenes<br />

Geheimnis,<br />

welches <strong>das</strong> Leben im<br />

Grunde schon immer ist,<br />

nämlich Gottes<br />

Liebesgeschichte mit<br />

den Menschen.“<br />

60 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Krefelder Caritasheime gGmbH<br />

Am 5. Oktober 1998 wurde die<br />

Krefelder Caritasheime gGmbH<br />

notariell beurkundet. 90% der<br />

Gesellschaftsanteile hält der regionale<br />

<strong>Caritasverband</strong> Krefeld<br />

e.V., mit dem die Gesellschaft<br />

seit dem 1. Februar 2008 in einer<br />

umsatzsteuerlichen Organschaft<br />

verbunden ist; die weiteren<br />

10% sind eine Beteiligung<br />

des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V..<br />

Die Gesellschaft betreibt derzeit<br />

sechs Altenheime in der Stadt<br />

Krefeld:<br />

■ Altenheim Hansa-Haus<br />

mit 90 Plätzen<br />

Not sehen und handeln.<br />

■ Kunigungenheim<br />

mit 80 Plätzen<br />

■ Landhaus Maria Schutz<br />

mit 80 Plätzen<br />

■ Marienheim mit 100 Plätzen<br />

■ Saassenhof mit 80 Plätzen<br />

■ St. Josef mit 105 Plätzen<br />

■ Ende 2006 wurde <strong>das</strong> Angebot<br />

erweitert um den Kurzzeitpflegebereich<br />

Theresia mit<br />

12 Plätzen.<br />

Das wichtigste Einzelereignis in<br />

den letzten vier Jahren war der<br />

Erwerb des alten Hansa-Hauses<br />

(gemeinsam mit dem RCV<br />

Krefeld) und dessen Umbau zu<br />

einem modernen Altenheim.<br />

Gleichzeitig ist es gelungen, die<br />

Verhandlungen zu einer Übertragung<br />

des Altenheims St. Josef<br />

vom <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> an die Krefelder<br />

Caritas zu einem erfolgreichen<br />

Abschluss zu bringen, so<br />

<strong>das</strong>s im Frühjahr 2009 mit dem<br />

Umbau und der Sanierung dieses<br />

Hauses begonnen werden<br />

kann.<br />

Die Gesellschaft beschäftigt<br />

zum Stichtag 580 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter; davon sind<br />

27,6% Voll- und 47,9% teilzeit<br />

und 24,5%geringfügig beschäftigt.<br />

Zusätzlich stehen 43 Personen<br />

in einer Ausbildung; die<br />

Gesellschaft engagiert sich ausbildungsmäßig<br />

sowohl im Hinblick<br />

auf die Altenpflege, als<br />

auch in der Hauswirtschaft.<br />

Hans-Georg Liegener<br />

Seelsorge <strong>für</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der<br />

verbandlichen Caritas<br />

Die Seelsorge ist ein Dienst <strong>für</strong><br />

alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

der Caritas im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong>.<br />

Konkret umfasst die Seelsorge<br />

ein weites Feld von hilfreichen<br />

Begegnungen, zum Beispiel<br />

■ in der individuellen<br />

Begleitung von Krisensituationen<br />

Auch wenn <strong>das</strong> Leben nach<br />

außen hin glatt erscheint, verbergen<br />

sich im Inneren oft<br />

Schwierigkeiten und Probleme.<br />

Es tut dann gut, mit einem<br />

Menschen, der nicht zur<br />

Familie und auch nicht zum<br />

unmittelbaren beruflichen<br />

Umfeld gehört, zu sprechen.<br />

Immer wieder nutzen Kolleginnnen<br />

und Kollegen diese<br />

Möglichkeit zu einem vertraulichen<br />

Gespräch, <strong>das</strong> auch je<br />

nach Dringlichkeit kurzfristig<br />

möglich ist.<br />

■ in Angeboten <strong>für</strong> Einrichtungen<br />

der Caritas auf<br />

regionaler und diözesaner<br />

Ebene<br />

Leitungen und MitarbeiterInnen<br />

von Kindertagesstätten,<br />

Kinderheimen, Caritaspflegestationen,Altenheimen,Krankenhäusern,Behindertenein-<br />

richtungen, Rat und Hilfe<br />

oder Einrichtungen der Fachverbände<br />

haben in den letzten<br />

Jahren verstärkt die Möglichkeit<br />

eines „Fortbildungstages“<br />

wahrgenommen.<br />

Den Inhalt legen die einzelnen<br />

Einrichtungen in Absprache


mit der Seelsorgerin fest. Es<br />

handelt sich um Probleme und<br />

Fragen, die sich aus dem beruflichen<br />

Alltag ergeben. Dabei<br />

geht es auch darum, religiöse<br />

Fragen mit einzubeziehen: wie<br />

können Leitbilder im täglichen<br />

Handeln konkret werden, wie<br />

können MitarbeiterInnen dazu<br />

beitragen, <strong>das</strong>s eine Kultur entsteht,<br />

in der deutlich wird, <strong>das</strong>s<br />

es sich bei der Einrichtung um<br />

eine Einrichtung der Caritas<br />

handelt.<br />

Die Tages-/Halbtagesveranstaltungen<br />

finden in der Regel<br />

nicht in der Einrichtung,<br />

sondern in einem Bildungshaus<br />

des <strong>Bistum</strong>s statt. Diese<br />

Erfahrung hat gezeigt,<br />

<strong>das</strong>s es gut ist, <strong>für</strong> eine be-<br />

grenzte Zeit, aus dem beruflichen<br />

Alltag auszusteigen,<br />

ihn von außen zu betrachten,<br />

um dann mit neuer Motivation<br />

zurückkehren zu können.<br />

■ in spirituellen Angeboten<br />

Caritas ist ein Auftrag der<br />

Kirche, Kirche ein Ort, an<br />

dem Menschen sich versammeln,<br />

um über ihre Suche<br />

nach Gott zu sprechen, Gott<br />

zu erfahren und Alltag und<br />

Glauben miteinander zu<br />

verbinden.<br />

Dies wird deutlich in zahlreichen<br />

Gottesdiensten, ob regelmäßig<br />

oder zu Beginn des<br />

neuen Kalenderjahres, in<br />

mehrtägigen Einkehrtagen,<br />

Meditationen und in der Bi-<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

belarbeit. Eine besondere<br />

gern angenommene Form ist<br />

die Fußwallfahrt. Jedes Jahr<br />

wandern Caritasmitarbeiterinnen<br />

und Caritasmitarbeiter einen<br />

Tag mit der Bibel durch<br />

die Natur, eine Chance, sich<br />

selbst, seinen Nächsten und<br />

Gott neu zu erfahren.<br />

Damit solche Angebote angenommen<br />

werden können,<br />

stellt der Arbeitgeber dazu<br />

drei Tage im Jahr zur Verfügung.<br />

(AVR §10 Absatz 5 ).<br />

Barbara Geis,<br />

Pastoralreferentin, Seelsorgerin<br />

<strong>für</strong> die MitarbeiterInnen der<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

�<br />

Bei der Fußwallfahrt<br />

wandern jedes Jahr<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter einen Tag<br />

mit der Bibel durch<br />

die Natur.<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 61


62 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die formale Gründung der Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />

<strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> als selbständige<br />

kirchliche Stiftung erfolgte<br />

durch <strong>das</strong> Stiftungsgeschäft<br />

am 28.05.2006; Stifter war der<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V.. Mit Anerkennungsurkunde<br />

vom 03.07.2006 der<br />

Bezirksregierung Köln wurde die<br />

Stiftung als rechtsfähig anerkannt.<br />

Das Gründungskapital<br />

betrug 250.000,00 Euro.<br />

C a r i t a s<br />

Gemeinschaftsstiftung<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Dem formalen Gründungsakt<br />

gingen seit 2004 mehrere Beratungen<br />

im Vorstand des Diözesancaritasverbandes<br />

sowie eine<br />

Erörterung im Diözesancaritasrat<br />

in seiner Sitzung am<br />

23.09.2005 voraus. Die Gründung<br />

der Stiftung sollte sowohl<br />

aus verbands- und bistumspolitischen<br />

als auch aus finanzwirtschaftlichen<br />

Gründen erfolgen.<br />

Die grundlegende Idee war, die<br />

verschiedenen Ansätze und<br />

Überlegungen zur Gründung ei-<br />

Not sehen und handeln.<br />

ner Stiftung, die von mehreren<br />

Mitgliedsverbänden des Diözesancaritasverbandesunternommen<br />

wurden, in einer Gemeinschaftsstiftung<br />

zu bündeln und<br />

damit sowohl ein gemeinsames<br />

Auftreten nach außen als auch<br />

die Schaffung eines entsprechenden<br />

Kapitalstockes sicherzustellen.<br />

Aus den Erträgen des<br />

Stiftungskapitals sollten der Diözesancaritasverband<br />

sowie seine<br />

steuerbegünstigten Gliederungen<br />

und Mitglieder bei der<br />

Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützt<br />

werden.<br />

In der Sitzung des Diözesancaritasrates<br />

am 03.03.2006 erfolgten<br />

eine abschließende Klärung<br />

offener Fragen zur Stiftungssatzung<br />

sowie die Benennung von<br />

Stiftsratsmitgliedern, soweit diese<br />

durch den Diözesancaritasrat<br />

zu bestimmen waren.<br />

Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung<br />

dient nach ihrer Satzung<br />

der Förderung des Wohlfahrtswesens<br />

und will dazu beitragen,<br />

die Arbeit der Caritas im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> zu unterstützen und zu<br />

fördern, vor allem dort, wo<br />

staatliche Hilfe nicht oder nur<br />

beschränkt ausreicht. Der Stiftungszweck<br />

wird insbesondere<br />

verwirklicht durch Vergabe von<br />

Zuschüssen sowie durch sonstige<br />

Fördermaßnahmen zugunsten<br />

der Arbeit des Diözesancaritasverbandes<br />

und seiner<br />

steuerbegünstigten Gliederungen<br />

und Mitglieder sowie zugunsten<br />

der Arbeit von anderen<br />

steuerbegünstigten Körperschaften,<br />

die sich in den Dienst<br />

der kirchlich-katholischen Wohlfahrtsarbeit<br />

stellen.<br />

Die Organe der Stiftung sind der<br />

Stiftungsvorstand und der Stiftungsrat.<br />

Der Stiftungsvorstand<br />

führt die Geschäfte der Stiftung<br />

und vertritt sie gerichtlich und<br />

außergerichtlich. Der Stiftungsrat<br />

berät, unterstützt und überwacht<br />

den Vorstand und entscheidet<br />

in allen grundsätzlichen<br />

Angelegenheiten der Stiftung.<br />

Im Gründungsjahr 2006 fanden<br />

die konstituierenden Sitzungen<br />

des Stiftungsvorstandes und<br />

des Stiftungsrates statt, in denen<br />

insbesondere die notwendigen<br />

Formalia behandelt sowie<br />

die Organisation und die Form<br />

der Zusammenarbeit der Gremien<br />

festgelegt wurden. Ebenfalls<br />

in 2006 erfolgte eine Zustiftung<br />

durch den DiCV in Höhe von<br />

750.000,00 Euro.<br />

Um die Stiftungsarbeit verbindlicher<br />

und transparenter zu gestalten,<br />

wurden in 2007 zwei<br />

grundlegende, selbst verpflichtende<br />

Dokumente durch die<br />

Gremien entwickelt und verabschiedet:<br />

die ‚Richtlinien über<br />

die Verwaltung des Stiftungsvermögens’<br />

sowie die ‚Richtlinien<br />

über die Verwendung von Stiftungsmitteln’.<br />

Außerdem erfolgte<br />

in 2007 die Annahme weiterer<br />

Zustiftungen durch den Diözesancaritasverband<br />

und den Verein<br />

zur Förderung der Caritasarbeit<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> e.V.. Die<br />

Annahme einer Zustiftung der<br />

Caritas-Behindertenwerk GmbH<br />

erfolgte in 2008.<br />

Zuschussanträge an die Stiftung<br />

wurden erst in 2008 gestellt und<br />

nach intensiven Beratungen von<br />

den Gremien beschieden. In<br />

diesem Jahr fiel auch die Entscheidung,<br />

zur Darstellung der<br />

Stiftung in der Öffentlichkeit und<br />

zur Gewinnung weiterer Zustifter<br />

ein Konzept zu entwickeln und<br />

sich dabei externer Unterstützung<br />

zu bedienen.<br />

Martin Novak


Ausblick und Segenswunsch<br />

Sehr geehrte Damen<br />

und Herren,<br />

am Ende des Vierjahresberichtes<br />

der Caritas im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> blicke ich bereichert auf<br />

die vielfältigen Eindrücke<br />

zurück, die ich in dieser Zusammenschau<br />

der verbandlichen<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> gewinnen<br />

konnte. Was sich hinter<br />

dem eher nüchternen Begriff<br />

„Bericht“, hinter Zahlen und Diagrammen<br />

verbirgt, ist tatsächlich<br />

ein weites Panorama des<br />

karitativen Engagements. In<br />

jeder einzelnen Initiative und in<br />

allen Aktivitäten ist <strong>das</strong> Zeugnis<br />

der gelebten Nächstenliebe am<br />

Werk, eine echte christliche<br />

Praxis, die konkrete Hilfe in der<br />

Not ist.<br />

Seit ich im Jahr 2005 gemeinsam<br />

mit dem Diözesanrat der<br />

Katholiken die Aktion „gespannt<br />

aufs Morgen – lebendige Schätze<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong>“ ins Leben<br />

gerufen habe, durfte ich viele<br />

Menschen und ihr großes Engagement<br />

neu kennen lernen. Unser<br />

<strong>Bistum</strong> braucht dringend lebendige<br />

Schätze und unser<br />

<strong>Bistum</strong> hat zum Glück viele dieser<br />

lebendigen Schätze. Dem<br />

karitativen Engagement kommt<br />

dabei immer wieder eine besondere<br />

Bedeutung zu. Geht es<br />

doch hier um den Auftrag Jesu,<br />

den Dienst an den Armen und<br />

Schwachen als wirklichen Gottesdienst<br />

zu begreifen. Menschen,<br />

die in Not geraten sind<br />

und keine Perspektive haben,<br />

verdienen unsere Zuwendung,<br />

sie sollen im Mittelpunkt stehen.<br />

Zuerst ist da die unmittelbare<br />

Hilfe als Tat des Einzelnen, die<br />

<strong>das</strong> Nötige tut, um Not zu lindern.<br />

Diese Hilfe nach dem Vorbild<br />

des barmherzigen Samariters<br />

ist immer unverzichtbar.<br />

Wenn sich Menschen darüber<br />

hinaus im Geist Christi verbinden,<br />

um gemeinsam ein Werk<br />

der Barmherzigkeit und Hilfe zu<br />

begründen, beginnt „Caritas“ in<br />

einer anderen Dimension. Caritas<br />

ist Gemeinschaft, sie ist Kirche!<br />

Die verbandliche Caritas im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> stellt sich der<br />

schwierigen Herausforderung,<br />

Nächstenliebe zu praktizieren,<br />

zugleich als Gestaltungskraft in<br />

dieser Gesellschaft zu agieren<br />

und politisch <strong>für</strong> die Armen aktiv<br />

zu sein. Unter den Bedingungen<br />

von Konkurrenz, Kostendruck<br />

und Markt ist <strong>das</strong> oft ein Wagnis.<br />

Der gegenwärtigen Situation<br />

mit ihren unterschiedlichsten<br />

Nöten kann aber nur in einer<br />

professionell organisierten Form<br />

adäquat begegnet werden.<br />

Allen Menschen, die sich in<br />

ihrem beruflichen Handeln oder<br />

in ihrem Ehrenamt in den Dienst<br />

der Caritas stellen, also Liebe<br />

praktizieren, gebührt Respekt<br />

und breite Unterstützung <strong>für</strong><br />

ihren Dienst. Das päpstliche „Direktorium<br />

<strong>für</strong> den Hirtendienst<br />

der Bischöfe“ von 2004 nimmt<br />

darum auch die Bischöfe in die<br />

besondere Pflicht <strong>für</strong> die Caritas.<br />

Dort heißt es: „Um die Hilfe<br />

<strong>für</strong> die Bedürftigen in wirksamer<br />

Weise zu verwirklichen, soll der<br />

Bischof in der Diözese die diözesane<br />

Caritas fördern ... und<br />

bei den Gläubigen der Diözese<br />

die großzügige Mitarbeit in den<br />

caritativen Werken der Teilkirche<br />

fördern, weil sie Ausdruck der<br />

katholischen Nächstenliebe<br />

sind.“ (Nr. 195)<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Die verbandliche Caritas im <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> ist in ihren Einrichtungen<br />

und Diensten ein lebendiger<br />

Schatz <strong>für</strong> unser <strong>Bistum</strong><br />

und <strong>für</strong> die Menschen, die konkrete<br />

Hilfe erfahren dürfen. Ich<br />

wünsche Ihnen allen, die Sie in<br />

Ihrem Leben die Not leidenden<br />

Nächsten als Brüder oder<br />

Schwestern anerkennen, die<br />

Kraft und den Segen Gottes.<br />

Zugleich verbinde ich damit<br />

meinen aufrichtigen Dank <strong>für</strong> die<br />

getane Arbeit. Im Gebet begleite<br />

ich Ihren Dienst und weiß mich<br />

mit Ihnen verbunden.<br />

Heinrich Mussinghoff<br />

Bischof von <strong>Aachen</strong><br />

<strong>Aachen</strong>, im Oktober 2008<br />

� Bischof<br />

Heinrich Mussinghoff<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 63


64 2004 – 2008<br />

Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Autorenverzeichnis<br />

Gerold Alzer<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

MHD <strong>Aachen</strong><br />

Peter Babinetz<br />

Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Region Kempen-<br />

Viersen e.V.<br />

Dr. Mark Brülls<br />

Geschäftsführer SKM Stolberg<br />

Ulla Dietz<br />

Vorsitzende SkF Krefeld<br />

Michael Doersch<br />

Geschäftsführer Caritas-Behindertenwerk<br />

GmbH<br />

Dr. Alfred Etheber<br />

Bereichsleiter DiCV<br />

Mechthild Freese<br />

Geschäftsführerin SKM <strong>Aachen</strong><br />

Barbara Geis<br />

Seelsorgerin <strong>für</strong> die<br />

MitarbeiterInnen der Caritas im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Dagmar Hardt-Zumdick<br />

Fachreferentin DiCV<br />

Elke Held<br />

Fachreferentin DiCV<br />

Karin Heritsch<br />

Fachreferentin DiCV<br />

Not sehen und handeln.<br />

Georg Jansen<br />

Geschäftsführer Caritas-<br />

Lebenswelten GmbH<br />

Alexander Johr<br />

Fachreferent DiCV<br />

Birgit Kaatz<br />

Geschäftsfüherin SkF<br />

Mönchengladbach<br />

Alice Kamphausen<br />

FWZ Mönchengladbach<br />

Ralf Kaup<br />

Geschäftsführer <strong>Aachen</strong>er<br />

Caritasdienste gGmbH<br />

Oskar Knops<br />

Fachreferent DiCV<br />

Gottfried Küppers<br />

Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Region Heinsberg e.V.<br />

Raimund Latz<br />

Kreuzbund<br />

Diözesanverband <strong>Aachen</strong><br />

Heinz Liedgens<br />

Fachreferent DiCV<br />

Hans-Georg Liegener<br />

Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Region Krefeld e.V.<br />

Marcus Mauel<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Eifel e.V.<br />

Martin Novak<br />

Bereichsleiter DiCV<br />

Bettina Offergeld<br />

Fachreferentin DiCV<br />

Walter Schäppi<br />

Gemeinschaft der Vinzenzkonferenzen<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Gerd Schnitzler<br />

Öffentlichkeitsarbeit DiCV<br />

Norbert Schoeller<br />

Geschäftsführer IN VIA Düren<br />

Maria Schulte-Bisping<br />

Fachreferentin DiCV<br />

Jürgen Spicher<br />

Caritas-Gemeinschaft Pflegeund<br />

Sozialberufe<br />

Rudolf Stellmach<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die Region<br />

Düren-Jülich e.V.<br />

Norbert Suing<br />

Raphaels-Werk<br />

Michael Teichert<br />

Fachreferent DiCV<br />

Monika Van Vlodrop<br />

Grundsatzfragen DiCV<br />

Bernhard Verholen<br />

Geschäftsführer <strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>für</strong> die Regionen <strong>Aachen</strong>-Stadt<br />

und <strong>Aachen</strong>-Land e.V.<br />

Gaby Wienen<br />

Leiterin des FWZ<br />

Mönchengladbach


Sozialdienst katholischer Frauen<br />

SkF e.V. <strong>Aachen</strong><br />

Wilhelmstraße 22<br />

52070 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/470 570<br />

Fax: 0241/430 237<br />

info@skf-aachen.de<br />

www.skf-aachen.de<br />

Vo. Gertrud Schiffers<br />

Gs. Ursula Braun-Kurzmann<br />

SkF e.V. Alsdorf<br />

Eckstraße 1<br />

52477 Alsdorf<br />

Telefon: 02404/93222<br />

Fax: 02404 / 9 30 39<br />

info@skf-alsdorf.de<br />

www.skf-alsdorf.de<br />

Vo. Margit Polyczek<br />

Gs. Ulrich Freimann<br />

SkF e.V. Düren<br />

Bonner Straße 34<br />

52351 Düren<br />

Telefon: 02421/ 9 53 80<br />

Fax: 02421/953828<br />

info@skf-dueren.de<br />

www.skf-dueren.de<br />

Vo. Ruth Becker-Prox<br />

Gs. Ulrich Lennartz<br />

SkF e.V. Eschweiler<br />

Peilsgasse 1-3<br />

52249 Eschweiler<br />

Telefon: 02403 / 60 9180<br />

Fax: 02403 / 6 0918 99<br />

sozialdienst@skf-eschweiler.de<br />

www.skf-eschweiler.de<br />

Vo. Nicole Wagenbach<br />

Gs. Carmen Rosendahl-Küpper<br />

Vo. = Vorstand/Vorsitz<br />

Gs. = Geschäftsführung<br />

Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

SkF e.V. Jülich<br />

Stiftsherrenstraße 7<br />

52428 Jülich<br />

Telefon: 02461/ 5 04 53<br />

Fax: 02461/342658<br />

skf-juelich@t-online.de<br />

Vo. Renate Wilden<br />

Gs. Berti Gierling<br />

SkF e.V. Kempen<br />

Ellenstraße 29<br />

47906 Kempen<br />

Telefon: 02152 / 23 87<br />

Fax: 02152 / 5172 52<br />

skf-kempen@t-online.de<br />

www.skf-kempen.de<br />

Vo. Margret Mertens<br />

Gs. Lydia Pleschka<br />

Geschäftsstelle:<br />

SkF e.V. Krefeld<br />

Schneiderstraße 46<br />

47798 Krefeld<br />

Telefon: 0 2151/ 63 37-11<br />

Fax: 0 2151/ 63 37-63<br />

info@skf-krefeld.de<br />

www.skf-krefeld.de<br />

Beratungsstelle:<br />

SkF e.V. Krefeld<br />

Dionysiusplatz 24<br />

47798 Krefeld<br />

Telefon: 0 2151/ 6 2910<br />

Fax: 0 2151/ 62 9135<br />

Vo. Ulla Dietz<br />

Gs. Tanja Himer<br />

Geschäftsstelle:<br />

SkF e.V. Mönchengladbach<br />

Am Steinberg 74<br />

41061 Mönchengladbach<br />

Telefon: 0 2161/ 8 9107<br />

Fax: 0 2161/ 8 50 53<br />

Beratungsstelle:<br />

Skf e.V. Mönchengladbach<br />

Lindenstraße 71<br />

41063 Mönchengladbach<br />

Telefon: 0 2161/ 9 8188-9<br />

Fax: 0 2161/ 8 50 54<br />

kaatz@skf-mg.de<br />

www.skf-mg.de<br />

Vo. Burga Gripekoven<br />

Gs. Birgit Kaatz<br />

SkF e.V. Stolberg<br />

Birkengangstraße 5<br />

52222 Stolberg<br />

Telefon: 02402 / 9516 40<br />

Fax: 02402 / 9516 65<br />

schmitt@skf-stolberg.de<br />

www.skfstolberg.de<br />

Vo. Rosemarie Spix<br />

Gs. Margit Schmitt<br />

SkF e.V. Viersen<br />

Goetersstraße 6<br />

41747 Viersen<br />

Telefon: 02162 / 2 49 83 99<br />

Fax: 02162 / 2 49 8377<br />

skf-viersen@t-online.de<br />

www.skf-viersen.de<br />

Vo. Hildegard Föhr<br />

Gs. Wilma Quack<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 65


66 2004 – 2008<br />

Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Sozialdienst Katholischer Männer<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />

Dienste in <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

Beratungs- und Geschäftsstelle<br />

Heinrichsallee 56<br />

52064 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/41355-5 00<br />

Fax: 0241/41355511<br />

mechthild.freese@<br />

skm-aachen.de<br />

www.skm-aachen.de<br />

Vo. Hans Mülders<br />

Gs. Mechthild Freese<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong><br />

soziale Dienste in der Region<br />

<strong>Aachen</strong>-Land e.V.<br />

Foxiusstraße 2<br />

52223 Stolberg<br />

Telefon: 02402 / 81007<br />

Fax: 02402 / 8 78 27<br />

skm-stolberg@t-online.de<br />

Vo. Matthias Görgens<br />

Gs. Dr. Mark Brülls<br />

SKM/SkF Baesweiler e.V.<br />

Kirchstraße 11<br />

52499 Baesweiler<br />

Telefon: 02401/895242<br />

Vo. Karola Kucknat<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />

Dienste in Eschweiler e.V.<br />

Dürener Straße 40<br />

52249 Eschweiler<br />

Telefon: 02403 / 3 48 89<br />

Vo. Dieter Cremer<br />

Gs. Bernhard Grümmer<br />

Not sehen und handeln.<br />

SKM/SkF Heinsberg e.V.<br />

Gangolfusstraße 32<br />

52525 Heinsberg<br />

Telefon: 02452 / 2 20 59<br />

Fax: 02452 / 91829<br />

Vo. Marianne Wolters<br />

SKM/SkF Region Heinsberg<br />

Westpromenade 13<br />

41812 Erkelenz<br />

Telefon: 02431/9600-0<br />

Fax: 02431/763 99<br />

r.trzeciak@skfm-region-hs.de<br />

Vo. Edith Schaaf<br />

Gs. Reinhold Trzeciak<br />

SKM/SkF Merkstein<br />

Geilenkirchener Straße 482<br />

52134 Herzogenrath<br />

Telefon: 02406 / 6 5371<br />

Vo. Margarete Sauren<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong><br />

soziale Dienste in der Region<br />

Kempen-Viersen e.V.<br />

Hildegardisweg 3<br />

41747 Viersen<br />

Telefon: 02162/29288<br />

Fax: 02162/16311<br />

skm-viersen@nordrhein.de<br />

Vo. Peter Vermaasen<br />

Gs. Stephan Fiedler<br />

IN VIA – Katholische Mädchensozialarbeit<br />

IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />

<strong>Aachen</strong> e.V.<br />

St. Josefs-Platz 1-3<br />

52068 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/ 6 09 08-0<br />

Fax: 0241/ 6 09 08-20<br />

juelich@invia-aachen.de<br />

www.invia-aachen.de<br />

Vo. Beate Haupt<br />

Gs. Gabriele Jülich<br />

IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />

<strong>für</strong> die Region<br />

Düren-Jülich e.V.<br />

Schulstraße 51<br />

52353 Düren<br />

Telefon: 02421/998980<br />

Fax: 02421/ 2 03 45-14<br />

nschoeller@invia-dn.de<br />

www.invia-dn.de<br />

Vo. Irmtraud Kloock<br />

Gs. Norbert Schoeller<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />

Dienste in Krefeld e.V.<br />

Hubertusstraße 97<br />

47798 Krefeld<br />

Telefon: 0 2151/ 8412-0<br />

Fax: 0 2151/ 8412 49<br />

beckers@skm-krefeld.de<br />

www.skm-krefeld.de<br />

Vo. Dieter Mokros<br />

Gs. Erhard Beckers<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />

Dienste in Rheydt e.V.<br />

Waisenhausstraße 22C<br />

41236 Mönchengladbach<br />

Telefon: 02166/130970<br />

Fax: 0 2166 /130 9718<br />

hj.meisen@skm-ry.de<br />

Vo. Markus Brüggemann<br />

Gs. Hans Jürgen Meisen<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />

Dienste in Nettetal e.V.<br />

Van der Upwich-Straße 29<br />

41334 Nettetal<br />

Telefon: 02153 / 3729<br />

Vo. Herbert Föhles<br />

SKM – Kath. Verein <strong>für</strong> soziale<br />

Dienste in Stolberg e.V.<br />

Foxiusstraße 2<br />

52223 Stolberg<br />

Telefon: 02402 / 81007<br />

Fax: 02402 / 8 78 27<br />

bruells@skm-stolberg.de<br />

Vo. Walter Wahlen<br />

Gs. Dr. Mark Brülls<br />

IN VIA – Kath. Mädchensozialarbeit<br />

<strong>für</strong> die Region<br />

Krefeld e.V.<br />

Hubertusstraße 238<br />

47798 Krefeld<br />

Telefon: 0 2151/ 80 44 92<br />

Fax: 0 2151/ 6 55 99 91<br />

schubert@invia-krefeld.de<br />

www.invia-kefeld.de<br />

Gs. Tamara Schubert


Vo. = Vorstand/Vorsitz<br />

Gs. = Geschäftsführung<br />

Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Malteser Hilfsdienst<br />

Kreuzbund<br />

Vinzenzkonferenzen<br />

Raphaels-Werk<br />

Caritasgemeinschaft<br />

<strong>für</strong> Pflege- und Sozialberufe<br />

Malteser Hilfsdienst e.V.<br />

Auf der Hüls 20<br />

52068 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/96700<br />

Fax: 0241/9670119<br />

info@malteser-aachen.de<br />

www.malteser-aachen.de<br />

Gs. Wolfgang Heidinger<br />

Diözesanverband <strong>Aachen</strong><br />

Martinstraße 18<br />

52249 Eschweiler<br />

Telefon: 02403 / 94 7017<br />

raimund.latz@kreuzbundaachen.de<br />

Vo. Raimund Latz<br />

Gemeinschaft der<br />

Vinzenzkonferenzen<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Bönninghausstraße 47<br />

41066 Mönchengladbach<br />

Telefon: 0 2161/ 66 35 57<br />

Fax: 0 2161/ 5 6124 54<br />

walter@iurconsult-bern.de<br />

Vo. Walter Schäppi<br />

Beratungsstelle des<br />

Raphaels-Werkes<br />

Scheibenstraße 16<br />

52070 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/94927-224<br />

0241/94927-282<br />

Fax: 0241/94927-289<br />

aachen@raphaels-werk.net<br />

www.raphaels-werk.de<br />

Caritasgemeinschaft <strong>für</strong><br />

Pflege- und Sozialberufe e.V.<br />

Diözesangemeinschaft<br />

Kapitelstraße 3<br />

52066 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/431-100<br />

Fax: 0241/431-450<br />

www.caritas-ac.de<br />

Not sehen und handeln. 2004 – 2008 67


68 2004 – 2008<br />

Adressen der verbandlichen Caritas im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Regionale Caritasverbände im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Regionen <strong>Aachen</strong> Stadt und<br />

Land e.V.<br />

Hermannstraße 14<br />

52062 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/ 4 77 83-0<br />

Fax: 0241/ 4 77 83-52<br />

info@caritas-aachen.de<br />

www.caritas-aachen.de<br />

Vo. Pfarrer Andreas Mauritz<br />

Gs. Bernhard Verholen<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Region Eifel e.V.<br />

Klosterplatz 1<br />

53937 Schleiden<br />

Telefon: 02445 / 85 07-0<br />

Fax: 02445 / 85 07-150<br />

info@caritas-eifel.de<br />

www.caritas-eifel.de<br />

Vo. Pfarrer Rolf Knips<br />

Gs. Hubert De Brouwer<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Region Heinsberg e.V.<br />

Gangolfusstraße 32<br />

Diözesanarbeitsgemeinschaften (DiAG)<br />

Anschrift <strong>für</strong> alle Diözesanarbeitsgemeinschaften:<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Bistum</strong><br />

<strong>Aachen</strong> e.V.<br />

Kapitelstraße 3, 52066 <strong>Aachen</strong><br />

DiAG: Kath. Krankenhäuser<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/431-111<br />

Fax: 0241/431-450<br />

eheld@caritas-ac.de<br />

Vo. Thomas Schellhoff<br />

Gs. Elke Held<br />

DiAG: Alter und Pflege im<br />

<strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/431-112<br />

Fax: 0241/431-450<br />

ajohr@caritas-ac.de<br />

Vo. Manfred Vieweg<br />

Gs. Alexander Johr<br />

Not sehen und handeln.<br />

52525 Heinsberg<br />

Telefon: 02452 / 9192-0<br />

Fax: 02452 / 9192-24<br />

info@caritas-heinsberg.de<br />

www.caritas-heinsberg.de<br />

Vo. Propst Günter Meis<br />

Gs. Gottfried Küppers<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Region Krefeld e.V.<br />

Hansa Haus<br />

Am Hauptbahnhof 2<br />

47798 Krefeld<br />

Telefon: 02151/6395-0<br />

Fax: 02151/6395-50<br />

info@caritas-krefeld.de<br />

www.caritas-krefeld.de<br />

Vo. Pfarrer Norbert Lucht<br />

Gs. Hans-Georg Liegener<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Region Kempen-Viersen e.V.<br />

Schützenstraße 13<br />

41748 Viersen<br />

Telefon: 02162/ 9 38 93-0<br />

Fax: 02162 / 9 38 93-11<br />

DiAG: Kath. Einrichtungen<br />

und Dienste der Erziehungshilfen<br />

in der Diözese <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/431-117<br />

Fax: 0241/431-450<br />

mschulte-bisping@caritas-ac.de<br />

Vo. Herbert Knops<br />

Gs. Maria Schulte-Bisping<br />

DiAG: Tageseinrichtungen <strong>für</strong><br />

Kinder im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/431-116<br />

Fax: 0241/431-450<br />

dhardt-zumdick@caritas-ac.de<br />

Vo. Pfarrer Dieter Genten<br />

Gs. Dagmar Hardt-Zumdick<br />

info@caritas-viersen.de<br />

www.caritas-viersen.de<br />

Vo. Felix Pieroth<br />

Gs. Peter Babinetz<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Region Mönchengladbach e.V.<br />

Albertusstraße 36<br />

41061 Mönchengladbach<br />

Telefon: 0 2161/ 8102-0<br />

Fax: 0 2161/ 20 93 53<br />

infos@caritas-mg.net<br />

www.caritas-mg.net<br />

Vo. Pfarrer Eckhard Lossen<br />

Gs. Otto Nieswand<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>für</strong> die<br />

Region Düren-Jülich e.V.<br />

Kur<strong>für</strong>stenstraße 10-12<br />

52351 Düren<br />

Telefon: 02421/481-0<br />

Fax: 02421/481-51<br />

info@caritas-dueren-juelich.de<br />

www.caritasverband-dueren.de<br />

Vo. Franz Josef Rehfisch<br />

Gs. Lothar Frank<br />

DiAG: SkF/SKM/IN VIA<br />

im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/431-216<br />

Fax: 0241/431-450<br />

kheritsch@caritas-ac.de<br />

Vo. Ulla Dietz<br />

Gs. Karin Heritsch<br />

DiAG: Integration durch Arbeit<br />

(IDA) im <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241/431-124<br />

Fax: 0241/431-450<br />

hliedgens@caritas-ac.de<br />

Vo. Hans Ohlenforst<br />

Gs. Heinz Liedgens<br />

Vo. = Vorstand/Vorsitz<br />

Gs. = Geschäftsführung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!