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stahlmarkt 4.2017 (April)

Aus dem Inhalt: Steel International / Italien / Rohre Profile Flansche / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Edelstahl

Aus dem Inhalt: Steel International / Italien / Rohre Profile Flansche / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Edelstahl

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

4<br />

<strong>April</strong> 2017<br />

Italien: Stahlbranche forciert die Wertschöpfung<br />

Stahlrohr- und Flanschenindustrie: wieder optimistischer<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center: Weichen werden gestellt<br />

Edelstahl Rostfrei: Nachhaltiges Bauen liegt im Trend<br />

gegründet 1969<br />

„Ach, Du<br />

meine Güte!“<br />

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Der Verlag Stahleisen und seine Fachzeit schriften<br />

präsentieren sich in neuer Optik<br />

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Sabine Dudek<br />

Sigrid Klinge<br />

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Verlag Stahleisen GmbH · Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf


Editorial K 3<br />

Aufgehellt?<br />

Konjunkturdaten besser, Strukturprobleme ungelöst<br />

– so könnte man die derzeitige Lage für die Stahlindustrie<br />

zusammenfassen. Die diesjährige Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2017« ließ zumindest verhaltenen<br />

Optimismus aufkommen, wenn auch sehr gedämpft<br />

(mehr dazu ab Seite 8).<br />

Zum Barometer für die Lage der europäischen Stahlbranche<br />

werden in diesem Frühjahr sicher auch die beiden<br />

Messen »Made in Steel« und »Lamiera« (Blech) in<br />

Mailand sein, die immer internationaler geworden sind.<br />

Wir haben deshalb ab Seite 22 einen Blick auf die Lage<br />

am italienischen Stahlmarkt geworfen.<br />

Im Mittelpunkt dieses Heftes stehen außerdem Rohre,<br />

Profile und Flansche. Auf diesen Märkten hat sich die<br />

Lage ebenfalls aufgehellt. Frank Harms, Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre und der Fachvereinigung<br />

Stahlflanschen, berichtet ab Seite 32 über<br />

Chancen und Risiken für die Unternehmen.<br />

Der Stahlhandel ist in guter Verfassung, mehr dazu ab<br />

Seite 46. Ob sich nun mittelständische Familienunternehmen<br />

für die Zukunft positionieren oder börsennotierte<br />

Konzerne ihre Pläne schmieden – viele Unternehmen<br />

beginnen auf den »Zug der digitalen Transformation«<br />

aufzuspringen, investieren und setzen auf den<br />

Ausbau des Geschäfts mit höheren Margen.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Ähnliche Erfahrungen sammeln die Unternehmen<br />

auf dem Edel<strong>stahlmarkt</strong>, siehe Seite 60 ff. Die Qualitätsanforderungen<br />

der Kunden zu erfüllen und »Klasse statt<br />

Masse« anzubieten, steht bei ihnen ganz oben auf der<br />

Agenda.<br />

Übrigens halten wir Sie auf unserer Website auf<br />

dem Laufenden. Das geht sogar tagesaktuell mit unseren<br />

Twitter-Meldungen, die Sie auf der Hauptseite<br />

(»Home«) unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de rechts in<br />

der eingeblendeten Timeline finden, außerdem auf den<br />

Unterseiten in der Sidebar rechts – und dafür müssen<br />

Sie nicht einmal bei Twitter angemeldet sein. Mit unseren<br />

Blogbeiträgen (in der Navigationsleiste unter »Nachrichten«)<br />

versorgen wir Sie darüber hinaus direkt von<br />

der redaktionellen Werkbank aus.<br />

Multimedia-Reportage: Pipelinebau<br />

Wir empfehlen Ihnen eine »Multimedia Scrollytelling«-Reportage<br />

über Pipelines. Unter dem Titel »Ohne Erdgas läuft bei uns<br />

gar nichts« wurde sie im Auftrag des VDMA (Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau) erstellt. Darin geht es um<br />

Europas Gasversorgung, um Produktions- und Bearbeitungsprozesse<br />

bis zum Verlegen der Pipelines. Denn »eine Pipeline<br />

ist mehr als nur ein bloßes Rohr«, heißt es dort. Spannend sind<br />

auch die verschiedenen Arbeitsschritte beim Bau der Nord<br />

Stream 2 und die Verlegung der Rohre auf hoher See sowie<br />

deren Inspektion.<br />

/<br />

http://bit.ly/2maCXDk<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>4.2017</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Risiko Insolvenzanfechtung<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Konjunkturdaten besser, Strukturproblem ungelöst<br />

12 Stahlmarkt robust trotz unsicherer Zeit<br />

16 Nun soll Trump liefern<br />

ITALIEN<br />

22 Wertschöpfungstiefe, Nischenprodukte und Qualität<br />

25 Guter Jahresabschluss, positive Erwartungen<br />

26 Qualität steht an erster Stelle<br />

BRANCHENBERICHT<br />

28 Stahlverarbeiter noch überwiegend zufrieden<br />

ROHRE, PROFILE, FLANSCHE<br />

32 Stahlrohr- und Flanschenindustrie wieder optimistischer<br />

35 Modernisierte Rohrschweißlinie in Betrieb genommen<br />

36 Portfolio und Logistikdienstleistungen ausgebaut<br />

38 Stahlverbundbau: Einfacher bauen nach Eurocode<br />

42 Neue Laserschneidanlage implementiert<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

46 Zukunft gesichert, Kontinuität gewahrt<br />

48 Die Weichen für die Digitalisierung gestellt<br />

50 Leistungsfähiges Abtafelcenter in den Niederlanden<br />

52 Hohe Qualitätsanforderungen mit ERP erfüllen<br />

54 Sichtbare Fortschritte<br />

55 Als Serienlieferant für die Automobilindustrie zugelassen<br />

EDELSTAHL<br />

60 Nachhaltiges Bauen mit Edelstahl Rostfrei<br />

63 Neue Abschrecklinie für verbesserte Werkstoffeigenschaften<br />

64 Klasse statt Masse<br />

66 Automatisiertes Edelstahlsägen<br />

68 Längslagersystem optimiert Fertigungsabläufe<br />

RUBRIKEN<br />

73 Veranstaltungen<br />

75 StahlTermine<br />

76 Fachmedien<br />

77 VIP<br />

78 Inserentenverzeichnis<br />

79 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im Februar 2017<br />

ROHRE, PROFILE, FLANSCHE<br />

Die Lage für die Stahlrohr- und<br />

Flanschenindustrie hat sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr aufgehellt.<br />

Das und mehr berichtete Frank<br />

Harms, Geschäftsführer der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

e.V. (WVSR) und der Fachvereinigung<br />

Stahlflanschen e.V., dem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

22<br />

ITALIEN Wertschöpfungstiefe,<br />

Nischenprodukte und Qualität sind<br />

die Kernthemen, die Italiens<br />

Stahlbranche beschäftigen, um im<br />

internationalen Wettbewerb zu<br />

bestehen. Über die Lage in Italien<br />

berichet Fiorenza Bonetti vom<br />

Informations- und Beratungsunternehmen<br />

Siderweb.<br />

32<br />

46<br />

STAHLHANDEL & STAHL-<br />

SERVICE-CENTER Die Branche<br />

ist in diesem Frühjahr wieder<br />

deutlich optimistischer. Viele Unternehmen<br />

stellen jetzt die Weichen<br />

für die Zukunft. Sie geben ihrer<br />

Organisation eine neue Struktur<br />

oder investieren in innovative<br />

Anlagen und Prozesse. Auch die<br />

Wahl der richtigen Software und IT<br />

spielt eine entscheidende Rolle<br />

60<br />

EDELSTAHL Nichtrostende Stähle<br />

sind aus dem Alltag nicht mehr<br />

wegzudenken. Der Werkstoff eignet<br />

sich u. a. optimal für das Nachhaltige<br />

Bauen, weil wirtschaftliche<br />

und ökologische Aspekte problemlos<br />

im Einklang mit sozialen<br />

Bedürfnissen, z. B. nach Gesundheit<br />

und Gestaltung, stehen können.<br />

Fotos: Gebr. Kufferath, Kleiner, WV Stahlrohre, Made in Steel<br />

1)<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2016 in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

3)<br />

Teildaten, 75 % des Gesamtbetrages<br />

e – geschätzt<br />

Februar<br />

2017<br />

Februar<br />

2016<br />

% Veränd.<br />

Februar 17/16<br />

2 Monate<br />

2017 2016<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 565 e 638 – 11,4 1.190 1.277 – 6,8<br />

Bulgarien 45 e 40 13,9 95 74 28,9<br />

Deutschland 3.453 3.367 2,6 7.100 6.971 1,8<br />

Finnland 320 334 – 4,1 682 676 1,0<br />

Frankreich 1.240 1.317 – 5,8 2.572 2.649 – 2,9<br />

Griechenland 80 e 94 – 14,9 165 157 5,1<br />

Großbritannien 626 591 6,0 1.303 1.212 7,5<br />

Italien 1.973 1.949 1,2 3.798 3 769 0,8<br />

Kroatien 0 e 0 66,7 0 0 120,0<br />

Luxemburg 180 e 185 – 2,6 382 370 3,4<br />

Niederlande 510 589 – 13,5 1.112 1.173 – 5,2<br />

Österreich 640 642 – 0,3 1.339 1.306 2,5<br />

Polen 770 e 803 – 4,1 1.621 1.511 7,3<br />

Schweden 376 386 – 2,6 804 762 5,6<br />

Slowakei 396 328 20,9 825 703 17,3<br />

Slowenien 48 50 – 3,8 101 103 – 2,7<br />

Spanien 1.087 1.139 – 4,6 2.197 2.353 – 6,6<br />

Tschechien 410 432 – 5,1 847 845 0,2<br />

Ungarn 142 76 86,8 274 150 82,7<br />

Weitere EU-Länder. (28) (e) 420 e 399 5,2 889 793 12,0<br />

Europäische Union (28) 13.280 13.357 – 0,6 27.295 26.853 1,6<br />

Bosnien-Herzegowina 64 61 4,3 108 136 – 20,6<br />

Mazedonien 21 0 – 21 27 – 20,5<br />

Norwegen 51 49 4,7 109 99 9,8<br />

Serbien 80 72 11,0 167 107 56,3<br />

Türkei 2.739 2.370 15,6 5.669 4.968 14,1<br />

Europa außer EU 2.955 2.552 15,8 6.074 5.337 13,8<br />

Kasachstan 360 e 285 26,3 759 633 19,9<br />

Moldawien 5 e 0 – 10 0 –<br />

Russland 5.585 e 5.603 – 0,3 11.768 11.143 5,6<br />

Ukraine 1.900 e 1.971 – 3,6 4.003 3.909 2,4<br />

Usbekistan 40 e 57 – 29,8 85 101 – 15,8<br />

Weißrussland 180 e 151 19,2 380 303 25,4<br />

C.I.S. (6) 8.070 8.067 0,0 17.005 16.089 5,7<br />

El Salvador 7 e 8 – 17,5 15 17 – 9,5<br />

Guatemala 25 e 28 – 9,4 51 54 – 6,9<br />

Kanada 1.030 e 1.069 – 3,7 2.170 2.208 – 1,7<br />

Kuba 15 e 13 16,0 33 31 5,4<br />

Mexiko 1.530 e 1.430 7,0 3.224 2.823 14,2<br />

Trinidad und Tobago 0 0 – 0 36 – 100,0<br />

USA 6.362 6.424 – 1,0 13.337 12.880 3,5<br />

Nordamerika 8.969 8.972 0,0 18.830 18.049 4,3<br />

Argentinien 305 339 – 9,9 596 668 – 10,7<br />

Brasilien 2.572 2.433 5,7 5.400 4.929 9,5<br />

Chile 90 e 99 – 9,5 189 201 – 6,2<br />

Ecuador 45 e 49 – 7,4 93 96 – 3,2<br />

Kolumbien 90 e 120 – 24,9 192 217 – 11,8<br />

Paraguay 1 e 3 – 70,6 2 5 – 47,1<br />

Peru 55 e 91 – 39,3 118 152 – 22,4<br />

Uruguay 1 e 7 – 85,7 2 8 – 73,8<br />

Venezuela 50 e 22 130,9 103 76 35,0<br />

Südamerika 3.209 3.162 1,5 6.695 6.353 5,4<br />

Ägypten 507 346 46,8 1.036 732 41,5<br />

Libyen 41 52 – 20,9 51 128 – 60,2<br />

Marokko 45 e 45 – 0,2 95 67 42,4<br />

Südafrika 496 e 479 3,6 1.029 1.005 2,4<br />

Afrika 1.089 922 18,2 2.211 1.932 14,5<br />

Iran 1.375 e 1.360 1,1 2.895 2.726 6,2<br />

Katar 223 206 8,3 470 405 16,0<br />

Saudi-Arabien 2) 480 402 19,3 963 818 17,6<br />

Vereinigte Arabische Emirate 274 255 7,2 591 537 10,2<br />

Mittlerer Osten 2.351 2.224 5,7 4.919 4.486 9,7<br />

China 61.187 e 58.469 4,6 128.767 121.682 5,8<br />

Indien 8.113 7.451 8,9 16.762 14.952 12,1<br />

Japan 8.340 8.345 – 0,1 17.343 17.113 1,3<br />

Pakistan 310 e 382 – 18,8 690 632 9,2<br />

Südkorea 5.508 5.087 8,3 11.155 10.764 3,6<br />

Taiwan, China 1.715 e 1.658 3,5 3.616 3.448 4,9<br />

Thailand 280 e 316 – 11,3 590 620 – 4,9<br />

Vietnam 3) 759 290 – 1.527 696 –<br />

Asien 86.212 81.997 5,1 180.449 169.907 6,2<br />

Australien 392 316 24,3 829 734 13,0<br />

Neuseeland 50 39 28,1 108 87 24,7<br />

Ozeanien 442 355 24,7 937 821 14,2<br />

Gesamt (67 Länder) 126.579 121.607 4,1 264.416 249.826 5,8<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Risiko Insolvenzanfechtung<br />

Geld zurückzahlen, das man von seinen Kunden für eine erbrachte<br />

Dienstleistung oder ein geliefertes Produkt erhalten hat? Einer solchen<br />

Forderung sehen sich jeden Tag zahlreiche Unternehmen in Deutschland<br />

gegenüber. Grundlage dafür ist die sogenannte Insolvenzanfechtung.<br />

Viele Unternehmer glauben zunächst<br />

an einen schlechten Scherz, wenn sie ein<br />

solches Schreiben erhalten: Der Insolvenzverwalter<br />

eines Betriebs, für den sie vor Jahren<br />

eine Leistung erbracht haben und be -<br />

zahlt wurden, fordert dieses Geld zurück.<br />

Um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen,<br />

fügt er gleich einen umfangreichen<br />

Klageentwurf bei.<br />

Aber dies ist kein<br />

Versehen, sondern<br />

Alltag. Jeden Tag<br />

sehen sich zahlreiche<br />

Unternehmen<br />

einer solchen Forderung<br />

ausgesetzt. Der Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie (BDI), der Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks (ZDH) und<br />

andere Verbände beklagen seit Langem eine<br />

deutliche Zunahme von Rückzahlungsforderungen<br />

von Insolvenzverwaltern. Sehr häufig<br />

geht es dabei um einige hunderttausend<br />

Euro, nicht selten aber auch um Summen in<br />

Millionenhöhe – Beträge, die einen mittelständischen<br />

Betrieb in große Nöte bringen<br />

können.<br />

Mit Verweis auf Paragraf 133 Abs. 1 der<br />

Insolvenzordnung nutzen viele Insolvenzverwalter<br />

die Möglichkeit, alle Geschäfte ihres<br />

Mandanten in den vergangenen zehn Jahren<br />

anzufechten, für die ein Ratenzahlungsvertrag<br />

vereinbart wurde. Oder für die das<br />

Zahlungsziel anderweitig verlängert worden<br />

war. Solche Vereinbarungen sind aus Sicht<br />

des Insolvenzverwalters ein Indiz dafür, dass<br />

der Gläubiger wusste, dass der Schuldner in<br />

finanziellen Schwierigkeiten steckt und vo -<br />

raussichtlich nicht alle seine Gläubiger be -<br />

friedigen kann. Eine solche vorsätzliche<br />

Benachteiligung von Gläubigern verbietet<br />

jedoch das Gesetz. Das Problem dabei: Die<br />

Anfechtungsvoraussetzungen für solche Fälle<br />

sind gesetzlich nicht hinreichend konkretisiert.<br />

Und so bewegen sich die Rückzahlungsforderungen<br />

der Insolvenzverwalter<br />

bisweilen auf rechtlich unsicherem Grund.<br />

»<br />

Verbände beklagen seit Langem eine deutliche Zunahme<br />

von Rückzahlungsforderungen von Insolvenzverwaltern.<br />

Um den Gläubigern mehr Rechtssicherheit<br />

zu geben und die ausufernden Forderungen<br />

der Insolvenzverwalter zu stoppen, beschloss<br />

der Bundestag vor Kurzem eine Reform der<br />

Insolvenzanfechtung. Klarheit ist damit nach<br />

Ansicht vieler Beobachter jedoch keineswegs<br />

geschaffen. »Trotz umfangreicher<br />

Änderungen bleibt das Anfechtungs risiko<br />

für Gläubiger unvermindert hoch«, meint<br />

Anfechtungsrechtsexperte Dr. Olaf Hiebert<br />

von der Düsseldorfer Wirtschaftskanzlei<br />

Buchalik Brömmekamp. Das liegt vor allem<br />

daran, dass im neuen Gesetzestext zahlreiche<br />

sogenannte unbestimmte Rechtsbegriffe<br />

stecken, die unterschiedlich ausgelegt<br />

werden können. Ein Beispiel: Hat ein Unternehmen<br />

eine Leistung erbracht, für die es<br />

unmittelbar – das bedeutet in der Regel<br />

innerhalb von 30 Tagen – eine Gegenleistung<br />

(Bezahlung) erhalten hat, so ist diese<br />

Zahlung nach dem neuen Recht nur schwer<br />

anfechtbar. Der Insolvenzverwalter muss<br />

nachweisen, dass der Schuldner »unlauter«<br />

gehandelt hat und der Geschäftspartner das<br />

auch wusste. Was meint der Gesetzgeber<br />

mit dem Begriff »unlauter«? Reicht es unter<br />

Umständen aus, dass der Schuldner dauerhaft<br />

Verluste erwirtschaftete? Dann würde<br />

sich für die Betroffenen gegenüber dem<br />

bisherigen Zustand tatsächlich wenig än -<br />

dern. »Rechtliche Klarheit wird es erst in<br />

einigen Jahren geben, wenn der Bundesgerichtshof<br />

die ersten Anfechtungsfälle nach<br />

dem neuen Recht entschieden hat«, meint<br />

der Insolvenzrechtsexperte Dr. Peter de Bra<br />

aus der Rechtsanwaltsgesellschaft Schultze<br />

& Braun in Stuttgart.<br />

Dennoch hat die Reform einige Dinge aufgegriffen,<br />

durch die Unternehmen großen<br />

finanziellen Risiken ausgesetzt waren. Ein<br />

wichtiger Punkt: die verkürzte Anfechtungsfrist.<br />

Künftig können Insolvenzverwalter nur<br />

noch Zahlungen zurückfordern, die bis zu<br />

vier Jahre zurückliegen, nicht mehr bis zu<br />

zehn Jahren, wie es früher üblich war. Das<br />

heißt, Unternehmen können bereits nach<br />

vier Jahren sicher sein, dass sie ihre Zahlung<br />

definitiv behalten dürfen.<br />

Experten sind sich einig, dass Insolvenzanfechtungen<br />

durch die neuen gesetzlichen<br />

Regelungen in keiner Weise wirksam verhindert<br />

werden. Die finanziellen Risiken würden<br />

allenfalls reduziert und berechenbarer.<br />

Deshalb sei es wichtig, das Risikobewusstsein<br />

zu schärfen und Möglichkeiten der Prävention<br />

zu nutzen. Vorsorge ist durchaus<br />

möglich. So sollten Lieferanten darauf achten,<br />

dass sie sich ihr Eigentumsrecht an den<br />

von ihnen gelieferten Waren vorbehalten<br />

oder sich auf andere Art absichern, bis der<br />

Kunde die Rechnung vollständig bezahlt hat<br />

– etwa durch Stellung einer Bankbürgschaft.<br />

Wichtig ist auch, darauf zu achten, dass der<br />

vereinbarte Zahlungsweg eingehalten wird.<br />

Sind beim Kunden erste Anzeichen einer<br />

Krise zu erkennen, ist ein straffes Forderungsmanagement<br />

wichtig.<br />

Immerhin: Das Anfechtungsrisiko lässt<br />

sich versichern. Warenkreditversicherer bieten<br />

spezielle Policen an. ber (sm 170404783) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlmärkte im Umbruch<br />

Hintergründe, Fakten,<br />

betriebliche Konsequenzen und Perspektiven<br />

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2016<br />

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Prof. Dr. Lothar Grebe · Stahlhandels-Institut, Meerbusch<br />

2016 · 200 Seiten<br />

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Hintergründe, Fakten,<br />

Betriebliche Konsequenzen,<br />

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Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

Herausgeber:<br />

Stahlhandels-Institut<br />

1. Auflage 2016<br />

Dieses neue Fachbuch beleuchtet die derzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen, verdeutlicht die Folgen für<br />

die Entwicklung der Stahlmärkte und beschreibt ausführlich die sich – je nach Produktausrichtung – im Stahlgeschäft<br />

bietenden Marktchancen.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de


Auf der Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2017« ging es um aktuelle<br />

Themen, die die Stahlbranche bewegen:<br />

Strukturkrise, Importkrise, Handelsschutzinstrumente,<br />

Emissions rechtehandel<br />

und mehr.<br />

(Fotos: Euroforum)<br />

Konjunkturdaten besser,<br />

Strukturprobleme ungelöst<br />

Keine Entwarnung für die Stahlbranche auf der<br />

Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2017«<br />

Düsseldorf. Leicht konjunkturelle Erholungstendenzen, z. B. eine<br />

Stahlmengenkonjunktur auf Erholungskurs, ließen auf der diesjährigen<br />

Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2017« verhaltenen Optimismus<br />

aufkommen. Allerdings wurde die Stimmung bei genauerem Blick auf<br />

die Lage sofort wieder gedämpft.<br />

»Bessere Konjunkturdaten dürfen nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass Strukturprobleme<br />

weiterhin ungelöst sind«, warnte<br />

denn auch Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh. »Zwar hat<br />

sich der positive Trend bei den Auftragseingängen<br />

zuletzt fortgesetzt. Dem steht<br />

jedoch ge genüber, dass die Risiken für den<br />

Stahlmarkt unverändert fortbestehen«, fuhr<br />

er fort.<br />

Es gibt eine Reihe von Themen, die der<br />

Stahlindustrie derzeit zu schaffen machen.<br />

Neben der globalen Stahlstrukturkrise, sind<br />

dies hohe Importe, die Handelsbedingungen<br />

und Schutzinstrumente, wachsende protektionistische<br />

Tendenzen und die Diskussion<br />

um den EU-Emissionsrechtehandel.<br />

Importkrise weiterhin bedrohlich<br />

Nach wie vor ist der Einfuhrdruck in die EU<br />

enorm. Trotz Antidumpingmaßnahmen war<br />

ein Anstieg der chinesischen Importe in die<br />

EU auf 6 Mill. t Walzstahl nicht vermeidbar<br />

(und doppelt so hoch wie 2013). Hinzu<br />

kommt, dass auch aus anderen Schwellenländern<br />

Importe auf den Markt drücken,<br />

weil z. B. Länder wie Indien oder der Iran<br />

staatlich unterstützt werden. So sind die<br />

Walzstahlimporte in die EU im vergangenen<br />

Jahr um 10 % gestiegen und damit das dritte<br />

Mal in Folge stärker gewachsen als der<br />

Markt.<br />

»Fortschritte bei der Bewältigung der globalen<br />

Strukturkrise können nur dann erzielt<br />

werden, wenn vor allem China seine Bemühungen<br />

um eine stärkere Konsolidierung der<br />

eigenen Stahlindustrie intensiviert«, betonte<br />

Kerkhoff. Er unterstrich, dass lediglich die<br />

EU in den letzten Jahren die Rohstahlkapazität<br />

reduziert habe, in anderen Regionen<br />

der Welt wurden die Kapazitäten weiter<br />

aufgebaut, davon zu drei Vierteln in China.<br />

»Die aktuellen Stilllegungspläne der chinesischen<br />

Regierung reichen bei Weitem nicht<br />

aus«, sagte er. Wenn die Schließungen in<br />

Höhe von 150 Mill. t realisiert werden, so<br />

dürfte es zwischen 2016 und 2020 nur zu<br />

einer Netto-Entlastung von 81 Mill. t kommen.<br />

Die Überkapazitäten liegen dann auch<br />

bei günstigster Nachfragevariante immer<br />

noch bei 320 Mill. t. Laut Kerkhoff dürften<br />

die Überkapazitäten im Jahr 2020 ungefähr<br />

auf dem Level von 2014 auskommen und<br />

somit dürften die Stahlexporte etwa<br />

100 Mill. t betragen.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

Protektionismus – falsche Antwort<br />

Der Verbandspräsident bedauerte auch die<br />

zunehmenden protektionistischen Tendenzen,<br />

die sich weltweit breit machen, dazu<br />

zählen z. B. höhere Importzölle, restriktive<br />

Zertifizierungsvorschriften, Buy-National-<br />

Klauseln oder Exportsubventionen und Subventionen,<br />

mit denen ineffiziente Kapazitäten<br />

gerettet werden sollen. Hoffnung birgt<br />

nun das neu geschaffene Stahlforum im<br />

Rahmen der G-20, von dem konkrete Schritte<br />

und Maßnahmen erwartet werden.<br />

USA sind wichtig für Deutschland<br />

Mit einem Marktanteil von etwa 20 % sind<br />

die USA der wichtigste Drittlandmarkt für<br />

Walzstahlexporte aus Deutschland. Von den<br />

indirekten Stahlexporten gehen rd. 7 % in<br />

die USA und dort vor allem in den Automobil-<br />

und Maschinenbau.<br />

Im Falle einer weiteren Abschottung der<br />

USA als größtem Importmarkt der Welt<br />

durch höhere Außenzölle oder verschärfte<br />

Buy-American-Vorschriften könnten Handelsumlenkungen<br />

die Folge sein. Hinzu<br />

kämen weitere Absatzverluste in Form reduzierter<br />

Exporte in Drittmärkte, zumal damit<br />

gerechnet werden muss, dass andere Staaten<br />

dem handelspolitischen Beispiel der USA<br />

folgen würden. Die Auswirkungen wären<br />

gravierend, vor allem für die Stahlindustrie<br />

in Europa und in Deutschland.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Steel International K 9<br />

Schutzzölle statt Strafzöllen<br />

Schon vor etlichen Jahren hat die EU Importzölle<br />

für Stahl abgeschafft. »Die Stahlindustrie<br />

in Deutschland setzt sich für offene<br />

Märkte ein«, so Kerkhoff. Allerdings muss<br />

sie sich zunehmend gegen unfaire Verhaltensweisen<br />

zur Wehr setzen können. Handelsschutzmaßnahmen<br />

wie Antidumping<br />

dürften allerdings nicht mit Protektionismus<br />

verwechselt werden. Es gehe darum, nicht<br />

der eigenen Industrie einen künstlichen<br />

Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, sondern<br />

vielmehr Verzerrungen im internationalen<br />

Wettbewerb so weit wie möglich auszugleichen.<br />

Somit müsse das Handelsschutzinstrumentarium<br />

modernisiert und gestärkt werden.<br />

Jedoch vermisst Kerkhoff den gemeinsamen<br />

Willen der EU-Mitgliedsstaaten. Mit<br />

Blick auf China drohe sogar eine deutliche<br />

Verschlechterung der Möglichkeiten, sich<br />

gegen unfairen Handel aus diesem nichtmarktwirtschaftlichen<br />

Land zur Wehr zu<br />

setzen. So sehe der Vorschlag der Europäischen<br />

Kommission vor, dass die Beweislast<br />

in Antidumpingverfahren gegen China auf<br />

die antragstellende europäische Industrie<br />

abgewälzt würde. Dabei sei es sogar im Interesse<br />

Chinas selbst, nachzuweisen, dass es<br />

Fortschritte auf dem Weg zu marktwirtschaftlichen<br />

Strukturen erziele.<br />

Emissionsrechtehandel beeinträchtigt<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Sorgen bereite auch der Emissionsrechtehandel<br />

mit seinen unrealistischen Auflagen<br />

vonseiten der Europäischen Kommission.<br />

Die effizientesten Anlagen durch den Emissionsrechtehandel<br />

dürfen keine zusätzlichen<br />

Kostenbelastungen erleiden, weder durch<br />

den Kauf von Zertifikaten noch durch Strompreiserhöhungen.<br />

China: Angebot und Nachfrageentwicklung (Mill. t)<br />

*)<br />

13. Fünfjahresplan (FJP)<br />

v)<br />

Vorhersage<br />

Rohstahlkapazität (effektiv) Überkapazitäten 2020:<br />

Marktversorgung (Rohstahl)<br />

Bei max. Nachfrage *) : 320 Mill. t<br />

Bei min. Nachfrage *) : 369 Mill. t<br />

Kapazitätsüberhang<br />

1.051<br />

766<br />

285<br />

1.083<br />

740<br />

343<br />

1.096<br />

700<br />

396<br />

2013 2014 2015 2016 2020 v<br />

Quelle: OECD State Council, WV Stahl (Kapazitäten) und worldsteel, MIIT 13. FJP (Nachfrage)<br />

Dazu sollte für die gesamte Stahlbranche<br />

die Zuteilung schlicht so hoch sein wie die<br />

Emissionen dieser besten Anlagen. Damit sei<br />

einerseits sichergestellt, dass die Zuteilung<br />

nicht unter den technischen Mindestausstoß<br />

fällt. Die übrigen Unternehmen müssten<br />

andererseits für ihre darüber liegenden<br />

Emissionen Zertifikate kaufen und hätten<br />

einen Anreiz, zur Spitzengruppe aufzuschließen.<br />

Auf diese Weise seien industrielle<br />

Wettbewerbsfähigkeit, technische Möglichkeiten<br />

und realistische Anreize zum Klimaschutz<br />

in Einklang gebracht.<br />

Die politischen Entscheidungen haben in<br />

letzter Zeit jedoch noch keine signifikanten<br />

Verbesserungen für die Stahlbranche ge -<br />

bracht.<br />

1.074<br />

Richtige Weichenstellungen<br />

erforderlich<br />

»Stahl war schon einmal Motor einer industriellen<br />

Revolution – auch für die vierte ist<br />

der Stahl unverzichtbar. Wir müssen sicherstellen,<br />

dass die Wertschöpfungsketten in<br />

Deutschland und Europa erhalten bleiben.<br />

Dafür brauchen unsere Unternehmen von<br />

der Politik mehr Raum als Regulierung sowie<br />

eine Perspektive, dass neue Innovationen<br />

bei Produkten und Prozessen zur Anwendung<br />

kommen können. Vor allem aber<br />

brauchen sie die richtigen Weichenstellungen<br />

für einen fairen Wettbewerb«, ist sich<br />

Kerkhoff sicher.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

711<br />

364<br />

1.019<br />

650<br />

320<br />

(sm 170404769)<br />

Emissionsrechtehandel im EU-Umweltrat<br />

Am 28. Februar 2017 stand die Ausgestaltung des<br />

Emissionsrechtehandels auf der Agenda des<br />

EU-Umweltrates in Brüssel. »Das Ergebnis des<br />

EU-Umweltministerrates zum Emissionsrechtehandel<br />

ist sehr enttäuschend, die existenzielle<br />

Bedrohung für die Stahlindustrie in Deutschland<br />

und Europa ist nicht beseitigt«, erklärte dazu<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. »Die Bundesregierung muss<br />

sich in den nun folgenden Verhandlungen zwischen<br />

Kommission, Parlament und Rat mit Nachdruck<br />

für deutliche Verbesserungen einsetzen.<br />

Maßstab dafür kann nur die im Klimaschutzplan<br />

2050 festgelegte Position sein.«<br />

Anders als vom Europäischen Rat vorgegeben,<br />

müssten in der Stahlindustrie nach dem Beschluss<br />

der Umweltminister auch die effizientesten Anlagen<br />

Zertifikate in erheblichem Umfang zukaufen.<br />

Gleichzeitig wurden Maßnahmen beschlossen,<br />

mit denen der Zertifikatspreis in die Höhe getrieben<br />

werden soll. Dadurch drohen der Branche<br />

erhebliche Kosten und Nachteile im Wettbewerb<br />

mit außereuropäischen Stahlproduzenten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


WIR fahren mit Ihnen die<br />

WIR machen den Mehrwert.


Erfolge ein.<br />

„In der Agrarwirtschaft wächst der Wettbewerb<br />

stetig. Wie aber macht man Landmaschinen<br />

trotz Kostendrucks immer leistungsfähiger?<br />

Die Antwort: mit speziellen Werkstoffen und<br />

einer hochpräzisen Anarbeitung von Klöckner.“<br />

www.kloecknerdeutschland.de


12 K Steel International<br />

Stahlmarkt robust trotz<br />

unsicherer Zeit<br />

Aussichten für die deutsche Stahlindustrie<br />

Düsseldorf. Die deutsche Stahlindustrie kann mit Zuversicht nach vorne<br />

schauen. Sie hat trotz aller Herausforderungen im eigenen Land, in Europa<br />

und in der Welt sehr gute Zukunftschancen – vorausgesetzt, die Politiker<br />

stellen die richtigen Weichen.<br />

(Foto: Euroforum)<br />

Dieses Fazit zog Dr. Josef Auer von der<br />

Marktforschungsabteilung der Deutschen<br />

Bank während der Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2017« Mitte Februar in Düsseldorf.<br />

Er verwies auf das bisher Erreichte und<br />

betonte, dass sich die deutsche Stahl industrie<br />

seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

im europäischen Vergleich als sehr robust<br />

erwiesen hat. Nun würden sich weitere Aufgaben<br />

und Herausforderungen abzeichnen,<br />

die die Branche meistern müsse.<br />

Auer rechnet trotz der Anpassung der<br />

Stahlerzeugung in China auch weiterhin mit<br />

Stahlexporten nach Europa und in den Rest<br />

der Welt. Aus diesem Grund müsse die<br />

Europäische Union für gleiche regulatorische<br />

Bedingungen sorgen und auch die<br />

Handelsschutzinstrumente weiter nutzen.<br />

Seiner Einschätzung zufolge bleibt angesichts<br />

globaler Überkapazitäten und des<br />

Wandels in den Abnehmerindustrien die<br />

Strukturkrise in Europa auch weiterhin ein<br />

Thema. Aus diesem Grund plädiert der Referent<br />

für eine Konsolidierung der Stahlindustrie<br />

ohne Staatseingriffe.<br />

»<br />

Es lohnt sich zu kämpfen und<br />

weiter auf Stahl zu setzen.<br />

Josef Auer, Deutsche Bank Research<br />

Im Jahr 2017 dürfte sich die deutsche Stahlerzeugung<br />

trotz internationaler Herausforderungen<br />

erneut als robust erweisen und an<br />

die guten Zahlen der Vorjahre an knüpfen.<br />

Stützend wirken die heimischen Branchen<br />

Bau, Auto, Maschinenbau und Metallerzeugnisse.<br />

2016 sank die Stahlerzeugung in<br />

Deutschland preisbereinigt um 1 %.<br />

Auer zufolge haben andere Länder günstigere<br />

Wachstumsperspektiven als Deutschland,<br />

beispielsweise die USA mit einem sehr<br />

dynamischen Wachstumspotenzial und kräftigen<br />

Impulsen aus Reindustrialisierung und<br />

Infrastrukturinvestitionen. Auch in Asien<br />

wächst der Markt, nicht zuletzt in China.<br />

Der Branchenexperte prognostiziert mit<br />

einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 60 %,<br />

ein Szenario mit mittelfristig stabilen Zu -<br />

kunftsperspektiven, wonach die regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen für die deutsche<br />

Stahlbranche und ihre Kunden bis zum<br />

Jahr 2025 günstig bleiben bzw. sich nicht<br />

extrem verschlechtern. Au ßerdem erwartet<br />

Auer, dass die welt weiten Erzeugungskapazitäten<br />

langsamer wachsen als die globale<br />

Nachfrage nach Stahl und der derzeitige<br />

Preis-Margen-Druck auf dem Welt<strong>stahlmarkt</strong><br />

deswegen langsam abebbt. Positive<br />

Konsequenz für die deutsche Stahl industrie:<br />

Sie hält ihr heutiges Erzeugungsniveau über<br />

den gesamten Betrachtungszeitraum.<br />

Auer bezeichnet die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

von 60 % für die zyklische Stahlindustrie<br />

als »kein schlechtes Resultat« und<br />

betonte, dass sich deswegen weiteres En -<br />

gagement auf jeden Fall lohne. Er zeigte drei<br />

weitere Zukunftsszenarien auf, die aber alle<br />

mit wesentlich geringeren Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />

belegt sind und ungünstigere<br />

Konsequenzen für die deutsche Stahlindustrie<br />

zur Folge hätten.<br />

K<br />

(sm 170404770)<br />

Klimapolitik und Energiewende<br />

bergen hohe Risiken<br />

Risiken erkennt der Experte vor allem in der<br />

europäischen Klimapolitik und der deutschen<br />

Energiewende. Aus diesem Grund sei<br />

Augenmaß bei Stromsonderkonditionen,<br />

Eigenproduktion und EEG-Entlastung unverzichtbar.<br />

Auch der Substitutionswettbewerb<br />

mit NE-Metallen und Kunststoffen dürfte die<br />

deutsche Stahlindustrie weiter beschäftigen.<br />

Allerdings würden der technische Fortschritt<br />

und die weltweite Nachfrage nach Stahl<br />

eine gute Zukunftsperspektive hervorrufen.<br />

L STEEL TICKER<br />

STRANGGIESSANLAGE FÜR<br />

ULTRABREITE MEDIUMBRAMMEN<br />

Düsseldorf. Shandong Iron & Steel Group Co.<br />

Ltd., Rizhao, China, hat der SMS group den Auftrag<br />

zur Lieferung einer Stranggießanlage für<br />

ultrabreite Brammen erteilt. Die Einstrang-Gießanlage<br />

wird ausgelegt für eine jährliche Produktion<br />

von 1,5 Mill. t Stahlbrammen mit Breiten bis<br />

zu 3.250 mm und Dicken bis zu 150 mm. Auf der<br />

Stranggießanlage werden Baustähle sowie mikround<br />

niedriglegierte Stähle gegossen, mehr als<br />

45 % der Gesamtproduktion werden peritektische<br />

Stahlsorten sein. Die Inbetriebnahme ist für Ende<br />

2018 geplant.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404781)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Neue Chancen für U. S. Steel<br />

Unter Trumps Fittichen wieder nach ganz oben<br />

Pittsburgh. Die kompromisslose Abschottungspolitik des neuen<br />

US-Präsidenten Donald Trump könnte der United States Steel Corporation<br />

(U. S. Steel) zu neuer Blüte verhelfen. Werden künftig heimische Unternehmen<br />

bei der Vergabe von Aufträgen bevorzugt, dürfen zudem einst<br />

entlassene Stahlwerker wieder Hoffnung schöpfen. CEO Mario Longhi lässt<br />

sich keine Chance entgehen und nutzt die Nähe zum neuen Machthaber.<br />

Longhi spricht bereits von der Schaffung<br />

von bis zu 10.000 neuen Arbeitsplätzen in<br />

der Stahlindustrie des Landes. Dies wäre<br />

auch für U. S. Steel eine deutliche Kehrtwende,<br />

nachdem der CEO in den vergangenen<br />

Jahren mit Verweis auf fallende Stahlpreise<br />

vor allem Stellen abgebaut hat. Ak tuell ar -<br />

beiten nur noch 21.000 Frauen und Männer<br />

für U. S. Steel in Nordamerika. Vor zehn Jahren<br />

waren es noch 28.000. Gleichwohl ist<br />

das Unternehmen weiterhin einer der größten<br />

Stahlerzeuger der USA. Zur Produktpalette<br />

gehören vor allem Stahlfeinbleche und<br />

Rohre für die Automobil-, Haushaltsgeräte-,<br />

Bau-, Maschinenbau-, Öl- und Gasindustrie.<br />

Der CEO stellt bereits umfangreiche Investitionen<br />

in Aussicht – allerdings nur, wenn<br />

Trump die Unternehmenssteuern deutlich<br />

senkt. Wann all dies exakt passieren wird,<br />

lässt Longhi indes offen. In einem Interview<br />

prognostizierte er aber jüngst Ausgaben von<br />

rd. 200 Mill. USD für die Steigerung der<br />

Rentabilität und der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Werke innerhalb eines Zeitraumes von<br />

drei bis vier Jahren.<br />

Der Börsenwert des Unternehmens profitiert<br />

signifikant von der Wahl und den<br />

vollmundigen Ankündigungen des neuen<br />

US-Präsidenten. Der Kurs verdoppelte sich<br />

innerhalb weniger Wochen und holte Verluste<br />

der Vorjahre wieder auf. Der Löwenanteil<br />

des Eigenkapitals wird dem Freefloat<br />

zugerechnet, d. h. es gibt keinen bestimmenden<br />

Großaktionär.<br />

Die möglicherweise vielversprechenden<br />

Aussichten sind auch in die Prognose für das<br />

Jahr 2017 eingeflossen, die U. S. Steel An -<br />

fang Februar veröffentlichte. Der 1901 ge -<br />

gründete Konzern will aufgrund wesentlich<br />

verbesserter Marktbedingungen einen<br />

Gewinn von 535 Mill. USD erreichen. Im<br />

Jahr 2016 hatte er unter dem Strich noch<br />

440 Mill. USD verloren. Longhi ist überzeugt,<br />

nun noch saftigere Früchte des seit<br />

drei Jahren laufenden Transformationsprogramms<br />

Carnegie Way ernten zu können.<br />

Der CEO hat die Herstellungskosten gesenkt<br />

und die Produkte noch stärker auf die Be -<br />

dürfnisse der Kunden zugeschnitten. Außerdem<br />

griffen die Antidumpingmaßnahmen,<br />

die Im porteuren auferlegt worden waren.<br />

So reduzierte der Stahlerzeuger 2016 den<br />

Verlust bereits um zwei Drittel – obwohl er<br />

die niedrigsten durchschnittlichen Verkaufspreise<br />

seit 2004 verzeichnen musste.<br />

U. S. Steel könnte nach weiteren Angaben<br />

Longhis noch höhere Gewinne erwirtschaften.<br />

Hierfür bedürfe es aber international<br />

fairer Wettbewerbsbedingungen. Bis zu diesem<br />

Ziel sei es noch ein weiter Weg.<br />

U. S. Steel bietet aber nicht nur Rohstahl<br />

und weiterverarbeitete Stahlerzeugnisse an.<br />

Das Unternehmen erzeugt auch noch Kohle<br />

und betreibt Eisenerzminen. In Europa existiert<br />

nur noch die Tochter U. S. Steel Kosice,<br />

von dem sich U. S. Steel aber seit Jahren<br />

trennen will. Nun scheint ein Käufer für das<br />

tschechische Werk gefunden. Medienberichten<br />

zufolge könnte der chinesische<br />

Staatskonzern Hesteel Group den Zuschlag<br />

erhalten, zweitgrößter Stahlerzeuger der<br />

Welt. Weitere Bewerber sind CEFC China<br />

Energy und ein tschechisches Konsortium<br />

um Moravia Steel. kibi (sm 170404816) K<br />

Metallbau<br />

Stahlbau<br />

Fahrzeug-/ Landmaschinen-/<br />

Schiffsbau<br />

Maschinenschutzeinrichtung/<br />

Maschinenbau und Anlagenbau<br />

Regalbau und Lagersysteme<br />

Containerbau<br />

Möbel-/ Laden-/ Innenausbau<br />

Klima- und Solartechnik<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Advertorial<br />

Solinger Traditionsunternehmen setzt auf<br />

modernes ERP-System<br />

Die meisten ROBUSO-Scheren zum Schneiden<br />

von technischen Textilien werden aus C60<br />

Kohlenstoffstahl geschmiedet.<br />

Die Elektroscheren von ROBUSO eignen sich auch<br />

für stärkste Beanspruchung.<br />

Druckluftscheren werden beispielsweise zum Konfektionieren<br />

von Kohlefaser eingesetzt.<br />

Die digitale Revolution<br />

zwingt auch traditionelle<br />

Unternehmen zum<br />

Umdenken. Die ROBUSO<br />

Stahlwarenfabrik<br />

Buntenbach & Sohn GmbH<br />

setzt seit drei Jahren auf<br />

die ERP-Software unitop<br />

von der GOB Software &<br />

Systeme aus Krefeld.<br />

Damit sichert sich das<br />

Solinger Traditionsunternehmen<br />

einen klaren<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

ROBUSO ist eines von wenigen<br />

Unternehmen aus Solingen, das qualitativ<br />

hochwertige Schneidlösungen<br />

herstellt. An der Art und Weise hat<br />

sich seit knapp hundert Jahren nicht<br />

viel verändert. Viele Arbeitsschritte<br />

sind Hand arbeit. Die meisten Scheren<br />

fertigt ROBUSO aus C60-Kohlenstoffstahl,<br />

ein sehr robustes Material.<br />

„Eine Schere kann im industriellen<br />

Umfeld extrem beansprucht werden.<br />

Darum sind Handhabung, Schnittergebnis<br />

und vor allem die Standzeit<br />

sehr wichtig“, erklärt Geschäftsführer<br />

Christian Pukelsheim. Nur Scheren,<br />

die diesen Ansprüchen gerecht<br />

werden, tragen das Gütesiegel<br />

„Made in Solingen“.<br />

Entscheidung für die<br />

GOB Software & Systeme<br />

Seit 2013 führt Christian Pukelsheim<br />

das Unternehmen in vierter Generation<br />

als Gesellschafter-Geschäftsführer,<br />

ist allerdings schon seit 2007<br />

im Unternehmen aktiv. Damals wurden<br />

viele Bereiche mit einer gut<br />

funktionierenden Zettelwirtschaft<br />

organisiert. Ein Grund dafür lag unter<br />

anderem darin, dass das dreißig Jahre<br />

alte, textbasierte Warenwirtschaftssystem<br />

viele Be reiche gar<br />

nicht abbilden konnte. Für die Fertigung<br />

wurde beispielsweise ein<br />

selbstprogrammiertes, starres Modul<br />

verwendet. Für den Geschäftsführer<br />

und Urenkel des Gründers war<br />

schnell klar, dass die bisherige<br />

Lösung keine Basis für eine langfristige<br />

Unterstützung und Optimierung<br />

der Geschäftsprozesse darstellen<br />

konnte und suchte ein System, das<br />

sämtliche Bereiche im Unternehmen<br />

unterstützt und auch die Lieferanten<br />

mit einbezieht. Die Entscheidung fiel<br />

schließlich auf ein ERP- System von<br />

Microsoft. „Wir haben uns für die<br />

Branchensoftware unitop von der<br />

GOB entschieden, weil sie allen<br />

anderen technisch überlegen war“,<br />

erklärt der gelernte Informatiker<br />

Christian Pukelsheim. „Außerdem<br />

hatten wir schon auf Office 365<br />

umgestellt. Da lag es nahe, sich für<br />

eine Software von Microsoft zu entscheiden.“<br />

Die Digitalisierung der<br />

Unternehmensprozesse ist<br />

erst der Anfang<br />

Für Christian Pukelsheim ist die<br />

Investition in ein modernes ERP-System<br />

auch eine Investition in die<br />

Zukunft des Unternehmens. „Auch<br />

wenn wir in den ersten Wochen und<br />

Monaten nach der Umstellung noch<br />

einige Hindernisse zu überwinden<br />

hatten, können wir uns die Software<br />

heute nicht mehr wegdenken“, so<br />

Pukelsheim. So mussten sich die<br />

Mitarbeiter beispielsweise erst einmal<br />

daran gewöhnen, dass es im<br />

neuen System oft mehr als einen<br />

Weg gibt, einen Prozess abzuschließen.<br />

Schließlich war die alte Software<br />

sehr starr und die Prozesse für<br />

jeden Mitarbeiter gleich. Anderen<br />

Unternehmen, die ihre IT umstrukturieren<br />

wollen, empfiehlt Pukelsheim<br />

Durchhaltevermögen.<br />

Die Investition zahlt sich aus –<br />

und zwar doppelt und dreifach<br />

„Anfangs haben wir nur einen<br />

Bruchteil dessen, was die Software<br />

leis ten kann, genutzt“, sagt Christian<br />

Pukelsheim. „Heute, drei Jahre<br />

nach der Einführung, bilden wir<br />

sämtliche Bereiche bei ROBUSO<br />

über die Software ab“. In Zukunft, da<br />

ist sich Christian Pukelsheim sicher,<br />

ist unitop ein klarer Wettbewerbsvorteil.<br />

Mit der Einführung der<br />

ERP-Software werden aber nicht nur<br />

organisato rische, sondern auch<br />

strukturelle Veränderungen vorangetrieben:<br />

am 1. Dezember 2016 ist<br />

der gesamte Betrieb mit knapp 20<br />

Mitarbeitern in größere Räumlichkeiten<br />

umgezogen, um dem steigenden<br />

Platzbedarf ge recht zu werden.<br />

Nach dem Umzug stehen<br />

bereits die nächsten Projekte an: der<br />

Ausbau des CRM und die Integration<br />

eines eigenen Webshops.


Advertorial<br />

Die Spaltstücke werden vom Schmied am Fallhammer zu einem Scherenrohling warm geschmiedet.<br />

Fakten:<br />

Das Unternehmen wurde 1919<br />

von Julius Buntenbach und seinem<br />

Bruder Robert gegründet. Der Name<br />

ROBUSO verweist auf den Bruder von<br />

Julius Buntenbach, der das Unternehmen<br />

gegründet hat: RObert BUntenbach<br />

SOlingen.<br />

Als Logo wählten die Firmengründer<br />

die Brezel, eine kulinarische Spezialität<br />

des Solinger Stadtteils Burg<br />

an der Wupper. Vermutlich um die<br />

Verbundenheit mit Solingen widerzuspiegeln.<br />

Solingen ist die einzige Stadt in<br />

Deutschland, die markenrechtlich<br />

ge schützt ist.<br />

Das Qualitätssiegel „Made in<br />

Solingen“ darf im geschäftlichen<br />

Verkehr nur für solche Schneidwaren<br />

benutzt werden, die in allen<br />

wesentlichen Herstellungsstufen<br />

innerhalb des Solinger Industriegebiets<br />

bearbeitet und fertiggestellt<br />

worden sind.<br />

90 Prozent aller Scheren- und<br />

Messerhersteller sitzen in Solingen.<br />

Laut einer Studie erreichen nur<br />

knapp 2% aller Unternehmen ein<br />

Alter von 100 Jahren oder mehr.<br />

ROBUSO ist eines dieser Unternehmen.<br />

2019 feiert es sein 100-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Bevor die Schere an den Kunden<br />

geht, wird diese an dem Material, für<br />

das sie vorgesehen ist, getestet.<br />

Die Scheren von ROBUSO sind aus<br />

C60-Kohlenstoffstahl. Dieser Stahl<br />

kann bis zu einer Härte von 59 HRC<br />

gehärtet werden. Scheren aus diesem<br />

Material zeichnen sich durch eine<br />

besonders hohe Schnitthaltigkeit aus.<br />

Eine ROBUSO-Schere kann vierbis<br />

fünfmal nachgeschliffen werden.<br />

Firmenprofil GOB Software & Systeme:<br />

Veranstaltungshinweis:<br />

Die GOB Software & Systeme wurde<br />

1965 gegründet und ist heute einer<br />

der erfolgreichsten Microsoft Dy -<br />

namics- Partner weltweit. Das Unternehmen<br />

vom Niederrhein entwickelt<br />

seit über 50 Jahren Branchensoftware<br />

auf Basis der ERP-Software<br />

Microsoft Dynamics NAV. Dabei<br />

unterstützt es nicht nur Unternehmen<br />

aus dem Bereich Metallverarbeitung,<br />

sondern auch Stahl-Servicecenter,<br />

Kunststoffverarbeitende Unternehmen<br />

sowie Variantenfertiger. Sowohl<br />

die Ziel-Branchen als auch das<br />

Unternehmen selbst sind mittelständisch<br />

geprägt. Mittlerweile beschäftigt<br />

die GOB Software & Systeme fast<br />

300 Mitarbeiter am Standort Krefeld<br />

und blickt auf mehr als 1.000 realisierte<br />

ERP-Projekte zurück.<br />

GOB Software & Systeme GmbH & Co. KG<br />

Europapark Fichtenhain A 5<br />

47807 Krefeld<br />

Telefon: +49 (0)2151 349-3000<br />

www.gob.de · info@gob.de<br />

Ist Ihr Unternehmen fit<br />

für Industrie 4.0?<br />

Wir möchten dieser Frage gemeinsam<br />

mit Ihnen nachgehen und planen<br />

deshalb für den 18. Mai 2017 ein<br />

Branchentreffen der besonderen Art.<br />

Wir laden Sie und andere Vertreter<br />

Ihrer Branche ein, unsere Software<br />

unitop für Industrieunternehmen<br />

kennenzulernen. Wir präsentieren<br />

Ihnen die Highlights unserer Software,<br />

vermitteln Ihnen einen Eindruck<br />

davon, wie die Vernetzung<br />

unterschiedlichster Anwendungen<br />

die Produktivität Ihres Unternehmens<br />

steigert und lassen Sie von unseren<br />

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Wir freuen uns, Sie am<br />

18. Mai 2017 in Krefeld<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Bei Interesse melden Sie sich bitte<br />

bis zum 10. Mai 2017 an. Die Teilnahme<br />

ist für Sie selbstverständlich<br />

kostenlos. Weiterführende Infos<br />

sowie ein Link zur Anmeldung finden<br />

Sie unter www.gob.de/aktuelles/<br />

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16 K Steel International<br />

Nun soll Trump liefern<br />

US-Stahlindustrie wartet auf den Aufschwung<br />

New York. Es war Musik in den Ohren von Stahlarbeitern in Pennsylvania,<br />

Ohio und anderswo, die im November vergangenen Jahres für den<br />

Kandidaten Donald Trump stimmten. Sofort nach seinem Einzug ins<br />

Weiße Haus verkündete der neue Präsident eine kategorische Pro-Pipeline-<br />

Politik mit der Auflage, dass nur »Made in America«-Stahlrohre für die<br />

Verwendung in Projekten wie die Keystone-XL- und die Dakota-Access-<br />

Pipelines infrage kommen. »Es wird viele Arbeiter, viele Stahlarbeiter<br />

zurückbringen«, versprach Trump.<br />

Kein Wunder, dass seine Wähler in den<br />

einstigen Stahlhochburgen des Landes zu -<br />

frieden waren. Sie hatten nicht vergessen,<br />

dass der reiche New Yorker Baulöwe und<br />

TV-Reality-Star viele Male hoch und heilig<br />

versprochen hatte, er werde der Stahlindustrie<br />

zu ihrer einstigen Blüte verhelfen. Er<br />

sprach von neuen Hüttenwerken, von neuen<br />

Stahlarbeiterjobs. Sie waren begeistert<br />

von Trumps Slogan »Make America Great<br />

Again.«<br />

Trump macht wahr,<br />

was er verspricht<br />

So oder ähnlich reagierte man im Rostgürtel.<br />

U.S.-Steel-Boss Mario Longhi war auf der<br />

gleichen Wellenlänge. »Es ist total realistisch,<br />

Jobs zurückzubringen«, erklärte er.<br />

Longhi begrüßte die von Trump versprochene<br />

Streichung von Regierungsauflagen, weil<br />

diese bereits vorbereitete Projekte auf lange<br />

Zeit stoppen könnten. »Wir haben Pipeline-<br />

Projekte, die darauf warten, dass sie in<br />

Angriff genommen werden«, sagte er.<br />

Die Botschaft, wonach Trumps grünes<br />

Licht für die beiden von seinem Vorgänger<br />

Barack Obama gestoppten Pipeline-Projekte<br />

den ersten Paukenschlag in seiner massiven<br />

Energiespritze für die Stahlindustrie bedeuten<br />

sollte, war jedoch eher ein Traum als<br />

Realität: Berichte über den Status der<br />

erwähnten Pipelines enthüllten nämlich,<br />

dass erstens die Rohre für das Keystone-Projekt<br />

längst gekauft und in den entsprechenden<br />

Gegenden gelagert sind, und zweitens,<br />

dass die Dakota-Pipeline schon fast völlig<br />

verlegt ist. Im besten Fall wird eventuell eine<br />

zusätzliche, minimale Menge an Stahlrohren<br />

benötigt.<br />

Nucor-Chef John Ferriola sah dennoch<br />

einen Silberstrahl der Hoffnung. Er ließ die<br />

Aktionäre des Unternehmens wissen, dass<br />

das »Buy America«-Diktat des Präsidenten<br />

den Keystone-Bauherrn TransCanada zwingen<br />

könnte, viele Meilen von Stahlrohren zu<br />

kaufen, da die bereits gelagerten Rohre<br />

nicht von US-Unternehmen produziert wurden.<br />

»Wenn ich darüber abstimmen kann,<br />

ihr wisst, wie ich votiere«, erklärte Ferriola.<br />

Aber in Trumps Weißem Haus und im<br />

Kabinett hat Ferriola keine Stimme. Und der<br />

frühere Nucor-Chef Dan DiMicco, der den<br />

Kandidaten Trump während des Wahlkampfes<br />

in Sachen Handelsangelegenheiten<br />

beriet, wurde weder Handelsbeauftragter<br />

noch Handelsminister im Kabinett des neuen<br />

Präsidenten. DiMicco hält es für unwahrscheinlich,<br />

dass die Planer der Keystone-<br />

Pipe line trotz ihrer Bestände an Auslandsstahl<br />

zusätzlich »Made in America«-Rohre<br />

kaufen müssen. Solche Auflagen dürften<br />

nur in Zukunft gelten.<br />

Hoffen auf bessere Zeiten<br />

Wie den Stahlarbeitern versprach Kandidat<br />

Trump auch ehemaligen und noch beschäftigten<br />

Bergleuten, insbesondere in Kentucky,<br />

Pennsylvania und West Virginia, dass<br />

ihre Industrie unter seiner Präsidentschaft<br />

eine Wiederbelebung erfahren werde. Und<br />

so zielte er im ersten Monat seiner Präsidentschaft<br />

auf die Aufhebung von Umweltschutzauflagen<br />

für die Kohleförderung ab,<br />

gegen Abgase sowie gegen die Wasserverschmutzung<br />

bei Kraftwerken.<br />

Aber auch ein Okay für ungehinderte<br />

Umweltverschmutzung garantiert Experten<br />

zufolge keinen wundersamen Aufschwung<br />

in kohlereichen Gebieten. Die großen Vorräte<br />

an billigem Naturgas und die drastisch<br />

gefallenen Preise für erneuerbare Energiequellen<br />

– insbesondere Solarzellen und<br />

Windkraftanlagen – machen Investitionen<br />

im Kohlesektor weniger attraktiv als in der<br />

Vergangenheit.<br />

Ob informiert über solche Widersprüche<br />

und Probleme oder nicht, die überwältigende<br />

Mehrheit von Trump-Wählern, unter ihnen<br />

Stahlarbeiter und Bergleute, signalisierte ihre<br />

Bereitschaft, dem neuen Präsidenten mehr<br />

Zeit zu geben, ihr Los zu verbessern.<br />

Gemeinsamkeit macht stark<br />

Wenig Zeit brauchte Präsident Trump, den<br />

Grundstein zu einem gemeinsamen System<br />

zu legen, einem Verbund zwischen dem<br />

Weißen Haus und den wichtigsten Sektoren<br />

der privatwirtschaftlich organisierten Großunternehmen<br />

in der herstellenden Industrie,<br />

Banken und Investmenthäuser, mittelständische<br />

Betriebe sowie Gewerkschaften.<br />

Die Geschichte hat gezeigt, dass die Einbeziehung<br />

gewisser Interessensgruppen auf<br />

freiwilliger oder erzwungener Basis geschehen<br />

kann. Die Trumpsche Version war die<br />

freiwillige Art, obwohl er vor und nach seinem<br />

Wahlsieg wiederholt einzelne Unternehmen<br />

öffentlich angriff, andere lobte und<br />

damit seine Macht nach der Zuckerbrot- und-<br />

Peitsche-Devise zu demonstrieren suchte.<br />

Innerhalb der ersten fünf Wochen seiner<br />

Amtszeit als Präsident traf Trump gemeinsam<br />

mit seinen Beratern zweimal im Weißen<br />

Haus mit den Chefs der größten Unternehmen<br />

zusammen, um die Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze zu diskutieren. Während eine<br />

kleine Anzahl von geladenen Unternehmenschefs<br />

nicht erschien, nahmen die meisten<br />

Eingeladenen an diesen Meetings teil.<br />

Hohe Erwartungen an den neuen<br />

US-Handelsminister<br />

Unter den zweimal vertretenen Unternehmensführern<br />

war U.S.-Steel-Chef Longhi.<br />

Wie seine Kollegen und Funktionäre in der<br />

Stahlarbeitergewerkschaft erwartet er von<br />

der Trump-Administration eine schärfere<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Steel International K 17<br />

Gangart gegen »unfaire Importe«. Dass der<br />

erste Beschluss der Trump-Administration in<br />

einer Handelsbeschwerde des Stahlsektors<br />

enttäuschend ausfiel, dämpfte die Erwartungen<br />

der Branche nicht. In einer vorläufigen<br />

Entscheidung verhängte das Handelsministerium<br />

nur einen Strafzoll in Höhe von<br />

3,47 % gegen nur minimal subventionierte<br />

Betonstahlimporte eines türkischen Unternehmens.<br />

Aber zum Zeitpunkt dieses Beschlusses<br />

war der von Trump nominierte<br />

neue Handelsminister Wilbur Ross noch<br />

nicht vom US-Senat bestätigt und somit<br />

noch nicht im Amt.<br />

Ross, der einen Teil seines Milliardenvermögens<br />

durch den Erwerb bankrotter Stahlunternehmen<br />

und den Verkauf der zusammengelegten,<br />

stark geschrumpften Betriebe<br />

gemacht hat, ließ keinen Zweifel, dass er als<br />

Handelsminister und Trumps führender Handelsexperte<br />

insbesondere auch die Stahlindustrie<br />

vor ausländischen Billigprodukten<br />

schützen wird. Ende Februar wurde er vom<br />

Senat bestätigt und nahm im Handelsministerium<br />

das Heft in die Hand. Die Stahlindustrie<br />

und Wall-Street-Analysten erwarten,<br />

dass Handelsbeschwerden künftig weitaus<br />

günstiger für die einheimische Branche ausfallen<br />

werden als in der Vergangenheit.<br />

Schließlich erwarte der Stahlsektor spürbaren<br />

Aufwind von einer von Trump vorgeschlagenen<br />

Überholung und Ausweitung<br />

der Infrastruktur, die der Präsident für die<br />

nächsten zehn Jahre avisiert. Im Gegensatz<br />

zu Präsident Trump warnte seine Transportministerin<br />

Elaine Chao, dass massive Ausgaben<br />

für notwendige Infrastrukturprojekte<br />

nur mit der Zustimmung der breiten Öffentlichkeit<br />

wahr werden können. Sie sprach in<br />

diesem Zusammenhang von privaten Investitionen<br />

in entsprechende Projekte. So oder<br />

so dürfte der Infrastrukturplan des Präsidenten<br />

bei fiskalkonservativen Republikanern<br />

im Kongress auf Widerstand stoßen. Und<br />

eine Allianz mit der demokratischen Minderheit,<br />

die grundsätzlich öffentliche Ausgaben<br />

zum Wohl einer besseren Infrastruktur be -<br />

fürworten, ist unwahrscheinlich. Die Kluft<br />

zwischen Trump und Republikanern auf der<br />

einen Seite und der demokratischen Opposition<br />

scheint unüberbrückbar – auch wenn<br />

es um das Wohl der Allgemeinheit geht.<br />

bln<br />

K<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Februar 2017<br />

(sm 170404790)<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im Februar um 2,6 % gegenüber<br />

dem Vorjahresmonat auf 3,5 Mill. t<br />

gewachsen. Kumuliert über die ersten beiden<br />

Monate ergibt sich ein Plus von 2 %. Die Stahlmengenkonjunktur<br />

hat sich damit weiter<br />

gefestigt in einem allerdings weiterhin unsicheren<br />

und schwierigen internationalen Wettbewerbsumfeld.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />

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18 K Steel International<br />

Service wird in Polen immer<br />

wichtiger<br />

Verzögerungen bei den Bauausschreibungen belasten<br />

Warschau. Die polnischen Stahl-Service-Center setzen auf immer<br />

besseren Service. Ein Grundproblem bleiben die Verzögerungen bei den<br />

Ausschreibungen für die Baubranche – dem wichtigsten Kunden für<br />

die Stahlindustrie.<br />

Die Rohstahlproduktion in Polen hat<br />

sich im vergangenen Jahr ähnlich wie der<br />

Durchschnitt in der EU entwickelt. Unterm<br />

Strich stand schließlich ein Volumen von<br />

knapp 8,9 Mill. t in den Auftragsbüchern<br />

der Unternehmen, womit die Hersteller<br />

einen Rückgang von 2,8 % verkraften mussten.<br />

Zum Vergleich: In der EU waren es<br />

– 2,3 %, weltweit gab es ein leichtes Plus<br />

von 0,8 %.<br />

Doch belastet die polnischen Stahlunternehmen<br />

ein besonderes Problem, das sich<br />

nicht so leicht lösen lässt: Die Ausschreibungen<br />

bei den Bauaufträgen verzögern sich so<br />

sehr, dass die gesamten Investitionen massiv<br />

ins Stocken geraten. »Damit können manche<br />

EU-Mittel nicht in Anspruch genommen<br />

werden«, sagte Iwona Dybal, die Vorsitzende<br />

der Vereinigung der polnischen Stahlhändler<br />

PUDS.<br />

»Das führt dazu, dass sich die gesamte<br />

Baubranche enttäuschend entwickelt«,<br />

zitiert sie die Onlineausgabe des polnischen<br />

Fachdienstes für die Industrie »Nowy<br />

Przemysl«. Die Auftragsvolumina für die<br />

Stahlhändler sind ihren Aussagen zufolge<br />

zwar stabil, doch weit davon entfernt, die<br />

hohen Erwartungen zu erfüllen.<br />

Hintergrund: Die polnische Stahlbranche ist<br />

sehr von den Bauaufträgen abhängig. 40 %<br />

der Aufträge stammen von den Bauunternehmen.<br />

Der polnische Staat ist gerade<br />

dabei, die Infrastruktur – das heißt Straßen<br />

und Autobahnen – sowie viele Gas- und<br />

Stromnetze in der Energiebranche zu mo -<br />

dernisieren. Hier gibt es Aufträge in Mrd.-€-<br />

Höhe für die Stahlhändler, die sich über<br />

Jahre hinweg verteilen.<br />

Viele Ausschreibungen werden mithilfe<br />

von EU-Mitteln finanziert. Dieses Modernisierungsprogramm<br />

haben viele Experten in<br />

den vergangenen Jahren als den wichtigsten<br />

Faktor angesehen, der die Geschäfte der<br />

Stahlunternehmen erheblich beleben kann.<br />

Kommt es hier zu Problemen, dann spüren<br />

dies die Händler sofort.<br />

»Wenn der Investor – das bedeutet die<br />

polnische Verwaltung – nicht sofort die<br />

Umsetzung der Ausschreibungen beschleunigt,<br />

dann könnte das laufende Jahr schon<br />

sehr schwierig werden«, kritisierte die<br />

PUDS-Vorsitzende Dybal. Sie wies allerdings<br />

auch auf positive Entwicklungen hin: »Besser<br />

sieht die Lage in den übrigen Sektoren<br />

aus, wo Stahl verwendet wird«, sagte die<br />

Managerin. Dazu gehören ihren Aussagen<br />

zufolge die Metall-, Automobil- und Transportindustrie.<br />

Und nicht nur dafür fand die<br />

Vorsitzende lobende Worte: »Auch unsere<br />

Service-Center haben sich in Polen in den<br />

vergangenen Jahren sehr gut entwickelt«,<br />

erklärte sie. Diese Unternehmen sind ihren<br />

Aussagen zufolge verstärkt in der Lage,<br />

immer größere Mengen Material zu verarbeiten.<br />

Darüber hinaus gebe es auch qualitative<br />

Verbesserungen bei der Verarbeitung. »Der<br />

Markt für Service-Dienstleistungen ist in<br />

Polen sehr modern und spezialisiert«, sagte<br />

Dybal. »Wir haben Anbieter, die sich auf<br />

eine bestimmte Branche konzentrieren –<br />

beispielsweise auf die Automobilbranche<br />

und den Bereich der Weißen Ware«, erklärte<br />

die Managerin. Aus ihrer Sicht ist der polnische<br />

Verarbeitungssektor in der Lage,<br />

jeden Kunden zu bedienen.<br />

Damit wies die Managerin darauf hin,<br />

dass die polnischen Unternehmen immer<br />

mehr ihr Augenmerk auf die Verbesserung<br />

der Dienstleistungen legen. Dies ist in Polen<br />

gerade ein sehr wichtiges Thema. In diesem<br />

Zusammenhang steht auch die verstärkte<br />

Modernisierung der gesamten Industrie des<br />

Landes. Es geht darum, die »Industrie 4.0«<br />

im Land durchzusetzen – ähnlich wie in<br />

Deutschland und anderen westlichen Ländern<br />

auch. Polen hat im Vergleich zu den<br />

anderen Märkten, wenn es um die Automatisierung<br />

geht, noch Nachholbedarf.<br />

»Länder wie Deutschland oder Italien sind<br />

in ihren Service-Centern wesentlich besser<br />

mit IT-Lösungen ausgestattet als unsere«, ist<br />

sich Dybal dieses Unterschieds sehr wohl<br />

bewusst. »Wenn wir unsere jetzige Position<br />

allerdings mit derjenigen vergleichen, die<br />

wir noch vor einigen Jahren hatten, dann<br />

haben wir bereits einen gewaltigen Sprung<br />

gemacht«, hob die PUDS-Vorsitzende hervor.<br />

Be<br />

(sm 170304734) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Steel International K 19<br />

Neuer Online-Shop soll Severstals Absatz beflügeln<br />

Cherepovets. Russlands größter Stahlerzeuger will mit einem neuen Internetangebot schon im kommenden Jahr<br />

3,5 Mill. t Stahl verkaufen.<br />

Mit der neuen Webseite wird der Einkauf<br />

von Stahlerzeugnissen so einfach wie das<br />

Herunterladen eines E-Buches oder der Kauf<br />

neuer Schuhe. Das jedenfalls verspricht das<br />

Unternehmen, das dem russischen Milliardär<br />

Alexey Mordashov gehört.<br />

Die ersten Tests im November 2016 waren<br />

offenbar so vielversprechend, dass Severstal<br />

bereits im Jahr 2018 online 3,5 Mill. t Stahl<br />

verkaufen will – ein Drittel des Gesamtabsatzes<br />

2016. Severstal rechnet sich große<br />

Chancen im E-Commerce aus, da dieser<br />

Bereich das am stärksten wachsende Segment<br />

der Weltwirtschaft ist. Auch die Russen<br />

stehen den digitalen Angeboten aufgeschlossen<br />

gegenüber.<br />

Der russische Stahlkonzern leidet wie seine<br />

internationalen Wettbewerber unter den<br />

weltweiten Überkapazitäten der Branche,<br />

die sich vor allem in fallenden Preisen niederschlagen.<br />

Nach Angaben des internationalen<br />

Industriedachverbandes worldsteel<br />

werden gegenwärtig nur noch 70 % aller<br />

Kapazitäten genutzt. Da Serverstal im Vergleich<br />

zu anderen Erzeugern geringere Produktionskosten<br />

und weniger Schulden aufweist,<br />

hielten sich die Auswirkungen in<br />

Grenzen.<br />

Obwohl der Verkauf von Stahlerzeugnissen<br />

im Internet immer beliebter wird, vor<br />

allem in China und in Indien, werden die<br />

meisten Online-Shops von Händlern und<br />

nicht von den Erzeugern selbst betrieben.<br />

Severstal will erst einmal nur Standarderzeugnisse<br />

online anbieten, dann aber<br />

Schritt für Schritt auch Nischenprodukte ins<br />

Netz stellen. Bereits im kommenden Jahr<br />

sollen internationale Kunden auf das An -<br />

gebot zugreifen können. Sie können sich die<br />

Erzeugnisse aus 44 Regionen liefern lassen.<br />

Severstal hat schon in der Vergangenheit<br />

Stahl im Internet verkauft. Allerdings konnten<br />

nur wenige Kunden auf ein sehr be -<br />

grenztes Angebot zugreifen. Der lokale<br />

Wettbewerber Magnitogorsk Iron & Steel<br />

Works bietet einen Teil seiner Erzeugnisse<br />

ebenfalls im Internet an, aber auch nur an<br />

ausgesuchte Kunden.<br />

Severstal-Eigentümer Mordashov hofft im<br />

laufenden Jahr auf eine steigende Nachfrage<br />

nach Stahlerzeugnissen, teilweise hervorgerufen<br />

von einer Erholung der weltweiten<br />

Wirtschaft. Außerdem setzt er auf das Ende<br />

der Sanktionen, die die USA gegen Russland<br />

verhängt hatten und den Abbau von Handelshemmnissen.<br />

kibi<br />

/<br />

www.severstal.com<br />

K<br />

(sm 170404778)<br />

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20 K Steel International<br />

175 Jahre Stahl »Made in Switzerland«<br />

Emmenbrücke. Der Stahlhersteller Swiss Steel – ein Unternehmen der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe – feiert<br />

Jubiläum, denn seit 175 Jahren produziert das Unternehmen hochwertigen Stahl.<br />

1842 als Stiftenfabrik gegründet, ge -<br />

hört das Stahlwerk in Emmenbrücke heute<br />

zu den führenden Anbietern von Speziallangstahl<br />

auf dem europäischen Markt.<br />

Warum dies so ist, hat sich erst im vergangenen<br />

Jahr wieder gezeigt. 8,5 Mill. € hat<br />

Swiss Steel in die Zukunftsfähigkeit des<br />

Standorts Emmenbrücke investiert und den<br />

gesamten Bereich des Coilhandlings auf den<br />

neuesten Stand der Technik gebracht. Das<br />

Ergebnis: Maximale Flexibilität bei der Weiterbehandlung<br />

des Stahls sowie beim Binden<br />

und Verpacken der Drahtringe. Beides<br />

sind wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung<br />

kundenspezifischer Stahlprodukte.<br />

Der Anspruch, Innovation und Technologieführerschaft<br />

anzustreben, ist seit jeher<br />

eng mit den Stahlprodukten aus der Zentralschweiz<br />

verbunden. Was 1842 mit einer<br />

kleinen Stiftenfabrik auf der Reussinsel vor<br />

den Toren Luzerns, den von Moos‘schen<br />

Eisenwerken, seinen Anfang nahm, hat sich<br />

schon wenige Jahre später zu einer festen<br />

Größe auf dem europäischen Stahlmarkt<br />

entwickelt. Eine Folge des raschen Wachstums<br />

in der Gründerzeit: Bereits 1850 er -<br />

folgte der Umzug nach Emmenbrücke, wo<br />

dem Unternehmen die notwendigen Expansionsflächen<br />

geboten wurden.<br />

Dort investiert das Unternehmen in seiner<br />

Geschichte immer wieder gezielt in herausragende<br />

technologische Innovationen. Der<br />

Einsatz von Elektromotoren statt Dampfmaschinen<br />

im Walzwerk findet 1893 weit über<br />

die Landesgrenzen hinaus Beachtung und<br />

Anerkennung. Ein weiterer Meilenstein in<br />

der Unternehmensgeschichte ist die Eröffnung<br />

des kombinierten Stab- und Drahtwarmwalzwerks<br />

1980. 123 Mill. Franken<br />

wurden investiert, um die damals modernste<br />

Anlage ihrer Art in Europa in Betrieb nehmen<br />

zu können.<br />

Heute ist Swiss Steel ein hochmodernes<br />

Industrieunternehmen mit rd. 460 Mitarbeitern.<br />

Es gehört seit dem Jahr 2003 zur<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe, einem<br />

global vertretenen Hersteller und Verarbeiter<br />

von Speziallangstahl mit weltweit rd. 9.000<br />

Mitarbeitern. Die qualitativ hochwertigen<br />

Produkte aus Emmenbrücke werden vor<br />

allem von Unternehmen in der Automobilindustrie<br />

sowie im Maschinen- und Apparatebau<br />

nachgefragt. Der Großteil der Produktion<br />

von Swiss Steel geht dabei ins<br />

benachbarte europäische Ausland.<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

/<br />

(sm 170304743)<br />

L STEEL TICKER<br />

ARCELORMITTAL UND CELLINO<br />

DÜRFEN KOOPERIEREN<br />

Brüssel. Die Europäische Kommission hat die<br />

Pläne von ArcelorMittal zur Bildung eines Ge -<br />

meinschaftsunternehmens mit der italienischen<br />

Cellino-Gruppe genehmigt. Die Luxemburger sind<br />

an dem neuen Unternehmen Steelcame nur mit<br />

einem Minderheitsanteil von 35 % beteiligt. Taktgeber<br />

sind die Italiener, die 65 % des Kapitals<br />

übernehmen.<br />

Die Luxemburger bringen ihre ehemaligen<br />

SoluStil-Standorte La Boisse, Trévoux, Arnas und<br />

Montelier sowie ihren polnischen Stahlverarbeiter<br />

Stalobrex in das Joint Venture ein. Cellino fügt die<br />

italienische Intek und die polnische SHL hinzu.<br />

ArcelorMittal hat bereits seit geraumer Zeit<br />

nach einem strategischen Partner für SoluStil<br />

gesucht. Dieser Geschäftsbereich beschäftigt sich<br />

mit der Anarbeitung von Blechen, vom Brennzuschnitt<br />

über Kanten bis hin zur mechanischen<br />

Bearbeitung und Farbgebung. Er war wegen des<br />

intensiven Wettbewerbes in den vergangenen<br />

Jahren unter Druck geraten.<br />

Bereits am 1. Dezember 2016 hatten die Lu -<br />

xemburger mit Genehmigung der Europäischen<br />

Kommission vier andere SoluStil-Standorte Héricourt,<br />

Châteaubriant, Ancenis und Biars-sur-Cère<br />

in das Gemeinschaftsunternehmen Acierplus<br />

übergeleitet und an das Gemeinschaftsunternehmen<br />

ArcelorMittal CLN Distribuzione Italia verkauft.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404759)<br />

THYSSENKRUPP VERKAUFT CSA<br />

AN TERNIUM<br />

Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern<br />

thyssenkrupp ist bei seiner strategischen Weiterentwicklung<br />

erneut einen großen Schritt vorangekommen.<br />

Das Unternehmen verständigte sich<br />

mit Ternium über den Verkauf des Stahlwerks CSA<br />

Siderúrgica do Atlântico (CSA) in Brasilien. Der<br />

Kaufpreis (Enterprise Value) beträgt 1,5 Mrd. €.<br />

»Mit dem Verkauf von CSA trennen wir uns<br />

endgültig von Steel Americas. Das ist ein wichtiger<br />

Meilenstein beim Umbau von thyssenkrupp<br />

hin zu einem starken Industriekonzern«, sagte Dr.<br />

Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender der<br />

thyssenkrupp AG. »Inzwischen erzielen wir mehr<br />

als 75 % unseres Umsatzes mit unseren profitablen<br />

Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäften.«<br />

Mit Abschluss der Transaktion erhält thyssenkrupp<br />

einen deutlichen Mittelzufluss. Damit wird<br />

der Konzern seine Netto-Finanzschulden signifikant<br />

reduzieren. Beide Parteien streben einen<br />

Abschluss der Transaktion bis zum 30. September<br />

2017 an. Das Weiterverarbeitungswerk in den<br />

USA konnte thyssenkrupp bereits im Jahr 2014<br />

erfolgreich an ein Konsortium um ArcelorMittal<br />

und Nippon Steel verkaufen.<br />

K<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404819)<br />

NLMK BESTELLT NEUEN<br />

HUBBALKENOFEN BEI TENOVA<br />

Pittsburgh. Der russische Stahlerzeuger NLMK<br />

hat den Anlagenbauer Tenova mit der Installation<br />

eines neuen Hubbalkenofens im US-Werk Sharon<br />

in Pennsylvania beauftragt. Die Anlage mit einer<br />

Kapazität von 395 t/h soll im Jahr 2018 anlaufen.<br />

Tenova installiert einen Ofen mit einem Flexytech-Brenner<br />

und liefert auch die Kontroll- und<br />

Automatisierungstechnik.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304691)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Steel International K 21<br />

Innovative Beschichtungsanlage angefahren<br />

Dampfstrahl-Abscheideverfahren verbessert Verzinkungsqualität<br />

Lüttich. ArcelorMittal verfügt mit der sogenannten JVD-Anlage über<br />

eine völlig neue Prozesstechnologie, von der vor allem die Autoindustrie<br />

profitieren wird. Die Entwicklung fand im belgischen Lüttich statt.<br />

Die Finanzierung erfolgte gemeinsam mit der wallonischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Société de Gestion et de Participations (Sogepa).<br />

63 Mill. € investierten der Stahlerzeuger<br />

und sein Partner in die Errichtung der neuen<br />

JVD-Anlage (JVD – Jet Vapor Deposition),<br />

die am 2. Februar 2017 im belgischen Werk<br />

in Kessales offiziell eingeweiht wurde. Das<br />

innovative Dampfstrahl-Abscheideverfahren<br />

ist das Ergebnis jahrelanger Forschungen der<br />

Entwickler des Stahlerzeugers in den metallurgischen<br />

Forschungszentren der CRM-<br />

Gruppe.<br />

Die innovative Anlage zur Beschichtung<br />

von Stahlbändern ist Teil eines 138 Mill. €<br />

Video zur JVD-Anlage<br />

/<br />

ArcelorMittal stellt auf<br />

Youtube ein Video zur<br />

Verfügung, das die JVD-<br />

Anlage detailliert erklärt.<br />

https://youtu.be/gLbCGoya6Ww<br />

umfassenden Investitionsprogramms, das<br />

ArcelorMittal bereits im Jahr 2014 mit der<br />

wallonischen Regierung, Sogepa und den<br />

Sozialpartnern geschlossen hatte. Die Finanzierung<br />

der nun eingeweihten Anlage übernahm<br />

ARCEO, das Gemeinschaftsunternehmen<br />

von ArcelorMittal und dem Investmentfonds<br />

Sogepa, der die wirtschaftliche und<br />

soziale Entwicklung in der belgischen Re -<br />

gion Wallonien fö rdert.<br />

Die Anlage, die das Galvanisierungsverfahren<br />

beschleunigt und verbessert, verteilt<br />

unter Vakuum Zinkdampf gleichmä ßig ü ber<br />

ein sich bewegendes Stahlband und ge -<br />

wä hrleistet so, dass es keine Schwachstellen<br />

gibt, an denen sich Korrosion bilden kann.<br />

Zur Steigerung der Effizienz wird die Linie<br />

den Planungen zufolge in der zweiten Phase<br />

an eine bereits im Werk vorhandene Hochgeschwindigkeits-Kontiglü<br />

he gekoppelt.<br />

Die JVD-Anlage soll in erster Linie zur Herstellung<br />

von Jetgal ® verwendet werden,<br />

einer von ArcelorMittal entwickelten neuen<br />

Beschichtung fü r die AHS-Stä hle, die derzeit<br />

in der Automobilbranche Verwendung finden.<br />

Die Beschichtung ist auch für die Produktfamilie<br />

Fortiform geeignet, die Arcelor-<br />

Mittal in Lüttich und Gent erzeugt. Die ausgezeichnete<br />

Oberflächenbeschaffenheit der<br />

Jetgal-Produkte entspricht höchsten Anforderungen<br />

an die Oberflächentopografie. Die<br />

Rauheit des Stahlsubstrates bleibt durch die<br />

Beschichtung unverändert. Da die Beschichtung<br />

aus reinem Zink besteht, ist sie sehr<br />

dehnbar und kann großen Verformungen<br />

standhalten. Eine besondere Oberflächenpräparation<br />

vor der Beschichtung gewährleistet<br />

eine gute Haftung. Unter dem Namen<br />

Jetskin bieten die Luxemburger diese metallische<br />

Beschichtung zudem für Stähle in vielen<br />

industriellen und privaten Bereichen an.<br />

Im Vergleich zu anderen Galvanisierungsverfahren<br />

benötigt das Dampfstrahl-Abscheideverfahren,<br />

ArcelorMittal zufolge, weniger<br />

Energie und bietet einen sehr hohen Zinkauftrag<br />

ohne Verluste. Außerdem ist dieses<br />

Verfahren sehr umweltfreundlich im Hinblick<br />

auf die globale Erwärmung.<br />

Das Verzinkungsverfahren eignet sich für<br />

jede Stahlsorte, unabhängig vom Legierungsgehalt<br />

– auch für Stahlsorten kommender<br />

Generationen. Da JVD ein wasserstofffreies<br />

Beschichtungsverfahren ist, wird<br />

Sprödbruch durch zeitlich verzögerte Wasserstoffversprödung<br />

vermieden.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


22 K Italien<br />

Wertschöpfungstiefe, Nischenprodukte<br />

und Qualität<br />

Drei Themenfelder, die Italiens Stahlunternehmen nach vorn bringen können<br />

Mailand. Wenn sich in diesem Jahr die internationale Stahlbranche zur<br />

Messe »Made in Steel« vom 17. bis 19. Mai in Mailand trifft, werden nicht<br />

nur zahlreiche Innovationen im Mittelpunkt stehen. Auch die Chance zur<br />

Information und Diskussion über die Lage auf den Stahlmärkten wird es<br />

geben. Auskunft gab uns Fiorenza Bonetti als Presseverantwortliche beim<br />

Veranstalter Siderweb, einem Informations- und Beratungsdienstleister für<br />

die Stahlbranche.<br />

Frau Bonetti, wie sieht die Situation aus<br />

der Sicht von Siderweb im italienischen<br />

Stahlsektor aus? Welche Perspektiven gibt<br />

es?<br />

Der italienische Stahlsektor ist nach der<br />

Krise des Jahres 2009 derzeit im Wandel<br />

begriffen. Die nationale<br />

Stahlproduktion<br />

ging von jährlich<br />

mehr als 30 Mill. t<br />

im Jahr 2008 auf<br />

wenig mehr als<br />

23,3 Mill. t im Jahr<br />

2016 zurück, was<br />

einem Rückgang von ca. 24 % entspricht.<br />

Der Produktionsrückgang ist sowohl auf<br />

strukturelle Probleme, ins besondere den<br />

Einbruch der italienischen Bauwirtschaft<br />

und den damit verbundenen Rückgang von<br />

Langerzeugnissen, als auch auf konjunkturelle<br />

Ursachen zurückzuführen, insbesondere<br />

aufgrund der großen Probleme, vor<br />

denen einige italienische Stahlkonzerne wie<br />

Ilva und Lucchini stehen. Im Jahr 2016 gab<br />

es jedoch erste positive Anzeichen für eine<br />

Aufhellung der Situation der Branche: Bei<br />

der Nachfrage wurde dank der gestiegenen<br />

Verwendung bei den Flach erzeugnissen ein<br />

Anstieg verzeichnet, so nahm auch die Produktion<br />

um 6,0 % im Vergleich zu 2015 zu,<br />

was eine gegenläu fige Tendenz im Vergleich<br />

zur EU insgesamt darstellt (– 2,3 %). Das<br />

Studienzentrum von Siderweb erwartet für<br />

»<br />

Italien ist in Europa das Land mit<br />

dem zweitgrößten verarbeitenden<br />

Gewerbe. Das garantiert den<br />

Einsatz von Stahl.<br />

2017 einen Anstieg der realen Stahlverwendung<br />

um 1,5 bis 2,5 % im Vergleich zum<br />

Vorjahr und eine Verbesserung der sichtbaren<br />

Verwendung um 2,0 bis 3,0 %. Dieses<br />

Jahr wird insbesondere die Nachfrage bei<br />

den Flacherzeugnissen zu einem Anstieg der<br />

Stahlverwendung<br />

führen, der sich insgesamt<br />

auf 2,0 bis<br />

3,0 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr belaufen<br />

wird; zum Vergleich<br />

sei angemerkt,<br />

dass sich der<br />

Anstieg bei den Langerzeugnissen lediglich<br />

auf 0,5 bis 1,5 % beschränken wird.<br />

Worin bestehen die wichtigsten Herausforderungen?<br />

Wie können sie gemeistert<br />

werden?<br />

Für die italienische Stahlproduktion gibt<br />

es drei wichtige Herausforderungen. Die<br />

erste bezieht sich auf die in den nationalen<br />

Stahlwerken zum Einsatz kommende Produktionstechnologie:<br />

Rund drei Viertel der<br />

italienischen Stahlproduktion stammt aus<br />

Elektrolichtbogenöfen, die geringere Emissionen<br />

und mehr Flexibilität im Vergleich zu<br />

Hochöfen sicherstellen. Dies kann jedoch<br />

mit Blick auf die Zukunft ein Problem darstellen,<br />

da Italien nicht ausreichend Schrott<br />

produziert, um alle italienischen Elektrolichtbogenöfen<br />

zu betreiben. Dies bedeutet,<br />

dass Italien eine strukturelle Schwäche aufweist,<br />

was die Versorgung mit Rohstoffen<br />

angeht. Die zweite Herausforderung für die<br />

Stahlindustrie steht in Zusammenhang mit<br />

der Art von erzeugten Produkten: Italien<br />

stellt nämlich mehr Langerzeugnisse her als<br />

im Land verwendet werden, während bei<br />

den Flacherzeugnissen die Nachfrage größer<br />

als das im Land erzeugte Angebot ist. Dies<br />

bedeutet, dass Italien bei den Flacherzeugnissen<br />

vom Ausland abhängig ist. Italien<br />

benötigt gleichzeitig Absatzmärkte für die<br />

Langerzeugnisse, wobei es sich häufig um<br />

Produkte mit einem geringen Mehrwert<br />

handelt, deren rentable Ausfuhr schwierig<br />

ist. Außerdem sind die italienischen Stahlkonzerne<br />

durchschnittlich klein und weniger<br />

international im Vergleich zu den europäischen<br />

und internationalen Konkurrenten.<br />

Diese Herausforderungen wurden von der<br />

Stahlbranche auf unterschiedliche Art und<br />

Weise angegangen: Man hat versucht, insbesondere<br />

auf die Unternehmensgröße Einfluss<br />

zu nehmen, weshalb einige Konzerne<br />

Anlagen aufgekauft oder Beteiligungen an<br />

anderen Konzernen übernommen haben.<br />

Außerdem hat man versucht, auf den Mehrwert<br />

der Produkte Einfluss zu nehmen durch<br />

Investitionen in die Vertikalisierung der<br />

Erzeugnisse und in den Vertrieb. Außerdem<br />

versuchen einige Unternehmen, sich auf die<br />

Produktion von besonderen Stahlsorten zu<br />

spezialisieren.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Italien K 23<br />

(Foto: Made in Steel)<br />

Rohstahlproduktion Italien<br />

Die Konferenz und Messe »Made in Steel 2017« vom 17. bis 19. Mai in<br />

Mailand wird immer internationaler. Der Veranstalter Siderweb kann<br />

bei den Ausstellern aus dem Ausland ein Plus von 20 % verzeichnen,<br />

u. a. auch mit Unternehmen aus dem Iran und der Türkei.<br />

40<br />

Mill. t<br />

20<br />

31,6 30,6<br />

19,8<br />

25,8 28,7 27,3<br />

24,1 23,7<br />

22,0<br />

23,2<br />

Welche Möglichkeiten sehen Sie in den<br />

nächsten Jahren für die Unternehmen?<br />

Der von der italienischen verarbeitenden<br />

Industrie eingeschlagene Weg in Richtung<br />

einer Verbesserung der Qualität führt dazu,<br />

dass die Nachfrage nach hochwertigen und<br />

besonderen Stahlsorten größer wird. Dies<br />

schlägt sich in der Stahlbranche in einer<br />

potenziellen Nachfrage nach hochwertigeren<br />

Produkten nieder: Wenn es der italienischen<br />

Stahlbranche gelingen sollte, sich auf<br />

die Nischenproduktion und die Produktion<br />

mit einem hohen Mehrwert zu konzentrieren,<br />

wird sie diese Chance nutzen können.<br />

Für Hersteller von Grunderzeugnissen werden<br />

die Tore außerdem nicht verschlossen<br />

sein: Italien ist das europäische Land mit<br />

dem zweitgrößten verarbeitenden Gewerbe<br />

und garantiert eine gute Verwendung von<br />

Stahlprodukten – heute wie auch in der<br />

Zukunft. Gelingt es den Unternehmen, sich<br />

auf die neuen beschränkten Produktionsniveaus<br />

einzustellen und zugleich die Effizienz<br />

beizubehalten, die seit Jahrzehnten<br />

die italienischen Stahlwerke auszeichnet,<br />

wird es auch in Zukunft Platz für diese<br />

Unternehmen geben.<br />

Gibt es spezielle Wirtschaftszweige, die<br />

stärker zu kämpfen haben oder aber die – im<br />

Gegenteil – sich besonders gut entwickeln?<br />

Einmal abgesehen von der Situation des<br />

Unternehmens Ilva, das schon seit fünf Jahren<br />

in ein schwieriges Gerichtsverfahren<br />

verwickelt ist und wohl demnächst in andere<br />

Hände übergehen wird, stehen die Erzeuger<br />

von Langerzeugnissen für die Baubranche<br />

vor den größten Problemen. Die Investitionen<br />

in die Baubranche gingen von 2006<br />

bis 2016 in Italien um ca. 70 % zurück und<br />

die Verwendung an Langerzeugnissen ist<br />

folglich ebenfalls zurückgegangen: – 40 %<br />

für Stahlträger, – 20 % für Stabstahl, – 44 %<br />

für Schienen und – 68 % für Betonstahl. Der<br />

Sektor befindet sich folglich in einer Situation,<br />

die von großen Überkapazitäten ge -<br />

kennzeichnet ist, die langfristig nicht tragbar<br />

sind. Der italienische Wirtschaftszweig<br />

10<br />

0<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

2016<br />

Quelle: worldsteel<br />

für Langerzeugnisse aus besonderen Stahlsorten<br />

ist dagegen ein Vorzeigesektor auf<br />

europäischer Ebene mit soliden Unternehmen<br />

und einer starken Exportquote. Auch<br />

die Rohrerzeugung (geschweißt und ohne<br />

Schweißung) ist ein Aushängeschild der italienischen<br />

Stahlbranche, was auch für einige<br />

extrem spezialisierte Nischenproduktionen<br />

im Schmiedebereich gilt.<br />

Gibt es Besonderheiten, die die italienische<br />

Stahlbranche im Vergleich zu derjenigen<br />

anderer Nationen auszeichnet? Wo liegen die<br />

Risiken und die Stärken?<br />

Neben dem, was bereits angesprochen<br />

wurde, besteht ein weiteres Merkmal der<br />

italienischen Stahlbranche (aber auch der<br />

italienischen Industrie insgesamt) in der starken<br />

Fragmentierung und der Präsenz vieler<br />

Familienunternehmen. Dies ist ein Vorteil in<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


24 K Italien<br />

Bezug auf die Flexibilität und die Widerstandsfähigkeit<br />

auf dem Markt, zugleich ist<br />

es aber auch ein Hindernis, insbesondere<br />

dann, wenn die ältere Generation das Ruder<br />

an die jüngere Generation übergeben muss.<br />

Außerdem sind die italienischen Unternehmen<br />

durchschnittlich<br />

weniger stark<br />

kapitalisiert als ausländische<br />

Unternehmen.<br />

Dies stellt<br />

zusammen mit der<br />

durchschnittlich ge -<br />

ringen Größe der<br />

Stahlunternehmen<br />

ein Hindernis für<br />

deren In ternationalisierung dar, ist aber<br />

auch dann von Nachteil, wenn es gilt, einschneidende<br />

technologische Investitionen<br />

zu tätigen.<br />

Gibt es besondere Tendenzen, die wir auf<br />

der Messe sehen werden?<br />

Die Ausgabe 2017 der Made in Steel<br />

wird die internationale Stahlbranche erst<br />

einmal durch Zahlen überzeugen: Sowohl<br />

die Gesamtausstellungsfläche als auch die<br />

Zahl der Aussteller und der Anteil ausländischer<br />

Aussteller sind stark gestiegen. Außerdem<br />

gibt es auch dieses Jahr wieder ein<br />

dicht gepacktes Programm an Seminaren<br />

mit herausragenden Vertretern aus der<br />

»<br />

An den ersten beiden Konferenz- und Messetagen werden die Ergebnisse<br />

des Projekts »Stati Generali dell‘ACCIAIO« zur allgemeinen Lage auf dem<br />

Stahlmarkt präsentiert. Daran waren im vergangenen Jahr bedeutende<br />

Stahlunternehmen, aber auch Vertreter aus Universitäten, Behörden und<br />

dem Finanzsektor beteiligt.<br />

internationalen Stahlszene, aus der Politik<br />

und aus den Institutionen.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Themen, die<br />

die Stahldebatten auf europäischer Ebene<br />

anheizen, wie der Antrag Chinas auf den<br />

Marktwirtschaftstatus und die diesbezüglichen<br />

Initiativen zum Schutz vor Importen<br />

zu absolut marktunüblichen Preisen, aber<br />

auch der Protektionismus in der Ära Trump<br />

oder die Digitalisierung und Innovation der<br />

Produktionsprozesse. Darüber hinaus werden<br />

an den ersten beiden Tagen auch die<br />

Ergebnisse des Projekts »Stati Generali<br />

dell‘ACCIAIO« präsentiert. Das Projekt mit<br />

einer Dauer von mehr als einem Jahr wurde<br />

von Siderweb durchgeführt, einem der<br />

wichtigsten Informations-<br />

und Be -<br />

ratungs organe des<br />

italienischen Stahlmarkts<br />

und Organisator<br />

der Made in<br />

Steel. Es wird während<br />

der dreitägigen<br />

Messe in Mailand<br />

vorgestellt,<br />

zusammen mit den Schluss folgerungen, die<br />

sich aus den zahlreichen Vertiefungsdebatten<br />

ergeben werden, an denen Vertreter aus<br />

Politik, Wirtschaft und Institutionen teilnehmen<br />

werden. Die Themen, die im Verlauf des<br />

Arbeitsjahres angegangen wurden, waren<br />

»Stahlmarkt, geografisch betrachtet« und<br />

»Innovation und digitale Revolution«. K<br />

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TENOVA HYL KOOPERIERT<br />

MIT DIPROINDUCA<br />

Mailand. Eisenerzhaltige Produktionsabfälle<br />

stehen im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen<br />

Tenova HYL und Diproinduca Canada Ltd.<br />

Die beiden Unternehmen wollen die Wiederver-<br />

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wertung dieser Abfälle, die in DRI-Anlagen entstehen,<br />

kommerzialisieren. Aktuell errichten die<br />

Partner im mexikanischen Monterrey eine Pilotanlage,<br />

die die Nebenprodukte der Ternium-Anlagen<br />

verarbeitet. Betreiber von DRI-Anlagen können<br />

künftig durch den Einsatz der innovativen<br />

Technologie nach Angaben von Tenova und Diproinduca<br />

viel Geld sparen, das sie gegenwärtig für<br />

die Deponierung der Abfälle ausgeben.<br />

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TERTIÄRMETALLURGISCHES<br />

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SPEZIALSTÄHLE<br />

Düsseldorf. Das zu Tata Steel gehörende Unternehmen<br />

Speciality Steels hat am Standort Stocksbridge<br />

den von der SMS Mevac gelieferten VIM<br />

X-eed ® -Vakuuminduktionsschmelzofen erfolgreich<br />

in Betrieb genommen. Die neue tertiärmetallurgische<br />

Anlage bei Tata Steel produziert<br />

höchst reine Stähle sowie Speziallegierungen für<br />

die Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />

Die VIM-Anlage bei Tata Steel umfasst einen<br />

Vakuuminduktionstiegelofen mit einer Kapazität<br />

von 8 t sowie die dazugehörigen Vakuumpumpen-,<br />

Materialbeschickungs- und Prozesssteuerungseinrichtungen.<br />

Alle von SMS Mevac gelieferten<br />

Kernkomponenten sind so ausgelegt, dass für<br />

Tata Steel die Option besteht, die Schmelzkapazität<br />

in Zukunft auf 18 t zu erhöhen. Desweiteren<br />

umfasste der Lieferumfang Nebenanlagen für das<br />

Vorwärmen des Tiegels und die Wartung der Auskleidung.<br />

Die Anlage beinhaltet eine Vakuumgießeinrichtung,<br />

mit der Blöcke sowohl von oben<br />

(fallend) als auch von unten (aufsteigend) und<br />

dies in einzelne beziehungsweise mehrere Kokillen<br />

vergossen werden können.<br />

Die hergestellten Blöcke werden anschließend<br />

in den VAR-Anlagen (Vacuum Arc Re-melting)<br />

und/oder ESU-Anlagen (Elektro-Schlacke-Umschmelzanlage;<br />

englisch: ESR (Electro Slag<br />

Re-melting)) von Tata Steel gefeint, bevor sie<br />

gewalzt oder zu Produkten für die Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie geschmiedet werden.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404768)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Guter Jahresabschluss,<br />

positive Erwartungen<br />

Italienische Werkzeugmaschinenindustrie<br />

setzt auf Industrie 4.0<br />

Cinisello Balsamo. Die italienische Herstellerindustrie von Werkzeugmaschinen,<br />

Robotern und Automationssystemen beendete das Jahr 2016<br />

mit einem Plus bei vielen Wirtschaftsindikatoren und bereitet sich auf<br />

weiteres Wachstum vor, soweit die von Ucimu-Sistemi per produre, dem<br />

italienischen Verband für Unternehmen aus dem Werkzeugmaschinbau,<br />

der Roboterindustrie und Automation, umrissene Situation.<br />

»Die Regierungsbehörden haben gute<br />

Arbeit geleistet, indem sie mit dem Plan<br />

Industrie 4.0 ein wirkliches Programm industrieller<br />

Politik ins Leben gerufen haben, das<br />

die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

des italienischen verarbeitenden Gewerbes<br />

garantieren kann«, sagte Ucimu-Präsident<br />

Massimo Carboniero.<br />

Wie aus den vom Centro Studi & Cultura<br />

di Impresa von Ucimu erarbeiteten Vorabschlussdaten<br />

hervorgeht, verzeichnete die<br />

Produktion im Jahr 2016 einen Anstieg<br />

gegenüber dem vorigen Jahr von 5 % auf<br />

5.480 Mill. €. Sehr positiv stellten sich die<br />

Lieferungen der italienischen Hersteller auf<br />

dem Inlandsmarkt dar, auf 2.205 Mill. € stiegen<br />

sie, 20,5 % mehr gegenüber dem Vorjahr.<br />

Der Export hingegen verzeichnete<br />

einen Rückgang von – 3,3 % und pendelte<br />

sich bei 3.275 Mill. € ein; mitschuldig ist die<br />

Schwäche einiger Hauptabsatzmärkte.<br />

Laut der von Ucimu verarbeiteten ISTAT-<br />

Daten bezüglich der ersten neun Monate des<br />

Jahres 2016 (letzte verfügbare Erhebung)<br />

waren die wichtigsten Absatzländer des italienischen<br />

Sektors: Deutschland (260 Mill.,<br />

– 1 %), die Vereinigten Staaten (247 Mill.,<br />

– 9,1 %), China (222 Mill., – 9,7 %), Frankreich<br />

(158 Mill, + 23,6 %), Polen (90 Mill.,<br />

+ 3,5 %), Mexiko (76 Mill., + 37,1 %), Spanien<br />

(75 Mill., + 8,5 %), die Türkei (64 Mill.,<br />

– 4,4 %), Großbritannien (58 Mill., – 33 %),<br />

Russland (57 Mill., – 60 %).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong><br />

Wiederbelebung des<br />

italienischen Marktes<br />

Ansprechend zeigt sich der Verlauf des Konsums,<br />

der sich infolge eines Anstiegs von<br />

10,1 % bei 3.685 Mill. € einpendelte. Es ist<br />

bereits das dritte aufeinanderfolgende Jahr<br />

mit einer zweistelligen Wachstumsrate, eine<br />

Bestätigung der Wiederbelebung des italienischen<br />

Marktes, der endlich wieder in Produktionstechnologien<br />

investiert.<br />

Auch dieses Jahr wird laut Prognosen<br />

positiv für die italienische Fachindustrie sein,<br />

mit einem Wachstumsanstieg für alle wichtigen<br />

Wirtschaftsindikatoren. Erwartet wird<br />

eine Zunahme der Produktion um 4 % auf<br />

5.700 Mill. €, was eine Annäherung an den<br />

Rekordwert von 6 Mrd. € des Jahres 2008<br />

bedeutet.<br />

Für den Export wird ein Anstieg von<br />

1,7 % auf 3.330 Mill. € erwartet. Auch der<br />

weiterhin positive Trend des Verbrauchs wird<br />

mit einem Anstieg von 6,9 % folgen und<br />

3.940 Mill. € erreichen. Er wird sowohl die<br />

Lieferungen der Hersteller nach sich ziehen,<br />

die eine Quote von 2.370 Mill. € (+ 7,5 %)<br />

erreichen werden, als auch den Import mit<br />

einer Erwartung von 1.570 Mill. (+ 6,1 %).<br />

Ucimu-Präsident Massimo Carboniero<br />

kommentierte, dass Italien nicht zuletzt interessant<br />

bliebe »aufgrund der lebhaften<br />

Nachfrage, die dank des neuen Sabatini-Gesetzes<br />

und der Superabschreibung wieder<br />

floriert.«<br />

(sm 170304632) K<br />

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26 K Italien<br />

Qualität steht an erster Stelle<br />

Die Gruppe ORI Martin baut ihre Position kontinuierlich aus<br />

Brescia. ORI Martin ist eine italienische Unternehmensgruppe, die auf<br />

die Herstellung von Walzdraht, Stabstahl und Blankstahl spezialisiert ist.<br />

Management und Eigentümerfamilie verfolgen eine klare Strategie:<br />

Die Gruppe investiert in eine umweltverträgliche Produktion, technologisch<br />

innovative Prozesse und qualitativ hochwertige Produkte. Auch Zukäufe<br />

gehören zur Option. In Deutschland wird ein neu aufgestelltes Team die<br />

Kunden nun noch intensiver betreuen.<br />

Gerade erst im November vergangenen<br />

Jahres hat die ORI-Martin-Gruppe 100 %<br />

der Anteile an Novacciai S.p.A. erworben.<br />

Dieses 1984 gegründete Unternehmen mit<br />

Sitz in San Pietro Mosezzo, Provinz Novara,<br />

gehörte seit 2012 zur Roda-Gruppe und hat<br />

sich auf die Fertigung von Blankstahl in Stäben<br />

(geschält, gezogen, geschliffen) aus<br />

legiertem Stahl und Edelstahl Rostfrei spezialisiert.<br />

Kunden sind die Automotive- und<br />

die Maschinenbauindustrie. Das alles passt<br />

bestens ins Konzept: »Mit der Akquisition<br />

betreiben wir in der Gruppe weiterhin konsequent<br />

unsere vertikal ausgerichtete Unternehmensstrategie«,<br />

erklärt Alberto Franchi<br />

im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«. Er ist<br />

Geschäftsführer der ORI Martin Deutschland<br />

GmbH, einer 100%-Tochter der Gruppe,<br />

und außerdem Leiter der Exportabteilung<br />

für Walzstahl in Italien. »ORI Martin hat sich<br />

entschieden, die vertrieblichen Aktivitäten<br />

in die Bereiche Walzstahl und Blankstahl<br />

organisatorisch zu unterteilen – und das gilt<br />

auch für unsere deutsche Organisation«,<br />

ergänzt Susanne Peiricks. Sie ist seit Anfang<br />

des Jahres als Vertriebsleiterin für das Duisburger<br />

Büro tätig. Von dort aus wird das<br />

Team die Kunden in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz dann noch individueller<br />

und gezielter be treuen.<br />

Innovation und Tradition<br />

Die heutige Unternehmensgruppe entstand<br />

auf Initiative des Belgiers Oger Martin ab<br />

1940. Sie befindet sich im Besitz zweier<br />

Familien und produziert rd. 700 t Walzdraht,<br />

Stabstahl und Blankstahl. Alle Produktionsstandorte<br />

liegen in Italien, Hauptsitz ist<br />

Brescia. Qualitäts- und Edelbaustähle für<br />

den Maschinenbau werden im Stahl- und<br />

Walzwerk in Brescia gefertigt. Das Ziehen<br />

und Schälen übernimmt das Werk in<br />

Die 110 m lange Stelmor-Linie pro duziert<br />

Draht im Abmessungs bereich von 5,5 bis<br />

21,5 mm und mit Kohlen stoffgehalten von<br />

0,05 bis 1,25 %.<br />

Cologne. Meccanica Trafilati Martin S.r.l. ist<br />

auf das Tieflochbohren von Stäben für den<br />

Automotivebereich spezialisiert. Zur Gruppe<br />

zählen außerdem noch ein Walzwerk für<br />

Betonstahl in Ceprano, ein Schrott- und ein<br />

Logistikbereich. Vertriebsbüros gibt es in<br />

Deutschland und Frankreich, Handelsvertretungen<br />

in Spanien, UK, Schweden, Polen,<br />

Rumänien und der Türkei, außerdem einige<br />

Agenturen, z. B. in Korea.<br />

Im Jahr 2016 haben rd. 460 Mitarbeiter<br />

einen Umsatz von über 400 Mill. € erwirtschaftet.<br />

Dabei wurde weniger das Produktionsvolumen<br />

gesteigert, sondern vielmehr<br />

die Wertschöpfung erweitert (Added Value),<br />

weshalb der Gesamtumsatz der Gruppe in<br />

den letzten Jahren erheblich gestiegen sei,<br />

so das Unternehmen.<br />

ORI Martin profitierte anfänglich von den<br />

Wirtschaftswunderjahren und betrieb ein<br />

Walzwerk für Betonstahl. Es blieb nicht<br />

dabei, denn seit jeher standen eine hohe<br />

Prozess- und Produktqualität im Vordergrund.<br />

Das Management dachte innovativ<br />

und installierte schon 1961 einen 35-t-Elektrostahlofen,<br />

seinerzeit der größte in ganz<br />

Italien. Hinzu kamen Stranggussanlagen,<br />

Walzwerke und Walzstraßen, die Spezialisierung<br />

auf die Fertigung von Sonderstählen<br />

und die Integration der Kaltumformung. In<br />

den vergangenen sechs Jahren hat ORI Martin<br />

z. B. über 100 Mill. € investiert, um Produkte<br />

und Prozesse zu verbessern. Zuletzt<br />

wurden 2015 eine neue Wirbelstrom- und<br />

Ultraschallprüfanlage zur zerstörungsfreien<br />

Prüfung von Stabstahl eingerichtet. Auch<br />

Um weltschutz und Nachhaltigkeit sind der<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Italien K 27<br />

(Fotos: Ori Martin)<br />

Die einadrige Walzstraße mit integrierten Kühlstrecken zum temperaturkontrollierten Walzen<br />

fertigt über 400.000 t/a an Walzdraht und Stabstahl in Durchmessern von 5,5 bis 65 mm.<br />

Walzdraht ist das Hauptprodukt von<br />

ORI Martin mit einer Jahresproduktion<br />

von 300.000 t.<br />

Unternehmensleitung wichtiges Anliegen.<br />

So haben die Italiener 2016 mit EU-Unterstützung<br />

und in Zusammenarbeit mit den<br />

Unternehmen Tenova, Turboden und a2a<br />

das sogenannte iRecovery ® -System installiert.<br />

Dabei wird die Wärme des Elektroofens<br />

zurückgewonnen, in Dampf umgewandelt<br />

und für ein Fernwärmesystem bzw. zur<br />

Stromgewinnung verwendet. In Brescia lassen<br />

sich auf diesem Wege jährlich etwa<br />

10.000 t CO 2<br />

einsparen, rd. 2.000 Haushalte<br />

mit Wärme versorgen und etwa 700 mit<br />

Elektrizität.<br />

Qualität und Flexibilität<br />

Die Mehrzahl der von ORI Martin angebotenen<br />

Stähle sind Kaltstauch- und Kaltfließpressstähle<br />

(50 %) für Schrauben, Bolzen,<br />

Muttern etc., außerdem Einsatz- und Kettenstähle<br />

für Zahnräder, Buchsen, Naben,<br />

Ketten sowie Vergütungs- und Nitrierstähle<br />

(insgesamt rd. 14 %). Hinzu kommen Federstähle<br />

(13 %) für Drehstabfedern, Stabilisatoren<br />

und Spiralfedern, außerdem Spezialstähle<br />

(8 %), hochkohlenstoffhaltige Stähle<br />

(8 %) zum Kaltziehen für verschiedene<br />

Industrie-Anwendungen, Automaten-,<br />

Werkzeugstähle und Stähle für Schweißzusatzwerkstoffe.<br />

Abgesetzt werden die Produkte<br />

zu 64 % in Italien, 12 % in Deutschland,<br />

9 % in Frankreich und außerdem in<br />

Spanien, Großbritannien, Skandinavien,<br />

Polen und der Türkei.<br />

Die Kunden stammen insbesondere aus dem<br />

Automobil-, Maschinen- und Anlagenbau,<br />

z. B. auch aus dem Windkraftsektor. Weil<br />

Walzdraht und Stabstahl zu mehr als 60 %<br />

in die Automotive-Lieferkette gehen, sind<br />

die Anforderungen entsprechend hoch.<br />

Über 200 unterschiedliche Stahlsorten bietet<br />

ORI Martin an. Die Produktion ist flexibel und<br />

kann gemäß Kundenanforderungen erfolgen,<br />

In-house-Bearbeitungen wie Wärmebehandlung,<br />

d. h. Glühen, Vergüten, außerdem<br />

Beizen und Kugelstrahlen sind möglich.<br />

Es liegen Zertifizierungen nach dem Qualitätsmanagementsystem<br />

für den Automotive-Markt<br />

ISO/TS 16949:2009 (seit 2004)<br />

vor und nach der internationalen Umweltmanagementnorm<br />

UNI EN ISO 14001:2004<br />

(bereits seit 2002 und als erstes Stahlwerk<br />

in Italien), außerdem nach der UNI EN ISO<br />

9001:2008, der EU-Richtlinie für Druckgeräte<br />

2014/68/UE und dem Arbeitsschutzmanagementsystem<br />

BS OHSAS 18001:2007.<br />

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit<br />

Für fristgerechte Lieferungen sorgt eine<br />

durchdachte Logistik. Da die Automobilindustrie<br />

zu den anspruchsvollsten Kunden<br />

gehört, wird auf enge Lieferbeziehungen,<br />

Lieferbereitschaft und Pünktlichkeit höchster<br />

Wert gelegt. Gearbeitet wird deshalb<br />

u. a. nach dem Kanban-Prinzip, wie Deutschland-Manager<br />

Franchi erläutert. Und nicht<br />

nur die »grüne Produktion« ist bei ORI Martin<br />

wichtig, auch die Logistik wird umweltfreundlich<br />

betrieben, z. B. durch kombinierte<br />

Fracht des Stahls per Schiene und Straße.<br />

An bestimmten Umschlagplätzen werden<br />

die Container vom Waggon auf den Lkw<br />

verladen und umgekehrt. »Das ermöglicht<br />

uns kurze Reaktionszeiten und tägliche,<br />

verlässliche Lieferungen«, erläutert er. Ab<br />

einem bestimmten Jahresbedarf bietet ORI<br />

Martin darüber hinaus je nach Kundenanforderung<br />

Konsignationslager an.<br />

Das Management ist ständig auf der<br />

Suche nach qualitativ hochwertigen Nischenprodukten,<br />

besonderen Stahlsorten und Services.<br />

»Uns ist es wichtig, enge Kundenbeziehungen<br />

aufzubauen. Wir arbeiten immer<br />

nach Kundenspezifikation und nicht allein<br />

nach Norm. Außerdem produzieren wir nicht<br />

für das Lager sondern punktgenau nach<br />

Kundenwunsch«, betont Franchi. WS K<br />

(sm 170404822)<br />

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ORI Martin Deutschland GmbH<br />

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47057 Duisburg<br />

Tel. +49 203 318770<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


28 K Branchenbericht<br />

Stahlverarbeiter noch<br />

überwiegend zufrieden<br />

Umfangreiche Aufgaben für die Zulieferindustrie<br />

Düsseldorf. Die Unternehmen der Stahl- und Metallverarbeitung rechnen<br />

auch für 2017 wieder mit einem leichten Wachstum der Produktion von<br />

1 %. Trotz aktuell recht guter Stimmung macht sich allerdings eine leichte<br />

Verunsicherung breit, deren Ursachen nicht zuletzt in der amerikanischen<br />

Wirtschaftspolitik gesehen werden.<br />

Bei der Stahl- und Metallverarbeitung,<br />

deren Betriebe zu großen Teilen als Zulieferer<br />

für die Fahrzeugindustrie und den<br />

Maschinenbau tätig sind, läuft das Geschäft<br />

derzeit rund. Die Unternehmen bewerten<br />

ihre gegenwärtige Lage so gut wie seit drei<br />

Jahren nicht mehr. »Zum Start des Wahljahres<br />

2017 hat sich das Geschäftsklima in<br />

unserer Branche weiter aufgehellt«, freut<br />

sich Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer<br />

des WSM Wirtschaftsverband Stahlund<br />

Metallverarbeitung. Ob die Zufriedenheit<br />

der Unternehmen Bestand hat, bleibt<br />

abzuwarten. Die Feststellung Vietmeyers gilt<br />

zwar für das Niveau des Geschäftsklimas<br />

insgesamt, stützt sich aber vor allem auf die<br />

derzeitige positive Beurteilung. Die Indexkurve<br />

für die Erwartungen der nächsten<br />

sechs Monate tendiert dagegen seit Januar<br />

nach unten. So nennt die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ) das regelmäßig<br />

zum Monatswechsel vom Ifo Institut<br />

ermittelte Geschäftsklima trotz der Aufwärtsentwicklung<br />

inzwischen als »sehr di -<br />

vergent«. Die ArGeZ, deren Sprecher Vietmeyer<br />

ist, vertritt als Interessensgemeinschaft<br />

der Wirtschaftsverbände Stahlverarbeitungs-,<br />

Kunststoff-, Guss-, Textil-, Kau t-<br />

schuk- und Metallindustrie die Belange der<br />

zumeist mittelständischen Zulieferunternehmen.<br />

»Sichtbare Verunsicherung«<br />

Die Bewertung der aktuellen Lage, so erläutert<br />

die ArGeZ im Einzelnen, stieg im Februar<br />

/ März wie schon im Monat zuvor auf den<br />

höchsten Wert seit 2014. Das treibt auch<br />

den Gesamtindex, der aus »aktueller Lage«<br />

und »Erwartungen« besteht, nach oben.<br />

»Dem steht allerdings eine sichtbare Verunsicherung<br />

bei den Erwartungen gegenüber.<br />

Dass diese Abschwächung der Perspektiven<br />

sich parallel zu den neuen eher binnenorientierten<br />

Signalen aus der neuen US-Regierung<br />

bewegt, ist nicht verwunderlich. Deutsche<br />

Zulieferer sind in höchstem Maß nicht<br />

nur von direkten Ausfuhren sondern gerade<br />

auch von Exportchancen ihrer Kunden ab -<br />

hängig. Zudem realisieren die Zulieferer,<br />

dass sich in der EU Reformen aufgrund an -<br />

stehender Wahlen eher verzögern, als dass<br />

»<br />

Zum Start des Wahljahres 2017 hat sich das Geschäftsklima<br />

in unserer Branche weiter aufgehellt.<br />

Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des WSM Wirtschaftsverband<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

Aufbruchsstimmung entsteht. Und das Warten<br />

auf die offizielle Brexit-Erklärung ist auch<br />

noch nicht beendet. Alles in allem ist dies<br />

eine Gemengelage, die sich vorerst wie<br />

Mehltau auf das Investitionsklima legt«, so<br />

die ArGeZ. Sie steht für 9.000 Zulieferer mit<br />

rd. 1 Mill. Beschäftigten und einem Umsatz<br />

von rd. 218 Mrd. €.<br />

»Die konjunkturellen Risiken bleiben trotz<br />

der aktuell guten Lage im Bewusstsein der<br />

Unternehmer«, unterstreicht Holger Ade,<br />

Leiter Betriebswirtschaft sowie Energie- und<br />

Klimapolitik im WSM. Trotz aller Ungewissheit<br />

bleibt Ade relativ zuversichtlich: »Die<br />

wichtigen Kundenbranchen haben ihre Prognosen<br />

für 2017 benannt. Der Maschinenbau,<br />

der etwa 20 % der WSM-Erzeugnisse<br />

abnimmt, erwartet für Deutschland ein Produktionswachstum<br />

von 1 %, die Automobilindustrie<br />

mit einem WSM-Volumen von<br />

etwa 40 % geht von einem Rückgang der<br />

in Deutschland produzierten Pkw von 2 %<br />

aus, während weltweit 2 % mehr produziert<br />

werden dürften. Angesichts dieser Erwartungen<br />

sowie der politischen Risiken dürfte<br />

die Produktion der Stahl und Metall verarbeitenden<br />

Industrie in der Größenordnung<br />

von 1 % wachsen.« Damit kommt die Branche<br />

zwar nur langsam voran, doch die Ka -<br />

pazitätsauslastung, insbesondere bei den<br />

Autozulieferern, ist gut, und deshalb stimmt<br />

auch überwiegend die Kasse. Der Rest der<br />

Lieferungen von rd. 40 % entfällt vor allem<br />

auf die Elektroindustrie und den in einigen<br />

Teilen boomenden Bau. Das direkte Auslandsgeschäft<br />

macht in der Stahl- und Me -<br />

tallverarbeitung etwa ein Drittel des Ge -<br />

samtumsatzes aus, wobei etwa 60 % der<br />

Exporte an Länder der Eurozone gehen. Mit<br />

knapp 8 % Exportanteil sind die USA der<br />

wichtigste Markt außerhalb Europas.<br />

IKB-Analyse sieht<br />

»stabilen Ausblick«<br />

Nach Einschätzung der IKB Deutsche Industriebank,<br />

die insbesondere die mittelständische<br />

Wirtschaft analysiert, kann die Branche<br />

trotz der Unsicherheiten<br />

»von einem<br />

stabilen Ausblick<br />

ausgehen«. Allerdings<br />

belasten die<br />

hohen Energiekosten<br />

in Deutschland<br />

und die anhaltende<br />

Unsicherheit über eine nachhaltige wettbewerbsfähige<br />

Energieversorgung den Investitionsstandort<br />

Deutschland. Brexit und die<br />

voraussichtliche US-Handelspolitik verschlechterten<br />

die Stimmung. Für die Weltkonjunktur<br />

seien jedoch die chinesischen<br />

Erwartungen bedeutender und diese schienen<br />

weiterhin relativ stabil zu sein. Für die<br />

Eurozone gäben die kurzfristigen Konjunkturprognosen<br />

durchaus Anlass zu Optimismus.<br />

Auch die Aussichten für die Schwellenländer<br />

sollten sich dank steigender Rohstoffpreise<br />

stabilisieren, schreibt die IKB.<br />

Eines der wichtigsten Themen, mit dem<br />

sich die Zulieferer in besonderem Maße<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Branchenbericht K 29<br />

beschäftigen müssen, spielt bei der Betrachtung<br />

des laufenden Jahres noch eine<br />

zweitrangige Rolle. Ade: »Die kurzfristigen<br />

Konjunkturaussichten der Branche bleiben<br />

von den politischen Visionen einer emissionsfreien<br />

Mobilität von morgen weitgehend<br />

unbeeinflusst. Eine Zunahme der hybriden<br />

Antriebstechnologien in Straßenfahrzeugen<br />

könnte mittelfristig den Bedarf an Stahl- und<br />

Metallteilen tendenziell erhöhen. Langfristig<br />

würde eine vollständige Elektrifizierung<br />

strukturelle Nachfrageverschiebungen zur<br />

Folge haben, auf die sich die Unternehmen<br />

bereits einstellen, so Ade. Ohne Frage stellt<br />

dieses Thema eine der größten Herausforderungen<br />

für die mittelfristige Zukunft dar.<br />

Vietmeyer fasst sie in einem Satz zusammen:<br />

»Von neuen Antriebsformen über digitales<br />

oder autonomes Fahren bis zu einer immer<br />

größeren Bedeutung des Leichtbaus steht<br />

die Zulieferindustrie vor einer Vielzahl von<br />

innovativen Entwicklungen.« Beim bevorstehenden<br />

technologischen Wandel in der<br />

Automobilindustrie seien die Zulieferer wichtiger<br />

als je zuvor, erklärt der WSM-Hauptgeschäftsführer.<br />

»Die Industrie braucht eine<br />

faire Innovationspartnerschaft zwischen den<br />

»<br />

Die konjunkturellen Risiken<br />

bleiben trotz der aktuell<br />

guten Lage im Bewusstsein<br />

der Unternehmer.<br />

Holger Ade, Leiter Betriebswirtschaft sowie<br />

Energie- und Klimapolitik im WSM<br />

vorwiegend mittelständischen Zulieferern<br />

und den marktmächtigen Abnehmern, um<br />

die Herausforderungen der kommenden<br />

Jahre zu meistern. Es bedarf nachhaltiger<br />

Zulieferbeziehungen, die auf einer vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit beruhen und<br />

vom langfristigen Denken geprägt sind.<br />

Dabei muss das Know-how des Zulieferers<br />

respektiert werden«, fordert Vietmeyer. »Die<br />

Transformation Deutschlands in eine treibhausgasneutrale<br />

Gesellschaft – und das ist<br />

das erklärte Ziel für das Jahr 2050 – kann nur<br />

gelingen, wenn die Wirtschaft und die<br />

Gesellschaft mitgenommen werden. Es wird<br />

keine erfolgreiche Treibhausgasneutralität<br />

innerhalb einer Generation geben, wenn auf<br />

dem Weg dorthin zu viele Betriebe verloren<br />

gehen und der gesellschaftliche Rückhalt<br />

schwindet«, so Vietmeyer. Deshalb sei auch<br />

von politischer Seite dringend darauf zu achten,<br />

die Ziele an den Realitäten auszurichten<br />

und stets die Balance zwischen dem Klimaschutz<br />

einerseits und der Bewahrung von<br />

Arbeitsplätzen andererseits zu halten.<br />

Verbrennungsmotor auch 2025<br />

noch in der Überzahl<br />

Im Übrigen dürfte es nach den Worten von<br />

Matthias Wissmann, dem Präsidenten des<br />

Verbandes der Automobilindustrie (VDA)<br />

doch noch eine geraume Weile dauern, bis<br />

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Zwickau Tel.: +49 375 35380-0


sich die neuen Techniken in voller Breite und<br />

mit entsprechenden Konsequenzen für alle<br />

Be teiligten durchsetzen. Allerdings kommt<br />

das E-Auto nach seiner Ansicht schneller<br />

voran als erwartet. »Noch vor nicht allzu<br />

langer Zeit gingen Experten davon aus, dass<br />

im Jahr 2025 etwa 3 % der Pkw-Neuzulassungen<br />

in Europa einen E-Antrieb haben<br />

werden. Diese Perspektive hat sich geändert:<br />

Heute rechnen unsere Mitgliedsunternehmen<br />

da mit, dass im Jahr 2025<br />

etwa 15 bis 25 %<br />

der Pkw-Neuzulassungen<br />

E-Autos<br />

sein werden. Das ist<br />

eine enorme Aufgabe.<br />

Andererseits<br />

heißt das: Ein Großteil<br />

der Fahrzeuge<br />

wird auch dann<br />

noch einen Verbrennungsmotor<br />

aufweisen.<br />

Für das Jahr 2030 rechne ich mit<br />

einem Mix an Antriebsarten – rein batterieelektrisch,<br />

plug-in-Hybrid, mit Verbrennungsmotor.«<br />

Viel werde davon abhängen,<br />

wie rasch sich die Ladeinfrastruktur entwickelt.<br />

Da Elektrofahrzeuge tendenziell günstiger<br />

würden, dürfte ihr Anteil an den Neuzulassungen<br />

auch nach dem Jahr 2025<br />

weiter steigen. Allerdings ist auch klar, dass<br />

das im Klimaschutzplan enthaltene Sektorenziel<br />

für den Verkehr sehr ambitioniert<br />

sei – es beinhaltet eine CO 2<br />

-Reduktion um<br />

39 % gegenüber dem aktuellen Stand bis<br />

2030.<br />

Nach allgemeiner Einschätzung werden<br />

die Fahrzeugkomponenten Motor und An -<br />

trieb von den Veränderungen im Automobilbau<br />

am stärksten betroffen sein. So wird<br />

es das Getriebe in der heutigen Form im<br />

Elektroauto nicht mehr geben. Nach Wissmanns<br />

Worten haben die Zulieferer heute<br />

einen Anteil von 75 % an der Wertschöpfung<br />

eines Autos. Ein wesentlicher Anteil<br />

davon entfällt auf den Antriebsstrang. Auf<br />

die Zulieferer komme demnach zumindest<br />

zunächst deutlich mehr Arbeit zu. Denn bei<br />

einem Plug-in-Hybrid müssten zwei An -<br />

triebstechnologien ins Auto integriert werden<br />

– der Verbrennungsmotor und der<br />

E-Antrieb. Wichtig sei, dass nicht nur die<br />

Hersteller, sondern auch die Zulieferer so -<br />

wohl in die Elektromobilität als auch in die<br />

Digitalisierung investierten.<br />

»<br />

Von neuen Antriebsformen über digitales oder<br />

autonomes Fahren bis zu einer immer größeren<br />

Bedeutung des Leichtbaus steht die Zulieferindustrie<br />

vor einer Vielzahl von innovativen Entwicklungen.<br />

Holger Ade, Leiter Betriebswirtschaft sowie Energie- und Klimapolitik<br />

im WSM<br />

2016 lief besser als erwartet<br />

Der Umsatz der Stahl und Metall verarbeitenden<br />

Industrie ist 2016 dank eines Endspurts<br />

gegen Jahresschluss um 0,6 % auf<br />

80,3 (79,9) Mrd. € gestiegen. Die Produktion<br />

legte um 2,1 % zu. Daraus lässt sich<br />

schließen, dass die Preise mit den mengenmäßigen<br />

Lieferungen nicht ganz Schritt<br />

gehalten haben. Im vierten Quartal legte die<br />

Produktion gegenüber dem Vorjahr um<br />

3,7 % zu. Im Verlauf der ersten drei Quartale<br />

hatten sich rückläufige Wachstumsraten<br />

gezeigt, die eine Prognose von lediglich 1 %<br />

Produktionswachstum für das Gesamtjahr<br />

als realistisch erscheinen ließen. Im Inland<br />

wurden mit 54,6 (53,8) Mrd. € 1,5 % mehr<br />

umgesetzt. Dagegen schrumpfte der Auslandsumsatz<br />

um 1 % auf 25,8 (26,1) Mrd. €.<br />

Gestützt hat die Branche also die stabile<br />

Nachfrage aus dem Inland. Im letzten Jahresviertel<br />

lieferten die Unternehmen nochmals<br />

3,1 % mehr Waren und Dienstleistungen<br />

an inländische Kunden als im letzten<br />

Quartal des Vorjahres. Zudem trugen die<br />

Exporte im letzten Vierteljahr mit plus 5 %<br />

wieder zur positiven Entwicklung bei. Da -<br />

durch sind auch die Auslandslieferungen auf<br />

Jahressicht mengenmäßig noch ins Plus<br />

gerutscht (+ 0,6 %). Die Auftragseingänge<br />

haben im vierten Quartal den Vorjahreswert<br />

um 3 % übertroffen. Während inländische<br />

Abnehmer 8 % mehr bestellten, haben sich<br />

die Kunden außerhalb Deutschlands am Jahresende<br />

merklich zurückgehalten (– 4,5 %).<br />

Im Gesamtjahr gingen aus dem Ausland<br />

1,2 % weniger Aufträge ein als 2015, inländische<br />

Kunden orderten 5,4 % mehr WSM-<br />

Leistungen. Das führt zu einem Gesamtauftragseingang,<br />

der 2,8 % über dem Vorjahresniveau<br />

lag. kv<br />

(sm 170404807) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Branchenbericht K 31<br />

Massivumformer bleiben positiv<br />

Gute Stimmung trotz großer Herausforderungen<br />

Hagen. Eine Umfrage des Industrieverbands Massivumformung e.V. zum<br />

Jahreswechsel ergab, dass 84 % der Mitglieder mit ihrer aktuellen Geschäftslage<br />

zufrieden sind, 48 % beurteilen sie sogar als gut. Kein Umfrageteilnehmer<br />

erwartet eine Verschlechterung. Dabei stehen der Branche nach<br />

einem durchwachsenen Jahr 2016 einige Herausforderungen bevor.<br />

Laut vorläufiger amtlicher Statistik ist<br />

die Produktion der Massivumformung in<br />

Deutschland in den ersten drei Quartalen<br />

des Jahres 2016 um 1,7 % gegenüber dem<br />

Vorjahresniveau zurückgegangen, ein Minus<br />

von 32.562 t. Lediglich im zweiten Quartal<br />

konnte die Branche die produzierte Tonnage<br />

des Vorjahres übertreffen, und zwar um<br />

2,1 %, was knapp 12.000 t entspricht.<br />

Zusammen mit dem Schlussquartal ergibt<br />

sich damit für das Gesamtjahr ein Produktionsrückgang<br />

für die Massivumformung in<br />

Deutschland von etwas über 1 %.<br />

Die Gesenkschmieden konnten die Produktionsmenge<br />

nach drei Quartalen auf<br />

dem Vorjahresniveau halten. Dagegen verfehlten<br />

die Hersteller von Freiformschmiedestücken<br />

und gewalzten Ringen die Vorjahresmenge<br />

um 13,8 %. Rückläufig war auch<br />

die Tonnage der Hersteller von Flanschen<br />

und Rohrleitungsformstücken und zwar um<br />

2,5 %. Die Hersteller von Kaltfließpressteilen<br />

verzeichneten einen Produktionszuwachs<br />

um 3,7 %. Die Zulieferer der Fahrzeugindustrie<br />

konnten das Rekordniveau<br />

des ersten Quartals 2008 wieder erreichen,<br />

aber die Lieferanten des Maschinenbaus<br />

lagen mit rd. 40 % unter diesem damaligen<br />

Wert.<br />

Massivumformer müssen sich<br />

international orientieren<br />

Im Jahr 2016 konnte man bei den deutschen<br />

Fahrzeugbauern im Inland lediglich<br />

kleine Zuwächse beobachten, ihre Produktion<br />

legte um 1 % auf 5,743 Mill. Pkw zu.<br />

Für 2017 erwartet der Verband der Automobilindustrie<br />

jedoch einen Produktionsrückgang<br />

um 2 %. Für die Unternehmen<br />

der Massivumformung in Deutschland be -<br />

deutet dies, dass sie sich immer stärker<br />

international orientieren müssen: Die Exporte<br />

der im Industrieverband Massivumformung<br />

organisierten Unternehmen sind in<br />

den ersten neun Monaten 2016 um 2,6 %<br />

gestiegen.<br />

Die Maschinenbauer erwarten zumindest<br />

ein geringes Wachstum für 2017. Wirtschaftlich<br />

bleiben hohe Überkapazitäten<br />

eine große Herausforderung für die Zulieferunternehmen.<br />

Die Fahrzeugmärkte werden<br />

zwar weiterhin für gut ausgelastete Kapazitäten<br />

der Massivumformer sorgen, doch<br />

könnten die Herausforderungen weiter zu -<br />

nehmen, wenn einzelne Hersteller Kostenreduzierungen<br />

durchsetzen müssen. »Zu-<br />

dem steigen auch dieses Jahr die Energieund<br />

Personalkosten an, auch das Vormaterial<br />

könnte sich verteuern. Technologisch gilt<br />

es, sich auf das Zeitalter der Elektromobilität<br />

vorzubereiten. Zwar werden kurzfristig keine<br />

signifikanten Wachstumsraten bei rein<br />

elektrisch betriebenen Fahrzeugen erwartet<br />

und Hybridfahrzeuge steigern zunächst<br />

absehbar die Nachfrage nach massiv umgeformten<br />

Bauteilen. Mittelfristig könnte sich<br />

allerdings ein Strukturwandel in der Branche<br />

vollziehen, auf den man vorbereitet sein<br />

muss«, erläutert Holger Ade, Leiter Betriebswirtschaft<br />

im Industrieverband Massivumformung.<br />

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K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


32 K <br />

Stahlrohr- und Flanschenindustrie<br />

wieder optimistischer<br />

Interview mit Frank Harms<br />

Düsseldorf. Die Lage für die Stahlrohr- und Flanschenindustrie hat sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr aufgehellt. Das und mehr berichtete Frank Harms,<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. (WVSR) und der<br />

Fachvereinigung Stahlflanschen e.V., im Interview mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

Herr Harms, bekanntlich ist die Stahlrohrund<br />

Flanschenindustrie besonders stark von<br />

der Investitionsaktivität der Energieindustrie<br />

abhängig. Wie sind vor dem Hintergrund der<br />

im letzten Jahr weiter eingebrochenen Rohölpreise<br />

die Geschäfte gelaufen?<br />

Die Auswirkungen der Entwicklungen<br />

auf den Rohstoffmärkten auf unsere Industrie<br />

sind in der Tat weiterhin hoch. Während<br />

die Situation auf den Weltmärkten für Kokskohle,<br />

Eisenerz, Schrott und auch Legierungselemente<br />

maßgeblich unsere Kostenseite<br />

beeinflussen, stellen die Energiekosten<br />

und damit die Preisentwicklung auf dem<br />

Öl- und Gasmarkt nicht nur wichtige Kostenfaktoren<br />

für die Produktion dar. Nach wie<br />

vor absorbiert der Bedarf für Exploration,<br />

Transport und Verarbeitung von Öl und Gas<br />

rund die Hälfte der weltweiten Stahlrohrproduktion.<br />

In der Flanschenindustrie gehen wir<br />

von einem geringeren Anteil aus, er dürfte<br />

hier bei etwa einem Drittel liegen. Zum Beispiel<br />

werden Fernleitungen für Öl oder Gas<br />

hauptsächlich direkt verschweißt, sodass<br />

hier keine Flansche benötigt werden. Der<br />

Anteil anderer Abnehmerbranchen, vor<br />

allem der Chemie- und der Maschinenbauindustrie,<br />

ist in der Flanschenindustrie<br />

entsprechend höher.<br />

Hohe Ölpreise sind für die Energieindustrie<br />

ein Anreiz, die Förderungsaktivitäten<br />

auszuweiten. Viele Jahre lang war das<br />

immer mit einer Zunahme der Bohrlöcher<br />

(Rig Count) verbunden. Besonders die Fracking-Industrie<br />

in den USA war in den letzten<br />

Jahren ein wichtiger Abnehmer für Rohre,<br />

Flansche und sonstigem Zubehör zur<br />

Förderung von Öl und Gas, sogenannte Oil<br />

Country Tubular Goods (OCTG). Schon seit<br />

2011 zeigt sich jedoch eine Entkoppelung<br />

von Rig Count und Rohölförderung. In den<br />

Jahren 2014 bis zum dritten Quartal des<br />

letzten Jahres hat sich dieser Trend dramatisch<br />

verstärkt. Grund dafür sind erhebliche<br />

Effizienzfortschritte in der unkonventionellen<br />

Förderung von Öl und Gas. Trotz abnehmendem<br />

Rig Count hat die Rohölförderung<br />

zuletzt neue Höchststände erreicht. So gab<br />

es bis weit ins letzte Jahr hinein kaum An -<br />

reize für die Energieindustrie, neue Bohrungen<br />

zu starten. Es wurden einfach die bestehenden<br />

Rigs ausgebeutet. In der Folge brach<br />

die Nachfrage nach OCTG-Produkten, insbesondere<br />

nach Bohrrohren und einigen<br />

Flanschsorten, in den Jahren 2015 und<br />

2016 deutlich ein und erreichte langjährige<br />

Tiefststände. Den Tiefpunkt erreichten wir<br />

im vierten Quartal. Von da ab startete allerdings<br />

eine dynamische Gegenbewegung.<br />

Demnach hat sich der nach den OPEC-<br />

Beschlüssen gestiegene Ölpreis nachhaltig<br />

bemerkbar gemacht?<br />

Die OPEC-Beschlüsse zur Reduzierung<br />

der Ölförderung ließen die Börsennotierungen<br />

für Rohöl unmittelbar anspringen. In<br />

der Vergangenheit hat sich allerdings oft<br />

gezeigt, dass die OPEC-Mitglieder ihre Be -<br />

schlüsse nicht oder nur unvollständig umsetzen.<br />

Als nach ersten Erhebungen aber klar<br />

wurde, dass sich nicht nur die OPEC-Mitglieder<br />

sondern insbesondere auch Russland an<br />

der Reduzierung der Fördermengen beteiligen,<br />

erhielt die Erholung der Märkte weiteren<br />

Schub. Die Rohölpreise legten von Ende<br />

Oktober bis Mitte November um rund ein<br />

Viertel zu und halten dieses Niveau bis in<br />

den März hinein. Die Aktivitäten der Fracking-Industrie,<br />

die inzwischen nur noch<br />

Kosten um rd. 40 USD je Fass, teilweise<br />

noch weniger, für eine kostendeckende<br />

Rohölförderung benötigt, sprangen an und<br />

der entsprechende Bedarf an OCTG-Produkten<br />

erfuhr eine deutliche Wiederbelebung.<br />

Zudem zogen weltweit weitere Rohstoffpreise<br />

an. Insbesondere die Notierungen für<br />

Kokskohle explodierten förmlich, von unter<br />

100 USD ging es seit dem Sommer bis zum<br />

Jahresende auf bis zu 300 USD/t. Auch die<br />

Notierungen für Eisenerz stiegen deutlich,<br />

wenn auch nicht so dramatisch wie die<br />

Kokskohlepreise. Die Stahlschrottpreise zo -<br />

gen nach dem zuvor erfolgten Einbruch<br />

ebenfalls wieder an und lagen nach amtlichen<br />

Erhebungen in Deutschland am Jahresende<br />

um ein Drittel über dem zu Jahresbeginn<br />

festgestellten Niveau. So kamen zum<br />

plötzlichen Nachfrageschub aufgrund der<br />

energiepolitischen Entwicklung auch lager-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


K 33<br />

Korrelation Ölpreis, Ölproduktion und Weltstahlrohrproduktion<br />

200<br />

100<br />

Mill. t<br />

USD/Barrel<br />

Mill. Barrel<br />

pro Tag<br />

90<br />

100<br />

85<br />

50<br />

80<br />

Frank Harms<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

75<br />

Stahlrohrproduktion<br />

Geschweißt < 406,4 mm<br />

Nahtlos Ölpreis – WTI Ölproduktion<br />

Quelle: WV-Stahlrohre, eia<br />

« KONTAKT<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V.<br />

Kaiserswerther Straße 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4564-131<br />

www.wv-stahlrohre.de<br />

Fachvereinigung Stahlflanschen e.V.<br />

Kaiserswerther Straße 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4564245<br />

www.flanschenverband.de<br />

Korrelation Ölpreis und Rig Count<br />

4.000<br />

Rig Count<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

120<br />

USD/Barrel<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

0<br />

Rig Count<br />

Ölpreis<br />

Quelle: Baker Hughes, eia, WV-Stahlrohre<br />

zyklische Effekte – die Kunden stockten in<br />

Erwartung steigender Preise ihre Läger auf.<br />

Wie drückten sich diese Entwicklungen in<br />

Zahlen aus?<br />

Die weltweite Stahlrohrproduktion lag<br />

mit 164 Mill. t im Jahr 2016 um 3 % unter<br />

dem im Vorjahr erreichten Allzeithoch.<br />

Deutlich niedriger als im Vorjahr fiel aufgrund<br />

der eben beschriebenen Entwicklung<br />

vor allem die Stahlrohrproduktion in Nordamerika<br />

aus. Aber auch in der GUS und in<br />

China ging die Produktion leicht zurück. Die<br />

EU-Stahlrohrindustrie konnte ihre Produktion<br />

um 4 % auf 13 Mill. t ausweiten. Wir<br />

sahen hier eine anhaltende Gegenbewegung<br />

zu den schwachen Werten der Vorjahre.<br />

Besonders die Bauindustrie fragte wieder<br />

höhere Mengen nach. Die deutschen Stahlrohrwerke<br />

konnten ihre Produktion gegenüber<br />

dem Vorjahr um 5 % auf 2,6 Mill. t<br />

erhöhen.<br />

Die weltweite Produktion geschweißter<br />

Stahlrohre bis 16“ Außendurchmesser blieb<br />

gegenüber dem Vorjahr annähernd unverändert.<br />

Bei ansonsten wenig veränderten<br />

Werten lag die Produktion in den USA deutlich<br />

unter dem Vorjahr, während die EU-Produktion<br />

zum dritten Mal in Folge leicht zu -<br />

legen konnte.<br />

Die Produktion nahtloser Stahlrohre entwickelte<br />

sich, vor allem aufgrund der bis ins<br />

vierte Quartal hinein anhaltenden Investitionszurückhaltung<br />

der Energieindustrie, in<br />

allen Regionen der Welt rückläufig. Der<br />

stärkste Einbruch wurde mit 20 % abermals<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


34 K <br />

in den USA festgestellt. Die EU-Hersteller<br />

meldeten in diesem Bereich eine um 5 %<br />

niedrigere Produktion als im Vorjahr.<br />

Die Großrohrproduktion ging vor allem in<br />

Nordamerika und in der GUS deutlich zu -<br />

rück. Die EU-Produzenten konnten nach<br />

einem sehr schwachen Vorjahr ihre Produktion<br />

um 6 % erhöhen. Weltweit lag die<br />

Großrohrproduktion um 8 % unter dem<br />

Vorjahreswert.<br />

Wie sieht der Ausblick für das Jahr 2017<br />

aus?<br />

Gegenüber dem Vorjahr haben sich die<br />

Perspektiven für die Stahlrohr- und Flanschenindustrie<br />

deutlich verbessert. Die nach<br />

dem Einbruch der Rohölpreise seit dem Jahr<br />

2015 praktisch zum Erliegen gekommene<br />

Investitionstätigkeit der Energieindustrie<br />

beginnt sich zu normalisieren. Von dem entsprechenden<br />

Nachholbedarf dürften die<br />

vorher negativ betroffenen Hersteller in<br />

besonderer Weise profitieren. Von zyklisch<br />

steigenden Rohstoff- und Stahlpreisen sollte<br />

das Geschäft zudem ebenso Unterstützung<br />

erhalten wie von einer weiterhin robusten<br />

Konjunktur in den Industrieländern, angetrieben<br />

von trotz der letzten Erholung der<br />

Rohölpreise nach wie vor relativ günstigen<br />

Energiepreisen, einer expansiven Fiskalpolitik<br />

und einer aus Sicht europäischer Hersteller<br />

günstigen Euro-Dollar-Relation. Eine<br />

absehbar expansivere Wirtschaftspolitik und<br />

wieder stärker auf fossile Energieträger ausgerichtete<br />

Energiepolitik in Nordamerika<br />

dürfte sich als zusätzlicher Treiber erweisen.<br />

Ein Wort noch zum Thema Elektromobilität<br />

– inwiefern wäre die Stahlrohrindustrie<br />

von einer möglichen Umstellung von Verbrennungs-<br />

auf Elektromotoren betroffen?<br />

Zunächst ist davon auszugehen, dass<br />

eine Umstellung auf Elektromoren in der<br />

Automobilindustrie nicht nur weitere, er -<br />

hebliche Fortschritte in der Batterietechnik<br />

voraussetzt sondern vor allem auch die In -<br />

frastruktur entsprechend eingerichtet sein<br />

müsste. Eine Umstellung wird sich nur allmählich<br />

und über einen Zeitraum von vielen<br />

Jahren realisieren lassen. In absehbarer Zeit<br />

wären die für eine Umstellung in größerem<br />

Rahmen benötigten Strommengen gar nicht<br />

verfügbar. Zudem ist derzeit noch nicht<br />

absehbar, ob und zu welchen Kosten z. B.<br />

die in großindustriellem Maßstab benötigten<br />

Mengen an seltenen Erden beschaffbar<br />

wären und wie alte Batterien entsorgt oder<br />

wieder aufbereitet werden können.<br />

Von einer Umstellung, wann immer sie denn<br />

kommt, wären vor allem die Hersteller von<br />

nahtlosen und geschweißten Präzisionsstahlrohren<br />

betroffen. In einem Pkw mit<br />

Diesel- oder Benzinmotor werden derzeit je<br />

nach Typ und Größe bis zu 60 kg Stahlrohre<br />

verbaut. Bei einem Wechsel von Verbrennungs-<br />

zu Elektromotoren würden einige<br />

Komponenten wegfallen. Zum Beispiel würden<br />

keine Kurbel- und Nockenwellen mehr<br />

benötigt. Kardanwellen und Einspritzrohre<br />

würden ebenfalls wegfallen. Ob im stetig<br />

wachsenden Segment der schweren Nutzfahrzeuge<br />

in Zukunft Elektromotoren eingesetzt<br />

werden, wird derzeit allerdings bezweifelt.<br />

Auch im schweren Schiffsbau wird,<br />

wenn überhaupt, eher von Diesel- auf Gasmotoren<br />

als auf Elektroantrieb umgestellt.<br />

Insofern wird die Nachfrage nach den ge -<br />

rade genannten Komponenten nie ganz<br />

wegfallen. In jedem Falle würden im Pkw-<br />

Segment nach wie vor aber Rohre für Karosserie,<br />

Fahrwerk, Sitze und weitere Komponenten<br />

wie Airbags benötigt. Die Automobilindustrie<br />

wird immer ein wichtiger<br />

Abnehmer der Stahlrohrindustrie bleiben,<br />

auch nach einer stärkeren Nutzung von<br />

Elektromotoren.<br />

(sm 170404875) K<br />

<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. bündelt<br />

die Interessen der deutschen Stahlrohrhersteller.<br />

Diese behaupten sich auf den Weltmärk -<br />

ten mit nahtlosen warmgefertigten Stahlrohren,<br />

»kleinen« geschweißten Stahlrohren bis 16“<br />

Außendurchmesser, geschweißten Großrohren<br />

mit Außendurchmessern über 406,4 mm sowie<br />

nahtlosen und geschweißten Präzisionsstahlrohren.<br />

Die Vereinigung vertritt ihre Mitglieder<br />

gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.<br />

Internationale Interessen werden über die Mitgliedschaft<br />

im europäischen Dachverband der<br />

Stahlrohrindustrie, European Steel Tube Association<br />

(ESTA), abgedeckt.<br />

Ebenso vertritt die Fachvereinigung Stahlflanschen<br />

e.V. (FVSF) Unternehmen, deren Produktionsprogramm<br />

Herstellung oder Verarbeitung von<br />

Stahlflanschen umfasst. Bisher sind nur deutsche<br />

Unternehmen vertreten, die Mitgliedschaft in der<br />

Fachvereinigung steht jedoch grundsätzlich allen<br />

Herstellern in der EU offen. Die in Deutschland<br />

ansässigen Hersteller von Stahlflanschen fertigen<br />

geschmiedete, gepresste oder nahtlos gewalzte,<br />

gebogene und abbrennstumpfgeschweißte sowie<br />

aus Flachstahl gestanzte, gebrannte oder aus ge -<br />

walztem oder geschmiedetem Stahl durch spanabhebende<br />

Bearbeitung gefertigte Stahlflanschen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


K 35<br />

Modernisierte Rohrschweißlinie in Betrieb<br />

genommen<br />

Arvedi Tubi Acciaio erweitert das Produktportfolio<br />

Arvedi Tubi Acciaio hat an seinem Standort im italienischen<br />

Cremona eine von der SMS group modernisierte Rohrschweißlinie für<br />

hochfrequenzgeschweißte Rohre (ERW) mit einem Durchmesser von bis zu<br />

14‘‘ erfolgreich in Betrieb genommen.<br />

Um breitere Coils einsetzen zu können,<br />

die Walzbedingungen zu verbessern und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern,<br />

beauftragte Arvedi die SMS group mit dem<br />

Umbau der bestehenden 12¾-Zoll-Rohrschweißlinie<br />

auf 14“. Die Modernisierung<br />

umfasste auch den Austausch des Trennaggregates<br />

der Profilrohrtrennanlage einschließlich<br />

der zugehörigen Steuerung.<br />

Nach einer Umbauzeit von lediglich vier<br />

Wochen wurde die umgerüstete Rohrschweißlinie<br />

dem Kunden termingerecht<br />

betriebsbereit übergeben.<br />

Durch diese Modernisierung kann Arvedi<br />

Tubi Acciaio sein Portfolio hinsichtlich der<br />

Abmessungen und Produkte erweitern.<br />

Neben der Erhöhung der Außendurchmesser<br />

der Rohre auf 14“ können darüber hi -<br />

naus jetzt Vierkantrohre mit Abmessungen<br />

bis zu 300 mm x 300 mm und rechteckige<br />

Rohre mit Abmessungen bis zu 400 mm x<br />

200 mm produziert werden.<br />

Mit dieser Rohrschweißlinie legt Arvedi Tubi<br />

Acciaio seinen Schwerpunkt auf hochwertige<br />

und spezielle Produkte, die hauptsächlich<br />

im petrochemischen und thermischen Industriesektor,<br />

in der Automobil- und Bauindustrie<br />

sowie im Maschinenbau zum Einsatz<br />

kommen.<br />

»Nachdem wir in der Vergangenheit be reits<br />

gute Erfahrungen mit den von der SMS group<br />

gelieferten Rohrschweißanlagen gemacht<br />

haben, entschieden wir uns auch dieses Mal<br />

dafür, den Umbau von SMS durchführen zu<br />

lassen«, so Mario Caldonazzo, CEO von<br />

Arvedi Tubi Acciaio. »Durch die Modernisierung<br />

hat sich die Anlagenverfügbarkeit nochmals<br />

verbessert, wodurch wir auf einzelne<br />

Bedürfnisse unserer Kunden noch schneller<br />

und flexibler reagieren können.«<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 170404649)<br />

Arvedi Tubi Acciaio hat<br />

seine modernisierte<br />

Rohrschweißlinie für<br />

ein erweitertes<br />

Produktportfolio in<br />

Betrieb genommen.<br />

Erweitertes Produktportfolio für hochfrequenzgeschweißte Rohre<br />

(ERW) mit einem Durchmesser von bis zu 14‘‘<br />

(Fotos: Arvedi Tubi Acciaio)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


36 K <br />

Portfolio und Logistikdienstleistungen<br />

ausgebaut<br />

Voß Edelstahl jetzt auch mit nahtlosen Edelstahlrohren<br />

und erweitertem Logistikangebot<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

unterstützt seit über 37 Jahren den Fachhandel im Bereich Langprodukte.<br />

Seit Februar 2017 bietet das Unternehmen seinen Kunden nun eine<br />

umfangreiche Palette an nahtlosen Rohren an und garantiert schnelle<br />

Verfügbarkeit durch das gut sortierte Lager am Standort Düsseldorf.<br />

Für diese Erweiterung konnte Bernd<br />

Kube als Produktmanager gewonnen werden.<br />

Innerhalb kurzer Zeit hat er zusammen<br />

mit seinem Team und der zentralen Einkaufsabteilung<br />

aus Neu Wulmstorf einen<br />

Bestand mit beinahe 1.000 Abmessungen<br />

und vier verschiedenen Werkstoffen als<br />

DIN/EN- und ASTM-A-Rohre aufgebaut.<br />

Zwischenzeitlich ist für die Voß-Kunden<br />

auch wieder eine Händler-Bruttopreisliste<br />

von Bernd Kube verfügbar.<br />

Der Anspruch der heutigen Voß Gruppe<br />

Europa ist es, als Partner des Stahlhandels<br />

ein Angebot bereitzustellen, das an die<br />

Marktveränderungen ständig angepasst<br />

wird. Dazu müssen neue Anforderungen der<br />

Kunden erkannt und schnell umgesetzt werden.<br />

»Der Großhandel hat nur dann eine<br />

Überlebenschance, wenn er seinen Kunden<br />

– den Fachhändlern – einen bewertbaren<br />

Vorteil bietet«, so Markus Fischer, einer der<br />

beiden Geschäftsführer von Voß Edelstahl.<br />

Das auf den Stahlhandel zugeschnittene<br />

Angebot von Voß ist in der Sache einfach,<br />

aber breit gefächert. Thorsten Studemund,<br />

ebenfalls Geschäftsführer bei Voß, bringt es<br />

auf den Punkt: »Schnell, effizient, zuverlässig<br />

und kompetent müssen wir sein – dabei<br />

aber unsere Partnerschaft zu und mit unseren<br />

Kunden nicht vergessen. Geschäfte werden<br />

schließlich immer noch zwischen Menschen<br />

getätigt.«<br />

(Fotos: Voß Edelstahl)<br />

<br />

<br />

Wichtiger Teil dieser Strategie ist es, nicht nur<br />

das Produktangebot ständig den Kundenbedürfnissen<br />

anzupassen, sondern immer mehr<br />

auch ein zuverlässiges Dienstleistungspaket<br />

»drum herum« zu schaffen. Ein sehr erfolgreicher<br />

Schritt war dabei die Einführung von<br />

Voss online im Frühjahr 2016. Diese als »Tool<br />

Box« bezeichnete Online-Dienstleistung wird<br />

bereits von mehr als 1.000 Nutzern geschätzt<br />

und zu einem sehr hohen Prozentsatz täglich<br />

genutzt. »Diese Kennzahlen, vor allem aber<br />

die vielen Rückmeldungen unserer Kunden<br />

und die Dynamik, mit der wir weiter wachsen,<br />

zeigt, dass es uns gelungen ist, ein<br />

Angebot für unsere Kunden zu schaffen, das<br />

ihnen echte Vorteile im täglichen Geschäft<br />

bietet«, so Studemund weiter.<br />

Was ist nun das Besondere an Voss on -<br />

line? Dazu Markus Fischer: »Voss online ist<br />

als Baukasten konzipiert. Da wir ausschließlich<br />

den Fachhandel bedienen, haben zuallererst<br />

nur unsere Kunden Zugang zu den<br />

erweiterten Angeboten. Welche Angebote<br />

sie dabei erhalten, erarbeiten wir im Vorfeld<br />

gemeinsam mit ihnen. Denn aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen will nicht jeder Kunde<br />

alle Möglichkeiten gleichermaßen nutzen.<br />

Je nach den Bedürfnissen kann das<br />

System deshalb von einfachen Bestandsabfragen<br />

bis hin zum vernetzten Bestellsystem<br />

angepasst werden.«<br />

Dabei scheint die Entwicklung in diesem<br />

Bereich sehr dynamisch zu sein. Markus<br />

Fischer berichtet von ständigen Weiterentwicklungen<br />

und Anpassungen: »Wir stehen<br />

in regem Kontakt zu einer Vielzahl unserer<br />

Nutzer. Ziel von Voss online soll es sein, den<br />

Kunden Effizienzvorteile zu verschaffen,<br />

Das neue Team für nahtlose Rohre:<br />

Sara Leipnitz, Bernd Kube, Bettina Hermes<br />

(von links)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


K 37<br />

dazu ist es enorm wichtig, den Anwendern<br />

zuzuhören.«<br />

<br />

<br />

Diese Weiterentwicklung fruchtet aber nur,<br />

wenn man die angebotene Leistung »auch<br />

auf die Straße« bringen kann. Um dies effizient<br />

und zuverlässig zu erreichen, hat Voß<br />

Edelstahl auch in interne Abläufe investiert:<br />

moderne, papierlose Prozesssteuerung,<br />

Hoch regalanlagen, per Barcode gesteuerte<br />

Ab läufe und vieles mehr. Extern – also für<br />

den Transport zum Kunden – wird es im<br />

Bereich von Langgut zunehmend schwerer,<br />

Transportmöglichkeiten zu finden. Es gibt<br />

immer weniger Spediteure, die das Tagesgeschäft<br />

zuverlässig bei kurzen Laufzeiten erledigen.<br />

Die Voß-Gruppe hat sich nun entschieden,<br />

eine eigene Spedition mit 20 Einheiten<br />

und einer bundesweiten Abdeckung zu<br />

gründen. Ziel ist es, als Langgutspediteur die<br />

Wege zu und zwischen den Kunden »noch<br />

kürzer zu machen.« Seit dem 1. Januar<br />

2017 hat die TraVo Logistik GmbH als<br />

100%ige Tochter der Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG in eigenen neuen Räumen<br />

und mit eigener Umschlaghalle in Neu<br />

Wulmstorf bei Hamburg den Betrieb aufgenommen.<br />

Das Besondere an TraVo Logistik ist, dass<br />

die freien Kapazitäten der eingesetzten<br />

Fahrzeuge, die die drei Voß-Lagerstandorte<br />

in Deutschland verbinden, günstig und zu -<br />

verlässig angeboten werden können. Die<br />

Sendungsverfolgung unter Voss online<br />

Flexibilität wird insofern weiter erhöht, als<br />

nicht nur im zentralen Umschlagslager in<br />

Neu Wulmstorf, sondern auch in den beiden<br />

weiteren Lagern in Düsseldorf und Rutesheim<br />

bei Stuttgart Umschlagskapazitäten<br />

verfügbar sind. Thorsten Studemund ist ein<br />

Aspekt sehr wichtig: »Natürlich geht es in<br />

der Hauptsache um Zuverlässigkeit und Ausnutzung<br />

von freien Frachträumen. Die TraVo<br />

Logistik GmbH verfolgt aber kein expansives<br />

Ziel. Wir wollen nicht Wettbewerber zu<br />

unseren weiter bestehenden Speditionspartnern<br />

werden.«<br />

(sm 170404597) K<br />

« <br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Lessingstraße 39<br />

21629 Neu Wulmstorf<br />

Tel. +49 40 700165-0<br />

www.voss-edelstahl.de<br />

Schöllinger Feld 13<br />

58300 Wetter-Volmarstein<br />

Tel.: 02335 / 84 715- 0<br />

Fax: 02335 / 84 715- 33<br />

info@petig-edelstahl.de<br />

www.petig-edelstahl.de<br />

An- und Verkauf von 1. und 2. Wahl Sonderposten<br />

in rost-, säure- und hitzebeständigen Werkstoffen.<br />

Bleche | Designbleche | Lochbleche<br />

Blechzuschnitte | Coils | Spaltbänder | Rohre<br />

Winkel | Stab- und Blankstähle | Flachstähle<br />

Stets ca. 1500 t eigener Lagervorrat.<br />

Bitte fordern Sie unsere Sonderpostenliste an.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


38 K <br />

Stahlverbundbau: Einfacher bauen<br />

nach Eurocode<br />

ArcelorMittal mit neuer Zulassung für Cofrastra-Verbunddecken<br />

ArcelorMittal hat die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ)<br />

der Cofrastra ® -Verbunddecken-Profile auf die Eurocode-Normung umgestellt.<br />

Damit entsprechen die Verbunddecken auf Cofrastra-Basis den Regelungen<br />

der europaweit einheitlichen Normung und auch den Anforderungen der<br />

deutschen Bauordnungen.<br />

Cofrastra-Verbunddecken sind leichte<br />

Deckensysteme, die aus Stahlprofiltafeln,<br />

Zusatzbewehrung und bauseits aufgebrachtem<br />

Ortbeton bestehen, wobei die Profile<br />

bei dieser Bauweise nacheinander als Schalung<br />

und Bewehrung dienen. In der Zulassung<br />

Z-26.1-22 des Deutschen Instituts für<br />

Bautechnik (DIBt) sind nun alle Cofrastra-<br />

Verbunddecken-Profile gebündelt und er -<br />

lauben eine Bemessung nach DIN EN 1994.<br />

Zudem umfasst die Zulassung die charakteristischen<br />

Merkmale nach DIN EN 1993-1-3,<br />

die auch im Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

(Fotos: ArcelorMittal)<br />

Prüfzeugnis (AbP) dokumentiert sind. »Die<br />

Zulassung bedeutet vor allem eine Vereinfachung<br />

für unsere Kunden«, erläutert Lars<br />

Pfeiffer, CEO der ArcelorMittal Construction<br />

Deutschland GmbH.<br />

Mit den Produkten Cofrastra 40, Cofrastra<br />

56 S und Cofrastra 70 bietet Arcelor-<br />

Mittal Construction ein breites Spektrum an<br />

Ver bunddecken-Profilen mit Höhen von 40<br />

bis zu 70 mm an. Je nach Anwendung und<br />

Zielsetzung kann neben der Profilhöhe auch<br />

zwischen verschiedenen Blechdicken ge -<br />

wählt werden, sodass stützungsfreie Spannweiten<br />

von über<br />

3 m erreicht werden<br />

können. Außerdem<br />

sind Brandschutzberechnungen<br />

der<br />

Verbunddecken<br />

nun dank Vereinfachung<br />

der Norm EN<br />

1994-1-2 schneller<br />

möglich.<br />

Garmischer Ski-<br />

Schanze, Frankfurter<br />

Hochhaus, Berliner<br />

Parkgarage oder<br />

Münchner Altbau:<br />

Cofrastra hat viele<br />

Einsatzbereiche.<br />

Neu ist zudem die sogenannte schwimmende<br />

Auflagerung der Cofrastra 40, die in der<br />

Vergangenheit über eine projektbezogene<br />

Zustimmung im Einzelfall (ZiE) bauaufsichtlich<br />

geregelt wurde. Da sich diese Bauweise<br />

schon an zahlreichen Hochhausprojekten<br />

bewährt hat, konnte sie nun in die allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung übernommen<br />

werden. Bei der schwimmenden Auflagerung<br />

werden die Profiltafeln im Bauzustand<br />

lediglich auf eine temporäre Unterstützung<br />

nahe der Tragstruktur aufgelegt. Die Einbindung<br />

in das Tragwerk wird durch den Ortbeton<br />

gewährleistet und nach den Regeln<br />

des Betonbaus ausgeführt. Die Co frastra 40<br />

dient dann als Schalung und Feldmomentenbewehrung.<br />

Generell bieten Verbunddecken zahlreiche<br />

Vorteile, die die Basis für gestalterisches<br />

und wirtschaftliches Bauen mit hohem<br />

ästhetischen Anspruch bilden. Am häufigsten<br />

wird die Cofrastra-Verbunddecke aufgrund<br />

ihrer einfachen und schnellen Montage<br />

eingesetzt, sodass Krankapazitäten als<br />

kritische Stelle der Baulogistik eingespart<br />

werden können und eine kurze Bauzeit<br />

erzielt wird.<br />

Zudem lassen sich Cofrastra-Verbunddecken<br />

als selbsttragende Schalung einsetzen,<br />

wo traditionelle Schalungssysteme mit üb -<br />

lichen Unterstützungen oder erforderlichen<br />

Zugänglichkeiten nicht verwendet werden<br />

können. Im Bauzustand dienen die Stahlprofile<br />

als Arbeitsbühne. Im Endzustand entstehen<br />

schlanke, leichte Deckentragwerke, die<br />

im Fall der Cofrastra-Verbunddecken auch<br />

eine einfache Montage von Installa tionsleitungen,<br />

Gebäudeausrüstung oder abgehängten<br />

Decken ermöglicht. Spezielle Elemente<br />

können einfach in die hinterschnittene<br />

Profilgeometrie eingesetzt werden und<br />

nutzen die Verbunddecke als Montageschiene<br />

für das Abhängen von einzelnen Lasten<br />

ohne Bohren, Schrauben und Dübel. So<br />

entstehen optimale und flexible Tragwerke<br />

in einer effizienten Bauweise.<br />

www.arcelormittal.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 170404586)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Elektromobilität mit<br />

Leichtbaufahrwerk<br />

Duisburg. Der Mittelbandspezialist thyssenkrupp<br />

Precision Steel, Hohenlimburg, hat eine gewichtsreduzierte<br />

Rohrkonstruktion für den Einsatz in<br />

Elektrofahrzeugen entwickelt.<br />

Die Elektromobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />

Dabei spielt die Ge wichtsreduzierung von Fahrzeugteilen, die zu<br />

einer erhöhten Effizienz und Schonung der Ressourcen führt,<br />

eine entscheidende Rolle. Hierfür bietet Leichtbau mit Stahl<br />

Lösungen an. Ein neues Bauteil für das Fahrwerk von Elektrofahrzeugen<br />

hat jetzt thyssenkrupp Precision Steel in Hohenlimburg<br />

entwickelt.<br />

Der Mittelbandspezialist von thyssenkrupp hat als Kooperationspartner<br />

eine superleichte Rohrkonstruktion gestaltet. Dabei<br />

wird der hochfeste Stahl HBS 800 verwendet. Durch geringeren<br />

Materialeinsatz bei dieser optimierten Fahrwerkskomponente<br />

kommt es zu einer Gewichtseinsparung von mehr als 34 %, d. h.<br />

das Bauteil wird um ein Drittel leichter. Weitere Vorteile der innovativen<br />

Rohrkonstruktion sind verkürzte Produktionszeiten und<br />

der erheblich verringerte Verschnitt. Außerdem können weiterhin<br />

die konventionellen Fertigungsverfahren genutzt werden.<br />

Weiterer Bestandteil des neuen Fahrzeugkonzepts sind auch<br />

die modernen Rohrstabilisatoren aus Mangan-Bor-Stahl. Hier<br />

führt die innovative Lösung zu einer Gewichts ersparnis von<br />

45 %. Durch das homogene Gefüge und engste Dickentoleranzen<br />

ist hier auch die Hochfrequenz-Schweißbarkeit gegeben.<br />

Aufgrund der variablen Wand dicke ist eine weitere Gewichtsreduzierung<br />

möglich. Gefertigt werden diese neuen Leichtbaulösungen<br />

mit Stahl von einem Weiterverarbeiter für die Automobilindustrie.<br />

Zum Einsatz kommen soll die Entwicklung der<br />

Kooperationspartner in einem Projekt für den asiatischen Markt.<br />

Hier soll ein besonders langlebiges Elektromodell auf die Straßen<br />

kommen.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

/<br />

AUS EDELSTAHL<br />

NAHTLOSE<br />

ROHRE<br />

– ab Lager verfügbar<br />

Neben einem<br />

umfangreichen Lieferprogramm<br />

für Langprodukte aus Edelstahl,<br />

Aluminium und Buntmetallen, führen<br />

wir nun auch nahtlose Edelstahlrohre!<br />

Wir haben, was Sie brauchen<br />

– in allen gängigen Abmessungen und<br />

Ausführungen direkt ab Lager.<br />

(sm 170404425)<br />

AUSBILDUNGSAKADEMIE AUSGEZEICHNET<br />

Ulm. Die Zwick Roell AG hat den Deutschen Un ternehmerpreis der Carl<br />

Duisberg Gesellschaft e.V. (CDG) in der Kategorie A »Wirtschaft für Entwicklung«<br />

gewonnen. Der Prüfmaschinenhersteller unterhält mit Don<br />

Bosco Mondo e.V. in Chennai, Indien, eine Ausbildungsakademie. Seit Juli<br />

2016 werden jährlich zwölf Jugendliche aus ärmsten Verhältnissen zu<br />

Prüfmaschinenbedienern ausgebildet.<br />

www.zwick.de<br />

K<br />

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eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404763)<br />

Effizient und herrlich einfach – die Online Tool Box!<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Telefon: +49 0 40 700165-0<br />

www.voss-edelstahl.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong><br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


40 K <br />

<br />

Sie setzen auf<br />

starke Partner.<br />

Wir sind das.<br />

Hellenthal. Auf der Offshore Technology Conference (OTC) in Houston zeigt<br />

das Schoeller Werk anforderungsgerechte Lösungen für die Förderung von Öl<br />

und Gas auf hoher See. Der Spezialist für längsnahtgeschweißte Edelstahlrohre<br />

präsentiert mit den hochbelastbaren Control-Line- und Chemical-Injection-Rohren<br />

Lösungen, die exakt auf den Einsatz in einer Tiefe von 10.000 m<br />

unter dem Meeresspiegel ausgerichtet sind. Durch ihre hohe Oberflächen güte<br />

und die besondere Schweißnahtqualität halten die Rohre den extremen<br />

Bedingungen stand. Kunden profitieren von einer überdurchschnittlich langlebigen<br />

und sicheren Installation. Abgerundet wird das Portfolio für Kunden<br />

aus der Offshore-Industrie durch ein breites Ser viceangebot, wie etwa die<br />

Einkapselung oder das Flushen und Füllen der Rohre.<br />

Die Chemical-Injection- und Control-Line-Rohre dienen dem Einpumpen<br />

von Chemikalien in das Ölreservoir bzw. als hydraulische Steuerleitungen für<br />

Sicherheitsventile. Bei der Herstellung greift das Schoeller Werk auf eine<br />

breite Palette austenitischer Edelstähle und Nickel-Basislegierungen zurück<br />

sowie auf einen besonderen Fertigungsprozess: Die Rohre werden zunächst<br />

im WIG-Verfahren geschweißt und danach durch wanddickenreduzierende<br />

Ziehverfahren auf die gewünschte Endabmessung gebracht. Im Resultat führt<br />

dieses Verfahren zu einer überdurchschnittlich hohen Oberflächengüte und<br />

einer stark verbesserten Qualität der Schweißnaht. Selbst in ihrer Mikrostruktur<br />

ist die Schweißnaht kaum noch zu erkennen. Je nach Kundenwunsch<br />

liefert der Rohrspezialist Lösungen mit einem Außendurchmesser von<br />

3,18 mm bis 25, 4 mm. Mögliche Wandstärken betragen 0,5 mm bis 2,11 mm.<br />

Je nach Ausführung sind die Rohre für einen Innendruck von bis zu 2.500 Bar<br />

geeignet. Auch kundenindividuelle Ausführungen können nach vorheriger<br />

Prüfung umgesetzt werden.<br />

wwwschoellerwerk.de<br />

K<br />

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WS(Jp)/SE/ (sm 170404854)<br />

<br />

<br />

<br />

.<br />

Als modernes Handelshaus sind wir<br />

Ihr Partner, wenn es um die Lieferung<br />

von Rohren und Rohrverbindungen<br />

nach DIN, DIN EN und ASME geht.<br />

Messen Sie uns daran.<br />

Jetzt mehr erfahren auf<br />

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Handels GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 21 · 28816 Stuhr / Bremen<br />

T + 49 421 8771 0 · F + 49 421 8771 3000<br />

<br />

<br />

<br />

Ditzingen/Wien. XARION Laser Acoustics hat den Abschluss seiner Series<br />

A-Finanzierungsrunde mit siebenstelligem Investitionsvolumen bekannt ge -<br />

geben. XARION konnte dafür als größten Investor die von TRUMPF neugegründete<br />

Venture Capital Gesellschaft TRUMPF Venture GmbH gewinnen.<br />

Diese platziert damit ihr erstes Investment. Neben TRUMPF Venture ist auch<br />

Hans-Peter Porsche im Kreis der Investoren.<br />

XARION entwickelt und produziert das weltweit erste Laser-basierte optische<br />

Mikrofon, mit dem Ultraschallwellen in der Luft oder in Flüssigkeiten<br />

gemessen werden können. Dessen Einsatz wird Felder wie die zerstörungsfreie<br />

Materialprüfung, die Prozesskontrolle im industriellen Umfeld oder der<br />

medizinischen Diagnostik maßgeblich mitgestalten.<br />

www.xarion.com<br />

www.trumpf.com<br />

K<br />

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WS(Jp)/SE/Jp (sm 170204577)<br />

<br />

Essen. Der deutsche Marktplatz maschinen sucher.de ist zusammen mit<br />

seinem internationalen Ableger machineseeker.com, nach eigenen Angaben,<br />

die führende europäische Plattform für stationäre Gebrauchtmaschinen. Über<br />

5.300 Händler inserieren weltweit mehr als 128.000 Maschinen. Allein 2016<br />

wurden auf den Plattformen des Essener Unternehmens gebrauchte Maschinen<br />

im Wert von über 5 Mrd. € angefragt, ein Wachstum von 85 % gegenüber<br />

2015. Gründer und Geschäftsführer Thorsten Muschler verrät das Erfolgsrezept:<br />

»Wir nehmen keine Provision und mischen uns nicht in die Geschäfte<br />

unserer Kunden ein.« 1.700 internationale Anbieter sind auf dem Marktplatz<br />

aktiv.<br />

www.maschinensucher.de<br />

K<br />

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Eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304582)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


DER METALLBRANCHE<br />

Mannheim. Seit 2015 fahren die Unternehmen ihre Innovationsaktivitäten<br />

leicht zurück, wie das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW) in seinem ZEW Branchenreport Innovationen festhält. So sank 2015<br />

die Innovatorenquote um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf<br />

36 %. Auch der Teil der Prozessinnovationen mit Kostensenkungen fiel<br />

um sechs Prozentpunkte gegenüber 2014 auf 11 %. Marktneuheiten gab<br />

es lediglich bei 6 % der Unternehmen. Metallwarenindustrie und Metallerzeugung<br />

lagen bezüglich der Innovatorenquote im Jahr 2015 gleichauf<br />

bei 36 %.<br />

Die Ausgaben für Innovationen in der Metall erzeugung und Metallwarenindustrie,<br />

die 2014 noch 4,66 Mrd. € betragen hatten, waren 2015<br />

leicht gesunken, auf 4,29 Mrd. €. Auf den jewei ligen Umsatz bezogen,<br />

beliefen sich die Innova tionsausgaben auf 1,9 % (2014: 2,1 %) – branchenweit<br />

ein mittlerer Wert. Besonders stark waren innovative Anlagen<br />

von den Budgetkürzungen betroffen.<br />

Stabil bei 7,7 % im Vorjahresvergleich blieb der Umsatzanteil von Nachahmerinnovationen.<br />

Der Umsatzanteil von Marktneuheiten war leicht<br />

rückläufig mit 2,2 % im Jahr 2015 – ein Umsatzbeitrag von 10 % bedeutet<br />

dabei branchenweit einen Platz im Mittelfeld.<br />

Prozessinnovationen ließen die Stückkosten für die Branche im Schnitt<br />

um 3,3 % sinken. Auch die Rationalisierungserfolge ließen sich mit 3,8 %<br />

Kosteneinsparung in der Metallerzeugung sehen. Hatten 2014 noch 13 %<br />

der Unternehmen kontinuierlich geforscht, ging diese Zahl 2015 leicht auf<br />

11 % zurück.<br />

Für 2016 zeichnet sich in den Planzahlen ein weiterer Rückgang der<br />

Innovationsausgaben auf 4,05 Mrd. € ab, und in diesem laufenden Jahr<br />

ist eine weitere Kürzung der Budgets auf 0,1 Mrd. € vorgesehen. Somit<br />

dürfte auch die Innovationsbeteiligung in den Ergebnissen 2016 und 2017<br />

sinken – nur 32 % der Unternehmen sahen 2016 feste Innovationsaktivitäten<br />

vor. In diesem Jahr werden vermutlich nur noch rd. 30 % investieren.<br />

www.zew.de<br />

K<br />

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eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304674)<br />

<br />

<br />

Wuppertal. Toolineo, der Online-Marktplatz für Profi-Handwerker und<br />

ambitionierte Heimwerker, wächst. Das Sortiment umfasst mittlerweile<br />

über 80.000 Artikel und 700 Marken, neue Händler kommen stetig hinzu.<br />

Mit Sofortüberweisung und Lastschrift sind die nächsten Zahlarten bald<br />

verfügbar. »In den vergangenen Wochen haben wir viele Erkenntnisse aus<br />

unserem ersten Jahr konzentriert umgesetzt – und noch einmal richtig<br />

Schub bekommen«, sagt Hendrik Sassmann, Geschäftsführer von Toolineo.<br />

www.toolineo.de<br />

K<br />

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eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 170204501)<br />

SCHNELL, GESCHICKT UND KOSTENSPAREND<br />

Red Bud. Schnellere Taktzeiten in der Coil-Produktion versprechen die<br />

Streckrichter von Red Bud Industries. Das SUREGRIP-System verwendet<br />

dabei langlebige, metallische Greifer, die nicht abrutschen, ganz gleich,<br />

was verarbeitet wird. Diese Greifer können zudem üblicherweise mindestens<br />

für ein Jahr verwendet werden, bevor ein Austausch nötig ist – häufig<br />

zu wechselnde Papp einlagen, die ein Abrutschen verhindern sollen,<br />

sind hier nicht erforderlich. Die Richtmaschinen, auf die Red Bud Industries<br />

fünf Jahre Garantie gibt, sind in nur einer Woche zu installieren und verwenden<br />

einfach zu beschaffende Standardkomponenten.<br />

www.redbudindustries.com<br />

K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong><br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 170204496)


42 K <br />

Neue Laserschneidanlage<br />

implementiert<br />

3-D-Lasersystem bei Ferropatent in Ungarn<br />

Das ungarische Unternehmen Ferropatent ZRt.<br />

entschied sich Anfang 2016 für die Implementierung einer Laserschneidanlage<br />

von MicroStep. Die neue MSF FiberLas wurde exakt nach den Anforderungen<br />

des Metall verarbeitenden Betriebs konfiguriert.<br />

Das ungarische Familienunternehmen<br />

Ferropatent ZRt. aus Szekszárd in der Nähe<br />

der serbischen Grenze beschäftigt sich mit<br />

dem Einkauf, der Lagerung, der Logistik<br />

sowie dem Vertrieb von Metall- und Stahlwaren.<br />

Durch die stetig steigende Nachfrage<br />

nach Lohnschneidarbeiten wurde 2012 der<br />

Maschinen- und Anlagenpark aufgerüstet<br />

und erstmals um Blechschneid- und Laserschneidanlagen<br />

erweitert.<br />

<br />

<br />

<br />

Um seinen Kunden hochwertige<br />

Ergebnisse zu liefern,<br />

hat sich Ferropatent<br />

ZRt. nach einer neuen Laserschneidanlage<br />

umgesehen.<br />

Gesucht wurde ein Maschinentyp,<br />

der mit hoher Ge -<br />

schwindigkeit und Präzision<br />

die Bearbeitung von Blechen,<br />

Rohren und auch Profilen<br />

inklusive Fasenschnitten<br />

z. B. zur Schweißnahtvorbereitung<br />

ermöglicht.<br />

Nach intensiver Suche entschied<br />

sich der Stahl spezialist<br />

für ein System von MicroStep, das<br />

exakt auf die unternehmensinternen Abläufe<br />

und Aufgaben zugeschnitten ist. Die kompakte<br />

Anlage aus der MSF-FiberLas-Baureihe<br />

hat einen 6.000 mm x 2.000 mm großen<br />

automatischen Wechseltisch für großformatiges<br />

Flachmaterial. Dank des integrierten<br />

Laserrotators sind Fasenschnitte bis 45°<br />

möglich. In Verbindung mit einer leistungsstarken<br />

5-kW-Laserquelle des Typs YLS-5000<br />

des Herstellers IPG Photonics ermöglicht das<br />

Laserschneidsystem präzise 3-D-Schnitte bei<br />

gleichzeitig hohen Schneidgeschwindigkeiten.<br />

Die automatische, patentierte Kalibriereinheit<br />

ACTG ® sorgt dabei für eine exakte<br />

Positionierung des Laserschneidkopfs und<br />

somit für eine hohe Präzision.<br />

<br />

<br />

Zudem ist die CNC-Maschine von Ferropatent<br />

in der Lage, dank einer Rohrschneidvorrichtung<br />

Rohre und Profile mit einem maximalen<br />

Durchmesser von bis zu 500 mm zu<br />

bearbeiten. Mit dem System können Materiallängen<br />

bis 12 m bearbeitet werden. Reste,<br />

die beim Schneidvorgang anfallen, werden<br />

über ein Förderband in eine Stahlwanne<br />

außerhalb der Sicherheitskabine transportiert,<br />

um eine schnelle Entleerung zu garantieren.<br />

Dies trägt zu einem sicheren Arbeitsumfeld<br />

bei.<br />

K<br />

« <br />

MicroStep Europa GmbH<br />

Messerschmittstraße 10<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

Tel. +49 8247 96294-0<br />

www.microstep-europa.de<br />

(sm 170404665)<br />

(Foto: MicroStep)<br />

Die kompakte Anlage aus der MSF-FiberLas-Baureihe hat einen<br />

6.000 mm x 2.000 mm großen automatischen Wechseltisch für großformatiges<br />

Flachmaterial. Dank des integrierten Laserrotators sind Fasenschnitte bis<br />

45° möglich.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


K 43<br />

Mit Nibblern Baustahlrohre trennen<br />

Aufgrund neuer Vorschriften müssen einige Raffinerien von ihren ummantelten Treibstoffpipelines<br />

die äußeren Rohre aus Baustahl entfernen; dafür gibt es eine Lösung von Trumpf.<br />

Während dieser Arbeit sollen im inneren<br />

Rohr nach Möglichkeit weiterhin Treibstoffe<br />

fließen. Weil es beim Trennen keinen Funkenflug<br />

geben darf, scheiden viele Verfahren<br />

aus. Nibbler von Trumpf erfüllen diese<br />

Anforderungen und sind sicher im Umgang.<br />

Laut der neuen Vorschriften müssen künftig<br />

alle Rohre durchgängig frei zugänglich sein,<br />

um sie an jeder Stelle inspizieren zu können.<br />

Sind die relevanten Stellen freigelegt, werden<br />

die Außenrohre zuerst von groben Verunreinigungen<br />

befreit. Dann trennen sie die<br />

Rohrexperten mit zwei ge genüberliegenden<br />

Längsschnitten. In den Leitungen sollen,wenn<br />

irgend möglich, auch während<br />

dieser Arbeiten Treibstoffe, Öle oder andere<br />

explosionsgefährdete Medien fließen.<br />

Brennschneiden scheidet aufgrund der<br />

hohen Explosionsgefahr von vornehe rein<br />

aus. Auch Metallkreissägen und Winkelschleifen<br />

kann Funkenflug hervorrufen.<br />

Seit dem Frühjahr 2014 kommen die<br />

Trumpf-Dickblech-Nibbler TruTool N1000<br />

und N700 in einer großen Raffinerie zum<br />

Einsatz. Ist die zu entfernende Rohrummantelung<br />

dünner als 7 mm Baustahl, verwenden<br />

die Arbeiter bevorzugt das 8 kg leichte<br />

TruTool N700. Sind dickere Pipelines aufzutrennen,<br />

nehmen sie den großen Nibbler<br />

TruTool N1000. Nötig ist ein Luftspalt von<br />

etwa 40 mm zwischen dem inneren und<br />

äußeren Rohr. Dann kann das TruTool N1000<br />

Auch während der Arbeiten fließen in den Leitungen diverse Treibstoffe, Öle oder andere<br />

explosionsgefährdete Medien. Die Trumpf-Nibbler TruTool N700 und N1000 erfüllen alle damit<br />

verbundenen Sicherheits kriterien und sind darüber hinaus handlich und schnell.<br />

problemlos bis zu 10 mm dicken Baustahl<br />

trennen, vermeldet das Unternehmen. Der<br />

N1000 lässt sich immer mit der optimalen<br />

Schneidleistung fahren, da er ein Zweigang-<br />

Getriebe hat. So wird eine Arbeitsgeschwindigkeit<br />

von bis zu 1,6 m/min möglich. Bei<br />

fachmännischer Wartung mit Ölen und Reinigen<br />

sind die Verschleißteile wie Stempel<br />

und Matrize lange haltbar. Die Stempel können<br />

bis insgesamt 10 mm nachgeschliffen<br />

werden. Der Aus- und Einbau des Stempels<br />

ist in wenigen Sekunden erledigt. Auch die<br />

Matrize lässt sich mit wenigen Handgriffen<br />

und einem Standard-Innensechskantschlüssel<br />

in einer halben Minute auf der Baustelle<br />

problemlos austauschen.<br />

/<br />

Trumpf GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-0<br />

www.trumpf-powertools.com<br />

(Foto Trumpf)<br />

K<br />

(sm 170404762)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


44 K <br />

Zekelman Industries modernisiert ERW-Rohrschweißlinien<br />

Erhöhte Produktivität und ein erweitertes Produktportfolio sind das Ergebnis der<br />

Modernisierungsmaßnahmen bei Atlas Tube in Nordamerika.<br />

Atlas Tube, ein Unternehmen von<br />

Zekelman Industries, hat auf die Rohrschweißtechnik<br />

der SMS group gesetzt. In<br />

den letzten zwei Jahren beauftragte Atlas<br />

Tube die SMS group mit mehreren Aufträgen<br />

zur Erweiterung und Verbesserung des<br />

(Foto: SMS-group)<br />

Produktspektrums der beiden in Harrow,<br />

Kanada, installierten 8 5 8‘‘- und 16“-Rohrschweißlinien<br />

und der 16“-Linie in Blytheville,<br />

USA.<br />

Für die 2006 nach Blytheville, Arkansas,<br />

verlagerte 16“-Rohrschweißlinie, die bereits<br />

Für die 2000 nach Harrow, Kanada, gelieferte 16“-ERW-Linie wurden zwei neu entwickelte<br />

Innenentgrat einrichtungen geliefert.<br />

im Rahmen dieser Umsiedlung durch SMS<br />

weitgehend modernisiert und erweitert<br />

wurde, erhielt die SMS group jüngst mehrere<br />

Folgeaufträge. Mit den Modernisierungsmaßnahmen<br />

kann die Anlage zukünftig<br />

Konstruktionsrohre, also Rundrohre mit<br />

Außendurchmessern bis 18“ sowie quadratische<br />

und rechteckige Profile walzen. Der<br />

Abmessungsbereich für Hohlprofile beträgt:<br />

quadratisch 14“ x 14“ und rechteckig bis<br />

18“ x 10“. Die maximale Wanddicke beträgt<br />

17,3 mm.<br />

Für die bereits im Jahr 2000 von der SMS<br />

group in Harrow installierte 16“-Linie wurden<br />

zwei neu entwickelte Innenentgrateinrichtungen<br />

geliefert. Die bereits bewährte<br />

SMS-group-Technologie wurde durch Erfahrungen<br />

von Zekelman Industries und der<br />

SMS group noch weiter optimiert. Die für<br />

die Rohrqualität maßgeblichen und kritischen<br />

Innenentgrateinrichtungen wurden<br />

für erweiterte Wanddicken bis maximal<br />

17,3 mm ausgeführt. Die neuen Innenentgrater<br />

befinden sich laut Unternehmensangaben<br />

bereits sehr erfolgreich im Einsatz.<br />

Mit diesen Modernisierungsmaßnahmen<br />

baut Zekelman Industries ihre Position in der<br />

Herstellung von Konstruktionsrohren in<br />

Nordamerika weiter aus.<br />

www.sms-group.com<br />

/<br />

(sm 170404695)<br />

ROADSHOW JETZT<br />

INTERNATIONAL<br />

Wenden-Gerlingen. Seit mehreren Jahren<br />

kommt die Tsubaki Kabelschlepp GmbH im Rahmen<br />

einer Roadshow kostenlos zu interessierten<br />

Unternehmen in Deutschland. Dabei können sich<br />

Mitarbeiter in Ruhe über die innovativen Produkte<br />

und Systemlösungen informieren. Das Publikum<br />

besteht vornehmlich aus Konstrukteuren,<br />

Konstruktionsleitern, Einkaufsleitern, Instandhaltern<br />

und Geschäftsführern. Auch die neu eingeführte<br />

internationale Tour im europäischen<br />

Ausland ist nach Unternehmensangaben sehr<br />

erfolgreich, Kabelschlepp besuchte u.a. Unternehmen<br />

in Großbritannien, den Niederlanden, Belgien,<br />

Luxemburg, Tschechien und Spanien, weitere<br />

Länder sind geplant.<br />

www.kabelschlepp.de<br />

K<br />

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AS/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404761)<br />

<br />

<br />

Solingen. Das 3-D-Netzwerk, eine Initiative der<br />

Wirtschaftsförderung Solingen, freut sich über das<br />

»voestalpine Additive Manufacturing Center« als<br />

250. Netzwerkpartner. 3-D-Netzwerk-Manager<br />

Werner Koch: »Wir wollen durch Vernetzung<br />

Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und Ko -<br />

operationen organisieren, damit die Nutzung der<br />

Additiven Fertigung zum unternehmerischen<br />

Erfolgsfaktor wird.«<br />

Beim Verfahren der additiven Fertigung entstehen<br />

Bauteile durch das schichtweise Auftragen<br />

von Material, etwa Metallpulver. Im neuen voestalpine<br />

Additive Manufacturing Center in Düsseldorf<br />

wird zum einen am Metallpulver geforscht,<br />

zum anderen werden Erfahrungswerte für die<br />

Herstellung von Bauteilen und ihre Einsatzmöglichkeiten<br />

gesammelt.<br />

www.3d-netzwerk.nrw.<br />

K<br />

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eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404737)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


K 45<br />

WIRE & TUBE 2018<br />

Düsseldorf. Vom 16. bis<br />

20. <strong>April</strong> 2018 präsen tieren die<br />

Internationale Rohrfachmesse<br />

Tube und die Fertigungsmesse<br />

Draht- und Kabelindustrie wire<br />

gemeinsam das gesamte Spektrum<br />

von der Rohrherstellung über<br />

die Rohrbearbeitung bis hin zur<br />

Draht- und Kabelverarbeitung.<br />

Die Fachwelt trifft sich auf den<br />

weltweit bedeutenden Messen<br />

der Rohr- und Drahthersteller auf<br />

dem Düsseldorfer Messege lände,<br />

um Kontakte zu knüpfen, Innovationen<br />

zu begutachten und Neuheiten<br />

zu ent decken.<br />

Die wire & Tube in Düsseldorf<br />

ist sowohl Drehscheibe für das<br />

Rohrgeschäft wie auch für die<br />

Draht-, Kabel- und Rohrindustrie.<br />

Schwerpunkte der Tube liegen<br />

auf Rohmaterialien, Rohre, Zubehör<br />

und Ma schinen zur Herstellung<br />

von Rohren. Ein weiteres<br />

Spezialgebiet ist der Handel mit<br />

Rohren aus FE-Metall, NE-Metall<br />

und sonstigen Materialien.<br />

Zur wire werden mehr als 1.300<br />

Aussteller und rd. 38.000 Fachbesucher<br />

aus 80 Ländern erwartet.<br />

Zur Tube rechnen die Veranstalter<br />

mit über 1.200 Ausstellern und<br />

31.000 Fachbesuchern.<br />

Intelligente Lösungen aus<br />

Edelstahl Rostfrei ab Lager.<br />

AUSWAHL AN<br />

ABMESSUNGEN<br />

UND SERVICE-<br />

LEISTUNGEN<br />

VIELFALT AN<br />

STABSTAHL, ROHREN<br />

UND ROHRZUBEHÖR<br />

Besuchen Sie uns: Stainless 2017<br />

in Brünn | 17.-18.05.2017 | Stand 094<br />

REICHTUM AN<br />

WERKSTOFFEN<br />

<br />

Stark ist auch das Auslandsgeschäft<br />

der Messe Düsseldorf.<br />

So findet vom 5. bis 8. Juni<br />

2017 das russische Me tallmessen-<br />

Quartett wire, Tube,<br />

Metallurgy und Litmash Russia<br />

statt. Besucher können sich dann<br />

rund um die Themen Draht, Rohr<br />

Metallurgie und Gießerei am Moskauer<br />

Messestandort Krasnaya<br />

Presnya ausführlich informieren.<br />

Organisiert wird diese Veranstaltung<br />

von der Messe Düsseldorf,<br />

der Messe Düsseldorf Moscow und außerdem<br />

den russischen Partnern Joint-Stock Company<br />

VNIIKP.<br />

<br />

Außerdem findet vom 19. bis 21. September<br />

2017 in Bangkok die wire und Tube Southeast<br />

Asia 2017 statt. Vor dem Hintergrund einer stabilen<br />

Wirtschafts politik in Südostasien hat sich<br />

Thailand inzwischen zum wirtschaftlichen Mittelpunkt<br />

der ASEAN- Staaten entwickelt. Das Land<br />

STAPPERT Deutschland GmbH<br />

Willstätterstraße 13 | 40549 Düsseldorf<br />

T 0211 5279-0 | F 0211 5279-177<br />

deutschland@stappert.biz<br />

www.stappert.biz/deutschland<br />

gilt aufgrund seiner breit aufgestellten Fertigungsindustrie<br />

als das zentrale Sprungbrett für<br />

die Erschließung regionaler Märkte.<br />

<br />

Ein weiteres Betä tigungsfeld ist die Iran wire in<br />

Teheran vom 5. bis 8. Dezember 2017 als<br />

regional einzige Fachmesse für die Bereiche<br />

Draht, Kabel, Rohre, Profile und Zubehör im Iran.<br />

Dort organisiert die Messe Düsseldorf deutsche<br />

und internationale Beteiligungen. Für Unternehmen<br />

aus Europa und Übersee ist die Teilnahme an<br />

der Iran wire ein interessanter Einstieg in die<br />

Märkte des Nahen und Mittleren Ostens.<br />

www.wire.de<br />

www.tube.de<br />

www.wire-russia.com<br />

www.tube-russia.com<br />

www.metallurgy-russia.com<br />

www.litmash-russia.com<br />

www.wire-southeastasia.com<br />

www.iranwire.com<br />

/<br />

(sm 170404756)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


46 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Zukunft gesichert,<br />

Kontinuität gewahrt<br />

Neue Führungsstruktur und Stiftungsgründungen<br />

sichern Fortbestand des Unternehmens Kleiner<br />

Mindelheim. Um die Zukunft der Konrad Kleiner GmbH & Co. KG zu<br />

sichern, hat der verstorbene Inhaber Ludwig Kleiner seine Gesellschafterstellung<br />

testamentarisch in eine gemeinnützige und eine privatnützige<br />

Management-Stiftung übertragen. Geschäftsführer wurden die beiden<br />

Prokuristen und Geschäftsbereichsleiter Olav Mages und Holger Herdlitschka.<br />

Die Unternehmensgeschichte führt<br />

von einem kleinen Ein-Mann-Betrieb in der<br />

Hammerschmiede im bayerischen Mindelheim,<br />

den Konrad Kleiner 1853 gründete, zu<br />

einem modernen mittelständischen Unternehmen<br />

mit den Geschäftsbereichen Haustechnik,<br />

Baubeschlag, Baubedarf, Werkzeuge/Maschinen<br />

und Stahl mit den Produktionsbereichen<br />

Baustahl, Walzstahl und An -<br />

arbeitung. Nach einer langen Reihe von<br />

Unternehmenserweiterungen und Innovationen,<br />

zuletzt wurde 2014 eine hochmoderne<br />

Richtschneide- und Biegeanlage für die<br />

Betonstahlverarbeitung in Betrieb genommen,<br />

umfasst das Warensortiment heute<br />

etwa 60.000 Artikel. Neben dem Stammsitz<br />

in Mindelheim ist Kleiner an vier weiteren<br />

Niederlassungen in Kempten, Kaufbeuren,<br />

Ehingen und Ulm vertreten. Mit 500 Mitarbeitern<br />

erwirtschaftet das Unternehmen<br />

einen Umsatz von 160 Mill. €.<br />

Große Bandbreite bei Baustahl<br />

Im Bereich Baustahl ist Kleiner Komplettlieferant<br />

und führt ein umfangreiches Lagermattensortiment,<br />

Betonstahl im Durchmesserbereich<br />

von 8 bis 40 mm sowie zertifizierte<br />

Unterstützungen, Bamtec ® -Bewehrungsteppiche<br />

und verschiedene Verbundsysteme,<br />

z. B. Lenton ® oder Gewi ® . Das Unternehmen<br />

setzt auf die Bamtec-Bewehrungstechnologie<br />

bei der Planung, Herstellung und beim<br />

Einbau von gerollten Bewehrungselementen.<br />

Die Planung und Fertigung geschieht<br />

durchgängig unter Verwendung elektronischer<br />

Daten, sodass die Ressourcen optimiert<br />

werden und die Ersparnis bei der Verlegezeit<br />

im Vergleich zu einer herkömmlich ausgeführten<br />

Bewehrung bis zu 90 % betragen<br />

kann. Als Betonstahlverbindung setzt Kleiner<br />

die Lenton-Schraubmuffenverbindung ein.<br />

Sie ermöglicht mithilfe eines konischen Ge -<br />

windes eine form- und kraftschlüssige Verbindung<br />

und liefert die volle Tragfähigkeit<br />

sowohl für Zug, Druck und dynamische<br />

Belastung. Der Umwelt zuliebe lässt das<br />

Unternehmen den größten Anteil der eingehenden<br />

Stähle per Waggon über den eigenen<br />

Gleisanschluss beziehen.<br />

Umfangreiches Walzstahl-Portfolio<br />

Daneben bietet Kleiner ein breites Sortiment<br />

an Walzstahl in unterschiedlichen Güten bei<br />

Stabprofilstählen und Rohren sowie mehr<br />

als 500 verschiedene Abmessungen und<br />

Ausführungen bei den Flachprodukten.<br />

Neben dem klassischen schwarzen Stahl<br />

umfasst das Angebot auch Blank-, Qualitäts-<br />

und Edelstähle sowie NE-Metalle. Zum<br />

Lagerprogramm gehören warmgewalzte<br />

Bleche in Grundgüte mit schwarzer oder<br />

gebeizter Oberfläche, Bleche in Feinkorngüte<br />

oder speziell für das Laserschneiden<br />

optimiert, kaltgewalzte Bleche in verschiedenen<br />

Ausführungen, verzinktes Blech oder<br />

Riffel- und Tränenbleche. Die Anarbeitung<br />

ist nach EN 1090-1:2009+A1:2011 zertifiziert.<br />

Die Vorkonfektionierung für die Kunden<br />

wurde in den letzten Jahren deutlich<br />

verstärkt. Durch den Einsatz von mittlerweile<br />

mehr als fünf zum Teil vollautomatischen<br />

Sägeanlagen können die Kundenwünsche<br />

individuell bearbeitet werden. Für die Stahl-<br />

Ludwig Kleiner, der verstorbene Inhaber und<br />

Geschäftsführer<br />

Olav Mages, Geschäftsführer Stahl,<br />

Haustechnik, Baubeschlag, Baubedarf und<br />

Werkzeuge/Maschinen sowie Sprecher des<br />

Unternehmens<br />

Holger Herdlitschka, Geschäftsführer<br />

Finanzen, Personal, IT und Logistik.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />

Walzstahllager<br />

Blick in das Stahllager<br />

(Fotos: Kleiner)<br />

verarbeiter bohren, schweißen oder heften<br />

die Kleiner-Mitarbeiter den Stahl nach deren<br />

Wünschen oder versehen ihre Stahlbauteile<br />

zur besseren Verankerung oder Verbindung<br />

mit Nelson-Kopfbolzen.<br />

Vorausschauend gehandelt<br />

Inhaber und Geschäftsführer Ludwig Kleiner<br />

verstarb im <strong>April</strong> 2016 mit 55 Jahren nach<br />

einer schweren Erkrankung. Schon viele Jahre<br />

zuvor hatte er sich Gedanken über die<br />

zukünftige Entwicklung seines Unternehmens<br />

gemacht und erarbeitete zusammen<br />

mit einer Anwaltskanzlei ein Konzept. Es<br />

sind drei Säulen, die das Unternehmen seither<br />

tragen: Ludwig Kleiner übergab den<br />

beiden Prokuristen und Geschäftsbereichsleitern<br />

Olav Mages und Holger Herdlitschka<br />

die Geschäftsführung seines Unternehmens.<br />

Außerdem wurden zwei Stiftungen gegründet,<br />

die privatnützige Ludwig-Kleiner-Management-Stiftung<br />

und die gemeinnützige<br />

Ludwig-Kleiner-Stiftung. Durch dieses Doppelstiftungsmodell<br />

erhält das Unternehmen<br />

eine dauerhafte Eigentümerstruktur.<br />

Management-Stiftung mit<br />

alleinigem Stimmrecht<br />

Die Ludwig-Kleiner-Management-Stiftung<br />

hält das alleinige Stimmrecht in der Gesellschafterversammlung<br />

der Konrad Kleiner<br />

GmbH & Co. KG. Sie ist also eine Art Aufsichtsrat,<br />

dem die Geschäftsleitung Bericht<br />

erstattet. Durch diese Maßnahme wird<br />

sichergestellt, dass das Unternehmen ohne<br />

Einflussnahme Dritter weiterhin wirtschaften<br />

kann. Den Vorsitz der Management-Stiftung<br />

hat der Unternehmer Gerhard Pfeifer<br />

aus Memmingen von der Pfeifer Seil- und<br />

Hebetechnik GmbH übernommen. Seine<br />

Stellvertreterin ist Brigitte Kleiner, die Witwe<br />

von Ludwig Kleiner. Weiterhin gehört Dr.<br />

Volkhard Emmerich dazu. Der Unternehmenserfolg<br />

soll für die gemeinnützige Ludwig-Kleiner-Stiftung<br />

verwendet werden. Im<br />

Rahmen der gesellschafterseitigen Leitlinien<br />

führt die Geschäftsführung das Unternehmen<br />

unabhängig. Als Schnittstelle zwischen<br />

Stiftung und Geschäftsführung erhält die<br />

Konrad Kleiner GmbH & Co. KG einen Beirat,<br />

in den die Vorstände der Managementstiftung<br />

berufen wurden. Damit ist die<br />

durchgängige und abgestimmte Unternehmensführung<br />

sichergestellt. Die Beteiligung<br />

einer gemeinnützigen Stiftung an einem<br />

Unternehmen hat, so erklärt es Geschäftsführer<br />

Olav Mages, den Vorteil, dass dieser<br />

gemeinnützigen Stiftung als Gesellschafterin<br />

Erträge zufließen, mit denen gemeinnützige<br />

Zwecke verfolgt werden können. Die<br />

Stiftung steht unter einer Stiftungsaufsicht<br />

und zusätzlich unter der Aufsicht der Finanzverwaltung.<br />

Mit dieser Vorgehensweise hat<br />

Ludwig Kleiner vorausschauend die Weichen<br />

gestellt, dass das Unternehmen abgesichert<br />

ist und das Lebenswerk seiner Familie<br />

und sein soziales Engagement weitergeführt<br />

werden. AS<br />

(sm 170404711) K<br />

« KONTAKT<br />

Konrad Kleiner GmbH & Co. KG<br />

Kurt-Kleiner-Straße 1<br />

87719 Mindelheim<br />

Tel. +49 8261 794 0<br />

www.kleiner.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


48 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Die Weichen für die<br />

Digitalisierung gestellt<br />

Seidel Stahlrohr setzt ERP-Lösung von KI/STEEL ein<br />

Monheim. Die Seidel Stahlrohr GmbH – Spezialist für die Herstellung von<br />

Zylinderrohren, verchromte Kolbenstangen und Rohre, DOM-Rohre, HPZund<br />

HPK-Rohre – setzt bei der Digitalisierung (seiner Geschäftsprozesse)<br />

auf die Bielefelder ERP-Stahlhandelslösung KI/STEEL.<br />

Auf 6.500 m² Lager- und Produktionsfläche<br />

werden DOM-Rohre sowie nahtlose,<br />

kaltgezogene Rohre in verschiedensten<br />

Stahlsorten gelagert und bearbeitet. Hierbei<br />

richtet Seidel Stahlrohr sein Augenmerk auf<br />

die Kundenzufriedenheit, die Verarbeitung<br />

bester Qualität und zuverlässige Lieferanten.<br />

»In Europa sind wir der einzige Anbieter, der<br />

Schälen, Rollieren und Rohrkomponenten<br />

nach Zeichnung in Großserienproduktion<br />

am eigenen Standort fertigen kann«, so lautet<br />

die Aussage von Tim Seidel, Geschäftsführer<br />

des Monheimer Familienunternehmens.<br />

Seit über 30 Jahren arbeitet Seidel<br />

Stahlrohr erfolgreich mit weltweit führenden<br />

Rohrherstellern zusammen. Die Unabhängigkeit<br />

bei der Auswahl der Rohrhersteller<br />

stärkt dabei nachhaltig die Wettbewerbsposition<br />

des Unternehmens bei Qualität,<br />

Preis und Lieferzeit.<br />

Investitionen in die Zukunft<br />

Zur Stärkung der Wettbewerbsposition hat<br />

Seidel Stahlrohr bereits 2016 in ein Hochleistungskreissäge-Zentrum<br />

für die Rohrbearbeitung<br />

investiert. Die neue Maschine<br />

fertigt vollautomatisiert Komponenten mit<br />

verketteter Rohrendenbearbeitung nach<br />

Zeichnung (einschließlich Querbohrungen<br />

nach Kundenwunsch für die Herstellung von<br />

Bauteilen mit einem Durchmesser von 30 bis<br />

155 mm und Längen von 30 bis 3.000 mm).<br />

Weiterhin wurde jüngst eine CNC-gesteuerte<br />

Drehbank in Betrieb genommen.<br />

Um diese Entwicklung auch mit integrierten<br />

Geschäftsprozessen begleiten zu können,<br />

wurde zudem in den vergangenen zwei<br />

Jahren v. a. auch in die Digitalisierung investiert.<br />

Mitte 2015 entschied sich Seidel Stahlrohr<br />

für die ERP-Branchenlösung KI/STEEL<br />

der Bielefelder KI Systemgefährten. Diese<br />

wurde speziell für Stahlhändler und Stahl-<br />

Service-Center entwickelt.<br />

»Mit der Einführung von KI/STEEL haben<br />

wir eine solide Basis für unsere Digitalisierungsstrategie<br />

geschaffen«, erklärt Rudolf<br />

Seidel, Geschäftsführer von Seidel Stahlrohr.<br />

Vor allem die tiefe Integration von Materialwirtschaft<br />

und Rechnungswesen begeistern<br />

den Seniorchef. »Alle Geschäftsvorfälle sind<br />

jederzeit transparent und nachvollziehbar,<br />

vom Vertriebsauftrag über die Rechnung bis<br />

hin zu den wertverändernden Materialbuchungen<br />

in der Finanzbuchhaltung.«<br />

Obwohl auch die Ablösung der bestehenden<br />

Finanzbuchhaltung zunächst nicht<br />

geplant war, haben die Vorteile eines integrierten<br />

Systems einfach überzeugt. Ausgangs-<br />

und Eingangsrechnungen werden<br />

aus der Warenwirtschaft automatisiert an<br />

die Finanzbuchhaltung übergeben und verbucht.<br />

Durch die Funktion der automati-<br />

« KONTAKT<br />

KI GmbH<br />

Walther-Rathenau-Straße 35<br />

33602 Bielefeld<br />

Tel. +49 521 4306040<br />

www.ki-steel.de<br />

Seidel Stahlrohr GmbH<br />

Edisonstraße 13<br />

40789 Monheim<br />

Tel. +49 2173 9363-0<br />

www.stahlrohr.de<br />

(Foto: Seidel Stahlrohr)<br />

Teamfoto der Seidel Stahlrohr GmbH<br />

mit Seniorchef und Geschäftsführer<br />

Rudolf Seidel (vorn, Mitte) und<br />

Geschäftsführer Tim Seidel (links dahinter)<br />

sowie u. a. Marc Wunder (hinten, Mitte)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />

schen Bankbuchungen werden aus den<br />

Kontoumsätzen automatische Sachkontenbuchungen<br />

erstellt oder offene Forderungen<br />

ausgeglichen.<br />

Effizienz durch Integration<br />

und Transparenz<br />

Die tiefe Integration entlastet nicht nur die<br />

Buchhaltung, sondern führt auch in allen<br />

anderen Bereichen zu Effizienzvorteilen. Der<br />

Vertrieb ist (weitgehend) papierlos geworden.<br />

KI/STEEL zeigt nicht nur die Lagerbestände<br />

einzelner Längen, sondern auch alle<br />

im Zulauf befindlichen Beschaffungen inkl.<br />

Reservierungen an. Durch diese hohe Transparenz<br />

ist der Vertrieb jederzeit in der Lage<br />

verbindliche Auskünfte zu geben. »KI/STEEL<br />

bietet mir mit seinen übersichtlichen Cockpits<br />

jederzeit den Überblick, den ich für meine<br />

tägliche Arbeit benötige«, so Marc Wunder,<br />

Vertrieb und Einkauf. »Sehr begeistert<br />

bin ich von der Einfachheit der Neuanlage<br />

spezifischer Fixlängen direkt aus einem Vertriebsauftrag.<br />

KI/STEEL verwaltet Fix- sowie<br />

auch Restlängen automatisch einschließlich<br />

veränderter Artikelbeschreibung und passenden<br />

Matchcodes. Das spart viel Zeit im<br />

Tagesgeschäft!«.<br />

Team als Schlüssel zum Erfolg<br />

Die erfolgreiche Umsetzung der Einführung<br />

von KI/STEEL ist aber nicht ausschließlich der<br />

ausgefeilten Branchenlösung geschuldet,<br />

sondern zu großen Teilen auch einem gut<br />

funktionierenden Projektteam. »Die Zusammenarbeit<br />

mit den KI Systemgefährten ist<br />

sehr partnerschaftlich und auf Augenhöhe«,<br />

blickt Patrick Debus, Leiter Strategische Planung<br />

und Projektleiter für die ERP-Einführung,<br />

zurück. »Die Professionalität und<br />

Expertise der Berater hat uns einen problemlosen<br />

Umstieg auf KI/STEEL ermöglicht.«<br />

Exzellenz in Prozessen<br />

Einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sieht<br />

Seidel Stahlrohr u. a. in exzellenten Prozessen,<br />

sowie der Möglichkeit flexibel auf individuelle<br />

Kundenanforderungen eingehen zu<br />

können. Einige Kunden werden aktuell per<br />

EDI angebunden, sodass Kundenaufträge<br />

auch online von den Kundensystemen in<br />

KI/STEEL importiert werden können. Durch<br />

die flexiblen Ausgabemöglichkeiten von<br />

KI/STEEL erzeugt Seidel Stahlrohr kundenindividuelle<br />

Etiketten und Lieferpapiere, z. B.<br />

mit kundeneigenen Artikelnummern und<br />

Barcodes. Derzeit arbeitet das Team um<br />

Patrick Debus an der Einführung der Mobilen<br />

Datenerfassung (MDE) sowie der Be -<br />

triebsdatenerfassung (BDE). »Es wird immer<br />

wichtiger, über den reinen Handel hinaus<br />

Mehrwerte für die Kunden zu schaffen«, so<br />

Patrick Debus »und genau hier erwarten wir<br />

durch die Aktualität und Transparenz von<br />

Rüst-, Ausfall- und Bearbeitungszeiten so -<br />

wie entsprechende Kennzahlen eine bessere<br />

Planung und im Weiteren eine erhebliche<br />

Produktivitätssteigerung«.<br />

Um die Wertschöpfung auch zum Kunden<br />

zu tragen, ist in einem der nächsten Schritte<br />

auch die Einführung des Kundenportals von<br />

KI/STEEL in Planung. Hierüber hat der Kunde<br />

z. B. jederzeit direkten Zugriff auf den Status<br />

seiner Aufträge oder auch Kontrakte. K<br />

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20 der 20 größten Stahlhersteller der Welt vertrauen IMS<br />

3700+<br />

Messsysteme weltweit im Einsatz<br />

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Tel.: +49 2056 975-0, Fax: -140 | info@ims-gmbh.de | www.ims-gmbh.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


50 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Leistungsfähiges Abtafelcenter<br />

in den Niederlanden<br />

Das »WWW (Wie, Was, Wann) des Kunden«<br />

Maastricht. Das Stahl-Service-Center Laura Metaal investiert in die<br />

Erweiterung seiner Abtafelanlagen in Maastricht. Dort ist zukünftig das<br />

Abtafeln von Stahl mit höheren Streckgrenzen als bisher möglich.<br />

Haumann fest. Zudem könne ein leichter<br />

Lkw schwerer beladen werden, sodass man<br />

weniger Fahrten brauche. »Wir finden es<br />

daher wichtig, zu innovieren und zu investieren<br />

und einen Beitrag für unsere Umwelt<br />

zu liefern«, folgert er.<br />

Laura Metaal beliefert Kunden im<br />

Umkreis von rd. 1.000 km. Mit seiner Investition<br />

in Höhe von 5 Mill. € unterstreicht<br />

das Unternehmen seine Ambi tion, eines der<br />

führenden Abtafelcenter in Europa zu bleiben<br />

und auch zukünftig die Marktbedürfnisse<br />

erfüllen zu können, so der kaufmännische<br />

Direktor Pieter Haumann. Die neuen<br />

Anlagen sollen Mitte 2017 in Betrieb ge -<br />

nommen werden.<br />

Stähle mit höheren Streckgrenzen<br />

abtafelbar<br />

»Durch diese Investition können wir zukünftig<br />

bis zu einer Blechdicke von 25 mm in<br />

S700-Qualität abtafeln«, sagt Haumann.<br />

Ferner können auch verschleißfeste Stähle<br />

bis zu einer Dicke von 16 mm mit einer<br />

Streckgrenze von 1.100 MPa abgetafelt<br />

werden. »Wir haben uns den Marktanforderungen<br />

gestellt, indem wir unsere Abtafelanlagen<br />

in Maastricht erweitert haben.<br />

Ziel ist, den Kunden ein noch breiteres Spektrum<br />

anbieten zu können«, erläutert er.<br />

Leichtere Konstruktionen<br />

jetzt möglich<br />

Der Bedarf im Markt nach Stahl mit hohen<br />

Festigkeiten wird immer größer. Mit der<br />

neuen Anlage kann Laura Metaal diese Bleche<br />

abtafeln. »Je fester der Stahl ist, desto<br />

weniger Material braucht man für die jeweilige<br />

Konstruktion, was zu leichteren Lösungen<br />

führt. Für Lkw bedeutet das einen niedrigeren<br />

Brennstoffverbrauch und weniger<br />

Emissionen von Kohlenstoffdioxid«, stellt<br />

Saubere Oberfläche<br />

Ein weiterer Vorteil der Investition ist die<br />

Garantie, dass die Stahlcoils besäumt werden<br />

können und man gleichzeitig durch die in der<br />

Abtafelanlage angebrachten Bürsten eine<br />

saubere Oberfläche erhält. Alle Bleche können<br />

gebeizt und auf Kundenwunsch gefettet<br />

werden, wählbar zwischen 0,5 g/m² bis<br />

2,5 g/m² oder komplett ungefettet. So ist<br />

Laura Metaal zukünftig in der Lage, selbst<br />

kleinste Mengen flexibel und kurzfristig nach<br />

Kundenwunsch zu bearbeiten. »Wir liefern<br />

jede gewünschte Menge und passen die Lieferzeiten<br />

so weit wie möglich an den Kundenwunsch<br />

an. Wie, was und wann, das<br />

www des Kunden, ist unser Grundsatz«,<br />

erklärt Pieter Haumann.<br />

K<br />

(sm 170404733)<br />

« KONTAKT<br />

Laura Metaal Staalcenter<br />

Maastricht<br />

Rimburgerweg 40<br />

6471 XX Kerkrade<br />

Niederlande<br />

Tel. +31 45 546 8888<br />

www.laurametaal.nl<br />

(Foto: Laura Metaal)<br />

Bei Laura Metaal können zukünftig Bleche<br />

bis zu einer Dicke von 25 mm in S700-<br />

Qualität verarbeitet werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 51<br />

Neue Pulverbeschichtungsanlage in Hagenbach<br />

Solingen. Bei der zum Ebbinghaus Verbund gehörenden Oftec Oberflächentechnik GmbH & Co. KG in Hagenbach<br />

steht eine neue Pulverbeschichtungsanlage fertig aufgebaut und betriebsbereit.<br />

In der neuen Anlage können ab sofort<br />

per KTL-Beschichtung vorbehandelte Bauteile<br />

aus Stahl, verzinktem Stahl und Aluminium<br />

mit Teilemaßen von bis zu 3.000 mm<br />

x 1.500 mm x 500 mm und einem maximalen<br />

Teilegewicht von 700 kg mit unterschiedlichen<br />

Pulverlacken beschichtet werden.<br />

Durch die Pulverbeschichtung lassen sich<br />

alle denkbaren Oberflächen-, Struktur- und<br />

Metallic-Effekte erzeugen. Die so entstandenen<br />

Oberflächen sind sehr schlag-, kratzund<br />

abriebfest sowie chemiebeständig. Das<br />

Verfahren ist lösemittel- und emissionsfrei<br />

und dadurch sehr umweltfreundlich. Die als<br />

Untergrund aufgebrachte KTL-Beschichtung<br />

kann auch in einer bestehenden Anlage bei<br />

Oftec für Bauteile mit maximalen Teilemaßen<br />

von 2.400 mm x 1.500 mm x 1.400 mm<br />

aufgebracht werden<br />

/<br />

Oftec Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Entenseestraße 1<br />

76767 Hagenbach<br />

Tel. +49 7273 8008-0<br />

www.oftec.de<br />

(sm 170404820)<br />

Die neue Pulverbeschichtungsanlage bei<br />

Oftec ist in einer eigenen 1.200 m 2 großen<br />

Halle untergebracht.<br />

(Foto:Ebbinghaus/Oftec)<br />

Gleitschlifftechnik | Strahltechnik<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Hannover!<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


52 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Die hohen Qualitätsanforderungen<br />

der Luftfahrtindustrie mit ERP erfüllen<br />

markmann + müller implementiert ERP-Lösung m + m StahlPLUS bei Tennant Metall<br />

Herne. Die Tennant Metall & Technologie GmbH führt seit Oktober 2016<br />

die ERP-Branchenlösung m + m StahlPLUS von markmann + müller ein.<br />

Schon heute sind deutliche Verbesserungen gegenüber der alten<br />

Arbeitsweise erkennbar.<br />

Der inhabergeführte Stahlhändler be -<br />

liefert seit 1989 weltweit namhafte Unternehmen<br />

der Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie,<br />

sowie den Motorsportbereich mit<br />

hochfesten Stahlsorten, Aluminium, Titan<br />

und Nickellegierungen in Form von Rohren,<br />

Stäben, Blechen und Draht. Das umfangreiche<br />

Angebot an Rohmaterialien wird durch<br />

maßgeschneiderte kundenindividuelle An -<br />

arbeitungsmaßnahmen wie Sägen, Fräsen,<br />

Laserschneiden oder Wärmebehandlungen<br />

abgerundet. Neben einem hohen Maß an<br />

langjähriger Erfahrung schätzen Kunden vor<br />

allem die Flexibilität und Zuverlässigkeit des<br />

Herner Unternehmens. Zur Gewährleistung<br />

der Qualität unterliegen sämtliche Prozesse<br />

einer steten Überwachung, Kontrolle und<br />

Dokumentation – angefangen bei der Auswahl<br />

zugelassener Hersteller und Lieferanten<br />

über die interne Qualitätskontrolle bis<br />

hin zur Einzelmarkierung und Vakuumverpackung.<br />

Die Situation vor der Entscheidung für das<br />

ERP-System beschreibt die Geschäftsführerin<br />

Leonie Tennant-Loscher wie folgt: »Da<br />

wir bisher ohne ein integriertes ERP-System<br />

gearbeitet haben, kamen wir in der Vergangenheit<br />

immer öfter an die Grenzen unserer<br />

alten Arbeitsweise. Es mussten häufig Daten<br />

mehrfach erfasst werden, um eine vollständige<br />

Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten,<br />

was mit zeitaufwendigen manuellen Eingaben<br />

verbunden war. Besonders die zunehmende<br />

interne Anarbeitung war nur um -<br />

ständlich abzubilden.«<br />

Leonie Tennant-Loscher blickt zurück:<br />

»Unser Anspruch war es, eine Softwarelösung<br />

zu finden, die unsere spezifischen<br />

Stahlhandelsanforderungen abdeckt. Zu -<br />

dem unterliegen wir als Lieferant der Luftfahrtindustrie<br />

strengen Anforderungen an<br />

unser Qualitätsmanagement. Schon während<br />

der Sondierung des Marktes wurde uns<br />

jedoch schnell bewusst, dass zwar viele<br />

ERP-Systeme existieren, nur wenige Softwarehäuser<br />

sich aber auf die Schwerpunkte<br />

und Besonderheiten der Stahlbranche spezialisiert<br />

haben.«<br />

« KONTAKT<br />

markmann + müller<br />

datensysteme GmbH<br />

Gahlenfeldstraße 45<br />

58313 Herdecke<br />

Tel. +49 2330 801-0<br />

www.mumdat.de<br />

(Fotos: Tennant Metall & Technologie)<br />

« KONTAKT<br />

Tennant Metall & Technologie GmbH<br />

Castroper Straße 80<br />

44628 Herne<br />

Tel. +49 2323 96540-0<br />

www.tennant-metall.de<br />

Die Tennant Metall & Technologie GmbH verfügt über ein umfangreiches Lager an ausscheidungsgehärteten<br />

Stählen und anderen Metallen für kurzfristige Lieferungen und Bearbeitungen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 53<br />

Kontinuität in zweiter Generation: Die Geschäftsführer Barrington<br />

Tennant und Leonie Tennant-Loscher blicken positiv in die Zukunft.<br />

Aufgrund der hohen Branchenkompetenz im Stahlhandel und<br />

-service von markmann + müller hat sich die Tennant Metall & Technologie<br />

GmbH am Ende für die Branchenlösung m+m StahlPLUS,<br />

basierend auf Microsoft Dynamics NAV, entschieden. Ein weiteres<br />

wichtiges Kriterium war die speziell für den Mittelstand entwickelte<br />

Einführungsmethodik Projektschablone Mittelstand (PSM). Diese<br />

gewährleistet eine fristgerechte und standardnahe ERP-Einführung.<br />

Leonie Tennant-Loscher ist sich jedenfalls sicher: »Ohne eine<br />

durchdachte Einführungsmethodik wäre es viel schwieriger geworden,<br />

unsere Mitarbeiter, die später ja mit dem System arbeiten sollen,<br />

zu motivieren und vor allem auch auszubilden. Mir war es wichtig,<br />

dass sich am Ende keiner überrannt oder überfordert fühlt,<br />

sondern alle von den Vorteilen der neuen Lösung überzeugt sind.<br />

Durch das kompetente Personal von markmann + müller wird in<br />

allen Ter minen, von der Grundschulung bis hin zur Prozessanalyse,<br />

höchster Wert darauf ge legt, dass wirklich alle das neue System<br />

verstehen und eigenständig nutzen können.«<br />

Leonie Tennant-Loscher zieht ein positives Fazit: »Wir erkennen<br />

schon heute deutliche Prozessverbesserungen gegenüber unserem<br />

vorhandenen System. Durch die vollinte grierte ERP-Branchenlösung<br />

m + m Stahl PLUS profitieren wir von einer durchgängig einheitlichen<br />

Datenbasis. Dies erspart uns nicht nur einen enormen Zeitaufwand,<br />

sondern auch unsere Kunden profitieren zu künftig von unserer<br />

schnelleren Auskunftsfähigkeit. Durch die transparente Chargenverwaltung<br />

mit der Möglichkeit, Zeugnisse und Schmelzen direkt mit<br />

dem Artikel mitzuführen, ermöglicht uns markmann + müller, auch<br />

weiterhin den Anforderungen unserer Zertifizierung gerecht zu werden.<br />

Durch die Prüfdatenverwaltung können nun endlich sämtliche<br />

Ergebnisse von Materialproben und Qualitätskontrollen am System<br />

erfasst und zur Erstellung von Werkszeugnissen verwendet werden.<br />

Wir erwarten im Projektverlauf noch eine Reihe von Verbesserungen.<br />

Die Projektarbeit mit markmann + müller ist bisher absolut zufriedenstellend<br />

und wir freuen uns auf eine langfristige Partnerschaft.« K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong><br />

(sm 170404789)


54 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Sichtbare Fortschritte<br />

Klöckner & Co SE schreibt wieder schwarze Zahlen<br />

Düsseldorf. Gute Nachrichten bei der Bilanzpressekonferenz der<br />

Klöckner & Co SE: Das Stahl- und Metalldistributionsunternehmen meldet<br />

wieder schwarze Zahlen. Mit 196 Mill. € hat es sein bestes operatives<br />

Ergebnis (EBITDA) seit fünf Jahren erzielt und verspricht die Wiederaufnahme<br />

der Dividendenzahlung von 20 ct je Aktie. Rückenwind gaben<br />

u. a. die gestiegenen Stahlpreise.<br />

Gisbert Rühl, Vostandsvorsitzender der<br />

Klöckner & Co SE. freute sich über das Konzernergebnis.<br />

Denn mit 38 Mill. € fiel es<br />

nach Verlusten im Vorjahr (– 349 Mill. €) nun<br />

wieder positiv aus. Der Umsatz ging um<br />

11,1 % auf 5.730 Mill. € zurück, der Absatz<br />

sank um etwas über 5 %. Geschuldet war<br />

dies den Restrukturierungsmaßnahmen<br />

und den im Durchschnitt niedrigeren Stahl-<br />

preisen gegenüber 2015. Von den im Jahresverlauf<br />

steigenden Stahlpreisen habe das<br />

Ergebnis aber wiederum profitiert.<br />

Auf der Bilanzpressekonferenz Anfang<br />

März sprach der Klöckner-Chef von deutlichen<br />

Fortschritten bei der digitalen Unternehmenstransformation<br />

und vom erfolg reichen<br />

Ausbau des Geschäfts mit höherwertigen<br />

Produkten und Services. »Für das Ge samtjahr<br />

erwarten wir ein weiter steigendes operatives<br />

Ergebnis«, so Rühl, was nach seinen Worten<br />

eher konservativ geschätzt sei.<br />

Digitale Transformation<br />

Die Strategie »Klöckner & Co 2020« wurde<br />

weiter vorangetrieben. Inzwischen sind rd. 40<br />

Mitarbeiter in dem Berliner Start-up kloeckner.i<br />

beschäftigt, um digitale Lösungen für<br />

einen größeren Kundenkreis zu entwickeln.<br />

Und Rühl hat weitere Pläne. »Wir wollen dieses<br />

Jahr noch 10 bis 15 Personen einstellen<br />

und beziehen gerade neue Büroräume.« Auch<br />

die Service-Plattform »Kloeckner Connect«<br />

werde gut angenommen. Die Strategie be -<br />

»<br />

Wir werden in diesem Jahr unsere<br />

Plattform für Dritte öffnen.<br />

Gisbert Rühl<br />

ginnt sich auszuzahlen. Kloeckner konnte<br />

seinen über digitale Kanäle ge nerierten Um -<br />

satzanteil von 9 % im ersten Quartal 2016 auf<br />

12 % im Schlussquartal steigern.<br />

»Wir werden in diesem ersten Halbjahr<br />

unsere Plattform für Dritte öffnen«, erläuterte<br />

Rühl. Damit soll die schrittweise Integration<br />

von Wettbewerbern in das Klöckner-Online-Angebot<br />

und der Aufbau einer<br />

Industrieplattform erfolgen. Auch das Produktangebot<br />

wird somit ausgeweitet.<br />

Rühl machte deutlich, dass in Deutschland<br />

im Vergleich zum konventionellen Geschäft<br />

über Online-Aufträge doppelt so hohe Margen<br />

unter Vollkostengesichtspunkten erzielt<br />

werden konnten. Die verschiedenen Plattformen,<br />

wie Service-Plattform, das Kontraktportal,<br />

der Onlineshop und Dokumentationstools<br />

sollen bis Ende des Jahres in<br />

immer mehr Ländern implementiert sein.<br />

»Wir bieten eine auf die Industrie spezialisierte<br />

Plattform an, über die man auch Services<br />

wie z. B. Gehrungssägen u. ä. beziehen<br />

kann«, so Rühl. Die Kunden können dann<br />

aber auch ihre weiteren Produkte rund um<br />

Stahl anbieten.<br />

Ausbau des Geschäfts<br />

mit höheren Margen<br />

Um das Geschäft mit höherwertigen Produkten<br />

und Services voranzutreiben hat<br />

Klöckner in den USA den Verarbeiter American<br />

Fabricators akquiriert. Außerdem wurden<br />

35 Mill. € in ein neues Service-Center<br />

für Aluminium-Flachprodukte bei der Tochtergesellschaft<br />

Becker Stahl-Service in Bönen<br />

investiert. Die Fertigstellung soll nächstes<br />

Jahr abgeschlossen sein. Eine Längsteilanlage<br />

soll schon dieses Jahr starten. Hinzu<br />

kommt der Ausbau der 3-D-Laser-Center in<br />

Dudley, Großbritannien, und in Velten bei<br />

Berlin. Im vergangenen Jahr konnte bereits<br />

der Umsatzanteil bei den höhermargigen<br />

Geschäften von 39 % (2015) auf 46 %<br />

(2016) gesteigert werden. »Das für 2020<br />

avisierte Ziel von 50 % werden wir vermutlich<br />

im Jahr 2018 erreichen.«<br />

Europa unter einheitlicher Führung<br />

Mit dem Optimierungsprogramm »One<br />

Europe« wurde Anfang des Jahres die neue<br />

Organisationsstruktur umgesetzt. Die Aktivitäten<br />

der Landesgesellschaften in Belgien,<br />

Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />

den Niederlanden und Österreich wurden<br />

noch stärker zusammengefasst. Ziel ist es,<br />

Kosten einzusparen und Synergien, besonders<br />

in den Bereichen Logistik und Einkauf,<br />

zu heben und die Strategie »Klöckner & Co<br />

2020« noch schneller umzusetzen. Bis 2019<br />

soll »One Europe« einen inkrementellen<br />

EBITDA-Beitrag von insgesamt rd. 30 Mill. €<br />

erbringen.<br />

Positiver Ausblick<br />

Für 2017 rechnet Klöckner & Co mit einem<br />

leichten Anstieg der realen Stahlnachfrage<br />

in den wesentlichen Absatzmärkten Europa<br />

(1 bis 2 %) und USA (3 bis 4 %). Der Umsatz<br />

dürfte leicht überproportional zur Nachfrage<br />

zulegen, hieß es. Rühl erwartet eine leichte<br />

Steigerung des operativen Ergebnisses<br />

(EBITDA), im ersten Quartal sollen es zwischen<br />

65 und 75 Mill. € werden. WS<br />

www.kloeckner.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 170404823)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 55<br />

Als Serienlieferant für die<br />

Automobilindustrie zugelassen<br />

Stahlo versorgt Volkswagen in Zwickau<br />

Dillenburg. Das Stahl-Service-Center Stahlo ist Serienlieferant für den<br />

Automobilhersteller Volkswagen in Zwickau. Das Unternehmen der<br />

Friedhelm Loh Group stellt damit seinen Anspruch unter Beweis, als<br />

Stahl-Service-Center die »erste Garde« der Automobilhersteller und der<br />

Automobilzulieferer, die »Tier 1 Supplier«, beliefern zu können – und somit<br />

die hohen Qualitätsstandards der Automotivebranche zu erfüllen.<br />

Guido Spenrath,<br />

Geschäftsführer von Stahlo<br />

»Die Kooperation mit Volkswagen<br />

Sachsen in Zwickau ist für uns eine Anerkennung«,<br />

freut sich Guido Spenrath, Ge -<br />

schäftsführer von Stahlo. Bislang hatte sich<br />

das Stahl-Service-Center mit Sitz in Dillenburg<br />

und Gera im Aftermarket bzw. Ersatzteilemarkt<br />

als zuverlässiger Lieferant für<br />

Stahlblechplatinen bewährt. Nach umfangreichen<br />

Qualitätstests am Fertigungsstandort<br />

in Gera erhielt Stahlo im Mai 2016 die<br />

Zulassung als Serienlieferant von Konturenzuschnitten<br />

für die Außenhautteile des VW<br />

Golf VII Variant.<br />

Geliefert wird elektrolytisch verzinktes<br />

Stahlblech in Tiefziehgüte für Seitenwand,<br />

Dach und Heckklappe. Grundvoraussetzung<br />

ist die Zertifizierung nach ISO/TS 16949,<br />

wodurch Stahlo die hohen Qualitätsstandards<br />

der Automobilindustrie erfüllt – von<br />

der Anfrage bis zur Auslieferung des Materials<br />

mit allen dazugehörenden, unterstützenden<br />

Prozessen.<br />

»Um ausschließlich Produkte in höchster<br />

Qualität liefern zu können, haben wir bereits<br />

vor Jahren in modernste Spalt- und Konturenschneidtechnologie<br />

investiert«, so Spenrath.<br />

Das macht sich heute bezahlt. So verfügt<br />

das Stahl-Service-Center in Gera über<br />

eine Konturenschneidanlage mit einer Presskraft<br />

von 1.000 t und einer Magnetabstapelung<br />

für die notwendigen technischen Vo -<br />

raussetzungen. Damit lassen sich Stahlblechplatinen<br />

in höchster Außenhautqualität für<br />

Volkswagen fertigen. Für die komplexen<br />

logistischen Prozesse verwendet Stahlo spezielle<br />

Stahlpaletten, die individuell auf die<br />

Konturenzuschnitte angepasst werden und<br />

somit auch bei der Just-in-time-Lieferung<br />

den Erhalt der hohen Oberflächenqualität<br />

sicherstellen. Auf der Messe EuroBLECH<br />

2016 hatte Stahlo eine Karosserie des VW<br />

Golf VII Variant (»Body in white«) mit den<br />

Konturenzuschnitten ausgestellt.<br />

K<br />

(sm 170404740)<br />

« KONTAKT<br />

Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />

Kasseler Straße 27<br />

35683 Dillenburg<br />

Tel. +49 2771 302-0<br />

www.stahlo.de<br />

(Fotos: Stahlo)<br />

Das Stahl-Service-Center in Gera verfügt über eine Konturenschneidanlage<br />

mit einer Presskraft von 1.000 t und einer Magnetabstapelung.<br />

Für die komplexen logistischen Prozesse verwendet Stahlo spezielle<br />

Stahlpaletten, die individuell auf die Konturenzuschnitte angepasst<br />

werden und damit auch bei der Just-in-time-Lieferung den Erhalt der<br />

hohen Oberflächenqualität sicherstellen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


56 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

E/D/E mit stabiler Basis 2016<br />

Wuppertal/Düsseldorf. Die Verbundgruppe E/D/E (Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH) hat auch 2016<br />

ein Wachstum auf hohem Niveau verzeichnet.<br />

»Besonders im Auslandsgeschäft wurden<br />

Akzente gesetzt«, erläuterte Dr. An dreas<br />

Trautwein, Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />

auf der Bilanzpressekonferenz. Die<br />

verschiedenen Geschäftsbereiche verzeichneten<br />

eine Entwicklung entsprechend Marktniveau<br />

oder besser. Parallel entwickelten sich<br />

die Kernprojekte des Strategieprogramms<br />

CHALLENGE 2020 positiv. Mit dem unternehmensweit<br />

angelegten Strategie- und Or -<br />

ganisationsentwicklungsprozess Evolution<br />

soll darüber hinaus die Leistungsfähigkeit der<br />

Verbundgruppe auch zukünftig abgesichert<br />

werden.<br />

2016 hat die E/D/E-Gruppe ihr Handelsvolumen<br />

mit Mitgliedern und Kooperationspartnern<br />

auf 5,56 Mrd. € gesteigert. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr lag das Wachstum bei<br />

1,1 % oder 58 Mill. €. Das im Ausland<br />

erzielte Handelsvolumen wuchs um 5,3 %<br />

auf 1,24 Mrd. €.<br />

Laut Trautwein haben sich auch 2016 wieder<br />

bedeutende Händler aus den Bereichen<br />

Haustechnik, Stahl und Werkzeuge dem<br />

Einkaufsverbund angeschlossen. Die Zusammenarbeit<br />

mit weiteren Händlern sei in Vorbereitung.<br />

Im europäischen Ausland hat EDE<br />

International in definierten Ländern neue<br />

Mitglieder, Kooperationspartner und Lieferanten<br />

gewonnen. Knapp 23 % des Ge -<br />

samthandelsvolumens erziele die E/D/E-<br />

Gruppe mittlerweile im Ausland.<br />

Auch der im Oktober 2016 in die ESH<br />

EURO STAHL-Handel ausgegründete Ge -<br />

schäftsbereich Stahl richtet sich auf das<br />

Europageschäft aus und verbreitert die Produktkompetenz.<br />

In Österreich und der<br />

Schweiz werden bereits mit Mitgliedern<br />

gemeinsame Lieferantenoptionen genutzt.<br />

Partner in Benelux und Skandinavien sollen<br />

bald folgen.<br />

Im Handelsvolumen machten sich die<br />

letztjährigen Preisturbulenzen nach einer<br />

guten Nachfrage an Stahlprodukten ab dem<br />

Herbst nur noch leicht bemerkbar – es wurden<br />

792 Mill. € erreicht (– 3 %). Für die Mitgliedsunternehmen<br />

war 2016 ein überwiegend<br />

gutes Jahr mit einer erneut guten<br />

Mengennachfrage. Insbesondere die Baukonjunktur<br />

sorgte für einen hohen Bedarf<br />

an Profilstahl.<br />

Das E/D/E hatte zum 1. Oktober 2016 den<br />

früheren Geschäftsbereich UNION STAHL-<br />

HANDEL ausgegründet und bündelt nun<br />

den Vertrieb von Stahlprodukten in der<br />

Tochtergesellschaft ESH EURO STAHL-Handel<br />

GmbH & Co. KG. Dieser Gesellschaft<br />

unterliegt das operative Geschäft. Die Verträge<br />

mit den E/D/E-Mitgliedern und Lieferanten<br />

bleiben unverändert beim E/D/E. In<br />

dieser Gesellschaft ist das Stahl-Team einschließlich<br />

der Führungsstruktur angesiedelt.<br />

Im Ergebnis bedeutet dies eine Bündelung<br />

der Kräfte im mittelständischen Stahlhandel.<br />

Außerdem lässt sich dadurch den<br />

europäisch und weltweit agierenden Lieferanten<br />

besser auf Augenhöhe begegnen.<br />

Zudem forciert das E/D/E die Ausweitung<br />

der Produktkompetenz. Neben Betonstahl<br />

und Baustahlmatten will man den Fokus<br />

künftig stärker auch auf Formstahl und Träger,<br />

Rohre, Flachprodukte sowie Stabstahl<br />

legen.<br />

Für die gesamte E/D/E-Gruppe heißt das<br />

Ziel 2017: Wachstum des Handelsvolumens<br />

um 6,1 % auf knapp 5,9 Mrd. € (für den<br />

Bereich Stahl + 1,1 %).<br />

www.ede.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 170404824)<br />

POSITIVES FAZIT<br />

FÜR RFF-SEMINARE<br />

Stuhr/Bremen. Der Februar stand bei der rff<br />

Rohr Flansch Fitting Handels GmbH unter dem<br />

Motto »Wissen und Erfahrung teilen«. So nahmen<br />

an drei Seminaren am Hauptsitz Stuhr/Bremen<br />

bzw. am Standort Beucha/Leipzig insgesamt rd.<br />

50 Einkäufer und Techniker aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet teil.<br />

Insbesondere die erste Veranstaltung Anfang<br />

Februar, die unter dem Motto »EN-Normen für<br />

Werkstoffe, Flansche und Rohrformteile« stand,<br />

war mit 24 Teilnehmern restlos ausgebucht. Aber<br />

auch die beiden weiteren Workshops fanden<br />

guten Anklang. »Die damalige Entscheidung, das<br />

Seminarangebot im Sinne der Kunden auszuweiten,<br />

hat sich als richtig herausgestellt. Mit der<br />

Resonanz können wir insgesamt zufrieden sein«,<br />

so rff-Geschäftsführer Michael Allexi.<br />

»Es ist schön, dass auch nach so langer Zeit die<br />

Nachfrage ungebrochen ist und die Teilnehmer<br />

uns ein positives Feedback geben«, sagt Seminarleiter<br />

Marco Rode und ergänzt: »Wir sehen uns<br />

als Partner für unsere Kunden und lernen mit jeder<br />

Veranstaltung dazu, sodass auch wir immer wieder<br />

neue Erkenntnisse gewinnen«.<br />

www.rff.de<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 170404862)<br />

EUROPAS STAHLHANDEL WEITER<br />

IM AUFWIND<br />

Brüssel. Die Nachfrage nach Stahlerzeugnissen<br />

in Europa setzt zu Jahresbeginn 2017 die positive<br />

Entwicklung fort. Im Januar lieferten die Flachstahl-Service-Center<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

1,4 % mehr Erzeugnisse aus, teilte der europäische<br />

Verband der Stahlhändler, EUROMETAL, mit.<br />

Das gelagerte Volumen veränderte sich indes auf<br />

Jahressicht nicht. Die auf Abruf gelagerten Flachstähle<br />

deckten den Bedarf für 66 Verkaufstage.<br />

Die nicht spezialisierten Stahlhändler verzeichneten<br />

im Januar 2017 sogar einen um 6,4 % hö -<br />

heren Absatz als im Januar 2016 und reduzierten<br />

ihre Lagerbestände auf 71 nach 73 Verkaufstagen.<br />

Nur der Verkauf von Stabstahl und Rostfrei-Erzeugnissen<br />

hinkte dem Vorjahresniveau hinterher.<br />

www.eurometal.net<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404873)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 57<br />

IT-Kompetenz erneut bestätigt<br />

Münster. Die GWS Unternehmensgruppe, einer der führenden Anbieter von ERP-Lösungen für den Handel<br />

in Deutschland, hat erneut ihre hohe IT-Kompetenz unter Beweis gestellt und vierfachen Goldstatus von<br />

Microsoft erhalten.<br />

Nach eingehender und intensiver Prüfung<br />

verlieh die Microsoft Corporation dem<br />

Unternehmen für die GWS-Leistungen in<br />

den Segmenten »Enterprise Resource Planing«<br />

für »gevis ERP | NAV und gevis ERP |<br />

AX«, »Windows and Devices« sowie »Data<br />

Analytics für bi1« jeweils den Goldstatus.<br />

Die Auszeichnung bekam die GWS Unternehmensgruppe<br />

darüber hinaus für ihre<br />

erfolgreichen Expertisen im Bereich »Small<br />

and Midmarket Cloud Solutions«. Der Goldstatus<br />

stellt die höchste Bewertung dar, die<br />

ein Unternehmen innerhalb des Partnerprogramms<br />

von Microsoft erreichen kann.<br />

Die Kompetenzen, die jährlich neu von<br />

Microsoft geprüft, bewertet und ausgezeichnet<br />

werden, basieren auf dem Nachweis<br />

von Kundenreferenzen sowie der Entwicklung<br />

und Nutzung getesteter und zertifizierter<br />

Microsoft-basierter Software. Eine<br />

große Rolle spielt zudem die Zahl der Mitarbeiter,<br />

die erfolgreich die Prüfung zum<br />

Microsoft Certified Professional bestanden<br />

haben.<br />

Unternehmen, die von Microsoft ausgezeichnet<br />

werden, belegen mit den Zertifizierungen<br />

somit nicht nur ihr fundiertes Technologie-<br />

und IT-Wissen, sondern zeigen<br />

auch, dass sie besonderes Know-how in der<br />

Beratung und Betreuung von Unternehmen<br />

aller Branchen und Größen vorweisen können.<br />

Georg Mersmann, einer der beiden Ge -<br />

schäftsführer der GWS und für die Bereiche<br />

Produkte und Entwicklung verantwortlich,<br />

freut sich über die neuerliche positive Be -<br />

wertung: »Dass sich die GWS jährlich den<br />

Anforderungen und damit verbundenen<br />

Zertifizierungen unterzieht, unterstreicht<br />

unseren Anspruch, stets den größten Nutzen<br />

und nachhaltige Innovationen für unsere<br />

Kunden zu liefern. Neben hochentwickelten<br />

Produkten tragen unsere Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen mit ihrer großen Fachkompetenz<br />

und ihrem hohen Engagement<br />

entscheidend zum Unternehmens erfolg vor<br />

Ort bei.«<br />

www.gws.ms<br />

/<br />

(sm 170404818)<br />

TECHNISCHER HANDEL STARTET<br />

KOMPETENZPLATTFORM DIGITALISIERUNG<br />

Düsseldorf. Der VTH Verband Technischer Handel e.V. hat mit der VTH-Kompetenzplattform<br />

Digitalisierung ein neues Veranstaltungsformat initiiert, das<br />

Technische Händler und ihre Lieferanten bei der digitalen Transformation<br />

ihrer Ge schäftsprozesse unterstützt. Ziel ist, die Angebote des Technischen<br />

Handels an den Bedürfnissen der Abnehmer auszurichten.<br />

In der Auftaktveranstaltung im Januar verständigten sich die Teilnehmer<br />

darauf, im Rahmen von Folgeworkshops Digitalisierung der Supply Chain,<br />

Entwicklung von Digitalisierungsstrategien sowie Business Intelligence vertiefend<br />

zu behandeln. VTH-Hauptgeschäftsführer Thomas Vierhaus: »Die<br />

VTH-Kompetenzplattform Digitalisierung bietet dem Technischen Handel ein<br />

zentrales Forum.«<br />

www.vth-verband.de<br />

www.vth-qualitaetspartner.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304728)<br />

Kompetenz in der<br />

Schleuderrad-Strahltechnik<br />

Wir bieten neue und gebrauchte<br />

Schleuderrad-Strahlanlagen<br />

einschließlich Förder- und<br />

Filtersystem an.<br />

Zum Produktprogramm gehören:<br />

• Verschleiß- und Ersatzteile<br />

• Reparatur und (Fern-)Wartung<br />

• Serviceleistungen<br />

… auch für Strahlmaschinen<br />

anderer Fabrikate.<br />

SCHULER VERÄUSSERT TECHNIKZENTRUM<br />

IN CHINA<br />

Göppingen. Die Schuler-Gruppe hat ihr Technikzentrum im nordchinesischen<br />

Tianjin an die Schweizer Feintool verkauft. Das mit Hauptsitz in Lyss<br />

ansässige Unternehmen wird in Tianjin auf Pressen von Schuler Präzisionskomponenten<br />

für die Automobilindustrie produzieren. Schuler selbst baut in<br />

China seine Marktposition als führender Hersteller für Anlagen der Umformtechnik<br />

weiter aus.<br />

www.schulergroup.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404747)<br />

AGTOS<br />

Gesellschaft für technische<br />

Oberflächensysteme mbH<br />

Gutenbergstraße 14<br />

D-48282 Emsdetten<br />

Tel. +49(0)2572 96026-0<br />

info@agtos.de<br />

www.agtos.de<br />

160-11/13-4c<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


58 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Schnelligkeit für die »verlängerte Werkbank«<br />

Darmstadt/Itzehoe. Unter anderem dank der Software von Lantek kann die Makro Handels-GmbH die Lieferung<br />

von Laserzuschnitten innerhalb von maximal 72 h nach Bestelleingang versprechen.<br />

Seit 2014 arbeitet die Makro Handels-<br />

GmbH u. Co. KG mit einer Software-Komplettlösung<br />

von Lantek. Für viele kleine<br />

Metallunternehmen mit großem Bedarf an<br />

Laserbrennteilen ist das norddeutsche<br />

Unternehmen die »verlängerte Werkbank«.<br />

Mit rd. 60 Mitarbeitern am Hauptsitz im<br />

schleswig-holsteinischen Itzehoe und am<br />

zweiten Standort im benachbarten Breitenburg<br />

Nordoe liefert es den Stahl selbst, die<br />

Werkzeuge zur Bearbeitung sowie Zuschnitte<br />

und bietet Anarbeitung. Für die Blechbearbeitung<br />

stehen die Laserschneidmaschinen<br />

»Domino« von Prima Power und<br />

»LC-3015-X1« von Amada, zwei Autogenschneidmaschinen<br />

von Esab und Messer<br />

Cutting sowie die »Magnum« von Stako für<br />

den Autogen- und Plasmabetrieb zur Verfügung.<br />

Wo früher Spezialwissen für jede<br />

Anlage gefragt war, kann die Makro Handels-GmbH<br />

jetzt ihre fünf Maschinen sowie<br />

alle betrieblichen Vorgänge vom Angebot<br />

über die Produktion bis zur Rechnung,<br />

Dokumentation und Lagerverwaltung mit<br />

einer einzigen Softwarelösung steuern. Die<br />

Software-Suite ersetzt heute die fünf bisherigen<br />

Programme. Den Zuschlag für die Neustrukturierung<br />

der Software-Architektur von<br />

Makro Handel bekam Lantek, »weil sie die<br />

Einzigen waren, die ein relativ komplettes<br />

Paket hatten«, erklärt Roland Thies, Abteilungsleiter<br />

Stahlanarbeitung. In intensiven<br />

Gesprächen klärten die beiden Partner den<br />

Ist-Stand und die Erwartungen, bevor Lantek<br />

eine individuelle Gesamtlösung mit einer<br />

einzigen CAD/CAM-Software zur Steuerung<br />

aller Maschinen sowie mit MES-Elementen<br />

und Bausteinen zur Angebotserstellung und<br />

Lagerverwaltung vorschlug. Vom alten Be -<br />

stand übrig geblieben ist lediglich die ERP-<br />

Software. Sämtliche Systeme der neuen<br />

Suite greifen auf eine gemeinsame Datenbank<br />

zurück. Damit hat das Unternehmen<br />

die Fehlerquote gesenkt und spart den Aufwand<br />

für die Fehlersuche.<br />

www.lanteksms.com<br />

/<br />

(sm 170404671)<br />

Biegetechnologie im Mittelpunkt<br />

Gullegem. Auf der Intec 2017 in Leipzig war die belgische LVD Company mit der Abkantpresse ToolCell 135/30<br />

sowie der integrierten CADMAN ® -Software vertreten und präsentierte Biegetechnologien und CAD-Software.<br />

Als Abkantpresse mit automatischem<br />

Werkzeugwechsel maximiert die ToolCell-<br />

135/30-Abkantpresse die Biegeproduktivität.<br />

Sie verfügt über ein integriertes Lager<br />

für die Werkzeugbestückung, das sich innerhalb<br />

der Maschine befindet. Die Werkzeuge<br />

werden automatisch und präzise eingesetzt,<br />

wodurch keine manuelle Einstellung mehr<br />

erforderlich ist. Während der Bediener Teile<br />

für den Folgeauftrag vorbereitet, entlädt die<br />

Maschine automatisch den Werkzeugsatz<br />

und setzt den nächsten ein. Die Messgeräte<br />

übertragen die digitalen Informationen in<br />

Echtzeit an die CNC-Steuereinheit, die diese<br />

verarbeitet und daraufhin die Tiefe einstellt,<br />

um den richtigen Winkel zu erhalten. Auf<br />

der Intec wurde außerdem die CADMAN- B-<br />

Software vorgeführt. CADMAN-B schafft<br />

die Verbindung zwischen virtueller Fertigungstechnik<br />

und realen Biegevorgängen.<br />

Nach dem Import eines 3-D-CAD-Teils kalkuliert<br />

CADMAN-B die Biegezugaben und<br />

legt die optimale Biegereihenfolge sowie die<br />

(Foto: LVD)<br />

Messpositionen fest. Diese Sachkompetenz<br />

basiert auf den CADMAN-Algorithmen für<br />

die Entfaltung und Kollisionsberechnung<br />

während des Biegevorgangs.<br />

www.lvdgroup.com<br />

/<br />

(sm 170404697)<br />

Die ToolCell ist mit der patentierten, adaptiven und<br />

prozessinternen Biegetechnologie Easy-Form ® Laser (EFL)<br />

ausgestattet, die die Einheitlichkeit vom ersten bis zum letzten Teil<br />

sicherstellt.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 59<br />

Optimale Lagerung direkt an der Bearbeitungsmaschine<br />

Winsen/Luhe, Gelnhausen. Mit dem Schubfachregal für Bleche ermöglicht die LagerTechnik Hahn & Groh GmbH<br />

ein sauberes Handling bei der RBS Förderanlagen GmbH.<br />

Eine einfache Regalbeschickung bei<br />

großer Zeitersparnis und ein materialschonendes<br />

Handling empfindlicher Bleche sind<br />

die Vorteile des Schubfachregals für Bleche<br />

der LagerTechnik Hahn & Groh. Aktuell stattete<br />

das Unternehmen die RBS Förderanlagen<br />

GmbH in Gelnhausen mit einem Blechtafelregal<br />

mit sieben Auszugsfächern sowie<br />

einer Dachablage für GF-Bleche aus. Das an<br />

die RBS Förderanlagen GmbH gelieferte<br />

Regal nimmt in den Auszugsfächern sowie<br />

der Dachablage jeweils Formate von<br />

3.000 mm x 1.500 mm mit einem Gewicht<br />

von 2.000 kg auf, insgesamt also 16.000 kg.<br />

Die kugelgelagerten Schubladen für liegende<br />

Bleche werden manuell oder elektrisch<br />

per Knopfdruck auf den Führungsschienen<br />

der offenen Türen ausgezogen. So kann<br />

jedes einzelne, vollkommen freiliegende<br />

Blech bequem auf die Blechbearbeitungsmaschine<br />

gelegt und unmittelbar weiterverarbeitet<br />

werden. Bei der RBS Förderanlagen<br />

Blechtafelregal mit sieben Auszugs fächern sowie einer Dachablage für GF-Bleche<br />

GmbH steht das Regal neben einer Laseranlage<br />

und wird mit einem Vakuumheber<br />

bedient. Die Bleche können direkt vom<br />

Regal auf die Maschine gelegt werden; ein<br />

weiterer Arbeitsschritt ist nicht notwendig.<br />

www.lagertechnik-hamburg.de<br />

/<br />

(Foto: LagerTechnik Hahn & Groh)<br />

(sm 170404668)<br />

<br />

Unsere Passion, die Planheit<br />

zu messen, gibt Ihnen die<br />

vollständige Prozesskontrolle<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


60 K Edelstahl<br />

Nachhaltiges Bauen mit Edelstahl Rostfrei<br />

von Diana Fischer*<br />

Vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, der<br />

Verknappung natürlicher Ressourcen, zahlreicher umwelt- und gesundheitsgefährdender<br />

Einflüsse und steigender Abfallmengen hat die Bedeutung<br />

von Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren stetig zugenommen.<br />

Hierbei beweist das Bauen mit Edelstahl Rostfrei, dass wirtschaftliche und<br />

ökologische Aspekte problemlos im Einklang mit sozialen Bedürfnissen<br />

nach Gesundheit und Gestaltungsvielfalt stehen können.<br />

Der Baubereich ist ein wesentliches<br />

Handlungsfeld, um den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den natürlichen Ressourcen<br />

zu optimieren und gleichzeitig soziokulturelle<br />

Aspekte zu stärken. In den vergangenen<br />

Jahren wurden daher von verschiedenen<br />

Verbänden und Institutionen wesentliche<br />

Kriterien für Bauwerke und Bauprodukte<br />

definiert, die bei der Planung von<br />

Gebäuden beachtet werden sollten und sich<br />

eindeutig den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />

zuordnen lassen:<br />

• ökonomische Kriterien, z. B. geringe<br />

Lebenszykluskosten, Planungssicherheit<br />

und Werthaltigkeit;<br />

• ökologische Kriterien, z. B. Energie- und<br />

Ressourceneffizienz sowie die Senkung<br />

von Emissionen und anderen negativen<br />

Umweltauswirkungen;<br />

• soziale Kriterien, z. B. Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz, Nutzerkomfort,<br />

Funktionalität, Gestaltung.<br />

* Ingenieurbüro Fischer, Krefeld<br />

Die Ausführungen basieren auf der ISER-Dokumentation<br />

804, die kostenfrei bei der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei, E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de,<br />

angefordert werden kann.<br />

Rechtliche und normative<br />

Grundlagen<br />

Im Zuge der europäischen Leitmarktinitiative<br />

wurden im Leitmarkt »Nachhaltiges Bauen«<br />

zahlreiche Verordnungen und Richtlinien fortentwickelt,<br />

um das Nachhaltige Bauen stärker<br />

zu fördern. Hierzu gehören unter anderem<br />

die Novellierung der ehemaligen Bauproduktenrichtlinie<br />

(jetzt Bauproduktenverordnung)<br />

und die Überarbeitung der in Deutschland im<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz umgesetzten Ab -<br />

fallrahmenrichtlinie. In diesem Zusammenhang<br />

wurden auch in vielen weiteren Richtlinien<br />

und Verordnungen die Anforderungen<br />

an den Umwelt- und Ge sundheitsschutz verschärft.<br />

Beispiele hierfür sind die Gebäuderichtlinie<br />

und die Energieeinsparverordnung,<br />

die Industrieemissionsrichtlinie oder die<br />

Grundwasserschutzrichtlinie.<br />

Für die Erstellung von Normen für das<br />

Nachhaltige Bauen ist in Europa vor allem<br />

das technische Komitee CEN/TC 350 verantwortlich,<br />

das u. a. die Normen EN 15804 für<br />

die Erstellung von Umwelt-Produktdeklarationen<br />

und EN 15643 für die Bewertung der<br />

Nachhaltigkeit von Gebäuden entwickelt<br />

hat. Auf internationaler Ebene wurden<br />

zudem die für die Erstellung von Ökobilanzen<br />

wichtigen Normen ISO 14025 und ISO<br />

14040 ff. entwickelt. Alle Normen wurden<br />

in Abstimmung mit dem Deutschen Institut<br />

für Normung (DIN) erarbeitet und nach ihrer<br />

Veröffentlichung durch das CEN bzw. ISO<br />

auch in Deutschland als DIN EN bzw. DIN EN<br />

ISO eingeführt.<br />

Nachhaltigkeitszertifikate<br />

für Gebäude<br />

Die Nachhaltigkeit im Bauwesen kann<br />

immer nur am gesamten Bauwerk bewertet<br />

werden, nicht allein auf Produktebene. Es<br />

gibt also kein »nachhaltiges Bauprodukt«.<br />

Dennoch existieren Aspekte und Kriterien<br />

auf Produktebene, die entscheidend sein<br />

können, ob ein Bauwerk insgesamt ein<br />

hohes Maß an Nachhaltigkeit erreichen<br />

kann. Hierbei ist die Betrachtung des vollständigen<br />

Lebenszyklus des Bauwerks und<br />

der eingesetzten Bauprodukte eine wesentliche<br />

Neuerung beim Planen und Bauen<br />

nachhaltiger Gebäude: Während sich die<br />

bisherige Planung vorwiegend auf die<br />

Errichtungsphase konzentrierte, werden<br />

nun bereits von Anfang an auch die Nutzungsphase<br />

und der Rückbau des Gebäudes<br />

sowie die daran anschließende Verwertung<br />

der eingesetzten Bauprodukte beachtet.<br />

Um die Nachhaltigkeit eines Gebäudes zu<br />

ermitteln und zu bewerten, wurden in den<br />

vergangenen Jahren zahlreiche Bewertungssysteme<br />

entwickelt. Das DGNB-Zertifikat<br />

von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen (DGNB) basiert auf sechs Themenfeldern,<br />

von denen sich fünf direkt auf<br />

das Gebäude beziehen: Ökologie, Ökonomie,<br />

soziokulturelle und funktionale Aspekte,<br />

Technik und Prozesse. Das sechste Themenfeld<br />

bewertet die Qualität des Standortes.<br />

Für jeden Themenbereich wurden<br />

mehrere Nachhaltigkeitskriterien entwickelt,<br />

anhand derer die Planung und Bewertung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


(Foto: Gebr. Kufferath)<br />

Medienfassaden aus nichtrostendem<br />

Drahtgewebe mit integrierten LEDs können<br />

beliebig ferngesteuert werden und tragen<br />

somit zur lebendigen Gestaltung von Außenwie<br />

Innenräumen bei.<br />

(Foto: Gebr. Kufferath)<br />

der Gebäudequalität erfolgen kann. Aus<br />

allen Einzelbewertungen wird am Ende eine<br />

Gesamtnote ermittelt und, bei entsprechender<br />

Qualität, ein Zertifikat in Bronze (nur<br />

Bestandsgebäude), Silber, Gold oder Platin<br />

verliehen.<br />

Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen<br />

für Bundesgebäude (BNB) ist gewissermaßen<br />

das Schwestersystem des DGNB Zertifikats.<br />

Beide Systeme basieren auf einem<br />

gemeinsamen Grundsystem. Sie weisen<br />

jedoch im Detail einige Unterschiede auf, mit<br />

denen auf die unterschiedlichen Anforderungen<br />

der privaten Bauherren (DGNB) und<br />

öffentlichen Bauten (BNB) eingegangen<br />

wird.<br />

Das aus Amerika stammende LEED-System<br />

(Leadership in Energy and Environmental<br />

Design) wurde vom U.S. Green Building<br />

Council (USGBC) entwickelt. Mit mehreren<br />

zehntausend Zertifizierungen ist es derzeit<br />

weltweit eines der am häufigsten verliehenen<br />

Gebäudezertifikate. In Deutschland<br />

wird LEED vor allem von ausländischen<br />

Investoren gewählt, die damit beispielsweise<br />

eine Vergleichbarkeit unterschiedlicher<br />

Standorte sicherstellen wollen.<br />

BREEAM (Building Research Establishment<br />

Environmental Assessment Method) ist das<br />

(Foto: Binder & Sohn)<br />

Bauausführungen in Edelstahl Rostfrei verbinden funktionelle und dekorative Aspekte und<br />

erfüllen perfekt die ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien für Nachhaltiges<br />

Bauen.<br />

weltweit älteste Zertifizierungssystem für<br />

Gebäude. Neubauten werden nach BREEAM<br />

mit fünf Notenstufen ausgezeichnet (»Be -<br />

friedigend«, »Gut«, »Sehr gut«, »Exzellent«<br />

und »Herausragend«). Bestandsimmobilien<br />

können zudem noch mit »Ausreichend«<br />

bewertet werden.<br />

Ökonomische Qualität<br />

nichtrostender Stähle<br />

Die nachgewiesene Lebensdauer von Bauteilen<br />

aus Edelstahl Rostfrei beträgt nach<br />

Angabe des Bundesinstituts für Bau-, Stadtund<br />

Raumforschung (BBSR) für die meisten<br />

Anwendungsbereiche mehr als 50 Jahre.<br />

Über diesen Zeitraum hinausgehende Zeiten<br />

werden in dieser Quelle nicht betrachtet, da<br />

die derzeit angenommene Nutzungsdauer<br />

der Gebäude nach maximal 50 Jahren en -<br />

det. Tatsächlich haben Bauteile aus Edelstahl<br />

Rostfrei eine unbegrenzte Lebensdauer. Im<br />

Gegensatz zu anderen Materialien weist<br />

Edelstahl Rostfrei keine Abtragungsraten<br />

auf und kann daher problemlos auch über<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


62 K Edelstahl<br />

viele Jahrhunderte genutzt werden und<br />

somit mehrere Gebäudelebenszyklen überdauern.<br />

Die geringen Lebenszykluskosten von<br />

Edelstahl Rostfrei, die sich unter anderem<br />

durch seine Dauerhaftigkeit und seine nur<br />

geringen Aufwendungen für Reinigung, In -<br />

spektion und Wartung ergeben, sichern<br />

Bauherren eine hohe Wirtschaftlichkeit.<br />

Nach der Nutzung wird Edelstahl Rostfrei<br />

wiederverwendet oder ohne Qualitätsverlust<br />

beliebig oft recycelt. Edelstahlschrott ist<br />

schon heute ein wertvoller Rohstoff, dessen<br />

Marktwert in den kommenden Jahrzehnten<br />

aufgrund der in ihm enthaltenen Legierungselemente<br />

weiter zunehmen wird.<br />

Ökologische Qualität<br />

nichtrostender Stähle<br />

Nichtrostender Stahl wird zu etwa 75 bis<br />

90 % aus Stahlschrott und recycelten Legierungsmetallen<br />

hergestellt. Die Verwendung<br />

dieser sekundären Rohstoffe trägt zu einer<br />

hohen Rohstoffsicherheit bei. Zudem werden<br />

durch die Verwendung von recycelten<br />

Materialien Umweltwirkungen infolge von<br />

Erzabbau, Transporten und Aufbereitungsverfahren<br />

reduziert.<br />

Edelstahl Rostfrei ist gut für die Umwelt.<br />

Die Umweltdaten bestätigen, dass nichtrostender<br />

Stahl absolut inert und emissionsfrei<br />

ist. Er emittiert keine schädigenden Stoffe in<br />

Luft, Abwasser oder Boden. Selbst aggressive<br />

Bestandteile im Ablaufwasser von<br />

Dächern und Entwässerungssystemen können<br />

nicht zur Freisetzung von umweltschädigenden<br />

Stoffen führen.<br />

Soziokulturelle Qualität<br />

nichtrostender Stähle<br />

Edelstahl Rostfrei schützt die Gesundheit. Er<br />

altert nicht und wird weder rau noch rissig.<br />

Keime, Pilze und Bakterien finden keinerlei<br />

Haftgrund und er ist beständig gegen viele<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel.<br />

Ebenso leistet Edelstahl Rostfrei keinen<br />

Beitrag zur Brandlast eines Gebäudes. Er ist<br />

feuerbeständig, nicht brennbar und emittiert<br />

im Brandfall keine gefährlichen Rauchgase<br />

und trägt somit maßgeblich zum<br />

Sicherheitsempfinden des Menschen bei.<br />

Edelstahl Rostfrei wird im Bauwesen in<br />

unterschiedlichen Formen eingesetzt. Das<br />

Angebot reicht von standardisierten Bauprofilen,<br />

Blechen, Gittern und Geweben bis hin<br />

zu dreidimensional verformten Einzelstücken.<br />

Jedoch nicht nur tragende Elemente,<br />

auch vielfältige Oberflächendesigns erlauben<br />

absolute Gestaltungsfreiheit und eröffnen<br />

unter Nachhaltigkeitsaspekten neue Dimensionen<br />

der künstlerischen Kreativität. K<br />

« KONTAKT<br />

Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-835<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

(sm 170404735)<br />

KOSTENTRANSPARENZ ERHÖHT –<br />

PRODUKTIVITÄT UND EFFIZIENZ<br />

VERBESSERT<br />

Langenfeld. Einen wichtigen Schritt in Richtung<br />

Industrie 4.0 machten die Edelstahlwerke<br />

Schmees aus Langenfeld: mit der Ressourceneffizienzberatung<br />

der Effizienz-Agentur NRW kann<br />

das Unternehmen heute seine Produktionskosten<br />

verursachergerecht zuordnen. Diese Transparenz<br />

ermöglichte es Schmees, den Materialverbrauch<br />

um ca. 130 t pro Jahr zu senken.<br />

Die Edelstahlwerke Schmees produzieren am<br />

NRW-Standort Langenfeld und im sächsischen<br />

Pirna hochwertige Stahlgussteile u. a. für den<br />

Energiemaschinenbau. Pro Jahr werden ca. 2.200 t<br />

Stahl zu Gussteilen verarbeitet. Um Fertigung und<br />

Lagerhaltung effizienter zu gestalten, nutzte man<br />

die Ressourcenkostenrechnung RKR der Effizienz-<br />

Agentur NRW. Sie bildete die Datengrundlage für<br />

ein neu aufgesetztes ERP-System. »Die RKR ist ein<br />

Instrument zur ganzheitlichen Erfassung und Verbesserung<br />

von Material- und Energieproduktivität.<br />

Sie erfolgt nicht isoliert, sondern bezieht Kostenfaktoren<br />

wie Stundensätze, Maschinentaktung,<br />

Standzeiten, Ausschuss, Durchlaufzeiten, Personaleinsatz<br />

und Termintreue mit ein. Dadurch ist eine<br />

umfassende, verursachergerechte Kostenzuordnung<br />

möglich«, erläutert Ressourceneffizienz-<br />

Berater Matthias Graf von der Effizienz-Agentur<br />

NRW.<br />

www.schmees.com<br />

www.ressourceneffizienz.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404639)<br />

OUTOKUMPU LIEFERT STAHL<br />

FÜR BRÜCKE IN SCHWEDEN<br />

Espoo. Der finnische Rostfreierzeuger Outokumpu<br />

unterstützt mit der Lieferung von 600 t<br />

Forta LDX2404 die Restaurierung der schwedischen<br />

Brücke Söderströmsbron. Das Bauwerk, das<br />

die Altstadt von Stockholm mit dem Bezirk Södermalm<br />

verbindet, birgt vier Eisenbahnbrücken, die<br />

instandgesetzt werden müssen. Die 174 m lange<br />

Söderströmsbron, die im Jahr 1957 aus Kohlenstoffstahlelementen<br />

errichtet wurde, ist eine der<br />

infrastrukturellen Lebensadern der Stadt. Sie soll<br />

im laufenden und im kommenden Jahr für ein<br />

höheres Verkehrsaufkommen ausgerichtet werden.<br />

Hierfür werden die alten Träger durch eine<br />

Struktur aus nichtrostenden Duplexstählen er -<br />

setzt. Outokumpu schweißt die Stähle in seinem<br />

schwedischen Werk Degerfors passgenau.<br />

www.outokumpu.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404738)<br />

ROSTFREIERZEUGUNG WIEDER<br />

GESTIEGEN<br />

Brüssel. Nach einem geringfügigen Rückgang<br />

im Vorjahr ist die Erzeugung von nichtrostendem<br />

Stahl im Jahr 2016 weltweit um 10,2 % auf<br />

44,9 Mill. t gestiegen. Vorläufigen Angaben des<br />

International Stainless Steel Forum zufolge er -<br />

zeugten Chinas Stahlunternehmen 24,94 Mill. t.<br />

Das sind 15,7 % mehr als im Vorjahr. In Asien<br />

ohne China wuchs die Erzeugung um 4,8 % auf<br />

9,08 Mill. t. In der Region Westeuropa und Afrika<br />

stieg das Angebot um 2,4 % auf 7,70 Mill. t, in<br />

Amerika um 6,7 % auf 2,93 Mill. t. Die Rostfreierzeugung<br />

in Mittel- und Osteuropa ging erneut<br />

zurück, um 4,6 % auf 247.000 t.<br />

www.worldstainless.org<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404853)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Edelstahl K 63<br />

Neue Abschrecklinie für verbesserte<br />

Werkstoffeigenschaften<br />

Deutsche Edelstahlwerke produzieren noch besser und energieeffizienter<br />

Düsseldorf. Die Deutsche Edelstahlwerke GmbH (DEW) hat der SMS group<br />

die Abnahme für eine neue Abschrecklinie in ihrem Blockwalzwerk am<br />

Standort Witten erteilt. Die neue Abschrecklinie wurde hinter der<br />

bestehenden Walzstraße installiert und besteht aus einem Hubbalkenofen<br />

und einer Kühlstrecke.<br />

Die Realisierung dieses Projekts bedeutet<br />

für die DEW eine der wichtigsten und<br />

umfassendsten Investitionen der vergangenen<br />

Jahre, mit dem Ziel Walzprodukte qualitativ<br />

besser, energieeffizienter und klimaschonender<br />

zu produzieren.<br />

In nicht ganz zweijähriger, engster Zusammenarbeit<br />

hat die DEW der SMS group noch<br />

im Dezember 2016 die Endabnahme erteilt.<br />

Die neue Abschrecklinie, die in dieser Art<br />

erstmalig umgesetzt wurde, ist für Rundstäbe<br />

im Abmessungsbereich von 55 bis<br />

250 mm Durchmesser und Längen von vier<br />

bis 17 m konzipiert. Die gewalzten Qualitäten<br />

umfassen sämtliche Edelstähle, unter<br />

anderem Kugellagerstahl, RSH-Sorten (rost-,<br />

säure- und hitzebeständige Stähle) sowie<br />

Edelbau- und Werkzeugstähle.<br />

Auf der neuen Abschrecklinie wird die<br />

vorhandene Walzhitze genutzt, um durch<br />

gezieltes Abschrecken des Stabs die ge -<br />

wünschten Werkstoffeigenschaften einzustellen.<br />

Hierzu werden die Stäbe direkt über<br />

einen Rollgang dem Wiedererwärmungsofen<br />

zugeführt. Dieser gleicht die bis zu<br />

diesem Zeitpunkt entstandenen Wärmeverluste<br />

aus. Nach der Wiedererwärmung auf<br />

eine gezielt einzustellende Temperatur wird<br />

das Material einer Kühlstrecke zugeführt, in<br />

der es gleichmäßig und kontrolliert auf die<br />

gewünschte Endtemperatur abgekühlt wird.<br />

Anschließend verlässt das Material über das<br />

Kühlbett den Bereich des Walzwerks.<br />

Neben den Maschinenausrüstungen lieferte<br />

die SMS group die Prozessmodelle<br />

CCT ® (Controlled Cooling Technology) und<br />

SMSPrometheus zur Offline-Vorbestimmung<br />

und -Berechnung der erforderlichen Prozessparameter.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

Integration einer neuen Wärme behandlungslinie und Abschreck strecke in die bestehende<br />

Walzlinie in Witten.<br />

(sm 170404787)<br />

(Foto: SMS group)<br />

Wir sind die Branchenspezialisten<br />

für den Handel!<br />

Setzen Sie auf Erfahrung aus über<br />

20 Jahren ERP-Entwicklung und mehr<br />

als 1.200 Kundenprojekten.<br />

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www.gws.ms oder erpsystem.de<br />

Eine Gesellschaft der<br />

Unternehmensgruppe<br />

Fiducia & GAD IT AG<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


64 K Edelstahl<br />

Klasse statt Masse<br />

Europäische Erzeuger von Qualitätsstählen müssen<br />

Niveau steigern<br />

Düsseldorf. Weiter wachsende Überkapazitäten werden die europäischen<br />

Erzeuger von Qualitätsstählen zunehmend unter Druck setzen. Es sei denn,<br />

sie übertrumpfen die internationalen Wettbewerber mit innovativen Ideen<br />

und einem außerordentlichen Qualitätsniveau. Auch die Händler müssen<br />

sich inmitten zunehmender Handelshemmnisse noch stärker behaupten.<br />

Die Sicherung der Wettbewerbsvorteile<br />

bleibt das Hauptthema der europäischen<br />

Erzeuger von Qualitätsstählen. Sie haben<br />

aber gute Chancen, wenn sie vermehrt in<br />

Anlagen zur Erweiterung ihrer technischen<br />

Fähigkeiten und zur Steigerung des Qualitätsniveaus<br />

investieren. Diesen positiven<br />

Ausblick gab Volker Schneider von der Ma -<br />

nagementberatung RCG AG den Teilnehmern<br />

des Q & E-Tages 2017 Anfang Februar<br />

in Düsseldorf. Auf Einladung des Bundesverbandes<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) und<br />

der Edelstahlhandelsvereinigung (EHV) be -<br />

richtete er über die aktuelle Marktentwicklung<br />

von Qualitäts- und Edelbaustählen.<br />

Der Referent ist überzeugt, dass die Kapazitäten<br />

für die Erzeugung von Qualitätsstählen<br />

(SBQ – special bar quality) auch in den<br />

Qualitäts- und Edelbaustähle: globale Nachfrage (Mill. t)<br />

e)<br />

geschätzt<br />

46,6 46,6<br />

26,9<br />

1,6<br />

6,1<br />

0,8<br />

0,8<br />

8,1<br />

2,3<br />

27,4<br />

1,5<br />

5,3<br />

0,7<br />

0,9<br />

8,5<br />

2,3<br />

48,1 48,1 48,2<br />

27,7<br />

1,4<br />

6,5<br />

0,6<br />

1,2<br />

8,8<br />

2,0<br />

28,3<br />

1,4<br />

5,5<br />

0,8<br />

1,2<br />

9,2<br />

1,8<br />

2012 2013 2014 2015 2016 e<br />

kommenden Jahren die Nachfrage in allen<br />

Regionen übersteigen werden. Dieses Un -<br />

gleichgewicht verstärke sich wegen des<br />

geplanten Kapazitätsausbaus noch.<br />

Die Großabnehmerin<br />

Automobilindustrie<br />

dürfte weiter<br />

wachsen, viele<br />

Qualitätsstähle einsetzen<br />

und so die<br />

Lage etwas entspannen.<br />

Zugleich<br />

steige die Nachfrage<br />

nach Fahrzeugen vor allem in Asien und<br />

in den Schwellenländern, wo in Zukunft<br />

vornehmlich das Wachstum stattfinde.<br />

Die Erzeuger von Qualitätsstählen spüren<br />

diesen Druck bereits. Er zeigt sich besonders<br />

28,3<br />

1,2<br />

5,2<br />

0,8<br />

1,3<br />

9,5<br />

1,9<br />

Asien<br />

in sinkenden finanziellen Ergebnissen.<br />

Schneider zufolge wird dieses Margenproblem<br />

künftig zu einem Kostenproblem.<br />

Unsicherheiten durch<br />

Protektionismus der US-Politik<br />

Den Stahlhändlern geht es nicht besser. Sie<br />

müssen sich mit den weltweit steigenden<br />

protektionistischen Tendenzen auseinandersetzen<br />

und den Unwägbarkeiten, die aus<br />

den Veränderungen in den USA resultieren.<br />

Der Markt ist nicht rosig. Im Jahr 2016<br />

stieg die globale Nachfrage nach Qualitätsstählen<br />

nur geringfügig auf 48,2 (Vj<br />

48,1) Mill. t. Davon beanspruchten Asien<br />

28,3 Mill. t, Europa 9,5 Mill. t und Nordamerika<br />

5,2 Mill. t. Die Abnehmer stammten zu<br />

65 % aus der Automobilbranche, zu 20 %<br />

aus dem Maschinenbau und zu 10 % aus<br />

der Bauindustrie. Die anziehende Nachfrage<br />

in Europa (EU + 4,2 %, anderes Europa<br />

»<br />

Zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen müssen<br />

europäische Produzenten von Qualitätsstählen (SBQ)<br />

vermehrt in Anlagen zur Erweiterung ihrer technischen<br />

Fähigkeiten und zur Steigerung des Qualitätsniveaus<br />

investieren.<br />

Südamerika<br />

Nordamerika<br />

Mittlerer Osten & Afrika<br />

Andere Europa<br />

EU-28<br />

GUS<br />

Quelle: Berechnungen/Analysen von RCG<br />

+ 11,1%) und in Asien (+ 1,3 %) kompensierte<br />

die Rückgänge in anderen Regionen,<br />

wie Südamerika (– 6,3 % ) und der Gemeinschaft<br />

Unabhängiger Staaten (– 4,6 %).<br />

Das Verhältnis zwischen Angebot und<br />

Nachfrage wird Schneider zufolge in den<br />

nächsten Jahren noch weiter auseinanderklaffen.<br />

Weltweit ist der Ausbau der Erzeugungskapazitäten<br />

um rd. 7 Mill. t geplant<br />

mit Schwerpunkten auf den Philippinen, in<br />

China und in Vietnam.<br />

Die Volksrepublik China setzt gegenwärtig<br />

15 Mill. t Qualitätsstahl ein. Wichtigste<br />

Abnehmerindustrie ist der Automobilbau.<br />

Der Bedarf der Windkraftindustrie steigt, die<br />

Öl- und Gasindustrien fragen stabile Mengen<br />

nach. Der sinkende Bedarf im Schwermaschinenbau<br />

hält noch an, eine Erholung<br />

ist nicht in Sicht.<br />

China ist fast autark<br />

China deckte 2016 den Bedarf an Qualitätsstählen<br />

zu 95 % selbst. Dort existieren 53<br />

Erzeugungsstätten mit einer Gesamtkapazität<br />

von 25 Mill. t. Den Löwenanteil liefern<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Edelstahl K 65<br />

die sechs Unternehmen CITIC, Shagang,<br />

HBIS, Baosteel, HISGC und Dongbei. Die<br />

Importquote lag stabil bei 0,4 Mill. t. Exporte<br />

von 2,9 Mill. t gingen vor allem nach Asien,<br />

ein Drittel aber auch nach Europa und<br />

Amerika.<br />

In Europa bestand 2016 der größte Bedarf<br />

an Qualitätsstählen in Deutschland mit<br />

2 Mill. t und in Italien mit 1,2 Mill. t. Deutschland<br />

setzte 1,5 Mill. t Stabstahl und 0,5 Mill. t<br />

Halbzeug ein. In Europa verfügen 41 Qualitätsstahlwerke<br />

über eine Gesamtkapazität<br />

von 14,2 Mill. t, darunter auch hochwertige<br />

Walzdrähte. Der europäische Importmarkt ist<br />

vor allem durch Importe aus anderen Regionen<br />

gewachsen. In jüngster Vergangenheit<br />

stieg überwiegend der Anteil aus Asien.<br />

Nach Einschätzung des Referenten lässt<br />

sich der globale Qualitäts<strong>stahlmarkt</strong> in drei<br />

Cluster einteilen. Zum lokalen Cluster zählt<br />

Nordamerika, da dort der Löwenanteil der<br />

Nachfrage durch die Binnenproduktion<br />

gedeckt wird und der Handel nur einen<br />

geringen Anteil ausmacht. Europa wird dem<br />

regionalen Cluster zugeteilt. Hier deckt die<br />

EU-Importmarkt von Qualitäts- und Edelbaustählen<br />

6,2<br />

e)<br />

geschätzt<br />

0,2<br />

0,3<br />

0,7<br />

4,8<br />

6,3<br />

0,3<br />

0,4<br />

0,7<br />

4,8<br />

6,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,7<br />

5,0<br />

6,8<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,7<br />

5,0<br />

2012 2013 2014 2015 2016 e<br />

Erzeugung in der Region einen großen Teil<br />

des Bedarfes. Handel findet größtenteils mit<br />

europäischen Nachbarländern statt. Die<br />

Volksrepublik China ist ein Beispiel für einen<br />

7,2<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,7<br />

5,1<br />

Andere Regionen und<br />

Abweichungen mit<br />

exportorientierter Berechnung<br />

Importe aus Asien<br />

Importe aus anderen<br />

europäischen Ländern<br />

Importe aus GUS-Ländern<br />

Lieferungen innerhalb der EU<br />

Quelle: Berechnungen/Analysen von RCG<br />

globalen Cluster, da mit zunehmender Erzeugung<br />

auch die Exporte steigen – bevorzugt<br />

in benachbarte asiatische Länder, aber auch<br />

nach Europa und Nordamerika. kibi/WS K<br />

(sm 170404739)<br />

INFO:<br />

VDW – Generalkommissariat EMO Hannover 2017<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main · GERMANY<br />

Tel.: +49 69 756081-0 · Fax: +49 69 756081-74<br />

emo@vdw.de · www.emo-hannover.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


66 K Edelstahl<br />

Automatisiertes Edelstahlsägen<br />

Zeit und Kosten sparen mit einer Hochleistungssäge von Behringer<br />

Kirchardt. Vieles spricht für den Einsatz vollautomatischer Anlagensysteme,<br />

beispielsweise zum Kommissionieren von Edelstahlstangenmaterial.<br />

Das Hantieren mit der schweren, massiven Rohware birgt<br />

Gefahrenpotenzial und die Fehlerhäufigkeit, gerade bei parallel zu<br />

bearbeitenden Aufträgen, ist nicht zu unterschätzen. Vollautomatisierte<br />

Anlagen helfen Händlern und Kunden gleichermaßen.<br />

Produktionsoptimierung und Effektivitätssteigerung<br />

mithilfe vollautomatisierter<br />

Anlagen im Edelstahlhandel rechnet sich binnen<br />

kurzer Zeit. Denn ein perfekt angepasstes<br />

System aus automatisierten Fördersystemen,<br />

einer leistungsstarken Sägelösung und<br />

flexibler Abschnittsortierung spart enorm<br />

Zeit, da notwendige Nebentätigkeiten, wie<br />

Beladen oder Kommissionieren hauptzeitparallel<br />

erfolgen können. Gerade im Edelstahlhandel<br />

sind große Serien eher selten;<br />

Einzelschnitte und häufige Stangenwechsel<br />

die Regel. Dem Materialhandling fällt dementsprechend<br />

eine große Rolle zu. Bei der<br />

Automatisierung stehen Flexibilität und Be -<br />

dienerfreundlichkeit an oberster Stelle. Der<br />

Bediener wird durch die Anlage maximal<br />

unterstützt und kann sich schwerpunktmäßig<br />

um die Materialbereitstellung kümmern.<br />

Die Beladung des zufuhrseitigen Stangenlademagazins<br />

erfolgt in der Regel mittels<br />

Hallenkran oder Stapler direkt aus dem<br />

Lager. Alternativ ist ebenso die direkte An -<br />

bindung eines Kassettenlagers möglich.<br />

Durch die eindeutige Facheinteilung können<br />

die Sägeaufträge einfach auf die verschiedenen<br />

Ausgangsmaterialien verteilt und<br />

bearbeitet werden. Markierungen vor dem<br />

Trennen ermöglichen nach dem Schnitt eine<br />

genaue Zuordnung der Abschnitte.<br />

Hauptzeitparallel sägen<br />

und kommissionieren<br />

Optimal geeignet für den Sägeprozess ist<br />

eine automatische Hochleistungsbandsägeanlage<br />

der HBM-Baureihe von Behringer<br />

zum Trennen von Rundmaterialien etwa aus<br />

Edelstahl, Duplexstahl oder Buntmetall.<br />

»Um den Anlagendurchsatz zu maximieren,<br />

arbeiten unsere Kunden selbstverständlich<br />

auch mit Hartmetall-Sägebändern«, erläutert<br />

Achim Müller, Vertriebsleiter bei Behringer<br />

in Kirchardt.<br />

Ein echtes Plus für Kunden, die Edelstahl<br />

oder schwer zerspanbare Werkstoffe zu<br />

sägen haben, ist die Speed-Cutting-Ausrüstung<br />

(SC-Kit) an der Hochleistungsbandsägemaschine<br />

HBM. Sehr eindrucksvoll be -<br />

legen dies Schnittleistungen und Bandstandzeiten,<br />

die bis vor Kurzem noch als<br />

unvorstellbar galten. Ermöglicht wird es<br />

durch die Kombination verschiedener Features,<br />

die das SC-Kit auszeichnen. Ein<br />

schweres, spielfreies Getriebe und der leistungsstarke<br />

Sägeantrieb gewährleisten<br />

einen präzisen Schnitt mit Schnittgeschwindigkeiten<br />

bis 200 m/min. Ein Servo-Vorschubsystem<br />

in Verbindung mit einer<br />

Schnittkraftregelung sorgt für einen konstanten<br />

Spanabtrag durch lineare Vorschubbewegung.<br />

Dies wirkt sich positiv auf die<br />

Standzeit der Sägebänder aus und ermöglicht<br />

hohe Schnittleistungen. Darüber hinaus<br />

sind die Bandführungen gegenüber der<br />

Standard-HBM modifiziert und an den<br />

Hochleistungsbetrieb angepasst. In Verbindung<br />

mit einer optimalen Kühlmittelzufuhr<br />

über Spezialdüsen direkt in den Schnittkanal<br />

(Fotos: Behringer)<br />

Zufuhrseitig gelangen die Edelstahlstangen zunächst per Hallenkran<br />

auf einen Querförderer. Die Stäbe werden mittels eines Dorns<br />

vereinzelt, auf die Zufuhrrollenbahn geschoben und in die Sägeanlage<br />

befördert.<br />

Abfuhrseitig nimmt ein Abschnittgreifer die gesägten Teile<br />

auf und transportiert sie zur entsprechenden Sortierbox.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Edelstahl K 67<br />

sowie einer Kühlmittelreinigungsanlage<br />

erhöht sich die Bandstandzeit um ein Vielfaches.<br />

Ein durchdachtes Spänereinigungskonzept<br />

über sich selbst nachstellende Doppelbürsten<br />

und ein groß dimensionierter<br />

Späneförderer sorgen für eine zuverlässige<br />

Sägebandreinigung und einen prozesssicheren<br />

Späneabtransport aus der Maschine.<br />

Im Anschluss an den Sägeprozess zieht<br />

ein Greifer der Abschnittsortierung die Fertigteile,<br />

Anschnitte und kurzen Reststücke<br />

zunächst von der Schnittstelle weg und legt<br />

sie auf einer Rollenbahn mit zwischenliegenden<br />

Abdeckplatten ab. Durch die Abschiebeeinrichtung<br />

können die Teile beidseitig<br />

von der Abfuhrrollenbahn entsorgt werden.<br />

Für lange und schwere Abschnitte kann ein<br />

Stablager mit teilweise geschlossenem Tisch<br />

eingerichtet werden. Anschnitte und Reststücke<br />

gelangen in dafür vorgesehene Be -<br />

hälter. Die Gutteile werden auftragsbezogen<br />

in verschiedene Ablagepositionen auf der<br />

Anlage, in Behälter oder in Schubladensysteme<br />

verteilt.<br />

Die Vorteile eines vollautomatisierten Systems<br />

liegen auf der Hand: »Ein System mit<br />

einer HBM-SC-Kit bedeutet immer eine<br />

Kapazitätssteigerung bei gleichbleibendem<br />

Personalstamm unter bester Ausnutzung<br />

der bestehenden Platzverhältnisse«, erklärt<br />

Geschäftsführer Christian Behringer. Ohne<br />

Unterbrechung des Automatikprozesses<br />

erfolgen die Be- und Entladetätigkeiten –<br />

eine enorme Zeitersparnis!<br />

Die Investition in vollautomatisierte Anlagen<br />

rechnet sich auch mit Blick auf den de -<br />

Verschiedene<br />

Schubladen und<br />

Gitterboxen auf einer<br />

Seite der Abfuhrrollenbahn<br />

nehmen die<br />

Gutteile auf. Sie lassen<br />

sich zur Entladung<br />

einfach und problemlos<br />

herausziehen. Die<br />

Anlage erkennt<br />

automatisch, dass eine<br />

Schublade ausgefahren<br />

ist und entsorgt hier<br />

nichts hinein<br />

mografischen Wandel. »Schon heute zeichnet<br />

sich ein Fachkräftemangel ab, den wir<br />

mit einer weitreichenden Automatisierung<br />

unserer Anlagen entschärfen können«,<br />

ergänzt er. Nicht zuletzt hinsichtlich künftiger<br />

Entwicklungen, etwa bei der Vernetzung<br />

von Maschinen untereinander, sei die<br />

Behringer GmbH auf dem richtigen Weg.<br />

Die Anbindung an gängige ERP-Systeme ist<br />

kein Problem, wodurch die Anlage wichtige<br />

Kriterien hinsichtlich Industrie 4.0 erfüllt.<br />

Vom ersten Schnitt an kann die Gesamtanlage<br />

reale Aufträge abarbeiten, wenn die<br />

Mitarbeiter der Sägerei bereits vor der<br />

Abnahme und Inbetriebnahme des Sägesystems<br />

die Möglichkeit einer intensiven<br />

Schulung in Anspruch nehmen. »In ruhiger<br />

Atmosphäre, ohne Ablenkung durch das<br />

Tagesgeschäft, lassen sich die wichtigsten<br />

Punkte rund um die Säge und die Peripherie<br />

besser erlernen und diskutieren«, so Vertriebsleiter<br />

Achim Müller. Dies erspare dem<br />

Kunden Zeit und auch Kosten für unnütz<br />

gesägtes Material oder kostspielige Fehler<br />

durch unsachgemäße Bedienung, fasst er<br />

die Vorteile des Schulungspakets zusammen.<br />

(sm 170404777) K<br />

« KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

Entlang der Abfuhrrollenbahn befinden sich verschiedene Schubladen,<br />

Gitterboxen oder Querförderer für die unterschiedlich langen<br />

Abschnitte. Eine Markierung vor dem Sägeschnitt erlaubt eine präzise<br />

Zuordnung der Teile.<br />

Ein Reststücklager auf der Zufuhrseite übernimmt die Stangen, von<br />

denen nur wenige Schnitte abgesägt wurden und die zurück ins<br />

Materiallager gehen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


68 K Edelstahl<br />

Längslagersystem optimiert Fertigungsabläufe<br />

in der Edelstahlverarbeitung<br />

Organisationstalent für die Auftragsfertigung<br />

Achern/Weimar. Um die komplexen Abläufe in der Rohmaterial versorgung<br />

und Kommissionierung zu vereinfachen und zu vereinheitlichen, investierte<br />

die Jörg Schneider Edelstahlverarbeitung in ein automatisches Lagersystem<br />

des Typs Uniline von Kasto. Dieses hilft mit seiner dynamischen Technik<br />

und einer intelligenten Steuerung, die Informations- und Materialflüsse<br />

effizienter und transparenter zu gestalten.<br />

Von der Großküche über die Lebensmittel-<br />

und Pharmaindustrie bis zur Mikroelektronik<br />

und zum Maschinenbau kommen<br />

die Produkte der Jörg Schneider Edelstahlverarbeitung<br />

e. K. zum Einsatz. Das inhabergeführte<br />

Weimarer Unternehmen ist auf<br />

hygienesensible Betriebseinrichtungen aus<br />

Edelstahl spezialisiert. Die hohe Variantenvielfalt<br />

ist eine Mammutaufgabe für die<br />

interne Logistik: 4.000 bis 6.000 Teile sind<br />

in der Produktion gleichzeitig im Umlauf.<br />

Das Leistungsspektrum reicht von der Konstruktion<br />

und Produktentwicklung über<br />

sämtliche Fertigungsschritte wie Laserschneiden,<br />

Biegen, Schweißen und Oberflächenbearbeitung<br />

bis zur termingerechten<br />

Auslieferung mit dem eigenen Fuhrpark.<br />

Effiziente und transparente Abläufe im<br />

internen Materialfluss sind für den Edelstahlspezialisten<br />

von zentraler Bedeutung,<br />

die komplette Fertigung ist just-in-time auf<br />

die Auslieferung hin getaktet.<br />

Kapazitäten erweitern und<br />

Logistikabläufe optimieren<br />

Da die manuelle Kragarmlagerung an ihre<br />

Grenzen stieß, entschloss sich das Unternehmen,<br />

die Rohmaterialversorgung und<br />

die Kommissionierung in einem gemeinsamen,<br />

modernen Lagersystem zu vereinen.<br />

Mit diesen Anforderungen wandte es sich<br />

an die Kasto Maschinenbau GmbH & Co.<br />

KG. Zusammen mit dem Edelstahlverarbeiter<br />

suchten die Kasto-Mitarbeiter nach einer<br />

Lösung, die die geforderten Aufgaben bestmöglich<br />

erfüllt. Gemeinsam entschied man<br />

sich für das Längslagersystem Uniline, das<br />

speziell zur effektiven Materialbereitstellung<br />

an Bearbeitungsmaschinen und zum Kommissionieren<br />

konzipiert ist. Kasto baute das<br />

Lager als Silokonstruktion mit Dach- und<br />

Wandverkleidung direkt an eine der bestehenden<br />

Fertigungshallen von Schneider an.<br />

Mit einer Systemhöhe von 14,5 m bietet es<br />

auf einer kompakten und schmalen Grundfläche<br />

bis zu 750 Lagerplätze für Langgut,<br />

flächige und voluminöse Waren mit Längen<br />

bis zu 6 m und maximal 1 m Höhe. Als La -<br />

dungsträger kommen drei Typen von Systempaletten<br />

mit Traglasten bis 5.000 kg<br />

zum Einsatz. Diese nehmen flexibel unterschiedliche<br />

Blech- und Profilmaterialien,<br />

aber auch Europaletten, Kisten und Gitterboxen<br />

auf. Das Längslager hat drei Auslagerstationen<br />

in der Halle und zwei Einlagerstationen<br />

im Außenbereich, die über<br />

ein Regalbediengerät (RBG) angefahren<br />

werden. Zwischen 8.000 und 10.000 verschiedene<br />

Artikel bewahrt Schneider in dem<br />

Lager auf – vom Rohmaterial bis hin zu komplett<br />

montierten Baugruppen.<br />

Einfache Bedienung über<br />

Computer-Terminal<br />

Die Bedienung ist einfach: Jede Übergabestation<br />

hat ein Computer-Terminal, über das<br />

der Benutzer Ein- und Auslagerbefehle eingeben<br />

kann. Der Transport der Systempaletten<br />

zu und von den Lagerplätzen erfolgt<br />

vollautomatisch per RBG. Dieses verkürzt die<br />

Zugriffszeiten mit einer Hubgeschwindigkeit<br />

von bis zu 24 m/min und einer Längsfahrgeschwindigkeit<br />

bis zu 60 m/min. Dank der<br />

geringen Anfahrmaße beansprucht es zu -<br />

dem nur wenig Fläche. An den Übergabestationen<br />

bringen Querwagen und Kettenförderer<br />

die Ladungsträger ins Innere des<br />

Das Kasto-Längslagersystem Uniline bietet<br />

auf einer kompakten und schmalen<br />

Grundfläche bis zu 750 Lagerplätze für<br />

Langgut, flächige und voluminöse Waren mit<br />

Längen bis zu 6 m und maximal 1 m Höhe.<br />

« KONTAKT<br />

Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Edelstahl K 69<br />

Oben: Herzstück des Lagers ist ein<br />

dynamisches Regalbediengerät mit einer<br />

Hubge schwindigkeit von bis zu 24 m/min<br />

und einer Längsfahrgeschwindigkeit<br />

bis zu 60 m/min.<br />

Unten: An der Innenseite des Lagers sind drei<br />

Auslagerstationen für die unterschiedlichen<br />

Systempaletten vorhanden.<br />

Lagers und auch wieder hinaus. Die Mitarbeiter<br />

entnehmen das benötigte Material<br />

von Hand oder mit dem Stapler.<br />

(14070)<br />

Intelligente Steuerung für<br />

mehr Platz im Lager<br />

Die Steuerung erfolgt über das Lagerverwaltungssystem<br />

Kastologic. Dieses koordiniert<br />

alle Ablaufbewegungen des RBG und der<br />

Stationen und ermöglicht zudem eine permanente<br />

Bestandsführung. Die Systempaletten<br />

sind mit Barcodes ausgestattet, mit<br />

denen sich jeder Artikel lückenlos rückverfolgen<br />

lässt. Ein weiterer großer Vorteil ist<br />

die dynamische Fachhöhenverwaltung:<br />

Damit lassen sich Ladungsträger mit unterschiedlichen<br />

Auflagehöhen sicher und flexibel<br />

einlagern. Das System erfasst die Höhe<br />

der Palette und sucht selbstständig eine<br />

passende Stelle im Lager, an der diese Höhe<br />

noch frei verfügbar ist. Belegt die Palette<br />

dadurch mehrere Lagerfächer, werden diese<br />

geblockt und stehen für andere Ladungsträger<br />

nicht mehr zur Verfügung. Kasto integrierte<br />

die Lagerverwaltung zudem in das<br />

unternehmenseigene Produktionsplanungsund<br />

Steuerungssystem (PPS). Dies sorgt für<br />

zusätzliche Transparenz sowie einen einheitlichen<br />

Informations- und Materialfluss. Kastologic<br />

übernimmt Aufträge zum Ein- und<br />

Auslagern oder Kommissionieren direkt aus<br />

dem PPS. Sollte einmal eine Störung im<br />

Lager auftreten, lässt sich diese per Fernwartung<br />

meist schnell beheben. Das hilft, teure<br />

Anlagenstillstände auf ein Minimum zu<br />

reduzieren. »Wir konnten unsere Kapazitäten<br />

deutlich erhöhen, die Wege in unserer<br />

Produktion kürzer und effizienter gestalten<br />

und die Bestandstransparenz merklich steigern«,<br />

freut sich Jörg Schneider.<br />

K<br />

(Fotos: Kasto)<br />

(sm 170404704)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


70 K Edelstahl<br />

Abrasionsverhalten von austenitischen<br />

Edelstählen<br />

SuperExpanite-Oberflächenhärten verbessert Verschleißbeständigkeit<br />

Hillerød/Dänemark. Abrasiver Verschleiß ist vielfach ein großes Problem<br />

bei Edelstählen. Im Zuge stetiger Produktverbesserungen hat das<br />

Unternehmen Expanite die Bud Labs beauftragt, das trockene Abrasionsverhalten<br />

von unbehandelten und durch Expanite oberflächengehärteten,<br />

austenitischen 1.4404-Werkstoffen gemäß dem ASTM-G65-Verfahren zu<br />

untersuchen.<br />

Das ASTM-G65-Verfahren ist eine Standardmethode,<br />

um Abrasion mittels Sand-<br />

Gummirad-Versuchsaufbau gravimetrisch<br />

zu bestimmen. Hierbei wird der Gewichtsverlust<br />

als Maß für die Verschleißbeständigkeit<br />

herangezogen – je weniger Gewichtsverlust,<br />

desto besser die Verschleißbeständigkeit.<br />

Die Resultate sind klar: Der mittels<br />

SuperExpanite gehärtete 1.4404 zeigt eine<br />

um mehr als 60 % bessere Verschleißbeständigkeit<br />

als die unbehandelte Vergleichsprobe.<br />

Die abgebildete Tabelle beinhaltet die<br />

gemessenen Gewichtsverluste der beiden<br />

Proben.<br />

Keine Beschichtung<br />

Die Expanite-Behandlung entfernt die den<br />

Edelstahl bedeckende Oxidschicht temporär.<br />

Dadurch wird die kontrollierte Einbringung<br />

von Stickstoff und Kohlenstoff in das darunter<br />

liegende Material möglich. Die gehärtete<br />

Randzone ist dabei gekennzeichnet durch<br />

die Expansion der Materialstruktur. Bei Expanite<br />

nennt man diese Zone »Expanded Austenite,<br />

Expanded Martensite« – oder einfach<br />

Expanite.<br />

Mit den Expanite-Prozessen ist es möglich,<br />

die Oberflächenhärte bei Edelstählen<br />

um das bis zu 10fache zu steigern – unter<br />

Beibehaltung bzw. Verbesserung der Korrosionseigenschaften.<br />

Diese Prozesse können<br />

laut Unternehmensangaben als einzigartig<br />

angesehen werden, da sie für alle Arten von<br />

Edelstahlwerkstoffen geeignet sind: sowohl<br />

für austenitische und ferritische, als auch für<br />

martensitische und Duplex-Edelstähle. Da -<br />

bei sind extrem kurze Lieferzeiten von wenigen<br />

Werktagen möglich. Dies ist laut Unternehmensangaben<br />

ein Novum im Bereich des<br />

Oberflächenhärtens von Edelstählen.<br />

Die Expanite-Technologie kann zu einer<br />

signifikanten Wertsteigerung von Produkten<br />

verschiedenster Industriezweige führen –<br />

angefangen von Messern, Ventilen, Mischund<br />

Mahlgeräten für die Lebensmittelindustrie<br />

über Pumpen und Extrusionsschrauben<br />

sowie Bolzen und Scheiben bis hin zu Bauteilen<br />

für die Kraftstoffeinspritzung im Automotivebereich.<br />

Expanite offeriert drei verschiedene Prozesse,<br />

die jeweils gemäß Kundenanforderungen<br />

in Bezug auf Abrasion, Kaltverschweißen,<br />

Korrosion und Kratzbeständigkeit<br />

optimiert werden können. Das Unternehmen<br />

kann somit optimale Lösungen für<br />

verschiedene Anwendungen und Industrien<br />

entwickeln.<br />

www.expanite.com<br />

K<br />

/<br />

Über Expanite<br />

(sm 170404874)<br />

Expanite wurde im Jahr 2010 von drei Wissenschaftlern<br />

der Technischen Univer sität Dänemark<br />

gegründet. Der Stammsitz von Expanite ist in<br />

Hilleröd, Dänemark. Weitere Behandlungszentren<br />

sind in Twinsburg, Ohio und seit Kurzem in Frickenhausen,<br />

Deutschland.<br />

Abrasionsverhalten nach ASTM G65<br />

Gummirad-Durchmesser<br />

Beschreibung<br />

Ausgangsgewicht<br />

(g)<br />

Endgewicht<br />

(g)<br />

Masseverlust<br />

(g)<br />

Dichte*<br />

(g/cm 3 )<br />

Volumenverlust<br />

(mm 3 )<br />

Beginn<br />

Ende<br />

Loss<br />

(in)<br />

AVL<br />

(mm 3 )<br />

1.4404 160,0465 159,9784 0,0681 7,68 8,87 8,921 8,921 0,000 8,95<br />

1.4404 SuperExpanite 165,3589 165,3365 0,0224 7,68 2,92 8,921 8,921 0,000 2,94<br />

* angenommene Dichte<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Edelstahl K 71<br />

Neue Licht- und Drucklufttechnik spart Energie<br />

Hellenthal. Das Schoeller Werk hat rd. 800.000 € in ein neues Druckluftsystem und eine moderne<br />

LED-Beleuchtung in der Produktion investiert.<br />

Damit baut der Hersteller von längsnahtgeschweißten<br />

Edelstahlrohren die be -<br />

darfsgerechte und effiziente Steuerung des<br />

Energieeinsatzes weiter aus.<br />

Den Gesamtverbrauch und die Energiekosten<br />

senken, die Produktqualität steigern,<br />

das war das Ziel der umfangreichen Investitionen<br />

in eine neue Licht- und Drucklufttechnik<br />

im Schoeller Werk. Diese Maßnahme ist<br />

Bestandteil einer Serie von Investitionen, mit<br />

der das Werk am Rande des Nationalparks<br />

Eifel systematisch modernisiert wurde. Das<br />

Druckluftsystem ersetzt die bisher genutzten<br />

Kolbenkompressoren und sichert einen<br />

kontinuierlich prozesssicheren Betrieb des<br />

Maschinenparks mit ölfreier Druckluft. Das<br />

erhöht die Oberflächenreinheit der längsnahtgeschweißten<br />

Edelstahlrohre. Zudem<br />

setzt das Schoeller Werk die ölfreie Druckluft<br />

für die Kühlung von Laseroptiken ein. Alle<br />

Komponenten des neuen Druckluftsystems<br />

sind miteinander vernetzt und werden zentral<br />

gesteuert. Die Vorteile der Industrie- 4.0.-<br />

Lösung liegen in der bedarfsgerechten An -<br />

passung der Druckluftleistung und in der<br />

gesteigerten Qualität. Das System wird<br />

außerdem zur Wärmerückgewinnung eingesetzt.<br />

60 % weniger Energieaufwand<br />

für Beleuchtung<br />

In den zwei größten Produktionshallen installierte<br />

das Schoeller Werk außerdem ein<br />

neues LED-Lichtsystem für die Helligkeits-,<br />

Bewegungs- und tageslichtabhängige Regelung.<br />

Dadurch werden rd. 60 % der<br />

ursprünglich in diesen Produk tionsbereichen<br />

für Beleuchtung verwendeten Energie eingespart.<br />

www.schoellerwerk.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 170404662)<br />

Dörrenberg StudienAWARD verliehen<br />

Ründeroth. Nun schon zum neunten Mal fand die Preisverleihung des »Dörrenberg StudienAWARD« statt.<br />

Erneut bildeten dieses Jahr neben dem<br />

technischen Geschäftsführer der Dörrenberg<br />

Edelstahl GmbH, Dr. Frank Stahl, drei<br />

Professoren die insgesamt vierköpfige Jury:<br />

Prof. Dr. Werner Theisen (Ruhr-Universität<br />

Bochum), Prof. Dr. Werner Zoch (IWT Bremen)<br />

sowie Prof. Dr. Christoph Escher (Leiter<br />

Zentrale Werkstofftechnik der Dörrenberg<br />

Edelstahl GmbH). Der erste Platz wurde<br />

zweimal vergeben: an Anna-Maria Jung<br />

(Karlsruher Institut für Technologie) und<br />

Manuel Henrich (RWTH Aachen). Den zweiten<br />

Platz belegte Christoph Dahlmann<br />

(RWTH Aachen), gefolgt von Jannis Saelzer<br />

(TU Dortmund) und Tim Semleit (Universität<br />

Duisburg-Essen).<br />

Die technisch hoch komplexen Themen<br />

der Arbeiten der Bewerber fanden viele<br />

(Foto: Dörrenberg)<br />

Die Preisträger, vordere Reihe: Manuel Henrich, Tim Semleit, Jannis Saelzer, Anna-Maria Jung,<br />

Christoph Dahlmann, mit der Jury, hintere Reihe: Gerd Böhner (Geschäftsführung Dörrenberg),<br />

Prof. Dr. Werner Zoch, Prof. Dr. Werner Theisen, Dr. Frank Stahl (Geschäftsführung Dörrenberg),<br />

und Prof. Dr. Christoph Escher (jeweils von links)<br />

Berührungspunkte zu den Produkten und<br />

Leistungen der Dörrenberg Edelstahl GmbH,<br />

die sich mit Werkzeugstahl, Edelstahlguss,<br />

Wärmebehandlung und Beschichtung be -<br />

schäftigt.<br />

www.doerrenberg.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 170404851)<br />

Machen Sie komplexe Dinge einfach.<br />

Transport. Lager. Telematik.<br />

INFORMATIONSLOGISTIK<br />

www.wanko.de<br />

info@wanko.de<br />

0049(0)8654 4830<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


72 K Stellenmarkt<br />

Wir sind ein privat geführtes Stahlgroßhandelsunternehmen<br />

mit einer über 120-jährigen Historie und 66 motivierten Mitarbeitern.<br />

Unser Firmensitz ist in Bad Oeynhausen/NRW. Im<br />

Rahmen einer altersbedingten Nachfolge suchen wir zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt eine führungsstarke<br />

Als werksunabhängige Unternehmensgruppe ist KNAUF<br />

INTERFER einer der führenden Distributeure, Bearbeiter<br />

und Serviceanbieter für Stahl und Aluminium in Europa. Ein<br />

starker Verbund aus über 20 spezialisierten Unternehmen<br />

sorgt für einen Jahresabsatz von über 1.000.000 Tonnen.<br />

Die Interfer Stahl GmbH in Frankfurt am Main gehört zum<br />

Geschäftsfeld Distribution der KNAUF INTERFER GRUPPE<br />

und sucht zur Verstärkung des Vertriebs engagierte<br />

Unterstützung:<br />

Vertriebssachbearbeiter /<br />

Kundenbetreuer (m/w)<br />

für den Bereich Flachprodukte<br />

(kalt, oberflächenveredelt, warm, Lasergüten)<br />

Ihre Aufgaben:<br />

- Aktive Kundenbetreuung, im kombinierten Innen- und<br />

Außendienst<br />

- Bearbeitung von konkreten Kundenanfragen<br />

- Erstellen von detaillierten Angeboten<br />

- Professionelles Abwickeln von Auftragsvorgängen<br />

- Führen von Vertragsverhandlungen<br />

Ihr Profil:<br />

- Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung<br />

- Idealerweise Berufspraxis im Vertrieb von Stahlprodukten<br />

- Versiert im Umgang mit moderner EDV – MS Office und<br />

Programme zur Materialwirtschaft<br />

- Kommunikationsstarker und zielstrebiger Teamplayer<br />

mit souveränem Auftreten<br />

Unser Angebot:<br />

Wir bieten Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit in einem engagierten Team sowie eine<br />

sorgfältige und fachliche Einarbeitung. Zudem erwartet<br />

Sie ein Unternehmen, das sich durch kurze Entscheidungswege<br />

und eine von gegenseitigem Respekt geprägte<br />

Unternehmenskultur auszeichnet.<br />

Wenn Sie den Unternehmenserfolg mit uns gemeinsam<br />

gestalten möchten, freuen wir uns auf Ihre aussagefähigen<br />

Bewerbungsunterlagen, die Sie bitte per E-Mail unter<br />

Angabe des frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer<br />

Gehaltsvorstellung an michael.jung@knauf-interfer.de<br />

senden.<br />

Interfer Stahl GmbH<br />

Herr Michael Jung<br />

Tel. 069 2541262<br />

Gutleutstraße 363 - 365<br />

60327 Frankfurt am Main<br />

www.knauf-interfer.de<br />

Verkaufsleitung (m/w)<br />

für unsere Röhrenaktivitäten.<br />

Ihre Einarbeitung wird sowohl vom jetzigen Stelleninhaber<br />

als auch von der Geschäftsführung begleitet. Nach Ihrer<br />

gründlichen und erfolgreichen Einarbeitungsphase werden<br />

Sie schrittweise die alleinige Verantwortung für unseren<br />

Röhrenbereich übernehmen.<br />

Ihre Aufgaben:<br />

– Eigenverantwortliche Führung, Steuerung und nachhaltige<br />

Weiterentwicklung des Vertriebsbereiches im<br />

kombinierten Innen- und Außendienst<br />

– Planung und Umsetzung der Verkaufsziele mit Umsatzund<br />

Ergebnisverantwortung<br />

– Pflege und Ausbau unserer langjährigen Geschäftsbeziehungen<br />

sowie Neuakquise<br />

– Führen von Vertrags- und Preisverhandlungen<br />

– Zusammenarbeit mit allen relevanten Unternehmensteilen<br />

– Direkte Berichterstattung an die Geschäftsführung<br />

Ihr Profil:<br />

– Nachweisliche Akquisitions- und Führungserfahrung<br />

im Vertrieb<br />

– Mehrjährige Berufserfahrung im Ein- und Verkauf von<br />

Stahlprodukten (Röhren) mit gutem Netzwerk<br />

– Hohe Leistungs- und Ergebnisorientierung<br />

– Sehr gute Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten<br />

– Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

– Einen anspruchsvollen Arbeitsplatz mit langfristiger<br />

Beschäftigungsperspektive<br />

– Eine der Verantwortung angemessene Vergütung<br />

– Firmenfahrzeug mit privater Nutzung<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Dann senden Sie uns bitte Ihre Bewerbungsunterlagen mit<br />

Ihren Einkommensvorstellungen und dem frühestmöglichen<br />

Eintrittstermin. Selbstverständlich sichern wir Ihnen Vertraulichkeit<br />

zu.<br />

Für weitere Informationen vorab steht Ihnen Herr Schrader,<br />

Tel.: 05731 – 18 00 54, E-Mail: mjs@lingemann-stahl.de<br />

gerne zur Verfügung.<br />

L. Lingemann Stahlgroßhandel GmbH seit 1896<br />

Mindener Straße 14<br />

32547 Bad Oeynhausen<br />

www.lingemann-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Stellenmarkt / Veranstaltungen K 73<br />

Ancofer Stahlhandel ist ein solider, international operierender Stahlgroßhändler mit Sitz in Mülheim an der Ruhr und spezialisiert auf den<br />

Verkauf von Grobblechen, Brennzuschnitten und Hohlprofilen. Wir gehören zur Dillinger Gruppe, dem größten Produzenten von Grobblechen<br />

in Europa mit einer Jahreskapazität von ca. 2 Mio. Tonnen, und sind eines der führenden Unternehmen im Stahlmarkt.<br />

Wir suchen zum nächstmöglichen Termin eine/n<br />

Vertriebsmitarbeiter/in<br />

für unseren Brennschneidbetrieb in Vollzeit mit folgendem<br />

Aufgabenbereich:<br />

» Kalkulation und Vertrieb von Brennteilen<br />

» Anfragebearbeitung und Angebotserstellung<br />

» Akquisition von Neukunden<br />

» Pflege von Kundenbeziehungen<br />

Sie sollten über folgendes Profil verfügen:<br />

» erfolgreich abgeschlossene kaufmännische Ausbildung<br />

» Erfahrung im Verkauf von Brennteilen<br />

» Produktkenntnisse im Bereich Grobbleche<br />

» technische Grundkenntnisse<br />

» kundenorientiertes und verantwortungsbewusstes Handeln<br />

» englische Sprachkenntnisse<br />

» Teamfähigkeit<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

» ein gutes Arbeitsklima in einem dynamischen Team<br />

» die Möglichkeit der aktiven Gestaltung der Weiterentwicklung<br />

des Unternehmensbereiches<br />

» eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit<br />

» eine mittelständische Unternehmenskultur mit flacher<br />

Hierarchie<br />

» Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, richten Sie bitte Ihre<br />

schriftliche Bewerbung – bevorzugt per E-Mail – an:<br />

ANCOFER STAHLHANDEL GMBH<br />

Olaf Oberdieck<br />

Rheinstraße 163<br />

45478 Mülheim an der Ruhr<br />

E-Mail: olaf.oberdieck@as.dillinger.biz<br />

Massivumformer mit neuem Standkonzept auf der Hannover Messe<br />

Hagen. 18 Unternehmen stellen vom 24. bis 28. <strong>April</strong> 2017 auf der neu gestalteten Branchenpräsentation<br />

des Industrieverbands Massivumformung am traditionellen Standort Halle 4, Stand E42, ihre Produkte und<br />

Innovationen aus.<br />

Der gemeinschaftliche Messeauftritt<br />

von 18 Unternehmen erscheint in einem<br />

neuen, sehr offenen Erscheinungsbild auf<br />

knapp 400 m². Um sich den Herausforderungen<br />

wie Leichtbau, E-Mobilität oder<br />

Energieeffizienz gemeinsam zu stellen, zeigt<br />

sich die Branche als Einheit, unter Berücksichtigung<br />

der jeweiligen Expertise. »Das<br />

innovative Gesamtkonzept besticht durch<br />

sein offenes und besucherfreundliches De -<br />

sign. Treffpunkt ist der gemeinsame Marktplatz,<br />

der zugleich auch als Gastronomiebereich<br />

genutzt werden kann. Separate<br />

Lounges bieten auf dem Stand die Möglichkeit,<br />

sich für ein Kundengespräch zurückzuziehen<br />

und dennoch das Messegeschehen<br />

im Auge zu behalten. Die ausgewählten<br />

Themencluster wie Warmumformung, Kaltumformung,<br />

Aluminium und Partner der<br />

Massivumformung spiegeln die Bandbreite<br />

unserer Technologie wider«, erklärt Dorothea<br />

Bachmann Osenberg, Leiterin der Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit im Industrieverband<br />

Massivumformung.<br />

Dieses Jahr bildet die Hannover Messe<br />

sieben parallel stattfindende Leitmessen ab.<br />

Die Hauptsynergien für die Branche bestehen<br />

in diesem Jahr zu den Maschinenbaubereichen<br />

der MDA, ComVac und der Energy.<br />

Im Bereich der Antriebstechnik sind Produkte<br />

wie Zahnräder oder Getriebe gefragt.<br />

Auch der Kraftwerksbau, besonders der<br />

Windkraftanlagenbau, ist für die Branche<br />

interessant. »Insgesamt profitiert der Be -<br />

sucher von den übergreifenden Industriethemen,<br />

die angeboten werden, wie Automatisierung,<br />

Industrie 4.0 oder neue Ma -<br />

teria lien«, so Tobias Hain, Geschäftsführer<br />

des Industrieverbands Massivumformung.<br />

Auf dem von der Deutschen Messe neu<br />

konzipierten Forum »Industrial Supply«<br />

(ehemals Forum »Suppliers Convention«) in<br />

Halle 5, gestaltet die Massivumformung am<br />

Dienstag, 25. <strong>April</strong>, von 10 bis 13 Uhr das<br />

Programm mit fünf Vorträgen mit Themen<br />

aus der Massivumformung.<br />

www.massivumformung.de<br />

/<br />

(sm 170404758)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


74 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

9. METPACK 2017<br />

AMB IRAN 2017<br />

ITA CONFERENCE & CABWIRE<br />

Essen. Unter dem Motto »International – Innovativ<br />

– Nachhaltig« kündigt sich die 9. Metpack,<br />

Internationale Fachmesse für Metallverpackungen,<br />

vom 2. bis 6. Mai 2017 in der Messe Essen<br />

an. Diese Fachmesse bildet die ganze Wertschöpfungskette<br />

der Metallverpackungsindustrie ab;<br />

nachhaltige und kosteneffiziente Lösungen für die<br />

Herstellung, Veredelung und Wiederverwertung<br />

von Metallverpackungen stehen im Fokus. Vom 4.<br />

bis 6. Mai überschneidet sich die Metpack mit der<br />

Düsseldorfer interpack, was für gute Synergien<br />

sorgt.<br />

www.metpack.de<br />

K<br />

/<br />

SE/ (sm 160803717)<br />

EUROMETAL EVENTS<br />

Basel. Der europäische Dachverband der Distributeure<br />

von Stahl, Rohr und Metall sowie der<br />

Trader, EUROMETAL, hat in diesem Jahr eine Reihe<br />

von Regionaltreffen für seine Mitglieder<br />

geplant. Nach dem ersten Regionaltreffen für<br />

Stahl-Service-Center aus der Region Österreich,<br />

Schweiz, Belgien, Niederlande und Deutschland<br />

in Mudersbach/Sieg Ende Januar, gab es am<br />

21. März das Regionaltreffen der nationalen Verbände<br />

und am 22. März das Regionaltreffen für<br />

Mittel-Europa in Warschau. Für die Stahl-Service-Center-Industrie<br />

in Südeuropa findet das<br />

Regionalmeeting am Rande der Messe Made in<br />

Steel am 18. Mai in Mailand statt. Nordeuropa<br />

wird dann am 8. Juni mit einem Regionaltreffen<br />

in Kopenhagen abgedeckt. Im Herbst ist dann<br />

noch ein Regionalmeeting »Iberia« geplant. Es<br />

soll im Oktober oder November stattfinden, der<br />

Ort wird noch bekannt gegeben.<br />

Großereignis des Verbands wird sicher der erste<br />

EUROMETAL World Steel Distribution & SSC<br />

Summit vom 10. bis 12. Mai in Düsseldorf sein.<br />

Er beinhaltet zahlreiche Vorträge, einen Ausstellungsbereich<br />

und zuletzt zwei Unternehmensbesichtigungen<br />

zur Auswahl (»<strong>stahlmarkt</strong>« berichtete<br />

bereits). Der gewohnte International Steel<br />

Trade Day, der 2016 nicht stattgefunden hatte,<br />

könnte in der zweiten Jahreshälfte 2017 wieder<br />

aufgenommen werden, so der Verband.<br />

Aktualisierte Programmpunkte und Termine<br />

sind übrigens auch über die Social-Mediakanäle<br />

auf Facebook (<strong>stahlmarkt</strong>.Magazin) oder Twitter<br />

(@<strong>stahlmarkt</strong>) und auch über die Website www.<br />

<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de zu finden.<br />

www.eurometal.net<br />

www.eurometal.net/summit2017 K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 170404780)<br />

Stuttgart. Das Interesse an der von der Messe<br />

Stuttgart und dem VDW organisierten zweiten<br />

Auflage der AMB Iran, vom 23. bis 26. Mai 2017<br />

auf dem neuen Teheraner Messegelände Shahre-Aftab,<br />

ist groß. U. a. beteiligt sich der Bund mit<br />

dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der<br />

Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) und bietet Ausstellern<br />

die Möglichkeit, sich auf einem deutschen<br />

Gemeinschaftsstand zu präsentieren. Darüber<br />

hinaus stellt die Messe Stuttgart gemeinsam mit<br />

dem iranischen Verband der Automatisierungsindustrieverband<br />

AIAC (Association of Industrial<br />

Automation Companies) als Sonderbereich im<br />

Rahmen der AMB Iran vom 23. bis 26. Mai 2017<br />

in Teheran die Automation Iran – The International<br />

Showcase for Industrial Automation and Smart<br />

Technologies vor. Das Ausstellungsspektrum<br />

reicht von Automatisierungstechnik und -systemen<br />

bis hin zu Steuerungen und Software.<br />

www.messe-stuttgart.de/en/amb/<br />

exhibitors/amb-iran/<br />

K<br />

/<br />

KSS-MESSE 2017<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404755)<br />

München. Die Fachmesse für sicheres Kühlen,<br />

Schmieren, Reinigen, Ölen und Fetten, Dialogplattform<br />

speziell für die Kühlschmierstoffbranche,<br />

wird vom 30. Mai bis 1. Juni 2017 im Internationalen<br />

Congresscenter der Messe Stuttgart,<br />

wieder parallel zur Moulding Expo stattfinden.<br />

Die Veranstalter, der Carl Hanser Verlag und die<br />

Messe Stuttgart, verständigten sich darauf, die<br />

KSS und die Moulding Expo erneut parallel durchzuführen,<br />

wobei die Moulding Expo bis zum<br />

2. Juni ihre Tore öffnet.<br />

www.kss-messe.de<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/WS (sm 151202718)<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE –<br />

EIGENSCHAFTEN<br />

UND ANWENDUNGEN<br />

Düsseldorf. Gemeinsam mit der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei bietet die Stahl-Akademie<br />

des Stahlinstituts VDEh am 31. Mai bis 1. Juni<br />

2017 dieses Seminar in der Stahl-Akademie in<br />

Düsseldorf an. Zu den Inhalten zählen u. a. Werkstoffkunde,<br />

Bezeichnungsweisen, Bedingungen<br />

für den schadensfreien Einsatz, Handling,<br />

schweißtechnische sowie spanende Bearbeitung<br />

und Oberflächenbehandlung nach der Warm- und<br />

Kaltumformung.<br />

www.stahl-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170204545)<br />

Düsseldorf/Solihull. Die International Tube<br />

Association e.V. (ITA) und die International Wire<br />

& Machinery Association (IWMA) präsentieren<br />

sich auf diesen parallelen Veranstaltungen am 7.<br />

und 8. November 2017 im CCD Ost Düsseldorf,<br />

wobei die zweijährliche CabWire Conference am<br />

7. November gehalten wird. Ziel beider Veranstaltungen<br />

ist, die jeweiligen Marktentwicklungen<br />

und Herausforderungen zu erörtern, Neuheiten<br />

vorzustellen und Kontakte zu knüpfen.<br />

www.conference.itatube.org<br />

www.cabwire.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 170404849)<br />

PARTS2CLEAN 2017<br />

Hannover. Aus vielen Fertigungsbranchen<br />

sowie aus den Bereichen Wartung und Instandhaltung<br />

(MRO) stammen die Besucher dieser<br />

Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung,<br />

die die Deutsche Messe AG vom 24.<br />

bis 26. Oktober 2017 auf dem Stuttgarter Messegelände<br />

ausrichtet. Anwender erhalten dort<br />

nicht nur einen Überblick über Prozesse und Verfahren<br />

zu u. a. Reinigung, Entfettung und Entgratung,<br />

sondern können unterschiedliche Technologien<br />

auch direkt vergleichen.<br />

www.parts2clean.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS (Jp)/SE/Jp (sm 170104353)<br />

BAUFACHTAGE WEST 2018<br />

Essen. Vier parallel stattfindende Spezialmessen<br />

für die Baubranche werden vom 10. bis 12. Ja -<br />

nuar 2018 in der Messe Essen präsentiert. Die<br />

InfraTech beschäftigt sich dabei mit Infrastruktur<br />

im gesamtgesellschaftlichen Umfang, Construct<br />

It mit Digitalisierung, die Industrial Building mit<br />

Industrie- und Gewerbebau und die acqua alta<br />

mit dem Schutz vor den extremer werdenden Wetterbedingungen<br />

wie Starkregen. Parallel dazu gibt<br />

es einen internationalen Architektur-Kongress.<br />

www.messe-essen.de<br />

K<br />

/<br />

WS(hp)/SE/ (sm 161204311)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


StahlTermine K 75<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

24.-28.<strong>4.2017</strong><br />

Hannover<br />

2.-6.5.2017<br />

Essen<br />

HANNOVER MESSE Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

9. Metpack 2017 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.metpack.de<br />

9.-12.5.2017<br />

Stuttgart<br />

31. Control – Internationale<br />

Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG 49 7025 9206-0<br />

www.control-messe.de<br />

10.-12.5.2017<br />

Düsseldorf<br />

Eurometal World Steel Distribution<br />

& SSC Summit 2017<br />

EUROMETAL<br />

office@eurometal.net<br />

www.eurometal.net<br />

17.-18.5.2017<br />

Brno<br />

17.-19.5.2017<br />

Mailand<br />

17.-20.5.2017<br />

Mailand<br />

Stainless 2017 – 9th International<br />

Stainless Steel Fair<br />

BVV Trade Fairs Brno +420 541 152 926<br />

www.stainless2017.com<br />

www.bvv.cz/stainless<br />

Made in Steel Made in Steel S.r.l. +39 030 2548 520<br />

info@madeinsteel.it<br />

www.madeinsteel.it<br />

Lamiera 2017 UCIMU – Sistemi per Produrre +39 0226 255 230<br />

www.lamiera.net<br />

18.5.2017<br />

Mailand<br />

EUROMETAL<br />

Regionaltreffen Südeuropa<br />

EUROMETAL<br />

www.eurometal.net<br />

23.-26.5.2017<br />

Teheran<br />

30.5.-1.6.2017<br />

Nürnberg<br />

30.5.-1.6.2017<br />

Stuttgart<br />

AMB Iran 2017<br />

Automation Iran im Rahmen der<br />

AMB Iran 2017<br />

Messe Stuttgart International<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW)<br />

+49 711 18560-0<br />

www.messe-stuttgart.de/en/amb/<br />

exhibitors/amb-iran/<br />

SENSOR + TEST 2017 AMA Service GmbH +49 5033 9639-0<br />

info@sensor-test.com<br />

www.sensor-test.com<br />

KSS-Messe 2017 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG 0700 18 18 8000<br />

www.kss-messe.de<br />

30.5.-2.6.2017<br />

Stuttgart<br />

31.5.-1.6.2017<br />

Düsseldorf<br />

5.-8.6.2017<br />

Moskau<br />

8.6.2017<br />

Kopenhagen<br />

18.-22.6.2017<br />

Amsterdam-Schiphol<br />

20.-21.6.2017<br />

Essen<br />

27.-28.6.2017<br />

Düsseldorf<br />

13.7.2017<br />

Essen<br />

18.-23.9.2017<br />

Hannover<br />

21.-23.9.2017<br />

Peking<br />

Moulding Expo 2017<br />

Internationale Fachmesse Werkzeug-,<br />

Modell- und Formenbau<br />

Nichtrostende Stähle –<br />

Eigenschaften und Anwendungen<br />

wire Russia 2017, Tube Russia 2017,<br />

Metallurgy Russia 2017,<br />

Litmash Russia<br />

EUROMETAL<br />

Regionaltreffen Nordeuropa<br />

SCT 2017 – 5th International<br />

Conference on Steels in Cars<br />

and Trucks<br />

Schweißen von Rohrleitungen im<br />

Chemie- und Energieanlagenbau<br />

ITPS – International Thermprocess<br />

Summit 2017<br />

Einführung in die Metall<br />

verarbeitenden additiven<br />

Fertigungsverfahren<br />

EMO Hannover 2017<br />

CITE 2017 – China International<br />

Tube & Pipe Expo<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />

www.moulding-expo.com<br />

Stahlinstitut VDEh /<br />

Stahl-Akademie<br />

Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Messe Düsseldorf Moscow<br />

Joint-Stock Company VNIIKP<br />

EUROMETAL<br />

+49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

www.wire-russia.com<br />

www.tube-russia.com<br />

www.metallurgy-russia.com<br />

www.litmash-russia.com<br />

www.eurometal.net<br />

TEMA Technologie Marketing AG +49 241 88970-300<br />

www.sct2017.com<br />

Haus der Technik +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de/themen_und_<br />

seminare<br />

Messe Düsseldorf, CECOF, VDM,<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

+49 201 82002-91<br />

www.itps-online.com<br />

Haus der Technik +49 201 1803-1<br />

www.hdt-essen.de/themen_und_<br />

seminare<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VDW)<br />

Deutsche Messe AG<br />

+49 69 756081-0<br />

www.emo-hannover.de<br />

Beijing Hiven Exhibition Co.,Ltd. +86 10 6860 4437<br />

www.sti-expo.com<br />

25.-29.9.2017<br />

Düsseldorf<br />

27.-29.9.2017<br />

Dresden<br />

9.-12.10.2017<br />

Stuttgart<br />

10.-12.10.2017<br />

Karlsruhe<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017 Messe Essen +49 201 7244-631<br />

www.schweissen-schneiden.com<br />

Werkstoffwoche 2017<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V.<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 69 75306750<br />

www.werkstoffwoche.de<br />

36. Motek P. E. Schall GmbH & Co. KG 49 7025 9206-0<br />

www.motek-messe.de<br />

DeburringEXPO fairXperts GmbH & Co. KG www.deburring-expo.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


76 K Fachmedien<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de<br />

Reisgen, Uwe; Stein, Lars. Grundlagen<br />

der Fügetechnik. Schweißen, Löten und<br />

Kleben<br />

Fachbuchreihe Schweißtechnik, Band 161; DVS Media GmbH,<br />

Düsseldorf 2016, 476 S., mit 334 Abbildungen und<br />

65 Tabellen, ISBN: 978-3-945023-49-5, Preis: 88,00 €<br />

(auch als E-Book erhältlich)<br />

Weber, Rainer. Zeitgemäße Materialwirtschaft<br />

mit Lagerhaltung. Flexibilität<br />

und Lieferbereitschaft verbessern,<br />

Bestände und Durchlaufzeiten minimieren,<br />

Lean-Supply Chain – Kanban –<br />

Warengruppenmanagement<br />

expert verlag GmbH, Renningen 2016 (11., neu bearb. u. erw.<br />

Aufl.), 362 S., ISBN: 978-3-8169-3376-2, Preis: 58,00 €<br />

Tirler, Walter. Amerikanische Stahlsorten.<br />

Leitfaden für den Vergleich<br />

amerikanischer Stahlsorten mit EN- bzw.<br />

DIN-Normen<br />

Beuth Verlag GmbH, Berlin 2016 (4. überarb. erw. Auflage),<br />

782 S., ISBN: 978-3-410-26878-9, auch als E-Book erhältlich<br />

(ISBN: 978-3-410-26879-6), Preis: 54,00 €<br />

Dieses neue Standardwerk der Fügetechnik<br />

erläutert ausführlich und verständlich die<br />

drei Fügetechniken Schweißen, Löten und<br />

Kleben und vermittelt fügetechnisches<br />

Basiswissen für Einsteiger und Experten, um<br />

für jede Anwendung das passende Verfahren<br />

zu wählen.<br />

Das Fachbuch thematisiert die technischen<br />

Möglichkeiten und Notwendigkeiten,<br />

Werkstoffe, die konstruktive Gestaltung und<br />

die relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

die bei diesen Verfahren zu be -<br />

rücksichtigen sind. Durch Aufbau, Inhalt<br />

und Struktur ist es nicht nur als Nachschlagewerk<br />

für Ingenieure und Techniker mit<br />

Aufgaben in Konstruktion, Arbeitsplanung,<br />

Fertigung und Qualitätssicherung geeignet,<br />

sondern auch als vorlesungsbegleitendes<br />

Lehrbuch für Studierende der Ingenieurswissenschaften<br />

– Dank der ebenfalls erhältlichen<br />

englischen Fassung auch für internationale<br />

Leser.<br />

(sm 170204534) K<br />

Die derzeitigen Herausforderungen erfordern<br />

intelligente Dispositions-, Beschaffungs-<br />

und Fertigungsmethoden zur Be -<br />

standsoptimierung, Verkürzung der Durchlaufzeit,<br />

Steigerung des Lieferservice und<br />

Termintreue sowie der Liquidität. Stark praxisorientiert<br />

vermittelt das Buch das Supply-Chain-Managementwissen<br />

in Kompaktform<br />

– wie die Kernkompetenzen Produktions-,<br />

Beschaffungs- und Lagerlogistik<br />

sowie Planung und Steuerung der Produktion<br />

ERP-/ PPS-gestützt, zu einem äußerst<br />

effektiven Instrument der Lieferserviceverbesserung<br />

ausgerichtet werden können, mit<br />

niederen Beständen, kurzen Durchlaufzeiten,<br />

hoher Flexibilität und Termintreue.<br />

Außerdem ist das Buch ein wirkungsvolles<br />

Arbeitsinstrument zur Funktionsoptimierung<br />

von ERP-/ PPS-Systemen wie auch für<br />

die Einführung eines absolut kundenorientiert<br />

ausgerichteten Logistik-Netzwerkes<br />

über die gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Durch seine verständliche Darstellung<br />

modernster Verfahren eignet es sich sowohl<br />

zum Selbststudium und als Nachschlagewerk.<br />

(sm 170204485) K<br />

Dieses Buch im Pocket-Format stellt die<br />

amerikanischen Werkstoffe den vergleichbaren<br />

EN- und DIN-Stahlsorten gegenüber.<br />

Es zeigt, welche Werkstoffe der unterschiedlichen<br />

Systeme ähnlich sind und für den<br />

alternativen Einsatz in Frage kommen.<br />

Der Vergleich amerikanischer mit europäischen<br />

oder DIN-Stahlsorten ist aufgrund<br />

fehlender Identität bisweilen problematisch,<br />

sodass der vorgeschlagene alternative Ersatz<br />

erst nach Prüfung der Einsatzbedingungen<br />

erfolgen sollte. Dieser Leitfaden dient der<br />

Gegenüberstellung amerikanischer Stahlsorten<br />

mit ähnlichen Stählen nach EN und DIN<br />

und umgekehrt.<br />

Die überwiegenden Stahlbezeichnungen<br />

sind entnommen aus den ASTM-Normen,<br />

auch den SAE-, AMS-, API-Stählen, den<br />

UNS-Bezeichnungen sowie den AWS-<br />

Schweiß zusatzwerkstoffen. (sm 170304594) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Personalien K 77<br />

VIP-Seite<br />

Dr. Heinz Kriwet, langjähriger Stahlmanager<br />

und während fast seines gesamten<br />

Berufslebens thyssenkrupp eng verbunden,<br />

ist am 9. März im Alter von<br />

85 Jahren verstorben.<br />

Kriwet absolvierte 1952<br />

nach seinem Abitur eine<br />

kaufmännische Lehre bei<br />

der Stahlwerke Bochum<br />

AG und studierte von<br />

1954 bis 1957 Volks- und Betriebswirtschaftslehre<br />

in Köln und Freiburg. Nach seinem<br />

Examen als Diplomvolkswirt promovierte<br />

er an der Universität Freiburg zum Dr. rer.<br />

pol. Der Freiburger Schule der Nationalökonomie<br />

blieb Kriwet mit zahlreichen Vorträgen<br />

Zeit seines Lebens aus fester Überzeugung<br />

verbunden.<br />

1960 begann Kriwet seine berufliche<br />

Laufbahn zunächst bei der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Düsseldorf. Zwei Jahre später<br />

trat er in die Dienste des Krupp-Konzerns<br />

und durchlief dort mehrere Führungspositionen.<br />

1964 übernahm er im Hüttenwerk<br />

Rheinhausen die Leitung des Bereichs<br />

Absatzplanung und Marktforschung. 1968<br />

wurde er Leiter des Edelstahlverkaufs der<br />

Fried. Krupp Hüttenwerke AG, bevor er<br />

1969 dort in den Vorstand berufen wurde.<br />

1973 wechselte Kriwet in den Vorstand<br />

der Thyssen AG und wurde 1983 Vorsitzender<br />

des Vorstands der Thyssen Stahl AG.<br />

Von 1991 bis 1996 war Kriwet dann Vorstandsvorsitzender<br />

der Thyssen AG und ab<br />

1996 nach seinem Ausscheiden aus dem<br />

Vorstand von 1999 bis 2001 Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der Thyssen AG und nach<br />

der Fusion der thyssenkrupp AG. 1993 war<br />

er darüber hinaus Präsident des Weltstahlverbandes.<br />

Heinz Kriwet unterstützte die Fusion der<br />

Thyssen Stahl AG mit der Krupp Stahl AG im<br />

Jahre 1997 und die spätere Vollfusion beider<br />

Unternehmen 1999 zur heutigen thyssenkrupp<br />

AG. Dazu Dr. Ulrich Lehner, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

von thyssenkrupp: »Heinz<br />

Kriwet hat in seiner 40jährigen Berufslaufbahn<br />

bei Krupp, Thyssen und thyssenkrupp<br />

in ganz besonderem Maße dazu beigetragen,<br />

dass sich das Unternehmen bis zu seiner<br />

heutigen Größe entwickelt hat.«<br />

Mit einer Predigt in der Berger Kirche in<br />

Düsseldorf erhielt Kriwet 1986 große<br />

Aufmerksamkeit. Angesichts der heftigen<br />

Widerstände gegen eine Schließung der<br />

Henrichshütte in Hattingen sprach er zum<br />

Thema »Darf ein Christ Hattingen stilllegen?«<br />

Er dürfe nicht nur, sondern müsse<br />

sogar, um dem Ganzen zu dienen. Dies ge -<br />

nüge, so Kriwet damals, »hohen sittlichen<br />

Ansprüchen«.<br />

»In unserem Unternehmen, in der internationalen<br />

Stahlindustrie und in der Wissenschaft<br />

genoss Heinz Kriwet hohes Ansehen.<br />

Die Anerkennung für die Lebensleistung<br />

wird sich auch über seinen Tod hinaus fortsetzen«,<br />

so Dr. Ulrich Lehner.<br />

K<br />

(sm 170404877)<br />

Im Alter von 91 Jahren verstarb der<br />

Stahlbildhauer Alf Lechner am 25. Februar<br />

dieses Jahres unerwartet in Obereichstätt.<br />

Geboren 1925 in München,<br />

wurde er vom Landschaftsmaler<br />

Alf Bachmann<br />

ausgebildet und<br />

fand dann im Stahl den<br />

perfekten Werkstoff für<br />

(Foto: Joerg Koopmann) seine Skulpturen. »Dem<br />

tonnenschweren Stahl hat<br />

er alles nur Denkbare abgerungen«, so<br />

Simone Schimpf, Direktorin des Museums<br />

für Konkrete Kunst in Ingolstadt. Lechner<br />

drückte sein Schaffen, für das er u. a. mit<br />

dem Berliner Kunstpreis, dem Kritikerpreis<br />

für den Bereich Bildende Kunst sowie dem<br />

Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde,<br />

so aus: »Mein ganzes Lebensziel ist die<br />

Einfachheit. In der Einfachheit steckt so viel<br />

Kompliziertes, dass man gar nicht einfach<br />

genug sein kann.«<br />

Ein Blick auf die Website der Alf Lechner<br />

Stiftung lohnt sich:<br />

www.alflechner-stiftung.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 170404871)<br />

Tim Antony ist neuer Area Business<br />

Director Central Europe bei Hyster Deutschland.<br />

Der erfahrene Marketingspezialist verantwortet<br />

seit Anfang Januar 2017 den<br />

Vertrieb und Service des Flurförderzeugeherstellers<br />

Hyster und löst Dominik<br />

Vierkotten ab.<br />

K<br />

(sm 170404766)<br />

Paul Kosub ist neuer Vertriebsleiter für<br />

Laufkrane der Ralf Teichmann GmbH in<br />

Essen.<br />

K<br />

(sm 170404765)<br />

Nach der Wahl zum Handelsminister der<br />

USA hat Wilbur Ross sein Mandat im Board<br />

of Directors von ArcelorMittal zurückgegeben.<br />

Der 79 Jahre alte Unternehmer hatte<br />

2004 seine International Steel Group an den<br />

Mittal-Konzern verkauft und einen Platz im<br />

Verwaltungsrat erhalten. ArcelorMittal wird<br />

die freigewordene Stelle nicht kommissarisch<br />

besetzen, sondern wartet mit der<br />

Ernennung bis zur nächsten Hauptversammlung<br />

am 10. Mai 2017.<br />

K<br />

(sm 170404810)<br />

Christoph Echtermann ist seit 1. Fe -<br />

bruar neuer Geschäftsbereichsleiter der Feuerverzinkung<br />

Hannover, eines Unternehmens<br />

der Seppeler Gruppe. Er folgt Jürgen Stegen,<br />

der in den Ruhestand gegangen ist. K<br />

(sm 170404764)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


78 K Personalien / Inserentenverzeichnis<br />

VIP-Seite<br />

Am 17. <strong>April</strong> wird Hans Gert Woelke,<br />

ehemals Mitglied des Vorstandes und<br />

Arbeitsdirektor der Thyssen AG und der<br />

Thyssen Stahl AG, 90 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 170404771)<br />

Prof. Dr.-Ing. Eckehard Specht, Institut<br />

für Strömungstechnik und Thermodynamik<br />

(ISUT) an der Otto-von-Guericke-Universi -<br />

tät Magdeburg, feiert am 20. <strong>April</strong> seinen<br />

65. Geburtstag. K<br />

(sm 170404772)<br />

Dr.-Ing. Klaus Hohenstein, früherer<br />

Geschäftsführer der Schmidt + Clemens<br />

GmbH + Co. KG und der Edelstahlwerke<br />

Kaiserau, begeht am 23. <strong>April</strong> seinen 65. Ge -<br />

burtstag.<br />

K<br />

(sm 170404773)<br />

Seinen 85. Geburtstag feiert am 24. <strong>April</strong><br />

Dr. iur. Walter Ressler, ehemals Vorsitzender<br />

des Vorstandes der RHI AG.<br />

K<br />

(sm 170404774)<br />

Dirk Runge, Geschäftsführer der GSB<br />

Group GmbH, begeht am 24. <strong>April</strong> seinen<br />

50. Geburtstag. K<br />

(sm 170404775)<br />

Am 2. Mai wird Volker Hüller, Ge -<br />

schäftsführer (Technik) der bauforumstahl<br />

e.V., 65 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 170404825)<br />

50 Jahre alt wird am 5. Mai Dr.-Ing.<br />

Oliver Richard Picht, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Outokumpu Nirosta GmbH. K<br />

(sm 17040826)<br />

Dr. rer. nat. Paul Belche, ehemals Vorstandsvorsitzender<br />

der Dillinger Hütte und<br />

der DHS-Dillinger Hütte Saarstahl AG, feiert<br />

am 6. Mai seinen 65. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 17040827)<br />

Am 6. Mai feiert Dr.-Ing. Hartmut Jacke,<br />

Geschäftsführer (Walzen und Behälter) der<br />

Gontermann-Peipers GmbH, seinen 60. Ge -<br />

burtstag.<br />

K<br />

(sm 170404828)<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr. oec. Karl Döring, ehemals<br />

Mitglied der Geschäftsführung der<br />

EKO Stahl GmbH Eisenhüttenstadt, begeht<br />

am 11. Mai seinen 80. Geburtstag. K<br />

(sm 170404829)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS Ges. für technische<br />

Oberflächensysteme mbH 57<br />

AMA Service GmbH 30<br />

B<br />

BEPRO Blech- und Profilstahl<br />

Handels-GmbH & Co. KG<br />

Titel<br />

BGH Edelstahl Siegen GmbH 41<br />

BOBE Industrie-Elektronik 24<br />

C<br />

COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 18<br />

D<br />

Peter Drösser GmbH Stahlhandel 13<br />

F<br />

FERROMAN GMBH 59<br />

G<br />

GIMA e.K. 69<br />

GOB Software & Systems<br />

GmbH & Co. KG 14, 15<br />

Göcke Umformtechnik<br />

GmbH & Co. KG 53<br />

GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />

mbH 63<br />

H<br />

HA-BECK Erodier-, Laser- und<br />

Fertigungstechnik 21<br />

I<br />

IMS Messsysteme GmbH 49<br />

K<br />

Klöckner & Co. AG 10, 11<br />

L<br />

LAURA Metaal Staalcenter<br />

Maastricht B.V. 17<br />

M<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH<br />

U IV<br />

MICRO-EPSILON Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG 25<br />

P<br />

PETIG Edelstahlhandel GmbH 37<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 31<br />

R<br />

rff Rohr Flansch Fitting<br />

Handels GmbH 40<br />

RÖSLER Oberflächentechnik GmbH 51<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 19<br />

Schages GmbH & Co. KG 21<br />

Schuster & Co. GmbH 34<br />

SHComputersysteme GmbH 43<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 18<br />

STAPPERT Deutschland GmbH 45<br />

U<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH 29<br />

V<br />

Verein Deutscher Werkzeug -<br />

maschinen fabriken e.V. (VDW) 65<br />

Verlag Stahleisen GmbH U II, 7, 77<br />

Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG 39<br />

W<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 71<br />

Beilage<br />

Van Heyghen Staal nv<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


Vorschau / Impressum K 79<br />

VORSCHAU 5.2017<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• Ternium – ein Unternehmensporträt<br />

Stahlstandort Deutschland<br />

• Stahlwerk Bous investiert in den Umweltschutz<br />

• Brammen nach Kundenwunsch<br />

• Saarländische Stahlindustrie und Energieversorger setzen<br />

auf »predictive Maintenance«<br />

Branchenbericht<br />

• Werkzeugmaschinenbau<br />

Siegerland & Südliches Westfalen<br />

• Zur Konjunktur im Siegerland und südlichen Westfalen<br />

• Weitere Unternehmensberichte aus der Region<br />

Oberflächen<br />

• Oberfläche: Abtragen (Entgraten, Schleifen, Strahlen)<br />

• DeburringEXPO – effizient zu gratfreien und präzisen<br />

hochwertigen Oberflächen<br />

• Hochwirksamer Korrosionsschutz für BMW MINI<br />

• Weitere »Cradle to Cradle ® «-Zertifizierung<br />

Qualität<br />

• Portabler Bogen-/Funken-Metallanalysator<br />

• Hochflexibler Härteprüfer für raue Produktionsumgebung<br />

Veranstaltungen<br />

Sensor + Test, Nürnberg<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2017 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Agtos, Fein, Vollmer)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2017</strong>


markmann + müller<br />

Der Softwaredienstleister<br />

für den Stahlmarkt!<br />

markmann + müller ist ein mittelständisches Software- und<br />

Beratungshaus und spezialisiert auf ERP-Einführungen bei<br />

mittelständischen Unternehmen.<br />

markmann + müller datensysteme gmbh<br />

Gahlenfeldstraße 45 ⋅ 58313 Herdecke ⋅ +49 (0)2330 / 8 01 - 0 ⋅<br />

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