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Koalition agiert jetzt nach Chaosprinzip!

Weil SPÖ und ÖVP noch irgendjemand, was eigentlich Regierungslinie ist?

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Nr. 13 . Donnerstag, 30. März 2017<br />

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Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

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Kein Wort aus Salzburg zum<br />

neuen Tierschutzgesetz<br />

Während andere Bundesländer mit Stellungnahmen samt Änderungswünschen<br />

darauf reagieren, herrscht bei der<br />

schwarz-grünen Landesregierung in Salzburg Funkstille.<br />

FPÖ-Landesvize Volker Reifenberger vermutet politischen<br />

Druck der ÖVP auf den <strong>Koalition</strong>spartner. S. 13<br />

<strong>Koalition</strong> <strong>agiert</strong> <strong>jetzt</strong><br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

<strong>nach</strong> <strong>Chaosprinzip</strong>!<br />

Weiß bei SPÖ und ÖVP noch irgendjemand, was eigentlich Regierungslinie ist?<br />

S. 2/3<br />

Österreichs Absturz ins<br />

europäische Mittelmaß<br />

Foto: EU<br />

Eine triste Bilanz der Wirtschafts(verweigerungs)politik von SPÖ und ÖVP – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Ausschuss-Team steht<br />

„Brexit“-Folgen<br />

Bürgerentscheid<br />

Luxusgagen im ORF<br />

Die FPÖ hat ihre Vertreter für den<br />

„Eurofighter“-Untersuchungsausschuss<br />

nominiert. Angeführt wird<br />

das Quartett von Walter Rosenkranz,<br />

der mit seiner Erfahrung einen<br />

um Aufklärung bemühten Gegenpol<br />

zum grünen „Chefankläger“<br />

Peter Pilz bilden soll. S. 6<br />

Am Mittwoch hat Großbritannien<br />

offiziell den Austritt aus der EU<br />

beantragt. Neben budgetären hat<br />

dies auch schwerwiegende politische<br />

Folgen angesichts des Verlusts<br />

der Sperrminorität für den<br />

„Hartwährungsblock“ gegenüber<br />

dem „Club Med“. S. 8/9<br />

Andere Bezirke haben das Parkpickerl<br />

ihren Bewohnern aufgenötigt.<br />

Im blau regierten Simmering<br />

wurde in drei Bürgerversammlungen<br />

über Vor- und Nachteile diskutiert,<br />

ehe die Simmeringer über<br />

diese Form der Parkraumbewirtschaftung<br />

abstimmen. S. 11<br />

Kaum hat der ORF seine GIS-Gebührenerhöhung<br />

durchgebracht,<br />

gerät er erneut in die Schlagzeilen:<br />

Diesmal mit den Supergagen seiner<br />

Chefetage und seiner „Moderatoren-Stars“.<br />

Nach einem „Krone“-Bericht<br />

werden sie Thema im<br />

Stiftungsrat des Senders. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Die Frage, ob die FPÖ eigentlich<br />

obsolet sei, weil SPÖ und<br />

ÖVP sich „plötzlich“ der Sicherheitsthemen<br />

annehmen würden,<br />

hat sich wohl auch für den letzten<br />

Zweifler spätestens am vergangenen<br />

Montag von selbst erledigt.<br />

Die Selbsterlösung<br />

Da wussten weder der ÖVP-Innenminister<br />

noch der SPÖ-Verteidigungsminister,<br />

dass es zu der<br />

von Brüssel angeordneten Umverteilung<br />

von „Flüchtlingen“ in<br />

den EU-Staaten eine Ausnahmeregelung<br />

für Österreich gab. Und<br />

der SPÖ-Kanzler hat gar vergessen,<br />

dass er in Brüssel dreimal<br />

diesem Verteilungsansinnen der<br />

EU-Kommission auf Anregung<br />

der Frau Merkel zugestimmt hat<br />

– nicht aber der Ausnahmeregel.<br />

Zuvor hat sich das „Harte Männer“-Duo<br />

der ÖVP, Kurz und Sobotka,<br />

mit seinen roten Pendants<br />

Doskozil und Kern ein Match zur<br />

Beendigung der eigenen „Willkommenspolitik“<br />

geliefert.<br />

Verbal wohlgemerkt, an der<br />

Umsetzung hapert es bei dieser<br />

rot-schwarzen Chaostruppe ja<br />

schon seit ihrem Wiederauftauchen<br />

im Jahr 2006.<br />

Den großen Worten sind bisher<br />

stets nur noch größere Ausflüchte<br />

gefolgt, weshalb man sich denn<br />

diese nicht hat umsetzen wollen<br />

dürfen können trauen.<br />

Diese Vorgangsweise des sich<br />

aus der Verantwortung Stehlens<br />

zieht sich wie ein roter Faden<br />

durch die rot-schwarze Versagensperiode.<br />

Selbst zur Auflösung dieser <strong>Koalition</strong><br />

des Verzagens sind SPÖ<br />

und ÖVP nicht fähig. Bis <strong>jetzt</strong>.<br />

Es wäre ein Wohltat für Österreich<br />

– und wahrscheinlich auch<br />

für sie selber – wenn sie es doch<br />

täten.<br />

Je früher, desto besser.<br />

Rot-Schwarz taumelt ins po<br />

Bei der <strong>Koalition</strong> läuft <strong>jetzt</strong> alles aus dem Ruder, wie man in Brüssel zur E<br />

Der ÖVP-Innenminister will minderjährige Asylwerber aus Italien<br />

aufnehmen, der SPÖ-Verteidigungsminister weist das zurück, und<br />

der SPÖ-Bundeskanzler weiß nicht mehr, was er in Brüssel beschlossen<br />

hat. Für FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache ist damit klar:<br />

„Diese Regierung ist am Ende. Je früher Neuwahlen, desto besser!“<br />

„Österreich ist verpflichtet, das<br />

umzusetzen“, hatte ÖVP-Innenminister<br />

Wolfgang Sobotka vollmundig<br />

am Montag beim Treffen mit<br />

seinen EU-Amtskollegen in Brüssel<br />

zur versprochenen Übernahme<br />

von Flüchtlingen aus Griechenland<br />

und Italien verkündet. Prompt kam<br />

ein Contra von SPÖ-Verteidigungsminister<br />

Hans Peter Doskozil, der<br />

einen Ministerratsbeschluss zum<br />

Stopp des EU-Umverteilungsprogramms<br />

einforderte. Dem schloss<br />

sich wenige Stunden später auch<br />

Sobotka „im Namen der ÖVP“ an.<br />

Die Verwirrung in der <strong>Koalition</strong><br />

offenbarte dann vollständig<br />

SPÖ-Kanzler Christian Kern. Obwohl<br />

er selbst als Bundeskanzler<br />

dreimal im Europäischen Rat den<br />

Umverteilungs-Prozess mitgetragen<br />

hatte, schob er die Schuld <strong>jetzt</strong><br />

auf Sobotka, da dieser vergessen<br />

haben soll, eine bereits ausgehandelte<br />

Ausnahmeregelung für Österreich<br />

zu verlängern.<br />

SPITZE FEDER<br />

„Heiße Luft“ von Rot-Schwarz<br />

„Früher wollten Kern, Kurz und<br />

Co. möglichst weit weg von mir<br />

sein. Jetzt wollen sie so sein wie<br />

ich“, wunderte sich FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

HC Strache am<br />

Dienstag in einer Pressekonferenz<br />

über den sprunghaften Sinneswandel<br />

der <strong>Koalition</strong> in der Asylpolitik.<br />

Aber diese Ankündigungen<br />

bezeichnete er unverhohlen als<br />

„Produktion von heißer Luft“, da<br />

von einer Umsetzung der langjährigen<br />

Forderungen der FPÖ keine<br />

Rede sein könne. Dies machte er<br />

am Integrationspaket aus, das derzeit<br />

im Ministerrat behandelt werde:<br />

„Das Ganze ist ein einziger<br />

schlechter Witz. Lediglich das Burkaverbot<br />

ist gut und richtig.“<br />

Beste Lösung sind Neuwahlen<br />

HC Strache sprach sich klar gegen<br />

eine Aufnahme von 50 derzeit<br />

in Italien weilenden minderjährigen<br />

Asylwerbern aus, die Österreich<br />

in einem ersten Schritt aus dem<br />

„EU-Relocation-Programm“ übernehmen<br />

sollte. „Wir sagen grundsätzlich<br />

Nein. Österreich braucht<br />

vielmehr eine Null- oder sogar Minuszuwanderung,<br />

wenn man Abschiebung<br />

abgelehner Asylwerber<br />

endlich angehen würde.“<br />

ÖVP und SPÖ würden zurzeit<br />

als „falsche, billige Kopie“ der<br />

Freiheitlichen versuchen, Boden<br />

bei den Österreichern gut zu machen,<br />

meinte der FPÖ-Chef, der<br />

darin ein Indiz für baldige Neuwahlen<br />

erblickt. Damit könnte das<br />

rot-schwarze Chaos beendet werden,<br />

merkte HC Strache an: „Je<br />

Sobotka verwirrt vom <strong>Koalition</strong>skurs.<br />

Foto: NFZ<br />

Keine Freude haben HC Strache und N<br />

gen zur Ausländerpolitik: Das sei alles<br />

früher Neuwahlen, desto besser für<br />

Österreich!“<br />

Zunächst aber werde die FPÖ die<br />

<strong>Koalition</strong> bei der nächsten Sitzung<br />

des Nationalrates zur Nagelprobe<br />

bitten. „Wir werden einen umfangreichen<br />

Antrag mit all unseren<br />

Forderungen zur Ausländerpolitik<br />

einbringen und Rot und Schwarz<br />

in einer namentlichen Abstimmung<br />

zwingen, endlich Farbe zu bekennen“,<br />

kündigte HC Strache an.<br />

Ehrlichkeits-Stresstest<br />

Die derzeitige Verwirrung bei<br />

SPÖ und ÖVP zu dieser bisher nur<br />

IMPRESSUM<br />

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Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 13 Donnerstag, 30. März 2017<br />

g<br />

litische Chaos<br />

U-Asylwerberaufteilung offen demonstrierte<br />

orbert Hofer mit den rot-schwarzen Kopien der freiheitlichen Forderunnur<br />

„heiße Luft“, da SPÖ und ÖVP der Mut zur Umsetzung fehle.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Studienbeihilfen-Erhöhung<br />

Die Erhöhung der Studienbeihilfe dürfte<br />

sich verzögern: Die ÖVP fordert eine Aufstockung<br />

der Studienbeihilfe um 25 Millionen<br />

Euro, die SPÖ hingegen verlangt eine volle<br />

Valorisierung. „Die Uneinigkeit der Regierung<br />

ist an Peinlichkeit kaum zu übertreffen.<br />

Die längst fällige Mittelerhöhung durch<br />

wahlstrategische Planspiele zu verschleppen,<br />

ist ein unfaires Unterfangen auf dem Rücken<br />

aller fleißigen Studenten, das wir so nicht<br />

hinnehmen werden“, so der FPÖ-Wissenschaftssprecher<br />

Andreas F. Karlsböck (Bild).<br />

Foto: Parlamentsdirektion<br />

Innenpolitik 3<br />

Politischer Fahrplan für Bürger<br />

ÖVP-Landwirtschaftsminister Rupprechter<br />

will im Zuge der neuen Klima- und Energiestrategie<br />

der Bundesregierung die Steuern<br />

für Dieselautos erhöhen. „Ständig beschäftigt<br />

sich Rupprechter mit neuen Steuern, um<br />

seine gescheiterte Umweltpolitik zu rechtfertigen.<br />

Er muss endlich einen umweltpolitischen<br />

Fahrplan finden, der den Bürger in<br />

den Mittelpunkt des Handelns stellt. Neue<br />

Belastungen helfen keinem weiter“, betonte<br />

FPÖ-Umweltsprecher Walter Rauch (Bild) in<br />

diesem Zusammenhang.<br />

Foto: NFZ<br />

„verbalen Kurskorrektur“ brachte<br />

der Dritte Nationalratspräsident<br />

Norbert Hofer mit einer humorigen<br />

Bemerkung zum Ausdruck: „Ich<br />

habe in meiner langjährigen parlamentarischen<br />

Erfahrung noch nie<br />

erlebt, dass alle Parlamentsparteien<br />

auf Opposition zur Regierung<br />

gegangen sind. Und die schärfsten<br />

Kritiker der <strong>Koalition</strong> kommen aus<br />

den Reihen von SPÖ und ÖVP.“<br />

Das Ergebnis der namentlichen<br />

Abstimmung wollen die Freiheitlichen<br />

in den Wahlkreisen veröffentlichen.<br />

Dann werde jeder Wähler<br />

wissen, wie die Abgeordneten<br />

der ÖVP tatsächlich abgestimmt<br />

hätten, erklärte Hofer über diesen<br />

„Stresstest der <strong>Koalition</strong> in Sachen<br />

Ehrlichkeit“.<br />

Kritik ernete SPÖ-Kanzler Kern<br />

für seine Ankündigung, Österreichs<br />

Ausscheren aus dem EU-Umverteilungsprorgamm<br />

für Flüchtlinge<br />

Brüssel in einem Brief zu erklären,<br />

von FPÖ-Generalsekretär Herbert<br />

Kickl: „Anstatt unbeantwortete<br />

Briefe an das Christkind zu schreiben,<br />

sollte er sich gemeinsam mit<br />

dem Innenminister in den Zug setzen<br />

– oder in den Privatjet – und in<br />

Brüssel vorstellig werden.“<br />

Kein schlechter Aprilscherz<br />

Ab 1. April muss die Registrierkasse zusätzlich<br />

mit einer technischen Sicherheitseinrichtung<br />

zur Manipulationssicherheit<br />

versehen sein und Belege mit elektronischer<br />

Signatur erstellen können. „Das bedeutet<br />

daher noch mehr Bürokratie, noch mehr<br />

Zeitaufwand und einen noch größeren finanziellen<br />

Aufwand für die Wirtschaftsbetriebe<br />

– und das ist kein übler Aprilscherz.<br />

Diese Zwangsbeglückung ‚Registrierkasse‘<br />

muss rasch abgeschafft werden. “, kritisierte<br />

FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger<br />

(Bild). Diese neue Regelung sei eine weitere<br />

Schikane für die Bürger.<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Das „Original“, FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

HC Strache, der mit<br />

seiner FPÖ rechtzeitig die richtigen<br />

Lösungsvorschläge zur Asyl- und<br />

Zuwanderungsproblematik vorbringt<br />

– die aber von SPÖ und ÖVP<br />

zunächst stets abgelehnt werden.<br />

Die beiden „Kopierer“, ÖVP-Aussenminister<br />

Sebastian Kurz und<br />

SPÖ-Kanzler Christian Kern, die<br />

<strong>jetzt</strong> begonnen haben, die Ideen<br />

der FPÖ zu kopieren, aber bei der<br />

Umsetzung dieser Vorhaben bisher<br />

stets kläglich gescheitert sind.<br />

Foto: NFZ<br />

BILD DER WOCHE<br />

Mit Walter Rosenkranz (Bild) als Fraktionsführer<br />

nominiert die FPÖ einen erfahrenen Juristen für den „Eurofighter“-Untersuchungsausschuss,<br />

als Kontrastprogramm zu Peter Pilz.


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Rot-Schwarz verschuldet<br />

den Wohlstandsverlust<br />

Der freiheitliche Industriesprecher Reinhard Pisec kritisiert im<br />

NFZ-Interview die Fiskal- und Wirtschaftspolitik der rot-schwarzen<br />

<strong>Koalition</strong>: „In allen relevanten internationalen Wirtschaftsstatistiken<br />

ist Österreich in den letzten Jahren zurückgefallen.“<br />

Herr Pisec, ist <strong>nach</strong> den Konjunkturprognosen<br />

der Wirtschaftsforscher<br />

für die kommenden beiden<br />

Jahre die Krise überwunden?<br />

Pisec: Wir liegen damit genau im<br />

Durchschnitt der Eurozone – nicht<br />

mehr. Aber auf Staatsebene spüren<br />

wir davon nichts, die Verschuldung<br />

steigt weiter an. Und das trotz einer<br />

höheren Steuer- und Abgabenquote<br />

als unsere Nachbarn im Westen<br />

wie im Osten. Das bedeutet, dass<br />

unsere Unternehmen einen klaren<br />

Wettbewerbs<strong>nach</strong>teil<br />

haben,<br />

der sich bei den<br />

Arbeitnehmern<br />

– <strong>nach</strong> Abzug<br />

der Inflation –<br />

in Reallohnverlusten<br />

bemerkbar macht. Der Staat,<br />

also die rot-schwarze <strong>Koalition</strong>,<br />

verschuldet mit seiner Finanz- und<br />

Wirtschaftspolitik den Wohlstandsverlust<br />

der Österreicher.<br />

Aber Österreich gilt doch als eines<br />

der „reichsten Länder“ dieser<br />

Welt?<br />

Pisec: Noch! Die Frage ist: Wie<br />

lange noch? In allen relevanten<br />

Wirtschaftsstatistiken verliert Österreich<br />

seit Jahren an Boden. Bei<br />

dem von der EU-Kommission zu<br />

Jahresbeginn ermittelten Index für<br />

die regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der 263 Regionen in der Union liegen<br />

die Bundesländer nur noch im<br />

Mittelfeld. Wien und Niederösterreich<br />

liegen gerade einmal auf Platz<br />

49 mit nur 72,6 von 100 möglichen<br />

Punkten. Tirol liegt auf Platz 95,<br />

die Steiermark gleichauf mit Vorarlberg<br />

auf Platz 98, Oberösterreich<br />

auf Rang 103, Salzburg auf<br />

Rang 105, Kärnten auf Rang 120,<br />

das Burgenland sogar nur auf<br />

Rang 125.<br />

Was müsste die Regierung<br />

tun, um die wirtschaftliche<br />

Entwicklung<br />

zu verbessern?<br />

Pisec: Da kann ich<br />

nur IHS-Chef Martin<br />

Kocher zitieren, der<br />

letzte Woche bei der<br />

Konjunkturprognose<br />

erklärt hat: „Die<br />

„Messen an Leistungsbesten<br />

und nicht an<br />

Ausgabenkaisern.“<br />

Zeit für Konjunkturpolitik ist vorbei,<br />

<strong>jetzt</strong> ist Zeit für Strukturpolitik.“<br />

Nur, die Baustellen sind längst<br />

bekannt, die <strong>Koalition</strong> schiebt diese<br />

seit Jahren vor sich her. Da ist<br />

das altbekannte Ausgabenproblem<br />

der öffentlichen Hand, die zu hohe<br />

Besteuerung des Faktors Arbeit sowie<br />

die Probleme bei Bildung, Forschung<br />

oder Zuwanderung. Die<br />

aktuell hohe Arbeitslosenrate verdanken<br />

wir etwa ausschließlich der<br />

„Zuwanderungspolitik“ von SPÖ<br />

und ÖVP.<br />

Das heißt:<br />

Sie fordern<br />

ein staatliches<br />

Sparprogramm?<br />

Pisec: Das<br />

ist kein Sparprogramm. Die Umsetzung<br />

der Reformvorschläge des<br />

Rechnungshofes ist im Prinzip nur<br />

ein Nachholen überfälliger Anpassungen<br />

seit dem EU-Beitritt. Österreich<br />

ist etwa bei den Ausgaben pro<br />

Schüler in der OECD-Spitze, bei<br />

den Leistungen der Schüler hingegen<br />

nur Mittelmaß. Dazu braucht<br />

es Effizienzsteigerungen in der<br />

Verwaltung. Hier muss der Staat<br />

endlich unternehmerischer Handeln,<br />

sich an den Leistungsbesten<br />

orientieren und nicht an den Ausgabenkaisern.<br />

Dann ist auch die<br />

längst überfällige<br />

Entlastung<br />

des Faktors<br />

Arbeit möglich,<br />

ohne<br />

anderswo<br />

die Steuerschraube<br />

anzudrehen.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: Bundesheer<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Von den Nachbarn abgehängt: Österreich hat im wirtschaftlichen Vergleic<br />

Rot-schwarze Wirt<br />

Im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz kann<br />

SPÖ und ÖVP argumentieren seit nunmehr zehn Jahren, dass zur<br />

Steigerung des Wachstums der Staat Geld ausgeben müsse und<br />

dies Schulden und eine hohe Besteuerung rechtfertige. Ein Vergleich<br />

internationaler Kennzahlen mit Deutschland und der Schweiz zeigt,<br />

welche negative Bilanz die <strong>Koalition</strong> mit dieser Politik erzielt hat.<br />

Von 2007 bis 2016 wuchs Österreichs<br />

Wirtschaft um gerade einmal<br />

9,8 Prozent, die Staatsschuldenquote<br />

hingegen von 65 auf 85 Prozent.<br />

Insgesamt mehr als ein Drittel<br />

von Österreichs Staatsschulden<br />

von derzeit rund 300 Milliarden<br />

Euro wurden in den vergangenen<br />

zehn Jahren aufgenommen. Noch<br />

nie hatte Österreich in Friedenszeiten<br />

so hohe Schulden.<br />

Nachbarn auf der Überholspur<br />

Deutschland und Österreich hatten<br />

bis 2011 noch in etwa gleiche<br />

Schuldenquoten von rund 80 Prozent<br />

des BIP. Da<strong>nach</strong> ging die Finanzpolitik<br />

beider Länder radikal<br />

auseinander. In Österreich sind<br />

die Schulden weiter angestiegen,<br />

in Deutschland hingegen bis heute<br />

um zwölf Prozentpunkte gefallen.<br />

Interessant ist, dass sich die<br />

Wirtschaftslesitung in Deutschland<br />

in diesen sechs Jahren um insgesamt<br />

8,7 Prozent, in der Schweiz<br />

sogar um 9,2 Prozent – trotz Frankenaufwertung<br />

und Schuldenquote<br />

von nur 35 Prozent –, aber in Österreich<br />

gerade einmal um 6,6 Prozent<br />

erhöht hat. Zur Schweiz fällt der<br />

Unterschied bezüglich Schulden<br />

noch deutlicher aus. Die Schweiz<br />

reduzierte selbst in den Krisenjahren<br />

2008 und 2009 die Schuldenquote<br />

um fünf Prozent und erzielte<br />

trotzdem ein erhöhtes Wachstum.<br />

Mit geringerem Wachstum in<br />

Österreich steigt auch das Wohlstandsgefälle<br />

zu Deutschland und<br />

der Schweiz von Jahr zu Jahr. Dass<br />

in der Schweiz mit etwa gleicher<br />

Topographie und Bevölkerung wie<br />

Österreich jährlich ein 75 Prozent<br />

höheres Volkseinkommen erzielt<br />

wird, zeigt den Unterschied zwischen<br />

freiheitlicher Wirtschaftspolitik<br />

der Schweiz und österreichischer<br />

Staatswirtschaftspolitik<br />

bestens auf.<br />

Investoren meiden Österreich<br />

Unter der verfehlten Wirtschaftspolitik<br />

leidet natürlich das internationale<br />

Vertrauen, das sich in einem<br />

Absacken der ausländischen


Nr. 13 Donnerstag, 30. März 2017<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Foto: NFZ<br />

Axel Kassegger<br />

FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />

h zur Schweiz und zu Deutschland in den letzten Jahren viel an Boden verloren – dank SPÖ und ÖVP.<br />

schaftspolitik – eine Bilanz<br />

Österreich nur mit einer höheren Steuer- und Schuldenlast „auftrumpfen“<br />

Grafik: Agenda Austria<br />

Direktinvestitionen in Österreich<br />

um die Hälfte im Jahr 2016 bereits<br />

gezeigt hat. Der österreichische<br />

Wirtschaftsstandort läuft laut Wirtschaftsforschung<br />

sogar Gefahr,<br />

dass mehr Kapital in das Ausland<br />

fließt, als hereinkommt. Ein deutliches<br />

Warnsignal.<br />

Auch der Außenhandel stagnierte<br />

2016 und das trotz beinahe 20-prozentiger<br />

Abwertung des Euros zu<br />

den international führenden Währungen<br />

im vergangenen Jahr. Die<br />

Ursache liegt in der viel zu hohen<br />

Abgabenquote, die der österreichischen<br />

Wirtschaft die internationale<br />

Konkurrenzfähigkeit nimmt.<br />

Steuern und Schulden zu hoch<br />

Die Abgabenquote liegt in der<br />

Schweiz heute bei 30 Prozent, in<br />

Österreich hingegen bei 43,1 Prozent.<br />

Deutschland erzielte 2016<br />

aufgrund der viel besseren Rahmenbedingungen<br />

bereits einen<br />

Leistungsbilanzüberschuss von<br />

beinahe neun Prozent. Österreich<br />

hat auf den Warenaustausch bezo-<br />

Der vielbeschworene „Faktor Arbeit“ wird in Österreich viel zu hoch<br />

besteuert. Eine Folge der rot-schwarzen Reformverweigerung.<br />

gen eine ansteigend defizitäre Leistungsbilanz.<br />

Auch die Börse ist immer ein verlässlicher<br />

Indikator für das Wohlbefinden<br />

einer Wirtschaft. In Deutschland<br />

stieg der Aktienindex von 2007<br />

bis 2017 um 80 Prozent, in Wien<br />

hingegen ist er im gleichen Zeitraum<br />

um 50 Prozent gefallen. Auch<br />

haben 40 Prozent der heimischen<br />

Großbetriebe die Börse verlassen.<br />

Noch immer wird jeder zehnte Arbeitsplatz<br />

in Österreich von einem<br />

börsennotierten Unternehmen geschaffen.<br />

Es könnten wesentlich<br />

mehr sein, wenn der Finanzplatz<br />

mehr Beachtung bekommen würde.<br />

Strukturreformen müssen her<br />

Die empirischen Vergleiche ökonomischer<br />

Kennzahlen lassen das<br />

Scheitern der rot-schwarzen Wirtschaftspolitik<br />

klar erkennen, das<br />

zu vermindertem Wachstum führt<br />

und viel zu hohe Kosten – eingehoben<br />

durch Steuern und Abgaben<br />

– verursacht. Ein Multiplikator-Effekt<br />

wird mit Schulden längst nicht<br />

mehr erzielt. Veränderungen sind<br />

dringend notwendig, erzielt durch<br />

Strukturveränderungen und Wirtschaftswachstum<br />

mit wesentlich<br />

geringeren Steuern – und ohne<br />

neue Schulden.<br />

Die einzige nennenswerte wirtschaftspolitische<br />

Maßnahme der<br />

großen <strong>Koalition</strong> im letzten Jahr<br />

war die Registrierkassenpflicht.<br />

Ein nicht unerwartetes Ergebnis,<br />

denn Rot und Schwarz legen<br />

ihr fiskalisches Augenmerk sowieso<br />

nur auf die Einnahmenseite.<br />

Denn ein Kurswechsel zu weniger<br />

Staatsausgaben würde an jenen<br />

Strukturen kratzen, die von den<br />

beiden Parteien zur Versorgung<br />

und zum Schutz ihres Klientels<br />

aufgebaut worden sind.<br />

Neuwahl als Lösung<br />

Da dies <strong>jetzt</strong> – endlich – auch<br />

die Wirtschaftsforscher von WIFO<br />

und IHS öffentlich anprangerten,<br />

hätte man sich eigentlich eine Reaktion<br />

der <strong>Koalition</strong> erwartet.<br />

Weit gefehlt, diese Kritik wurde<br />

von SPÖ und ÖVP großzügig<br />

ignoriert. Stattdessen sonnten sie<br />

sich in den Konjunkturdaten, die<br />

aber nicht ihrer Arbeit geschuldet<br />

sind, sondern dem besseren Wirtschaftswachstum<br />

anderer Länder.<br />

Dafür ist die anhaltende Rekordarbeitslosigkeit<br />

eindeutig das<br />

Werk der <strong>Koalition</strong>, verursacht<br />

durch deren verantwortungslose<br />

Asyl- und Zuwanderungspolitik,<br />

die den Sozialstaat an seinen<br />

Grundfesten erschüttert.<br />

Dass Österreichs Unternehmen<br />

sich dennoch am Weltmarkt halten<br />

können, zeugt von ihrer Leistungsund<br />

Leidensfähigkeit.<br />

Letztere wird von SPÖ und der<br />

„Wirtschaftspartei“ ÖVP derart<br />

gnadenlos ausgereizt, dass immer<br />

mehr Unternehmen dem Nachdenken<br />

über eine Auslagerung der<br />

Produktion ins Ausland wohl bald<br />

Taten folgen lassen werden.<br />

So gesehen wären baldige Neuwahlen<br />

die beste wirtschaftspolitische<br />

Entscheidung der rot-schwarzen<br />

<strong>Koalition</strong> in ihrer wohl letzten<br />

Legislaturperiode.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Derzeit sorgt eine Karikatur<br />

über Außenminister Sebastian<br />

Kurz für Furore in den sozialen<br />

Netzwerken: „Bei HC abschreiben:<br />

nicht genügend; große Ankündigungen:<br />

gut; Umsetzung:<br />

nicht genügend.“<br />

Stresstest für die ÖVP<br />

Der reale Hintergrund ist weniger<br />

lustig, zumal Österreich weiter<br />

einer uneingeschränkten Massenzuwanderung<br />

ausgesetzt ist.<br />

Aktueller Beweis ist die Debatte<br />

um die Übernahme von minderjährigen<br />

Flüchtlingen aus Italien.<br />

Dazu hat die Tageszeitung „Österreich“<br />

vom 27. März einen sehr<br />

interessanten Beitrag geliefert:<br />

„Doch wie schaut es wirklich aus?<br />

Die gesamte rot-schwarze Bundesregierung<br />

hat dem Programm<br />

wiederholt zugestimmt. Seit 9.<br />

Juni 2015 (damals noch unter<br />

Kanzler Werner Faymann) brachten<br />

Kanzleramt und Außenminister<br />

Sebastian Kurz insgesamt<br />

16 Mal – auf Basis von EU-Beschlüssen<br />

– das <strong>jetzt</strong> umstrittene<br />

Relocation-Programm ein“.<br />

Dieses Beispiel beweist einmal<br />

mehr, dass die Schere zwischen<br />

den Worten und den Taten der Regierung<br />

immer weiter aufgeht.<br />

Daher wird der FPÖ-Parlamentsklub<br />

der <strong>Koalition</strong> Gelegenheit<br />

geben, im Plenum ihre „harte<br />

Linie“ unter Beweis zu stellen.<br />

Ein „Stresstest“ für die ÖVP wird<br />

ein erster Schritt dazu sein. Wir<br />

sind gespannt, wie deren Abgeordnete<br />

zu Kopftuchverbot im öffentlichen<br />

Dienst, zur Anpassung<br />

der Familienbeihilfe für im Ausland<br />

lebende Kinder, zur Auszahlung<br />

von Sozialhilfeleistungen an<br />

nicht-österreichische Staatsbürger<br />

erst <strong>nach</strong> fünfjähriger Beschäftigung<br />

oder zu Deutschklassen für<br />

Flüchtlinge abstimmen werden.<br />

INNENPOLITIK<br />

Untersuchungsausschuss startet<br />

Bei der Plenarsitzung am Mittwoch wurde die<br />

Einsetzung des U-Ausschusses bekanntgegeben.<br />

Laut Beweisbeschluss müssen insgesamt 36 Stellen<br />

dem Parlament Akten liefern, neben sämtlichen Ministerien<br />

und dem Bundeskanzleramt etwa auch die<br />

Finanzprokuratur, der Rechnungshof, die Bundesfinanzierungsagentur<br />

oder auch die Landesregierungen.<br />

Zum Verfahrensrichter wurde Ronald Rohrer,<br />

als Verfahrensanwalt Andreas Joklik nominiert.<br />

Foto: NFZ<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

Lipizzaner-Gesetz<br />

Auch Österreichs berühmte weiße<br />

Pferde waren von dem am Mittwoch<br />

beschlossenen Gesetzeskonvolut<br />

betroffen. So wird das<br />

Bundesgestüt Piber in „Lipizzanergestüt<br />

Piber“ umbenannt. Damit<br />

soll verdeutlicht werden, dass seine<br />

vordringliche Aufgabe die Erhaltung<br />

der Pferderasse Lipizzaner ist.<br />

FPÖ fixiert ihr Team für<br />

Untersuchungsausschuss<br />

Walter Rosenkranz als freiheitlicher Fraktionsführer nominiert<br />

Die FPÖ geht mit Walter Rosenkranz<br />

als Fraktionsführer<br />

sowie den Abgeordneten Reinhard<br />

Bösch, Hermann Brückl und<br />

Walter Rauch in den „Eurofighter“-Untersuchungsausschuss.<br />

Diese Besetzung gab FPÖ-Klubobmann<br />

HC Strache am vergangenen<br />

Dienstag in einer Pressekonferenz<br />

bekannt. Walter Rosenkranz,<br />

von Beruf Jurist, versprach eine<br />

seriöse Aufklärung durch das parlamentarische<br />

Gremium.<br />

FPÖ-Gegenpol zu Pilz<br />

„Wir wollen kein Tribunal á la<br />

Peter Pilz machen“, betonte Rosenkranz,<br />

der bereits Erfahrungen<br />

aus zwei vorangegangen U-Ausschüssen<br />

vorweisen kann. Die FPÖ<br />

werde Zeugen bei ihrer Befragung<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Für seriöse Aufklärung im Untersuchungsausschuss: Hermann<br />

Brückl, Walter Rauch, Walter Rosenkranz und Reinhard Bösch (v.l.).<br />

nicht bereits wie verurteilte Straftäter<br />

behandeln. Dennoch könnte es<br />

bald Anzeigen geben, merkte der<br />

FPÖ-Fraktionsführer an, denn man<br />

wolle die im Juni ablaufende Ver-<br />

In der „Aktuellen Stunde“ des<br />

Nationalrats am vergangenen Mittwoch<br />

zum Thema „Leistbares Wohnen“<br />

kritisierte FPÖ-Wohnbausprecher<br />

Philipp Schrangl (Bild) das<br />

anhaltende Tauziehen von SPÖ und<br />

ÖVP um ein neues Mietrecht. „Mit<br />

Klassenkampfparolen und parteipolitischer<br />

Profilierung werden sie<br />

die Probleme auf dem Wohnungsmarkt<br />

nicht lösen. Wir brauchen<br />

ein Mietrecht auf Augenhöhe, das<br />

Investitionsanreize schafft und soziale<br />

Sicherheit gewährleistet.“<br />

Das Mietrecht müsse die Interessen<br />

von Mieter wie Vermieter<br />

gleichermaßen berücksichtigen,<br />

sonst würden weiter Wohnungen<br />

vom Markt genommen und weniger<br />

neue gebaut werden. „Das wäre<br />

in der derzeitigen Situation eine<br />

jährungsfrist rund um den 2007<br />

von der SPÖ initiierten Vergleichsvertrag<br />

mit dem Eurofighter-Hersteller<br />

EADS keinesfalls verstreichen<br />

lassen.<br />

Die unendliche Mietrechtsdiskussion<br />

Katastrophe für die Menschen.<br />

Dauerhaft kann nur ein verstärktes<br />

Angebot die Preissteigerungen<br />

bremsen“, bemerkte Schrangl zum<br />

aktuellen Wohnungsmangel in Österreich,<br />

der sich in den jährlichen<br />

Preissteigerungen widerspiegle.<br />

Kritik übte Schrangl auch an den<br />

Überlegungen der SPÖ für den gemeinnützigen<br />

Wohnbau. Wenn im<br />

Zuge erleichterter Handelbarkeit<br />

etwa das Vermögensbindungsprinzip<br />

gelockert werde, dann könnte<br />

am Ende die Gemeinnützigkeit<br />

zerfallen und es zu folgenschweren<br />

Verwerfungen auf dem Wohnungsmarkt<br />

kommen.


Nr. 13 Donnerstag, 30. März 2017<br />

g<br />

Die Hälfte der Schüler hat<br />

beim Lesen Probleme<br />

Foto: NFZ<br />

Leseprobleme nehmen zu.<br />

17 Prozent der Jugendlichen in<br />

Österreich haben <strong>nach</strong> acht Jahren<br />

Schule massive Probleme beim Lesen.<br />

Besonders schlecht schneiden<br />

Schüler der „Neuen Mittelschule“<br />

ab. Das zeigen die am Dienstag präsentierten<br />

Ergebnisse der Bildungsstandardtestungen<br />

unter den 73.000<br />

Schülern der achten Schulstufe.<br />

„Die aktuellen Ergebnisse der<br />

Überprüfung der Bildungsstandards<br />

sind leider äußerst bedenklich“,<br />

kommentierte FPÖ-Bildungssprecher<br />

Wendelin Mölzer<br />

die Veröffentlichung der Erhebung<br />

im Unterrichtsfach Deutsch. Diese<br />

ergab nämlich, dass lediglich 45<br />

Prozent der Schüler, bei solchen<br />

mit Migrationshintergrund gar nur<br />

32 Prozentbeim Lesen den vorgesehenen<br />

Bildungsstandard erreichten.<br />

Erhebungen wie die vorliegende<br />

seien, so Mölzer, keinesfalls<br />

ein Allheilmittel gegen Bildungsdefizite.<br />

Denn die Überprüfungen<br />

des Bildungsstandards würden<br />

lediglich den Wissensstand von<br />

Schülern abbilden. „Wenn auf die<br />

Ergebnisse aber nicht mit tatsächlichen<br />

Reformen re<strong>agiert</strong> wird,<br />

wird sich de facto nichts ändern.<br />

Das Bildungsministerium ist daher<br />

aufgefordert, den Entwurf des Bildungspakets<br />

entsprechend abzuändern“,<br />

forderte Mölzer Konsequenzen<br />

aus dem Test ein.<br />

Die Ergebnisse würden – wie<br />

schon bei den Tests zuvor – einmal<br />

mehr zeigen, dass das derzeitige<br />

Bildungssystem nicht das richtige<br />

Konzept darstelle, um die Schüler<br />

an die vorgesehenen Bildungsstandards<br />

heranzuführen. Mölzer<br />

mahnte daher eine fundierte „Basisausbildung<br />

in Volksschulen“ als<br />

wichtige Grundlage für die weiterführende<br />

Schulbildung ein.<br />

Nach der „sozialistischen Illusion“ in seinem Erstlingswerk, behandelt<br />

FPÖ-Klubdirektor Norbert Nemeth in seinem zweiten Roman<br />

die Geschichte der Urburschenschaft in ihrem Kampf für eine<br />

freiheitliche Verfassung und gegen den Reaktionär Metternich.<br />

FPÖ-ABGEORDNETE DECKEN AUF<br />

Keine Anzeigen in der<br />

Silvester<strong>nach</strong>t?<br />

Aufgrund der steigenden Zahl<br />

an Anzeigen wegen sexueller<br />

Belästigung in der Silvester<strong>nach</strong>t<br />

2016/2017 stellte der FPÖ-Abgeordnete<br />

David Lasar eine Anfrage<br />

an ÖVP-Innenminister Wolfgang<br />

Sobotka, wie viele Anzeigen zu<br />

solchen Vorfällen erstattet wurden<br />

und ob aus dieser Anzahl der<br />

jeweiligen Delikte auch Schlüsse<br />

gezogen werden konnten.<br />

Die Anfragebeantwortung aus<br />

dem Innenministerium fiel wie<br />

immer kurz aus. Erstaunlicherweise<br />

werden solche Statistiken<br />

angeblich nicht geführt. Und warum?<br />

Aufgrund „der exorbitanten<br />

Ressourcenbindung und des<br />

enormen Verwaltungsaufwandes<br />

aus Gründen der Sparsamkeit,<br />

Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit“,<br />

so Sobotka. Dies legt<br />

den Schluss nahe, dass die Anzahl<br />

der Anzeigen sehr groß sein<br />

muss und der Innenminister der<br />

Öffentlichkeit ein falsches Bild<br />

zeigen möchte – oder besser gesagt,<br />

gar keines.<br />

Parlament 7<br />

Wenn Reisepässe auf<br />

den Postweg gehen...<br />

284 Reisepässe sind in Österreich<br />

in den Jahren 2014 bis<br />

2016 auf dem Postweg „verloren<br />

gegangen“. Das ergab die Beantwortung<br />

einer parlamentarischen<br />

Anfrage zum „Sicherheitsniveau<br />

von Reisepässen“, die der<br />

FPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />

Hermann Brückl an ÖVP-Innenminister<br />

Wolfgang Sobotka<br />

gestellt hatte. Zudem wurden im<br />

gleichen Zeitraum 549 gefälschte<br />

Reisepässe aus EU-Staaten sichergestellt.<br />

„Wenn Sie so viele<br />

Sendungen haben, kann schon<br />

was passieren. Hundertprozentig<br />

ausschließen kann man es nicht“,<br />

ließ dazu die Post über ihren<br />

Pressesprecher auf Medienanfragen<br />

ausrichten. Sind ja nur amtliche<br />

Dokumente, oder?<br />

Zu den Wurzeln der Urburschenschaft<br />

Klubdirektor Norbert Nemeth präsentiert sein neuestes Werk „Die Karlsbadverschwörung“<br />

Foto: NFZ<br />

Kaum zwei Jahre <strong>nach</strong> seinem<br />

Erstlingswerk „Im Schatten des<br />

Gracchus“ präsentierten Verleger<br />

Andreas Mölzer und Autor Norbert<br />

Nemeth den zweiten Roman „Die<br />

Karlsbadverschwörung“ im Büro<br />

des Dritten Nationalratspräsidenten<br />

Nobert Hofer.<br />

Im Vorgängerroman thematisierte<br />

S. Coell – so der literarische<br />

„nom de guerre“ des freiheitlichen<br />

Klubdirektors – den „messianischen<br />

Sozialismus“ am Beispiel der<br />

„Verschwörung für die Gleichheit“<br />

des Jakobiners Babeuf.<br />

In seinem neuen Roman führt<br />

uns der Autor in die Welt der Urburschenschaft,<br />

also in die Zeit<br />

zwischen dem Aachener und dem<br />

Karlsbader Kongress. Spannend<br />

beschreibt er die Gedanken- und<br />

Gefühlswelt der gewaltbereiten<br />

„Unbedingten“ ebenso wie die ihrer<br />

Gegenspieler der reaktionären<br />

Kräfte rund um den kaiserlichen<br />

Staatskanzler Fürst Metternich.<br />

Diese hatten es sich zum Ziel gesetzt,<br />

die Burschenschaft zu verbieten,<br />

die Presse durch die Einführung<br />

der Zensur mundtot zu<br />

machen und kritische Professoren<br />

von den Universitäten zu verbannen.<br />

Eine auffallende Parallele zur<br />

aktuellen „politischen Korrektheit“<br />

und ihren Zensurmethoden.<br />

Der Traum von der Freiheit<br />

Für Verleger Andreas Mölzer<br />

bringt Nemeth in seinen Romanen<br />

dem Leser „unsere Geschichte als<br />

freiheitsliebende Menschen“ näher.<br />

Denn die Urburschenschafter<br />

Foto: NFZ<br />

Ein literarisches Erfolgsduo: Autor Nemeth und Verleger Mölzer.<br />

haben damals den „Traum der Freiheit“<br />

aus der französischen Revolution<br />

ins Metternichsche Österreich<br />

gebracht. Aber neben dem politisch<br />

historischen und dem staatsrechtlichen<br />

Bereich, dem Steckenpferd<br />

des Juristen Nemeths, komme aber<br />

diesmal – auch auf Drängen des<br />

Verlegers – „das Menschelnde“<br />

nicht zu kurz – selbst bei dem die<br />

Freiheit bekämpfenden Fürst Metternich.<br />

Mölzers Hoffnung auf eine<br />

Fortsetzung quittierte Nemeth mit<br />

einem Lächeln.


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

EU-Visafreiheit für<br />

2,2 Millionen Türken<br />

Saarland: „Schulz-Effekt“<br />

nur in den Umfragen?<br />

Laut vorläufigem Endergebnis<br />

der sonntätigen Landtagswahl im<br />

Saarland landete die CDU bei 40,7<br />

Prozent der Wählerstimmen, die<br />

SPD bei 29,6. „Die Linke“ bleibt<br />

trotz leichten Verlusten mit 12,9<br />

Prozent drittstärkste Kraft, die „Alternative<br />

für Deutschland“ (AfD)<br />

schafft auf Anhieb mit 6,2 Prozent<br />

den Einzug in den Saarbrücker<br />

Landtag. Die „Piraten“ und die<br />

Grünen wurden aus diesem hinausgewählt,<br />

die FDP scheiterte einmal<br />

mehr an der Fünf-Prozent-Hürde.<br />

Der große Verlierer der Wahl<br />

sind die Linksparteien. Weder<br />

der SPD-Kanzlerkandidat Martin<br />

Schulz noch der charismatische<br />

„Die Linke“-Landesvorsitzende<br />

Oscar Lafontaine konnten zum<br />

Erreichen ihrer beider Wahlziele,<br />

nämlich einer rot-roten <strong>Koalition</strong> –<br />

mit eventueller Verstärkung durch<br />

die Grünen – einen Beitrag leisten.<br />

Dabei hatte es in den Meinungsumfragen<br />

vor der Landtagswahl<br />

noch ganz anders ausgesehen. Die<br />

SPD lag nämlich <strong>nach</strong> einer dem<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Der Kuschelkurs der EU mit<br />

der Türkei ist einfach unbegreiflich.<br />

Man schaut zu, wie der Westentaschen-Sultan<br />

Erdogan in<br />

seinem Reich Zehntausende verhaftet;<br />

man wartet seelenruhig<br />

ab, wie er sein Land in eine Präsidialdiktatur<br />

umbaut; man lässt<br />

sich von ihm wild beschimpfen<br />

und sieht zu, wie er „seine“ Türken<br />

in den EU-Ländern aufhetzt.<br />

Egal, was Erdogan auch immer<br />

macht: Die Türkei ist immer<br />

noch Kandidat für einen Beitritt<br />

zur Europäischen Union. Das<br />

sagt mehr über die Verkommen-<br />

heit der Appeasement-Politik<br />

der EU aus als über die autoritären<br />

Bestrebungen des islamistischen<br />

Regimes in Ankara. So<br />

kassiert die Türkei <strong>nach</strong> wie vor<br />

sogenannte „Heranführungshilfe“<br />

und Milliarden für Merkels<br />

„Flüchtlings-Kuhhandel“.<br />

Teil dieses Deals war übrigens<br />

auch die Aufhebung der Visafreiheit<br />

für Türken in der EU. Die<br />

ist zwar bisher nicht gewährt<br />

worden, aber trotzdem zumindest<br />

zum Teil längst da. Denn<br />

tatsächlich können 2,2 Millionen<br />

Türken längst visafrei in die EU<br />

einreisen, worauf nun Gerald<br />

Knaus, einer der Architekten<br />

von Merkels Flüchtlingshandel,<br />

hingewiesen hat. Die türkische<br />

Regierung vergibt Spezialpässe<br />

an Beamte, ihre Familien und<br />

Günstlinge <strong>nach</strong> Belieben. Damit<br />

entscheidet nicht die EU, welche<br />

Türken einreisen dürfen, sondern<br />

de facto die Türkei selbst.<br />

Das muss umgehend abgestellt<br />

und die Beitrittsverhandlungen<br />

sofort endgültig beendet werden!<br />

Foto: NFZ<br />

„Schulz-Effekt“ zugesagten Aufholjagd<br />

14 Tage vor der Wahl nahezu<br />

gleichauf mit der CDU. Da die<br />

bundesweiten Umfragen eine ähnliche<br />

„Tendenz“ aufweisen, war das<br />

Ergebnis umso schmerzhafter für<br />

die hochtrabenden Pläne der SPD.<br />

Und entgegen den Meinungsumfragen<br />

ist die AfD nicht von dem in<br />

den Medien hochstilisierten Zweikampf<br />

zwischen CDU und SPD unter<br />

die Räder gekommen. Die 6,2<br />

Prozent sind in dem links geneigten<br />

Saarland ein Achtungserfolg.<br />

Erster Rückschlag für Schulz.<br />

Foto: EU<br />

„Brexit“ verschafft<br />

eine Mehrheit im E<br />

Ohne Reformen dominieren die Krisenstaaten am<br />

Die neue EU-Familie, ohne Großbritannien. Die Union verliert einen Nettozah<br />

Ministerräten. In der Union der 27 haben – ohne weitere Reformen – <strong>jetzt</strong> di<br />

Mit dem Austritt Großbritanniens verliert die EU nicht nur fast<br />

ein Fünftel ihrer Wirtschaftskraft, sondern auch der „Hartwährungsblock“<br />

seine Sperrminorität im EU-Ministerrat. Der ehemalige<br />

Chef des Münchner ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, mahnt daher rasche<br />

institutionelle und inhaltliche Reformen der Union ein.<br />

Das pompös inszenierte 60-Jahre-Jubiläum<br />

der „Römischen Verträge“<br />

am vergangenen Wochenende<br />

geriet der Europäischen Union<br />

zu einem Motivationsseminar für<br />

EU-Kommission und die verbliebenen<br />

27 Regierungschefs. Die<br />

britische Premierministerin Theresa<br />

May hatte man gar nicht mehr<br />

eingeladen. „Weiter entfernt von<br />

so viel Einigkeit war die Gemeinschaft<br />

selten je zuvor“, bemerkte<br />

die „Neuer Zürcher Zeitung“ zu<br />

dem Schauspiel.<br />

Unsinniger „Rachefeldzug“<br />

Einigkeit demonstriert die Union<br />

lediglich gegen Großbritannien,<br />

das diese Woche den Antrag auf<br />

den Austritt aus der EU stellt. Das<br />

Vereinigte Königreich soll künftig<br />

nur noch als ein „Drittstaat“ behandelt<br />

werden, weiter entfernt vom<br />

Binnenmarkt als Norwegen, die<br />

Schweiz oder sogar die Türkei, die<br />

zur Zollunion gehört.<br />

Über die Lücke, die London im<br />

EU-Haushalt hinterlässt, wird bereits<br />

heftig gerungen. Immerhin<br />

hat Großbritannien 2015 noch 11,5<br />

Milliarden Euro mehr eingezahlt,<br />

als es aus dem EU-Haushalt zurückbekommen<br />

hat. Die EU verliert mit<br />

dem Austritt 64 Millionen Einwohner<br />

und 17 Prozent der Wirtschaftskraft,<br />

aber die Ausgaben Brüssels<br />

sollen unverändert bleiben?<br />

Für den deutschen Ökonomen<br />

Hans-Werner Sinn ist dieser „Rachefeldzug“<br />

absoluter Unsinn: „Die<br />

Folgt die EU dem Rat der Franzosen fü<br />

keiten“, dann reicht in Zukunft ein bed


Nr. 13 Donnerstag, 30. März 2017<br />

g<br />

dem „Club Med“<br />

U-Ministerrat<br />

Mittelmeer die zukünftige Politik der Union<br />

ler und die Nettozahler wiederum ihren Sperrminoritätsbeschaffer in den<br />

e krisengeschüttelten Mittelmeeranrainerstaaten das Sagen.<br />

Wirtschaftskraft des Vereinigten<br />

Königreichs ist genauso groß wie<br />

die der 20 kleinsten EU-Länder zusammengenommen.<br />

Es ist, als würden<br />

nun 20 von 28 Ländern gleichzeitig<br />

austreten. Allein schon diese<br />

Tatsache zeigt, dass nun in der EU<br />

eigentlich kein Stein auf dem anderen<br />

bleiben kann.“<br />

Norden verliert Sperrminiortät<br />

Mit dem Austritt ändert sich das<br />

politische Gleichgewicht der EU<br />

drastisch, was die Minderheitsregeln<br />

im Ministerrat betrifft. Für die<br />

meisten Abstimmungen braucht<br />

r ein „Europa der zwei Geschwindigeutend<br />

kleinerer „runder Tisch“.<br />

Foto: EU<br />

man dort 55 Prozent der Länder<br />

und 65 Prozent der Bevölkerung.<br />

Zusammen mit Großbritannien hatte<br />

der ehemalige „D-Mark-Block“<br />

– also Deutschland, die Niederlande,<br />

Österreich und Finnland – einen<br />

Bevölkerungsanteil von 35 Prozent,<br />

also gerade die Sperrminorität, wie<br />

auch der „Club Med“, die Anrainerstaaten<br />

des Mittelmeers. Diese<br />

im Lissabon-Vertrag angestrebte<br />

Balance werde nun zerstört. Der<br />

„Hartwährungs-Block“ schrumpft<br />

mit dem „Brexit“ auf einen Bevölkerungsanteil<br />

von 25 Prozent, während<br />

die Mittelmeerstaaten ihren<br />

Anteil auf 42 Prozent erhöhen.<br />

„Sie können und werden <strong>jetzt</strong><br />

durchregieren und Europa in eine<br />

Handelsfestung verwandeln“, befürchtet<br />

Sinn mit Blick auf den von<br />

den Franzosen bereits vorgebrachten<br />

Vorschlag eines „Europa der<br />

zwei Geschwindigkeiten“. „Das<br />

war der bisherige Ansatz, der mit<br />

dem Euro und dem Schengen-Abkommen<br />

verfolgt wurde. Er hat<br />

Europa zutiefst gespalten. Verfolgt<br />

man ihn auch weiterhin, wird <strong>nach</strong><br />

Großbritannien nicht nur Polen ins<br />

Abseits gedrängt, sondern letztlich<br />

auch Dänemark, Schweden, Tschechien<br />

und Ungarn“, sieht der Wirtschaftsexperte<br />

die EU genau in das<br />

Gegenteil zu dem driften, das in<br />

Rom eben noch beschworen wurde.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Ungarns Asylgesetz in Kraft<br />

In Ungarn ist am vergangenen Montag<br />

die Verschärfung des Asylgesetzes in Kraft<br />

getreten. Den neuen Bestimmungen zufolge<br />

werden Asylwerber nunmehr grundsätzlich<br />

in zwei Containerlagern unmittelbar an der<br />

Grenze zu Serbien festgehalten. Das betrifft<br />

auch unbegleitete Minderjährige im Alter<br />

von 14 bis 18 Jahren. Das Gesetz war Anfang<br />

des Monats vom Parlament in Budapest<br />

beschlossen worden. Nach der anfänglich<br />

harten Kritik aus Brüssel versuchen <strong>jetzt</strong> aber<br />

auch andere EU-Länder, die ungarischen Bestimmungen<br />

zu übernehmen, um der ungeordneten Einwanderung in ihre<br />

Länder Herr zu werden.<br />

Türkei lässt bespitzeln<br />

Foto: UNHCR<br />

Der türkische Geheimdienst hatte dem<br />

Chef des deutschen Bundes<strong>nach</strong>richtendienstes<br />

am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz<br />

eine Liste mit den Namen<br />

von mehr als 300 in Deutschland lebenden<br />

angeblichen Gülen-Anhängern übergeben. In<br />

dem Papier sollen auch mehr als 200 der Gülen-Bewegung<br />

zuzuordnende Vereine, Schulen<br />

und andere Institutionen benannt worden<br />

sein, berichten nun deutsche Medien. Die<br />

Liste enthalte neben Adressen, Handy- und<br />

Festnetznummern auch viele Fotos von Betroffenen, von denen etliche<br />

heimlich mit Überwachungskameras aufgenommen worden sein sollen.<br />

Bayern: Einwandererstrom<br />

schwillt wieder an<br />

Trotz verschärfter Grenzkontrollen<br />

in Europa überqueren einem<br />

Medienbericht zufolge noch immer<br />

täglich dutzende Migranten illegal<br />

die deutsche Grenze. Die Bundespolizei<br />

habe in den ersten zwei<br />

Monaten dieses Jahres 8.758 unerlaubte<br />

Einreisen registriert und zur<br />

Anzeige gebracht, berichtete das<br />

Redaktionsnetzwerk Deutschland.<br />

Dem<strong>nach</strong> wurden <strong>nach</strong> Angaben<br />

eines Sprechers der Bundespolizei<br />

die meisten illegalen Grenzübertritte<br />

seit Jahresbeginn mit insgesamt<br />

3.080 Personen an der Grenze<br />

zu Österreich registriert. Mit 1.356<br />

registrierten illegalen Grenzübertritten<br />

liege auch die Zahl an der<br />

schweizerischen Grenze auffallend<br />

hoch. Über Flughäfen seien im Januar<br />

und Februar 1.658 Menschen<br />

ohne Erlaubnis <strong>nach</strong> Deutschland<br />

gekommen. Die Zahl der tatsächlichen<br />

illegalen Einreisen dürfte<br />

noch höher liegen, heißt es in dem<br />

Bericht, da nicht jeder illegal Einreisende<br />

von der Polizei aufgegriffen<br />

werde.<br />

Foto: FPÖ Oberösterreich<br />

Foto: NFZ<br />

Die größte Gruppe der illegal<br />

Eingereisten stellen laut Bundespolizei<br />

Afghanen mit 742, gefolgt von<br />

Syrern mit 658 und Nigerianern mit<br />

529. Die Zahlen legen den Schluss<br />

nahe, dass die sogenannte „Balkanroute“<br />

für Migranten aus dem<br />

Nahen und Mittleren Osten noch<br />

immer nicht vollends geschlossen<br />

sei. Zudem lasse sich aus den Zahlen<br />

entnehmen, dass der Anteil der<br />

Migranten aus Afrika, die über die<br />

Mittelmeerroute <strong>nach</strong> Deutschland<br />

kommen, ansteigen werde.<br />

Illegaler Grenzverkehr wächst.


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

APRIL<br />

5<br />

Die FPÖ Simmering lädt am<br />

Mittwoch, dem 5. April 2017, zu<br />

ihrem Stammtisch ins Gasthaus<br />

„Auszeitstüberl“ (Grillgasse 20,<br />

1110 Wien). Referentin: FPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />

Jessi Lintl.<br />

Beginn: 19:00 Uhr<br />

APRIL<br />

6<br />

Stammtisch der<br />

FPÖ Simmering<br />

Bürgerstammtisch<br />

der FPÖ Favoriten<br />

Die FPÖ Favoriten lädt am Donnerstag,<br />

dem 6. April 2017, zu ihrem<br />

Bürgerstammtisch ins Gasthaus<br />

Nepomuk (Troststraße 60,<br />

1100 Wien). Beginn: 18.30 Uhr.<br />

APRIL<br />

7<br />

Die Freiheitlichen Frauen des<br />

Bezirks Schärding laden am Freitag,<br />

dem 7. April 2017, zu ihrem<br />

Osterstammtisch ins Gasthaus<br />

„Dorfwirt“ (Hauptstraße 12, 4770<br />

Andorf). Beginn: 19.30 Uhr.<br />

APRIL<br />

8<br />

Osterstammtisch<br />

der IFF Schärding<br />

5. Konzert im Zyklus<br />

„Musik der Meister“<br />

Der Wiener Volksbildungskreis<br />

lädt am Samstag, dem 8. April<br />

2017, zum 5. Konzert im Musikverein<br />

Goldener Saal (Bosendorferstrasse<br />

12, 1010 Wien). Die Slowakische<br />

Philharmonie unter Dirigent<br />

Gerhard Lessky spielt Werke von<br />

Johannes Brahms und Robert Schumann.<br />

Beginn: 19.30 Uhr.<br />

APRIL<br />

12<br />

Seniorenstammtisch<br />

im 15. Bezirk<br />

Die FPÖ Rudolfsheim-Fünfhaus<br />

lädt am Mittwoch, dem 12. April<br />

2017, zu ihrem Seniorenstammtisch<br />

in die Pizzeria Ramazotti<br />

(Meiselstraße 13 , 1150 Wien). Beginn:<br />

15.30 Uhr.<br />

APRIL<br />

12<br />

Stammtisch der<br />

FPÖ Ottakring<br />

Die FPÖ Ottakring lädt am Mittwoch,<br />

dem 12. April 2017, zu ihrem<br />

Stammtisch in die „Ottakringer<br />

Stub‘n“ (Ottakringer Straße 152,<br />

1160 Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />

LESER AM WORT<br />

Wer gewinnt die Wahlen?<br />

Medien spekulieren, wer die<br />

nächsten Wahlen gewinnen wird<br />

und welcher Politiker der Tüchtigste<br />

ist. Es ist immer das gleiche<br />

Spiel. Strache fordert etwas, alle<br />

sind entsetzt. Kurz übernimmt die<br />

Forderungen Straches und erntet<br />

Applaus. Kern schmiedet einen<br />

Plan X und verspricht alles, aber<br />

es geschieht nichts, denn es ist keiner<br />

da, der die Ideen umsetzt. Strache<br />

darf nicht, Kurz kann nicht<br />

und Kern will nicht. Bald kann der<br />

Wähler sich aussuchen, wer was<br />

umsetzen soll… - allerdings haben<br />

Kurz und Kern Angst vor Neuwahlen.<br />

Warum wohl?<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Inkonsequenter Irrsinn<br />

Da gibt es einerseits Bemühungen<br />

von Verteidigungsminister<br />

Doskozil, die Grenzen endlich<br />

so dicht wie möglich zu machen,<br />

und Außenminister Kurz übt heftige<br />

Kritik am NGO-Wahnsinn, die<br />

Flüchtlinge aus dem Mittelmeer<br />

zu fischen und <strong>nach</strong> Italien überzufahren.<br />

Aber anstatt nun die offensichtlich<br />

lückenhafte Grenze abzudichten,<br />

geht nun Innenminister<br />

Sobotka her und erklärt, dass er<br />

nun aus Italien und Griechenland<br />

Flüchtlinge aufnehmen will. Da<br />

kocht die Volksseele verständlichereweise<br />

über und man erkennt, mit<br />

der Regierung ist kein Stich zu machen.<br />

Man hofft nur mehr darauf,<br />

dass HC Strache mit seiner FPÖ<br />

endlich das Steuerrad vom Regierungschiff<br />

zum Nutzen der einheimischen<br />

Bevölkerung aktiv übernehmen<br />

kann.<br />

Herwig Leibinger, Wien<br />

Die trauen sich was ...<br />

Man berichtet von einer Provokation<br />

von „den Identitären“,<br />

<strong>nach</strong>dem diese ein Transparent an<br />

der türkischen Botschaft in Wien<br />

angebracht haben, auf dem steht:<br />

„Erdogan, hol deine Türken ham!“<br />

Nun gut, also wenn man sich ansieht,<br />

dass ein Erdogan uns droht,<br />

dass wir unseres Lebens nicht mehr<br />

sicher sein können, seine Landsleute<br />

zusätzlich aufruft, sie sollen<br />

unser Sozialsystem belasten und<br />

mehr Kinder in die Welt setzen, da<br />

sie die Zukunft unseres Kontinentes<br />

Europas sein sollen und weder die<br />

Bundesregierung noch der Bundespräsident<br />

darauf reagieren, dann<br />

ist Feuer am Dach. Ganz ehrlich,<br />

ihr Linken, die ständig versuchen,<br />

sich unter Vorspiegelung falscher<br />

Tatsachen die Begriffe Heimat, Demokratie<br />

und Frieden auf die Fahnen<br />

zu heften, ihr seid einfach nur<br />

eine Schande für unser Land Österreich!<br />

Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />

Terror in Europa<br />

Wo auch immer Terroranschläge<br />

geschahen, plötzlich weiß man<br />

kurz da<strong>nach</strong> so ziemlich alles über<br />

den Täter. Von „war dem Geheimdienst<br />

bekannt“, „zurückgekehrter<br />

Dschihadist“, „radikalisierter<br />

IS-Anhänger“, war britischer,<br />

französischer, belgischer etc.<br />

„Staatsbürger“. Lauter Khalids,<br />

Mohammeds und sonstige „typisch<br />

europäische“ Namen. Wie oft müssen<br />

denn diese gleich gearteten Anschläge<br />

noch passieren? Kann man<br />

diese „amtsbekannten“ Individuen<br />

nicht schon vor der Tat aus den<br />

Verkehr ziehen? Wann ist diese europäische<br />

Justiz endlich lernfähig?<br />

Cora Katzenberger, Puchenau<br />

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Nr. 13 Donnerstag, 30. März 2017<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Parkpickerl? In Simmering<br />

entscheiden die Bürger<br />

Enormes Interesse an Info-Veranstaltungen mit FPÖ-Bezirksvorsteher<br />

Vor- und Nachteile der Parkraumbewirtschaftung<br />

mittels<br />

„Parkpickerl“ werden in<br />

Wien seit Anbeginn des Modells<br />

heftig diskutiert. In Simmering<br />

dürfen nun die Bürger darüber<br />

entscheiden – auf Basis von Information<br />

statt Bevormundung.<br />

Zwischen den einwohnerstarken<br />

Bezirken Favoriten und Simmering<br />

verläuft die Grenze der direkten<br />

Demokratie. Im SPÖ-geführten<br />

Favoriten wurden die Bürger vor<br />

vollendete Tatsachen gestellt. Das<br />

Parkpickerl – von den Politikern<br />

beschlossen – kommt fast flächendeckend<br />

im September 2017. In<br />

Simmering hingegen entscheiden<br />

die Bürger noch vor dem Sommer.<br />

So hat es der freiheitliche Bezirksvorsteher<br />

Paul Stadler angeordnet.<br />

Das Ergebnis, verspricht er, wird<br />

für ihn bindend sein, egal ob es ein<br />

Nein sein wird oder ein Ja zu einer<br />

von drei Varianten.<br />

Wohnbau-Neoliberalismus im roten Kleid<br />

Die von der Regierung geplante<br />

Novelle des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes<br />

stößt österreichweit<br />

auf breite Ablehnung. „Christian<br />

Kern, seine Genossen und die<br />

ÖVP wollen die rund 200.000 Wiener<br />

Genossenschaftswohnungen<br />

augenscheinlich dem Finanzsektor<br />

ausliefern“, empörte sich FPÖ-Vizebürgermeister<br />

Johann Gudenus<br />

und fordert eine klare Stellungnahme<br />

der Wiener SPÖ.<br />

Der gemeinnützige Wohnbau<br />

müsse in einigen Bereichen reformiert<br />

werden, aber eine „schleichende<br />

Thatcherisierung“ sei keine<br />

Option für die Freiheitlichen, betonte<br />

Gudenus und warnte vor den<br />

Folgen der geplanten Novelle.<br />

Fotos: FPÖ<br />

Paul Stadler informierte mehr als 1.000 Simmeringer Bürger.<br />

Enormes Bürgerinteresse<br />

Von 16. bis 22. März fanden in<br />

den betroffenen Gebieten Simmerings<br />

drei Info-Abende statt, die<br />

enorm gut besucht waren. Mehr<br />

als 1.000 Bürger folgten den Ausführungen<br />

Stadlers sowie von Experten<br />

aus dem Magistrat, von<br />

ÖAMTC und Wirtschaftskammer.<br />

Die Diskussionen verliefen durchwegs<br />

sachlich auf Basis der geschilderten<br />

Vor- und Nachteile.<br />

Banken und Versicherungen einen<br />

erweiterten Zugang zum Kapital<br />

von gemeinnützigen Bauträgern<br />

einzuräumen, sei der Gipfel<br />

des Neoliberalismus, warnte der<br />

FPÖ-Vizebürgermeister. Einerseits<br />

spiele sich die SPÖ in Wien zur<br />

Verteidigerin des sozialen Wohnbaus<br />

in Europa auf, aber andererseits<br />

schweige sie zu dessen langsamer<br />

Demontage in Österreich,<br />

zeigte Gudenus die Doppelbödigkeit<br />

der Genossen auf: „Wo bleibt<br />

hier der Aufschrei der Wiener Sozialdemokratie?<br />

Wir Freiheitliche<br />

werden im Rathaus einen Antrag<br />

einbringen, der allen Parteien die<br />

Möglichkeit geben wird, hier ein<br />

klares Zeichen zu setzen.“<br />

Foto: NFZ<br />

Stadler will sich nicht festlegen,<br />

ob er selbst für oder gegen das Parpickerl<br />

stimmen wird, lässt aber<br />

durchblicken, dass es bessere Modelle<br />

gäbe: „Mein Wunsch wäre<br />

natürlich ein Gratis-Parkpickerl für<br />

ganz Wien für alle Wiener.“<br />

Doch das steht im rot-grünen<br />

Wien nicht zur Abstimmung. Daran<br />

und an den von den Wiener Linien<br />

verschuldeten schlechten Öffi-Verbindungen<br />

gab es viel Kritik.<br />

Gudenus fordert von der SPÖ die<br />

Ablehnung der WGG-Novelle.<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Ich möchte der Regentschaft im<br />

Rathaus einen Besuch abstatten.<br />

Denn, so denk ich mir, <strong>jetzt</strong> ist’s<br />

aus mit lustig.<br />

Heiapopeia<br />

Ich fahre, ach, der Frau V.<br />

wird’s gar nicht recht sein, mit<br />

dem Auto. Ampel rot. Dreihundert<br />

Meter weiter: Ampel rot. Und<br />

so weiter. Bei jeder roten Ampel<br />

puffende stinkende laute Benzinkutschen,<br />

die Bewohner sind<br />

glücklich.<br />

In der nächsten Gasse eine breite<br />

Fahrradspur. Hier aber beflaggen<br />

die Anrainer, wenn da jemals<br />

ein Radfahrer erscheint.<br />

Ich komme zum Eislaufverein<br />

am Heumarkt. Er ist „ein grauslicher<br />

toter Winkel Wiens“, sagt<br />

Frau V., „der endlich einer Weltstadt<br />

würdig werden soll“. Jawohl,<br />

hier gehört ein grausliches<br />

Hochhaus her, dann ist der Winkel<br />

endlich attraktiv.<br />

Ich trau mich ein Stückl in die<br />

Mahü. Ein traurig verschlafenes<br />

Groß-Gasserl. Nix wie weg.<br />

Da wird grad wieder ein Gründerzeit-Haus<br />

abgerissen.<br />

Bei den Wohnschachteln beim<br />

Hauptbahnhof frag ich mich: Was<br />

lernt man eigentlich heute, wenn<br />

man Architekt wird? Schöne alte<br />

Dächer in der Innenstadt werden<br />

demoliert. Schiache Stockwerke<br />

werden dafür draufgeknallt.<br />

Aus dem Rathaus höre ich leises<br />

Schnarchen. Pst. Herr Häupl<br />

und seine Mannen und Männinnen<br />

schlummern.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

VORARLBERG<br />

Islam-Verbot<br />

Bei einer Gedenkveranstaltung<br />

der „Anatolischen Kultur- und<br />

Freizeitplattform Vorarlberg“ am<br />

vergangenen Sonntag kam es zu<br />

einem Gastauftritt des Erdogan-Gefährten<br />

Sevki Yilmaz, der<br />

die Veranstaltung nutzte, um für<br />

das Präsidialsystem in der Türkei<br />

zu werben. „Wir wollen keine türkische<br />

Innenpolitik in Österreich.<br />

Wir müssen der schleichenden Islamisierung<br />

endlich einen Riegel<br />

vorschieben, wobei auch ein Verbot<br />

des politischen Islams angedacht<br />

werden muss“, so der FPÖ-Klubobmann<br />

Daniel Allgäuer.<br />

BURGENLAND<br />

Neues Team in Neudörfl<br />

Der Unternehmer<br />

Robert Peterlik<br />

übernahm mit 17.<br />

März die Leitung<br />

der FPÖ-Ortsgruppe<br />

Neudörfl<br />

und wird<br />

auch das Gemeinderatsmandat<br />

übernehmen. Zu seinem<br />

Robert Peterlik<br />

Stellvertreter wurde Robert Perger<br />

gewählt. „Harte Arbeit wird als Basis<br />

für zukünftige Erfolge dienen<br />

und ist für das neue Team selbstverständlich“,<br />

erklärte Peterlik.<br />

KÄRNTEN<br />

Flughafen wiederbeleben<br />

Nachdem bekannt wurde, dass<br />

chinesische Investoren 300 Millionen<br />

Euro in den slowenischen<br />

Flughafen Marburg investieren und<br />

Linienflüge zu elf Destinationen<br />

ab Marburg anbieten wollen, kritisiert<br />

der Kärntner FPÖ-Obmann<br />

Gernot Darmann die Untätigkeit<br />

der Kärntner Regierungskoalition:<br />

„Wieso schlafen die politisch<br />

Verantwortlichen, von Kaiser über<br />

Schaunig bis Benger, seit Jahren,<br />

wenn es um die Entwicklung des<br />

Kärnten Airports geht, während in<br />

unserem Nachbarland kräftig investiert<br />

wird? Es wird nicht lange<br />

dauern, bis <strong>nach</strong> dem Flughafen<br />

Laibach <strong>jetzt</strong> auch der bisher verschlafene<br />

Flughafen in Marburg<br />

erblühen wird“. Der Kärntner<br />

Flughafen müsse als eine stützende<br />

Säule für den Wirtschafts- und<br />

Tourismusstandort Kärnten dringend<br />

wiederbelebt werden.<br />

Foto: FPÖ Burgenland<br />

FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Walter Rosenkranz wurde als<br />

Spitzenkandidat für die nächste<br />

Landtagswahl in Niederösterreich<br />

einstimmig nominiert.<br />

Im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

wurde vergangenen Donnerstag<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Walter<br />

Rosenkranz als Spitzenkandidat<br />

für die niederösterreichische Landtagswahl<br />

2018 präsentiert. Der Landesparteivorstand<br />

hatte den 54-jährigen<br />

Kremser und erfahrenen<br />

Rechtsanwalt in seiner letzten Sitzung<br />

einstimmig nominiert.<br />

Foto: NFZ<br />

FPÖ geht mit Walter Rosenkranz<br />

als Spitzenkandidat in die Wahl<br />

Mit freiheitlicher Politik zum Einzug in die Landesregierung<br />

TIROL<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Politik für die Bürger<br />

„Es ist für mich eine große Ehre,<br />

die FPÖ in diese, für unser Heimatbundesland<br />

Niederösterreich<br />

wichtige Wahl führen zu dürfen“,<br />

zeigte sich Rosenkranz erfreut. Inhaltlich<br />

liegen dem freiheitlichen<br />

Spitzenkandidaten die Themen Sicherheit,<br />

Infrastruktur und ländlicher<br />

Raum besonders am Herzen.<br />

Das Ziel bei der Landtagswahl sei<br />

der Einzug in die Landesregierung.<br />

Das will man mit einer freiheitliche<br />

Politik für die Bürger umsetzen.<br />

Ein persönliches Anliegen ist<br />

Rosenkranz aber vor allem, dass<br />

Kindergarten im Container?<br />

Innsbruck setzt statt echter Kindergärten<br />

<strong>jetzt</strong> auf „Container“.<br />

Foto: FPÖ Niederösterreich<br />

Niederösterreichs blaues Führungsteam: Rosenkranz und Waldhäusl.<br />

850 Kinder wurden für das Innsbrucker<br />

Kindergartenjahr 2017/18<br />

neu angemeldet. Aus heutiger Sicht<br />

ist aber klar, dass nur für rund 680<br />

auch tatsächlich ein Platz frei ist.<br />

SPÖ-Stadtrat Ernst Pechlaner verspricht,<br />

bis Herbst neue Kapazitäten<br />

zu schaffen. Die Innsbrucker<br />

Immobilien Gesellschaft (IIG) bekam<br />

deshalb den Auftrag, Standorte<br />

für mobile Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />

also temporäre und<br />

erweiterbare Container in Holzbauweise,<br />

zu prüfen.<br />

Für FPÖ-Stadtparteiobmann<br />

Rudi Federspiel ist die angedachte<br />

Containerlösung für Kinder<br />

ein „Schildbürgerstreich“ und<br />

nicht hinnehmbar. „Wenn es <strong>nach</strong><br />

der Stadtregierung gehen würde,<br />

müssen wohl bald die leerstehenden<br />

Traglufthallen als Kinderbetreuungsplätze<br />

herhalten“, so Federspiel,<br />

der dabei auch auf das<br />

langfristige Versagen der Stadtregierung<br />

hinsichtlich der Stadtentwicklung<br />

verweist: „Die starke<br />

Bautätigkeit in manchen Stadtteilen<br />

in den vergangenen Jahren hätte<br />

der Stadtführung schon früher zu<br />

denken geben müssen. Dass zu wenige<br />

Kinderbetreuungsplätze vorhanden<br />

sind, ist die Folge, da eben<br />

ein starker Zuzug und eine unkontrollierte<br />

Zuwanderung stattfinden“,<br />

konkretisiert Federspiel.<br />

Foto: FPÖ Steiermark<br />

FPÖ-Klubobmann Gottfried Waldhäusl<br />

auch in der nächsten Legislaturperiode<br />

an der Spitze des Freiheitlichen<br />

Landtagsklubs steht:<br />

„Der Freiheitliche Landtagsklub ist<br />

bei ihm in besten Händen“, so Rosenkranz.<br />

STEIERMARK<br />

Mario Eustacchio<br />

Blaue Handschrift<br />

in Stadtregierung<br />

Die Verhandlungen zwischen der<br />

ÖVP und der FPÖ <strong>nach</strong> der Graz-<br />

Wahl sind nun abgeschlossen.<br />

Bürgermeister Siegfried Nagl und<br />

FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio haben<br />

sich auf ein Regierungsübereinkommen<br />

geeinigt, welches am<br />

Mittwoch im Zuge einer Pressekonferenz<br />

präsentiert wurde. Das<br />

Wohnressort, das bisher die Kommunisten<br />

inne hatten, fällt an die<br />

Freiheitlichen, was für die FPÖ<br />

auch eine Bedingung für eine Zusammenarbeit<br />

war. „Der ‚Österreicher-Bonus‘<br />

im sozialen Wohnbau<br />

ist für uns Pflicht“, stellte Eustacchio<br />

im Vorfeld fest.


Nr. 13 Donnerstag, 30. März 2017<br />

g<br />

Länder 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Marlene Svazek<br />

FPÖ-Landesparteiobfrau Salzburg<br />

Foto: LMZ/Neumayr/MMV<br />

ÖVP-Landeshauptmann Haslauer gibt die Linie zum Tierschutzgesetz vor - die der Grünen verschwimmt.<br />

Landesregierung nicht an<br />

Tierschutz interessiert!<br />

FPÖ kritisiert Taten- und Antriebslosigkeit von Schwarz-Grün<br />

Während die Bundesländer<br />

rege über das neue Tierschutzgesetz<br />

diskutieren und ihre<br />

Vorschläge einbringen, schweigt<br />

Salzburgs Landesregierung.<br />

Der Bund beschließt das neue<br />

Tierschutzgesetz, die Vollziehung<br />

obliegt jedoch ausschließlich den<br />

Ländern, von denen Stellungnahmen<br />

dazu eingefordert wurden. Die<br />

Salzburger Landesregierung antwortete<br />

jedoch lediglich mit einem<br />

lapidaren Zweizeiler, dass für Salzburg<br />

der Gesetzestext in Ordnung<br />

sei, wunderte sich FPÖ-Vizeobmann<br />

Volker Reifenberger: „Mir<br />

kommt vor, die Landesregierung<br />

hat das neue Tierschutzgesetz überhaupt<br />

gar nicht gelesen.“<br />

Schwarzer Druck auf Grüne?<br />

Der Verdacht des Desinteresses<br />

der schwarz-grünen Landesregierung<br />

begründet er damit, dass von<br />

Wien, Niederösterreich und Vorarlberg<br />

seitenlange Stellungnahmen<br />

vorlägen, die alle dieselben Gesetzespassagen<br />

kritisierten und Änderungsvorschläge<br />

dementsprechend<br />

vom Bund berücksichtigt wurden.<br />

„Dass die ÖVP am Tierschutz nicht<br />

besonders interessiert ist, zeigt sich<br />

schon an der Unterstützung von<br />

FPÖ-Klausur im Ennstal<br />

Die Freiheitlichen hielten vergangene<br />

Woche ihre Präsidiumsklausur<br />

im Ennstal ab, bei der die zentralen,<br />

inhaltlichen und organisatorischen<br />

Schritte für die Zukunft besprochen<br />

wurden. „Unser klares Ziel ist es,<br />

stärkste politische Kraft in der Steiermark<br />

zu werden. Darum müssen<br />

wir auf allen Ebenen die richtigen<br />

Weichenstellungen vornehmen“,<br />

betonte FPÖ-Landesparteichef Mario<br />

Kunasek.<br />

Das Jahr 2015 brachte für die<br />

steirischen Freiheitlichen viele<br />

Erfolge mit sich: Neben dem Rekordergebnis<br />

von 26,8 Prozent bei<br />

den Landtagswahlen stellt die FPÖ<br />

Steiermark derzeit auch mehr als<br />

600 Gemeindemandatare. Deshalb<br />

sei es erforderlich, sich in vielen<br />

organisatorischen Bereichen noch<br />

besser aufzustellen. Außerdem<br />

zeigten die politischen Herausforderungen<br />

der Gegenwart, wie<br />

unverzichtbar eine starke freiheitliche<br />

Bewegung sei, sagte Kunasek:<br />

„Die Bevölkerung setzt große<br />

Hoffnungen in die FPÖ Steiermark<br />

und es ist unsere Aufgabe, diesen<br />

Erwartungen gerecht zu werden.“<br />

Foto: FPÖ Steiermark<br />

TTIP und Massentierhaltung. Es ist<br />

jedoch geradezu grotesk, dass die<br />

grünen Ökofundis absolute Gleichgültigkeit<br />

zeigen“, bemerkte Reifenberger.<br />

Die einzige Erklärung sei, dass<br />

die ÖVP – zusammen mit dem<br />

Bauernbund – Druck auf die Grünen<br />

ausgeübt habe und diese deshalb<br />

auf ihre Grundwerte pfeifen<br />

und die Entwürfe der Bundesregierung<br />

unkommentiert gutheißen<br />

mussten. „Der 2013er-Grünwähler<br />

darf sich im Frühjahr 2018 dafür<br />

bedanken. Alle anderen Tierschützer<br />

natürlich auch“, verwies Reifenberger<br />

auf die Landtagswahl.<br />

STEIERMARK<br />

Die FPÖ Steiermark stellt die<br />

Weichen für die Zukunft.<br />

Anfang März veranstalteten das<br />

EU-Bürgerservice und „Europe<br />

Direct“ im Haus für Mozart eine<br />

Preisverleihung, bei der die Sieger<br />

des Schülerprojekts „Europa<br />

– meine Vision“ prämiert wurden.<br />

Als Stargast fungierte ÖVP-Europaminister<br />

Sebastian Kurz, und<br />

der gestiftete Hauptpreis war eine<br />

Reise <strong>nach</strong> Brüssel zu ÖVP-Europaabgeordneter<br />

Claudia Schmidt.<br />

„Ego-Show“ der ÖVP<br />

So weit, so gut. Wo liegt <strong>jetzt</strong> das<br />

Problem? Das Land Salzburg beteiligte<br />

sich an den Kosten dieser<br />

lupenreinen ÖVP-Veranstaltung!<br />

Zwar lassen sich die Querfinanzierungen<br />

durch die EU-Kommission,<br />

eine Unterstützung des Landes<br />

und Bereitstellungen durch die<br />

IV und die Salzburger Festspiele<br />

nicht exakt auseinanderdividieren,<br />

jedoch bleibt der schale Beigeschmack,<br />

dass sich die Salzburger<br />

ÖVP eine Wahlkampfveranstaltung<br />

finanzieren ließ und damit ein<br />

Jahr vor den Landtagswahlen den<br />

Zugang zu mehr als 1.000 Schülern<br />

erhielt.<br />

Über einen solchen Wettbewerb<br />

– den man als „hochkarätige<br />

europäische Veranstaltung“<br />

verkaufte – und anschließender<br />

ÖVP-„Ego-Show“ quasi in Klassenzimmer<br />

zu spazieren, ist eine<br />

parteipolitische Sauerei und stellt<br />

eine neue Dimension von unlauterem<br />

Wettbewerb dar! Wer <strong>jetzt</strong><br />

einen Aufschrei der Medien erwartet<br />

hat, der irrt.<br />

Ich möchte mir nicht vorstellen,<br />

was passiert, wenn die FPÖ<br />

HC Strache in eine Schule einlädt<br />

und dafür Fördergelder vom Land<br />

Salzburg einstreicht… Aber bekannter<br />

Weise gilt leider das Haslauer‘sche<br />

Sprichwort: Was der<br />

ÖVP erlaubt ist, ist der FPÖ noch<br />

lange nicht erlaubt…


Fotos: Peter Tomschi<br />

Fotos: ORF (3)<br />

Foto: Klemens Groh<br />

Fotos: Teach4Austria<br />

Anzeige<br />

JOSEFERTL<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Ali<br />

@alisffm<br />

6000 Wechselwähler v #SPD u<br />

#CDU zur #AfD. Das sind die<br />

Saarländer, die ein #Schulz als<br />

Schande bezeichnet.<br />

Murphyne<br />

@_Murphyne<br />

GEFÄLLT MIR<br />

HC Strache<br />

26.03.2017<br />

Ein interessanter Notendurchschnitt<br />

bei Herrn Kurz!<br />

26.03.17 23:15<br />

Natürlich ist jeder, der die SPD<br />

<strong>nach</strong> der Übernahme durch den<br />

Heilsbringer Martin Schulz verlässt,<br />

„eine Schande“. Aber für wen?<br />

#Lanz ist offenkundig ekelhaft.<br />

Seine erste Frage bzgl #londonattack:<br />

„War das Wasser auf die<br />

Mühlen von Rechtspopulisten?“<br />

23.03.17 15:28<br />

Nicht nur die Terroranschläge,<br />

sondern deren Ermöglichung durch<br />

Zuwanderung, ärgert die Bürger.<br />

WHATSAPP<br />

Luxusgehälter im maroden ORF<br />

sorgen für helle Empörung<br />

Nach Gebührenerhöhung patzt „Krone“-Bericht das Image gewaltig an<br />

Der ORF kämpft ums Überleben,<br />

sagt der Generaldirektor.<br />

Aber bei den Gehältern<br />

scheint das ein Luxusproblem<br />

für die Involvierten zu sein.<br />

Vorigen Monat war die<br />

ORF-Spitze beim Bundeskanzler,<br />

um eine Erhöhung der GIS-Gebühren<br />

zu bekommen – die beileibe<br />

nicht ausreichen wird, um<br />

den Staatsfunk über die Runden zu<br />

bringen.<br />

Jetzt darf der Bundeskanzler in<br />

der „Kronen Zeitung“ lesen, dass<br />

die Herrschaften mehr Gehalt bekommen<br />

als er selber.<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

ÖSTERREICH Dienstag,28. März 2017 ÖSTERREICH<br />

Seite 15<br />

Seite 14 Dienstag,28. März 2017<br />

Post<br />

von Jeannée<br />

MICHAEL JEANNÉE<br />

An die<br />

ORF-Gagenkaiser<br />

Persönlich interessieren<br />

mich die Gehälter meiner<br />

Mitmenschen, also werwofür<br />

wie viel verdient, herzlich<br />

wenig .<br />

.solange es nicht mein<br />

Steuergeld ist,das-um drei<br />

diesbezüglich besonders<br />

provokante Namen zu nennen<br />

- Fritz Dittlbacher,<br />

Ehefrau Louund ArminWolf<br />

14-mal im Jahr aus der ORF-<br />

Kassa einstreifen. Wobei es<br />

bei Letzterem nicht die<br />

Höhe seines Salärs - 8000<br />

Euro - ist, die mich erbost,<br />

sondern die Zeit, die Herr<br />

Wolf dafür aufbringt .<br />

.nämlich ganze drei<br />

Tage proWoche - siehe nebenstehende<br />

Recherche unseres<br />

Küniglberg-Spezialisten<br />

Christoph Budin.<br />

Wasallerdings die Besoldung<br />

der sog. Dittlbacher-<br />

Family betrifft, kommt mir<br />

die Galle hoch.<br />

7000 Eurofür sie,12.000<br />

für ihn. Macht zusammen<br />

19.000 - da lässt es sich<br />

kommod leben.<br />

Maden im Speck?<br />

Maden im Speck .<br />

.wenn ich, <strong>nach</strong> Rückfrage<br />

bei Meister Budin erfahre,<br />

dass Christian Wehrschütz,<br />

einer der bestinformierten,<br />

fleißigsten und<br />

unverzichtbarsten Reporter<br />

unseres öffenlich-rechtlichen<br />

Fernsehens, ein Top-<br />

Journalist,derinderUkraine<br />

und anderen gefährlichen<br />

Hotspots der Weltpolitik<br />

mitunter Leib und Leben für<br />

seine Ausnahme-Reportagen<br />

riskiert .<br />

.dass dieser Christian<br />

Wehrschütz 6000 Euroverdient,währendTante<br />

Louim<br />

sicheren Nachrichtenstudio<br />

böse schaut und Gatte Fritz<br />

dafür sorgt,dasssiedasdarf.<br />

Die FPÖ fordert „endlich Schluss mit den Bonzengehältern“<br />

ORF-Gagenreport: Stiftungsrat<br />

hat Nebenverdienste im Visier<br />

Nach dem Gagenreport über die ORF-Stars ist die<br />

Aufregung groß. Während die FPÖ eine „Gehaltstransparenz“<br />

fordert, nimmt Stiftungsrat Siggi Neuschitzer<br />

die lukrativen Nebenverdienste ins Visier. „Dr. Wolf<br />

moderiert bei der Industrieellenvereinigung und hat diese<br />

dann als Thema in der ,ZiB‘“, so seine Kritik.<br />

Stars wie Armin Wolf als<br />

das Gesicht der Spät<strong>nach</strong>richten<br />

haben pro Jahr eine<br />

zweistellige Zahl an Nebenverdiensten.<br />

Diese werden<br />

vom Generaldirektor genehmigt<br />

und müssen selbst versteuert<br />

werden. Der Kärntner<br />

Hotelier und Stiftungsrat<br />

Siggi Neuschitzer will<br />

das bei der nächsten Sitzung<br />

KRONE-<br />

8000 €für<br />

Wolf und<br />

7000 €für<br />

Lou im<br />

Nachrichtenstudio,<br />

6000 €für<br />

Wehrschütz auf<br />

dem Panzer.<br />

zum Thema machen. Er<br />

schlägt vor, einen Teil der<br />

lukrativen Gagen für die<br />

Ausbildung von jungen Redakteuren<br />

zweckzubinden.<br />

Kritik kommt auch von<br />

FPÖ-Generalsekretär Herbert<br />

Kickl. Die bezahlten<br />

Summen stünden in keinem<br />

Bezug zur tatsächlichen<br />

Leistung. Die Freiheitlichen<br />

Aufreger ORF-Gagen und Nebenverdienste (re.)<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoehoeferl - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Grundsätzlich stellt sich<br />

die Frage,obspeziell bei<br />

Dr.Armin Wolf solche<br />

Nebenbeschäftigungenals<br />

stellvertretender<br />

Chefredakteur<br />

vereinbar sind.<br />

Der Kärntner Hotelier<br />

und ORF-Stiftungsrat<br />

Siggi Neuschitzer<br />

fordern „Schluss mit den<br />

Bonzengehältern“ und mehr<br />

ORF-Transparenz. Außerdem<br />

müsse man sich Nebeneinkünfte<br />

und Pensionsregelungen<br />

näher anschauen.<br />

„Schluss mit den Bonzengehältern!“<br />

– So lautet<br />

die unmissverständliche<br />

Forderung der<br />

FPÖ, <strong>nach</strong>dem die<br />

„Kronen Zeitung“<br />

zahlreiche Gagen<br />

von ORF-Mitarbeitern<br />

öffentlich<br />

gemacht hat. Die<br />

Foto: kelag<br />

Kein klassischesGericht<br />

der Wiener Küche ist?<br />

a) Tafelspitz<br />

b) Butterschnitzel<br />

c) Schlutzkrapfen<br />

d) Vanillerostbraten<br />

Auflösung im Anzeigenteil<br />

Mehr Fragen: www.krone.at/itest<br />

Ziehung vom26. 3.<br />

32354<br />

Glückssymbol„Glückspilz“<br />

Ohne Gewähr<br />

Nebenjobs der ORF-Stars, wie hier Armin Wolf, stehen in Frage.<br />

Nebeneinkünfte im Visier<br />

Und auch die Moderatoren verdienen<br />

nicht übel – es soll sogar<br />

mehr sein als die von „Krone“ genannten<br />

Zahlen, vetrauten ORF-Insider<br />

der „Presse“ an. Aber anscheinend<br />

zu wenig, sodass sie ihr<br />

Gehalt mit Nebenbeschäftigungen<br />

auffetten. „ZiB2“-Starmoderator<br />

Armin Wolf soll dabei auf eine<br />

zweistellige Zahl von Auftritten<br />

kommen, die ihm ein Vielfaches<br />

seines ORF-Monatsgehalts bescheren<br />

könnten. Während die FPÖ<br />

bezahlten Summen stünden<br />

in keinem Bezug zur<br />

tatsächlichen Leistung,<br />

wird Generalsekretär<br />

Herbert Kickl in der<br />

„Krone“ zitiert, außerdem<br />

müsse man sich<br />

Nebeneinkünfte und<br />

Pensionsregelungen näher anschauen.<br />

In Oberösterreich findet<br />

der FPÖ-Landeshauptmannstellvertreter<br />

deutliche Worte<br />

Im Radsattel gilt wie beim Autofahren bei Strafeein Handyverbot<br />

Mikl-Leitner unterrichtete für „Teach forAustria“als Mathe-„Professorin“:<br />

Landeschefin an Schultafel<br />

Motiviert, neugierig, interessiert - für ihre Schützlinge<br />

gab es von der designierten Landeshauptfrau Johanna<br />

Mikl-Leitner nur Einser! Die „Frau Professor“ stand<br />

in Schwechat (NÖ) für „Teach for Austria“ an der Tafel.<br />

Bei der Initiative bringen neben Uni-„Begleitern“<br />

auch Experten von außerhalb Wissen in Schulen.<br />

„Ich bin Wirtschaftspädagogin.<br />

Umso besser konnte<br />

ich Rechenbeispiele aus der<br />

Praxis bringen“, schildert<br />

„Frau Professor“ Johanna<br />

VONMARK PERRY<br />

UND LUKAS LUSETZKY<br />

Mikl-Leitner. Jux-Unterricht<br />

war es an der Neuen<br />

Mittelschule Schwechat-<br />

Frauenfeld - obwohl freilich<br />

alles nicht so streng ablief -<br />

keiner.<br />

Denn dahinter steckt die<br />

„Teach for Austria“-Initiative<br />

von Walter Emberger. Er<br />

rekrutiert Hochschulabsolventen<br />

als vollwertige Lehrer.<br />

Das Wissen der „Fellows“<br />

oder Begleiter ist be-<br />

trächtlich - von Molekularbiologie<br />

und Quantenphysik<br />

bis hin zu Afrikanistik. Zielgruppe<br />

sind Kinder aus einkommensschwachen<br />

Familien<br />

oder solche, in denen Eltern<br />

geringe oder gar keine<br />

Bildungsabschlüsse haben.<br />

Frühling lockt Pedalritter-aberVorsicht<br />

Hohe Strafen für<br />

Telefonieren am Rad<br />

Die Frühlings-Lebenslust hat <strong>jetzt</strong> auch<br />

unsere Radler erfasst! Zu Tausenden treten<br />

sie in die Pedale. Doch es gibt Regeln wie das<br />

Handyverbot im Sattel. „Sonst drohen 50 bis<br />

72 Euro Strafe“, erinnert der ÖAMTC.<br />

„Radfahrer, die betrunken<br />

erwischt werden,<br />

verlieren nicht automatisch<br />

ihren Führerschein.<br />

Ab 0,8 Promille<br />

droht aber eine<br />

Strafe von 800 bis<br />

3700 Euro. Ab 1,6<br />

Promille sind bis zu<br />

5900 möglich“, klärt<br />

ÖAMTC-Jurist Dr.<br />

Nikolaus Authried auf.<br />

Was viele nicht wissen:<br />

Der Scheinwerfer vorne<br />

darf nicht blinken –<br />

„FrauProfessor“<br />

Mikl-Leitner an<br />

der Tafel - für<br />

die Bildungsinitiative„Teach<br />

forAustria“unterrichtete<br />

sie<br />

ehrenamtlich<br />

Mathematik.<br />

es muss „Dauerlicht“<br />

ausgestrahlt werden.<br />

In der Stadt gilt mit<br />

Ausnahme von Notfällen<br />

außerdem Klingelverbot.<br />

Rasen ist an<br />

ungeregelten Radfahrerüberfahrten<br />

ebenfalls<br />

untersagt: Erlaubt<br />

ist beim Nähern maximal<br />

Tempo 10. Zum<br />

Handyverbot: 50 Euro<br />

Strafe im Normalfall,<br />

72 bei Verweigerung.<br />

Mark Perry<br />

SARDINIEN<br />

FAMILIENURLAUB<br />

z.b. Club Esse Posada Beach Resort<br />

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ab € 599,- p.P.<br />

Tel: 01/2675882, täglich 8-22 Uhr<br />

www.ruefa-direkt.at<br />

Sonntag I 26.März 2017<br />

VON JOSEF ERTL<br />

Rassismus.<br />

Zwischen den<br />

Freiheitlichenund<br />

den Grünenspielt<br />

sichein<br />

Kulturkampfab.<br />

Manfred Haimbuchner,Landeshauptmannstellvertreter<br />

und FPÖ-Landesobmann, ist<br />

echauffiert. Jüngster Anlaß<br />

seiner Erregung: die Broschüre<br />

Rassismus? Mog ined!<br />

des grünen Integrationslandesrates<br />

Rudolf Anschober.<br />

„Das ist ein linksextrem. Die<br />

österreichische Bundesverfassungwirdinfragegestellt“,<br />

sagt Haimbuchner im KU-<br />

RIER-Gespräch. Inder Broschüre<br />

würden „haarsträubendeIdeen“aufgestellt,„ich<br />

lasse mir den Folder rechtlichganz<br />

genau anschauen“.<br />

Er habe es satt, sichvon dem<br />

„marxistischen Klüngel<br />

drangsalieren“ lassen zu<br />

müssen. „Jetzt ist Schluss<br />

mit dieser Toleranz.“<br />

Schlecht zu sprechen ist<br />

Haimbuchner auch auf Bert<br />

Brandstetter, den Präsidentender<br />

katholischen Aktion,<br />

der gemeinsam mit Anschober<br />

die BroschüreamDienstag,<br />

dem Beginn der Woche<br />

gegen den Rassismus, prä-<br />

kurier.at<br />

OBERÖSTERREICH<br />

in Richtung<br />

Grün. Er habe<br />

es satt, sich<br />

von einem<br />

„marxistischen<br />

Klüngel<br />

drangsalieren“<br />

zu lassen, so Manfred<br />

Haimbuchner im „Kurier“. Anlässe<br />

sind eine „linksextreme“ Broschüre<br />

von Grün-Landesrat Anschober und<br />

der einseitige „Rassismus-Vortrag“<br />

eines Grünen in einer Schule.<br />

Für Haimbuchner ist Anschobers<br />

Broschüre „linksextrem“<br />

AUSFLUG<br />

sentiert hat. „Meine Familie<br />

und ichfühlen uns in diesem<br />

Umfeld nicht mehr wohl und<br />

nicht mehr heimisch.“<br />

Der zweite Punkt, der<br />

Haimbuchner aufregt, war<br />

der Rassismus-Vortrag des<br />

Grünen Thomas Rammerstorfer<br />

im Linzer BORG Honauerstraße.<br />

„Wir werden<br />

ganz klar auf kommunistische,<br />

marxistische und linksextreme<br />

Umtriebe in den<br />

Gegen jede Art von Schmerz<br />

hilft ein Liebstattherz<br />

Brauchtum. Die Gmundnerverschenken Herzen<br />

UNTERWEGS<br />

MIT DEM EGS<br />

PEPIMOBIL<br />

KURIER-SERIE<br />

„Nur Du allein wirst mein<br />

Herzblatt sein“ oder „Nur<br />

Amoreist das Wahre“: Diese<br />

und andere Sprüche zieren<br />

die unzähligen Lebkuchenherzen,<br />

die heute, am Liebstattsonntag,<br />

in Gmunden<br />

verschenkt werden. Die AnreisemitdemPEPIMOBILendet<br />

zwei Kilometer vor dem<br />

Stadtzentrum der Traunseestadt<br />

am Bahnhof Engelhof.<br />

Er gilt als der älteste nochin<br />

Betrieb befindliche Bahnhof<br />

vonKontinentaleuropa.<br />

Franz Wolfsgruber, der<br />

leitet denörtlichenTrachten-<br />

verein „Traunseer“ führt, erläutert<br />

den Brauch: „In der<br />

Zeit der Gegenreformation<br />

wurde die ´Corpus Christi<br />

Bruderschaft´ gegründet.<br />

Sie bestand aus einflussreichen<br />

Bürgern der Stadt. Nur<br />

wenige hundert Menschen<br />

lebten damals innerhalb der<br />

Stadtmauern.<br />

Der Ort war damals ein<br />

wichtiger Umschlagplatz für<br />

Salz. Mitten in der Fastenzeit<br />

bestätigten die Mitglieder ihre<br />

Glaubenstreue und brüderliche<br />

Liebe mit dem „Lieb<br />

abstatten“,alsoLiebebestäti-<br />

gen. Die Armen von Gmunden<br />

wurden mit festlichen<br />

Speisen versorgt.“ Später<br />

Haimbuchner will „dem Treiben der Alt-68 an den Schulen ein Ende bereiten“.<br />

Bild: fotostudio-eder<br />

eine „Gehaltstransparenz“ fordert,<br />

stoßen dem Stiftungsrat mögliche<br />

Interessenskonflikte der ORF-Stars<br />

sauer auf: Etwa wenn Moderatoren<br />

bei Veranstaltungen auftreten und<br />

dann ihre privaten Gagengeber im<br />

ORF kritisch befragen sollen.<br />

In der nächsten Sitzung des Stiftungsrates<br />

soll das Thema überigens<br />

ausgiebig diskutiert werden.<br />

wandelte sich der Brauch:<br />

Met und Lebenkuchen wurdenverteilt.SeitJahrzehnten<br />

gilt: Gegen jede Art von<br />

SchmerzhilfteinechtesLiebstattherz.<br />

So verteilen die<br />

Mitglieder des TrachtenvereinsindiesenTagendieselbst<br />

gemachten Lebzeltherzen in<br />

Schulen, Krankenhäusern<br />

undAltenheimen.<br />

Seit 2014 als immateriellesUNESCOKulturerbeanerkannt,<br />

istesdas Hochfestvon<br />

Gmunden. Vereine und Konditoren<br />

haben Hochsaison.<br />

Bürgermeister Stefan Krapf<br />

verbindet ein ganz persönlichesErlebnismitdiesemTag:<br />

„Vor neun Jahren habe ich<br />

meiner Frau am Liebstattsonntag<br />

einen Heiratsantrag<br />

gemacht. Seitdem sind wir<br />

glücklichverheiratet.“<br />

Zu Beginn wirddie „Bauernmesse“<br />

in der Pfarrkirche<br />

aufgeführt. „Der Schöpfer<br />

des barocken Dreikönigsaltars,<br />

Thomas Schwanthaler,<br />

hätte seine Freude an der<br />

übervollen Kirche“,ist FremdenführerinBrigitteLeithner<br />

überzeugt. NachdemGottes-<br />

dienst bewegt sich der Festzug<br />

mit Musik zum Rathausplatz.Zahlreiche<br />

Vereine mit<br />

Goldhauben, Kopftuch-<br />

Schwammerl- und Salzträgertrachtbegleitenihndurch<br />

die Altstadt. Lebendige Kultur<br />

erfreut das Herz. Schließlich<br />

werden die verzierten<br />

Lebkuchenherzen an Freunde<br />

und zahlreiche Gäste verschenkt.<br />

–JOSEF LEITNER<br />

Schulen aufmerksam machen.<br />

Wir werden die entsprechenden<br />

Schulverwaltungen<br />

beobachten, ob hier<br />

das Schulunterrichtsgesetz<br />

eingehalten wird. Ich dulde<br />

keinen Angriff auf mich<br />

durch Linksextreme. Ich<br />

lasse mir das nicht mehr<br />

gefallen.Tatsacheist,dassich<br />

in meiner Zeit als Schüler<br />

linksextreme Umtriebe erleben<br />

musste.“<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoehoeferl - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Man soll die SchülerinnenundSchülerzukritischen<br />

und aufrichtigen Bürgern erziehen,<br />

aber Politik habe in<br />

den Schulennichts verloren.<br />

Sie sollsichaus den Schulen<br />

raushalten.<br />

Sowohl Anschober als<br />

auch die Grüne Landessprecherin<br />

Maria Buchmayr<br />

konnten für eine Stellungnahme<br />

nicht erreicht werden.<br />

*Die HYPO Wohnbau-Finanzierung<br />

erfüllt Wohnträume. Mit Top-Konditionen,<br />

Beratung und Fördermöglichkeiten.<br />

www.hypo.at Tel. 0732 / 76 39-54452<br />

Kommentar<br />

JOSEF ERTL<br />

Freiheitliche<br />

Grundordnung<br />

Die Freiheit ist das zentrale Projekt derwestlichen<br />

Wertvorstellungen.<br />

BundeskanzlerChristianKernhatbeimdienstägigenReligionsgipfel<br />

die Muslime aufgefordert, ihrenBeitrag<br />

zurIntegration zu leisten. Dieser Satz<br />

magbeimerstenHinhörenalsSelbstverständlichkeit<br />

klingen, isteraber nicht. Denn der Kanzler drückt<br />

damitseineErwartungaus, dassdieMuslimediewestli-<br />

chenWertvorstellungenakzeptieren.<br />

Der zentrale Punkt istdie Freiheit. Die Entwicklung<br />

einer liberalenGrundordnung in Europa warnur möglich,<br />

indem das Monopolder Religionen über das Weltbild<br />

der Menschen gebrochen worden ist. Nach den<br />

Schrecken des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648)<br />

haben die Philosophen das Prinzip der Glaubens -und<br />

Gewissensfreiheit entwickelt. Nun kommen aber ein<br />

Großteil der Asylwerber und Zuwanderer aus autoritären<br />

Gesellschaften, in denen Politik und Glaube noch<br />

immer miteinander vermischt sind.Viele kennen nichts<br />

anderesals die Gesetze der Scharia, die auf dem Koran<br />

beruhen. Die westliche Lebensweise erscheint ihnen<br />

deshalb als dekadent und schwach, als lediglich vom<br />

Konsum diktiert. Zudem vermitteln wir eine Haltung,<br />

dass der Großteil kostenlos ist. Man bekommt Unterkunft,<br />

Essen,medizinische Versorgung und Geld geschenkt.<br />

Dochdas Gegenteil istwahr.Wir lebenineiner Leistungsgesellschaft.<br />

Sie beginnt schon in der Schuleund<br />

setzt sich inder zunehmenden Arbeitsverdichtung an<br />

den Arbeitsplätzen fort.Gleichzeitig sind wir eine solidarischeGesellschaft,<br />

die dieSchwächerenunterstützt.<br />

So wie alle Bürger aufgefordertsind,ander freiheitlichen<br />

Ordnung und am Sozialstaat mitzuarbeiten, so<br />

giltdasauchfürdieMigranten.Dennwiralleprofitieren<br />

davon.<br />

Ein eigener<br />

Swimming-Pool<br />

wäre ein Anfang.*<br />

Wir schaffen mehr Wert.<br />

3<br />

josef.ertl@kurier.at<br />

958 Personen gefällt das.<br />

Auch den Karikaturisten in Österreich<br />

ist nicht entgangen, dass die<br />

Geistesblitze der ÖVP-Hoffnung<br />

Sebastian Kurz von der FPÖ abgeschrieben<br />

sind.


Nr. 13 Donnerstag, 30. März 2017<br />

g<br />

Marx im Kino: Aktualität von verblüffender Brisanz<br />

Arbeit-Geber und Arbeit-Nehmer, vorgestern wie heute<br />

Abschied vom Bild, das wir uns<br />

automatisch machen, wenn wir<br />

den Namen Karl Marx hören. Der<br />

ernsthaft dreinblickende, weißhaarige,<br />

rauschebärtige ältere Herr ist<br />

es nicht mehr, wenn wir einige Minuten<br />

im Kino sitzen, wo uns „der<br />

junge Karl Marx“ vorgestellt wird.<br />

Er ist, glaubhaft dargestellt von<br />

August Diehl, ein schwarzhaariger<br />

Wuschelkopf mit Zylinder. Und,<br />

das zeigen uns der Drehbuchautor<br />

Pascal Bonitzer und sein Regisseur<br />

Raoul Peck von Anfang an mit bestürzenden<br />

Szenen, ein Revoluzzer.<br />

Eindrucksvolle Bilder<br />

Man lernt nicht viel in dem Film.<br />

Man weiß es ja, hat man geglaubt.<br />

Aber die eindrucksvollen Bilder,<br />

die uns den Unterschied von Bourgeoisie<br />

und Proletariat unter die<br />

Haut gehen lassen, waren halt bisher<br />

doch nicht so präsent.<br />

Der Kapitalismus als Ausbeuter,<br />

als herrschende Klasse, rücksichtslos<br />

die sklavenartig dahinvegetierenden<br />

Arbeitnehmer entwürdigend,<br />

das sieht man plötzlich und<br />

Preisschnaps-Turnier<br />

der FPÖ Münzkirchen<br />

80 Teilnehmer lieferten sich<br />

erstmalig mit der Spielweise „RÜ-<br />

CKEN“, im Gasthaus Hofwirt in<br />

Münzkirchen spannende Kartenduelle<br />

beim diejährigen Preisschnapsen.<br />

Als Sieger ging schließlich<br />

Franz Huemer aus Altschwendt<br />

hervor und durfte den 1. Preis 150<br />

Euro und den Siegerpokal mit <strong>nach</strong><br />

Hause nehmen.<br />

erschrocken mit den Augen dieses<br />

Mannes, der dagegen anzukämpfen<br />

nicht müde wird.<br />

Nach anfänglicher Antipathie<br />

werden er und der ebenfalls junge<br />

Friedrich Engels, sympathisch in<br />

seinem Zwiespalt gespielt von Stefan<br />

Konarske, Freunde. Letzterer ist<br />

eigentlich Angehöriger der dominierenden<br />

Großbürgerschicht.<br />

Nach einer durchzechten Nacht<br />

sind Engels und Marx unzertrennbar,<br />

und der Vater des Friedrich Engels,<br />

ein Fabrikbesitzer der ärgsten<br />

Sorte, muss zur Kenntnis nehmen,<br />

dass sein Sohn die Seite wechselt.<br />

Das geht nicht reibungslos ab.<br />

Gesinnungsgenossen fallen ab,<br />

Ängste dominieren, Gleichgültigkeit<br />

lässt so manche geplante Aktion<br />

erst gar nicht entstehen.<br />

Dass, wie Marx es ausdrückt,<br />

„die Philosophen die Welt nur verschieden<br />

interpretiert haben, dass es<br />

aber darauf ankommt, sie zu verändern“,<br />

ist ein starkes Stück Arbeit.<br />

Immer wieder zurückgeworfen, gibt<br />

er jedoch nicht auf. Wichtig und<br />

überhaupt nicht aufdringlich sind<br />

Platz zwei errang Georg Jell aus<br />

Diersbach vor der besten Dame<br />

des Preisschnapsturniers, Gertraud<br />

Hager aus Rainbach. Diese erspielte<br />

sich den hervorragenden dritten<br />

Platz. Als Ehrengast durfte Ortsparteiobmann<br />

Johannes Birgeder<br />

Bundesrat Thomas Schererbauer<br />

begrüßen, der auch die Siegerehrung<br />

vornahm.<br />

Münzkirchens Ortsparteiobmann Johannes Birgeder (im Bild links)<br />

mit den drei Erstplatzierten des diesjährigen Preisschnapsens.<br />

Foto: FPÖ Münzkirchen<br />

Foto: Filmladen<br />

Foto: FPÖ Roitham<br />

die Frauenrollen: Vicky Krieps und<br />

Hannah Steele sind keine penetranten<br />

Feministinnen, sondern gleichwertig<br />

auftretende Ratgeberinnen.<br />

Nichts dazu gelernt<br />

Am Ende bricht das Publikum leider,<br />

wie meist zum Abspann, uninteressiert<br />

auf und sieht so nicht mehr<br />

die Moral und den eigentlichen Höhepunkt<br />

des Films. In sekundenlangen<br />

Einspielungen, von der Berliner<br />

Im Gasthaus des erst vor kurzem<br />

verstorbenen Mitgliedes Franz<br />

Forstinger wurde letzte Woche der<br />

Ortsparteitag der FPÖ Roitham abgehalten.<br />

Der 2. Landtagspräsident und<br />

Bezirksobmann Adalbert Cramer<br />

konnte in seiner Heimatgemeinde<br />

vor allem auch viele junge Mitglieder<br />

begrüßen. Sein Stellvertreter,<br />

Kultur / Blitzlicht 15<br />

Zwei Revolutionäre beim Schach: Friedrich Engels (Stefan Konarske)<br />

links und der junge Karl Marx (August Diehl).<br />

Mauer über die Bomben des Kriegs<br />

und die heutigen Terroranschläge<br />

bis zu Chruschtschow, wird da nämlich<br />

gezeigt, dass der Mensch bis<br />

heute nichts dazugelernt hat.<br />

Und dass die kommunistischen<br />

Gedanken wie so viele Parteiprogramme<br />

und Religionen in der<br />

Theorie ohnehin erstklassige, letztlich<br />

aber von den Menschen missbrauchte<br />

Ideologien sind.<br />

hw.<br />

Landtagspräsident und Roithamer Ortsparteichef Adalbert Cramer<br />

(vorne rechts) mit seiner jungen Mannschaft.<br />

FPÖ Roitham setzt auf<br />

Jugend und Kontinuität<br />

der Laakirchner Vizebürgermeister<br />

Jens Baumgartner übernahm die<br />

Wahlleitung und konnte Cramer<br />

zur einstimmigen Wiederwahl als<br />

Ortschef gratulieren. Die Freiheitlichen<br />

stellen in Roitham seit der<br />

erfolgreichen Gemeinderatswahl<br />

im September 2015 sechs Gemeinderäte<br />

sowie zwei Gemeindevorstände.


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

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Österreich zuerst - 60 Jahre FPÖ<br />

1956 - 2016<br />

In dieser Publikation blicken wir zurück auf die sechzigjährige Geschichte einer Partei<br />

und die bald zweihundertjährige einer Gesinnungsgemeinschaft. Dieser Rückblick<br />

auf 60 Jahre Freiheitliche Partei Österreichs beginnt im Hier und Heute und<br />

arbeitet sich zurück in die Vergangenheit.<br />

Zuerst blicken wir auf die „Ära Strache“, die ein gutes Jahrzehnt von 2005 bis 2016<br />

umfasst. Dann ist da die Zeit der Regierungskoalition mit der Volkspartei von 2000<br />

bis 2006, die wir als zweites betrachten. Als drittes vergegenwärtigen wir uns die<br />

Ära des Aufstieges der FPÖ unter Jörg Haider von 1986 bis zum Jahre 2000. Da<strong>nach</strong><br />

als viertes Kapitel die Regierungszusammenarbeit mit der Sozialdemokratie unter<br />

Norbert Steger. Und schließlich im fünften Kapitel die Gründung und die Einfügung<br />

der FPÖ in das politische System der Zweiten Republik zwischen 1956 und 1989.<br />

Zu guter Letzt skizzieren wir noch den historischen Weg des national-freiheitlichen<br />

Lagers von seinen Anfängen der Habsburger Monarchie, über die schwierigen Jahre<br />

der Ersten Republik bis hin zur Gründung der FPÖ.<br />

GRATIS zu beziehen über das FPÖ-Bildungsinstitut:<br />

Friedrich Schmidt Platz 4, 1080 Wien<br />

Telefonisch unter 01/512 35 35-36 oder per Mail: bildungsinstitut@fpoe.at<br />

Mit Ihrer Bestellung erklären Sie sich einverstanden, künftig über Aktivitäten und Neuerscheinungen<br />

der FPÖ und des FPÖ-Bildungsinstitutes informiert zu werden.

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