6/2010 - Leporello
6/2010 - Leporello
6/2010 - Leporello
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
musik<br />
In Concert!<br />
lieben<br />
und leben<br />
Deutsche Kammermusik als<br />
Fundament für die Vermittlung<br />
klassischer Kulturwerte zu erhalten,<br />
diesem Ziel hat sich das<br />
Musikfest Schloss Wonfurt verschrieben.<br />
Unter der Überschrift<br />
“Lieben und Leben“ findet es vom<br />
2. bis 4. Juli zum sechsten Mal<br />
in Schloss Wonfurt bei Haßfurt<br />
statt. Gefeiert werden anlässlich<br />
ihres 200. Geburtstags die Komponisten<br />
Robert Schumann und<br />
Frédéric Chopin sowie anlässlich<br />
ihres 150. Geburtstags Gustav<br />
Mahler und Hugo Wolf. Mit diesen<br />
vier Komponisten werden unterschiedlichekammermusikalische<br />
Formen präsentiert. Sophia<br />
Jaffé und Pianist Björn Lehmann<br />
eröffnen das Konzert mit der<br />
Schuman'schen „Violin Fantasie“.<br />
Gemeinsam mit Eliah Sakakushev<br />
interpretieren sie außerdem<br />
das 83. Klaviertrio von Robert<br />
Schumann in g-moll op.110. In der<br />
„Hommage à Chopin“ werden<br />
am 3. Juli einige der wenigen Chopinschen<br />
Kammermusikwerke<br />
von Cellist Danjulo Ishizaka und<br />
Pianist José Gallardo zum Klingen<br />
gebracht. Beim Galakonzert<br />
am 4. Juli wollen die Veranstalter<br />
vom Bismarckschen Salon<br />
die Konzerbesucher an Italien als<br />
„Land der Inspirationen“ heranführen.<br />
Beim Abschlusskonzert<br />
stehen Lieder von Gustav Mahler<br />
auf dem Programm. Pat Christ<br />
verlosung<br />
<strong>Leporello</strong><br />
verlost fünf Karten. Postkarte<br />
mit Adresse und Telefonnummer<br />
an folgende Anschrift: kunstvoll<br />
Verlag, Stichwort: Musikfest<br />
Wonfurt, Pleicherkirchplatz 11,<br />
97070 Würzburg. Einsendeschluss<br />
ist der 25. Juni.<br />
24 l <strong>Leporello</strong><br />
gemischte doppel im augustinum in schweinfurt<br />
„Gleich und gleich gesellt sich gern“, heißt es im Volksmund. „Gegensätze ziehen sich an“, ist für viele Zeitgenossen mindestens<br />
genauso richtig. Auf Caroline Oltmanns und James Wilding mag dies ebenso zutreffen wie auf Susanne und Dinis Schemann. Am<br />
22. Juni und am 15. Juli sind sie jeweils um 19.30 Uhr im Schweinfurter Augustinum zu hören. So unterschiedlich ihre Darbietungen<br />
auch sind – so harmonisch wirken die Paare jedoch an ihrem angestammten Tasteninstrument. „Fabelhaft! – Tierische Geschichten<br />
am Klavier“ gibt zunächst das Klavierduo Caroline Oltmanns und James Wilding im Juni zum Besten. Sie rücken die Tierwelt in<br />
ein völlig neues Licht. Denn Hummel, Elefant und Co. sind nicht nur in der Fabel, sondern auch in der Musik zu finden. Ihre animalische<br />
Entdeckungsreise in Wort und Ton führt sie dabei zur Tarantella von Franz Liszt, vorbei am Schmetterling von Edvard Grieg,<br />
hinüber zu Fabeln wie „Die Grille und die Ameise“ oder „Der Fuchs und die Weintrauben“. Völlig anders präsentiert sich im Juli das<br />
Schemann-Klavierduo mit ihrem Klavier zu vier Händen. Hier bedarf es einer besonderen Gleichschwingung, um die vier-händigen<br />
Geflechte synchron zu meistern. Susanne und Dinis Schemann sind nicht nur beruflich, sondern auch privat ein Paar. So verwundert<br />
es kaum, wenn hier zwischen Stücken von Mozart, Schubert und Brahms der Eindruck entsteht, zwei Herzen seien mit einer<br />
Klavierseele vereint. www. augustinum-schweinfurt.de<br />
Nicole Oppelt<br />
Auseinandersetzung<br />
mit zeitloser Musik<br />
Ein Vorblick auf das Programm der Bamberger Symphoniker <strong>2010</strong>/2011<br />
Natürlich spielt ein klassisches<br />
Symphonieorchester in erster<br />
Linie klassische Musik – der<br />
Schwerpunkt liegt dabei auf dem<br />
19. und dem beginnenden 20.<br />
Jahrhundert, mit gelegentlichen<br />
Ausflügen in eine mehr oder minder<br />
zeitgenössische Moderne.<br />
Das ist weltweit so, und Kritiker<br />
am etablierten Konzertbetrieb<br />
monieren manchmal, dass es museale<br />
Kunst sei: Man hole Werke<br />
der Vergangenheit aus der Vitrine,<br />
zeige sie dem Publikum mal wieder<br />
vor und stelle sie bis zum nächsten<br />
Mal in die Vitrine zurück. Das<br />
tun natürlich auch die Bamberger<br />
Symphoniker so, aber es lässt<br />
sich nicht übersehen, dass das<br />
Programmprofil, mit dem es geschieht,<br />
immer schärfer, interessanter<br />
und ambitionierter wird.<br />
Diese Spielzeit geht im Juli mit<br />
einer Biennale zuende, in der das<br />
gesamte Spätwerk Gustav Mahlers<br />
präsentiert wird, Höhepunkt<br />
einer außergewöhnlich tiefgründigen<br />
und langjährigen Auseinandersetzung<br />
mit dessen Musik<br />
durch Chefdirigent Jonathan Nott.<br />
Und das Programm der nächsten<br />
Spielzeit verspricht nicht weniger<br />
aufregend zu werden. Die oben erwähnten<br />
Ausflüge in die Moderne<br />
werden immer obligatorischer,<br />
vor allem die Musik Lucianos<br />
Das deutsch-portugiesische<br />
Pianistenpaar Susanne und<br />
Dinis Schemann.<br />
Berios wird unter der Motto „Klassiker<br />
der Moderne“ beleuchtet.<br />
Dazu kommt ein deutlicher Akzent<br />
auf russische Komponisten:<br />
Schostakowitsch, Prokofieff, Stravinsky,<br />
Mussorgsky, Rachmaninoff.<br />
Das traditionell-klassische<br />
Spektrum reicht von Josef Haydn<br />
über Mozart, Beethoven, Brahms<br />
und Bruckner zu Richard Strauss,<br />
die „Hausgötter“ der Bamberger<br />
Symphoniker sind also alle vertreten.<br />
Der Mahler-Zyklus wird<br />
mit der 7. Symphonie vervollständigt;<br />
es gibt große geistliche Musik,<br />
nämlich Händels „Messias“<br />
und Beethovens „Missa solemnis“<br />
und vieles mehr – wer das<br />
neue Programmheft der Spielzeit<br />
<strong>2010</strong>/2011 näher studiert, wird<br />
sehen, wieviel innere Bezüge,<br />
programmatische Überlegungen<br />
und spannende Gegenverweise<br />
darin verwoben sind. In Bamberg<br />
ist klassische Musik im Augenblick<br />
sicher keine museale Kunst, sondern<br />
lebendige Auseinandersetzung<br />
mit zeitlosen Werken. lorei