6/2010 - Leporello
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Aufbruch nach Europa<br />
Bad Hersfelder Festspiele feiern <strong>2010</strong> ihren 60. Geburtstag<br />
Im traumhaften Ambiente der<br />
Bad Hersfelder Stiftsruine<br />
gibt es in diesem Sommer gleich<br />
mehrere Dinge zu feiern. Zum<br />
einen begehen die bundesweit<br />
bekannten und renommierten<br />
Festspiele in diesem Jahr ihren 60.<br />
Geburtstag, zum anderen steht<br />
mit Holk Freytag den Festspielen<br />
ein neuer Intendant vor. Der neue<br />
künstlerische Leiter hat die Festspiele<br />
für die Zeit seiner vierjährigen<br />
Intendanz unter die große<br />
Überschrift „Europa“ gestellt.<br />
Die Auseinandersetzung mit der<br />
Rolle und Zukunft unseres Kontinentes,<br />
mit der Identität und den<br />
unterschiedlichen Mentalitäten<br />
Europas wird sich wie ein roter Faden<br />
durch das Programm ziehen.<br />
Auf der Bühne der Stiftsruine stehen<br />
im Sommer <strong>2010</strong> zwei große<br />
Schauspiele, ein Musical und ein<br />
Kinderstück auf dem Spielplan.<br />
Außerdem wird der Musical-Erfolg<br />
des letzten Jahres, „West Side<br />
Story“, wieder aufgenommen. Ein<br />
Klassiker der europäischen Bühnenliteratur<br />
und ein vielschichtiges<br />
Drama um Freiheit und<br />
Identität eröffnete die Saison am<br />
12. Juni: Friedrich Schillers „Wilhelm<br />
Tell“ in der Regie des neuen<br />
Intendanten. Eine Welturaufführung<br />
ist „Carmen – Ein deutsches<br />
Musical“ (Premiere: 12. Juni), basierend<br />
auf der literarischen Vorlage<br />
von Prosper Merimée und der<br />
Oper von Georges Bizet. Die Adaption<br />
wird jedoch nicht einfach<br />
die große Oper auf ein kleineres<br />
Format reduzieren, sondern einen<br />
eigenen Charakter haben.<br />
Buch und Songtexte stammen<br />
hierbei von der vielfach ausgezeichneten<br />
Schriftstellerin Judith<br />
Kuckart („Wahl der Waffen“, „Die<br />
Verdächtige“), die den zeitlosen<br />
Stoff ins Deutschland der Nachkriegsjahre<br />
verlegt. Der Komponist<br />
Wolfgang Schmidtke setzt<br />
die Musik in eine zeitgenössische<br />
Sprache mit Musical-, Pop- und<br />
Jazzklängen um. Regie führt der<br />
Schweizer Stefan Huber, einer der<br />
wenigen Regisseure im deutschsprachigen<br />
Raum, die sich auf<br />
Musical spezialisiert haben. Aufgrund<br />
des großen Erfolges des<br />
letztjährigen Musicals „West Side<br />
Story“ (Wiederaufnahme: 17. Juli)<br />
wird die Produktion in die diesjährige<br />
Saison übernommen. Mit<br />
Maxim Gorkis „Sommergäste“<br />
(Premiere: 19. Juni <strong>2010</strong>) steht<br />
erstmals in der Geschichte der<br />
Bad Hersfelder Festspiele ein russisches<br />
Schauspiel auf dem Programm.<br />
„Da wir unsere gesamte<br />
Arbeit in den nächsten vier Jahren<br />
unter das Oberthema Europa stellen,<br />
gehören russische Autoren<br />
auf die Spielpläne“, begründet der<br />
neue Intendant seine Entscheidung,<br />
„denn politisch denken wir<br />
Russland wieder zu Europa – der<br />
Irrweg des Kalten Krieges ist ja<br />
gottlob vorbei.“ Regie führt hier<br />
der Direktor der Comédie Saint<br />
Étienne.<br />
Einen neuen Weg beschreiten<br />
die Festspiele mit dem Familienstück<br />
in der Stiftsruine. Ab dem<br />
24. Juni kommt in der Regie von<br />
Kay Wuschek eine Adaption des<br />
Romans „Die Brüder Löwenherz“<br />
von Astrid Lindgren auf<br />
die Bühne, die Geschichte einer<br />
Grenzüberschreitung in das Land<br />
der Fantasie und der Träume.<br />
Erstmals wird die Kinder- und<br />
Jugendtheaterproduktion auch<br />
in einer Abendvorstellung für<br />
die ganze Familie gezeigt. Auf<br />
der Freilichtbühne der zweiten<br />
Spielstätte - im Hof von Schloss<br />
Eichhof - wird Alfred de Mussets<br />
„Man spielt nicht mit der Liebe“<br />
(Premiere: 30. Juni) zu bestaunen<br />
sein, eine theatralische Tour de<br />
force zwischen schriller Komödie<br />
und tiefgründigem Liebesdrama.<br />
mapla<br />
Fotos: Bad hersFelder Festspiele<br />
www.bad-hersfelder-festspiele<strong>2010</strong>.de<br />
bühne<br />
Freilichtspiele<br />
Das Ambiente der Hersfelder<br />
Stiftsruine bietet ein stimmungsvolles<br />
Ambiente für<br />
die theaterbegeisterten Festspielbesucher<br />
– nunmehr seit<br />
60 Jahren. Mit „Carmen – ein<br />
deutsches Musical“ (im Bild)<br />
stand am 12. Juni eine Welturaufführung<br />
an, die gefallen<br />
beim Publikum der Bad Hersfelder<br />
Festspiele fand.<br />
FREILICHTTHEATER GIEBELSTADT<br />
Florian Geyer – der Rebell<br />
Künstlerische Leitung Renier Baaken<br />
Aufführungen Spielzeit <strong>2010</strong><br />
Fr. 16. / Sa. 17. Juli <strong>2010</strong><br />
Fr. 23. / Sa. 24. Juli <strong>2010</strong><br />
Fr. 30. / Sa. 31. Juli <strong>2010</strong><br />
Beginn jeweils um 20.30 Uhr<br />
Backstage-Tour um 18.30 Uhr<br />
Kartenvorverkauf: Schreibwaren-Krenkel Giebelstadt, Tel. 09334/397<br />
Tourist Information Würzburg im Falkenhaus, Tel. 0931/372398<br />
Online-Ticket über Florian Geyer: www.florian-geyer-spiele.de<br />
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