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6/2010 - Leporello

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kunst<br />

Ausstellungen<br />

“Beziehungsspiel” ist diese<br />

Arbeit von Barbara Schaper-<br />

Oeser in der WeinGalerie in<br />

Schweinfurt betitelt.<br />

kunst<br />

trifft wein<br />

Malerei und Objekte der Würzburger<br />

Malerin Barbara Schaper-Oeser,<br />

die im weitesten und<br />

engsten Sinne das Thema Wein<br />

behandeln, sind noch bis 7. August<br />

in der neuen Schweinfurter<br />

WeinGalerie (Neue Gasse 35) zu<br />

sehen. Die Künstlerin nimmt das<br />

Motto der Galerie “Wein trifft<br />

Kunst” auf, wandelt es um in<br />

“Kunst trifft Wein” und versucht,<br />

mit Ernst und Humor Assoziationen<br />

zu erwecken, die beim<br />

Kauf und Genuss von Wein entstehen<br />

können: Abstrakte Bilder<br />

in Mischtechnik auf Leinwand<br />

lassen an Weinbeeren und -trauben<br />

denken, an die Leichtigkeit<br />

des Genießens, an Vernebelung<br />

der Sinne, an Rotweingelage...<br />

Objekte mit Weinkorken erinnern<br />

an Vergangenes, Objekte<br />

mit Blei, Draht und Gold spiegeln<br />

die Gegensätze von Genuss und<br />

Übermaß wider. Die Ausstellung<br />

ist Dienstag bis Freitag von 10<br />

bis 13 Uhr und 15 bis 19 Uhr sowie<br />

Samstag von 10 bis 15 Uhr zu besichtigen.<br />

sek<br />

10 l <strong>Leporello</strong><br />

Kunsthistorische Juwele<br />

Bis zum 1. August gastiert das Kunstmuseum Krefeld im Museum im Kulturspeicher<br />

Der Effekt ist frappierend: an<br />

der Stirnwand des einen<br />

Saals im Würzburger Kulturspeicher<br />

hängt das überdimensional<br />

große Gemälde eines kraftvoll mit<br />

der Axt ausholenden Holzfällers<br />

von Ferdinand Hodler von 1910.<br />

Genau gegenüber im zweiten Saal<br />

hat Carola Schneider, stellvertretende<br />

Leiterin des Museums im<br />

Kulturspeicher, einen völlig weißen<br />

Lucio Fontana (“Concetto<br />

Spaziale, 1962) platziert, der in<br />

seinem klaffenden Schnitt schräg<br />

durch den Bildträger die dynamische<br />

Geste von Hodlers Bild<br />

widerspiegelt und beantwortet.<br />

So spannungsvoll ist der Bogen<br />

in den “Farbwelten” aus dem Krefelder<br />

Kunstmuseum, das bis 1.<br />

August im Kulturspeicher gastiert.<br />

Das Kunstmuseum in Krefeld<br />

wird umfassend renoviert, deshalb<br />

schickt man die an Glanzpunkten<br />

reiche Sammlung auf<br />

eine sechsteilige Tournee; Würzburg<br />

ist die dritte Station. Der<br />

Titel “Farbwelten” kommt dem<br />

Kulturspeicher, der sich als “Haus<br />

der Farbe” versteht, sehr gelegen.<br />

Auch weil man mit den Exponaten<br />

des Neoplastizismus (Piet<br />

Mondrian) und des Bauhaus-<br />

Künstlers Laszlo Moholy-Nagy<br />

auf die Sammlung Ruppert unter<br />

demselben Dach verweisen<br />

kann.<br />

Drei der Moderne aufgeschlossene,<br />

gegen allen Widerstand<br />

aus der Bevölkerung resistente<br />

Direktoren machten Krefeld zu<br />

einem Vorreiter der Moderne, der<br />

allen Vorurteilen von “Provinz”<br />

widerspricht. Friedrick Deneker<br />

Monets “Londoner Parlament” ist bis 1. August im Kulturspeicher zu sehen.<br />

(1897-1922) erschloss sich dem<br />

“neuzeitlichen Kunstschaffen”<br />

und kaufte Claude Monets im<br />

Nebenlicht vibrierendes “Londoner<br />

Parlament, Sonnenuntergang”<br />

(1904) sowie Auguste<br />

Rodins in der Oberfläche Licht<br />

und Schatten brechende Büste<br />

des Malers Puvis de Chavanne<br />

(1890/91). Sein Nachfolger Max<br />

Creutz (1922-32) wandte sich<br />

dem Expressionismus der Dresdner<br />

“Brücke” (Kirchner, Heckel,<br />

Schmidt-Rottluff, Nolde), dem<br />

Münchner “Blauen Reiter” - hier<br />

ist die zwischen Figuration und<br />

Abstraktion schillernde “Sintflut”<br />

von Kandinsky von 1912 zu sehen<br />

- de Stijl und dem Bauhaus<br />

zu. Nach der auch für Krefeld ver-<br />

heerenden Säuberungswelle der<br />

Nazis und dem Krieg übernahm<br />

Ende 1947 Paul Wember das Ruder<br />

und steuerte das Museum mit<br />

Yves Klein, Antoni Tàpies und Lucio<br />

Fontana in die internationale<br />

Avantgarde.<br />

Die Ausstellung voll großer Namen<br />

(Max Liebermann, James<br />

Ensor, Christian Rohlfs) und bestrickender<br />

Werke ist ein Streifzug<br />

durch die Geschichte der<br />

Klassischen Moderne, ein überaus<br />

anregender Überblick über<br />

die Bedeutung von Licht und Farbe<br />

in Malerei und Plastik im 20.<br />

Jahrhundert und eine Fundgrube<br />

für kunsthistorische Juwele.<br />

Eva-Suzanne Bayer<br />

Foto: KunstMuseuM KreFeld

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