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MITTE bitte! 1-2017

Unsere neue Ausgabe mit dem Schwerpunktthema Kunst & Kommerz. Und für einen Shoppingbummel haben wir ein paar frühlingsfrische Ideen zusammengestellt.

Unsere neue Ausgabe mit dem Schwerpunktthema Kunst & Kommerz. Und für einen Shoppingbummel haben wir ein paar frühlingsfrische Ideen zusammengestellt.

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2. Jahrgang 3,80 €<br />

Das Magazin für Berlin – mittendrin Nr. 1/<strong>2017</strong><br />

<strong>MITTE</strong><br />

1<br />

<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />

Spezial<br />

Galerien<br />

& Der<br />

Kunstmarkt<br />

die Sonne<br />

im Herzen<br />

Interview mit<br />

Linda Hesse<br />

Aktuell<br />

Neueröffnung<br />

Hotel THE YARD<br />

Historie<br />

Die Geheimnisse der<br />

Friedrichstadt<br />

Spotlights<br />

Hier steppt<br />

der Berliner Bär


Das bin ich mir wert!<br />

www.gabriele-iazzetta.com<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


3<br />

Die Kunst ist Dichtung. Der Künstler muss es verstehen,<br />

die anderen von der vollkommenen<br />

Wahrheit seiner Dichtung zu überzeugen.<br />

Pablo Picasso<br />

Editorial<br />

Foto: Erich Krönke<br />

Liebe Leser,<br />

geht es Ihnen auch so, dass Sie sich fühlen, als wären Sie<br />

vom Winterschlaf geradewegs in die Frühjahrsmüdigkeit<br />

gerutscht? Und das, obwohl draußen die Vögel singen<br />

und die Krokusse sprießen? Da haben wir ein paar tolle<br />

Ideen für Sie: Holen Sie sich doch einfach den Frühling<br />

ins Herz. So wie es Sonnenkind Linda Hesse macht und<br />

uns im Interview verraten hat.<br />

Oder bummeln Sie am Wochenende doch mal durch<br />

eine der vielen hundert Galerien hier in Berlin und<br />

lassen Sie die Kunst auf sich wirken. Neben der kreativen<br />

Atmosphäre sind Farben und Farbkompositionen außerdem eine wunderbare Inspirationsquelle.<br />

In unserem Schwerpunktthema Kunst und Galerien beleuchten<br />

wir die Kunstszene in Berlin und fragen, ob Kunst und Kommerz im Widerspruch<br />

stehen. Wenn man ausschließlich unsere Geldscheine betrachtet, wohl nicht. Die<br />

sind einerseits künstlerisch gestaltet und andererseits von gewissem finanziellen<br />

Wert. Das könnte ein Grund sein, weshalb eine Kunstausstellung auch wunderbar<br />

in ein Geldinstitut passt.<br />

Um Kunst und Kreativität geht es auch in unserer Serie über Manufakturen. Die<br />

schicken Hüte von Fiona Bennett sind ausgesprochene Kunstwerke für den Kopf.<br />

Eine ganze Sammlung von origineller Handarbeit finden Sie hingegen im Kreativkaufhaus<br />

– da lohnt sich das Stöbern! Und wenn Sie schon mal unterwegs<br />

sind, machen Sie doch einen Shoppingbummel durch die Mitte von Berlin. Wir<br />

haben da ein paar frühlingsfrische Ideen für Sie zusammengestellt.<br />

Die nächste Ausgabe von <strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>! erscheint im Juni mit vielen Tipps, wie<br />

und wo man den Sommer in Berlin am besten genießen kann. Bis dahin erfreuen<br />

Sie sich am Frühling und haben Sie Freude beim Lesen!<br />

Mit Sonne im Gemüt grüßt Sie<br />

Meine Highlights<br />

in diesem Heft<br />

Seit 25 Jahren betreibt<br />

Joachim Dikmayer seine<br />

Galerie. Wir sprachen mit<br />

ihm über die bevorstehende<br />

Kunstmesse.<br />

<br />

Seite 24 <br />

Autor Harald Neckelmann<br />

weiß Spannendes über die<br />

Historie der alten Friedrichstadt<br />

zu berichten<br />

Seite 36<br />

Anja Strebe<br />

Chefredakteurin<br />

So erreichen Sie uns:<br />

' 030 55280365<br />

info@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

www.mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

www.facebook.com/mitte.<strong>bitte</strong><br />

www.twitter.com/@<strong>MITTE</strong>_<strong>bitte</strong><br />

# Mitte<strong>bitte</strong>Mag


10<br />

4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

6 News<br />

Aktuell<br />

10 Neueröffnung<br />

Hotel THE YARD<br />

Lifestyle<br />

12<br />

12 Serie: Manufakturen – es gibt sie noch<br />

Handgemachtes aus Berlin<br />

16 Endlich Frühling!<br />

Shopping-Tipps<br />

Special<br />

20 Kunst und Markt – ein Widerspruch?<br />

Interview mit Nana Poll<br />

23 Auf der Spur von Farben und Linien<br />

Kunstausstellung »Mittendrin«<br />

24 Kunst zwischen Gegenstand und Abstraktion<br />

Interview mit Joachim Dikmayer<br />

28 Feine Küche<br />

Neues aus der Berliner Gastronomie<br />

30 Reisen<br />

28 24<br />

38<br />

Kultur<br />

34 Frühjahrslektüre<br />

36 Historie<br />

Die Geheimnisse der Friedrichstadt<br />

40 Die Sonne im Herzen<br />

Interview mit Linda Hesse<br />

42 Ausblick<br />

Kulturtermine<br />

Spotlights<br />

43 Das war los!<br />

Highlights in Berlin<br />

48 DIE <strong>MITTE</strong> e. V.<br />

Neues aus dem Verein<br />

43<br />

Service<br />

38 Stadtkarte<br />

50 Gewinnspiel / Impressum


Jetzt<br />

wechseln<br />

0800 - 5371000<br />

oder online<br />

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6<br />

Aktuell<br />

Pierre-Boulez-Saal eröffnet<br />

Nach planmäßiger vierjähriger Bauzeit wurde unlängst der Pierre-Boulez-Saal<br />

in der Staatsoper Unter den Linden mit einem Festkonzert eröffnet.<br />

Ehrengast war Bundespräsident Joachim Gauck. Unter der Leitung<br />

von Daniel Barenboim präsentierte das neu gegründete Boulez-Ensemble<br />

Werke von Pierre Boulez, Franz Schubert, Wolfgang Amadeus<br />

Mozart, Jörg Widmann und Alban Berg. Der Pierre-Boulez-Saal wurde<br />

vom amerikanischen Architekten Frank Gehry entworfen und ist Teil<br />

der Barenboim-Said-Akademie, die von Daniel Barenboim ins Leben gerufen<br />

wurde und im Herbst 2016 ihren Lehrbetrieb aufnahm. Der neue<br />

Konzertsaal im kulturellen Herzen von Berlin bietet mit seiner elliptischen<br />

Form und dem flexiblen Bühnenaufbau vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Platz für rund 700 Besucher. Für die Akustik des Saales ist der<br />

bekannte japanische Akustiker Yasuhisa Toyota verantwortlich. Sowohl Frank<br />

Gehry als auch Yasuhisa Toyota haben ihre Arbeiten der Barenboim-Said-Akademie<br />

großzügig zum Geschenk gemacht und auf ein Honorar verzichtet. <br />

<br />

www.barenboimsaid.de<br />

Foto: Peter Adamik<br />

Neuer Präsident des Bühnenvereins<br />

Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, ist für vier Jahre<br />

als neuer Präsident des Deutschen Bühnenvereins gewählt worden. Die<br />

Neuwahl war notwendig, da die bisherige Bühnenvereins-Präsidentin<br />

Prof. Barbara Kisseler im Oktober 2016 verstorben ist. Zusammen<br />

mit dem neuen Geschäftsführenden Direktor des Bühnenvereins,<br />

Marc Grandmontagne, will Khuon in den nächsten Jahren unter<br />

anderem den Dialog mit Politikern in Bund, Ländern und Kommunen<br />

verstärken. »Das Zentrum der Arbeit des Bühnenvereins wird<br />

durch die einzelnen Häuser und ihre Kraft und Vielfalt definiert.<br />

In der gegenwärtigen Situation der Sprachlosigkeit, der Ratlosigkeit,<br />

des Falschsprechens oder des Nichtmiteinanderredens<br />

wächst die Bedeutung der Orte, an denen die offene Gesellschaft<br />

gesucht, diskutiert und gelebt wird«, sagte Ulrich Khuon in seiner<br />

Antrittsrede. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Bühnenvereins<br />

soll die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an Theatern und<br />

Orchestern sein. Auch einige interne Strukturen des Verbands wollen<br />

Grandmontagne und Khuon verändern. www.buehnenverein.de<br />

Foto: arno@iworld.de<br />

Umbau im HKW ist beendet<br />

Nach neunmonatiger Bauzeit ist das Haus der Kulturen der Welt (HKW)<br />

wieder geöffnet. Schwerpunkte der Bauarbeiten im Auditorium waren die<br />

Anpassung der Akustik an zeitgemäße Anforderungen sowie eine flexiblere<br />

Nutzung des gesamten Raumes. Die Bühne ist nunmehr an unterschiedliche<br />

Formate anpassbar. Im Auditorium und im Vortragssaal<br />

wurde die Bestuhlung restauriert. Die ehemalige Studiogalerie wurde<br />

durch wenige architektonische Eingriffe besser zugänglich und wird<br />

von nun an als Ausstellungshalle genutzt. Mit der denkmalgerechten<br />

Sanierung und Modernisierung des Gebäudes – einer Architekturikone<br />

der 1950er Jahre – wurde eine Brücke geschlagen zwischen veranstaltungstechnischen<br />

Anforderungen an eine zeitgenössische Kulturinstitution,<br />

einer nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung und dem Bewahren des<br />

Konzepts von Architekt Hugh Stubbins. Das HKW wird durch die Beauftragte<br />

der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch das Auswärtige Amt<br />

gefördert.<br />

www.hkw.de<br />

Sabine Wenzel<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Erneut bester<br />

Arbeitgeber<br />

Die Projektron GmbH in der Charlottenstraße<br />

erreichte erneut den<br />

ersten Platz im Wettbewerb »Beste<br />

Arbeitgeber in Berlin-Brandenburg<br />

<strong>2017</strong>« des Great Place to Work-Instituts<br />

in der Größenklasse von<br />

50 bis 250 Mitarbeitern. Patricia<br />

ReziĆ, Leiterin Finanzen und Prokuristin<br />

bei Projektron: »Wir freuen<br />

uns sehr über den erneuten Erfolg<br />

im Wettbewerb, besonders da<br />

dieses Ergebnis auf dem direkten<br />

Feedback unserer Mitarbeiter beruht.<br />

Ein respektvolles und faires<br />

Miteinander wird bei Projektron<br />

täglich gelebt, das zeigt sich auch<br />

an der internen Feedbackkultur.<br />

Hier ziehen alle an einem Strang<br />

– und Great Place to Work bestätigt uns diesen Teamgeist.« Insgesamt hatten sich am aktuellen Wettbewerb<br />

46 Unternehmen aller Branchen und Größen beteiligt und sich der unabhängigen Prüfung durch Great Place to<br />

Work sowie dem Urteil der Mitarbeiter zur Qualität und Attraktivität der Arbeitsplatzkultur gestellt.<br />

www.projektron.de<br />

Foto: Konstantin Gastmann für Great Place to Work Deutschland GmbH<br />

7<br />

Aktuell<br />

HEUTE SCHON WAS VOR?<br />

Erleben Sie mitten in der City zahlreiche Events<br />

wie Lesungen, Kochevents und Konzerte.<br />

APRIL<br />

» CHAMPAGNERSCHWIPS<br />

Lassen Sie sich am Freitag, 28. April <strong>2017</strong> ab<br />

19:00 Uhr kulinarisch verwöhnen. Wir nehmen Sie<br />

bei einem Vier-Gänge-Menü mit auf eine Reise<br />

durch die Produktwelt von OTTO GOURMET inkl.<br />

Champagnerbegleitung aus dem Hause POMMERY.<br />

EUR 149,00 pro Person inkl. Empfang, Amuse Bouche,<br />

Vier-Gänge-Menü, Champagner, Kaffee und Wasser<br />

JUNI<br />

» 10 JAHRE - 10 GÄNGE - 10 WEINE<br />

Wir nehmen Sie vom 01. bis 30. Juni <strong>2017</strong> ab<br />

18:00 Uhr mit in die Vergangenheit, zeigen Ihnen<br />

die Gegenwart und präsentieren die Zukunft. Feiern<br />

Sie mit uns 10 Jahre Restaurant DUKE und genießen<br />

Sie ein Zehn-Gänge-Menü unseres Küchenchefs<br />

Florian Glauert.<br />

EUR 139,00 pro Person inkl. Weinbegleitung, Wasser<br />

und Kaffee<br />

» Weitere Events im Eventbooklet oder auf WWW.ELLINGTON-HOTEL.COM/EVENTKALENDER<br />

ELLINGTON HOTEL BERLIN<br />

NÜRNBERGER STRASSE 50-55 | 10789 BERLIN | T +49 (0)30 68 315-0 | CONTACT@ELLINGTON-HOTEL.COM<br />

WWW.ELLINGTON-HOTEL.COM


8<br />

Aktuell<br />

Erlebnis-Resort<br />

mit neuem Erdbeer-Land<br />

Seit der Eröffnung des Erlebnis-Dorfes in Elstal 2014 sind mit<br />

der Eiswelt und dem Plansch-Vergnügen weitere Freizeit-<br />

Attraktionen hinzugekommen. Aber Geschäftsführer Robert<br />

Dahl, Ehefrau Stephanie und Schwester Ulrike – beide ebenfalls<br />

im Familienunternehmen tätig – haben auch zukünftig viel vor:<br />

Aus dem Erlebnis-Dorf soll ab 2019 ein großer Freizeitpark mit<br />

Erlebnis-Resort für Familien werden. Auf dem Areal der ehemaligen<br />

Löwen-Kaserne, das östlich des Dorfes liegt, entstehen<br />

dörfliche Erlebnisbereiche mit unterschiedlichen Attraktionen.<br />

Entlang der 400 Meter langen Erdbeerpromenade schlendern<br />

die Gäste vorbei an kleinen Lädchen, in denen Handwerksfamilien<br />

ihre Produkte präsentieren, genießen in der Badescheune<br />

im warmen Wasser Wellness oder kühlen sich im Sommer im<br />

Badesee ab. Außerdem entsteht um den See in mehreren Bauabschnitten<br />

eines der größten Themen-Resorts von Deutschland.<br />

Geplant sind mindestens 2.000 Betten. Übernachten<br />

kann man ganz natürlich im Heuhotel oder im komfortablen<br />

Foto: Karls<br />

Bienenhaus. Aber auch das Erdbeercamp, die Schäferwagen<br />

oder – für Schwindelfreie – die urigen Baumhäuser bieten<br />

einzigartige Übernachtungserlebnisse in unterschiedlichen<br />

Zimmerkategorien.<br />

Auf der westlichen Seite wird das bestehende Erlebnis-Dorf<br />

um weitere Manufakturen wachsen. Ob Gummibärchenfabrik<br />

oder Käserei – in den gläsernen Manufakturen kann bei der<br />

Herstellung der verschiedenen Lebensmittel zugeschaut werden.<br />

In der Salzmanufaktur wird Ostsee-Salz zu feinem Fleur<br />

de Sel verarbeitet, in der Hundekeksbäckerei werden duftende<br />

Leckerlis für Haustiere gebacken. Im Brauhaus kann man<br />

miterleben, wie Bier gebraut wird und ein neuer Wein-Jahrgang<br />

heranreift. Und wer sich nicht mehr bis zum ersten<br />

Bauabschnitt 2021 gedulden kann, dem verspricht Firmeninhaber<br />

Robert Dahl auch für dieses Jahr schon Neuerungen im<br />

Erlebnis-Dorf.<br />

www.karls.de/elstal<br />

Histo PopArt im Menschen Museum<br />

Unheimlich bunt und herrlich abstrakt – so wirken die Bilder<br />

von Künstlerin Anne Kerber beim ersten Hinsehen. Doch was<br />

zunächst wie beliebig angeordnete Farben, Formen und Muster<br />

aussieht, offenbart in Wirklichkeit einen tiefen Blick in das<br />

Innere des Menschen. HistoPopArt nennt Kerber ihre Kunstrichtung,<br />

die auf kreative Art die Histologie – also die Wissenschaft<br />

vom Aufbau biologischer Gewebe – mit der modernen PopArt<br />

kombiniert. Ihre faszinierenden Werke sind noch bis zum 30.<br />

April im Berliner Menschen Museum zu sehen und bieten<br />

eine unkonventionelle Möglichkeit, sich mit seinem Inneren<br />

auseinanderzusetzen. Anne Kerber kennt sich mit menschlichem<br />

Gewebe aus. Seit über 25 Jahren arbeitet sie als medizinisch-technische<br />

Assistentin in einer Klinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum des<br />

Saarlandes und bearbeitet dort täglich Gewebeproben für die<br />

Diagnostik. Für ihre Bilder stellt Kerber fünf Mikrometer dünne<br />

Schnittpräparate aus gesundem menschlichem Gewebe her<br />

und färbt diese ein. Unter dem Mikroskop wählt sie künstlerisch<br />

wertvolle Ausschnitte und fotografiert sie in extremer Vergrößerung.<br />

»Danach kommt ein bisschen Magie ins Spiel«, verrät<br />

sie. Die Bilder erhalten den farb-künstlerischen Ausdruck durch<br />

computerunterstützte Wandlung. »Damit verstärke ich aber<br />

nur die natürlichen Farbeffekte. Die einzelnen Strukturen der<br />

Gewebe bleiben in ihrer ursprünglichen Form erhalten und<br />

sind weiterhin in den Bildern deutlich zu erkennen, nur eben<br />

viel größer als im Original«, so die Künstlerin. Und sie ergänzt,<br />

dass gerade medizinische Laien immer wieder fasziniert von<br />

den schönen Strukturen aus dem Körperinneren sind.<br />

www.histopopart.de www.MeMu.berlin<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Erlebe Deine Stadt mit den BERLIN HIGHLIGHTS<br />

Mein Tipp<br />

9<br />

Aktuell<br />

07. MAI <strong>2017</strong> / 10 - 20 UHR<br />

www.BERLIN-HIGHLIGHTS.de<br />

Tag der BERLIN HIGHLIGHTS<br />

Berlin von seiner besten Seite: Mehr als zehn der führenden Attraktionen der Stadt präsentieren zum vierten Mal einen<br />

übergreifenden Querschnitt des touristischen Angebots – an einem Tag, mit einem Ticket. Am 7. Mai <strong>2017</strong> gibt es zwischen<br />

10 und 20 Uhr die Möglichkeit, Museen und Ausstellungen, Sehenswürdigkeiten, Bus- und Schiffsfahrten miteinander<br />

in einer abwechslungsreichen Tour individuell zu kombinieren. Die Gemeinschaft der BERLIN HIGHLIGHTS möchte<br />

sich an diesem Tag bei allen Berlinern bedanken und Lust machen, die eigene Stadt mit Freunden und Familie neu für<br />

sich zu entdecken und die für Millionen von internationalen Besuchern attraktiven Angebote selbst einmal wahrzunehmen.<br />

Man kauft ein Ticket und kann damit alle teilnehmenden Attraktionen an einem Tag besuchen. Als Zusatzbonus<br />

gibt es die BERLIN HIGHLIGHTS-App sowie ein Exemplar der aktuellen Ausgabe des offiziellen Reiseführers »Mein Berlin<br />

Guide«, der bei allen Partnern an diesem Tag kostenfrei ausgegeben wird.<br />

www.berlin-highlights.de<br />

Kochen gehen!<br />

Kochkurse in der Miele Gallery Berlin<br />

Dienstag, 30.05.<strong>2017</strong> Französische Landküche „Provence“<br />

Montag, 12.06.<strong>2017</strong> Mediterrane Inselküche<br />

Donnerstag, 29.06.<strong>2017</strong> Spanischer Sommerabend<br />

Verfeinern Sie Ihre Kochkünste und erweitern<br />

Sie Ihren kulinarischen Horizont!<br />

Es erwarten Sie sommerliche 3-Gang-Menüs,<br />

begleitende Weine und Know-how vom Profi.<br />

Jeweils von 18:00 bis 22:00 Uhr<br />

Teilnahmegebühr 89 € pro Person/Kurs<br />

Jetzt online<br />

anmelden<br />

Jetzt anmelden und genießen unter www.miele-gallery.de<br />

Miele Gallery Berlin<br />

Unter den Linden 26<br />

Ecke Friedrichstraße<br />

10117 Berlin<br />

Telefon 030 8871151-0<br />

gallery-berlin@miele.de<br />

Mo - Fr 10 - 20 Uhr<br />

Sa 10 - 18 Uhr<br />

Showroom | Beratung | Events | Café


Neueröffnung:<br />

Hotel THE YARD<br />

Warme Farben<br />

geben den<br />

Zimmern ein<br />

behagliches<br />

Ambiente.<br />

Die Visualisierung<br />

zeigt, wie harmonisch<br />

sich das<br />

neue Hotel in das<br />

Stadtbild einfügt.<br />

Der Countdown läuft: Mit THE YARD wird direkt im Herzen von<br />

Berlin ein neues 4-Sterne Superior Boutique-Hotel eröffnet. Im April<br />

werden die ersten Gäste in der Alexandrinenstraße 125 erwartet –<br />

dort wo das zentrale Berlin-Mitte an das hippe und aufsteigende<br />

Kreuzberg grenzt.<br />

Wenn Anja Schönherr die Zimmer,<br />

den Eingangsbereich oder das<br />

Restaurant in »ihrem« neuen Hotel<br />

präsentiert, dann merkt man der<br />

Hoteldirektorin vom THE YARD die<br />

Spannung und Vorfreude auf ihre<br />

künftige Aufgabe an. Die 40-jährige<br />

Gastgeberin, die zuvor als Regionalverkaufsdirektorin<br />

im Maritim<br />

Hotel tätig war, hat erste Erfahrungen<br />

als Direktorin bereits in einem<br />

Appartementhaus auf der Insel Rügen<br />

gesammelt. Sie ist überzeugt,<br />

dass das neue Hotel bei den Gästen<br />

gut ankommt: »Die Lage mitten<br />

in Berlin ist für Geschäftsreisende<br />

fig zu erreichen. Und trotzdem ist<br />

vom zentralen Trubel der Großstadt<br />

im und am Hotel nichts zu spüren.<br />

Eingebettet in die rückwärtige<br />

Lage der Gitschiner Straße ist ein<br />

zeitgemäßes Hotel mit 55 Zimmern<br />

im modischen Design und mit<br />

hochwertigem Interieur entstanden.<br />

Die Zimmer strahlen durch<br />

natürliche Farben und Materialien<br />

ein ruhiges und warmes Ambiente<br />

aus und sind modern eingerichtet.<br />

Jede der insgesamt sieben Etagen<br />

erreicht man entweder über ein<br />

großzügiges, helles Treppenhaus<br />

oder bequem per Fahrstuhl. Damit<br />

kommt man auch in den modernen<br />

Wellness-Bereich und in die<br />

Tiefgarage. Neben den Parkplätzen<br />

hier gibt es kostenlose, zusätzliche<br />

Parkflächen vor dem Hotel.<br />

Das gastronomische Angebot umund<br />

Städteurlauber gleichermaßen<br />

interessant«, sagt sie und erklärt,<br />

dass der geografische Mittelpunkt<br />

von Berlin schließlich nur wenige<br />

Meter vom Hotel entfernt mit einer<br />

Granitplatte markiert ist.<br />

So bietet das Hotel den perfekten<br />

Ausgangspunkt für touristische<br />

Ausflüge. Zum Hauptbahnhof<br />

und zum Flughafen Tegel gelangt<br />

man bequem mit den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, und touristische<br />

Highlights wie Checkpoint Charlie,<br />

Friedrichstraße, Alexanderplatz<br />

oder Potsdamer Platz sind in unmittelbarer<br />

Nähe und teils fußläu-<br />

Fotos/Visualisierungen: RIMC Hotels & Resorts<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


11<br />

Lifestyle Mode<br />

fasst ein Restaurant im Entree mit<br />

51 Sitzplätzen, einen gemütlichen<br />

Lounge-Barbereich für erholsame<br />

Nachmittags- und Abendstunden<br />

und ein Gartenzimmer mit großer<br />

Fensterfront zum angrenzenden<br />

Garten.<br />

Die außergewöhnliche Gartenanlage<br />

»The Yard« wurde von dem<br />

berühmten Schweizer Landschaftsarchitekten<br />

Enzo Enea gestaltet. Das<br />

lichtdurchflutete Gesamtkunstwerk<br />

mit hellen Bäumen, Schilfgräsern<br />

und weiten Rasenflächen verbindet<br />

das Hotel mit den drei angrenzenden<br />

Wohnhäusern. Diese Impressionen<br />

spiegeln sich in den Zimmern<br />

auf allen sieben Etagen wieder.<br />

Ergänzt wird das Konzept mit einem<br />

modernen Wellness-Bereich im<br />

Untergeschoss – ausgestattet mit einem<br />

großzügigen Indoor-Pool, einer<br />

finnischen Sauna, einem Dampfbad<br />

sowie einem Fitnessbereich. Highlight<br />

ist der direkte Zugang in den<br />

schönen Hotelgarten.<br />

Das gesamte Ensemble von THE<br />

YARD umfasst neben dem Hotel<br />

einen Wohnkomplex, die große<br />

Gartenanlage sowie Gastronomie-<br />

und Erholungseinrichtungen.<br />

Hoteldirektorin Anja Schönherr<br />

freut sich schon auf die spannenden<br />

Herausforderungen, die ein neues<br />

Hotel mit vielen neuen Mitarbeitern<br />

und Gästen mit sich bringt: »Wer<br />

als Berlinbesucher Individualität<br />

liebt und sucht, der ist im Hotel The<br />

YARD herzlich willkommen.«<br />

Die RIMC Hotels & Resorts Gruppe<br />

mit Hauptsitz in Hamburg ist eine<br />

der führenden internationalen<br />

Hotelgesellschaften. An der Spitze<br />

stehen Gert Prantner und Marek<br />

N. Riegger als geschäftsführende<br />

Gesellschafter. In den letzten 25 Jahren<br />

hat die RIMC Hotels & Resorts<br />

rund 150 Hotelprojekte im In- und<br />

Ausland realisiert. Die Hamburger<br />

Hotelkette RIMC Hotels & Resorts<br />

erweitert mit THE YARD ihr Portfolio<br />

und ist derzeit mit rund 50 Hotels in<br />

elf Ländern präsent.<br />

Die geräumigen<br />

Bäder sind mit<br />

ebenerdiger<br />

Dusche ausgestattet.<br />

Hoteldirektorin<br />

Anja Schönherr<br />

freut sich auf<br />

ihre Gäste.


12<br />

Serie Manufakturen<br />

Manufakturen –<br />

es gibt sie noch (Teil 3)<br />

Immer noch ist Handgemachtes heiß begehrt und erlebt seit Jahren eine wahre Renaissance.<br />

In der Fortsetzung unserer Serie über ausgewählte Manufakturen in Berlin geht es diesmal um spektakuläre<br />

Hutkreationen und Schuhe nach Maß. Zusammengetragen von Ulla C. Binder.<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Fiona Bennett, geboren in<br />

Brighton, Großbritannien, lebt<br />

seit ihrem sechsten Lebensjahr in<br />

Berlin. Auf die Frage, wie sie denn<br />

auf Hüte gekommen sei, erzählt<br />

sie: »In England hatte ich eine sehr<br />

große Familie um mich herum, mit<br />

vielen wunderschönen Tanten, die<br />

wunderschöne Hüte trugen«. Nach<br />

ihrer Ausbildung zur Modistin<br />

wurde sie 1988 selbstständige<br />

Hutkünstlerin und sorgte schon<br />

früh durch spektakuläre Inszenierungen<br />

ihrer Kunst am Kopf für<br />

Aufsehen. Sie ließ Models in der<br />

Geisterbahn auftreten oder krönte<br />

die Musiker von Rammstein mit<br />

Feuerhüten.<br />

1994 bis 1996 war sie von<br />

Vivienne Westwood berufene<br />

Lehrbeauftragte an der heutigen<br />

Universität der Künste Berlin.<br />

Sie entwarf Hüte für die Schauen<br />

von Wolfgang Joops Label<br />

Wunderkind, Couturehüte aus<br />

Porzellan für Villeroy & Boch,<br />

Hüte für Fotoproduktionen von<br />

Karl Lagerfeld und vieles mehr.<br />

2009 gründete sie mit Partnerin<br />

Emmy Urban die Zweitlinie »KISS<br />

by Fiona Bennett«. Viele nationale<br />

und internationale Berühmtheiten<br />

behüten inzwischen ihre Häupter<br />

mit Modellen von Fiona Bennett,<br />

darunter Brad Pitt, Katie Holmes,<br />

Ben Becker, Yoko Ono und Nadja<br />

Auermann.<br />

2012 hat sie in der Potsdamer<br />

Straße ihren Raum gefunden und<br />

zusammen mit Partner Hans-Joa-<br />

»A great hat can change your day«:<br />

Hutdesignerin Fiona Bennett<br />

chim Böhme ein Studio geschaffen,<br />

das seinen Besuchern nicht<br />

nur mit Hüten den Kopf verdreht.<br />

Hinter der Eingangstür wartet eine<br />

Welt in Weiß: Galerie und Erlebniswelt<br />

zugleich, hundert Quadratmeter<br />

groß, die Decke himmelhoch,<br />

der Boden ein Kunstwerk<br />

aus Holz. Dazwischen verführen<br />

Fiona Bennetts Kreationen. Ein<br />

Hutpalast.<br />

Im Show-Atelier kann man die<br />

Hutmacherinnen bei der Arbeit<br />

erleben. Am Fuße des bodentiefen<br />

Fensters sind die Hutformen aus<br />

Holz gestapelt, an den Wänden<br />

stehen Regale und Kisten voll<br />

wunderbarer Stoffe und Accessoires<br />

wie Federn, Bänder und<br />

Schleifen. Hier werden Hüte<br />

geformt, gekämmt und genäht,<br />

Federn gedreht und gelockt,<br />

Dekorationen modelliert und<br />

fixiert. Jedes Modell wird in<br />

reiner Handarbeit gefertigt. »So<br />

entstehen edle, einfache Modelle,<br />

die gut verarbeitet sind«, sagt<br />

Fiona Bennett über ihre Arbeit.<br />

Aber auch tragbare Skulpturen<br />

und Kunstobjekte finden sich<br />

hier. Eine individuelle Anfertigung<br />

dauert zwischen zwei bis vier<br />

Wochen. Die Kunden erwartet<br />

eine erstklassige Beratung und<br />

die großzügige Offenheit von<br />

Geschäft und Atelier sorgen für<br />

Lockerheit und Wohlfühlgarantie.<br />

Hut ab!<br />

Hutkünstlerin<br />

Fiona Bennett<br />

liebt spektakuläre<br />

Hutkreationen.<br />

Im Show-Atelier<br />

kann man die Hutmacherinnen<br />

bei der<br />

Arbeit erleben.<br />

Steckbrief:<br />

13 13<br />

Hut-Palast<br />

Fiona Bennett<br />

Potsdamer Straße 81–83,<br />

10785 Berlin<br />

www.<br />

fionabennett.de<br />

Serie Manufakturen<br />

Die Fotografin und Autorin Ulla<br />

C. Binder studierte Freie Kunst und<br />

Textildesign und hat im Rahmen<br />

ihrer Ausbildung diverse handwerkliche<br />

Berufe kennengelernt. Für ihr<br />

Buch hat sie eine feine Auswahl<br />

erlesener Manufakturen in Berlin<br />

ausfindig gemacht.<br />

Ulla C. Binder: »Manufakturen.<br />

Handgemachtes aus Berlin«<br />

208 Seiten, 90 farbige Abbildungen,<br />

19,95 €, Nicolai Verlag


14<br />

Serie Manufakturen<br />

Passt wie angegossen:<br />

Die Leisten der<br />

Kunden hängen<br />

nummeriert und<br />

sortiert an der<br />

Wand.<br />

Ein rahmengenähter<br />

Schuh,<br />

bevor die Sohle<br />

aufgebracht<br />

wird.<br />

Steckbrief:<br />

Maßschuhmacherei<br />

Hennemann und Braun<br />

Sophienstraße 28/29,<br />

10178 Berlin<br />

Maßschuhmacherei<br />

Hennemann und Braun<br />

Kirstin Hennemann liebt Dinge,<br />

die einen durchs Leben begleiten:<br />

Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, alles<br />

andere als ein Wegwerfprodukt zu<br />

schaffen. Das sind die Themen, die<br />

sie in ihrem Beruf als Schuhmachermeisterin<br />

begeistern.<br />

Ihre Lehre absolvierte sie bei<br />

einem Theaterschuhmachermeister,<br />

danach arbeitete sie bei einem<br />

Herrenschuhmachermeister und<br />

in der Orthopädie, die Meisterprüfung<br />

packte sie schließlich in der<br />

www.massschuhmacherei.de<br />

Abendschule, ehe sie 2002 nach<br />

Berlin zog, um sich hier selbstständig<br />

zu machen. Die breitgefächerte<br />

Ausbildung schenkt ihr bis heute<br />

einen großen Angebotsspielraum<br />

und dadurch einen größeren Kundenkreis.<br />

Sie denkt quer, löst sich<br />

von der konventionellen Geschichte.<br />

Ihr geht es um Individualität<br />

und Ungezwungenheit, darum, für<br />

jeden den besten Schuh zu schaffen.<br />

Ihre Philosophie: Schuhmacher<br />

und Kunde kreieren gemeinsam<br />

den richtigen Schuh. In Kirstin<br />

Hennemanns Maßschuhmacherei<br />

lernt man, zwischen Maßkonfektionsschuhen<br />

und echten Maßschuhen<br />

zu unterscheiden. Die<br />

Maßkonfektion bietet nämlich nur<br />

eine gewisse Auswahl standardisierter<br />

Formen, Obermaterialien<br />

und Farben, sodass ein Schuh<br />

nur mäßig flexibel etwa für zwei<br />

unterschiedlich große oder breite<br />

Füße angepasst werden kann. Maßkonfektionsschuhe<br />

decken einfach<br />

nur eine ganz kleine Bandbreite an<br />

Variationsmöglichkeiten ab, »während<br />

man beim echten Maßschuh<br />

eben komplett durchgeplant genau<br />

das bekommen kann, was man<br />

haben möchte«, so die Schuhmachermeisterin.<br />

Vom Auftrag bis zum fertigen<br />

Schuh vergehen ungefähr drei<br />

bis vier Monate. Zuerst wird Maß<br />

genommen, danach werden Holzleisten<br />

beim Leistenbauer bestellt,<br />

die für jeden Kunden eigens<br />

angefertigt werden. Diese Leisten<br />

werden dann nach den Fein- und<br />

Besonderheiten der Kundenfüße<br />

modelliert und in die jeweils individuelle<br />

Form gebracht. Gemeinsam<br />

mit dem Kunden werden Form,<br />

Nähte und Schnitt aufgezeichnet<br />

und das Obermaterial ausgewählt;<br />

bald darauf kann die erste Anprobe<br />

stattfinden. Maßschuhe kosten<br />

etwa ab 1500 Euro. Zusätzlich<br />

werden einmalig 500 Euro für<br />

die eigens angefertigten Leisten<br />

berechnet. Kirstin Hennemann:<br />

»Bedenkt man, dass ein Maßschuh<br />

eine Lebensdauer von gut und<br />

gerne zehn Jahren hat, relativieren<br />

sich die Kosten wieder.«<br />

Ein Herrenschuh entsteht in<br />

über 300 Arbeitsschritten. Oberfläche,<br />

Futter und Sohle sind aus<br />

Leder. Reine Arbeitszeit mindestens<br />

anderthalb Wochen. Vom<br />

klassischen, rahmengenähten Budapester<br />

über den sportlichen Freizeitschuh<br />

mit leichtem, flexiblem,<br />

geklebtem Boden bis zum mondänen<br />

silbernen Straußenlederschuh<br />

ist alles möglich. Ob Damen-, Herren-<br />

oder Freizeitschuhe – in der<br />

Maßschuhmacherei Hennemann<br />

werden auch die ausgefallensten<br />

Wünsche umgesetzt.<br />

Seite 12 bis 14 Text und Fotos © Ulla C. Binder, Nicolai Verlag<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


15<br />

Serie Manufakturen<br />

Raum für Künstler und Kreativität<br />

Originelles<br />

Fahrrad-<br />

Upcycling<br />

für den<br />

kreativen<br />

Schreibtisch.<br />

Seit drei Jahren gibt es nun schon »Vielfach Berlin – Das Kreativkaufhaus« in der Zimmerstraße nahe des<br />

Checkpoint Charlie. Inhaber Carsten Schirrmeister bietet hier auf zwei Etagen eine Vielfalt an Kunsthandwerk<br />

und handgemachtem Design von über 100 Künstlern aus ganz Deutschland an.<br />

Das Konzept ist so einfach wie genial:<br />

Künstler, Designer und selbstständige<br />

Kunsthandwerker können<br />

in dem 150 Quadratmeter großen<br />

Showroom Regal-, Wand-, Podestund<br />

Verkaufsflächen für eine<br />

bestimmte Zeit mieten und dann<br />

dort ihre Produkte ausstellen und<br />

verkaufen. So ist ein ausgewähltes<br />

Sortiment von originellen und<br />

einzigartigen Geschenk ideen entstanden.<br />

Beim Stöbern findet man<br />

Taschen, die aus alten DDR-Luftmatratzen<br />

angefertigt sind, Buch- und<br />

Handyhüllen aus geflochtenen<br />

und imprägnierten Zeitungsstreifen,<br />

Handtaschen aus Holz oder<br />

Tischlampen aus Fahrradteilen.<br />

Neben buntem Holzspielzeug gibt<br />

es originellen Schmuck, im Fach<br />

darunter liegen kleine gerahmte<br />

Gemälde und im nächsten Regal<br />

warten Gürteltaschen aus Stoff<br />

auf einen neuen Besitzer – vieles<br />

davon sind Unikate. Alle eint die<br />

Kreativität hinter dem Produkt, und<br />

alles ist handgemacht und mit viel<br />

Liebe angefertigt. Viele Künstler<br />

und Designer kommen aus Berlin<br />

und nutzen das Angebot, im Kreativkaufhaus<br />

entdeckt zu werden.<br />

Carsten Schirrmeister kommt<br />

eigentlich aus dem Großhandel,<br />

bevor er vor einigen Jahren seine<br />

Idee entwickelte, möglichst vielen<br />

freiberuflichen Künstlern und<br />

selbstständigen Kunsthandwerkern<br />

eine Plattform in ansprechender<br />

Atmosphäre anzubieten. Er fand<br />

das kleine Ladengeschäft in einem<br />

denkmalgeschützten Gebäude<br />

nahe der Friedrichstraße und begann<br />

als Start-up im Februar 2014.<br />

Es sollte Berlin sein, »weil ich hier<br />

lebe und mit dieser Stadt verbunden<br />

bin«, sagt er und ergänzt, dass<br />

Berlin für ihn nicht nur politische,<br />

sondern auch kreative Hauptstadt<br />

ist. Inzwischen hat er sich mit dem<br />

Kreativkaufhaus etabliert und kann<br />

gezielt nach den außergewöhnlichen<br />

Perlen in der Szene fischen.<br />

Neben Ideenreichtum und Originalität<br />

ist die einzige Voraussetzung:<br />

Es muss von Hand und in Deutschland<br />

gemacht sein.<br />

Schirrmeister nutzt seine Erfahrungen<br />

und berät seine Aussteller<br />

auf kompetente Weise. Die stecken<br />

zwar künstlerisch voller Tatendrang,<br />

wissen häufig aber wenig<br />

über Marketing, Preisgestaltung<br />

und Verkauf. Auf Trends kann der<br />

Ladeninhaber durch die variablen<br />

Mietzeiten ebenfalls flexibel<br />

reagieren. Waren noch vor einigen<br />

Jahren Häkelmützen gefragt, sind<br />

es heute alle Arten von Upcycling.<br />

Hauptsache, es ist kreativ!<br />

Das Geschäft<br />

von Carsten<br />

Schirrmeister<br />

ist klein, bietet<br />

aber Raum für<br />

Exklusivität.<br />

www.vielfach-berlin.de · www.geschenke-berlin.com<br />

Steckbrief:<br />

Vielfach Berlin –<br />

Das Kreativkaufhaus<br />

Zimmerstraße 11<br />

10969 Berlin


16<br />

Lifestyle Shoppen<br />

Endlich Frühling!<br />

Hurra! Die Tage werden wieder länger, die ersten Sonnenstrahlen kitzeln<br />

die Nase und die dicken Winterjacken wandern in den hinteren Teil des<br />

Kleiderschranks. Die optimale Zeit, Inspirationen für ein neues Outfit und<br />

kleine Ostergeschenke zu sammeln! Wir haben ein paar Tipps für Euch<br />

und auch den Muttertag nicht vergessen.<br />

Zartes Rosa ist der Trend in diesem<br />

Frühjahr. Kurzes Kleid mit<br />

Spitzengürtel | 179,99 € |<br />

langes Kleid | 199,99 € |<br />

Online über<br />

www.veramont.com<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


17<br />

Diese blaue Unisex-Uhr mit<br />

Milanese-Magnetarmband und<br />

blauem Ziffernblatt ist eine Kombination<br />

aus klassischer Eleganz<br />

und Modernität. Das urban-zeitlose<br />

Modell passt sowohl perfekt zu Ihren<br />

lässigen Looks als auch zu schicken<br />

Outfits. | 169 € | Galeria Kaufhof,<br />

Alexanderplatz 9<br />

www.ice-watch.com<br />

Lifestyle Shoppen<br />

In diesem Frühjahr sind Streifen<br />

angesagt. CINQUE hat den trendy<br />

navy-orangen Streifenfarbmix in<br />

einem sportlichen Damenkleid<br />

verarbeitet. Es ist gerade geschnitten<br />

und hat einen dreiviertel-Arm.<br />

| 129,99 € | CINQUE Store, Rochstraße<br />

1 und LP12 Mall of Berlin<br />

www.cinque.de<br />

Sandmetallic ist die neue<br />

Trendfarbe und passt zu Gold<br />

oder Silber gleichermaßen.<br />

Mit Handgriff, Schulterriemen,<br />

Nieten und Metallschließe.<br />

Cool als tägliche Lieblingstasche!<br />

| 59,95 € |<br />

Tamaris, Friedrichstraße 154<br />

www.tamaris.de<br />

Wenn die Pflicht als Türstopper<br />

ruft, kann Hase<br />

CAESAR stundenlang<br />

stillstehen und artig die<br />

Tür aufhalten, ohne mit<br />

den Löffeln zu zucken.<br />

Mit seinem gesunden<br />

Eigengewicht lässt er sich<br />

nicht aus der Ruhe bringen.<br />

| 14,90 € | berle’s trends<br />

and gifts gmbh, Friedrichstraße<br />

68 (The Q)<br />

www.berles-berlin.de<br />

Diese Socken rocken!<br />

Die Welt am Morgen ist gleich<br />

viel bunter mit den kunstvollen<br />

Strümpfen von s.Oliver. | 6,95 € |<br />

s.Oliver, Alte<br />

Potsdamer Straße 7<br />

(Potsdamer Platz<br />

Arkaden)<br />

www.soliver.de


18<br />

Lifestyle Shoppen<br />

Ein Stück Schokolade für die<br />

Haut und garantiert ohne<br />

Frust. Zitronenöl, weiße vegane<br />

Schokolade und süße Vanille<br />

umschlingen den Körper und<br />

sorgen für reuelosen Schokogenuss.<br />

| 4,75 € pro 100 g |<br />

LUSH Shop, Friedrichstraße 96<br />

www.lush-shop.de<br />

Mit dem Acrylblock von WhiteWall gelingt ab<br />

sofort eine besondere Fotopräsentation mit<br />

reizvoller Spiegeloptik. Mehr Designobjekt als<br />

Rahmen steht der Acrylblock sicher und ganz von<br />

selbst ohne zusätzliche Stützen. | Ab 14,90 € |<br />

WhiteWall Store, Oranienburger Straße 1-3<br />

ww.whitewall.de<br />

Das Besondere an dieser Uhr<br />

von Daniel Wellington? Ein<br />

extrem flaches Ziffernblatt und<br />

das gestreifte Natoband, das<br />

den American Way of Fashion<br />

zelebriert. | 139 € | Christ<br />

Juwelier, Alte Potsdamer Str. 7<br />

(Potsdamer Platz Arkaden)<br />

www.danielwellington.com<br />

Nach dem Winter tut eine<br />

reichhaltige Feuchtigkeitspflege<br />

der Haut gut.<br />

i+m ist Naturkosmetik aus<br />

Berlin und vertraut auf<br />

naturbelassene Rohstoffe<br />

wie kaltgepresste Bio-Öle.<br />

| 15,90 € | i+m Naturkosmetik,<br />

BIO COMPANY,<br />

Friedrichstraße 136<br />

www.iplusm.berlin<br />

Zu dem bewährten<br />

To-Go-Becher mit<br />

innovativer Magic-<br />

Grip- Beschichtung<br />

kommen jetzt auch<br />

die kleinen Becher in<br />

Cappuccino-Größe<br />

und neuen Farben.<br />

Sie sind auch perfekt<br />

für Salate und Snacks.<br />

| ab 14,95 € | KAHLA<br />

Point of Brand, Friedrichstraße<br />

122<br />

www.kahlaporzellan.com<br />

Aus der DIN Berlin Designserie kommt diese mit Blattgold<br />

verzierte Porzellanschüssel von TYPE HYPE. Sie begeistert<br />

mit charakteristischen Statement-Lettern in puristischem<br />

Schwarz und Weiß. | 59 € | TYPE HYPE Concept Store,<br />

Rosa-Luxemburg-Straße 9–13<br />

www.typehype.com<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


HARRY POTTER characters, names and related indicia are © & Warner Bros. Entertainment Inc. J.K. ROWLING`S WIZARDING WORLD J.K. Rowling and Warner Bros. Entertainment Inc. Publishing Rights © JKR. (s17)<br />

20<br />

JAHRE<br />

19<br />

Anker rauf und auf zu neuen<br />

Ufern! Das maritime PAUL<br />

HEWITT PHREP Armband ist<br />

aus Echtleder, der Ankerverschluss<br />

aus Edelstahl.<br />

| 49,90 € | Christ Juwelier,<br />

Grunerstraße 20 (Alexa)<br />

www.paul-hewitt.com<br />

Dieter Thomas Kuhn & Band<br />

Im Auftrag Ein duftendes der Liebe Muttertagsgeschenk<br />

mit<br />

- Sommer <strong>2017</strong><br />

Badebombe, Duschund<br />

Handcreme, Seife,<br />

Körperbutter und Handpeeling.<br />

So erfrischend<br />

wie ein Urlaub auf<br />

Hawai. | 29,95 € |<br />

LUSH Shop, Friedrichstraße<br />

96<br />

www.lush-shop.de<br />

DIETER<br />

THOMAS<br />

KUHN & Band<br />

ALLE INFOS, TERMINE UND NEUIGKEITEN AUF WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />

92mm x 120mm (2spaltig) // 4-farbig Euroskala<br />

DIETER<br />

THOMAS<br />

KUHN& Band<br />

Die Lidschatten-Palette von Guerlain mit fünf<br />

ausgewählten Nuancen für ein makelloses Ergebnis:<br />

Entweder einzeln auftragen oder munter<br />

mischen. | 61,95 € | Douglas, Leipziger Platz 12<br />

und Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden<br />

www.douglas.de<br />

Lifestyle Shoppen<br />

14.07.<strong>2017</strong> Waldbühne 19:30 Uhr<br />

Fr. 14.07.<strong>2017</strong><br />

19:30 Uhr Waldbühne berlin<br />

Örtliche durchführung: Semmel Concerts entertainment Gmbh, berlin Tel. Kartenservice: 030 - 479 974 77<br />

Tickets unter: www.eventim.de<br />

DIETER<br />

THOMAS<br />

KUHN & Band<br />

19.08.<strong>2017</strong> Waldbühne 20:15 Uhr<br />

ALLE INFOS, TERMINE UND NEUIGKEITEN AUF WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />

92mm x 92mm (2spaltig) // 4-farbig Euroskala<br />

Der Original-Film live zur Musik von John Williams<br />

auf Großbildleinwand<br />

Deutsches Filmorchester Babelsberg, Justin Freer, Leitung<br />

29. JULI <strong>2017</strong>, 19:00 UHR WALDBÜHNE<br />

Schlager<br />

DES JAHRES<br />

BNKQCDP TK YKQ BU CE J ACKJ AANP O<br />

DIETER<br />

THOMAS<br />

Nacht KUHN & Band<br />

<strong>2017</strong> OPEN AIR<br />

WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />

HOWARD CARPENDALE - VANESSA MAI<br />

45mm x 60mm (1spaltig)<br />

4-farbig Euroskala<br />

BEATRICE EGLI - MATTHIAS REIM<br />

VICKY LEANDROS - SEMINO ROSSI<br />

MICKIE KRAUSE - NIK P. - MAITE KELLY<br />

KERSTIN OTT - ACHIM PETRY<br />

LINDA HESSE<br />

ALLE INFOS, TERMINE UND NEUIGKEITEN AUF WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />

139mm x 100mm (3spaltig) // 4-farbig Euroskala<br />

17.06.<strong>2017</strong> Waldbühne 4-farbig Euroskala 16:00 Uhr<br />

DIE<br />

<br />

Gewinnen!<br />

09.09.<strong>2017</strong> Kindl-Bühne Wuhlheide<br />

20:00 Uhr<br />

02.+ 03.06.<strong>2017</strong> Waldbühne 19:30 Uhr<br />

Taschen können Frauen doch nie genug haben! Wie<br />

wäre es mit diesem wunderbaren Set von Tamaris in<br />

zarten Frühlingsfarben? Die Umhängetasche hat einen<br />

separaten Tragehenkel und wird mit einer Metallschließe<br />

verschlossen. Dazu ein passendes Kosmetiktäschchen<br />

im gleichen Farbton. Wer gewinnen will, sollte einfach<br />

bis zum 30. April <strong>2017</strong> den Newsletter von <strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />

abonnieren oder auf Facebook unsere Seite liken und<br />

dazu eine E-Mail an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de schreiben mit<br />

dem Betreff »Tamaris«.<br />

www.tamaris.de<br />

05.09.<strong>2017</strong> Waldbühne<br />

19:00 Uhr<br />

www.eventim.de<br />

030 / 479 974 77


20<br />

Kunstmarkt Berlin Spezial<br />

Kunst und Markt –<br />

ein Widerspruch?<br />

Nach dem Mauerfall hat sich der Berliner Kunstmarkt auf die Gegenwartskunst<br />

konzentriert, und Berlin ist mit seinen mehr als 300 Galerien in die erste Reihe<br />

der führenden Kunststandorte in Europa aufgestiegen. Wir haben mit Nana Poll<br />

(l.) gesprochen, Publizistin und Kunsthistorikerin, die gemeinsam mit ihrer Mutter<br />

Eva Poll (r.) die Geschäfte der Galerie Poll in Berlin-Mitte leitet. Seit 2014 arbeitet sie<br />

ehrenamtlich als Vorstandsmitglied im Landesverband Berliner Galerien (lvbg).<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


21<br />

Wer oder was bestimmt den<br />

Kunstmarkt in Berlin?<br />

Berlin gilt weltweit als einer<br />

der wichtigsten Orte für zeitgenössisches<br />

Kunstschaffen. In<br />

der Stadt arbeiten rund 10.000<br />

Künstler, darunter viele international<br />

bekannte. Die Bandbreite<br />

der professionellen über 300<br />

Kunst ga lerien reicht von kleinen,<br />

oft im Nebenerwerb betriebenen<br />

Galerien bis zu renommierten<br />

Großgalerien mit mehreren Standorten<br />

weltweit. Diese Galerien<br />

prägen mit ihrer regelmäßigen<br />

Ausstellungstätigkeit das Kunstgeschehen<br />

der Stadt. Das große<br />

Geld ist aber in anderen Städten<br />

zuhause. Einfluss reiche Sammler<br />

werden deshalb regel mäßig mit<br />

Aktivitäten wie dem Gallery Weekend<br />

Anfang Mai und der Berlin Art<br />

Week im September gezielt in die<br />

Stadt geholt. Die internationale<br />

Kunstmesse art forum Berlin in<br />

den Messehallen am Funkturm<br />

wurde leider 2011 eingestellt.<br />

Die bis dahin als Nebenmessen<br />

geltenden Positions Berlin und<br />

abc art berlin konnten diese Lücke<br />

nicht füllen.<br />

Die Galeriendichte in Berlins<br />

Mitte ist enorm hoch. Welche<br />

Auswirkungen hat das?<br />

Die hohe Galeriendichte in einem<br />

Bezirk wirkt sich positiv aus für<br />

die einzelnen Galerien: Kunst interessierte<br />

und Sammler kommen<br />

gezielt in diese Viertel, um Kunst<br />

anzuschauen und Ausstellungen zu<br />

besuchen. Dieser Effekt lässt sich<br />

steigern durch Abstimmung von<br />

gemeinsamen Eröffnungsterminen<br />

oder Rundgängen, für die dann<br />

gezielt geworben wird.<br />

Sind Kunst und Kommerz ein<br />

Widerspruch?<br />

»Kunst und Kommerz« ist zwar<br />

eine griffige Formel, »Kunst und<br />

Markt« beschreibt die Situation<br />

aber sehr viel treffender. Denn mit<br />

Schlagworten wird die Tätigkeit<br />

des Galeristen auf den spekulativen<br />

Handel mit Kunstgegenständen,<br />

die Jagd nach dem schnellen<br />

Geld reduziert. Die wirkliche<br />

Arbeit eines guten Galeristen<br />

beinhaltet weit mehr. Galerien<br />

müssen sich langfristig am<br />

Markt behaupten, ihre Position<br />

nachhaltig ausbauen. Und daraus<br />

erwächst auch ein Bildungsund<br />

Kulturauftrag. Ein Galerist,<br />

der sich ausschließlich auf den<br />

»kommerziellen Erfolg« im Sinne<br />

von Höchstpreisen konzentriert,<br />

der gerät schnell in Abhängigkeiten,<br />

der verliert die Vielfalt<br />

und auch die Möglichkeiten, die<br />

»Nischen« des Kunstmarkts aus<br />

den Augen. Also: Selbst unter<br />

»kommerziellen« Aspekten ist es<br />

zum eigenen Nutzen, ein Auge<br />

auf junge Künstler zu haben, sie<br />

zu entdecken und langfristig zu<br />

fördern. Was am Ende auch der<br />

Allgemeinheit zugutekommt,<br />

wenn Hunderte von Berliner Galerien<br />

regelmäßig Ausstellungen<br />

veranstalten, Kataloge herausgeben<br />

und oft sogar Künstlerarchive<br />

aufbauen. Das alles bildet die<br />

Grundlage, um Institutionen oder<br />

private Sammler für die Arbeiten<br />

zu interessieren, ihnen einen<br />

soliden Kaufanreiz zu bieten.<br />

Rekordergebnisse für zeitgenössische<br />

Kunst bei Auktionen, Kunst<br />

als Anlagegeschäft, Provisionsschwindel<br />

und Kunstfälschungen<br />

in Millionenhöhe verzerren jedoch<br />

das Bild in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung. Nach wie vor können<br />

nur wenige Galeristen sich<br />

und ihre Künstler durch Verkäufe<br />

ausreichend finanzieren.<br />

Was macht denn eine Galerie<br />

erfolgreich?<br />

Ein Rezept für erfolgreiche<br />

Galeriearbeit gibt es nicht, aber<br />

doch einige Kriterien, die zum<br />

Erfolg beitragen können. Eine gute<br />

Galerie steht für ein Programm,<br />

eine Kunstrichtung und vertritt<br />

diese über einen langen Zeitraum.<br />

Sie begleitet die von ihr vertretenen<br />

Künstler ideell und finanziell,<br />

als Gesprächspartner und mit<br />

materieller Unterstützung, auch<br />

in Krisenzeiten. Ausdauer und<br />

eine solide finanzielle Grundausstattung<br />

sind essentiell für<br />

die Galeriearbeit. Dazu kommen<br />

Ausbau und Pflege der Kontakte<br />

in der Kunstszene, zu Kuratoren,<br />

Museumsleuten und Kritikern. Ein<br />

guter Galerist ist über die wichtigen,<br />

aktuellen Ausstellungen informiert.<br />

Auch ein klarer, übersichtlicher<br />

Internetauftritt und regelmäßige<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

spielen eine Rolle. Aber die beste<br />

PR kann nicht ersetzen, was das<br />

Grundkapital jeder Galerie ist:<br />

Qualität, fachliche Kompetenz und<br />

Vertrauenswürdigkeit.<br />

Ihre Galerie gibt es seit fast 50<br />

Jahren. Was hat sich im Laufe der<br />

Zeit verändert?<br />

Der Kunstmarkt hat sich in den<br />

vergangenen Jahrzehnten stark<br />

verändert, mit einer manchmal<br />

rasanten Dynamik. Bis zur Jahrtausendwende<br />

konzentrierte sich<br />

A<br />

Der Landesverband<br />

wurde<br />

1995 gegründet.<br />

Kunstmarkt Berlin Spezial


22<br />

Kunstmarkt Berlin Spezial<br />

Im Gespräch<br />

mit Galeristin<br />

Nana Poll (r.)<br />

POLL<br />

Galerie +<br />

Kunsthandel in<br />

Berlin GmbH<br />

Gipsstraße 3, Hof,<br />

10119 Berlin<br />

www.poll-berlin.de<br />

das Interesse noch stark auf den<br />

europäischen und US-amerikanischen<br />

Markt, heute gewinnen<br />

besonders asiatische und lateinamerikanische<br />

Marktplätze immer<br />

mehr Bedeutung. Darüber hinaus<br />

spielt das Internet eine wichtige<br />

Rolle im internationalen Handel<br />

mit zeitgenössischer Kunst. Aber<br />

auch da zeigt sich nach großer<br />

Anfangs-Euphorie einiger Kollegen:<br />

Die klassische Galeriearbeit mit der<br />

Vermittlung zeitgenössischer Kunst<br />

durch Ausstellungen, Messeteilnahmen<br />

und Gespräche hat ihren<br />

Stellenwert keineswegs verloren,<br />

sie bleibt das »analoge« Fundament<br />

auch in digitalen Zeiten. Als<br />

grundlegende Veränderung darf<br />

man keinesfalls übersehen: Neben<br />

dem klassischen Kunstsammler<br />

gibt es den Kunstinvestor.<br />

Welche Art Kunst ist im Moment<br />

marktführend und warum?<br />

Das wäre eben eine typische Frage<br />

für den Kunstinvestor: Wo sind<br />

die Künstler, deren Kunstwerke<br />

bei Auktionen Rekordergebnisse<br />

erzielen? Diese Arbeiten werden<br />

dann als Geldanlage möglichst<br />

früh erworben. Damit beginnt die<br />

Spekulationsspirale sich zu drehen,<br />

der Künstler rückt zum »Marktführer«<br />

auf – oder gar zur Marke, zum<br />

Statussymbol. Bei Sammlern ist das<br />

eher Geschmackssache, Vorliebe,<br />

Passion. Aber so weltfremd, überhaupt<br />

nicht auf die Preisentwicklung<br />

zu schauen, ist wohl niemand.<br />

Muss die heutige Kunst »jung«<br />

sein?<br />

Nein. Das Alter spielt keine Rolle für<br />

den Erfolg. Für junge Künstlerinnen<br />

und Künstler gibt es mehr Stipendien<br />

und Preise, aber entdeckt<br />

werden kann eine künstlerische<br />

Position auch, wenn der Künstler<br />

bereits ein hohes Alter erreicht hat<br />

– und seine Arbeiten entsprechend<br />

gelagert, sein Werk nach allen<br />

Regeln des Galeristenhandwerks<br />

gepflegt worden ist. Auch hier brauchen<br />

die »Überraschungs-Erfolge«<br />

einen langen Atem. Auch bei bereits<br />

erfolgreichen Künstlern, die dann<br />

nach Jahrzehnten wiederentdeckt<br />

werden.<br />

Welches Konzept liegt der Auswahl<br />

der Kunst in der Galerie Poll zugrunde?<br />

Das Programm der Galerie Poll<br />

steht seit ihrer Gründung für<br />

realistische und damals, in den<br />

sechziger und siebziger Jahren,<br />

auch stark politisch engagierte<br />

Kunst. Noch immer bildet figurative<br />

Kunst einen Schwerpunkt des Programms.<br />

Wir zeigen vor allem Malerei,<br />

Zeichnung und Skulptur. Und<br />

gehen den Weg mit, wenn Künstler<br />

neue Medien für sich entdecken.<br />

Also spielt etwa Fotografie immer<br />

häufiger auch eine Rolle.<br />

Vervollständigen Sie <strong>bitte</strong> den<br />

Satz: Kunst kommt nicht nur von<br />

Können, sondern ...<br />

… ist eine Interpretation der Wirklichkeit.<br />

Was vermissen Sie in Berlin in<br />

Bezug auf Kunst?<br />

Ich vermisse feste Ankaufsetats für<br />

die Museen, die es den Häusern<br />

ermöglichen, ihrer Aufgabe nachzukommen<br />

und vorausschauend zeitgenössische<br />

Kunst für die jeweiligen<br />

Sammlungen zu erwerben.<br />

Welche Tipps haben Sie für unsere<br />

Leser? Was sollten sie unbedingt<br />

gesehen haben?<br />

Sie sollten sich immer wieder etwas<br />

Zeit nehmen, um die Berliner<br />

Galerienlandschaft zu erkunden.<br />

Was aktuell gezeigt wird, findet<br />

man im vom Landesverband<br />

Berliner Galerien redaktionell betreuten<br />

Online-Kalender auf www.<br />

berliner-galerien.de. Hier kann<br />

man das aktuelle Ausstellungsangebot<br />

der Stadt nach Künstlern<br />

oder Kunstgattungen filtern. Ein<br />

kostenloser Newsletter informiert<br />

wöchentlich über Eröffnungen und<br />

andere Veranstaltungen in den<br />

Galerien. Den Faltplan Berliner<br />

Galerien gibt es aber auch gedruckt<br />

und kostenlos in den Galerien.<br />

Empfehlen möchte ich Ihren<br />

Lesern unbedingt den Besuch der<br />

Ausstellung »Menschen des 20.<br />

Jahrhunderts« mit Fotografien<br />

von August Sander in der Galerie<br />

Berinson (bis 30. April <strong>2017</strong>) sowie<br />

die Ausstellung mit Werken von<br />

Edward & Nancy Kienholz in der<br />

Galerie Sprüth Magers (bis 8. April<br />

<strong>2017</strong>). Natürlich lohnt sich auch ein<br />

Besuch in unserer aktuellen Ausstellung<br />

»Dieter Kraemer. Stadtansichten<br />

und andere Berlin-Motive«,<br />

die noch bis zum 15. April <strong>2017</strong> zu<br />

sehen ist.<br />

Nana Poll,<br />

Vorstandsmitglied im<br />

Landesverband Berliner<br />

Galerien, arbeitet seit<br />

2012 in der Galerie Poll, die von<br />

ihren Eltern 1968 gegründet wurde.<br />

Ihre Mutter Eva Poll wurde 1993<br />

»als Wegbereiterin der realistischen<br />

Malerei«, so der damalige Berliner<br />

Kultursenator Ulrich Roloff-Momin,<br />

mit dem Verdienstkreuz am Bande<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

ausgezeichnet. 2008 wurde sie zur<br />

Ehrenpräsidentin im Landesverband<br />

Berliner Galerien ernannt. Der<br />

Verband wurde 1995 von Berliner<br />

Galeristen gegründet und vertritt<br />

die Galerien in Berlin und der<br />

Region. Er setzt sich auf kultur- und<br />

wirtschaftspolitischer Ebene für die<br />

nachhaltige Entwicklung des Standortfaktors<br />

Kunst in Berlin ein.<br />

www.berliner-galerien.de<br />

Fotos: Erich Grönke<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Farben und<br />

Linien auf der<br />

Spur<br />

Mit der Ausstellung »Mittendrin«<br />

präsentiert die White Square Gallery<br />

in den Räumen der Berliner Sparkasse<br />

am Alexanderplatz fünfzehn Malereien<br />

des Künstlers Michael Straub. Damit<br />

wird die fünfjährige Zusammenarbeit<br />

zwischen der Berliner Sparkasse und<br />

der White Square Gallery um eine neue<br />

Facette bereichert.<br />

23<br />

Kunstmarkt Berlin Spezial<br />

Foto: Erich Grönke<br />

Dabei begann diese Kooperation<br />

eher als ein Experiment, bei<br />

dem Kunst zu einem fließenden<br />

Bestandteil des Arbeitsprozesses<br />

des BeratungsCenters am Alexanderplatz<br />

werden sollte. Mit dem Ziel,<br />

durch die wechselnden Kunstausstellungen<br />

nicht nur eine ästhetisch<br />

schöne und kreative Atmosphäre in<br />

die Büroräume zu bringen, wurde<br />

das BeratungsCenter auch zu einem<br />

Ort der Begegnungen. Rund ein<br />

Dutzend Ausstellungen der zeitgenössischen<br />

Malerei und Fotografie<br />

konnten während der vergangenen<br />

fünf Jahre schon gezeigt werden<br />

und ließen so einen festen und<br />

stetig wachsenden Kreis Kunstinteressierter<br />

entstehen. Und ein Ende<br />

des Experimentes ist nicht in Sicht,<br />

was die aktuelle Schau »Mittendrin«<br />

beweist.<br />

Die groß- und kleinformatigen<br />

Gemälde von Michael Straub sind<br />

farbenintensive, linienbetonte<br />

Abstraktionen, die dem Betrachter<br />

ihren Bezug zur Gegenständlichkeit<br />

nicht sofort verraten. Erst das<br />

Vertiefen ins Bild ermöglicht es<br />

ihm, mit eigenen Augen die ersten<br />

Spuren aufzunehmen und so dem<br />

Faden des Künstlers zu folgen.<br />

Die Galeristin Dr. Elena Sadykova<br />

beschreibt diese Augenreise so:<br />

»Wenn man dem Faden folgt, wird<br />

man hin und wieder von einigen<br />

Überraschungen und subtilen<br />

Entdeckungen unterbrochen,<br />

die alle Teil der entstehenden<br />

Bildkomposition sind. Und dann<br />

beginnt der Moment, an dem die<br />

Bilder aufhören, nur ein Knäuel aus<br />

Farben und ein Durcheinander aus<br />

Linien zu sein. Das Auge entwirrt<br />

sie, beginnt den Raum zu erfassen<br />

und entdeckt somit die Form, mit<br />

der alles beginnt.«<br />

Klar, dass Michael Straub<br />

für jedes Bild eine gewisse Zeit<br />

benötigt, um seine abstrakten<br />

Arrangements entstehen zu lassen.<br />

Er selbst spricht dabei von einem<br />

Prozess, den er zwar autonom<br />

beginnt, der sich jedoch schnell<br />

in eine Interaktion zwischen ihm<br />

und seinem Werk verwandelt. »Auf<br />

eine Geste des Künstlers folgt die<br />

Reaktion des Kunstwerkes, welche<br />

wiederum bedacht und beantwortet<br />

werden muss«, sagt er. Hat<br />

er einmal den Dialog mit seinem<br />

Werk gefunden, ist er mittendrin<br />

mit allem was dazu gehört.<br />

Der 1964 in Frankfurt/Main<br />

geborene Straub studierte Malerei<br />

bei Professor Markus Lüpertz und<br />

Professor Georg Baselitz. Seine<br />

Arbeiten stellte er unter anderem<br />

schon in Berlin, Düsseldorf, Paris,<br />

Peking, Ulan Bator und Zürich aus.<br />

Die Kunstwerke sind noch bis<br />

zum 31. Mai <strong>2017</strong> in den Räumlichkeiten<br />

des BeratungsCenters<br />

der Sparkasse zu sehen. Parallel<br />

dazu läuft bis zum 20. Mai <strong>2017</strong><br />

die Einzelausstellung des Künstlers<br />

in den Berliner Räumen der White<br />

Square Gallery.<br />

Berliner Sparkasse<br />

BeratungsCenter am Alexanderplatz<br />

Alexanderplatz 2 (2. OG), 10178 Berlin<br />

(Eingang Grunerstraße)<br />

Mo–Fr von 9–18 Uhr geöffnet<br />

www.berliner-sparkasse.de/gut<br />

White Square Gallery<br />

www.whitesquaregallery.com<br />

Michael Straub:<br />

Das Zeichen<br />

im Zeichen des<br />

Zeichens,<br />

2000-2016,<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Maler Michael<br />

Straub, Galeristin<br />

Dr. Elena<br />

Sadykova und<br />

Sparkassen-Regionalleiter<br />

Ingo Germolus<br />

(v. l.) freuen sich<br />

über die zehnte<br />

Ausstellung der<br />

White Square<br />

Gallery im<br />

Sparkassen-BeratungsCenter.


24<br />

Kunstmarkt Berlin Spezial<br />

Kunst zwischen Gegenstand<br />

und Abstraktion<br />

Jährlich wechselnde Werkausstellungen, Internationale Kunstmessen – wenn einer es schafft, den unterschiedlichsten<br />

Genres der Kunst einen geordneten und übersichtlichen Rahmen zu geben, dann Galerist<br />

Joachim Dikmayer, seit 25 Jahren Inhaber der Hauptstadt Galerie Dikmayer Berlin Mitte. Im Vorfeld der<br />

19. Internationalen Kunstmesse, die vom 27. Mai bis zum 11. Juni im Atrium des Internationalen Handelszentrums<br />

(IHZ) stattfindet, haben wir von <strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>! mit dem Kunstkenner ein Interview geführt.<br />

www.galerie-dikmayer.de<br />

www.facebook.com/dikmayer<br />

Galerist Joachim<br />

Dikmayer feiert<br />

in diesem Jahr<br />

das 25-jährige<br />

Bestehen seiner<br />

Galerie. Er schätzt<br />

besonders die<br />

Zusammenarbeit<br />

mit dem Henry<br />

van de Velde<br />

Museum Gera.<br />

ART Berlin<br />

City <strong>2017</strong> –<br />

Internationale<br />

Messe für<br />

zeitgenössische<br />

Kunst<br />

27.05.–11.06.<strong>2017</strong><br />

Standorte:<br />

Atrium Internationales<br />

Handelszentrum<br />

IHZ,<br />

Friedrichstraße 95,<br />

Ausstellungszentrum<br />

der Galerie<br />

Dikmayer Berlin<br />

Mitte (Fischer -<br />

insel-Passagen),<br />

Gertraudenstr. 19<br />

Herr Dikmayer, die Vorbereitungen<br />

zur 19. Internationalen Kunstmesse<br />

ART Berlin City laufen in vollem<br />

Gang. Was steckt dahinter?<br />

Das Konzept ist es, zeitgenössische<br />

und aktuelle Kunst in den Focus<br />

des Geschehens zu bringen und an<br />

einem herausragenden Standort<br />

des Kunsthandels zu präsentieren.<br />

Nachdem wir anfangs hauptsächlich<br />

Einzel- und Werkausstellungen<br />

in unserer Galerie gezeigt haben,<br />

veranstalten wir nun schon seit<br />

1998 – damals unter anderem im<br />

Palais am Festungsgraben – Internationale<br />

Kunstmessen. Spannend<br />

dabei war für uns vor allem der<br />

repräsentative Charakter des Palais<br />

und die damals prominenten<br />

Partner und Nachbarn, wie zum<br />

Beispiel Sotheby’s.<br />

Zu denen hatten Sie einen<br />

guten Draht?<br />

Dr. König, der damalige Geschäftsführer<br />

von Sotheby’s, sprach einige<br />

Male auf unseren Vernissagen oder<br />

besuchte einfach Ausstellungen<br />

der Galerie. Die war ja sozusagen<br />

um die Ecke innerhalb des Palais.<br />

Leider gab das berühmte Auktionshaus<br />

wegen rückläufiger Umsätze<br />

1995 seinen Sitz in Berlin auf.<br />

Und auch Sie sind mit der<br />

Internationalen Kunstmesse<br />

umgezogen…<br />

2004 sind wir mit der Kunstmesse<br />

in das Atrium des Internationalen<br />

Handelszentrums in der Friedrichstrasse<br />

gezogen. Damit wird der<br />

Ausstellung und den Besuchern<br />

ein repräsentatives Forum geboten.<br />

Und dies alles unweit der Regierungs-<br />

und Parlamentsbauten und<br />

der Geschäftssitze der Bundesverbände<br />

aus Politik, Wirtschaft, Kultur<br />

und Kunst in einer pulsierenden<br />

Großstadt.<br />

Das Palais bot damals im Inneren<br />

des Gebäudes und in seinem<br />

Umfeld keine ausreichenden<br />

Ausstellungs- und Vermarktungsbedingungen<br />

mehr. Viele Künstler<br />

und Besucher der Galerie verstanden<br />

diesen Wechsel nicht, aber<br />

der Kunstmarkt hat seine eigenen<br />

Gesetze.<br />

Auch Ihrer Galerie haben Sie<br />

inzwischen einen festen Standort<br />

verpasst…<br />

Mit der Niederlassung auf der<br />

Fischerinsel bekam die Galerie eine<br />

sehr modern wirkende Kunsthalle<br />

als Galerieladen auf einer Fläche<br />

von 170 Quadratmetern. Die Künstlerin<br />

Marianne Pladeck arbeitet<br />

beispielsweise seitdem regelmäßig<br />

hier und bezeichnet es als einen<br />

»irren Raum, ähnlich wie bei den<br />

Bauhäuslern in den zwanziger<br />

Jahren«. Sie kann dort einfach<br />

wunderbar arbeiten. Und auch wir<br />

konnten unsere galeristische Arbeit<br />

intensivieren und unser Ausstellungs-<br />

und Vermarktungskonzept<br />

konzentrieren. In diesem Jahr<br />

feiern wir übrigens das 25-jährige<br />

Jubiläum unserer Galerie Dikmayer.<br />

Herzlichen Glückwunsch! Gibt es<br />

denn Kooperationspartner?<br />

Das eigentliche Ziel eines Künstlers<br />

und auch einer Galerie ist es ja,<br />

dass die Werke in einem Museum<br />

gezeigt und im besten Fall<br />

angekauft werden. Seit Anbeginn<br />

verbindet die Galerie eine enge<br />

partnerschaftliche und freundschaftliche<br />

Zusammenarbeit und<br />

Kooperation mit Dr. Volker Kielstein,<br />

Direktor des Henry van de<br />

Velde Museums Gera. Drei erfolgreiche<br />

Ausstellungen konnten vor<br />

allem in den letzten Jahren dort im<br />

Museum präsentiert werden und<br />

alle Künstler kommen aus Berlin:<br />

Maler Bernd Schiller, Fotograf Jean<br />

Molitor, und Bildhauerin Heidrun<br />

Feistner.<br />

Woher kommen Ihre Künstler und<br />

Kunstwerke eigentlich?<br />

Die Künstler kommen aus Europa,<br />

Asien, Amerika und Australien.<br />

Foto: Erich Grönke<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Phantastischer<br />

Realismus:<br />

»Die alte<br />

Hure Kunst«<br />

von Torsten<br />

Gebhardt.<br />

25<br />

Kunstmarkt Berlin Spezial<br />

Wir versuchen, Kunst zwischen<br />

Gegenstand und Abstraktion<br />

auszustellen. Ein Dogma gibt es<br />

dabei nicht, die Werke sollen einen<br />

hohen ästhetischen Anspruch und<br />

vor allem Qualität ausdrücken<br />

und natürlich verkauft werden.<br />

Ich setze mich auch schon mal ins<br />

Auto und hole Bilder aus Paris,<br />

London, Lissabon, Köln, Frankfurt/<br />

Main, München, Hamburg, Prag<br />

und Monaco oder sonst wo her. So<br />

gelingt es uns immer wieder, neue<br />

und interessante Künstler oder<br />

Galerien aus Europa und der Welt<br />

nach Berlin zu holen.<br />

Also wechselt die Kunstrichtung<br />

auch oder gibt es Dauerbrenner?<br />

2011 bis 2012 präsentierte die<br />

Galerie das erste Mal in Berlin in<br />

einer Preview und Dauerausstellung<br />

Werke zum international weiterverzweigten<br />

Phantastischen Realismus.<br />

Dazu gehören die Gründer und<br />

Hauptvertreter der Schule wie Ernst<br />

Fuchs, Rudolf Hausner, Arik Brauer,<br />

Anton Lehmden, Helmut Leherb<br />

und Güterslohs Sohn Wolfgang<br />

Hutter. Es folgten Künstler der so-<br />

genannten Next-Generation wie<br />

Otto Rapp, Christian Flora, Jolanda<br />

Richter, Michael Fuchs, Peter<br />

Gric, Rita Stern und viele mehr.<br />

Aber auch ausländische Künstler<br />

wie Martine Rhyner und Michéle<br />

Gschwind aus der Schweiz, Jean<br />

Calvus aus Österreich oder Ivan<br />

Ferencak aus Kroatien.<br />

Worauf können wir uns bei der<br />

diesjährigen Internationalen<br />

Kunstmesse einstellen?<br />

In diesem Jahr werden etwa 15<br />

Künstler aus Europa, Asien und<br />

Amerika erwartet. Sie alle vereint<br />

die gegenständliche, phantastische<br />

und abstrakte Malerei.<br />

Unsere Galerie arbeitet vor, während<br />

und nach der Messe intensiv<br />

mit Berliner Auktionshäusern,<br />

renommierten Sammlern und<br />

Museen zusammen. Dazu gehören<br />

das Henry van de Velde Museum,<br />

Haus Schulenburg Gera mit einer<br />

Kabinett-Ausstellung des Berliner<br />

Malers Bernd Schiller, der Kunstsammler<br />

Vincent Daniel Brunner<br />

aus Zürich und das Phantastenmuseum<br />

Wien.<br />

Herr Dikmayer, wir wünschen<br />

Ihnen viel Erfolg für die nächsten<br />

25 Jahre und die Kunstmesse in<br />

einigen Wochen und danken Ihnen<br />

für das Gespräch!<br />

Das Interview führte<br />

Anja Strebe.<br />

»Variation<br />

Euro« heißt<br />

dieses Bild von<br />

Bernd Schiller.


26<br />

Lifestyle Kolumne<br />

Joelle Meissner ist eine<br />

Berliner Malerin und<br />

Konzeptkünstlerin. Zudem<br />

ist sie ausgebildete<br />

Kunsttherapeutin und<br />

Meditations-Lehrerin.<br />

Lo Graf von<br />

Blickensdorf zählt zu<br />

Deutschlands beliebtesten<br />

Tortenbloggern.<br />

Der Berliner Autor hat<br />

gerade sein zweites Buch<br />

»Abnehmen mit Torte«<br />

veröffentlicht.<br />

Der New York<br />

Cheesecake.<br />

S’mores Cheesecake<br />

mit Marshmallows<br />

dekoriert.<br />

Foto: Agentur Baganz<br />

Törtchenzeit<br />

Frau Meissner und der Graf auf der Suche nach<br />

der süßen Verführung<br />

Joelle Meissner und Lo Graf von Blickensdorf sind süßen Gaumenfreuden nicht abgeneigt.<br />

In »Törtchenzeit« berichten sie über ihre Streifzüge durch Berlins kulinarische Welten,<br />

immer auf der Suche nach Berlins besten Konditoren. Heute: »New York in Berlin«<br />

Erfreut über die ersten Sonnenstrahlen,<br />

die uns die noch<br />

niedrig stehende Sonne schenkte,<br />

schlenderten Frau Meissner<br />

und ich durch den Kreuzberger<br />

Bergmannstraßenkiez. Er erinnert<br />

uns immer etwas an das New<br />

Yorker Künstlerviertel Greenwich<br />

Village der 1980er Jahre. Frau<br />

Meissner konnte nicht widerstehen<br />

und erstand in einem szenigen<br />

Second-Hand-Shop (Checkpoint &<br />

Cinema), der in einem alten Kino<br />

untergebracht war, ein komplett<br />

neues Outfit.<br />

Dann flanierten wir die Bergmannstraße<br />

entlang. So viel individuelle<br />

Vielfalt an skurrilen Läden<br />

ist einmalig in Berlin. Außerdem<br />

ist diese Straße mit dem legendären<br />

Bergmann-Straßenfest bis<br />

weit über Berlins Grenzen hinaus<br />

bekannt geworden.<br />

Da wir vom Shoppen total<br />

unterzuckert waren, gingen wir ins<br />

Barcomi’s. Wir ergatterten einen<br />

Tisch am Fenster, sodass wir dem<br />

bunten Treiben auf der Straße<br />

zuschauen konnten. Das Barcomi’s<br />

ist berühmt als Frühstücksinstitution,<br />

aber auch für seine typischen<br />

amerikanischen Bagel, Cupcakes,<br />

Kuchen und Torten.<br />

Frau Meissner wählte gegen ihre<br />

Unterzuckerung ein Stück »New<br />

York Cheesecake« (3,50 €). Er be-<br />

stach durch seine Schlichtheit und<br />

entlockte Frau Meissner – eigentlich<br />

für die frankophile Küche zuständig<br />

– beim ersten Bissen ein innbrünstiges<br />

»Delicious!«. Ihre Augen<br />

leuchteten heller als das Blaulicht<br />

eines gerade vorbeifahrenden Notarztwagens.<br />

Ich entschied mich für<br />

ein schokoladig aussehendes Stück<br />

»S’mores Cheesecake« (3,50 €),<br />

das mit zwei weißen Marshmallows<br />

dekoriert war. Ich probierte vorsichtig<br />

und schloss die Augen. Meine<br />

Geschmacksknospen machten<br />

gerade eine imaginäre Reise nach<br />

New York. Das war Original New-<br />

York-Feeling! Kein Wunder: Cynthia<br />

Barcomi ist schließlich US-Amerikanerin.<br />

So muss Cheesecake<br />

schmecken! Der hausgeröstete<br />

Kaffee (Cappucino 3 €, Milchkaffee<br />

3,40 €) dazu schmeckte hervorragend.<br />

Am Nachbartisch saß offenbar<br />

ein Kaffee-Kenner älteren Datums,<br />

denn er rief uns zu: »Früher habe<br />

ich mit Rudi Dutschke gekämpft –<br />

heut kämpfe ich für einen guten<br />

Kaffee!«<br />

In Kreuzberg ist eben alles ein<br />

bisschen anders und schräger – ein<br />

bisschen New York eben.<br />

Das Magazin für Be<br />

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Fotos: Meissner/Blickensdorf<br />

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Berlin-Interessierten<br />

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Aktuell<br />

Baufortschritt bei BVG<br />

und Staatsoper<br />

Serie:<br />

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Hier steppt<br />

der Berliner Bär<br />

die Sonne<br />

im Herzen<br />

Interview mit<br />

linda Hesse<br />

Aktuell<br />

neueröffnung<br />

Hotel THE YarD<br />

HiStorie<br />

Die Geheimnisse der<br />

Friedrichstadt<br />

SpotligHtS<br />

Hier steppt<br />

der Berliner Bär


28<br />

Lifestyle Feine Küche<br />

Gastronomie in Mitte<br />

Mitte lebt von Veränderungen, auch in der Gastro-Szene. Neue Restaurants, neue<br />

Bars, neue Konzepte und Ideen. Hier unsere Highlights:<br />

Neue Sterne für Berlin<br />

Dass in den Metropolen wie Berlin inzwischen eine lebhafte, abwechslungsreiche<br />

und spannende Gastronomie zu Hause ist, hat sich wieder einmal in der neuen<br />

Ausgabe <strong>2017</strong> des Guide MICHELIN Deutschland bestätigt. Drei neue 2-Sterne-<br />

Adressen und 28 neue 1-Stern-Häuser sind dazugekommen. Zu den Aufsteigern in<br />

die 2-Sterne-Liga gehört seit kurzem das Restaurant »Rutz« in Berlin mit Küchenchef<br />

Marco Müller, der mit 18 von 20 Punkten ausgezeichnet wurde. Michael<br />

Ellis, internationaler Direktor des Guide MICHELIN, lobte die Entwicklung der<br />

deutschen Spitzengastronomie, die dank zahlreicher junger und innovationsfreudiger<br />

Köche auf sehr hohem Niveau bleibe. »Damit tragen sie maßgeblich<br />

dazu bei, dass die deutsche Gastro-Szene zu den besten in Europa und der Welt<br />

gehört«, so Ellis. Die Bundeshauptstadt zählt inzwischen sieben 2-Sterne-Häuser<br />

sowie zwölf 1-Stern-Restaurants und festigt damit ihren Ruf als kulinarischer<br />

Hotspot in Europa.<br />

www.rutz-restaurant.de<br />

Foto:<br />

michelin.de<br />

Wechsel an der Spitze des Hotel Adlon<br />

Matthias Al-Amiry hat die Führung des 5-Sterne-Hotels am Brandenburger<br />

Tor übernommen. Er folgt auf Emile Bootsma, der seit<br />

September 2014 die Geschicke des Hauses geleitet hat und im vergangenen<br />

Jahr die Umgestaltung der Lobby erfolgreich begleitete.<br />

Mit Matthias Al-Amiry hat Kempinski einen äußerst erfahrenen<br />

Hotelier an Bord geholt. Der 51-Jährige ist diplomierter Absolvent<br />

der renommierten Hotelfachschule Heidelberg und Alumnus der<br />

amerikanischen Privatuniversität Cornell. Nicht nur beruflich ist<br />

Al-Amiry ein Kosmopolit, auch sein familiärer Hintergrund ist sehr<br />

international: Als Sohn eines irakischen Vaters und einer deutschen<br />

Mutter ist er mit einer spanisch-philippinischen Künstlerin verheiratet<br />

und Vater von zwei Kindern. »Ich freue mich sehr auf meine neue<br />

Aufgabe als Geschäftsführender Direktor des Hotel Adlon Kempinski«,<br />

so Matthias Al-Amiry. »Ich übernehme ein starkes Team und ein erfolgreich<br />

geführtes und berühmtes Hotel«.<br />

www.kempinski.com<br />

Gewinnen<br />

Dinner und Dance in der Amber Suite<br />

Seit über 13 Jahren lädt die Amber Suite im Ullsteinhaus nicht nur jedes<br />

Wochenende zum stilvollen Feiern und Flirten ein, sondern bietet auch noch<br />

gastronomischen Genuss und coole Drinks. Hier finden die Partygäste bei den<br />

vielfältigen Motto-Buffets zum Freitagabend den perfekten Ort zum Schlemmen<br />

und Genießen. Und wer Lust hat zu tanzen, kommt auf den zwei unterschiedlichen<br />

Dancefloors ganz auf seine Kosten. Egal ob zu Club Sounds, Schlagern<br />

oder Black Beats – jeder findet seinen passenden Mix. In den warmen Monaten<br />

lockt neben dem schicken Danceclub und dem Ballroom auch die Terrasse im<br />

marokkanischen Stil mit Blick auf den Tempelhofer Hafen.<br />

Wir verlosen 5 x 2 Buffet-Tickets für Dinner & Dance. Einfach bis zum 10. Mai<br />

<strong>2017</strong> den Newsletter auf www.mitte-<strong>bitte</strong>.de abonnieren oder auf www.facebook.<br />

com/mitte.<strong>bitte</strong> unsere Seite liken und dazu eine E-Mail an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

schreiben mit dem Betreff »Dancing«. Die Tickets gelten zu den jeweils angebotenen<br />

Themenbuffets (ausgenommen November und Dezember <strong>2017</strong>).<br />

www.ambersuite.de<br />

Foto: Hotel Adlon<br />

Kempinski<br />

Foto: Amber Suite<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Foto: Lässig<br />

Blauweiß weht’s auf dem Hackeschen<br />

Weder Fasching noch Oktoberfest haben es leicht in der Hauptstadt,<br />

schließlich lässt sich der Berliner nicht so einfach mitreißen. Also feiern<br />

die Münchener die Starkbiersaison als fünfte Jahreszeit, während der<br />

Berliner rund ums Jahr zum Supermarktbier greift. Mit Bierspezialitäten<br />

der Brauerei Weihenstephan wollen die Gastronomen Cornelia<br />

und Patric Neeser deshalb ein Stück bayerische Brauereivielfalt in die<br />

Hauptstadt holen. Seit 13 Jahren ist das Weihenstephaner am Hackeschen<br />

Markt so etwas wie die bayerische Genussbotschaft in Berlin und<br />

Familie Neeser ihre Botschafter. So ist es für das Wirtspaar Ehrensache,<br />

auch in Berlin die Starkbierzeit zu pflegen. Also kommt man hier exklusiv<br />

in den Genuss des Weihenstephaner Kristallweizenbocks, der von der<br />

ältesten Brauerei der Welt wiederentdeckt wurde. Aber auch außerhalb der<br />

Starkbierzeit bieten Neesers im Weihenstephaner authentisches Lebensgefühl<br />

und Schmankerl-Küche mit Zutaten, die sie mehrfach wöchentlich frisch aus dem<br />

Alpenraum importieren lassen. Wie es sich für einen Brauerei-Spezialausschank gehört,<br />

fließen zudem acht Bierspezialitäten frisch aus dem Hahn. Und wenn die ersten Sonnenstrahlen<br />

locken und der Schweinsbraten auf dem Teller duftet, erinnert der Hackesche Markt mit<br />

seinen blauweißen Weihenstephaner-Sonnenschirmen tatsächlich an einen bayerischen Biergarten.<br />

www.weihenstephaner-berlin.de<br />

Foto: Weihenstephaner<br />

29<br />

Lifestyle Feine Küche<br />

Ur-Berliner Flair modern interpretiert<br />

Auf eine 95-jährige Geschichte in der Kastanienallee kann die Urberliner Hoteliersfamilie<br />

Hauptmann in diesem Jahr zurückblicken. Außerdem gaben<br />

das 25-jährige Jubiläum ihres 3-Sterne-Plus Hotels Kastanienhof sowie<br />

der 80. Geburtstag des Seniorchefs Otto Hauptmann Anlass zum<br />

Feiern. Das zum Hotel gehörende Restaurant »Ausspanne« wurde<br />

2016 eröffnet und hat sich auf modern interpretierte deutsche<br />

Speisen und typische Berliner Gerichte spezialisiert. Saftige<br />

Kohlrouladen mit Schwarzbiersoße, Kümmel und knusprigen<br />

Kartoffeltalern reihen sich hier neben Königsberger Klopse mit<br />

Roter Bete und cremigem Nussbutter-Stampf, die Küchenchef<br />

André Pilz durch die Kombination mit feinen Geschmacksnoten<br />

neu in Szene setzt. Passend zu den ersten warmen Tagen<br />

startet in der »Ausspanne« noch vor der Terrassen-Saison die<br />

Berliner-Weisse-Zeit. Schließlich gehört der Berliner Traditionsdrink<br />

zum bunten Treiben in der Hauptstadt dazu. Weil aber<br />

auch die Weisse mal einen frischen Twist verdient hat, mixt das<br />

Ausspanne-Team sie neu: mit vielen verschiedenen Sirup-Sorten.<br />

Aber wer‘ s klassisch mag, kann auch weiterhin Waldmeister oder<br />

Himbeere bestellen.<br />

www.deutsches-restaurant.berlin<br />

Foto: Lucius-Kastanienhof<br />

Mein Tipp<br />

Foto: La Maison de l‘entrecôte<br />

www.maisonentrecote.de<br />

La Maison de l‘Entrecôte<br />

Wenn ich Zeit habe für einen guten<br />

Businesslunch, besuche ich gern das<br />

Restaurant La Maison de l‘entrecôte in der<br />

Nähe des Alexanderplatzes. Hier wird das<br />

Entrecôte in all seiner Vielfalt präsentiert.<br />

Die Mittagskarte von Küchenchef Hendrik<br />

Pieper mit internationalen Speisen variiert<br />

wöchentlich und ist fair kalkuliert. Das<br />

Motto „Viel Genuss in kurzer Zeit“ ist hier<br />

Programm, denn in 45 Minuten serviert das<br />

gut geschulte und sympathische Team ein<br />

2-Gang-Menü für 12 Euro. Innerhalb von 60<br />

Minuten gibt es auch ein 3-Gang-Menü für<br />

14,90 Euro mit Softgetränk. Ob Maishähnchenbrust<br />

mit Rosmarinkartoffeln und<br />

Pfannengemüse oder Räucherlachs mit<br />

Backkartoffel und Dillschmand, alle Gerichte haben mich schon durch ihre Liebe<br />

zum Handwerk überzeugt. Auch zum Lunch muss man nicht auf Entrecôte verzichten.<br />

Das Fleisch in Topqualität macht Lust auf mehr davon am Abend.


30<br />

Lifestyle Reisen<br />

Die jahrhundertealten<br />

Reisterrassen<br />

von Jatiluwih sind<br />

als Weltkulturerbe<br />

vorgeschlagen.<br />

Auf den vielen hinduistischen<br />

Festen<br />

und Zeremonien<br />

bekommt man ein<br />

Gefühl für den balinesischen<br />

Spirit.<br />

Langschwanzmakaken<br />

sind auf<br />

der Insel häufig<br />

anzutreffen.<br />

Das Lächeln der Balinesen<br />

Tiefgrün leuchten und wiegen sich die Blätter tropischer Gewächse in der Morgensonne.<br />

Mit zarter Hand schmückt eine hübsche Balinesin ein Heiligtum mit weißen Frangipaniblüten.<br />

Seitlich der Skulptur platziert sie alltäglich ihre Opfergabe, ein Körbchen mit frischen Blumen und Obst.<br />

Hoffend, dass die Geister, Götter, Ahnen und Dämonen ihr gnädig sind. Von Elke Petra Thonke<br />

Es gibt zahlreiche Rituale auf<br />

dieser zauberhaften Insel, denn die<br />

Bevölkerung ist etwa zu 90 Prozent<br />

hinduistischen Glaubens, im Gegensatz<br />

zur weltweit größten Inselgruppe<br />

des indonesischen Archipels.<br />

Bali ist so groß wie das Saarland,<br />

mit einer Einwohnerzahl wie etwa<br />

Berlin. Ein Sehnsuchtsziel vieler<br />

Deutschen. Doch wer nur wegen<br />

Sonne und Strand auf die Insel<br />

kommt, verpasst viel.<br />

Abgesehen von unzähligen<br />

faszinierenden Tempelanlagen<br />

und anderen<br />

Heiligtümern, kann die<br />

Landschaft kaum unterschiedlicher<br />

sein. Wie ein<br />

Gesamtkunstwerk wirken<br />

allein die Reisterrassen<br />

mit ihren bestechenden,<br />

grünen<br />

Farbnuancen.<br />

Der Reisanbau<br />

nimmt<br />

große<br />

Flächen der Insel ein und ist für die<br />

Balinesen die Haupteinnahmequelle.<br />

Auch die Bergwelt zeigt sich als<br />

Naturkulisse. Der Gunung Agung<br />

ist mit 3.142 Metern der höchste<br />

Vulkan dieser Sundainsel. Durch<br />

die Vulkanlandschaft im Norden<br />

von Bali sind feinsandige Lavastrände<br />

und Kraterseen entstanden.<br />

Auch Wanderer kommen in<br />

dieser Gegend auf ihre Kosten.<br />

Jedoch das eigentliche Herz<br />

schlägt in Zentral-Bali, in und um<br />

Ubud. Es ist der kulturelle Mittelpunkt<br />

der Insel. Museen, Ateliers,<br />

Mode und Kunsthandwerk sind<br />

hier beheimatet. In den umliegenden<br />

Dörfern haben sich seit<br />

jeher Kunsthandwerker und Maler<br />

etabliert. Im Agung Rai Museum,<br />

eingebettet in eine prächtige, tropische<br />

Gartenanlage, kann man auf<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


31<br />

Lifestyle Reisen<br />

sich ein Fischlokal an das andere.<br />

So, als wäre der gesamte Strandabschnitt<br />

in ein einziges Fest<br />

vereint.<br />

Dagegen ist der in die Jahre<br />

gekommene Badeort Sanur – einst<br />

Schauplatz von Vicky Baums<br />

Roman »Liebe und Tod auf Bali« –<br />

etwas beschaulicher. Schöne und<br />

gediegene Hotels schmücken den<br />

Ort, wie etwa das Segara Village,<br />

das seinen Namen einer nahegelegenen<br />

Tempelanlage verdankt. In<br />

seiner großzügigen Gartenanlage<br />

lassen sich hunderte von Skulpturen<br />

und Heiligtümern aufspüren.<br />

Das größte Jahresereignis der<br />

Insel findet alljährlich im März<br />

statt. Es ist der Silence Day, der<br />

Tag der Ruhe. Am Vortag wird<br />

heftig und laut gefeiert. Durch<br />

die Straßen ziehen kostümierte<br />

Bewohner mit großen Pappfiguren,<br />

die am Abend verbrannt werden.<br />

Damit sollen die Dämonen, die<br />

im Meer leben, zurückgetrieben<br />

werden. Nur die Götter leben in<br />

den Bergen. Am Tag der Ruhe darf<br />

niemand auf die Straße, außer<br />

Polizisten und Rettungskräfte.<br />

Auch das Licht bleibt aus, außer in<br />

Krankenhäusern und großen Hotels<br />

bei zugezogenen Vorhängen. Der<br />

Flughafen ist für 24 Stunden dicht<br />

und das staatliche Fernsehen darf<br />

nicht senden. Die Einwohner glauden<br />

Spuren europäischer Künstler<br />

wandeln, die, wie etwa der deutsche<br />

Maler Walter Spies, in den<br />

1930er Jahren einwanderten. Sie<br />

machten aus Ubud ein Künstlerdorf<br />

und setzten neue Akzente in der<br />

Malerei.<br />

Pausieren lässt es sich in Ubud<br />

gut im beliebten und romantischen<br />

Café-Restaurant Wayan und auch<br />

den heiligen Affenwald sollte man<br />

nicht versäumen. Eigentlich sollen<br />

die Menschen hier Ruhe und<br />

Frieden finden, bei etwa 700 Langschwanzmakaken<br />

ist das allerdings<br />

nicht ganz so einfach.<br />

Ein weiteres Highlight befindet<br />

sich im Süden der Insel. Der<br />

Meerestempel Tanah Lot thront auf<br />

einem Felsenriff, der vom indischen<br />

Ozean umspült wird. Diese<br />

großartige Foto-Kulisse wird gern<br />

von balinesischen Brautpaaren<br />

bevorzugt. Die Sonnenuntergänge<br />

sind legendär und werden von<br />

vielen Besuchern lauthals mit Ahs<br />

und Ohs begleitet.<br />

Hier, im südlichen Teil Bali's<br />

spielt sich überwiegend das lebhafte,<br />

touristische Leben ab. Kuta,<br />

Legian oder Seminyak sind bekannt<br />

als Vergnügungszentren und für ihr<br />

Strandleben. Gegen Abend zieht es<br />

Einheimische und Touristen zum<br />

Sonnenuntergang nach Jimbaran.<br />

Am Strand des Fischerortes reiht<br />

ben, dass die Dämonen an diesem<br />

Tag aus dem Meer steigen, und<br />

sie wollen deshalb von ihnen nicht<br />

gefunden werden.<br />

Danach sieht das Leben wieder<br />

freundlich aus. Jeden Tag findet irgendwo<br />

ein Fest oder eine Zeremonie<br />

zu Ehren der Götter statt. Auch<br />

Dämonen werden geehrt, denn<br />

die Balinesen versuchen stets, das<br />

Gute und das Böse in Balance zu<br />

halten. Vielleicht resultiert daraus<br />

ihre Gelassenheit, die Freundlichkeit<br />

und das unwiderstehliche<br />

Lächeln.<br />

Beim Frühstück<br />

verzaubern die<br />

Klänge von<br />

Xylophon- und<br />

Flötenspielern.<br />

(oben links)<br />

Opfergaben<br />

gehören auf Bali<br />

zum täglichen<br />

Leben, um die<br />

Götter gütig zu<br />

stimmen.<br />

Fotos: Elke Thonke<br />

Tipps<br />

Eine große, leere Geldbörse mitnehmen,<br />

denn 70 Euro sind etwa eine Million Rupiah.<br />

Taxifahren möglichst mit »BlueBird«,<br />

Taxen mit Taxometer.<br />

In einfachen Läden und auf Märkten handeln.<br />

Der Preis lässt sich bis zu 50 Prozent reduzieren.<br />

Reiseveranstalter bieten Ausflüge an. Tagestour<br />

mit eigenem Chauffeur kostet etwa 50 Euro.<br />

Infos:<br />

Pauschalreise »Bali Exklusiv«, 5 Ü im DZ mit HP<br />

im 5-Sterne-Hotel, Rundreise im Minibus ab/an<br />

Denpasar, ab 2.175 €. Flüge mit Qatar Airways<br />

über Doha, auch ab Berlin/Tegel.<br />

Flug mit Singapur Airlines inkl. Rail & Fly, 7 Ü im<br />

Segara Village (4,5 Sterne) inkl. Frühstück und<br />

Transfer, ab 1.512 €.<br />

Buchbar bei www.meiers-weltreisen.de und in<br />

Reisebüros mit Meier's Weltreisenprogramm.


32<br />

Lifestyle Reisen<br />

Das Riu Palace<br />

Meloneras.<br />

Weiße, verschlafene<br />

Bergdörfer an den<br />

Hängen.<br />

Relaxen und Wandern<br />

auf Gran Canaria<br />

Die Kanaren erfreuten sich schon immer großer Beliebtheit. Es ist das nächstgelegene Ziel der Deutschen,<br />

weil hier Sonnenschein mit einer angenehmen Jahresdurchschnittstemperatur von 24 Grad<br />

garantiert ist. Außerdem wird mit dem weltbesten Klima geworben. Nun wählen noch mehr Urlauber die<br />

Kanaren als Ausgleich für Länder, in die sie momentan nicht reisen möchten. Von Elke Petra Thonke<br />

Infos:<br />

TUI bietet in mehreren<br />

Hotels bis zu 12 Prozent<br />

Ermäßigung für<br />

Langzeiturlauber.<br />

Auskunft und<br />

Buchung unter<br />

www.meine-tui.de<br />

oder 0511 35360-100<br />

www.grancanaria.com<br />

Gran Canaria<br />

bietet einen<br />

ruhigen und<br />

multikutlurellen<br />

Lebensstil.<br />

Victor Lugo Jorge<br />

präsentiert frischen<br />

Arabica-Kaffee.<br />

Geografisch ähnelt Gran Canaria<br />

einer runden, ausgefransten Tischdecke.<br />

Wanderer und Naturfreunde<br />

kommen hier genauso auf ihre<br />

Kosten wie Sonnenanbeter an endlos<br />

langen Stränden mit verschwiegenen<br />

Buchten.<br />

Wer sich im Inselinneren bewegt,<br />

staunt besonders über tiefe<br />

Schluchten, leuch tende Stauseen<br />

und verschlungene, steile Bergpfade.<br />

Die Insel ist mit üppigem Grün<br />

reichlich gesegnet. An den Hängen<br />

wirken die weißen Bergdörfer wie<br />

eingemeißelt. Es gibt unzählige<br />

ausgeschilderte Wanderwege. TUI<br />

hat eine neue Wanderreise unter<br />

dem Motto »Las Palmas sonniger<br />

Süden« zusätzlich in ihr Programm<br />

aufgenommen.<br />

Im Gegensatz dazu kann man<br />

aber auch einfach mal nur faulenzen,<br />

wie beispielsweise im »Riu<br />

Palace Meloneras«, etwas westlich<br />

gelegen von Maspalomas, im<br />

Süden der Insel. Die 5-Sterne-Anlage<br />

ist mit ihren verschiedenen<br />

behaglichen Einrichtungen wie<br />

geschaffen zum Relaxen. Lebendigkeit<br />

findet man direkt vor der<br />

Tür am Strand mit der Promenade,<br />

auf der man bis in andere Badeorte<br />

laufen kann. Dazu Tapas-Bars, Restaurants,<br />

Cafés, Diskotheken und<br />

Geschäfte ohne Ende. Wenn man<br />

Lust zu einem Ausflug hat, sollte<br />

man sich im Nordosten des Landes<br />

dem Charme der Inselhauptstadt<br />

Las Palmas hingeben. Die größten<br />

Anziehungspunkte sind der Hafen<br />

und die Altstadt. Sichtbarer Mittelpunkt<br />

ist die Kathedrale Santa<br />

Ana aus dem Jahre 1497. Sie ist<br />

umgeben von zahlreichen Museen<br />

und architektonischer Baukunst.<br />

Natürlich darf ein Besuch in<br />

der Markthalle nicht fehlen. Auf<br />

Gran Canaria gibt es fast alles an<br />

Südfrüchten. Ebenso verhält es sich<br />

mit dem Gemüseanbau, der nicht<br />

nur aus Kichererbsen, Kartoffeln<br />

und Knoblauch besteht.<br />

Weiter im Nordwesten gibt es<br />

eine überraschende Einzigartigkeit<br />

in Europa. Dazu muss man die Finca<br />

»La Laja« bei Agaete besuchen.<br />

Neben Weinanbau mit angrenzender<br />

Bodega präsentiert hier Victor<br />

Lugo Jorge den staunenden Besuchern<br />

die Arabica Kaffeepflanze.<br />

Der junge, engagierte Unternehmer<br />

führt die Besucher nicht<br />

ohne gewissen Stolz über seine<br />

Kaffee-Plantage. Er zeigt ihnen<br />

auch, wie die Bohnen verarbeitet<br />

werden und belässt es zum Schluss<br />

nicht nur beim Duft einer köstlichen<br />

Tasse Kaffee.<br />

Fotos: Elke Petra Thonke<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


33<br />

Fotos: A. Strebe Foto: Peter Becker/pixelio<br />

Lifestyle Reisen<br />

Haubentracht und Gurkenkahn<br />

Von Berlin nur einen Katzensprung entfernt und ideal für ein verlängertes Wochenende öffnet der Spreewald<br />

seine Arme und bietet einen tollen Ausgangspunkt für Ausflüge in die reiche Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Zu jeder Jahreszeit kann man hier nicht nur die einzigartige Landschaft, sondern auch zahlreiche<br />

Sehenswürdigkeiten und eine typisch regionale Küche erleben.<br />

Nach einer Zeit des Versäumens<br />

gibt es inzwischen wieder große<br />

Bemühungen, die alten Traditionen<br />

der Spreewaldregion zu erhalten<br />

und fortzuführen. Denn das<br />

Biosphärenreservat im Südosten<br />

Brandenburgs hat deutlich mehr<br />

zu bieten als Kahnfahren und<br />

eingelegte Gurken. Diese wendisch-sorbische<br />

Region in seiner<br />

Einmaligkeit den Menschen näherzubringen,<br />

hat sich beispielsweise<br />

Heimatkundlerin Marga Morgenstern<br />

auf ihre Fahne geschrieben.<br />

In ihrer reich bestickten Tracht erinnert<br />

sie an alte Bräuche und erklärt<br />

den Touristen die Besonderheiten<br />

der wendisch-sorbischen Kultur. So<br />

erfährt man von ihr, dass die Form<br />

jeder Haube erzählt, aus welchem<br />

Ort ihre Trägerin stammt. In jedem<br />

Ort und zu jedem Anlass gibt es<br />

unterschiedliche Gewänder, die<br />

inzwischen insbesondere wieder<br />

bei traditionellen Festen getragen<br />

werden. Originale Trachten werden<br />

heutzutage übrigens nur noch von<br />

wenigen Stickereistuben in echter<br />

Handarbeit angefertigt.<br />

Natürlich gehört zu jedem<br />

Spreewaldbesuch auch ein Ausflug<br />

mit einem langen Spreewaldkahn<br />

durch die verschlungenen Fließe<br />

dieser einzigartigen Lagunenlandschaft.<br />

Dabei stakt der Fährmann<br />

vorbei an den spreewaldtypischen<br />

Häusern, die meist noch mit Reet<br />

gedeckt sind. Es gibt viel zu sehen<br />

links und rechts der Wasserkanäle<br />

und die einheimischen Bootsführer<br />

wissen auf ihrer Tour viel über<br />

Land und Leute zu berichten. Wer<br />

will, kann auch nur die Ruhe der<br />

Natur genießen oder unterwegs die<br />

regionale Küche des Spreewalds<br />

probieren. Denn neben Schmorgurken,<br />

Kartoffeln und Leinöl – den<br />

wohl bekanntesten Gerichten der<br />

Region – findet man auch interessante<br />

Fisch- und Fleischangebote<br />

auf der Speisekarte. An sich dominieren<br />

in der Spreewald-Küche einfache<br />

und bodenständige Gerichte<br />

und man kocht mit Zutaten, die<br />

Hof und Garten hergeben.<br />

Daran orientiert sich auch Peter<br />

Franke mit seiner Kräutermanufaktur<br />

in Burg. Möhren, Pastinaken,<br />

Kürbis oder Topinambur – hier wird<br />

einfach alles verarbeitet, was die<br />

Region zu bieten hat. Franke bietet<br />

Kochkurse und Kräuterspaziergänge<br />

an und macht seinen Gästen<br />

selbst Wildkräuter wie Vogelmiere<br />

schmackhaft. Es gibt Erlebniskurse<br />

zu Fisch, Wild, Kräutern, Blumen<br />

oder Getreide – alles auf die<br />

verschiedenen Jahreszeiten abgestimmt.<br />

Eine Reise in den Spreewald<br />

lohnt also in jeder Saison.<br />

www.spreewald.de<br />

Mit dem Kahn<br />

werden auch heute<br />

noch Waren durch<br />

den Spreewald<br />

transportiert.<br />

Anreise: mit dem Auto<br />

über die A13, mit der<br />

Bahn (RE2 oder OGED)<br />

bis nach Lübben, Lübbenau<br />

oder Vetschau<br />

Hoteltipp: Hotel »Zum<br />

Stern« in Werben (www.<br />

hotel-stern-werben.de)<br />

Tipps für Ausflüge:<br />

Bismarckturm und<br />

Spreewälder Kräutermanufaktur<br />

in Burg<br />

Kahnfahrten<br />

starten an vielen Orten<br />

und Ablegestellen<br />

Teichführungen<br />

Peitzer Teiche<br />

Schlossinsel und<br />

Spreelagune Lübben<br />

Marga Morgenstern<br />

(l.) gibt gern ihr<br />

Wissen über den<br />

Spreewald weiter<br />

und Christa Dziumbla<br />

präsentiert ihre<br />

Tracht, die sie als<br />

letzte Trachtenstickerin<br />

von Hand<br />

gefertigt hat.<br />

In der Kräutermanufaktur<br />

von<br />

Peter Franke gibt<br />

es das ganze Jahr<br />

über frisches Obst<br />

und Gemüse zu<br />

verwerten.


34<br />

Frühjahrslektüre<br />

Das gefällt uns!<br />

Kultur Bücher<br />

Grüne Oasen in Berlin<br />

Berlin ist eine der grünsten Metropolen der<br />

Welt. Innovative Gärten, klassische Parks,<br />

Naturdenkmäler, Aussichtspunkte, faszinierende<br />

Wälder, Seen und Flüsse warten darauf,<br />

entdeckt zu werden. Und das nicht nur, aber<br />

auch in Zeiten der IGA. Denn im Rahmen der<br />

Internationalen Gartenausstellung werden neben<br />

dem zentralen Ausstellungsgelände auch<br />

viele grüne Ecken in der ganzen Stadt<br />

neu und schön gestaltet.<br />

»Berlin – Der grüne Stadtausflug: Parks, Gärten<br />

Ein gutes Buch ist wie ein Ausflug in eine andere<br />

Welt – und was ist schöner, als bei Frühlingssonne mit<br />

einem Buch auf der Terrasse zu sitzen und die erwachende<br />

Natur ringsum zu genießen? Oder brauchen<br />

Sie noch eine Anregung für einen Ausflug ins Grüne?<br />

und Freilichtmuseen« ist ein Guide für den<br />

grünen Stadtausflug und zeigt 50 grüne Orte in<br />

ganz Berlin und der nahen Umgebung, die man<br />

kennenlernen sollte.<br />

Anke Sademann, Susanne Kilimann:<br />

»Berlin – Der grüne Stadtausflug: Parks,<br />

Gärten und Freilichtmuseen«,<br />

168 S., via reise Verlag, 12,95 €,<br />

ab April <strong>2017</strong> im Handel<br />

Nachtlektüre für Manager<br />

Thomas Biermann erzählt in »Morbus Meeting«<br />

humor- und liebevoll, lebensnah und mit Tiefgang<br />

von vermeintlich unentbehrlichen Chefs,<br />

von Seminartouristen, Bonusmeilensammlern<br />

und High-Performern. Als Gutenachtlektüre<br />

geplant, ist die Sammlung unterhaltsamer<br />

Stoff für lange Flüge, endlose Bahnfahrten<br />

oder entspannte Stunden zu Hause. Unter den<br />

Gutenachtgeschichten Biermanns befinden<br />

sich surreale Beobachtungen wie zum Beispiel<br />

die Reise mit der 83-jährigen Mutter, einer<br />

Auf Spurensuche<br />

durch Brandenburg<br />

»Brandenburger Geheimnisse« ist der zweite<br />

erfolgreiche Kriminalroman von Carla Maria<br />

Heinze. Nach ihrem Erstling »Potsdamer<br />

Morde« hat die Autorin aus Stahnsdorf erneut<br />

einen komplex strukturierten und tiefgründigen<br />

Krimi geschrieben, der eine brillante Zeitreise<br />

in die Vergangenheit ist. Besonderes Flair hat<br />

der Schauplatz des Krimis: Er spielt vor allem<br />

im Barockwunder Brandenburgs, dem Kloster<br />

pensionierten Erdkunde- und Religionslehrerin,<br />

die merkwürdigerweise nicht durch<br />

die Sicherheitskontrolle am Flughafen kommt.<br />

»Morbus Meeting« ist der zweite Teil der Serie<br />

»Gutenachtgeschichten für Manager«; der erste<br />

Band ist »Der Apache mit der Armbanduhr«.<br />

Thomas Biermann:<br />

»Morbus Meeting«,<br />

160 S., Wildau Verlag, 19,80 €<br />

Neuzelle. Enne von Lilienthal, ehemalige<br />

Fallanalytikerin des Landeskriminalamtes (LKA)<br />

Berlin, und ihr Sohn und Hauptkommissar Maik<br />

von Lilienthal kommen hier einem tragischen<br />

Familiengeheimnis auf die Spur. Nebenbei<br />

erfährt man so einiges über Land und Leute in<br />

Brandenburg.<br />

Carla Maria Heinze:<br />

»Brandenburger Geheimnisse«,<br />

336 S., Emons Verlag, 10,90 €<br />

Gewinnen<br />

Ab durch die Mitte!<br />

Ein Führer durch Berlins historische Stadtviertel<br />

In der historischen Mitte Berlins, rund um<br />

den Mühlendamm, auf der Fischerinsel, im<br />

Nikolaiviertel und am Lustgarten, auf der<br />

Friedrichstraße und am Gendarmenmarkt<br />

suchen Berliner und Touristen immer wieder<br />

nach Spuren der ursprünglichen Stadt. Kaum<br />

jemand weiß, wo sich die legendären Stadtteile<br />

wie Friedrichstadt, Luisenstadt oder die<br />

Spandauer Vorstadt tatsächlich befanden und<br />

was heute noch von ihnen zu sehen ist. Autor<br />

Harald Neckelmann führt zu den erlebbaren<br />

Überresten der Vergangenheit.<br />

Wer mehr über die historische Mitte von Berlin<br />

erfahren oder einfach nur in alten Erinnerungen<br />

schwelgen möchte, kann hier eines von<br />

insgesamt drei Büchern »Ab durch die<br />

Mitte! Ein Führer durch Berlins historische<br />

Stadtviertel« gewinnen.<br />

Einfach bis zum 10. Mai <strong>2017</strong> den Newsletter<br />

auf www.mitte-<strong>bitte</strong>.de abonnieren<br />

oder auf www.facebook.com/mitte.<strong>bitte</strong><br />

unsere Seite liken und dazu eine E-Mail<br />

an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de schreiben mit dem<br />

Betreff »Bücher«. Der Rechtsweg ist wie<br />

immer ausgeschlossen!<br />

Harald Neckelmann:<br />

»Ab durch die Mitte! Ein Führer durch<br />

Berlins historische Stadtviertel«,<br />

176 S., be.bra verlag, 16 €<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Donnerstag, 20. Juli, 19.30 Uhr<br />

First Night<br />

Highlights aus Film und Musical<br />

In Zusammenarbeit mit dem Rundfunk Berlin–Brandenburg (rbb)<br />

– Großes Feuerwerksfinale –<br />

Freitag, 21. Juli, 19.30 Uhr<br />

Lucia Aliberti präsentiert<br />

Belcanto<br />

Musik der großen Gefühle<br />

Samstag, 22. Juli, 19.30 Uhr<br />

Opera Italiana in Licht und Feuer<br />

Die große Nacht der italienischen Oper<br />

Sonntag, 23. Juli, 19.30 Uhr<br />

Vier Pianisten – Ein Konzert<br />

Joja Wendt, Sebastian Knauer,<br />

Axel Zwingenberger & Martin Tingvall


36<br />

Wo befanden<br />

sich die legendären<br />

Stadtteile<br />

wie Friedrich -<br />

stadt, Luisenstadt<br />

oder die Spandauer<br />

Vorstadt und was<br />

ist heute noch von<br />

ihnen zu sehen? Mit<br />

Harald Neckelmann<br />

haben wir einen<br />

Autor gewinnen<br />

können, der uns für<br />

<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>! mit auf<br />

die Spuren des ursprünglichen<br />

Berlins<br />

nimmt. In dieser<br />

Ausgabe erfahren<br />

Sie mehr zur alten<br />

Friedrichstadt.<br />

Historie<br />

Die Französische<br />

Straße 47<br />

Das ehemalige<br />

Wohn- und Geschäftshaus<br />

der Weinhandlung<br />

F.W. Borchardt.<br />

Aktuelle Ansicht<br />

der Französischen<br />

Straße 42–44.<br />

Französische Straße 47 Französische Straße 42-44<br />

Das 1853 gegründete Restaurant F. W. Borchardt<br />

besitzt eine lange Tradition. Die frühere Delikatessenund<br />

Weingroßhandlung war zweieinhalb Mal so groß.<br />

Das 1899-1900 von Carl Gause errichtete Gebäude war<br />

die Erweiterung des nicht mehr erhaltenen Nachbarhauses<br />

Französische Straße 48. Über den Eingängen<br />

des Restaurants hängt das Monogramm des Unternehmens,<br />

ganz oben die Jahreszahl der Gründung. Ins<br />

Borchardt gingen nicht nur das gehobene Bürgertum,<br />

sondern auch der Adel und der preußische Hof. In der<br />

wilhelminischen Ära lieferte Borchardt direkt an den<br />

Kaiser und richtete Bankette aus. Nach dem Krieg eröffnete<br />

das Restaurant wieder 1948 als eine von zwei<br />

freien Gaststätten. Hier konnten die Gäste auch ohne<br />

Lebensmittelkarten, aber zu hohen Preisen essen. Im<br />

Jahr 1949 fiel das Borchardt als Fischrestaurant mit<br />

dem Namen »Lukullus« in den Besitz der Handelsorganisation<br />

HO. Später diente es als Jugend-Tanzlokal<br />

und in den 1980er-Jahren aßen hier die Bauarbeiter,<br />

die die Friedrichstraße wiederaufbauten. Das Haus<br />

wurde saniert und 1992 von Roland Mary wiedereröffnet.<br />

Heute essen<br />

Prominente sowie<br />

Mitarbeiter und Gäste<br />

von Bundesministerien<br />

und Bundespräsidialamt,<br />

Botschaften<br />

und DAX-Unternehmen<br />

im Borchardt.<br />

Neben dem berühmten<br />

Schnitzel gibt es<br />

»Gerichte, gefertigt<br />

nach den traditionellen<br />

Rezepten mit dem<br />

Gout der Moderne«.<br />

Die Französische Straße 42, ehemals Geschäftshaus der Berliner<br />

Handelsgesellschaft.<br />

Das monumentale Gebäude der Berliner Handelsgesellschaft<br />

entwarf Alfred Messel 1897-1900 im<br />

ehemaligen Bankenviertel. Heute nutzt den Bau im<br />

Neorenaissancestil die Kreditanstalt für Wiederaufbau.<br />

Über einen Zwischenflügel mit durchgehender<br />

Wandelhalle gelangte der Kunde zu einem zweiten<br />

Frontgebäude an der rückwärtigen Behrenstraße mit<br />

den Geschäftsabteilungen. An der Französischen<br />

Straße befanden sich die Kassen. Der Publikumsverkehr<br />

sollte von dem der Bankbeamten getrennt werden.<br />

Die 1856 gegründete »Commanditgesellschaft<br />

auf Actien der Berliner Handelsgesellschaft« hatte in<br />

dem Gebäude bis 1945 ihren Sitz. Sie finanzierte vor<br />

allem den Eisenbahnbau, später auch die Industrie<br />

(AEG). Carl Fürstenberg, dessen früheres Wohnhaus<br />

an der Behrenstraße 1905-08 mit einbezogen wurde,<br />

führte das Bankhaus zu einer der größten deutschen<br />

Banken. 1911 kam es von Heinrich Schweitzer zu einem<br />

erneuten Anbau an der Ecke Charlottenstraße/<br />

Französische Straße.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Bank in den<br />

Westteil der Stadt und fusionierte 1970 mit der<br />

Frankfurter Bank zur BHF (Berliner Handelsgesellschaft<br />

und Frankfurter Bank). Seit 1990 sitzt die<br />

BHF-Bank in der Französischen Straße 9-12. In dem<br />

ehemals genutzten Gebäude befand sich zu DDR-Zeiten<br />

die Staatsbank.<br />

Foto: Neckelmann Foto: aus Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 15.1902, Tafel 73<br />

Foto: aus Baugewerks- Zeitung 33.1901, S. 198 Foto: Neckelmann<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Friedrichstraße 82/Behrenstraße 27<br />

37<br />

Foto: Neckelmann Foto: Landesarchiv II 12265, Foto Waldemar Tietzenthaler<br />

Die heutige Ansicht des Eckhauses<br />

Friedrichstraße 82/Ecke Behrenstraße 27.<br />

Auf der Aufnahme<br />

von 1901 ist rechts sogar<br />

noch Castans Panopticum<br />

zu erkennen.<br />

Foto: Sammlung Boldt<br />

Der Hoflieferant und Kaufmann<br />

Julius Ewest kaufte 1855/56 das<br />

Eckhaus Friedrichstraße 82/Behrenstraße27.<br />

Die Bauphasen der bis<br />

um 1930 geführten Weinhandlung<br />

sind am Gebäude noch erkennbar.<br />

So fand 1883 ein Ausbau mit in Formen<br />

der Neorenaissance gestalteten<br />

Gaststuben im Erdgeschoss statt.<br />

Das Mietshaus Nummer 81 nebenan<br />

wurde 1827 errichtet und zeitgleich<br />

von Ewest umgebaut. Die Blockinnenbebauung<br />

mit Seitenflügeln<br />

und Quergebäude zeigt noch das<br />

geschlossene Bild einer Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts verdichteten Hofanlage.<br />

Der Staatsrechtler Carl Schmitt<br />

schrieb über einen Besuch der<br />

Weinhandlung: »Nachher mit Elze<br />

bei Ewest, tranken Wein, sprachen<br />

über den Begriff des Politischen,<br />

über Brüning (für den er schwärmte),<br />

früh nach Hause.« Den Historiker<br />

Walter Elze traf Schmitt nach<br />

einem Seminar in der Handelshochschule<br />

Berlin (Spandauer Straße).<br />

Der Autor<br />

Der Journalist Harald Neckelmann<br />

war jahrelang als Auslandskorrespondent,<br />

Reporter und Autor<br />

für den ARD-Hörfunk tätig. Außerdem war er<br />

Lehr beauftragter an der Freien Universität<br />

Berlin. Er lebt und arbeitet als Stadtführer und<br />

Buchautor (»Friedrichstraße Berlin« und »Wie<br />

Buffalo Bill in Berlin sein Lasso schwang«) in<br />

Berlin.<br />

Hier schaut man in<br />

östlicher Richtung auf<br />

die Ecke Behrenstraße<br />

mit der New York<br />

Lebensversicherungsgesellschaft.


Beusselstr.<br />

Siemensstraße<br />

tzstraße<br />

Jungfernheide<br />

DAS BESTE<br />

38<br />

Olbersstraße<br />

Gaussstraße<br />

Sickingenstraße<br />

Birkenstr.<br />

Perlebergerstraße<br />

Heidestraße<br />

Beusselstraße<br />

Stromstraße<br />

Tegeler Weg<br />

Historie<br />

pandauer Damm<br />

VON BERLIN<br />

Mierendorffplatz<br />

Osnabrücker Straße<br />

Kaiserin-Augusta-Allee<br />

Damit wird diese Stadt an der Spree für Sie unvergesslich:<br />

Erleben Sie die Hauptstadt mit den BERLIN HIGHLIGHTS<br />

Sömmeringstr.<br />

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platz<br />

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Wagner-<br />

Platz<br />

Otto-Suhr-Allee<br />

Cauerstraße<br />

Helmholtzstraße<br />

Marchstraße<br />

Franklinstraße<br />

Alt-Moabit<br />

Levetzowstraße<br />

Tiergarten<br />

Turmstr.<br />

7<br />

Lessingstraße<br />

Hansaplatz<br />

Altonaer Straße<br />

Straße des 17. Juni<br />

Turmstraße<br />

Bellevue<br />

Rathenower Straße<br />

Alt-Moabit<br />

Alt-Moabit<br />

9<br />

Paulstraße<br />

Spreeweg<br />

7<br />

Straße des 17. Juni<br />

Invalidenstraße<br />

7<br />

Ha<br />

Yit<br />

Kaiser-Friedrich-Straße<br />

Richard-Wagner-Straße<br />

Hofjägerallee<br />

ie-Charlotte-Platz<br />

Goethepark<br />

Bismarckstr.<br />

Deutsche Oper<br />

Ernst-Reuter-Platz<br />

Neue Kantstraße<br />

Kurfürstendamm<br />

Westfälischestraße<br />

Hohenzollerndamm<br />

Breitestraße<br />

Lewishamstraße<br />

Brandenburgischestraße<br />

Konstanzerstraße<br />

Mecklburgische Str.<br />

Bab-Tunnel<br />

Schlangenbaderstraße<br />

Kantstraße<br />

Olivaerplatz<br />

Konstanzerstraße<br />

Leibnizstraße<br />

Berliner Straße<br />

Wiesbadenerstraße<br />

Mecklburgische Str.<br />

Südwestkorso<br />

Kurfürstendamm<br />

Lietzenburgerstraße<br />

Hohenzollerndamm<br />

Blissestraße<br />

Blissestraße<br />

aubacherstraße<br />

Hardenbergstraße<br />

Klingelhöferstr.<br />

Tiergartenstraße<br />

Lennést<br />

1<br />

Charlottenburg<br />

Adenauerplatz<br />

Wilmersdorfer Str.<br />

Konstanzer Str.<br />

ASISI PANORAMA BERLIN<br />

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise in<br />

Savignyplatz<br />

Blissestr.<br />

Uhlandstr.<br />

Kantstraße<br />

Berliner Straße<br />

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Joachimstalerstraße<br />

Hohenzollernplatz<br />

DALÍ – DIE AUSSTELLUNG<br />

AM POTSDAMER PLATZ<br />

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2<br />

Bundesplatz<br />

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Kurfürstendamm<br />

Nachodstraße<br />

Badenschestraße<br />

instraße<br />

Sa<br />

Tauentzienstr.<br />

Nürnberger Straße<br />

Augsburger<br />

Str.<br />

4<br />

Lietzenburger Str.<br />

Hohenstaufenstr.<br />

Rathaus<br />

Schöneberg<br />

Breslauerplatz<br />

Hauptstraße<br />

Kurfürstenstraße<br />

Viktoria-<br />

Luise-Pl.<br />

Rubensstraße<br />

Martin-Luther-Straße<br />

Friedrich-<br />

Wilhelm-Platz<br />

Martin-Luther-Straße<br />

An der Urania<br />

Schillstr.<br />

Kleiststraße<br />

DEUTSCHES CURRYWURST MUSEUM<br />

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Berliner Str.<br />

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sich zu einem einzigartigen Angebot zusammengeschlossen, um Ihnen als Besucher die<br />

schönsten Orte, die interessantesten Museen und die besten Sehenswürdigkeiten zu<br />

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BERLIN HIGHLIGHTS exklusive Vorzüge genießen: Beim Kauf der jeweiligen Eintrittskarte<br />

erhalten Sie mit Ihrer Bonuskarte ein Extra gratis, das normalerweise kostenpfl ichtig ist.<br />

Das kann eine Museumsrallye sein oder ein informativer Audioguide – stets erwartet Sie<br />

eine besondere Überraschung. Schon mit dem Besuch des vierten BERLIN HIGHLIGHTS<br />

können Sie außerdem die erste von zwei tollen Prämien erhalten.<br />

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in Ihrem interaktiven Reiseführer. Eine Auswahl unserer BERLIN HIGHLIGHTS stellen wir<br />

Ihnen hier schon einmal vor …<br />

3<br />

Hauptstraße<br />

Dominicusstraße<br />

Sachsendamm<br />

Vorarlberger Damm<br />

Bülowstraße<br />

Pallasstraße<br />

Grunewaldstraße<br />

Schöneberg<br />

Innsbrucker<br />

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7<br />

Potsdamer Straße<br />

Kleistpark<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!<br />

Reichpietschufer<br />

Schöneberger Ufer<br />

Goebenstr.<br />

Potsdamer Straße<br />

Kurfürstenstr.<br />

Bülowstr.<br />

Kolonnenstraße<br />

7<br />

Yorckstraße<br />

Südkre<br />

Sachsend<br />

M<br />

B


Tempelhofer Damm<br />

Tempelhofer Damm<br />

zhak-Rabin-Str.<br />

r.<br />

Invalidenstraße<br />

uptbahnhof<br />

Ebertstr.<br />

usseestraße<br />

Naturkundemuseum<br />

Bundestag<br />

5<br />

6<br />

Gleisdreieck<br />

Hessische Str.<br />

8<br />

Luisenstraße<br />

Möckernbrücke<br />

Potsdamer<br />

Platz<br />

Schöneberger Straße<br />

Nordbahnhof<br />

Hannoversche Str.<br />

Reinhardtstraße<br />

Wilhelmstraße<br />

Chausseestr.<br />

Oranienburger Tor<br />

2<br />

Friedrichstr.<br />

Mohrenstr.<br />

Friedrichstr.<br />

Unter den Linden<br />

Brandenburger Tor<br />

4<br />

Hausvogteiplatz<br />

endelssohnartholdy-Park<br />

Anhalter Str.<br />

Stresemannstr.<br />

Bernau<br />

Torstraße<br />

Wilhelmstraße<br />

Friedrichstr.<br />

Leipziger Straße<br />

Anhalter<br />

Bahnhof<br />

5<br />

Hallesches Ufer<br />

Tempelhofer Ufer<br />

Friedrichstr.<br />

Invalidenstraße<br />

Französische<br />

Straße<br />

Stadtmitte<br />

1<br />

Leipziger Straße<br />

Kochstraße<br />

Kochstr.<br />

Hallesches Tor<br />

Waterloo-Ufer<br />

Blücherstraße<br />

traße<br />

Rosenthaler Platz<br />

Lindenstraße<br />

Rosenthaler Str.<br />

Oranienburger Str.<br />

Weinmeisterstr.<br />

Hackescher Markt<br />

3<br />

Spittelmarkt<br />

Rosa-Luxemburg-Pl.<br />

Oranienstraße<br />

Spandauer Str.<br />

Gitschiner Straße<br />

Senefelder Platz<br />

Mühlendamm<br />

Märkisches<br />

Museum<br />

6<br />

Prinzenstr.<br />

Prinzenstraße<br />

Rosa-Luxemburg-Str.<br />

Torstraße<br />

Grunerstr.<br />

Moritzplatz<br />

Karl-Liebknecht-Str.<br />

Alexanderplatz<br />

Klosterstr.<br />

Stralauer Str.<br />

Heinrich-<br />

Heine-Str.<br />

7<br />

Heinrich-Heine-Straße<br />

Skalitzer Straße<br />

Prenzlauerallee<br />

Brückenstraße<br />

Kottbusserstr.<br />

Mollstraße<br />

Jannowitzbrücke<br />

Kottbusser Tor<br />

Schillingstr.<br />

Holzmarktstraße<br />

Skalitzer Straße<br />

Greifswalderstraße<br />

Platz Der Vereinten Nationen<br />

Lichtenbergerstraße<br />

7<br />

Am Friedrichshain<br />

Lichtenbergerstr.<br />

Görlitzer<br />

Bahnhof<br />

Strausberger<br />

Platz<br />

Friedenstraße<br />

Ostbahnhof<br />

Stralauer Platz<br />

Straße Der Parisier Kommune 1<br />

Historie<br />

© BERLIN HIGHLIGHTS<br />

39<br />

Landsbergerallee<br />

Mühlenstraße<br />

7<br />

Schlesisches Tor<br />

Danzigerstraße<br />

Weberwies<br />

Wa<br />

Schlesisches<br />

Mehringdamm<br />

Yorckstraße<br />

Yorckstraße<br />

PANORAMAPUNKT<br />

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Der Platz steht für Berlins „Neue<br />

Mitte“ und bietet Shopping, Cafés und<br />

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Südstern<br />

Jederzeit zugänglich | Potsdamer Platz |<br />

U/S Potsdamer Platz<br />

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Hermannplatz<br />

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Berlin vom Wasser aus entdecken - mehrere<br />

Anlegestellen in der Stadt verteilt, geben<br />

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Anlegestellen: Moltkebrücke/Hauptbahnhof, Haus<br />

der Kulturen der Welt, Märkisches Ufer, MB-Arena |<br />

weitere Anlegestellen: www.reederei-riedel.de<br />

Sonnenallee<br />

Katzbachstraße<br />

Platz der Luftbrücke<br />

Dudenstraße<br />

Loewenhardtdamm<br />

Boelckestraße<br />

8<br />

Columbiadamm<br />

9<br />

Flughafen BER<br />

500 m<br />

Hermannstraße<br />

Karl-Marx-str.<br />

Flughafenstraße<br />

Rathaus<br />

Neukölln<br />

Straße<br />

Boddinstr.<br />

07. MAI <strong>2017</strong> / 10 - 20 UHR<br />

uz<br />

amm<br />

Manfred-von-Richthofen<br />

Boelcke-Str.<br />

Tempelhofer Damm Tempelhofer Damm<br />

Paradestr.<br />

REICHSTAG<br />

Der Reichstag ist seit 1999 Sitz des<br />

Deutschen Bundestages und steht für die<br />

politische Veränderung.<br />

Mo.–So. 8–24 Uhr (letzter Einlass 23 Uhr) |<br />

Platz der Republik | U/S Brandenburger Tor<br />

TIERGARTEN & SIEGESSÄULE<br />

Der Tiergarten ist das grüne Herz Berlins<br />

und eine Oase der Erholung.<br />

Jederzeit zugänglich | Straße des 17. Juni<br />

U/S Tiergarten<br />

Herrfurthplatz<br />

TAG DER BERLIN HIGHLIGHTS<br />

Hermannstr.<br />

Sonntag, den 7. Mai <strong>2017</strong> von 10-20 Uhr<br />

Mehr als 10 der führenden Attraktionen<br />

der Stadt präsentieren zum vierten Mal<br />

einen übergreifenden Querschnitt des<br />

Leinestr.<br />

touristischen Angebots – an einem Tag<br />

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Karl-Marx-Str.<br />

Karl-Marx-Str.<br />

Tempelhof<br />

Neuköl


40<br />

Kultur Interview<br />

Linda Hesse<br />

Das Sonnenkind im<br />

Interview<br />

Nach »Punktgenaue Landung« und<br />

»Hör auf dein Herz« präsentierte Linda<br />

Hesse mit »Sonnenkind« 2016 ihr mittlerweile<br />

drittes Album. Der Titel ist durchaus<br />

Programm, denn das strahlende Lächeln<br />

und die Sonne im Herzen gehören zu<br />

ihrem Alltag. Die Sängerin ist im Sommer<br />

mit diesem Album auf Sonnenkind-<br />

Akustik-Tour unterwegs. Wir haben<br />

Linda Hesse getroffen und mit ihr<br />

über Musik, Berlin und ihre aktuellen<br />

Pläne gesprochen.<br />

»Sonnenkind« – so heißt Dein<br />

drittes Album und Deine Tour.<br />

Warum würdest Du Dich als<br />

Sonnenkind bezeichnen?<br />

Für mich ist ein Sonnenkind nicht<br />

jemand, der den ganzen Tag in<br />

der Sonne liegt und sich bescheinen<br />

lässt, sondern jemand, der<br />

überhaupt eine positive Grundeinstellung<br />

zu sich und zum Leben<br />

hat. Ich weiß die Sonne durchaus<br />

zu schätzen, kenne aber auch ihre<br />

Schattenseiten. Ich habe ein sonniges<br />

Gemüt und bewahre mir meine<br />

innere Sonne im Herzen.<br />

Wie bist Du zum Schlager<br />

gekommen?<br />

Ich wollte schon immer Musik und<br />

vor allem deutsche Musik machen,<br />

habe mich dabei aber nie so richtig<br />

festgelegt. Mein Musikgeschmack<br />

ist recht vielseitig, ich mag Nena,<br />

Peter Maffay oder Eros Ramazotti<br />

– einfach querbeet. Irgendwann<br />

habe ich in Berlin ein Produzententeam<br />

kennengelernt, das ziemlich<br />

beeindruckt war, dass ich gestandene<br />

Sänger wie Howard Carpendale<br />

oder Bernhard Brink kannte<br />

und deren Texte mitsingen konnte.<br />

Daraus ist nicht nur eine Freund-<br />

schaft entstanden, wir haben auch<br />

die drei Alben miteinander produziert.<br />

Die Chemie zwischen André<br />

Franke, Joachim Horn-Bernges und<br />

mir hat einfach gestimmt und ich<br />

wusste, dass ich jetzt auch meine<br />

eigene Musik machen konnte.<br />

Wie entstehen die Kompositionen<br />

und Texte, schreibst Du sie selbst<br />

oder ist das Teamarbeit?<br />

Das ist Teamarbeit, aber ich habe<br />

mich und meine Ideen von Anfang<br />

an immer mit eingebracht. Bei<br />

»Sonnenkind« habe ich mich sehr<br />

intensiv an den Texten beteiligt.<br />

Das war für mich auch eine neue<br />

Erfahrung, da ich bisher zwar viele<br />

Ideen gegeben habe, aber sehr<br />

dankbar und froh war, dass sich<br />

die beiden mit ihrer Erfahrung<br />

meiner angenommen haben. Es ist<br />

schön zu sehen, wie im Laufe der<br />

Jahre das Vertrauen wächst und<br />

die Zusammenarbeit immer besser<br />

wird. Das wirkt sich auch auf die<br />

Musik aus.<br />

Wenn wir ein neues Projekt planen,<br />

Fotos: Thommy S Mardoc<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


41<br />

frage ich mich zum Anfang immer,<br />

wie wir 12 oder 13 neue Songs<br />

schreiben wollen, aber am Ende<br />

kommen dabei Lieder heraus, mit<br />

denen ich echt zufrieden bin.<br />

Welche Themen sind Dir wichtig?<br />

Was verarbeitest Du in Deinen<br />

Texten?<br />

Wir verarbeiten das komplette<br />

Leben, also den täglichen Liebesund<br />

Lebenswahnsinn. Das alles<br />

wird in meinen Songs beschrieben.<br />

Manchmal verstehe ich mich selber<br />

nicht so schnell und gut wie das<br />

mein Texter tut. Und deshalb bin<br />

ich nach wie vor so glücklich darüber,<br />

dass er mit den ersten beiden<br />

Alben textlich so eine punktgenaue<br />

Landung für mich hingelegt hat. Da<br />

geht es um On-Off-Beziehungen<br />

oder alleinerziehende Single-Mütter.<br />

»Komm <strong>bitte</strong> nicht!« beschreibt<br />

zum Beispiel eine Frau, die nach<br />

einer Trennung nicht wirklich einen<br />

Schlussstrich ziehen kann – das<br />

kennen wir doch alle irgendwie,<br />

oder? Deshalb singe ich auch auf<br />

Deutsch, weil ich will, dass man<br />

meine Texte versteht.<br />

Deine ersten beiden Alben sind<br />

in Hamburg entstanden. Das<br />

dritte jetzt hier in Berlin. Welchen<br />

Unterschied hat das für Dich<br />

gemacht?<br />

Die ersten beiden Alben sind auch<br />

maßgeblich hier in Berlin mit<br />

entstanden. Wir waren nur mit der<br />

Band im Studio in Hamburg und<br />

haben dort live eingespielt. Jetzt<br />

beim dritten Album haben wir uns<br />

mit der Band in Berlin getroffen<br />

und hier auch die Live-Einspielungen<br />

gemacht. Das heißt, dass<br />

diesmal alles in Berlin entstanden<br />

ist, von den Demos am Reißbrett,<br />

geschrieben und komponiert bis<br />

hin zum fertigen Song. Es war sehr<br />

schön, aus der Haustür zu gehen<br />

und kurze Wege zum Studio zu<br />

haben. Oder mit Ingo Politz zusammenzuarbeiten,<br />

der ja ebenfalls<br />

Berliner Produzent ist. Hamburg ist<br />

eine tolle Stadt, aber Berlin ist so<br />

weltoffen und bunt, hier pulsiert<br />

das Leben. Berlin ist meine Wahlheimat,<br />

und ich freue mich, hier zu<br />

leben und zu arbeiten.<br />

Du kommst aus Halberstadt und<br />

lebst jetzt in Berlin. Wohin zieht es<br />

Dich mehr?<br />

Ich bin sehr froh, dass ich beides<br />

habe. An Halberstadt liebe ich das<br />

kleinstädtische und traditionelle<br />

Leben und dass es noch immer<br />

so ist wie früher. Hier legen Omas<br />

Hühner einfach immer noch die<br />

besten Eier. In Berlin liebe ich es<br />

hingegen, die verrückten Sachen<br />

zu genießen, sei es kulinarisch<br />

oder beim Shoppen. Für eine Frau<br />

schon nicht unwichtig …<br />

Was sind denn Deine Lieblingsorte<br />

hier in Berlin?<br />

Ich gehe sehr gern zu André Franke<br />

in sein Studio in Moabit, das liegt<br />

direkt an der Spree und hat einen<br />

ganz tollen Balkon. Im Sommer<br />

kann man da abends noch gemütlich<br />

gemeinsam am Grill sitzen.<br />

Dann mag ich den Tiergarten,<br />

weil ich das Gefühl habe, in einer<br />

großen Stadt trotzdem im Wald zu<br />

sein. Hier kann man sich erholen<br />

und ausspannen. Und ich liebe das<br />

pulsierende Leben am Rosenthaler<br />

Platz. Dort gibt es zwar viele Touristen,<br />

aber auch Berliner, die ich hin<br />

und wieder treffe. Auch wenn mich<br />

jetzt viele Berliner dafür hassen<br />

– mir gefällt auch der Potsdamer<br />

Platz. Aber Berlin hat insgesamt so<br />

viele schöne Ecken zu bieten, dass<br />

ich mich auf einen Lieblingsplatz<br />

gar nicht festlegen kann.<br />

Auf Deiner Solo-Tournee bist Du<br />

im Frühsommer neben Hamburg,<br />

Dresden und Magdeburg auch in<br />

Berlin. Was steht sonst in diesem<br />

Sommer auf dem Plan? Worauf<br />

dürfen sich Deine Fans freuen?<br />

Ich freue mich ganz besonders auf<br />

die Schlagernacht am 17. Juni in der<br />

Waldbühne. Die Waldbühne habe<br />

ich bei Konzerten von verschiedenen<br />

Künstlern schon erlebt,<br />

aber selber dort zu singen, ist<br />

noch einmal etwas ganz Anderes.<br />

Ein großes Highlight ist auch der<br />

Schlagerhammer am 15. Juli, bei<br />

dem ich wieder mit dabei bin.<br />

Dann gehe ich ja auf Akustik-Tour,<br />

worauf ich mich schon sehr freue.<br />

Ich liebe diese kleinen Geschichten<br />

– wie am 15. Mai zum Beispiel<br />

im Wintergarten. Da bin ich bereits<br />

zum zweiten Mal und fühle mich<br />

fast schon wie zu Hause. Es war<br />

bei der letzten Tour eines der<br />

schönsten Konzerte und das wird<br />

es auch diesmal. Immerhin ist es<br />

mein letztes Konzert, bevor ich 30<br />

werde. Geburtstag feiere ich dann<br />

bei meinem Konzert in Magdeburg.<br />

Im Herbst verlängern wir die Tour<br />

vielleicht und gehen ein wenig in<br />

Richtung Westen und Süden. Für<br />

2018 planen wir schon ein neues<br />

Album.<br />

Linda, wir bedanken uns für<br />

das interessante Interview und<br />

wünschen Dir für deine Tour viel<br />

Erfolg!<br />

Das Interview führte Anja Strebe.<br />

Linda Hesse –<br />

Akustik-Tour <strong>2017</strong><br />

15.–22.05.<strong>2017</strong><br />

15.05.<strong>2017</strong>, 20 Uhr,<br />

Wintergarten Varieté Berlin<br />

www.lindahesse.de<br />

Eine positive<br />

Grundeinstellung<br />

zum<br />

Leben ist der<br />

Sängerin ganz<br />

wichtig.<br />

Linda Hesse<br />

weiß ihr<br />

Publikum<br />

zu begeistern.<br />

Foto: Erich Grönke<br />

Kultur Interview


42<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Kultur Ausblick<br />

Termine<br />

Foto: Markus Rock<br />

Foto: Ethnol. Museum – Staatliche Museen zu Berlin<br />

4<br />

Foto Robert Recker<br />

Bert Bostelmann/Museum für Kommunikation Berlin<br />

1<br />

2<br />

Désirée Nick:<br />

Blandine Reloaded – die letzte<br />

lebende Diseuse<br />

Was: Show<br />

Wann: 11.–23.04.17<br />

Wo: Bar Jeder Vernunft<br />

www.bar-jeder-vernunft.de<br />

Hieronymus<br />

Bosch.VISIONS ALIVE<br />

Was: Die Multimedia-Ausstellung<br />

zum 500. Todestag von<br />

Hieronymus Bosch<br />

Wann: Verlängert bis 04.06.17<br />

Wo: Alte Münze Berlin<br />

www.boschalive.com<br />

Street Art/Inventory<br />

Was: Ausstellung mit Werken von<br />

7 Künstlern<br />

Wann: bis 30.04.17<br />

Wo: OPEN WALLS Gallery<br />

www.openwallsgallery.com<br />

EXTREME! Natur und Kultur<br />

am Humboldtstrom<br />

Was: Ausstellung zu Natur und<br />

Kultur in Peru<br />

Wann: verlängert bis 01.05.17<br />

Wo: Humboldt-Box,<br />

www.humboldtforum.com<br />

5<br />

3<br />

Helmut Lotti<br />

Was: Die Comeback-Tour <strong>2017</strong><br />

Wann: 04.05.17<br />

Wo: Tempodrom<br />

www.tempodrom.de<br />

Gayle Tufts – Superwoman<br />

Was: Musik-Show<br />

Wann: 25.04.–20.05.17<br />

Wo: Tipi am Kanzleramt<br />

www.tipi-am-kanzleramt.de<br />

Theatertreffen<br />

Was: Jährliches Theaterfestival<br />

Wann: 07.–21.05.17<br />

Wo: Haus der Berliner Festspiele<br />

www.berlinerfestspiele.de<br />

FALCO – Das Musical<br />

Was: Musical<br />

Wann: 29.+30.05.17,<br />

jeweils 20 Uhr<br />

Wo: Admiralspalast<br />

www.admiralspalast.de<br />

Friedrich Kiesler:<br />

Architekt, Künstler, Visionär<br />

Was: Ausstellung<br />

Wann: bis 11.06.17<br />

Wo: Martin-Gropius-Bau<br />

www.berlinerfestspiele.de<br />

6<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Otto Bartning (1883–1959).<br />

Architekt einer sozialen<br />

Moderne<br />

Was: Ausstellung<br />

Wann: 31.03. – 18.06.17<br />

Wo: Akademie der Künste<br />

www.adk.de<br />

BERÜHRT – VERFÜHRT.<br />

Werbekampagnen, die<br />

Geschichte machten<br />

Was: Ausstellung zu deutschen<br />

Werbekampagnen der<br />

Nachkriegszeit bis in die<br />

Gegenwart<br />

Wann: 31.03.–27.08.17<br />

Wo: Museum für Kommunikation<br />

www.mfk-berlin.de<br />

Rudolf Belling.<br />

Skulpturen und Architekturen<br />

Was: Erste umfassende<br />

Ausstellung mit Werken von<br />

Belling seit 40 Jahren<br />

Wann: 08.04.–17.09.17<br />

Wo: Hamburger Bahnhof, Museum<br />

für Gegenwart<br />

www.smb.museum<br />

CHRISTINE STREULI –<br />

FRED-THIELER-PREIS <strong>2017</strong><br />

Was: Ausstellung zum Fred-Thieler-<br />

Preis für Malerei <strong>2017</strong><br />

Wann: bis 09.10.17<br />

Wo: Berlinische Galerie<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

Foto: Rudolf Belling:<br />

Kopf in Messing,<br />

1925, Messing, 33,3<br />

x 22,5 x 19 cm,<br />

Nationalgalerie<br />

Foto: Christine Streuli,<br />

Insel_A, 2015 © Christine<br />

Streuli Repro: Jens Ziehe,<br />

Berlin<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Foto: Erich Grönke<br />

Das war los!<br />

Highlights<br />

in Berlin<br />

43<br />

Kultur Spots<br />

ASKANIA-Award, die Auszeichnung<br />

zum Hotelier des Jahres<br />

oder Fashion Week – es war<br />

erneut viel los in Berlin und wir<br />

zeigen wieder eine Auswahl<br />

von interessanten Veranstaltungen<br />

der vergangenen Wochen.<br />

Vielleicht waren Sie sogar dabei<br />

und erinnern sich gern daran?<br />

Wie immer können Sie mitmachen<br />

und uns Ihre Veranstaltung<br />

melden oder Fotos schicken an<br />

spot@mitte-<strong>bitte</strong>.de.<br />

Wir freuen uns!


44<br />

Kultur Spots<br />

Fashion4Charity<br />

Auf der Fashion4Charity-Show<br />

konnten im Rahmen der Berliner<br />

Fashion Week erneut verschiedene<br />

internationale Designer ihre<br />

Kollektionen präsentieren. Mehr als<br />

60 Models wagten im angesagten<br />

FELIX ClubRestaurant den Run<br />

über den Laufsteg. Darunter auch<br />

Dominique Busch, amtierende Miss<br />

Baden-Württemberg sowie Natascha<br />

Qaiser, Miss Hamburg 2016.<br />

Beeindruckend dann die Eröffnung<br />

von Natalia Palshina mit ihrer Tanz-<br />

und Körperperformance, bevor<br />

die Show mit Designer Weerasak<br />

Karnchuang startete. Es folgten<br />

die Shows von Trachtenwahnsinn,<br />

Lafanta, madlchen und Luciana<br />

Adulari, bevor nach einer Pause<br />

Ritchie Karkowski und Bojana Pesic<br />

das Finale einläuteten. Rapperin<br />

Blue MC beendete die Show mit<br />

Mode von Vita Datura.<br />

Eingeladen hatte der Verein Bunt<br />

statt Braun Europe e. V., dem es<br />

wichtig war, einen sozialkritischen<br />

Einblick in die Arbeitsbedingungen<br />

der Textilarbeiter zu geben.<br />

Regisseurin Valerie Knill berichtete<br />

über die Insure-Labor-Safety-Kampagne,<br />

die für bessere Sicherheitsstandards<br />

und Arbeitsbedingungen<br />

kämpft. Musikalische Hihglights<br />

setzten in der Show Emma Rubell<br />

– The Superwoman of Pop, Tommy<br />

Bosse als Michael-Jackson-Double<br />

und Noah Fischer, bekannt<br />

geworden als Saxophonist von Udo<br />

Lindenberg. Einfach SAXY!<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


3<br />

Fotos (1,3,4): Alexander Koerner/GettyImages for Greenshowroom Franziska Krug (2)/Getty Images for Marc Cain<br />

2<br />

4<br />

Fashion Week<br />

45<br />

Kultur Spots<br />

Auf der Fashion Week präsentierten<br />

erneut zahlreiche namhafte<br />

Designer ihre neuen Kollektionen<br />

für die Herbst-Winter-Saison <strong>2017</strong><br />

und alle einte die Erkenntnis: »IN<br />

ist, was gefällt« (1). »Ballet Magnifique«<br />

war das Motto der Marc Cain<br />

Fashion Show und Kate Bosworth,<br />

Alexandra Maria Lara und Bettina<br />

Zimmermann hatten sichtlich Spaß<br />

(2). Die Bedeutung von Eco-Fashion<br />

als zentrale Plattform für ökologisch<br />

und fair produzierte Mode<br />

erreichte dabei ein neues Niveau –<br />

dies zeigte der Besucherzuwachs<br />

bei Greenshowroom und Ethical<br />

Fashion Show im Postbahnhof<br />

(3+4).<br />

Mit einer musikalischen Gesangseinlage<br />

weiß Mbrilliant-Designer<br />

Matthias Maus seine Gäste<br />

jedes Mal erneut zu überraschen.<br />

Aber auch seine neue Kollektion<br />

»Elohim Playgirl«, die er im Rahmen<br />

der Fashion Week im FELIX<br />

Clubrestaurant präsentierte, blieb<br />

nicht hinter den Erwartungen zurück.<br />

Alles in allem recht tragbare<br />

Mode, von Büro-Chic über partytauglich<br />

bis extravagant. Den<br />

Gästen gefiel, was sie sahen und<br />

sie feierten mit dem Designer im<br />

Anschluss an die Show bis in die<br />

frühen Morgenstunden.<br />

Elohim Playgirl<br />

Matthias Maus<br />

Fotos: Erich Grönke


46<br />

Kultur Spots<br />

smago! Award<br />

»Komm nach Berlin!« – unter<br />

diesem Motto fand im Hotel<br />

MOA kürzlich zum sechsten<br />

Mal die Verleihung des smago!<br />

Award statt und Schlagersängerin<br />

Tanja Lasch (1) präsentierte zum<br />

Auftakt den gleichnamigen Titel<br />

ihres neuen Albums. Mit dabei<br />

waren unter anderem Stars wie<br />

Fantasy (2), Gunter Gabriel, Maite<br />

Kelly, Beatrice Egli oder Mary<br />

Roos (3). Julian F.M. Stoeckl (4)<br />

verfolgte die Preisverleihung im<br />

Publikum. Der smago! Award ist<br />

eine der begehrtesten Auszeichnungen<br />

der Schlagerbranche.<br />

3<br />

Fotos: Erich Grönke<br />

2<br />

4<br />

Hotelier des Jahres<br />

1<br />

Christoph Hoffmann, Co-Founder und CEO der<br />

25hours Hotels Company aus Hamburg, ist »Hotelier<br />

des Jahres« (Foto 1 links). Vor rund 1.000 Gästen im<br />

Berliner Hotel Intercontinental führte Nachrichtensprecherin<br />

und Talkshow-Moderatorin Judith Rakers<br />

durch den Gala-Abend. Der »Special Award« ging an<br />

Dr. Christian Harisch, Geschäftsführer der Lanserhof<br />

GmbH aus Lans bei Innsbruck (Foto 1 Mitte). Nach<br />

der Preisverleihung fand die große Gala statt und es<br />

war die Gelegenheit, zu feiern und branchenintern zu<br />

netzwerken (2).<br />

2<br />

Fotos: Jenner Egberts Foto+Film (1), Thomas Fedra (2)<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Zur zehnten Verleihung des<br />

»ASKANIA Awards« zeichnete<br />

Leonhard R. Müller (1 r.), Chef<br />

der Uhrenmanufaktur, erneut<br />

bedeutende Persönlichkeiten<br />

der Filmbranche aus. Preisträger<br />

des Abends waren: Heino Ferch<br />

(1 l.) in der Kategorie bester<br />

Schauspieler, Veronika Ferres als<br />

beste Schauspielerin (2), Louis<br />

Hofmann als Shooting-Star <strong>2017</strong><br />

(3), und Claus Theo Gaertner<br />

erhielt den Preis für sein Lebenswerk<br />

(4).<br />

2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

ASKANIA Award <strong>2017</strong><br />

47<br />

Kultur Spots<br />

Fotos: Dieter Baganz<br />

4<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Unter dem Titel »Unrush your<br />

world« fand das Spirit of Istanbul<br />

Festival in der Arena Berlin mit<br />

Kunst, Kultur und kulinarischen<br />

Highlights der beiden Metropolen<br />

Berlin und Istanbul statt (1). Unter<br />

den rund 8.000 Gästen feierten<br />

prominente Gesichter wie Rebecca<br />

Mir (2), Tanja Bülter, Fata Hasanovic,<br />

Nikeata Thompson (3, v. l.)<br />

und Mustafa Alin (4) das urbankuli<br />

narische Spektakel. Die Gäste<br />

kosteten sich durch eine erlesene<br />

Auswahl an Mezze-Variationen<br />

und exklusiv gemixter Yeni-<br />

Raki-Cocktails.<br />

Spirit of Istanbul Festival<br />

Fotos: Jakob-Nawka


48<br />

Die Mitte e. V.<br />

DIE <strong>MITTE</strong> e. V.<br />

Eine Stadt im Focus<br />

25 Jahre – Als Interessenvertretung für Berlins Mitte berichtet<br />

DIE <strong>MITTE</strong> e. V. hier über aktuelle Themen ihrer Standortpolitik<br />

und gemeinschaftliche Aktionen.<br />

25 Jahre - einfach klasse!<br />

»1992 war das Jahr<br />

vieler Initialzündungen<br />

für die Berliner<br />

Mitte. Nicht nur die<br />

Gründung der »Interessengemeinschaft<br />

Gewerbetreibender<br />

an der Friedrichstraße<br />

e.V.« war ein bedeutender<br />

Meilenstein<br />

vor 25 Jahren. Die<br />

vielen mutigen Schritte<br />

von Investoren und<br />

Verwaltung aus einer<br />

jahrzehntelangen<br />

dunklen Friedrichstraße<br />

wieder<br />

einen liebenswerten<br />

und sehenswerten<br />

Treffpunkt im<br />

Herzen Mitte's zu<br />

machen, muss man<br />

heute bewundernd<br />

anerkennen. Glückauf<br />

den Mitgliedern und<br />

dem Vorstand für<br />

die weiteren vielen<br />

anspruchsvollen<br />

Aufgaben bei der<br />

Fortentwicklung der<br />

Berliner Mitte!«<br />

Rainer Boldt,<br />

Gründungs- und<br />

Ehrenmitglied des<br />

Vereins<br />

Die Standortvertretung DIE <strong>MITTE</strong> e.V. – hervorgegangen aus den<br />

Interessengemeinschaften Friedrichstraße und Gendarmenmarkt –<br />

feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Das Unternehmernetzwerk<br />

entstand am 6. Oktober 1992 als Plattform für engagierte Investoren<br />

und Gewerbetreibende, die sich nach der Wiedervereinigung dafür<br />

einsetzten, der historischen Mitte im Zentrum der Stadt wieder zu<br />

Wachstum und Wohlstand zu verhelfen. Inzwischen ist die Neue Mitte<br />

nicht nur zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort avanciert. Heute<br />

bilden 160 Akteure aus den Bereichen Einzelhandel, Immobilien, Kultur,<br />

Dienstleistungen, Wissenschaft und Hotellerie/Gastronomie eine starke<br />

Gemeinschaft. Hauptaufgaben sind, das Image der Berliner Mitte zu<br />

kräftigen, die wirtschaftlichen Unternehmungen zu fördern und die<br />

Stadt und ihre Gesellschaft wieder ins Zentrum zu rücken.<br />

»Die Mitte e.V.<br />

heißt erfolgreich<br />

Standortpolitik<br />

machen! Heißt<br />

erfolgreiches<br />

Engagement für<br />

das Herz Berlins!<br />

Namens der Berlin Tourismus &<br />

Kongress GmbH – visitBerlin möchte<br />

ich allen Beteiligten meinen Dank<br />

für deren unermüdlichen Einsatz<br />

aussprechen und wünsche alles<br />

Gute zum 25jährigen Jubiläum. Als<br />

‚Interessengemeinschaft Friedrichstraße‘<br />

gegründet und größte<br />

Standortgemeinschaft heute, hat<br />

der Verein mit seiner langjährigen<br />

Arbeit über die Mitte der Stadt hinaus<br />

eine Leuchtturmfunktion übernommen,<br />

die wir, zum Wohl unserer<br />

gemeinsamen Stadt, auch zukünftig<br />

brauchen werden. Lassen Sie uns<br />

gemeinsam das Erreichte für den<br />

Standort Mitte und im Sinne Berlins<br />

als Stadt der Freiheit, als Trendstadt<br />

und Metropole im Wandel weiterentwickeln.<br />

Ich bedanke mich noch<br />

einmal und wünsche dem <strong>MITTE</strong> e.V.<br />

und seiner Arbeit für die Zukunft<br />

alles Gute!«<br />

Burkhard Kieker, visitBerlin<br />

»DIE <strong>MITTE</strong> von<br />

Berlin – Weder<br />

das eine noch<br />

das andere<br />

Extrem ist<br />

wünschenswert,<br />

aber in der<br />

Mitte von Berlin sind sie zu finden.<br />

Glückwünsche zum 25-jährigen<br />

Jubiläum des Vereins – Glückwunsch<br />

zu 780 Jahren Berlin!«<br />

Grit Driewer,<br />

GTD Personalentwicklung<br />

»DIE <strong>MITTE</strong> e.V.<br />

ist einfach klasse<br />

und ich kann<br />

jedem nur empfehlen,<br />

sich hier<br />

einzubringen.<br />

Super Networking,<br />

tolle offene und ehrliche<br />

Kollegen, die neben ihrem Job<br />

viel für Berlin machen und ganz<br />

besonders für DIE <strong>MITTE</strong>.<br />

Till Esser,<br />

NH Collection Berlin<br />

Friedrichstrasse<br />

»Das DRIVE.<br />

Volkswagen<br />

Group Forum<br />

gratuliert<br />

herzlich zum<br />

25-jährigen<br />

Jubiläum. Dante<br />

Alighieri, italienischer Dichter und<br />

Philosoph, sagte einst: »Der eine<br />

wartet, dass die Zeit sich wandelt,<br />

der andere packt sie kräftig an und<br />

handelt.« In diesem Sinne danken<br />

wir für 25 Jahre gemeinschaftliches<br />

Engagement um Berlins Mitte!«<br />

Cornelia Schneider,<br />

DRIVE. Volkswagen Group Forum<br />

»Wir gratulieren<br />

dem Verein DIE<br />

<strong>MITTE</strong> e.V. zum<br />

Jubiläum und<br />

sagen MERCI für<br />

25 Jahre Engagement<br />

am Standort<br />

Friedrichstraße! Wir wünschen<br />

uns mindestens genauso viele<br />

weitere Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit.<br />

Joyeux anniversaire!«<br />

Philippe Hugot,<br />

Galeries Lafayette<br />

»Wer im Herzen<br />

Berlins aktiv ist,<br />

trägt in besonderer<br />

Weise Verantwortung<br />

zur<br />

Mitgestaltung.<br />

Denn auf die<br />

Mitte richtet sich stets der Blick der<br />

gesamten Stadt. DIE <strong>MITTE</strong> e.V. als<br />

Motor zahlreicher Entwicklungen<br />

war und ist der Garant dafür, dass<br />

dieser Blick stets ein lohnenswerter<br />

war und ist. Weiterhin viel Erfolg<br />

für die Zukunft!«<br />

Jochen Brückmann,<br />

IHK Berlin<br />

Foto: Galeries Lafayette · Foto: Thomas Kierok Foto: Volkswagen Group Forum<br />

Foto: IHK Berlin<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


49<br />

Fotos: Erich Grönke<br />

Die Mitte e. V.<br />

Auftakt mit Musik<br />

Auszug aus der<br />

Mitgliederliste<br />

Zahlreiche Events und Aktivitäten<br />

des Vereins in diesem Jahr stehen<br />

unter dem Zeichen des 25-jährigen<br />

Jubiläums. Den Auftakt bildete<br />

der Neujahrsempfang im Konzerthaus<br />

am Gendarmenmarkt. Der<br />

Einladung zur ersten Veranstaltung<br />

im neuen Jahr folgten zahlreiche<br />

Mitglieder und Kooperationspartner<br />

der Standortvertretung für die<br />

Berliner <strong>MITTE</strong>.<br />

Michal Nesterowicz, der 2008<br />

den europäischen Dirigentenwettbewerb<br />

des Orquestra de Cadaqués<br />

gewann, gab sein Debüt beim<br />

Konzerthausorchester Berlin mit<br />

Dvořáks Sinfonie Nr. 9 und Schostakowitschs<br />

1. Cellokonzert. Solist<br />

war der junge armenische Virtuose<br />

Narek Hakhnazaryan, der gemeinsam<br />

mit Nesterowicz begeistert<br />

gefeiert wurde.<br />

Nach dem Konzert wurden die<br />

Gäste im Carl-Maria-von-Weber-<br />

Saal von Dr. Raphael von Hoensbroech<br />

begrüßt. Der Konzerthausdirektor<br />

gab einen Einblick in die<br />

insgesamt vier Spielstätten des<br />

Hauses und einen Ausblick auf<br />

besondere Highlights im Sommer.<br />

Im Anschluss richtete Vorstandsvorsitzender<br />

Guido Herrmann das<br />

Wort an die Anwesenden. Er wies<br />

vor allem noch einmal auf das<br />

25-jährige Jubiläum des Vereins<br />

in diesem Jahr und die damit<br />

verbundenen geplanten Aktivitäten<br />

hin. Vorgesehen ist eine Vielzahl an<br />

Veranstaltungen und Gesprächen,<br />

die sich über das gesamte Jahr<br />

erstrecken und ihren Höhepunkt<br />

im Jahresempfang finden. Das anschließende<br />

Meet & Greet war eine<br />

gute Gelegenheit, sich miteinander<br />

auszutauschen und zu Netzwerken.<br />

<strong>MITTE</strong> meets Brandenburger Tor Museum<br />

und Hotel Adlon Kempinski<br />

Die nächste Gelegenheit zu einem<br />

Gedankenaustausch gab es gleich<br />

im Februar beim <strong>MITTE</strong> Meeting<br />

im Brandenburger Tor Museum.<br />

Hier präsentierten Marc Burgdorff,<br />

Geschäftsführer des Museums,<br />

und Storeleiter Stephan Geyer die<br />

Räumlichkeiten und die Arbeit<br />

des Museums. Highlight war eine<br />

bewegende Multimedia-Show, in<br />

der man die Meilensteine von 300<br />

Jahren Berliner Geschichte hautnah<br />

miterleben konnte.<br />

Zuvor hatte Dr. Stephanie<br />

Niehoff, Pressesprecherin der<br />

U5-Projektgesellschaft, über den<br />

aktuellen Stand zum Lückenschluss<br />

der U5 berichtet. Aktuelles<br />

Gesprächsthema ist die Nachnutzung<br />

des derzeitigen U-Bahnhofes<br />

Französische Straße, der mit der<br />

Fertigstellung der U5 und der<br />

daraus resultierenden Inbetriebnahme<br />

des neuen Bahnhofes Unter<br />

den Linden geschlossen wird. Es<br />

gibt unterschiedliche Ideen und<br />

Vorschläge, zur Diskussion steht<br />

möglicherweise eine Nutzung als<br />

Galerie.<br />

Nach einem raschen Wechsel<br />

hinüber in das Hotel Adlon Kempinski<br />

ging die Veranstaltung im<br />

Bundeszimmer weiter. Verkaufsdirektor<br />

Frederic Krüger informierte<br />

über die neuesten Nachrichten aus<br />

dem Haus – ganz aktuell ging es<br />

dabei auch um den Wechsel an der<br />

Spitze des Hotels. Daraufhin folgte<br />

ein reger Gedankenaustausch mit<br />

vielen interessanten Gesprächen.<br />

Künftig sind noch weitere Events<br />

dieser Art geplant.<br />

DIE <strong>MITTE</strong> e.V.<br />

Kontakt:<br />

Frank Heise, Anja Strebe<br />

Friedrichstraße 95<br />

10117 Berlin-Mitte<br />

+49 30 2096 2390<br />

info@die-mitte.berlin<br />

www.die-mitte.berlin


50<br />

Service<br />

Gewinnen<br />

Husch, husch ins Körbchen!<br />

In Karls Erlebnis-Dorf kurz hinter Spandau ist das<br />

ganze Jahr über Saison. Das Ausflugsziel lockt mit<br />

vielen Attraktionen. Ein echtes Highlight sind dabei<br />

auch die Produkte rund um die erntefrischen Erdbeeren.<br />

Nicht mehr lange und es geht wieder raus<br />

auf die Erdbeerfelder, um die süßen Früchtchen zu<br />

sammeln und zu verarbeiten. In der Marmeladenküche<br />

kann man dann zusehen, wie der beliebte<br />

»Erdbeertraum« in die Gläser kommt.<br />

Um die Zeit bis zur aktuellen Saison zu überbrücken,<br />

können Sie bei unserem Gewinnspiel<br />

mitmachen und einen von fünf Präsentkörben<br />

gewinnen – prall gefüllt mit leckeren Karls-Produkten.<br />

Um zu gewinnen, schicken Sie uns einfach<br />

bis zum 30. April <strong>2017</strong> Ihr liebstes Erdbeer-Rezept<br />

in einer E-Mail an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de, posten<br />

es auf unserer Facebook-Seite oder setzen es als<br />

Kommentar auf www.mitte-<strong>bitte</strong>.de. Die Gewinner<br />

werden von uns benachrichtigt, und die Körbe<br />

können dann direkt im Erlebnis-Dorf in Elstal abgeholt<br />

werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

www.karls.de<br />

Werden Sie<br />

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https://www.facebook.com/mitte.<strong>bitte</strong>/<br />

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Profitieren Sie von Gewinnspielen<br />

und aktuellen Neuigkeiten!<br />

Foto: Karls<br />

<strong>MITTE</strong><br />

<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />

Anja Strebe<br />

Ansbacher Straße 20<br />

10787 Berlin<br />

+49 177 6061695<br />

info@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

www.mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

Herausgeberin/V. i. S. d. P.<br />

Anja Strebe<br />

Redaktion<br />

Anja Strebe (Chefredaktion)<br />

Elke Petra Thonke<br />

Bärbel Arlt<br />

Erich Grönke (Fotoredaktion)<br />

redaktion@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

Das Magazin für Berlin –<br />

mittendrin Nr. 1/<strong>2017</strong><br />

Anzeigen<br />

Anna Franke<br />

info@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

Titelfoto:<br />

Erich Grönke<br />

Layout & Grafik<br />

F. Flach, typegerecht berlin<br />

www.typegerecht.de<br />

Auflage<br />

16.800<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Vervielfältigungen des Inhalts<br />

nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung.<br />

Keine Gewähr für die Richtigkeit<br />

und Vollständigkeit der Angaben.<br />

2. Jahrgang 3,80 €<br />

<strong>MITTE</strong><br />

<strong>MITTE</strong><br />

Das Magazin für Berlin – mittendrin Preis: 3,80 € nr. 3/2016 1<br />

Das Magazin für Berlin – mittendrin nr. 1/<strong>2017</strong><br />

<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />

SpEzIal<br />

rElaXED<br />

DurcH DEn<br />

WInTEr<br />

<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />

SpEzIal<br />

GalErIEn<br />

& DEr<br />

KunSTMarKT<br />

1<br />

Aktuell<br />

Baufortschritt bei BVG<br />

und Staatsoper<br />

Serie:<br />

mAnuFAkturen<br />

Handgemachte<br />

renaissance<br />

SpotligHtS<br />

Hier steppt<br />

der Berliner Bär<br />

die Sonne<br />

im Herzen<br />

Interview mit<br />

linda Hesse<br />

Aktuell<br />

neueröffnung<br />

Hotel THE YarD<br />

HiStorie<br />

Die Geheimnisse der<br />

Friedrichstadt<br />

SpotligHtS<br />

Hier steppt<br />

der Berliner Bär<br />

Wo gibt es<br />

<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />

für Sie?<br />

<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>! liegt an verschiedenen<br />

Auslagestellen<br />

in der Mitte von Berlin<br />

zum Mitnehmen für Sie<br />

aus. Die vollständige Liste<br />

unserer Auslagestellen<br />

finden Sie unter<br />

www.mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />

Mitte <strong>bitte</strong>!


Wiederentdeckte Moderne I<br />

Friedrich<br />

Kiesler<br />

Architekt, Künstler, Visionär<br />

11.3. – 11.6.<strong>2017</strong><br />

Martin-Gropius-Bau<br />

Mi bis Mo 10-19h, Di geschlossen<br />

www.gropiusbau.de<br />

Kiesler bei der Arbeit an seiner Skulptur „Bucephalus“, um 1964, Foto: Adelaide de Menil © Friedrich Kiesler Stiftung


Mitte <strong>bitte</strong>!

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