Das rotes Buch 2016

Festival der Träume - Rückblick und mehr Festival der Träume - Rückblick und mehr

FESTIVALDERTRAEUME
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Was die Medien so berichten: Gelesen. Gesehen. Dank an die Tiroler Medienlandschaft für das Bericht erstatten. | | Samstag, 7. Mai 2016 | Nummer 127 Kultur & Medien 13 72 73 Von Mario Zenhäusern Festivals kämpfen ums Überleben Dem Tiroler Kultursommer droht ein kräftiger Aderlass: Tanzsommer und Festival der Träume könnten heuer zum letzten Mal stattfinden. Die Veranstalter fühlen sich von Stadt und Land zu wenig wertgeschätzt. Innsbruck – 2015 besuchten 40.000 Personen die Veranstaltungen des Tanzsommers Innsbruck (die kostenlosen Aufführungen der „Stars of tomorrow“ in St. Johann, Landeck, Lienz, Axams, Absam und Kufstein miteingerechnet). Insgesamt wurden 22.500 Karten verkauft. Das Festival der Träume besuchten 18.000 Personen bei 12.000 verkauften Karten. Unter Berücksichtigung der Subventionen durch Stadt und Land ergibt sich pro Ticket eine Subvention von 76 Prozent oder 17 Euro beim Tanzsommer und 35 Prozent oder 6 Euro beim Festival der Träume. Nur zum Vergleich: Die Festwochen der Alten Musik kamen 2015 bei 20.700 Besuchern auf 8588 verkaufte Karten, jedes Ticket wurde von Stadt und Land mit 773 Prozent oder 251 Euro subventioniert. Den Veranstaltern von Tanzsommer und Festival der Träume, Josef Resch und Herbert Waltl, geht es aber nicht in erster Linie ums Geld. Sie müssen ihre Produktionen auf komplett neue Beine stellen, weil sich die Rahmenbedingungen in den letzten beiden Jahrzehnten grundlegend geändert haben. Die Subventionen haben sich eklatant verringert, während sich die Mieten vervierfachten. „Letztlich geht es um die Entscheidung, beide Festivals unter geänderten Rahmenbedingungen und in einem immer schwieriger werdenden gesellschaftspolitischen Umfeld zukunftsgerecht zu entwickeln – oder 2016 zum letzten Mal zu präsentieren“, schrieben Resch und Waltl an Kultur-Landesrätin Beate Palfrader und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Sie präsentierten den Kulturverantwortlichen ein Konzept, in dem sie die größten Problemfelder skizzierten und Lösungsmöglichkeiten aufzeigten. Die größten Brocken dabei: die kostenlose Zurverfügungstellung der Spielstätten (Dogana sowie Platz neben dem Landestheater) und die Einführung eines „Kulturschecks“, der direkt mit den Subventionen gegenverrechnet würde. Bei der Finanzierung dieser Vorschläge spießt es sich. Während Resch und Waltl versichern, dass ihr Konzept keine Auswirkungen auf die Subventionshöhe von Stadt und Land hätte (Resch: „In der optischen Auswirkung wäre das sogar ein Geschenk für die Bürger. Die Menschen in Tirol bekommen die Subvention, nicht der Veranstalter.“), gehen Stadt und Land von einer spürbaren Verteuerung (200.000 €) aus. „Das von Ihnen vorgelegte Konzept kann die Erwartungen an eine künstlerische Neuausrichtung der beiden etablierten Formate Tanzsommer und Festival Symbolhafter Scherbenhaufen: Die Zukunft von Tanzsommer und Festival der Träume ist ungewiss. der Träume jedoch nicht in dem Maß erfüllen, welches eine Subventionserhöhung im erwünschten Ausmaß argumentierbar macht“, schreiben Palfrader und Oppitz-Plörer in einem Brief, eine „weitere Steigerung der Subventionen wie von Ihnen vorgeschlagen, kann leider nicht in Aussicht gestellt werden.“ Für Resch und Waltl ist das ein Schlag ins Gesicht. Für beide liegt die Vermutung nahe, dass man sich im Rat- und Landhaus nicht mit dem Inhalt des Konzeptes auseinandergesetzt hat. Mittlerweile Foto: Tanzsommer aber ist Feuer am Dach: Wenn die Tiroler Kulturpolitik nicht innerhalb der nächsten drei Wochen positive Signale aussendet, finden das Festival der Träume heuer nach 25 Jahren und der Innsbrucker Tanzsommer nach 20 Jahren zum letzten Mal statt. Nachdenken über neue Ausrichtung Innsbruck – Der „Innsbrucker Kultursommer“, unter dessen Dach von Stadt Innsbruck, Land Tirol und Tourismusverband geförderte sommerliche Kulturveranstaltungen gebündelt sind, könnte einer Neuausrichtung entgegensehen: Wohl auch angesichts der Androhung von Tanzsommer und Festival der Träume, nach dem Jahr 2016 aufzuhören, wird bei der Stadt über die inhaltliche Neuausrichtung nachgedacht. „Es gibt seit Jahren auf politischer Ebene und auf Seiten des TVB die Bestrebungen, den Sommer zu evaluieren“, sagt BM Christine Oppitz-Plörer. Man habe viele starke Veranstaltungen und wenn welche wegfallen könnten, sei es umso mehr Zeit, „sich darüber Gedanken zu machen“. Gerade beim Festival der Träume orte sie noch Potenzial. Ein Workshop soll nun zeigen, wie eine Aufwertung erfolgen könne. (jel, mami) 03. - 28. August 2016 Innsbruck – Spiegelzelt Tanzpalast www.festival-der-traeume.at

Was die Medien<br />

so berichten:<br />

Gelesen. Gesehen.<br />

Dank an die Tiroler Medienlandschaft<br />

für das Bericht erstatten.<br />

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Samstag, 7. Mai <strong>2016</strong> | Nummer 127 Kultur & Medien 13<br />

72 73<br />

Von Mario Zenhäusern<br />

Festivals kämpfen ums Überleben<br />

Dem Tiroler Kultursommer droht ein kräftiger Aderlass: Tanzsommer und Festival der Träume könnten heuer<br />

zum letzten Mal stattfinden. Die Veranstalter fühlen sich von Stadt und Land zu wenig wertgeschätzt.<br />

Innsbruck – 2015 besuchten<br />

40.000 Personen die Veranstaltungen<br />

des Tanzsommers<br />

Innsbruck (die kostenlosen<br />

Aufführungen der „Stars of<br />

tomorrow“ in St. Johann, Landeck,<br />

Lienz, Axams, Absam<br />

und Kufstein miteingerechnet).<br />

Insgesamt wurden 22.500<br />

Karten verkauft. <strong>Das</strong> Festival<br />

der Träume besuchten 18.000<br />

Personen bei 12.000 verkauften<br />

Karten. Unter Berücksichtigung<br />

der Subventionen<br />

durch Stadt und Land ergibt<br />

sich pro Ticket eine Subvention<br />

von 76 Prozent oder 17<br />

Euro beim Tanzsommer und<br />

35 Prozent oder 6 Euro beim<br />

Festival der Träume. Nur zum<br />

Vergleich: Die Festwochen der<br />

Alten Musik kamen 2015 bei<br />

20.700 Besuchern auf 8588<br />

verkaufte Karten, jedes Ticket<br />

wurde von Stadt und Land<br />

mit 773 Prozent oder 251 Euro<br />

subventioniert.<br />

Den Veranstaltern von<br />

Tanzsommer und Festival der<br />

Träume, Josef Resch und Herbert<br />

Waltl, geht es aber nicht<br />

in erster Linie ums Geld. Sie<br />

müssen ihre Produktionen<br />

auf komplett neue Beine stellen,<br />

weil sich die Rahmenbedingungen<br />

in den letzten<br />

beiden Jahrzehnten grundlegend<br />

geändert haben. Die<br />

Subventionen haben sich<br />

eklatant verringert, während<br />

sich die Mieten vervierfachten.<br />

„Letztlich geht es um die<br />

Entscheidung, beide Festivals<br />

unter geänderten Rahmenbedingungen<br />

und in einem<br />

immer schwieriger werdenden<br />

gesellschaftspolitischen<br />

Umfeld zukunftsgerecht zu<br />

entwickeln – oder <strong>2016</strong> zum<br />

letzten Mal zu präsentieren“,<br />

schrieben Resch und Waltl an<br />

Kultur-Landesrätin Beate Palfrader<br />

und Bürgermeisterin<br />

Christine Oppitz-Plörer. Sie<br />

präsentierten den Kulturverantwortlichen<br />

ein Konzept,<br />

in dem sie die größten Problemfelder<br />

skizzierten und<br />

Lösungsmöglichkeiten aufzeigten.<br />

Die größten Brocken<br />

dabei: die kostenlose Zurverfügungstellung<br />

der Spielstätten<br />

(Dogana sowie Platz neben<br />

dem Landestheater) und<br />

die Einführung eines „Kulturschecks“,<br />

der direkt mit den<br />

Subventionen gegenverrechnet<br />

würde.<br />

Bei der Finanzierung dieser<br />

Vorschläge spießt es sich.<br />

Während Resch und Waltl<br />

versichern, dass ihr Konzept<br />

keine Auswirkungen auf die<br />

Subventionshöhe von Stadt<br />

und Land hätte (Resch: „In<br />

der optischen Auswirkung<br />

wäre das sogar ein Geschenk<br />

für die Bürger. Die Menschen<br />

in Tirol bekommen die Subvention,<br />

nicht der Veranstalter.“),<br />

gehen Stadt und Land<br />

von einer spürbaren Verteuerung<br />

(200.000 €) aus. „<strong>Das</strong><br />

von Ihnen vorgelegte Konzept<br />

kann die Erwartungen an eine<br />

künstlerische Neuausrichtung<br />

der beiden etablierten Formate<br />

Tanzsommer und Festival<br />

Symbolhafter Scherbenhaufen: Die Zukunft von Tanzsommer und Festival der Träume ist ungewiss.<br />

der Träume jedoch nicht in<br />

dem Maß erfüllen, welches eine<br />

Subventionserhöhung im<br />

erwünschten Ausmaß argumentierbar<br />

macht“, schreiben<br />

Palfrader und Oppitz-Plörer<br />

in einem Brief, eine „weitere<br />

Steigerung der Subventionen<br />

wie von Ihnen vorgeschlagen,<br />

kann leider nicht in Aussicht<br />

gestellt werden.“<br />

Für Resch und Waltl ist das<br />

ein Schlag ins Gesicht. Für<br />

beide liegt die Vermutung nahe,<br />

dass man sich im Rat- und<br />

Landhaus nicht mit dem Inhalt<br />

des Konzeptes auseinandergesetzt<br />

hat. Mittlerweile<br />

Foto: Tanzsommer<br />

aber ist Feuer am Dach: Wenn<br />

die Tiroler Kulturpolitik nicht<br />

innerhalb der nächsten drei<br />

Wochen positive Signale aussendet,<br />

finden das Festival der<br />

Träume heuer nach 25 Jahren<br />

und der Innsbrucker Tanzsommer<br />

nach 20 Jahren zum<br />

letzten Mal statt.<br />

Nachdenken<br />

über neue<br />

Ausrichtung<br />

Innsbruck – Der „Innsbrucker<br />

Kultursommer“,<br />

unter dessen Dach von<br />

Stadt Innsbruck, Land<br />

Tirol und Tourismusverband<br />

geförderte<br />

sommerliche Kulturveranstaltungen<br />

gebündelt<br />

sind, könnte einer<br />

Neuausrichtung entgegensehen:<br />

Wohl auch<br />

angesichts der Androhung<br />

von Tanzsommer<br />

und Festival der Träume,<br />

nach dem Jahr <strong>2016</strong><br />

aufzuhören, wird bei der<br />

Stadt über die inhaltliche<br />

Neuausrichtung<br />

nachgedacht. „Es gibt<br />

seit Jahren auf politischer<br />

Ebene und auf Seiten<br />

des TVB die Bestrebungen,<br />

den Sommer<br />

zu evaluieren“, sagt BM<br />

Christine Oppitz-Plörer.<br />

Man habe viele starke<br />

Veranstaltungen und<br />

wenn welche wegfallen<br />

könnten, sei es umso<br />

mehr Zeit, „sich darüber<br />

Gedanken zu machen“.<br />

Gerade beim Festival<br />

der Träume orte sie noch<br />

Potenzial. Ein Workshop<br />

soll nun zeigen, wie eine<br />

Aufwertung erfolgen<br />

könne. (jel, mami)<br />

03. - 28. August <strong>2016</strong><br />

Innsbruck – Spiegelzelt Tanzpalast<br />

www.festival-der-traeume.at

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