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COMPACT-Magazin | ERSTAUSGABE | 12-2010

Sog. 'Nullnummer' des erfolgreichen gesellschaftspolitischen Nachrichten-Magazins

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Titelthema<br />

<strong>COMPACT</strong><br />

Die Drogenclans:<br />

Kirsten Heisigs Warnung<br />

Nach meiner Einschätzung wird momentan<br />

zugesehen, wie die «arabische»<br />

Drogenmafia, die den Erkennt nissen der<br />

Polizei zufolge speziell den Handel mit<br />

harten Drogen (wie zum Beispiel Heroin)<br />

fest in der Hand hat, aus palästinensischen<br />

Flüchtlingslagern Kinder und Jugendliche<br />

nach Deutschland schleust.<br />

Diese sollen dann den Straßenverkauf<br />

der Drogen übernehmen. Die «unbeglei -<br />

tet reisen den asylsuchenden Jugendlichen»,<br />

die häufig deutlich älter sind, als<br />

sie angeben, werden dann einem entsprechenden<br />

Heim zugewiesen, in dem<br />

sie sich dem ausländerrechtlichen Status<br />

der Duldung entsprechend eigentlich<br />

ständig aufhalten müssen.<br />

Machen sie aber nicht. Stattdessen tauchen<br />

sie rasch bei Landsleuten in Berlin<br />

unter. Diese machen sie dann vermutlich<br />

auch mit den Regeln des jeweiligen Marktes<br />

vertraut: wer wo was und für wie viel<br />

verkaufen darf, wo man die Ware erhält,<br />

wer den Erlös bekommt. Selbst davon<br />

profitieren können die Straßenhändler<br />

nicht. Sie müssen ganz im Gegenteil für<br />

die Schleusung noch bezahlen. Ich habe<br />

kürzlich in Heimen der Jugendhilfe in<br />

anderen Bundesländern angerufen, weil<br />

mir auffiel, dass ich mehrmals Jugendliche<br />

wegen Heroinhandels verurteilt hat -<br />

te, die sich eigentlich in diesen Einrichtungen<br />

weitab von Berlin aufhalten<br />

sollten. Die Mitarbeiter er klär ten mir,<br />

dass man die Jugendlichen, die sich entfernen,<br />

als vermisst meldet und das war<br />

es dann.<br />

Das System: Ein typischerweise zunächst<br />

aus Mutter, Vater und zehn bis fünfzehn,<br />

in Einzelfällen bis zu neunzehn Kindern<br />

bestehender Clan wandert aus dem Libanon<br />

zu. Nach den mir vorliegenden Erkenntnissen<br />

gibt es in Deutschland zehn<br />

bis zwölf dieser Clans, die einige Tausend<br />

Menschen umfassen. Sie agieren sowohl<br />

im Innen- wie im Aussenverhältnis kriminell.<br />

Von Drogen- und Eigentumsdelikten<br />

über Beleidigung, Be drohung,<br />

Raub, Erpressung, gefährliche Körperverletzung,<br />

Sexual straftat und Zuhälterei<br />

bis zum Mord ist alles vertreten.<br />

(aus: Kirsten Heisig, Das Ende der Geduld. Konse<br />

quent gegen jugendliche Gewalttäter. Herder-<br />

Verlag, 14.95 Euro)<br />

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