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COMPACT-Magazin | ERSTAUSGABE | 12-2010

Sog. 'Nullnummer' des erfolgreichen gesellschaftspolitischen Nachrichten-Magazins

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<strong>COMPACT</strong><br />

Titelthema<br />

Hinzu kommt, dass die Sache wenig<br />

Echo in der islamischen Welt fand. Nur<br />

im Westen wurde das hochgespielt, aus<br />

den genannten Gründen.<br />

Foto: Propyläen Verlag<br />

Kommen wir zurück zur eura si schen<br />

Perspektive.<br />

Dafür ist Russland der Schlüssel, das<br />

deutsch-russische Verhältnis. Aber<br />

nicht im Sinne von Rapallo und Tauroggen<br />

…<br />

… den deutsch-russischen beziehungs<br />

weise preussisch-russischen<br />

Verträgen von 1923 und 1806 …<br />

Das waren Son der bündnisse, gegen<br />

den Westen gerichtet, das geht heute<br />

nicht. Aber wirtschaftlich ist Russland<br />

unsere Chance. Russland hat die<br />

Rohstoffe, die wir brauchen. Jetzt<br />

muss nur noch mehr darauf geachtet<br />

werden, dass das Geld für Investi tionen<br />

nicht versickert. Ich bin zuversichtlich:<br />

Putin und Medwedew haben<br />

die notwendige Autorität. Mit an deren<br />

Worten: Der Geheim dienst FSB<br />

regiert.<br />

In unseren Medien wird genau das<br />

als Horror dargestellt: Ein autokratisches<br />

Land mit einer mächtigen Geheimpolizei,<br />

wie früher.<br />

Russland muss in gewissem Maße<br />

autokratisch regiert werden, anders<br />

geht das gar nicht. Ohne starke Zentralgewalt<br />

bilden sich an den Rändern<br />

des Riesenreiches lauter Ganoven republiken,<br />

die auf eigene Rechnung<br />

wirtschaften.<br />

Aber so undemokratisch, wie es viele<br />

westlichen Medien dargestellt werden,<br />

geht es auch nicht zu. Die europäischen<br />

Zeitungen werden von den Desin formationszentralen<br />

der USA mit Geschichten<br />

über Russland gefüttert, und<br />

da sie ihre eigenen Auslands korrespondenten<br />

eingespart haben, können<br />

sie den Wahrheitsgehalt dieser Geschichten<br />

nicht mehr überprüfen.<br />

Auch die deutsche Presse steht unter<br />

Druck. So hat etwa die Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung seinerzeit sehr verdienstvoll<br />

aufgelistet, welche US-Ins -<br />

ti tu tionen im einzelnen die orange Revolution<br />

in der Ukraine im Jahr 2004<br />

finanziert haben. Der Artikel erschien<br />

aber unter einer Überschrift, die diese<br />

Gerne zitiert der<br />

bald 84-jährige<br />

Scholl- Latour den<br />

Schriftsteller Bernhard<br />

Shaw: «Beware<br />

of old men, they<br />

have nothing to lose<br />

– Nehmt euch vor<br />

alten Männern in<br />

Acht, sie haben<br />

nichts zu verlieren.»<br />

Aussage ins Gegenteil verkehrte: Warum<br />

die US-Finan zierung unbedeutend<br />

gewesen sei.<br />

Berlin-Peking hat Perspektive, Berlin-<br />

Moskau auch – wie steht es mit<br />

Moskau-Peking?<br />

Das wird nicht ganz einfach, wenn<br />

man die russische Geschichte bedenkt,<br />

die jahrhundertelange Unterjochung<br />

durch Invasoren aus dem Osten. Seit<br />

einigen Jahren beginnen Chinesen wie-<br />

<strong>COMPACT</strong> / Nullnummer / Dezember <strong>2010</strong>

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