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Keller fenster 10. Ausgabe / Frühjahr 2011 - der Keller Grundbau ...

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Aus dem Inhalt<br />

Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann<br />

Leiter Zentraleuropa,<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> GmbH<br />

Projekte<br />

Erweiterung Fresenius, Friedberg<br />

Soilcrete ® -Unterfangungen,<br />

Hamburg<br />

Gründung von Straßenunterführungen,<br />

Pfronten-Kappel<br />

Umbau Bürgerhospital, Frankfurt<br />

Neubau Geschäftshaus, Schliersee<br />

Hochwasserschutz am Rhein,<br />

Wörth-Jockgrim<br />

Schachtsicherungen im<br />

Krupp-Park, Essen<br />

Ausbau <strong>der</strong> A3, Köln<br />

Sanierung Parkhotel Mont Pèlerin,<br />

Schweiz<br />

Verfahren<br />

Bemessungsunterschiede von<br />

Baugrundverbesserungen und<br />

Tiefgründungen<br />

Neuordnung <strong>der</strong> Sparte<br />

„Komplettbaugruben“<br />

<strong>10.</strong> <strong>Ausgabe</strong> / <strong>Frühjahr</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong><br />

Zeitung <strong>der</strong> <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> GmbH und zugehöriger Unternehmen<br />

Gründung von neuen Hochregallagern mit verschiedenen Gründungsverfahren, Fresenius Kabi, Friedberg<br />

Aufbruch mit innovativen Komplettleistungen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

nach einem wie<strong>der</strong>um harten Winter in Mitteleuropa und einer eher verhaltenen Baukonjunktur<br />

im ersten Quartal <strong>2011</strong> stehen <strong>der</strong>zeit die Zeichen auf Markterholung. So erwarten, nachdem die<br />

export orientierten Branchen sich auf dem Weltmarkt wie<strong>der</strong> nachhaltig etabliert haben, die meisten<br />

Wirtschaftsexperten nun eine Erholung des Binnenmarktes in Deutschland.<br />

Wir bei <strong>Keller</strong> haben die Zeit genutzt und eine Sparte mit jahrzehntealter Tradition reaktiviert. Bedingt<br />

durch die Konzentration auf die Wachstumsmärkte im erweiterten EU-Raum sowie im Mittleren und<br />

Fernen Osten, hatten wir zuletzt den Fokus auf die Bereiche „Baugrundverbesserung“ und „Teilleistungen“<br />

gelegt. Nun folgt mit Beginn des Jahres <strong>2011</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einstieg in den Bereich „Komplettbaugruben“<br />

bzw. in die „Komplettleistung“ bei Gründungen.<br />

Mit dem in den letzten Jahren vollzogenen Aufbau eines hochmotivierten und kompetenten Expertenteams<br />

stellt <strong>Keller</strong> Ihnen nun dieses Knowhow zur Lösung Ihrer anspruchsvollen Bauaufgaben zur<br />

Verfügung. Unser Spektrum reicht dabei von <strong>der</strong> Bemessung kompletter Baugruben bis hin zur Pfahl-<br />

Plattenlösung von Flachgründungen, und dies basierend auf den mo<strong>der</strong>nsten Berechnungsmethoden,<br />

die unser Technisches Büro für Sie bereithält.<br />

Bei <strong>der</strong> Ausführung werden Ihre ureigenen Interessen in puncto Ausführungszeit, Sicherheit einer fehlerfreien<br />

Umsetzung sowie Wirtschaftlichkeit stets im Mittelpunkt stehen – so, wie wir es seit 150<br />

Jahren in allen Sparten erfolgreich praktizieren.<br />

Vielleicht werden Sie sich fragen: „Warum gerade jetzt...?“ Die Antwort findet sich schnell: weil wir die<br />

Tradition des schweren Spezialtiefbaues fortsetzen und die Erfolgsfaktoren aus unserem Tagesgeschäft<br />

genau hier einsetzen wollen. In unseren Nachbarlän<strong>der</strong>n wie Polen und Österreich steht im Bedarfsfall<br />

die Geräteausstattung wie Schlitzwandeinheiten und Großbohrgeräte auf kürzestem Weg für den<br />

deutschen sowie Schweizer Markt zur Verfügung. Bereits erfolgreich am Markt etablierte Verfahren<br />

wie das Bodenmischverfahren haben wir – Dank <strong>der</strong> Innovationskraft unserer Mitarbeiter – bereits zu<br />

echten Alternativen zu den Standardlösungen ausbauen können.<br />

Dies mag verdeutlichen, dass nur eine konsequente Weiterentwicklung <strong>der</strong> Produkte und Verfahren<br />

im vollständigen Konsens mit dem Kundenwunsch zu einer überzeugenden wirtschaftlichen Lösung bei<br />

bestmöglicher Qualität führt.<br />

Wir freuen uns, wenn auch Sie uns möglichst früh in Ihre geplanten Bauprojekte einbeziehen sollten,<br />

um gemeinsam mit uns die optimale wirtschaftliche Lösung zu erarbeiten.<br />

Unser beson<strong>der</strong>er Dank gilt an dieser Stelle unseren Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten für<br />

die gute Zusammenarbeit sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Umsetzung <strong>der</strong><br />

Bauprojekte.<br />

Wir sind sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.<br />

Glück auf!


2 | Projekte<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

auch mit dieser <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Keller</strong><strong>fenster</strong>s möchten<br />

wir Sie wie<strong>der</strong> über die Aktivitäten von <strong>Keller</strong><br />

<strong>Grundbau</strong> informieren. Wir haben aus dem großen<br />

Angebot von Bauaktivitäten <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit<br />

die interessantesten ausgewählt und kurz<br />

umrissen.<br />

Diese Publikation soll Ihnen einen Eindruck davon<br />

vermitteln, wie breit das Leistungsspektrum von<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> ist und wie wir versuchen, die<br />

sehr spezifischen Probleme unserer Auftraggeber<br />

optimal zu lösen.<br />

Das große Potenzial von <strong>Keller</strong> liegt in den perfekt<br />

ausgebildeten und hochspezialisierten Ingenieuren,<br />

Meistern und gewerblichen Mitarbeitern.<br />

Nutzen auch Sie dieses Potenzial!<br />

Uwe Hinzmann, Offenbach<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong>


Fresenius Kabi „KISS“ed <strong>Keller</strong> – Erweiterung und Neubau von Hochregallagern<br />

Die Fresenius Kabi Deutschland GmbH<br />

ist in <strong>der</strong> Infusionstherapie Marktführer in<br />

Deutschland. Durch Verstärkung ihrer Akquisitionstätigkeiten,<br />

Beschleunigung des<br />

weltweiten Geschäftsaufbaus und die ständige<br />

Erweiterung des Produktport folios im<br />

Bereich <strong>der</strong> Infusionstherapie ergibt sich<br />

eine stetig wachsende Nach fragesituation.<br />

Die daraus resultierende Steigerung <strong>der</strong><br />

Produktion und Erhöhung <strong>der</strong> Logistikkapazitäten<br />

erfor<strong>der</strong>n umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />

und Erweiterungsbauten am<br />

Standort Friedberg. Das in zwei Bauabschnitte<br />

geglie<strong>der</strong>te Gesamtprojekt trägt<br />

den Projektnamen KISS (Kabi Integrated<br />

Site Solution).<br />

Im ersten Bauabschnitt wird das bestehende<br />

Hochregallager durch drei Lagergassen<br />

im Norden und sechs Lagergassen im<br />

Westen erweitert. Die neuen Hochregallager<br />

Nord mit einer Grundfläche von knapp<br />

3.000 m 2 und West mit einer Grundfläche<br />

von ca. 3.200 m 2 sollen flach auf einer tragenden<br />

Bodenplatte gegründet werden.<br />

Zusätzlich wird das Logistikgebäude mit<br />

einem teilunterkellerten Neubau um ca.<br />

3.600 m 2 erweitert.<br />

Der Baugrund besteht aus Auffüllungen<br />

und Lössablagerungen, welche auf mächtigen<br />

tertiären Schichtfolgen lagern. Die bindigen<br />

Böden des Tertiärs aus zersetzten<br />

Basalttuffen haben eine steifplastische bis<br />

halbfeste Zustandsform, sind bereichsweise,<br />

aber auch durch mächtige weichplastische<br />

Konsistenzen gekennzeichnet. Im<br />

oberen Bereich sind zudem Schichtpakete<br />

des sog. Nauheimer Kantkieses in sehr<br />

dichter Lagerung eingeschaltet.<br />

Setzungsprognosen von bis zu 10 cm veranlassten<br />

das mit <strong>der</strong> Baugrunduntersuchung<br />

beauftrage Baugrundbüro Geonorm<br />

aus Gießen, entsprechende Spezialtiefbaumaßnahmen<br />

mit in die Gründungsempfehlungen<br />

aufzunehmen.<br />

Von <strong>der</strong> Fa. Markgraf aus Bayreuth erhielt<br />

<strong>Keller</strong> den Auftrag zur Ausführung <strong>der</strong><br />

Gründungsarbeiten für die beiden Hochregallager<br />

und eine Auftragserweiterung<br />

zur Gründung des Logistikgebäudes. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Bodenverhältnisse,<br />

Gründungsarten,<br />

Lastsituationen und örtlichen<br />

Randbedingungen<br />

kamen drei unterschiedliche,<br />

jeweils technisch und<br />

wirtschaftlich optimierte<br />

Gründungsverfahren zur<br />

Ausführung.<br />

Die beiden Hochregallager<br />

wurden mit bis zu<br />

18 m langen Vermörtelten<br />

Stopfsäulen gegründet,<br />

wobei die Herstellung<br />

eines Schotterkopfes<br />

die elastische Bettung <strong>der</strong><br />

Bodenplatte sicherstellte.<br />

Die Setzungsberechnung<br />

mit dem Berechnungsprogramm<br />

GRETA<br />

und die Betrachtung des<br />

Gesamt verformungs verhaltens mit einer<br />

3D-FE-Methode erfolgten durch das Technische<br />

Büro in Offenbach. Das gesamte<br />

Gründungskonzept wurde in Abstimmung<br />

mit dem Baugrundbüro Geonorm entwickelt.<br />

Der nichtunterkellerte Teil des Logistikgebäudes<br />

gründet auf einer herkömmlichen<br />

Rüttelstopfverdichtung. Im unterkellerten<br />

Teil sind aufgrund <strong>der</strong> schwierigen<br />

Zugäng lichkeit für Großbohrgeräte und<br />

<strong>der</strong> Nähe zum Bestand rasterförmig STS-<br />

Stabilisierungs säulen angeordnet worden.<br />

Bei diesem Gründungsverfahren wird beim<br />

Ziehen eines Bohrgestänges gleichzeitig<br />

ein feststoffreicher Mörtel eingepresst,<br />

welcher den Boden seitlich verdrängt. Im<br />

Ergebnis erhält man eine Baugrundverbesserung<br />

als Kombination aus verbesserten<br />

Baugrund und steifen Elementen mit definierten<br />

Eigenschaften. Bei Säulenlängen<br />

von 11 m wurden insgesamt 4.724 m Stabilisierungssäulen<br />

hergestellt. Die Ausführung<br />

erfolgte mit bis zu drei Geräteeinheiten.<br />

Gründung mit verschiedenen Verfahren<br />

Der vorab bauseits veranschlagte Kostenrahmen<br />

für die Gründungsarbeiten wurde<br />

durch die zahlreichen Optimierungen und<br />

Anpassungen in <strong>der</strong> Verfahrensauswahl<br />

deutlich unterschritten.<br />

Unser Dank gilt allen Baubeteiligten für die<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

Torsten Föste, NL Rhein-Main<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Fresenius Kabi Deutschland GmbH,<br />

Friedberg Auftraggeber: W. Markgraf GmbH<br />

& Co.KG, Bayreuth<br />

Leistungen:<br />

• 11.300 m Teilvermörtelte Stopfsäulen<br />

• 1.000 m Rüttelstopfverdichtung<br />

• 4.700 m STS-Stabilisierungssäulen<br />

Zeitraum: September bis November 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Rhein-Main<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong> Projekte | 3


Das Wohnparadies am Inselkanal in Hamburg-Alsterdorf wird aufgestockt<br />

In Hamburg im Orchideenstieg sind in<br />

einer Wohnanlage <strong>der</strong>zeit Umbauarbeiten<br />

im Gange. Vier 2- bzw. 3-geschossige<br />

Mehrparteienhäuser sollen um ein bzw.<br />

zwei Stockwerke auf jeweils vier Geschosse<br />

aufgestockt werden. Aufgrund <strong>der</strong> da-<br />

Soilcrete ® -Unterfangung<br />

bei entstehenden neuen Lasten musste die<br />

vorhandene Bausubstanz „auf festere Füße<br />

gestellt“ – sprich: bis in den tragfähigen<br />

Baugrund mit dem Soilcrete ® -Verfahren<br />

unterfangen – werden.<br />

Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Bauaufgabe besteht darin,<br />

dass die Anwohner während <strong>der</strong> Arbeiten<br />

in ihren Wohnungen verbleiben.<br />

Zur Vorbereitung <strong>der</strong> Unterfangungsarbeiten<br />

waren umfangreiche Erdarbeiten<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Dabei waren eine kontinu-<br />

4 | Projekte<br />

Projektdaten<br />

Bauherr und Auftraggeber: Medic Aviation<br />

Prof. Buchholz GmbH<br />

Leistungen:<br />

• 3.250 m Bohrungen<br />

3 ® • 2.830 m Soilcrete -Bodenverfestigung<br />

Zeitraum: November 2010 bis Februar <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Dorfmark<br />

Neubau Büro- und Geschäftshaus OPERN PLAZA in <strong>der</strong> Hamburger Innenstadt<br />

Im Zuge des Neubaus eines 10-geschossigen<br />

Büro- und Geschäftshauses inmitten<br />

vorhandener Bebauung in Nähe des Hamburger<br />

Gänsemarkts wurde das Nachbargebäude<br />

mit überschnittenen Soilcrete ® -<br />

Säulen gesichert, um so den Aushub <strong>der</strong><br />

Baugrube bis 9,0 m Tiefe zu ermöglichen.<br />

Die Arbeiten wurden unter schwierigen<br />

örtlichen Randbedingungen ausgeführt.<br />

Soilcrete ® -Unterfangung unter<br />

schwierigen Bedingungen<br />

ierliche Zuwegung für die Anwohner sicherzustellen<br />

sowie Wege und Rampen<br />

zu unterhalten. Es galt außerdem für alle<br />

Baubeteiligten, den Bauherrn wie auch<br />

seinen Architekten, die sehr zahlreich vorhandenen<br />

Regenwasser-, Schmutzwasser-,<br />

Elektro- und Trinkwasser- bis hin zu Starkstromleitungen<br />

vorher bekannt zu geben<br />

bzw. zu orten und diese so umzulegen,<br />

dass we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bauablauf behin<strong>der</strong>t noch<br />

die Anwohner verärgert wurden.<br />

Erschwerend kam bei <strong>der</strong> Ausführung<br />

<strong>der</strong> Soilcrete ® -Arbeiten <strong>der</strong> Hamburger<br />

Winter hinzu. Insgesamt wurden von November<br />

bis Februar 3.250 m gebohrt und<br />

2.500 m Soilcrete ® -Säulen – zum Teil in<br />

Auffüllungen, zum Teil in Sand bis Mergel<br />

– hergestellt. Mit zwei Soilcrete ® -Anlagen<br />

wurde ständig an zwei Gebäuden parallel<br />

gearbeitet. Eine gut organisierte Baustellenlogistik<br />

sorgte für eine kontinuierliche<br />

Ver- und Entsorgung <strong>der</strong> Baustelle. Dazu<br />

kamen ständige Bodenaushub- o<strong>der</strong> Verfüllarbeiten,<br />

das Verlegen von Rohrleitungen<br />

sowie die Arbeiten an<strong>der</strong>er Gewerke,<br />

die den Betrieb auf einer großen Baustelle<br />

ausmachen.<br />

Bei all diesen Arbeiten mussten wir natürlich<br />

auf die Anwohner <strong>der</strong> Häuser Rücksicht<br />

nehmen. Es kam immer wie<strong>der</strong> zu<br />

interessierten Fragen bezüglich unserer<br />

Technik und darüber, „was wir denn da so<br />

Zum Einsatz kam dabei eine Großbohranlage<br />

vom Typ KB-2, mit <strong>der</strong> die tiefen Bohrungen<br />

vor <strong>der</strong> Wand hergestellt wurden.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung stellten<br />

die sehr großen, zu unterfangenden Aufstandsflächen<br />

<strong>der</strong> Einzelfundamente des<br />

vorhandenen Gebäudes auf schwierigem<br />

Baugrund (Geschiebemergel bis zu fester<br />

Konsistenz) dar. Diese Bereiche <strong>der</strong> Unterfangung<br />

mussten mit einem Kleinbohrgerät<br />

Typ KB-1 aus dem <strong>Keller</strong>geschoss<br />

des Bestandes heraus hergestellt werden.<br />

Hoher Besuch aus England:<br />

Jim de Wale (links), Leiter <strong>Keller</strong> UK, informierte sich vor<br />

Ort über die Neuerungen <strong>der</strong> Soilcrete ® -Technik<br />

herstellen“. Unsere Poliere konnten den<br />

Hausbewohnern Rede und Antwort stehen,<br />

oft auch ein nettes Gespräch führen<br />

und dabei Ängste nehmen sowie die notwendigen<br />

Maßnahmen erklären.<br />

Abschließend möchten wir uns bei allen<br />

Baubeteiligten und insbeson<strong>der</strong>e bei dem<br />

Bauherrn, <strong>der</strong> Bauherrin sowie dem Architekten<br />

für das in uns gesetzte Vertrauen<br />

und die gute Zusammenarbeit bedanken.<br />

Hans-Jürgen Bahr und Andreas Weber,<br />

NL Dorfmark<br />

Insgesamt wurden im Double-Verfahren<br />

500 m 3 Soilcrete ® -Säulen von außen und<br />

innen hergestellt.<br />

Für den Betrachter konnte erst nach dem<br />

Aushub <strong>der</strong> Baugrube die beeindruckende<br />

Höhe <strong>der</strong> Unterfangung zur Geltung kommen;<br />

ein Bild, das sicher nicht alltäglich ist.<br />

Für die gelungene Realisierung dieses Bauvorhabens<br />

sei an dieser Stelle allen Baubeteiligten<br />

gedankt.<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: August Prien Immobiliengesellschaft<br />

für Projektentwicklung mbH Auftraggeber:<br />

Franki <strong>Grundbau</strong> GmbH & Co. KG, Seevetal<br />

Leistungen:<br />

® • 500 m³ Soilcrete , von außen und von innen<br />

Zeitraum: Oktober bis November 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Dorfmark<br />

Hauke Meier, NL Dorfmark<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong>


Erweiterung von Kapazitäten <strong>der</strong> Firma Wirtgen, Windhagen – Baugrube in einer Halle<br />

Die Wirtgen GmbH, ein international<br />

operieren<strong>der</strong> Hersteller von Straßenbaumaschinen,<br />

plant im Stammwerk Windhagen<br />

die Erweiterung <strong>der</strong> Produktions-<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Wirtgen GmbH, Windhagen<br />

Ingenieurbüro: Henneker, Zillinger Ingenieure,<br />

Bonn Bodengutachter: Kühn Geoconsulting<br />

GmbH, Bonn<br />

Leistungen:<br />

® 3<br />

• Soilcrete -Unterfangung, ca. 300 m<br />

3<br />

• Bodenaustausch, ca. 60 m<br />

Zeitraum: März <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Bochum<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Gemeinde Pfronten<br />

Auftraggeber: Glass GmbH, Mindelheim<br />

Leistungen:<br />

• 2.000 m Fertigmörtel-Stopfsäulen<br />

Zeitraum: Oktober bis November 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Garching<br />

anlagen. Im Rahmen dieses Ausbaus wurde<br />

zur Herstellung eines Maschinenfundaments<br />

eine Baugrube von rund 5 m Tiefe<br />

in einer <strong>der</strong> bestehenden Hallen benötigt.<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> wurde beauftragt, mit<br />

Hilfe des Soilcrete ® -Verfahrens die bestehenden<br />

Stützenfundamente und weitere<br />

anliegende Bereiche zu unterfangen.<br />

Zusätzlich waren weitere Soilcrete ® -Säulen<br />

zum Austausch des bindigen Baugrunds für<br />

die Tiefergründung des Neubaus vorgesehen.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen des Projekts<br />

lagen zum einen in den stark geschichteten<br />

heterogenen Baugrundverhältnissen mit<br />

teils sehr festen bindigen Schichten. Zum<br />

an<strong>der</strong>en wurde eine Bauzeit von maximal<br />

drei Wochen angestrebt. Darüber hinaus<br />

erschwerten die beengten Platzverhältnisse<br />

in einer Halle mit beschränkter Höhe<br />

die Arbeiten erheblich.<br />

Um mögliche Setzungen zu minimieren,<br />

fand zunächst eine Vorsicherung aller Stützen<br />

mittels Soilcrete ® -Lamellen statt. Im<br />

Nachgang wurden die jeweiligen Säulen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Stützen einzeln hergestellt.<br />

Nachdem die Sicherung <strong>der</strong> Zwischenbereiche<br />

abgeschlossen war, wurden im letzten<br />

Arbeitsgang die Bodenaustauschsäulen<br />

gedüst. Da sich ein Großteil des Düsbereichs<br />

in einem sehr festen Hanglehm be-<br />

fand, wurde eine modifizierte Variante des<br />

Soilcrete ® -D-Verfahrens gewählt.<br />

Trotz <strong>der</strong> beengten Umstände war es<br />

unter an<strong>der</strong>em aufgrund einer präzisen,<br />

detailgetreuen Ausführungsplanung und<br />

eines speziellen Konzeptes für die Entsorgung<br />

möglich, eine Bauzeit von rund 2,5<br />

Wochen zu realisieren.<br />

Soilcrete ® -Unterfangung<br />

Mit <strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> Baugrube zur<br />

Werkserweiterung wird das künftige<br />

Wachstum <strong>der</strong> Firma Wirtgen auf neue<br />

Fundamente gestellt.<br />

Unser Dank für die gute Zusammenarbeit<br />

gilt allen Baubeteiligten und dem Auftraggeber.<br />

Christoph Fruth, NL Bochum<br />

Neubau von Straßenunterführungen im Rahmen <strong>der</strong> Ortsumgehung Pfronten-Kappel<br />

Der Ortskern von Pfronten-Kappel soll<br />

durch eine neu zu bauende Ortsumgehung<br />

entlastet werden.<br />

Im Zuge des Neubaus werden zwei Straßenunterführungen<br />

errichtet, die sowohl<br />

die neue Bundesstraße als auch die unmittelbar<br />

angrenzende Bahnlinie unterqueren.<br />

Die Bahnbrücken werden neben den<br />

Gleisen in <strong>der</strong> Herstelllage angefertigt und<br />

dann als komplettes Rahmenbauwerk in<br />

den Bahndamm eingeschoben.<br />

Im Amtsvorschlag sollten die Brücken auf<br />

CSV-Säulen gegründet werden, so dass<br />

wir zum damaligen Zeitpunkt kein Angebot<br />

ausgearbeitet hatten. Allerdings wurde<br />

die Gründung <strong>der</strong> Bahnbrücken auf CSV-<br />

Säulen durch das Eisenbahnbundesamt<br />

abgelehnt, so dass in einer zweiten Ausschreibungsrunde<br />

eine Gründung auf Betonsäulen<br />

von uns abgefragt wurde.<br />

Gemäß dem Baugrundgutachten stehen<br />

zur Gründung wenig tragfähige Schluffe<br />

und z. T. Schwemmsand an, <strong>der</strong> erst in<br />

einer Tiefe von ca. 19 m von tragfähigem<br />

Kies unter lagert wird.<br />

Bereits im Baugrundgutachten wurde deshalb<br />

eine schwimmende Gründung angeraten,<br />

die wir dann mit Fertigmörtel-Stopfsäulen<br />

hergestellt haben.<br />

Die Arbeiten wurden in zwei Abschnitten<br />

ausgeführt. Im 1. Abschnitt wurden die<br />

Säulen in <strong>der</strong> Herstelllage eingebaut. Diese<br />

beinhalten lediglich die Säulen unter <strong>der</strong><br />

Verschubbahn für die Brücken. In einem<br />

2. Abschnitt wurden dann die Säulen unter<br />

<strong>der</strong> Endlage hergestellt.<br />

Die Herstellung <strong>der</strong> Säulen erfolgte in bis<br />

zu 7 m tiefen Baugruben, die über Rampen<br />

erschlossen wurden. Trotz <strong>der</strong> sehr<br />

beengten Verhältnisse konnten wir die Arbeiten<br />

termingerecht fertigstellen.<br />

Wir bedanken uns bei allen Projektbeteiligten<br />

sowie den ausführenden Mannschaften<br />

für die gute Zusammenarbeit.<br />

Harald Schweinzer, NL Garching<br />

Gründung mittels<br />

Fertigmörtel-Stopfsäulen<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong> Projekte | 5


Auf den Spuren von Senckenberg – Umbau und Erweiterung des Frankfurter Bürgerhospitals<br />

Der bekannte Frankfurter Arzt Johann<br />

Christian Senckenberg hat sich, aus eigenen<br />

schweren Schicksalsschlägen heraus,<br />

verstärkt um die „Hebung des Frankfurter<br />

Medizinalwesens“ bemüht. Sein gesamtes<br />

Vermögen steckte er in eine Stiftung zum<br />

Zwecke „<strong>der</strong> besseren Gesundheitspflege<br />

Soilcrete ® -Unterfangung<br />

hiesiger Einwohner und <strong>der</strong> Versorgung<br />

<strong>der</strong> armen Kranken“. Im Jahr 1771 griff<br />

<strong>der</strong> Stifter selbst zur Maurerkelle und legte<br />

den Grundstein für das heutige Bürgerhospital<br />

in Frankfurt/M. Bei <strong>der</strong> Besichtigung<br />

seiner Baustelle stürzte Senckenberg im<br />

November 1772 vom Baugerüst in die<br />

Tiefe und verletzte sich tödlich.<br />

Das im nördlichen Stadtgebiet Frankfurts<br />

gelegene Bürgerhospital des Vereins<br />

Frankfurter Stiftungskrankenhäuser e.V.<br />

wurde in <strong>der</strong> Vergangenheit in zahlreichen<br />

Maßnahmen erweitert und umgebaut. Die<br />

aktuelle Erweiterung des Krankenhauses<br />

sieht einen eingeschossig unterkellerten<br />

Anbau an die Längswand des Neubaus<br />

vor. Da <strong>der</strong> Neubau tiefer gründet als das<br />

Bestandsgebäude waren Unterfangungs-<br />

6 | Projekte<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Verein Frankfurter Stiftungskrankenhäuser<br />

e.V., Frankfurt/M. Auftraggeber: Kolb<br />

Erdbau & Abbruch GmbH, Langen<br />

Leistungen:<br />

3 ® • 144 m Soilcrete -Unterfangungskubatur<br />

• 23 m Kernbohrungen<br />

• 3 Probesäulen<br />

Zeitraum: September bis Oktober 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Rhein-Main<br />

Vorbereitungen für den Bau von Eigenheimen auf schwierigem Baugrund, Dortmund<br />

Die Stadt Dortmund ist Eigentümerin eines<br />

in Dortmund-Oespel gelegenen Grundstückes<br />

im Einzugsbereich des Indu-Parkes<br />

und plant darauf die Errichtung von Einfamilienhäusern.<br />

Das Baugebiet soll durch<br />

eine Freifläche umgeben werden, von <strong>der</strong><br />

Teilflächen für die Versickerung von Nie<strong>der</strong>schlägen<br />

und für öffentliche Grünflächen<br />

und Wege vorgesehen sind.<br />

Im Rahmen einer Risikoabschätzung wurde<br />

im Jahr 2008 durch Erkundungsbohrungen<br />

eine potenzielle bergschadenstechnische<br />

Beeinträchtigung des Grundstückes festgestellt.<br />

Diese resultiert aus nachgewiesener<br />

maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich. Aufgrund <strong>der</strong><br />

sehr hohen Lasten aus dem 10-geschossigen<br />

Bestandsgebäude wurde vom geotechnischen<br />

Fachplaner eine Unterfangung<br />

im Düsenstrahlverfahren empfohlen.<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> wurde von <strong>der</strong> Fa. Kolb<br />

Erdbau und Abbruch GmbH aus Langen<br />

mit <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> Unterfangungsarbeiten<br />

beauftragt.<br />

Der Baugrund im Bereich <strong>der</strong> Düsenstrahlarbeiten<br />

besteht aus den für Frankfurt typischen<br />

Tonmergeln bzw. tertiären Tonen<br />

mit steifer bis halbfester Konsistenz und<br />

eingelagerten Kalksteinbänken. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Konsistenz und des hohen Feinkornanteils<br />

mit Tonanteilen um die 60 % setzt die<br />

Anwendung des Düsenstrahlverfahrens<br />

beson<strong>der</strong>e Kenntnisse und Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> ausführenden Firma mit diesen Böden<br />

voraus. Von <strong>der</strong> geotechnischen Fachbauleitung,<br />

dem Baugrundinstitut Franke-<br />

Meißner und Partner GmbH aus Wiesbaden,<br />

wurde daher auch ausdrücklich die<br />

Ausbildung von drei separaten Probesäulen<br />

gefor<strong>der</strong>t.<br />

Bei <strong>der</strong> Probesäulenherstellung zu Beginn<br />

<strong>der</strong> Arbeiten erfolgte die Durchmesserkontrolle<br />

über Stangenpegel während <strong>der</strong><br />

Herstellung und zusätzlich durch die Einführung<br />

eines Durchmessermessgerätes in<br />

die noch frische Säule.<br />

Die Ausführung <strong>der</strong> Probesäulen erfolgte<br />

in drei Höhenlagen, entsprechend den unterschiedlichen<br />

Höhenlagen <strong>der</strong> tatsächlichen<br />

Unterfangungssäulen. Die Freilegung<br />

aller Probesäulen nach dem Abbinden<br />

zeigte eine gute Übereinstimmung mit den<br />

Messwerten und bestätigte die festgelegten<br />

Herstellparameter. Das gesamte Versuchsprogramm<br />

wurde vom Baugrundinstitut<br />

Franke-Meißner eng begleitet.<br />

Bei den eigentlichen Düsenstrahlarbeiten<br />

tagesnaher Kohlegewinnung aus verschiedenen<br />

Flözen.<br />

Das Grundstück liegt oberhalb des auf<br />

Steinkohle verliehenen Bergwerkfeldes<br />

Oespel-Borussia, dessen Eigentümerin die<br />

GfV Gesellschaft für Vermögensverwaltung<br />

AG aus Dortmund ist. Zwischen dem<br />

Auftraggeber RWE Service GmbH und<br />

uns als Auftragnehmer war noch die DMT<br />

als Fachbauleitung beauftragt worden.<br />

Zur Geologie: Im Bereich <strong>der</strong> Bearbeitungsfläche<br />

steht unter <strong>der</strong> Geländeoberfläche<br />

zunächst eine zwischen 4 und 6 m<br />

mächtige quartäre Lockermassen-Überla-<br />

wurden die Streifenfundamente des 10-geschossigen<br />

Neubaus mit Säulenfächern bis<br />

zu drei Einzelsäulen fachgerecht und ohne<br />

messbare Bewegungen des Bestandsgebäudes<br />

termingerecht unterfangen.<br />

Hierbei konnte unser Polier mit seinem<br />

Team nochmals punkten und die Besucherinnen<br />

aus <strong>der</strong> Hauptverwaltung mit<br />

seinem österreichischen Charme von den<br />

Vorzügen <strong>der</strong> Soilcrete ® -Technik überzeugen.<br />

Das Baustellenbild zeigt das mit <strong>der</strong><br />

persönlichen Schutzausrüstung ausgestattete<br />

Besucherteam.<br />

Die abschließende Endabnahme unserer Arbeiten erfolgte<br />

durch die drei <strong>Keller</strong>-Damen aus <strong>der</strong> Verwaltung,<br />

Frau Reidick, Frau Madsen und Frau Endres (v.l.n.r.).<br />

Hätte es Arbeitsschutzkonzepte wie Absturzsicherungen<br />

bereits im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

gegeben – nicht auszudenken, welche<br />

Wohltaten die Stadt Frankfurt dem Stifter<br />

Senckenberg noch zu verdanken hätte.<br />

Torsten Föste, NL Rhein-Main<br />

gerung an. Darunter befindet sich, ca. 16 m<br />

bis 19 m unter GOK, das flach gelagerte<br />

Kreidedeckgebirge, bestehend aus Mergelkalksteinbänken<br />

<strong>der</strong> Labiatus-Schichten<br />

des Turon. In ca. 22 m bis 24 m Teufe<br />

folgen die tonig-mergligen, feinsandigen<br />

glaukonitischen Sedimente des Essener<br />

Grünsandes. An <strong>der</strong> Transgressionsfläche<br />

zum Steinkohlengebirge liegt ein geringmächtiges<br />

Basiskonglomerat, so dass die<br />

Felslinie des standfesten Karbons mit den<br />

Steinkohleflözen erst bei ca. 24 m Teufe<br />

vorliegt. Das Einfallen <strong>der</strong> Karbonschichten<br />

ist steil und beträgt ca. 70 – 75 gon.<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong>


Der Auftraggeber trennt bei <strong>der</strong> bergschadenstechnischen<br />

Sicherung die Qualität <strong>der</strong><br />

Ausführung aufgrund <strong>der</strong> geplanten späteren<br />

Nutzung des Grundstückes wie folgt:<br />

1. Im Bereich <strong>der</strong> geplanten Wohnbebauung<br />

soll die senkungs- und setzungsfreie<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Karbonoberfläche<br />

mittels druckloser Verfüllung und<br />

Injektion hergestellt werden (höchste<br />

Qualität).<br />

2. Die Versickerungsflächen werden durch<br />

drucklose Verfüllung und eine Nie<strong>der</strong>druckverfüllung<br />

(Durchfluss <strong>der</strong> Suspension<br />

zwischen 30 l/min und 100 l/min<br />

unter maximal 1 bar effektivem Druck)<br />

gesichert.<br />

3. Die übrigen Freiflächen werden nur<br />

drucklos verfüllt, so dass lediglich eine<br />

Tagesbruchgefährdung beseitigt wird.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Geologie ist im<br />

Aus gasungsverhalten <strong>der</strong> abgebauten Kohleflöze<br />

zu finden. Während <strong>der</strong> Arbeiten<br />

war das Baufeld auf Ausgasungen durch<br />

Verwendung tragbarer Gaswarngeräte zu<br />

überwachen. Erwartet wurden Methan<br />

(CH4) und Kohlendioxid (CO2).<br />

Die o. a. Flöze sind über ca. 680 Stück rasterartige<br />

Vollkronendrehbohrungen mit<br />

Wasserspülung unter dem Einsatz von bis<br />

zu vier parallel arbeitenden Bohrgeräten<br />

Projektdaten<br />

Bauherr und Auftraggeber: Industriebau<br />

Imetaal GmbH & Co. KG, Emmerich am Rhein<br />

Leistungen:<br />

• 500 m Ortbetonbohrpfähle<br />

2 • 370 m Spritzbetonausfachung<br />

• 600 m Fertigmörtelstopfsäulen<br />

• 50 m Sickerbrunnen<br />

Zeitraum: März bis April <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Garching<br />

aufgeschlossen worden. Hilfsverrohrungen<br />

wurden teilweise bis zu einer Tiefe<br />

von 21 m eingebaut. Bei den Bohrarbeiten<br />

wurde festgestellt, dass bei Erreichen<br />

von Klüftigkeiten, Locker bereichen o<strong>der</strong><br />

Hohlräumen, die mit Spülwasserverlusten<br />

einhergehen, es in Abhängigkeit eines<br />

niedrigen Luftdruckes zum starken Ausblasen<br />

von Gasgemischen kam. Die von<br />

<strong>der</strong> Fachbauleitung angeordneten Vorsichtsmaßnahmen<br />

sind aufwändig, aber<br />

auch notwendig. Rauchverbot und Verbot<br />

offenen Feuers auf <strong>der</strong> gesamten Bearbeitungsfläche<br />

waren selbstverständlich.<br />

Hinzugezogene Spezialisten <strong>der</strong> Prüfstelle<br />

für Grubenbewetterung (DMT) wiesen auf<br />

die mögliche Brandgefahr durch Funkenbildung<br />

beim Auftreffen <strong>der</strong> Bohrkrone auf<br />

z. B. Grubenausbauten aus Stahl hin. Aus<br />

diesem Grund wurde im Schnellverfahren<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Werkstatt in<br />

unserer Nie<strong>der</strong>lassung Bochum-Wattenscheid<br />

eine kostengünstige und schnell<br />

einzusetzende Abdichtung entwickelt und<br />

eingesetzt, welche den Ringraum zwischen<br />

dem Standrohr und dem Bohrgestänge<br />

beim Antreffen von Bohrspülungsverlusten<br />

verschließt. Als Verfüll- und Injektionsmaterial<br />

kommt das Spezialprodukt von<br />

HeidelbergCement zur Anwendung.<br />

Neubau eines Geschäftshauses mit Tiefgarage in Schliersee<br />

Die Gemeinde Schliersee im oberbayerischen<br />

Landkreis Miesbach liegt etwa<br />

50 km südlich von München, nahe <strong>der</strong> österreichischen<br />

Grenze, und bietet neben<br />

zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch die<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Erholung am angrenzenden<br />

gleichnamigen See. Diese Gegend ist<br />

auch weithin bekannt für Bergwan<strong>der</strong>n<br />

und Wintersport.<br />

In <strong>der</strong> Ortsmitte plant die Industriebau<br />

Imetaal die Errichtung eines Geschäftshauses<br />

mit Tiefgarage. Auf dem etwa<br />

2.500 m 2 großen Grundstück ist eine Mietfläche<br />

im EG und OG von etwa 2.800 m 2<br />

vorgesehen. Hier werden sich verschiedene<br />

Einzelhandelsmärkte nie<strong>der</strong>lassen, das<br />

Obergeschoss steht für Büroflächen zur<br />

Verfügung.<br />

Die ausgeschriebene Leistung beinhaltet<br />

die Erstellung eines Baugrubenverbaues<br />

auf einer Länge von etwa 100 m mit Verbauhöhen<br />

von bis zu 4 m. Dieser sollte<br />

im Bereich <strong>der</strong> angrenzenden Straßen als<br />

überschnittene Bohrpfahlwand, im Abschnitt<br />

<strong>der</strong> angrenzenden Nachbarbebauung<br />

(denkmalgeschütztes Haus) als<br />

Trägerbohlwand ausgeführt werden. Als<br />

Gründungselemente waren Vermörtelte<br />

Stopfsäulen vorgesehen.<br />

Durch <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> wurde eine alternative<br />

Lösung für den Verbau ausgearbeitet<br />

und die Gründung mittels Fertigmörtelstopfsäulen<br />

optimiert, wodurch sich zudem<br />

die Fundamentabmessungen reduzierten.<br />

Anstelle <strong>der</strong> geplanten Verbausysteme<br />

wurde eine aufgelöste Bohrpfahl wand mit<br />

Spritzbetonausfachung ausgeführt.<br />

Die drucklose Verfüllung umfasst ein Volumen<br />

von mehr als 11.500 m 3 , das <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>druckverfüllung (Drücke bis max.<br />

1 bar) liegt bei ca. 4.330 m 3 und das <strong>der</strong><br />

Injektion bei 1.340 m 3 .<br />

Verfüllung und Verpressung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Bohrarbeiten wurde eine<br />

Bachelor-Arbeit von Tobias Heine über<br />

eine Wirtschaftlichkeitsanalyse unterschiedlicher<br />

Bohrkronen beim Spülbohrverfahren<br />

mit Erfolg erstellt.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> Verfüllungen und Injektionen<br />

wurden stichprobenartig die<br />

einzelnen Bereiche mit gezielten Kontrollbohrungen<br />

nach dem Verbleib von Resthohlräumen<br />

untersucht. Unser Dank gilt<br />

<strong>der</strong> guten Zusammen arbeit mit allen Baubeteiligten.<br />

Rolf Sommer, NL Bochum<br />

Projektdaten<br />

Bauherr und Auftraggeber:<br />

RWE Service GmbH, Dortmund<br />

Leistungen:<br />

3 • ca. 17.000 m Verfüllung und Verpressung<br />

Zeitraum: Mai 2010 bis Februar <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Bochum<br />

Zur Ableitung von anfallendem Oberflächenwasser<br />

wurden zudem noch vier<br />

Sicker brunnen mit Tiefen bis 13 m hergestellt.<br />

<strong>Keller</strong> entwickelt Son<strong>der</strong>lösungen<br />

für eine Komplettbaugrube<br />

Durch die von <strong>der</strong> <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> GmbH<br />

projektierte und umgesetzte Lösung ergab<br />

sich für den Bauherrn eine deutliche<br />

Kosten- und Zeitersparnis. Somit konnte<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> dazu beitragen, dass das<br />

Projekt weiterhin termintreu abgewickelt<br />

werden kann.<br />

Wir danken allen Projektbeteiligten für die<br />

gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Alexan<strong>der</strong> Hofmann, NL Garching<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong> Projekte | 7


Neubau eines Gas- und Damfkraftwerkes (GUD) in Hürth<br />

Auf dem Gelände des Chemieparks Hürth<br />

Knapsack plant die STATKRAFT Markets<br />

GmbH den Neubau eines Gas- und<br />

Dampf kraftwerkes. Der geplante Neubau<br />

liegt nördlich <strong>der</strong> Kläranlage des Industrieparks<br />

Knapsack in Hürth, in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>rheinischen<br />

Bucht. Das Bebauungsgebiet<br />

ist geprägt durch die ehemalige Nutzung<br />

<strong>der</strong> Degussa als Kokshalde. Im Anschluss<br />

an diese Nutzung wurde das Areal großflächig<br />

mit Bauschutt und RCL-Materialien<br />

überschüttet, welche das heutige Grün-<br />

Herstellung eines Testfeldes<br />

mit Rüttelstopfsäulen<br />

dungsniveau <strong>der</strong> Baumaßnahme bilden.<br />

Die Schichtenfolge besteht im Wesentlichen<br />

aus gering tragfähigen Auffüllungen<br />

(Mächtigkeiten bis 13 m), bestehend<br />

aus umgelagerten Böden, in die Aschen,<br />

Kohlereste, Klärschlamm und Braunkoh-<br />

8 | Projekte<br />

le eingelagert sind, Lösslehm mit kiesigen<br />

Einlagerungen (Mächtigkeiten bis 2 m) und<br />

Terrassensedimenten des Rheins (Mächtigkeiten<br />

bis 13 m). Die im Folgenden unterlagernden<br />

tertiären Schichtfolgen aus Braunkohlen<br />

und Tertiärtonen werden von den<br />

sog. Grafenberger Schichten unterlagert.<br />

Das Baugebiet liegt im Einflussbereich von<br />

Sümpfungsmaßnahmen <strong>der</strong> RWE Power<br />

AG und ist tektonisch <strong>der</strong> Erbebenzone 2<br />

zuzuordnen. Das Gründungskonzept des<br />

Geotechnischen Büros Prof. Dr.-Ing. H.<br />

Düllmann GmbH, Aachen, sieht daher die<br />

Gründung <strong>der</strong> Haupt- und Nebengebäude<br />

des Kraftwerkes mittels Ortbetonbohrpfählen<br />

und Baugrundverbesserungsmaßnahmen<br />

nach dem Rüttelstopfverfahren<br />

vor. Zu diesem Zweck sollen vor Beginn<br />

<strong>der</strong> eigentlichen Baumaßnahme Probefel<strong>der</strong><br />

sowohl <strong>der</strong> Ortbetonbohrpfähle als<br />

auch <strong>der</strong> Rüttelstopfsäulen angelegt und<br />

beprobt werden. Im Auftrag <strong>der</strong> PORR<br />

Technobau und Umwelt GmbH, München,<br />

hat <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> ein Testfeld von<br />

16 Rüttelstopfsäulen à 15 m Länge hergestellt.<br />

Die Probebelastung wird an vier<br />

Säulen <strong>der</strong> Säulengruppe bis zu einer Last<br />

von max. 250 kN/m 2 durchgeführt und<br />

soll Absolut setzungen von 2,5 cm nicht<br />

überschreiten. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Probebelastung<br />

werden in Kürze bewertet.<br />

Hochwasserschutz am Rhein – Neubau Pol<strong>der</strong> Wörth-Jockgrim<br />

Um den Hochwasserschutz für die am<br />

Rhein lebenden Menschen zu verbessern,<br />

baut das Land Rheinland-Pfalz im Hinterland<br />

des <strong>der</strong>zeitigen Rheinhauptdeiches die<br />

Hochwasserrückhaltung Wörth-Jockgrim.<br />

Als Sicherungsmaßnahmen für die nördlich<br />

gelegenen Jägerhöfe bei <strong>der</strong> Flutung des<br />

Pol<strong>der</strong>s war seitens des Bauherrn vorgesehen,<br />

im Bereich einer Gewässerquerung<br />

eine Durchströmung des Deichkörpers zu<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

Dazu wurde <strong>der</strong> Grundwasserzustrom in<br />

Richtung <strong>der</strong> Jägerhöfe durch ein vertikales<br />

Dichtelement unterbunden, welches in<br />

Tiefenlagen zwischen etwa 16 und 18 m in<br />

den dort anstehenden sog. Oberen Zwischenhorizont<br />

einzubinden war.<br />

Von <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> GmbH wurde westlich<br />

des Neupotzer Altrheines auf einer<br />

Länge von ca. 60 m sowie östlich davon<br />

auf weiteren etwa 600 m jeweils eine<br />

Dichtwand im DSM-Verfahren mit 3-fach<br />

Paddel hergestellt. Auf <strong>der</strong> gesamten Länge<br />

wurde die Dichtwand ca. 1 m in den<br />

Oberen Zwischenhorizont – eine bindige<br />

Schicht aus Schluff-Tongemischen – eingebunden.<br />

Um die relativ großen Tiefen zu erreichen,<br />

die anstehende Decklage aus ca. 2–3 m<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> bislang ausgeführten<br />

Belastungsversuche und den sich<br />

auch hier abzeichnenden positiven Resultaten<br />

sind wir zuversichtlich, auch am o. g.<br />

Bauvorhaben die Rüttelstopfverdichtung<br />

für die Hauptaufgabe erfolgreich einsetzen<br />

zu können.<br />

Unser Dank gilt allen am Testfeld Beteiligten<br />

sowie unserem Auftraggeber.<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Statkraft Markets GmbH, Düsseldorf<br />

Auftraggeber: Porr Technobau und Umwelt<br />

GmbH, München<br />

Leistungen:<br />

• 240 m Rüttelstopfverdichtung<br />

• Design für Probebelastung und Testfeld<br />

Zeitraum: März bis April <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Bochum<br />

Christian Herweg, Bochum<br />

Schluff-Sandboden bzw. die unterlagernden<br />

sehr dicht gelagerten Kies-Sandgemische<br />

durchbohren und effektiv mit einer<br />

Zement-/Bentonitsuspension vermischen<br />

zu können, kam als Tragegerät für die<br />

Mischeinrichtung ein Liebherr LRB 155 mit<br />

einer Gesamtantriebsleistung von 450 kW<br />

zum Einsatz.<br />

In Altrheinnähe wurden in Tiefen von 14<br />

bzw. 16 m Holzhin<strong>der</strong>nisse angetroffen,<br />

welche nicht durchbohrt werden konnten.<br />

Diese Hin<strong>der</strong>nisse wurden landseitig mit<br />

<strong>der</strong> DSM-Wand umfahren.<br />

Die Qualität <strong>der</strong> Dichtwand wurde durch<br />

ein umfangreiches Prüfprogramm, welches<br />

durch den Planer in Zusammenarbeit mit<br />

dem Bodengutachter aufgestellt wurde,<br />

gesichert. Dieses enthielt im Wesentlichen<br />

die folgenden Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />

• Eignungsprüfungen <strong>der</strong> verwendeten<br />

Frisch suspension,<br />

• Eignungsprüfungen an Mischproben aus<br />

dem Material <strong>der</strong> Baugrundaufschlüsse<br />

und <strong>der</strong> Frischsuspension,<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong>


• Probeentnahmen zur Eigen- und Fremdüberwachung<br />

aus Suspension und Wand<br />

zur Prüfung <strong>der</strong> erreichten Durchlässigkeiten<br />

bzw. Druckfestigkeiten aus verschiedenen<br />

Wandtiefen,<br />

• automatische Aufzeichnung sämtlicher<br />

Herstellparameter,<br />

• Herstellung eines Probekastens mit Einbindung<br />

in die obere Schluff-Tonschicht<br />

und anschließendem Pumpversuch zur<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Einbindung bzw. <strong>der</strong><br />

Systemdichtigkeit,<br />

• optische Überprüfung <strong>der</strong> Dichtwände<br />

durch Freilegen (Probekasten).<br />

Wir gehen davon aus, dass die Anwohner<br />

dem nächsten Hochwasser gelassener<br />

entgegensehen können und danken allen<br />

Projektbeteiligten für die gute und erfolg-<br />

reiche Zusammenarbeit bei <strong>der</strong> Realisierung<br />

<strong>der</strong> anspruchsvollen Bauaufgabe.<br />

Projektdaten<br />

Norbert Schuhmacher, NL Renchen<br />

Bauherr: Land Rheinland-Pfalz; Struktur- und<br />

Genehmigungsdirektion Süd-Speyer; Neubaugruppe<br />

Hochwasserschutz Auftraggeber:<br />

Heinrich Scherer Bau GmbH, Germersheim<br />

Planung und Bauleitung: Ing.-Büro Wald und<br />

Corbe, Speyer Geo tech nik: Ing.-Gesellschaft<br />

Kärcher mbH, Wörth-Schaidt<br />

Leistungen:<br />

2 • 11.500 m Dichtwand im DSM-Verfahren;<br />

mittlere Einbautiefe 17,50 m<br />

• 30 m Liner-Einbau (Wandintegritätskontrolle)<br />

• 2 Hin<strong>der</strong>nisumfahrungen<br />

• 1 Probekasten mit Pumpversuch zur<br />

Feststellung <strong>der</strong> Systemdichtigkeit<br />

• 1 Probekastenfreilegung bis ins Grundwasser<br />

Zeitraum: Juli bis November 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Renchen<br />

Zukunft<br />

sicher<br />

gründen<br />

Dichtwand im DSM-Verfahren<br />

mit 3-fach Paddel<br />

Nutzen Sie unsere Erfahrung, unser Knowhow,<br />

unsere Ideen, unsere Verfahren und Lösungen.<br />

Wir beraten Sie gern!<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong> Projekte | 9


Bodenverfestigung für einen Sammleranschluss, Klärwerk Köhlbrandhöft, Hamburg<br />

Das bestehende Zulaufpumpwerk Köhlbrandhöft<br />

Süd in Hamburg soll durch ein<br />

zusätzliches Pumpwerk erweitert werden.<br />

Der hierfür vorgesehene Standort befindet<br />

sich neben dem bestehenden Klärwerk in<br />

ca. 10 m Entfernung zum Sammler Wilhelmsburg<br />

Süd, direkt an <strong>der</strong> Elbe. Das<br />

Soilcrete ® -Säulen und -Lamellen<br />

sichern Zulaufleitung<br />

neue Pumpwerk wird durch eine Zulaufleitung<br />

mit dem Sammler Süd verbunden<br />

und wurde durch Senkkastenbauweise mit<br />

einer Gründungstiefe von –20,65 m NN<br />

von unserem Autraggeber erstellt.<br />

Unsere Aufgabe war es, eine Soilcrete ® -<br />

Bodenverfestigung für den Bereich <strong>der</strong><br />

Zulaufleitung vom Senkkasten zum Sammler<br />

Süd herzustellen. Da <strong>der</strong> Sammler Wilhelmsburg<br />

Süd in Tübbingbauweise mit<br />

einem Außendurchmesser von ca. 4,40 m<br />

erstellt wurde, war es zwingend erfor<strong>der</strong>-<br />

10 | Projekte<br />

lich, den Sammler im Bereich des Querschlags<br />

zwischen Senkkasten und Sammler<br />

voll umfänglich in eine Bodenverfestigung<br />

zu betten.<br />

Laut Bodengutachten stehen in diesem<br />

Bereich Sande an, die mit schwachen Geschiebemergelbän<strong>der</strong>n<br />

durchsetzt sind.<br />

Bei <strong>der</strong> Herstellung einer<br />

Probesäule trafen wir<br />

den o. g. Baugrund an,<br />

doch bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

<strong>der</strong> ersten Produktionssäule<br />

stellten wir einen<br />

erheblich höheren Anteil<br />

des Geschiebemergels im<br />

Baugrund fest.<br />

Zur genaueren Bestimmung<br />

des Baugrundes<br />

wurden kurzfristig Drucksondierungen<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Keller</strong>-eigenen<br />

Sonde ausgeführt.<br />

Tatsächlich wich<br />

<strong>der</strong> angetroffene Baugrund<br />

vom Bemessungsprofil<br />

deutlich ab, so dass<br />

vier Stück zusätzliche Soilcrete ® -Säulen<br />

für die seitliche Bettung des Sammlers erfor<strong>der</strong>lich<br />

wurden. Weiterhin wurden die<br />

Soilcrete ® -Elemente unter dem vorhandenen<br />

Sammler um einen Meter tiefer hergestellt.<br />

Für die Bodenverfestigung stellten wir<br />

16 Stück Soilcrete ® -Vollsäulen mit einem<br />

Durchmesser von 3,50 m und 14 Stück<br />

Soilcrete ® -Lamellen mit einer Schenkellänge<br />

von 3,00 m und 48° Winkel her.<br />

Die Lamellen dienen <strong>der</strong> Einfassung des<br />

vorhandenen Sammlers. Die Bohrtiefen<br />

betrugen in diesem Bereich ca. 25 m. Zur<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Überschneidung<br />

<strong>der</strong> herzustellenden Säulen<br />

und Lamellen wurde jede Bohrung mittels<br />

Inklinometer vermessen sowie die Abweichung<br />

bei den Herstellparametern berücksichtigt<br />

und dem entsprechend ausgeführt<br />

(dynamische Planung).<br />

Zur Ausrichtung <strong>der</strong> Soilcrete ® -Lamellen<br />

wurde auf <strong>der</strong> Mittelachse des Sammlers<br />

eine Messwand errichtet, auf die die<br />

Richtung <strong>der</strong> Suspensionsdüse sowie <strong>der</strong><br />

Schwenkbereich mittels Laser projiziert<br />

und überprüft wurden.<br />

www.<strong>Keller</strong><strong>Grundbau</strong>.com<br />

Ihr Portal zu <strong>Keller</strong>-Unternehmen weltweit.<br />

In einem Zeitraum von Juni bis Juli 2010<br />

wurden so 716 m Bohrungen und 950 m 3<br />

Soilcrete ® -Bodenverfestigung hergestellt.<br />

Eine ständige Überwachung des Senkkastens<br />

und des Sammlers auf Hebungen und<br />

Setzungen zeigte keine Beeinträchtigung<br />

durch unsere Arbeiten.<br />

Mittlerweile sind die Arbeiten zum Anschluss<br />

des Senkkastens an das Siel erfolgreich<br />

fertiggestellt. Dabei konnte <strong>der</strong><br />

Ausbruch des Querschnittes durch die<br />

Soilcrete ® -Kubatur ohne Wasserzutritte<br />

problemlos erfolgen.<br />

Wir möchten uns für die sehr konstruktive<br />

und vertrauensvolle Zusammenarbeit,<br />

vor allem mit dem ARGE–Mitglied August<br />

Prien Bauunternehmung GmbH, sowie allen<br />

Projektbeteiligten bedanken, die dafür<br />

gesorgt haben, dass dieses nicht ganz alltägliche<br />

Projekt zur vollsten Kundenzufriedenheit<br />

erstellt werden konnte.<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Hamburger Stadtentwässerung<br />

Auftraggeber: ARGE Erweiterung Zulaufpump<br />

werk KW Köhlbrandhöft-Süd<br />

Leistungen:<br />

• 716 m Bohrungen<br />

3 ® • 950 m Soilcrete -Bodenverfestigung<br />

Zeitraum: Juni und Juli 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Dorfmark<br />

Hauke Meier, NL Dorfmark<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong>


Erweiterung des Krupp-Parks in Sichtweite <strong>der</strong> neuen ThyssenKrupp-Zentrale, Essen<br />

Mitten im Herzen <strong>der</strong> Kulturhauptstadt<br />

des Jahres 2010 (Essen) entsteht auf dem<br />

Gelände <strong>der</strong> ehemaligen Kruppschen Gussstahlwerke<br />

ein innerstädtisches Gebiet zur<br />

Erholung und Freizeitgestaltung. Dieses<br />

städtebauliche Projekt mit einer Fläche<br />

von 230 ha liegt am Rande <strong>der</strong> Innenstadt<br />

und wird als Krupp-Gürtel bezeichnet. Auf<br />

diesem zwischen 1945 und 2007 größtenteils<br />

brachliegenden Gelände befindet<br />

sich auch <strong>der</strong> neue Konzernsitz <strong>der</strong> Firma<br />

ThyssenKrupp. Der nördliche Teil des<br />

Krupp-Parks ist bereits fertiggestellt und<br />

<strong>der</strong> Natur nachempfunden. Neben einer<br />

Hügellandschaft und einem mit Regenwasser<br />

gespeisten See finden sich auch Sportanlagen<br />

sowie Spiel- und Grillplätze. Im<br />

jetzt geplanten südlichen Teil des Parks mit<br />

einer Fläche von 7 ha wird es eine hohe<br />

Dichte von Bäumen geben, jedoch auch<br />

Wiesen und Lichtungen.<br />

Bevor mit den Erd- und Begrünungsarbeiten<br />

begonnen werden kann, mussten<br />

jedoch vier Schächte des ehemaligen Berg-<br />

Projektdaten<br />

Bauherr und Auftraggeber:<br />

ThyssenKrupp Real Estate GmbH, Essen<br />

Leistungen:<br />

• 2.970 m Vollkronendrehbohrungen/<br />

Imloch-Hammerbohrungen<br />

• 108 m Kernbohrungen<br />

3 • ca. 800 m Verfüllbaustoff<br />

3 • 136,5 m Beton<br />

• 700 m Manschettenrohre<br />

• ca. 540 t Verpressgut<br />

Zeitraum: Juli 2010 bis Februar <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Bochum<br />

werks Vereinigte Sälzer & Neuack gesichert<br />

werden. Diese bis zu 100 m tiefen<br />

Schächte wurden Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

abgeteuft. Erst 100 Jahre später wurden<br />

sie zum Teil verfüllt und mit Betonplatten<br />

abgedeckt.<br />

Nach <strong>der</strong> Zerstörung <strong>der</strong> Kruppschen Industrieanlagen<br />

im zweiten Weltkrieg wurden<br />

die Reste demontiert und zum Teil<br />

über die Schachtköpfe verbracht. So entstanden<br />

bis zu 10 m mächtige Auffüllungen,<br />

die großflächig mit Fundament- und<br />

Bauteilresten durchsetzt sind.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> z. T. massiven Betonhin<strong>der</strong>nisse<br />

stellten sich die Bohrarbeiten für die<br />

Verfüll- und Injektionsmaßnahmen sehr<br />

schwierig dar. Durch eingelagerte Stahlträger<br />

und -schienen gab es nicht nur<br />

einen extremen Bohrkronenverschleiß,<br />

son<strong>der</strong>n auch Werkzeugverluste zu beklagen.<br />

Durch teilweises Neuansetzen <strong>der</strong><br />

Bohrungen bzw. Verfahrensanpassungen<br />

konnten die erfor<strong>der</strong>lichen Bohrungen mit<br />

hohem Aufwand hergestellt werden.<br />

Für den mit 17 m 2 Querschnitt größten<br />

und mit 104 m tiefsten <strong>der</strong> vier Schächte<br />

(Maschinenschacht) wurde als Nebenangebot<br />

eine vorlaufende Verdichtungsinjektion<br />

(Compaction Grouting) angeboten<br />

und beauftragt. Mit diesem Verfahren sollten<br />

die Injektionsmengen über Manschettenrohre<br />

reduziert und somit die Wirtschaftlichkeit<br />

des Verfahrens nachgewiesen<br />

werden. Zusätzlich war <strong>der</strong> Einbau von<br />

Schwingsaiten-Druckaufnehmern geplant,<br />

die Aufschluss über die Druckverteilung im<br />

Schachtquerschnitt während <strong>der</strong> Vorverdichtung<br />

geben können.<br />

Nachdem die Lage des Schachtes durch<br />

Schrägbohrungen orientiert worden war,<br />

kamen senkrechte Kernbohrungen zur<br />

Ausführung, um die Schachtabdeckung des<br />

Maschinenschachtes für die nachfolgende<br />

Verdichtungsinjektion zu öffnen. Bei <strong>der</strong><br />

Herstellung dieser Bohrungen stellte sich<br />

heraus, dass die Schachtsäule unter dem<br />

Schachtdeckel 17 m unverfüllt anstand. Im<br />

Zuge <strong>der</strong> nun notwendigen Verfahrensanpassung<br />

wurde <strong>der</strong> angetroffene Hohlraum<br />

mit ca. 137 m 3 Beton verfüllt und<br />

stabilisiert.<br />

Die Sicherung <strong>der</strong> vier Schächte erfolgte<br />

anschließend planmäßig über Manschettenrohre,<br />

die bis zu einer Tiefe von 40 m<br />

in den jeweiligen Schachtkopf eingebaut<br />

wurden. Nach einer Vorverfüllung <strong>der</strong><br />

Erkundungsbohrungen wurden die Manschettenrohre<br />

mit einer Zementsuspension<br />

bis zum vorgegebenen Druck niveau<br />

beaufschlagt.<br />

Schachtsicherungen mittels Verfüllung<br />

und Compaction Grouting<br />

Insgesamt konnten über 3.100 m Bohrungen,<br />

800 m 3 Verfüllbaustoff und 540 t Blitzdämmer<br />

und Zement eingebracht werden.<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> Arbeiten wurden<br />

Ausgasungsrohre zentrisch in die Schächte<br />

eingebaut, die eine Überwachung <strong>der</strong><br />

Methangas-Konzentrationen ermöglichen<br />

sollen. Der Kopf besteht aus einer gasdichten<br />

Messarmatur, die durch Kanal- und<br />

Schachtringe vor Tagwasser geschützt<br />

wird. Die aufgelegten Schachtdeckel werden<br />

in wenigen Jahren die einzigen Zeitzeugen<br />

für die industrielle Vergangenheit<br />

des Krupp-Gürtels sein.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich<br />

bei allen Projektbeteiligten bedanken.<br />

Volker Meyer, NL Bochum<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong> Projekte | 11


Ausbau <strong>der</strong> A3 am Nadelöhr bei Köln<br />

Derzeit wird die A 3 zwischen den Anschlussstellen<br />

Köln-Dellbrück und -Mülheim<br />

ausgebaut. Hier ist die Autobahn<br />

extrem eng. Der Verkehr fließt über drei<br />

verengte Fahrstreifen pro Fahrtrichtung. Es<br />

gibt keine Standstreifen, und daher führen<br />

selbst kleine Beeinträchtigungen oft zum<br />

Verkehrsstillstand.<br />

Soilcrete ® -<br />

Tiefergründungsarbeiten<br />

Seit 2010 steht <strong>der</strong> eigentliche A 3-Ausbau<br />

im Vor<strong>der</strong>grund, und 2012 will <strong>der</strong> Landesbetrieb<br />

Straßenbau NRW den dann<br />

achtstreifigen Abschnitt für den Verkehr<br />

freigeben. Bis dahin werden drei Unterführungen<br />

(S-Bahn, Güterzugstrecke und die<br />

Straße „Am Springborn“) verlängert sowie<br />

drei Brücken beseitigt und durch längere<br />

ersetzt (Berliner Straße, Flachsroster Weg<br />

und Anschlussstelle Köln-Mülheim) sein.<br />

Die A 3 zwischen dem Autobahndreieck<br />

Heumar und dem Autobahnkreuz Leverkusen<br />

ist <strong>der</strong> Basisabschnitt für den Kölner<br />

Ring und geht auf die Mitte <strong>der</strong> 1930er zurück.<br />

Bereits Mitte <strong>der</strong> 1980er war hier die<br />

Autobahn sechsspurig, weitgehend jedoch<br />

ohne die üblichen Standards. Der Ausbau<br />

auf acht Fahrstreifen erfolgt in Abschnitten<br />

von Süden nach Norden. Einige Teilstücke<br />

<strong>der</strong> A 3 gehören zu den meist befahrenen<br />

12 | Projekte<br />

Straßen Deutschlands. Zwischen dem<br />

Kreuz Köln-Ost und dem Anschluss Köln-<br />

Dellbrück verkehrten im Jahr 2010 mit<br />

durchschnittlich 176.400 Fahr zeugen/Tag<br />

die meisten Verkehrsteilnehmer in Nordrhein-Westfalen.<br />

Bei Bau-km 134-737 überquert die Autobahn<br />

die S-Bahnstrecke <strong>der</strong> DB.<br />

Im Rahmen des Ausbaus ist hier<br />

<strong>der</strong> Abbruch und Neubau des<br />

Querungsbauwerkes vorgesehen.<br />

Die bestehende Fundamentierung<br />

kann jedoch nicht zurückgebaut<br />

werden. Die neue Fundamentierung<br />

wird dementsprechend auf<br />

die bestehende aufgesetzt.<br />

Zwischenräume zwischen den<br />

Fundamenten sollten ausgehoben<br />

und durch Magerbeton tragfähig verfüllt<br />

werden. Im Fortgang <strong>der</strong> Planungen wurde<br />

festgestellt, dass dieser Austausch mit<br />

Magerbeton aufgrund <strong>der</strong> örtlichen Randbedingungen<br />

nicht realisierbar ist. Vor diesem<br />

Hintergrund wurde geprüft, ob eine<br />

Verfestigung des bestehenden Untergrundes<br />

mittels Düsenstrahlverfahren möglich<br />

ist. Die vorhandenen Auffüllungen und<br />

insbeson<strong>der</strong>e die darunter anstehenden<br />

Neubau eines Gewächshausbetriebes in Grevenbroich-Neurath<br />

In Grevenbroich-Neurath plant die Landgard<br />

Obst & Gemüse GmbH & Co. KG,<br />

Bornheim, auf einem Gelände südlich des<br />

RWE Kraftwerks Grevenbroich-Neurath<br />

den Bau eines Gewächshauses nebst aller<br />

Betriebsgebäude. Das Baugebiet umfasst<br />

insgesamt 10,5 ha Grundfläche und befindet<br />

sich im Bereich von großflächigen<br />

Verkippungen des ehemaligen Braunkohletagebaus.<br />

Das Gebiet wurde vor 1915<br />

ausgekohlt und bis 1929 um ca. 40 m Höhe<br />

auf das heutige Geländeniveau wie<strong>der</strong>-<br />

verfüllt. Im ersten Abschnitt <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

werden zunächst die nördlichen<br />

Gewächshäuser sowie alle zugehörigen erfor<strong>der</strong>lichen<br />

betriebstechnischen Anlagen,<br />

Wärmespeichertanks und Betriebshäuser<br />

errichtet. Ein später folgen<strong>der</strong> zweiter Bauabschnitt<br />

soll die Gewächshäuserkapazität<br />

auf das Doppelte erhöhen und den Bau<br />

zusätzlicher betriebstechnischer Anlagen<br />

erfor<strong>der</strong>n. Aufgrund <strong>der</strong> tief reichenden,<br />

zum größten Teil nur gering tragfähigen<br />

Auffüllungen ist eine Bebauung nur nach<br />

Hochflutsedimente sind nicht zur Aufnahme<br />

von Lasten aus <strong>der</strong> Gründung einer<br />

Brücke geeignet. Nach Feststellung <strong>der</strong><br />

Verfahrenseignung wurde die Firma <strong>Keller</strong><br />

mit <strong>der</strong> Durchführung einer Düsenstrahlgründung<br />

nach dem Soilcrete ® -Verfahren<br />

beauftragt.<br />

Trotz eng gesteckter Ausführungstermine<br />

und <strong>der</strong> logistisch anspruchsvollen Andienung<br />

<strong>der</strong> Baustelle konnten die Düsarbeiten<br />

in ca. zwei Wochen erfolgreich<br />

ausgeführt und abgeschlossen werden. Im<br />

Augenblick werden die Schal- und Betonierarbeiten<br />

an den Brückenfundamenten<br />

durchgeführt und stehen kurz vor dem<br />

Abschluss, so dass die zweite Fahrbahnhälfte<br />

dieses Autobahnteilabschnittes bald<br />

in Angriff genommen werden kann.<br />

Wir danken allen Projektbeteiligten und<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Baustellenmannschaft für<br />

die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Frank Ludwig, NL Bochum<br />

Projektdaten<br />

Auftraggeber:<br />

Arge A3 Köln-Mülheim – Köln-Dellbrück<br />

Leistungen:<br />

• 505 m<br />

unter Brückenwi<strong>der</strong>lager<br />

3 Soilcrete-Tiefergründung<br />

Zeitraum: Februar <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Bochum<br />

Baugrundverbesserungsmaßnahmen möglich.<br />

Zudem neigen die bindigen Auffüllungen<br />

und die locker gelagerten Sandschichten<br />

des Braunkohletagebaus zu Setzungen<br />

infolge Konsolidation und Eigenverdichtung<br />

aus Überlagerung. Für den Bereich<br />

des Gewächshauses sind nur geringe Setzungen<br />

aus <strong>der</strong> sehr leichten Aluminium-<br />

Stän<strong>der</strong>kostruktion zu erwarten.<br />

In diesem Bereich ergeben sich die Setzungen<br />

fast ausschließlich aus den Langzeitverformungen<br />

des Unter grundes. Sie sind<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong>


daher für den Nachweis <strong>der</strong> Gebraustauglichkeit<br />

von untergeordneter Relevanz.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> technischen Betriebsanlagen,<br />

des Wärmespeichertanks sowie <strong>der</strong><br />

Betriebshallen sind jedoch, bedingt durch<br />

die deutlich höheren Gebäude lasten, zusätzliche<br />

Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich. Zu diesem<br />

Zweck wurde <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> damit<br />

beauftragt, die wenig tragfähigen Auffüllungen<br />

im Bereich <strong>der</strong> geplanten Bauwerke<br />

mittels Rüttelstopfverdichtung zu verbessern.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Geotechnischen<br />

Büro Dr. Koppelberg & Gerdes<br />

GmbH, Moers, wurde ein Gründungskonzept<br />

erarbeitet, welches die Flachgründung<br />

Projektdaten<br />

Bauherr und Auftraggeber: Landgard Obst-<br />

und Gemüse GmbH & Co. KG, Bornheim<br />

Leistungen:<br />

• ca. 11.900 m Rüttelstopfsäulen<br />

Zeitraum: Januar bis März 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Bochum<br />

Bodensanierung im Stadtpark Senden<br />

Im Bereich des heutigen Stadtparks in<br />

Senden befindet sich das Gelände eines<br />

ehemaligen Industriebetriebes. An den<br />

holzverarbeitenden Betrieb war ein Imprägnierwerk<br />

u. a. für Telegraphenmasten<br />

angeschlossen. Durch die damaligen<br />

Arbeitsprozesse sowie die verbliebenen<br />

Tauchbecken und Reststoffe, die Mitte des<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>ts haldiert und mit Erdreich<br />

abgedeckt wurden, gelangten große Mengen<br />

Schwermetalle in den Untergrund.<br />

Über die Jahre entstand durch die erhebliche<br />

Belastung des Bodens mit Arsen und<br />

Quecksilber eine hohe Schadstoffbelastung<br />

des bis ca. 1 m unter Gelände anstehenden<br />

Grundwassers. Um eine weitere<br />

Ausbreitung des Grundwasserschadens zu<br />

vermeiden sowie die Ursache des Schadstoffeintrags<br />

zu beheben, wurde die Sanierung<br />

des ehemaligen Industriegeländes<br />

eingeleitet. Das Sanierungskonzept des<br />

planenden Ingenieurbüros sah einen Vollaushub<br />

des belasteten Materials vor.<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Stadt Senden Auftraggeber: Geiger<br />

Umweltsanierung GmbH, München Planung<br />

und Projektsteuerung: R & H Umwelt GmbH,<br />

Nürnberg<br />

Leistungen:<br />

• 400 m DSV-Dichtwand, Düslänge: ca. 23 m<br />

• 120 m Anschluss <strong>der</strong> Dichtwand an Spundwandprofile<br />

Zeitraum: Juli bis September 2010<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, Garching<br />

<strong>der</strong> genannten Bauwerke<br />

ermöglicht und die Setzungen<br />

infolge <strong>der</strong> Gebäudelasten<br />

auf ein verträgliches<br />

Maß reduziert.<br />

Ziel und Zweck <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

zur Baugrundverbesserung<br />

war es, die<br />

Auffüllungsschichten bis<br />

in eine Tiefe von bis zu<br />

10 m unter Fundament<br />

zu homogenisieren und<br />

den Baugrund hinsichtlich<br />

seiner Verformungseigenschaften<br />

zu verbessern.<br />

In rund 30 Arbeitstagen wurden mit zwei<br />

Geräteeinheiten ca. 6.500 m 2 Gründungsfläche<br />

durch <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> mittels<br />

Rüttelstopfsäulen ertüchtigt. Der Steifemodul<br />

<strong>der</strong> anstehenden Auffüllungen<br />

konnte etwa um den Faktor 3,5 auf bis zu<br />

25 MN/m 2 erhöht werden. Die Gründung<br />

<strong>der</strong> gewichtigeren Bauwerke konnte hier-<br />

Die vor Ort anstehenden Kiese und Sande<br />

werden in Tiefenlagen von 22 m unter<br />

GOK von schwach durchlässigen Tonsteinschichten<br />

unterlagert. Um einen Geländeaushub<br />

bis ca. 7 m unter GOK, 6 m<br />

unter dem Grundwasserspiegel, durchführen<br />

zu können, wurde eine in den<br />

abdichtenden Untergrund einbindende<br />

Bau grubenumschließung ausgeschrieben.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> notwendigen Aushubgeometrie<br />

war die Dichtwand zusätzlich als<br />

statischer Verbau auszubilden. Die Baugrubenumschließung<br />

wurde als Kombination<br />

aus verankerten Spundwänden mit<br />

angeschlossener Dichtwand geplant.<br />

Zur Ausführung gelangte ein Nebenangebot<br />

<strong>der</strong> Firma <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>, das insbeson<strong>der</strong>e<br />

eine Optimierung <strong>der</strong> ausgeschriebenen<br />

Verbauelemente beinhaltete.<br />

Als Dichtwand wurde von <strong>Keller</strong> eine DSV-<br />

Wand im Soilcrete ® -Verfahren hergestellt.<br />

Vor Ort waren zwei Großbohrgeräte eingesetzt,<br />

um die gefor<strong>der</strong>ten Bohrtiefen bis<br />

in den abdichtenden Untergrund zu erreichen.<br />

Die Bohrgenauigkeit wurde durch<br />

Bohrmast- und Inklinometervermessung<br />

geprüft. Bei Bohrtiefen bis max. 23,5 m<br />

wurden Bohrabweichungen in einer Größenordnung<br />

von etwa 0,4 % festgestellt.<br />

Durch das Ineinan<strong>der</strong>-Verschwenken <strong>der</strong><br />

Soilcrete ® -Körper und große Überschnittbereiche<br />

wurde den Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Systemdichtigkeit Rechnung getragen.<br />

Homogenisierung des Baugrundes<br />

mittels Rüttelstopfverdichtung<br />

durch ohne weitere Maßnahmen vollzogen<br />

werden.<br />

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen<br />

Projektbeteiligten für das reibungslose<br />

Miteinan<strong>der</strong> und hoffen auch in Zukunft<br />

auf eine gute Zusammenarbeit.<br />

Christian Herweg, NL Bochum<br />

Zur Einhaltung <strong>der</strong> Sanierungszielwerte<br />

sind erhebliche, kostenintensive Reinigungsverfahren<br />

für das anfallende Grund -<br />

wasser nötig. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Belastung<br />

des Grundwassers wurden strenge<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die umschließenden<br />

Ver bau-/Dichtwände gestellt, um die auftretenden<br />

Restwassermengen zu minimieren.<br />

Soilcrete ® -Dichtwand zur<br />

Sicherung von Altlasten<br />

Unser Dank gilt allen Baubeteiligten sowie<br />

unserem Bauherrn.<br />

Wolfgang Wiesnet, NL Garching,<br />

und Gunther Niemetz, NL Franken<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong> Projekte | 13


Bemessungsunterschiede von Baugrundverbesserungen und Tiefgründungen<br />

Allzu oft stellt sich die Frage, wie eine<br />

Baugrundverbesserung mit starren Elementen,<br />

wie z. B. Betonsäulen, zu bemessen<br />

ist und wo die Unterschiede zu einer<br />

Tiefgründung liegen. Die Bemessung von<br />

Pfahlgründungen ist in <strong>der</strong> DIN EN 1997<br />

normativ geregelt. Darin werden verschiedene<br />

Bemessungsverfahren zugelassen,<br />

die hauptsächlich auf den Ergebnissen<br />

von statischen Pfahlprobebe lastungen<br />

Unsere Erfahrung bei <strong>der</strong> Be-<br />

messung und Ausführung von<br />

Baugrundverbesserungen sichert<br />

technisch und wirtschaftlich<br />

optimale Lösungen für Flach-<br />

gründungen auf weichen Böden.<br />

beruhen. Am häufigsten werden sicherlich<br />

die Pfahlmantelreibungs- und Spitzenwi<strong>der</strong>standswerte<br />

<strong>der</strong> EA-Pfähle verwendet.<br />

Mit diesen Werten lässt sich <strong>der</strong><br />

Grenzzustand <strong>der</strong> Tragfähigkeit eines Einzelpfahls<br />

beschreiben, und sie erlauben<br />

auch eine „vorsichtige Abschätzung“ <strong>der</strong><br />

zu erwartenden Pfahlkopfsetzung.<br />

Baugrundverbesserungen werden immer<br />

dann durchgeführt, wenn die mechanischen<br />

Eigenschaften des anstehenden Bodens<br />

für eine Flachgründung zu schlecht<br />

sind und „verbessert“ werden müssen.<br />

14 | Verfahren<br />

Für die Grenzzustandsnachweise von<br />

Flach gründungen interessieren aber nicht<br />

die einzelnen baugrundverbessernden<br />

Elemente, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> verbesserte Baugrund<br />

mit den – als homogen abstrahierten<br />

– verbesserten Eigenschaften.<br />

Obwohl also die Grenzzustandsnachweise<br />

nicht für die Baugrundverbesserung,<br />

son<strong>der</strong>n für die Flachgründung zu<br />

führen sind, bedeutet das nicht, dass bei<br />

Entwurf und Bemessung bodenmechanische<br />

Regeln unbeachtet bleiben dürfen.<br />

Vielmehr bedarf es zwingend eines in sich<br />

schlüssigen und wi<strong>der</strong>spruchsfreien bodenmechanischen<br />

Modells, mit dem die<br />

Verbesserungsfaktoren <strong>der</strong> Bodenparameter<br />

ermittelt werden können. Boden,<br />

Bauwerk und das vorgesehene Verbesserungsverfahren<br />

sind dabei wichtige Aspekte,<br />

die auch hinsichtlich ihrer Wechselwirkung<br />

und gegenseitigen Beeinflussung<br />

untersucht werden müssen. Hierfür kann<br />

zum Beispiel das erweiterte Priebe-Verfahren<br />

für starre Säulen eingesetzt und<br />

bei Bedarf auch um FE-Berechnungen ergänzt<br />

werden. Ganz wichtig ist es dabei<br />

zu bedenken, dass FE-Berechnungen in<br />

<strong>der</strong> Praxis nur sehr schwer prüfbar und<br />

fehleranfällig sind und deswegen niemals<br />

ohne „konventionelle“ analytische Gegenrechnung<br />

erfolgen sollten.<br />

Es liegt also in <strong>der</strong> Verantwortung des<br />

Ingenieurs, nicht nur eine normgerechte,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem auch eine bodenme-<br />

chanisch richtige Bemessung unter Beachtung<br />

aller projektspezifischen Randbedingungen<br />

durchzuführen. Oft ist dies nur<br />

möglich, wenn auch die Eigenschaften des<br />

zu gründenden Bauwerks berücksichtigt<br />

werden, da sie nicht selten das Verhalten<br />

<strong>der</strong> Gründungselemente signifikant beeinflussen.<br />

Es ist daher wichtig bei <strong>der</strong> Bemessung von<br />

starren Säulen (z. B. VBS-Verdrängungsbetonsäulen,<br />

CMC-Controled Modules<br />

Columns, STS-Stabilisierungssäulen), immer<br />

das Gesamtmodell zu betrachten<br />

(Bauwerk-Boden-Säule), bevor statische<br />

Berechnungen mit Baugrundverbesserungen<br />

bzw. pfahlartigen Elementen erfolgen<br />

können. Ganz gleich, wie wir aber letztlich<br />

Begriffe und Nachweisverfahren definieren,<br />

bleiben die mechanischen Grundlagen<br />

doch immer dieselben.<br />

Mit <strong>der</strong> langjährigen und umfangreichen<br />

Erfahrung bei <strong>der</strong> Bemessung und Ausführung<br />

von Baugrundverbesserungen<br />

findet <strong>Keller</strong> immer die technisch und<br />

wirtschaftlich optimale Lösung für Flachgründungen<br />

auf weichen Böden. Das<br />

Technische Büro berät und unterstützt<br />

Sie dabei gern.<br />

Mario Andreas, <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong>,<br />

Technisches Büro, Offenbach<br />

Nutzen Sie unser Potenzial !<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> verwirklicht<br />

Lösungen von Baugrund- und<br />

Grundwasserproblemen in<br />

aller Welt. Die Abwicklung<br />

komplexer <strong>Grundbau</strong>aufgaben<br />

unter Verwendung selbstentwickelter<br />

Verfahren ist unsere<br />

Stärke.<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong>


Neuordnung <strong>der</strong> Sparte Komplettbaugruben im Hause <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong><br />

An dieser Stelle möchten wir Sie über<br />

eine interne Neugruppierung im Hause<br />

<strong>der</strong> <strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> GmbH informieren.<br />

Damit wir auch weiterhin für Ihre interessanten,<br />

komplexen geotechnischen Fragestellungen<br />

Lösungen anbieten und auch<br />

ausführen dürfen, haben wir unsere Kernkompetenzen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Baugruben<br />

neu strukturiert. Somit ist es unseren lokalen<br />

Ansprechpartnern in den jeweiligen<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen möglich, sehr flexibel<br />

die entsprechenden Baugrubenkonzepte,<br />

abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse, zu erarbeiten.<br />

Die nachfolgenden Beispiele sollen<br />

unsere Leistungsfähigkeit und auch Kreativität<br />

bei <strong>der</strong> Lösungsfindung bei umfangreichen<br />

Baugrubenprojekten verdeutlichen.<br />

Baugruben mit unterschiedlichen<br />

Sicherungsverfahren<br />

Baugrubensicherung mit Nagelwänden und die<br />

Sicherung hochbelasteter Fundamente in einem Stahlwerk<br />

Mit dem kombinierten Einsatz von Nagelwänden<br />

und dem Soilcrete ® -Verfahren<br />

können innerhalb bestehen<strong>der</strong> Gebäudestrukturen<br />

komplizierte Baugrubengeometrien<br />

realisiert werden. Dabei werden<br />

mit den Soilcrete ® -Körpern Gebäudeteile<br />

(Stützen, Wände etc.) gesichert.<br />

Baugrubensicherung mittels Trägerverbau mit Holz- und<br />

Soilcrete ® -Ausfachung sowie Grundwasserhaltung<br />

Die Anwendung des Soilcrete ® -Verfahrens<br />

ermöglicht auch die wasserdichte Ausführung<br />

von Trägerwänden, wie oben gezeigt.<br />

Somit können sehr wirtschaftliche Lösun-<br />

Kernkompetenzen im Bereich<br />

Baugruben neu strukturiert<br />

gen realisiert werden, sofern ein abgestimmter<br />

Geräteeinsatz möglich ist.<br />

Herstellen von Trogbaugruben im Soil-Mix-Verfahren<br />

(TSM und DSM) einschließlich Erdbau und Wasserhaltung<br />

An Stelle <strong>der</strong> klassischen Elemente zur<br />

Erstellung wasserdichter Baugruben, wie<br />

Spundwände und überschnittene Pfahlwände,<br />

können Soil-Mix-Verfahren eingesetzt<br />

werden. Bei diesen Verfahren werden<br />

Bindemittelsuspensionen mechanisch o<strong>der</strong><br />

hydraulisch in den anstehenden Baugrund<br />

eingemischt. Es entsteht so eine Erdbetonwand,<br />

die sowohl als Dichtwand o<strong>der</strong> als<br />

statisch wirksame Verbauwand eingesetzt<br />

werden kann. Aufgrund <strong>der</strong> sehr geringen<br />

Durchlässigkeiten dieser Elemente können<br />

damit wasserdichte Baugrubenwände erstellt<br />

werden.<br />

Aktuelles Beispiel einer aufgelösten Pfahlwand (siehe auch<br />

Bericht über Baugrube Schliersee in dieser <strong>Ausgabe</strong>)<br />

Baugruben zur Sanierung<br />

von Umweltschäden<br />

Gerät Soilcrete ® -Herstellung<br />

Ansicht Sanierungsbaugrube<br />

Für die Sicherung und / o<strong>der</strong> Sanierung<br />

von Umweltschäden werden Dichtwände<br />

o<strong>der</strong> Verbauwände benötigt. Auch für<br />

diese Bauaufgabe lassen sich verschiedene<br />

Verfahren gut miteinan<strong>der</strong> kombinieren. Je<br />

nach Aufgabenstellung können Spundwände<br />

eingesetzt o<strong>der</strong> Dicht- und Verbauwände<br />

im Soil-Mix-Verfahren o<strong>der</strong> Soilcrete ® -<br />

Verfahren hergestellt werden.<br />

Ausführung komplexer<br />

Unterfangungen im Zuge<br />

von Komplettbaugruben<br />

Beispiel für eine komplizierte Unterfangung<br />

Die Ausführung komplexer Unterfangungsmaßnahmen<br />

mit dem Soilcrete ® -Verfahren<br />

ist in vielen Fällen ein wichtiger Bestandteil<br />

von kompletten Baugrubenlösungen. Mit<br />

dem Soilcrete ® -Verfahren verfügen wir<br />

über eine sehr flexibel einsetzbare Technologie,<br />

um unter schwierigsten Bedingungen<br />

Unterfangungen innerhalb und außerhalb<br />

von Gebäuden auszuführen.<br />

Planung und Ausführung von Baugruben innerhalb<br />

bestehen<strong>der</strong> Industrieanlagen<br />

Innerhalb bestehen<strong>der</strong> Industrieanlagen<br />

mit ihren beengten Platzverhältnissen<br />

und oftmals komplizierten Leitungsführungen<br />

ist es immer eine sehr anspruchsvolle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, tiefe Baugruben<br />

zu realisieren. Zudem darf <strong>der</strong> laufende<br />

Betrieb nicht unterbrochen werden. Mit<br />

dem Einsatz des Soilcrete ® -Verfahrens und<br />

<strong>der</strong> Kombination an<strong>der</strong>er Verbauelemente<br />

können für diese Aufgaben die bedarfsgerechten<br />

Lösungen angeboten werden.<br />

Wir freuen uns darauf, an Ihren interessanten<br />

Projekten mitwirken zu dürfen!<br />

Gunther Niemetz, NL Franken<br />

<strong>Keller</strong> <strong>fenster</strong> 10/ <strong>2011</strong> Verfahren | 15


Sanierung des Parkhotels in Mont Pèlerin, Schweiz<br />

Mit <strong>der</strong> Sanierung des Luxushotels auf <strong>der</strong><br />

Höhe des Genfer Sees wird ein Traum war.<br />

Die neue Eigentümerin, die Swiss Development<br />

Group (SDG), verfolgt das Ziel, dem<br />

Gebäude sein ursprüngliches Aussehen zurückzugeben.<br />

Das berühmte Parkhotel wurde im Jahr 1907<br />

in <strong>der</strong> Gemeinde Chardonne (Mont Pèlerin)<br />

gebaut. Damals galt es schon als Luxushotel,<br />

mit seinem unvergleichlichen Blick auf den<br />

Genfer See. Lei<strong>der</strong> wurde das Gebäude zehn<br />

Jahre später von einem Brand verwüstet.<br />

Spektakuläre Sprengarbeiten an<br />

denkmalgeschütztem Luxuxhotel<br />

Die Kernsanierung begann im Juni 2010, und<br />

die Gesamtabnahme des Gebäudes ist für Juli<br />

2012 geplant. Unser Auftraggeber war das<br />

Erdbau-Unternehmen LMT Exploitation SA.<br />

Die Sprengarbeiten fanden im Oktober 2010<br />

statt und waren auf sechs Arbeitszonen verteilt.<br />

Ziel unserer Arbeit war, nicht mehr sanierungsfähige<br />

Gebäudeteile zu sprengen, ohne<br />

dass die verschiedenen Berufsstände (Erdbau,<br />

Hochbau, Tiefbau, Sanierung usw.) ihre Arbeiten<br />

einstellen o<strong>der</strong> unterbrechen mussten.<br />

Zwei Mannschaften waren zur Ausführung unserer<br />

Arbeiten bzw. zur Einhaltung <strong>der</strong> Termine<br />

nötig.<br />

Da das Gebäude sehr empfindlich und dazu<br />

denkmalgeschützt war, wurde ein geologisches<br />

Büro (BEG) beauftragt, die Sprengungen mit<br />

Seismographen zu überwachen. Die Erschütterungsgrenze<br />

war wegen <strong>der</strong> Empfindlichkeit<br />

<strong>Keller</strong> - Publikationen auf DVD<br />

Mit dieser DVD erhalten Sie eine umfangreiche<br />

Sammlung von Verfahrensbeschreibungen,<br />

Bau stellen berich ten und Fachpublikationen in<br />

unterschiedlichen Sprachen. Die aktuelle <strong>Ausgabe</strong><br />

können Sie über unsere Internet seite anfor<strong>der</strong>n.<br />

www.<strong>Keller</strong><strong>Grundbau</strong>.com<br />

16 | Projekte<br />

des Gebäudes und nach <strong>der</strong> Schweizer Norm<br />

auf eine maximale Schwinggeschwindigkeit von<br />

15 mm/s festgelegt. Unser Sprengschema war<br />

also in Bezug auf diese Vorschriften angepasst:<br />

Pro Sprengung benutzten wir 20 Zün<strong>der</strong> mit<br />

einem Bohrraster 1 x 1 m und zwischen 35 und<br />

40 kg Sprengstoff. Die Bohrlängen erreichten<br />

4 m und das Aushubvolumen pro Sprengung<br />

konnte bis 100 m 3 betragen. Die Geologie und<br />

das Gestein des Mont Pèlerin sind sehr interessant:<br />

„La Poudingue du Mont Pèlerin“ ist ein<br />

sehr kompaktes, rötliches Gestein, welches bei<br />

einem konventionellen Aushub hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den Erdbauer stellt und praktisch<br />

nicht mittels Stemmbagger zerkleinert werden<br />

kann.<br />

In dieser Region verfügen wir über Erfahrungen,<br />

da wir in <strong>der</strong> Vergangenheit schon Sprengarbeiten<br />

für die Sanierung eines Luxushotels in<br />

<strong>der</strong> Nachbarschaft ausgeführt haben.<br />

Die Sprengarbeiten waren Mitte März <strong>2011</strong> beendet.<br />

Der Gesamtaushub betrug 17.500 m 3 .<br />

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen<br />

Baubeteiligten für die gute Zusammenarbeit<br />

bedanken.<br />

Mathieu Burgun, <strong>Keller</strong>-MTS, Schweiz<br />

Projektdaten<br />

Bauherr: Swiss Development Group (SDG)<br />

Auftraggeber: LMT Exploitation SA<br />

Leistungen:<br />

3 • 17.500 m Aushub durch Sprengarbeiten mit 7.500 kg<br />

Sprengstoff und 4.000 Zün<strong>der</strong><br />

• Geräte: TAMROCK Commando DHA 500 S und<br />

TAMROCK Commando 300<br />

Zeitraum: Oktober 2010 bis März <strong>2011</strong><br />

<strong>Keller</strong>-MTS, Schweiz<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> GmbH<br />

Deutschland<br />

Hauptverwaltung · Offenbach<br />

Kaiserleistraße 44 · Postfach 100664<br />

63006 Offenbach<br />

Tel. +49 69 8051-246<br />

Fax +49 69 8051-284<br />

E-mail: Info@<strong>Keller</strong><strong>Grundbau</strong>.com<br />

www.<strong>Keller</strong><strong>Grundbau</strong>.de<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen in<br />

Dorfmark · Oranienburg (Berlin) · Leipzig ·<br />

Renchen · Garching (München) · Rhein-Main<br />

(Frankfurt) · Bochum · Alphen a/d Rijn (NL)<br />

Wannenwetsch GmbH<br />

Hochdruckwassertechnik<br />

Wolfsgrube 7<br />

98617 Meiningen<br />

Tel. +49 3693 9403-0<br />

Fax +49 3693 9403-19<br />

E-mail: info@wannenwetsch-hdw.de<br />

www.wannenwetsch-hdw.de<br />

Schweiz<br />

<strong>Keller</strong> - MTS AG · Baden<br />

Sonnenbergstr. 51<br />

5408 Ennetbaden<br />

Tel. +41 56 200 19 20<br />

Fax +41 56 200 19 29<br />

E-mail: admin@mts-keller.ch<br />

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Nie<strong>der</strong>lassung in Martigny<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

<strong>Keller</strong> Fun<strong>der</strong>ingstechnieken B.V.<br />

Europaplaan 16 · Postbus 757<br />

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Impressum<br />

„<strong>Keller</strong><strong>fenster</strong>“ ist eine Zeitung <strong>der</strong> <strong>Keller</strong><br />

<strong>Grundbau</strong> GmbH und zugehöriger Unternehmen.<br />

Sie erscheint zweimal jährlich.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Keller</strong> <strong>Grundbau</strong> GmbH<br />

Kaiserleistraße 44 · 63067 Offenbach<br />

Redaktion:<br />

Uwe Hinzmann, Christine Trolle<br />

Gestaltung, Satz: Günter Raabe · Göttingen,<br />

Tel. 0551 37079-60 · g.raabe@grgrafico.de<br />

Korrektur: Bernd Neubauer · Göttingen,<br />

Tel. 0551 50088238 · bueroneubauer@gmx.de<br />

Druck: Digitaldirekt, Solmstraße 4 ·<br />

60486 Frankfurt<br />

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