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Das Magazin des Theaters in der Josefstadt - Theater in der Josefstadt

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porTräT<br />

14<br />

JugeNd<br />

ohNe<br />

gott<br />

Träume von<br />

Schale und Kern<br />

ferdInand stahl VerstärKt das attraKtIVe<br />

junge teaM <strong>der</strong> josefstadt.<br />

IcH bIn eIn extremer<br />

Mensch«, sagt er mit<br />

entwaffnendem Lächeln.<br />

»Ich habe <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Leben vieles ausprobiert.«<br />

<strong>Das</strong>s sich Ferd<strong>in</strong>and stahl<br />

vor dreie<strong>in</strong>halb Jahren<br />

am re<strong>in</strong>hardt-sem<strong>in</strong>ar<br />

beworben hat, war mehr<br />

die Folge e<strong>in</strong>es dramatischen<br />

Liebesbetrugs als e<strong>in</strong>er<br />

kalkulierten Karriereplanung.<br />

er hatte Komposition studiert,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er band Klavier ge-<br />

spielt und wäre wohl Musiker<br />

geworden. Aber so verließ<br />

er Köln und die verme<strong>in</strong>tlichen<br />

Freunde, verankerte<br />

sich <strong>in</strong> Wien. Noch während<br />

<strong>der</strong> Ausbildung am re<strong>in</strong>hardtsem<strong>in</strong>ar<br />

engagierte ihn<br />

paulus Manker als Walter<br />

gropius für »Alma«. e<strong>in</strong><br />

Cast<strong>in</strong>g am <strong>Theater</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Josefstadt</strong> verlief erfolgreich.<br />

<strong>Das</strong> schauspielstudium<br />

wird er nächsten sommer<br />

abschließen.<br />

er hat das zeug zum herzens-<br />

brecher. Doch vorerst spielt<br />

er e<strong>in</strong>en Mör<strong>der</strong>. Ferd<strong>in</strong>and<br />

stahl ist e<strong>in</strong> fabelhaft aus-<br />

sehen<strong>der</strong> Typ, 1,87 m groß,<br />

blaue Augen, dunkelblon<strong>des</strong><br />

wirres haar, angenehmes<br />

Timbre. gut vorstellbar,<br />

dass sich genia hofreiter zu<br />

e<strong>in</strong>er Affäre mit diesem<br />

feschen Fähnrich h<strong>in</strong>reißen<br />

JuGenD oHne Gott<br />

von Christopher Hampton<br />

nach Ödön von Horváth<br />

Regie: Torsten Fischer<br />

Musik: Konstant<strong>in</strong> Wecker<br />

urauffüHrunG<br />

tHeater In Der JoSefStaDt<br />

lässt. »Natürlich hat mich<br />

von den drei Angeboten <strong>des</strong><br />

<strong><strong>Theater</strong>s</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

<strong>der</strong> otto Aigner <strong>in</strong> schnitzlers<br />

›<strong>Das</strong> weite Land‹ am meisten<br />

<strong>in</strong>teressiert. Aber jetzt, da<br />

ich die beiden an<strong>der</strong>en<br />

rollen (die schüler ertzum<br />

<strong>in</strong> ›Der blauen engel‹ und<br />

Dieter Trauner <strong>in</strong> ›Jugend<br />

ohne gott‹) bereits spiele,<br />

b<strong>in</strong> ich vor allem von dem<br />

zwielichtigen Typen <strong>in</strong><br />

›Jugend ohne gott‹ fasz<strong>in</strong>iert.<br />

Ich spiele nicht<br />

e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en bad guy o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en Neonazi. Der Trauner<br />

könnte e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong> wie ich,<br />

nur läuft an e<strong>in</strong>er bruch-<br />

stelle se<strong>in</strong>es Lebens etwas<br />

schief. Ich muss herausf<strong>in</strong>den,<br />

wie es zu dieser Tat<br />

kommt. Wie entsteht ge-<br />

waltbereitschaft? Falsche<br />

erziehung? zu wenig Liebe?<br />

Ich kann mich von e<strong>in</strong>er<br />

rolle, die ich spiele, nicht<br />

distanzieren, ich muss sogar<br />

sympathie empf<strong>in</strong>den.«<br />

Dieter Trauner ist e<strong>in</strong>e<br />

schlüsselfigur <strong>in</strong> dem Krimi-<br />

nalfall, den oscarpreisträger<br />

Christopher hampton nach<br />

ödön von horváths roman<br />

»Jugend ohne gott« für die<br />

<strong>Josefstadt</strong> dramatisiert hat.<br />

»IcH emPfInDe eS als glück und<br />

Chance, gleich am Anfang an<br />

e<strong>in</strong>em haus wie <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

arbeiten zu dürfen«, freut sich<br />

<strong>der</strong> 27-Jährige. »Ich lerne<br />

so viel von den großartigen<br />

Kollegen und den hervor-<br />

ragenden regisseuren. etwas<br />

besseres kann e<strong>in</strong>em jungen<br />

schauspieler nicht passieren!«<br />

Eva Maria Kl<strong>in</strong>ger<br />

Foto Alexan<strong>der</strong> Lutz

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