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Untitled - Universitätsbibliothek - Universität Salzburg

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296 CHRISTOPH BRANDHUBER<br />

höchsten Aufgaben gewachsen, wenn die Maßlosigkeit seiner<br />

Leidenschaften die Planungen nicht in Unordnung gebracht<br />

hätte: wie über das Maß hinaus menschlich und großzügig<br />

gegenüber Ergebenen, so sehr hart gegenüber Gegnern; Armen<br />

gegenüber nahezu verschwenderisch; gegenüber Geistlichen<br />

großzügig, auf den heiligen Glauben und den Gottesdienst sehr<br />

bedacht – dass dieser auf römische Art in den Kirchen bewahrt<br />

bleibe, veranlasste er. Durch diese Frömmigkeit verdiente er,<br />

sein missliches Schicksal tapfer zu ertragen und mit einem glück -<br />

lichen Ende zu beschließen.“ Zur heutigen Beurteilung des<br />

Raitenauers vgl. Heinisch (1988), S. 176; Dopsch/Hoffmann (1996),<br />

S. 291–303.<br />

15 Vocelka (1985), S. 114 f.<br />

16 Evans (1980), S. 134–161; Fučiková (1988), S. 9–28, 61–140 u.<br />

209–246; Vocelka (1985), S. 7–14 u. 120–169.<br />

17 Zur Kritik der kaiserlichen Brüder an der Regierung Ru -<br />

dolphs II. verweise ich auf eine interessante Quelle, die auf dem<br />

Dachboden des Innsbrucker Franziskanerklosters gefunden<br />

wurde und heute ohne Signatur im PFH verwahrt wird: Col -<br />

loquium zwischen den dreÿen Erzherzogen Matthia, Maximilian und<br />

Alberten. In Hinblick auf die Günstlinge des Kaisers diskutieren<br />

die Brüder wie folgt: Albertus. Wer sein denn die Räth. / Mathias.<br />

Graven, F[reiherr]en, Edleüth aus Frankhreich, Welschlandt, Nider -<br />

landt, und anderen nationen die das Irige verdestiliert, verkhauft, mit<br />

schenen Aufzigen zum Turnieren, Ringelrennen, Schlitenfahren,<br />

schönen damis, und anderwerts verloren, so nichts gelernet, nichts<br />

wissen, oder verstehen, auch in fridenszeiten Ir Prot nit verdienen<br />

khinden. / Albertus. Solche Leüth begehrn des Vaterlandts nuz nit<br />

zubetrachten, sondern nur Iren Beitl zufüllen, und den Armen leüthen<br />

das Irige zunemmen. Dass der Kaiser seinen Brüdern misstraue,<br />

sei auf die Günstlinge zurückzuführen: Mathias. Die Räth<br />

habens Ir M[ajestä]t alles anderst einbildt, und ungleich informiert.<br />

Diese schlechten Berater müsse man austauschen: Albertus. [...]<br />

so stelle man gelerte Leüth [ein], die es threulich mit dem Vaterlandt<br />

mainen, wann Sÿ gleich der Augspurgischen Confession zuegethan<br />

weren [...]. Maximilian. Solt wol sein, aber ieziger Zeit werden khaine<br />

glerten und verstendige Leüth [...] gebraucht, sondern gehet alles<br />

nur nach gunst zue. [...] Albertus. Wirdt dann in diem fal die Reli -<br />

gion so hoch geandt. Mathias. Freÿlich dass ist aller Stenndt höchste<br />

beschwer und Clag, wie auch der Stett, dass man die Rathsmitl<br />

[Ratskollegium] mit schuestern und schneidern besezt, vernünfftige,<br />

verstendige und gelerte leüth müessen hinter der Thür stehen. (Für<br />

den freundlichen Hinweis bedanke ich mich bei P. Mag. Oliver<br />

Ruggenthaler OFM).<br />

18 Sapper (1999), S. 1–116.<br />

19 Felix Stieve hat diese Briefe zum Teil publiziert: Stieve<br />

(1878), S. 494–496, 499 f. u. 504–509, sowie Stieve (1880), S. 93–98<br />

u. 147 f.<br />

20 Stieve (1880), S. 94.<br />

21 Ebd., S. 95 f., Fn. 326.<br />

22 Ebd., S. 495.<br />

23 Vierthaler (1804), S. 207: „Er [Wolf Dietrich] sammelte eine<br />

ansehnliche Bibliothek; machte sich selbst lange Auszüge aus den<br />

Büchern, die er mit Antheil gelesen hatte, und unterhielt mit<br />

Tycho Brahe eine gelehrte Correspondenz. Noch wird diese im<br />

Kurfürstlichen Archiv zu <strong>Salzburg</strong> aufbewahrt.“ In der An -<br />

merkung über den Inhalt der „Correspondenz“ schreibt Vier -<br />

thaler: „Sie betraf eine damals noch wichtige Frage: Ob es den<br />

Sterblichen möglich sey, in der Zukunft zu lesen.“ Martin (1982),<br />

S. 30: „[...] der Briefwechsel beider, der außer der Frage, ob es den<br />

Sterblichen möglich sei, in der Zukunft zu lesen, auch Politisches<br />

behandelte, ist leider verloren.“<br />

24 Archiv der Russischen Akademie der Wissenschaften in<br />

St. Petersburg, F 285; olim Pulkowo Band 19, fol. 104–112. Die<br />

drei Briefe sind in <strong>Salzburg</strong> verfasst und datieren vom 3. April,<br />

11. Mai und 14. Juni 1601. Für die Vermittlung von Aufnahmen<br />

dieser Briefe danke ich dem stellvertretenden Archivdirektor der<br />

Russischen Akademie der Wissenschaft in St. Petersburg A. A.<br />

Galuškin und der Residenzgalerie <strong>Salzburg</strong>. Weiters danke ich<br />

Dominik Führinger/UBS, der mich bei der russischen Korrespondenz<br />

unterstützte.<br />

25 List (1961), S. 1–37.<br />

26 Bibliothèque nationale de France, RES–V–230. Für die<br />

Vermittlung einer Aufnahme von der Widmungsseite danke ich<br />

Jean-Marc Chatelain und Anne-Marie Mahé. Weiters danke ich<br />

Diana McCoy/UBS, die mich bei der französischen Korrespondenz<br />

unterstützte.<br />

27 Schwedische Insel im Öresund, auf der Tycho Brahe sein<br />

berühmtes Observatorium errichtete (heute rekonstruiert).<br />

28 Wolf Dietrich an Erzherzog Albrecht VII; <strong>Salzburg</strong>,<br />

25. April 1601: Stieve (1878), S. 494–496.<br />

29 Erzherzog Albrecht VII. an Wolf Dietrich; Brüssel, 12. Mai<br />

1601: ebd., S. 499 f.<br />

30 Wolf Dietrich an Erzherzog Albrecht VII; <strong>Salzburg</strong>, 28. Mai<br />

1601: ebd., S. 504. Das Schreiben des Erzbischofs an den Kaiser<br />

vgl. Stieve (1880), S. 149–152.<br />

31 Dreyer (1972), S. 326.<br />

32 Zu Kepler vgl. Wacha (1990), S. 93–113.<br />

33 Boockmann/Di Liscia (2009), S. 484–490.<br />

34 Ebd., S. 490–492.<br />

35 Ebd., S. 266.<br />

36 Ebd., S. 437.<br />

37 Ebd., S. 440; zur Ermordung Heinrichs IV. vgl. Mousnier<br />

(1970).<br />

38 Boockmann/Di Liscia (2009), S. 396: [...] non usque adeo benigna<br />

est convenientia, sed major potius contrarietas ad discordantia<br />

innuitur.<br />

39 Martin (1982), S. 30. Kaiser Rudolph II. musste 1608 zugunsten<br />

seines Bruders Matthias auf Österreich, Ungarn und Mähren<br />

verzichten sowie 1611 auf Böhmen. Somit war ihm nur noch die<br />

Kaiserwürde geblieben, als er am 20. Januar 1612 in Prag starb;<br />

vgl. Reifenscheid (1994), S. 144–147.<br />

40 Als Opposition bezeichnet man in der Astronomie den As -<br />

pekt, bei dem sich zwei Himmelskörper am Himmel im Winkel -<br />

abstand von 180 Grad befinden.<br />

41 Boockmann/Di Liscia (2009), S. 442. Kepler war ein aufmerksamer<br />

Beobachter der politischen Lage gewesen, wenn er<br />

schrieb: Die Kriegspraeparation in Bairn und Saltzburg möchte<br />

einem mehr verstendigen auch zimliche nachrichtung geben, wo es<br />

hinauß wollte mit dieser grossen opposition.<br />

42 Die Darstellung folgt UBS, Sign. R 102.088 I: Saltzbur -<br />

gischer Verlauff, Kurtze Relation und Verzeichnuß deßjenigen,

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