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Download Magazin als PDF - Musikfest Bremen

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DEM STANDORT VERBUNDEN<br />

Ob <strong>als</strong> Norddeutscher Lloyd, Hapag-Lloyd Werft oder Lloyd Werft<br />

– seit 1857 prägt die Passagierschifffahrt im weitesten Sinne das<br />

Unternehmensprofil der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH. Mit mehr<br />

<strong>als</strong> 150 Jahren Schiffbaugeschichte die älteste noch existierende<br />

Werft am Standort Bremerhaven, zählt die Lloyd Werft heute zu den<br />

weltweit mit Abstand führenden Schiffbauunternehmen im Bereich<br />

Reparatur, Umbau und Fertigbau von Kreuzfahrtschiffen, Fähren<br />

und Frachtschiffen.<br />

Nach Inbetriebnahme des ersten Reparaturschuppens 1857 in <strong>Bremen</strong><br />

wurde bereits im Jahre 1862 eine weitere Reparaturwerkstatt<br />

an der Westseite des Neuen Hafens in Bremerhaven errichtet. Nach<br />

der Inbetriebnahme des Kaiserdocks I (1899) und des Kaiserdocks II<br />

(1913) am Kaiserhafen ist die heutige Lloyd Werft <strong>als</strong> Nachfolgerin des<br />

Norddeutschen Lloyd eng mit dem Standort Bremerhaven verknüpft.<br />

Spektakuläre Aufträge haben vor allem in den vergangenen 20 Jahren<br />

immer wieder weltweit das Augenmerk der Medien und Fachwelt auf<br />

die Lloyd Werft und damit auch auf Bremerhaven gerichtet.<br />

Doch ein Standort lebt nicht von wirtschaftlichen Erfolgsmeldungen<br />

allein und daher engagieren wir uns gern bei den Konzerten des <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> in der Seestadt Bremerhaven. Hier treffen Tradition und<br />

Avantgarde aufeinander. Das verspricht inspirierende und damit unverzichtbare<br />

Impulse für Kultur und Wirtschaft, die ein gemeinsames<br />

Ziel haben: beste Qualität und zufriedene Kunden!<br />

KAMMERORCHESTER BASEL/<br />

GIOVANNI ANTONINI<br />

Absolventen verschiedener Schweizer Musikhochschulen<br />

haben das Kammerorchester Basel 1984 gegründet. 2008<br />

gewann das Ensemble, dessen Repertoire vom Barock bis zur<br />

Moderne reicht, für seine Einspielung von Beethovens Sinfonien<br />

Nr. 3 und 4 den ECHO Klassik. Der Barockspezialist Giovanni<br />

Antonini, der sich vor allem <strong>als</strong> Gründer des Ensembles<br />

Il Giardino Armonico einen Namen gemacht hat, arbeitet seit<br />

sechs Jahren regelmäßig mit dem Kammerorchester Basel<br />

zusammen.<br />

SOL GABETTA<br />

»Sol Gabetta ist ein Cello-Fräuleinwunder, das sich seine Frische,<br />

seine unverstellt natürliche Art und jugendhafte Selbstsicherheit,<br />

auf die Musik zuzugehen, bewahrt hat«, urteilte ein<br />

Kritiker über die blonde »Cellolatina«. 2007 wurde die 29-Jährige,<br />

die längst zu den Topstars der Szene zählt, mit dem ECHO<br />

Klassik <strong>als</strong> »Instrumentalistin des Jahres« ausgezeichnet.<br />

PATRICIA KOPATCHINSKAJA<br />

1977 <strong>als</strong> Kind einer Musikerfamilie in Moldawien geboren,<br />

emigrierte Patricia Kopatchinskaja 1989 nach Österreich und<br />

studierte Violine und Komposition. Im Jahr 2000 erwarb sie<br />

das Solistendiplom mit Auszeichung, gewann in der Folge<br />

hochdotierte Preise und spielt in den wichtigsten europäischen<br />

und amerikanischen Konzertsälen. Im Rahmen des <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> 2006 wurde die charismatische junge Geigerin, die<br />

auch komponiert, mit dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet.<br />

DEJAN LAZIC<br />

Der in Zagreb geborene Pianist Dejan Lazic ist nicht nur ein gefragter<br />

Instrumentalist, sondern auch erfolgreicher Komponist.<br />

So hat er etwa das Violinkonzert von Johannes Brahms neu<br />

arrangiert. Für seine Aufnahme von Rachmaninows Klavierkonzert<br />

Nr. 2 erhielt er 2009 den ECHO Klassik in der Kategorie<br />

»Konzerteinspielung des Jahres«.<br />

Beethovens Sinfonien haben in den vergangenen<br />

Jahren auf dem stark umkämpften Markt der Klassik-Einspielungen<br />

eine ungeahnte Renaissance<br />

erfahren. Nicht nur Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

<strong>Bremen</strong> unter Paavo Järvi, auch das Kammerorchester<br />

Basel hat für seine Neuinterpretationen<br />

unter der Leitung des Dirigenten Giovanni<br />

Antonini begeisterte Kritiken erhalten.<br />

Im Stadttheater Bremerhaven präsentiert das Ensemble<br />

die Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92, die Carl Maria<br />

von Weber »reif fürs Irrenhaus« erklärte, und über<br />

die Friedrich Wieck, Vater von Clara Schumann, urteilte,<br />

dass sie »nur im unglücklichen – im trunkenen<br />

Zustande komponiert sein könne, namentlich der<br />

erste und letzte Satz.« Der einst angesehene Musikforscher<br />

Hermann Kretzschmar entrüstete sich gar:<br />

»Wir stehen hier ganz in der Nähe des Maßlosen und<br />

tun gut, im Interesse unserer Jugend zu bemerken<br />

und zu bekennen, dass Beethoven zuweilen geneigt<br />

war, seine Intentionen mit übermütiger Hartnäckig-<br />

WIENER<br />

MELANGE<br />

keit auf die Spitze zu treiben.« Der Komponist selbst indes war auch zwei Jahre<br />

nach der Uraufführung mit dem Ergebnis noch zufrieden und befand in einem<br />

Brief aus dem Jahr 1815 »die große Sinfonie in A <strong>als</strong> eins der glücklichsten Produkte<br />

meiner schwachen Kräfte.«<br />

Schon im durch tänzerische Rhythmik geprägten Kopfsatz entfaltet Beethoven<br />

großartige sinfonische Dynamik. Während das melancholische und oft <strong>als</strong> Trauermarsch<br />

beschriebene Allegretto einen deutlichen Kontrast zu den anderen Sätzen<br />

bildet, verbreitet der Komponist im Scherzo (Presto) fast hektische Freude,<br />

ehe er im Finale mit Elementen eines Revolutionsmarschs ein geradezu orgiastisches<br />

Klangerlebnis schafft und seinen Übermut auf die Spitze treibt. Aus einer<br />

zeitlichen Distanz von mehreren Jahrzehnten heraus hat Richard Wagner Beethovens<br />

Siebte <strong>als</strong> »Apotheose des Tanzes« beschrieben: »Aller Ungestüm, alles<br />

Sehnen und Toben des Herzens wird hier zum wonnigen Übermuthe der Freude,<br />

die mit bacchantischer Allmacht uns durch alle Räume der Natur, durch alle Ströme<br />

und Meere des Lebens hinreißt, jauchzend selbstbewußt überall, wohin wir<br />

im kühnen Takte dieses menschlichen Sphärentanzes treten.«<br />

Zu Beginn des Abends präsentieren mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, der<br />

Cellistin Sol Gabetta und dem Pianisten Dejan Lazić drei der augenblicklich aufregendsten<br />

jungen Solisten zunächst Beethovens vergleichsweise selten aufgeführtes<br />

Tripelkonzert C-Dur op. 56, das der Komponist um das Jahr 1804 für seinen<br />

damaligen Klavierschüler Erzherzog Rudolf von Österreich geschrieben hat.<br />

Da der Erzherzog offenbar jedoch nur über begrenztes musikalisches Talent und<br />

ebensolche instrumentalen Fähigkeiten verfügte, ist der Klavierpart relativ einfach<br />

gehalten und vor diesem Hintergrund sicherlich die undankbarste der drei<br />

Soloaufgaben. Gerade deshalb wird es spannend sein zu beobachten, wie die drei<br />

Top-Stars im Dienst des Werkes kammermusikalisch harmonieren.<br />

FR 10. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

WIENER MELANGE<br />

KAMMERORCHESTER BASEL<br />

PATRICIA KOPATCHINSKAJA Violine<br />

SOL GABETTA Violoncello<br />

DEJAN LAZIC Klavier<br />

GIOVANNI ANTONINI Leitung<br />

L. van Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56,<br />

Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

Jochen Brünner<br />

10<br />

09<br />

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