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IHK BREMERHAVEN<br />

PRÄSENTIERT<br />

KAMMERKONZERT<br />

Als moderner Dienstleister arbeitet die IHK Bremerhaven mit Qualitätsstandards<br />

und setzt sich konsequent für Bürokratieabbau ein.<br />

Die IHK betreut fast 6.000 Mitgliedsunternehmen im gesamten<br />

Stadtgebiet Bremerhaven.<br />

Der Service der IHK umfasst unter anderem die Bereiche Aus- und<br />

Weiterbildung, International, Standortpolitik und Unternehmensförderung.<br />

Die Entwicklung der Häfen und des Seeverkehrs, standortbezogener<br />

Infrastruktur und wirtschaftsrelevanter Rahmenbedingungen<br />

für Industrie, Handel und Dienstleistungen zählen zu den<br />

Hauptaufgaben. Für die Interessenwahrnehmung der regionalen<br />

Wirtschaft führt die Kammer einen konstruktiv-kritischen Dialog<br />

mit Politik und Verwaltung.<br />

Aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums im Jahr 2000 errichtete die<br />

IHK die »Stiftung der Bremerhavener Wirtschaft«. Damit soll die<br />

Standortqualität Bremerhavens unter anderem in den Bereichen<br />

Kunst und Kultur gestärkt werden.<br />

Ein anregender kultureller Austausch und eine kreative lebendige<br />

Atmosphäre sind grundlegende Voraussetzungen für Fortschritt<br />

und Innovation. In diesem Jahr trägt die IHK Bremerhaven erstmalig<br />

in ihrem neu gestalteten Kammersaal mit einem Konzert des französischen<br />

Streichquartetts Quatuor Diotima zum <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

bei.<br />

www.bremerhaven.ihk.de<br />

KLASSISCHES<br />

STREICHQUARTETT<br />

QUATUOR<br />

DIOTIMA<br />

Erreichte Franz Schubert in seinen späten Streichquartetten<br />

eine technische Perfektion, die im 19.<br />

Jahrhundert vor Brahms kaum je wieder erreicht<br />

wurde, sind seine frühen Auseinandersetzungen<br />

mit der traditionsreichen Kammermusikgattung<br />

von Momenten wie Aneignung und Experiment geprägt.<br />

Zudem entstanden Schuberts frühe Streichquartette<br />

für das eigene Musizieren im Familienkreis,<br />

bei dem der angehende Komponist – auch<br />

während seiner Konviktzeit in den Jahren 1808<br />

bis 1812 – kontinuierlich <strong>als</strong> Bratschist mitwirkte.<br />

Im Finale seines im Herbst 1812 komponierten<br />

Streichquartetts C-Dur D 32 orientierte sich Schubert<br />

offenbar am Kopfsatz von Joseph Haydns<br />

c-Moll-Sinfonie Nr. 78, wobei der 15-Jährige vor<br />

allem im Bereich der Harmonik und der motivischen<br />

Durchdringung eine Vielzahl von ganz eigenen Vorstellungen<br />

realisierte.<br />

13 Jahre vor Schubert wurde George Onslow <strong>als</strong> Sohn<br />

eines aus England ausgewanderten Adligen in der<br />

Auvergne geboren. Zwischen 1807 und 1846 komponierte<br />

er insgesamt 36 Streichquartette, in denen<br />

er sich mit den Konventionen der Gattung äußerst<br />

produktiv auseinandersetzte. Onslows d-Moll-Quartett<br />

op. 55 erschien Anfang 1836 im Druck und ent-<br />

stammt somit seiner mittleren Schaffensperiode. Mit<br />

Nachdruck entfernt sich dieses Werk von den Vorgaben<br />

des »Quatuor brillant«, das seinerzeit – auf die<br />

Virtuosität des jeweiligen ersten Violinisten ausgerichtet<br />

– oft nur bloße Tagesproduktion blieb.<br />

Den Ruf des Reformators verdankte Ludwig van<br />

Beethoven nicht zuletzt seinem späten Streichquartettschaffen,<br />

zu dem 1822 ein Auftrag des<br />

Fürsten Nikolai Galitzin den Ausschlag gab. Beethovens<br />

Auseinandersetzung mit der von ihm lange<br />

vernachlässigten Gattung – sein letztes Streichquartett<br />

war zwölf Jahre zuvor entstanden – entwickelte<br />

eine besondere Eigendynamik, die neben<br />

einer zunehmenden inneren Komplexität zu immer<br />

größeren äußeren Dispositionen der Werke führte:<br />

Hatte op. 127 noch eine traditionelle viersätzige<br />

Anlage, sind die Galitzin-Quartette op. 132 fünf-, op.<br />

130 sechssätzig gebaut (aufgezählt in der chronologischen<br />

Reihenfolge ihrer Entstehung) – das<br />

dem Baron Joseph von Sutterheim gewidmete und<br />

1825/1826 entstandene cis-moll-Quartett op. 131<br />

umfasst sogar sieben Sätze. Die Werke seien – so<br />

Beethoven – »jedes in seiner Art! Die Kunst will es<br />

von uns, dass wir nicht stehen bleiben.« Die Große<br />

B-Dur-Fuge, die selbst im avancierten Spätwerk<br />

QUATUOR DIOTIMA<br />

Sie haben von Anfang an auf den großen internationalen Bühnen wie dem Auditorium du Louvre,<br />

der Cité de la Musique und der Berliner Philharmonie gespielt und gastierten in Japan, den USA,<br />

in Zentral- und Südamerika, Mexiko, China und Korea: das Quatuor Diotima. Die von ehemaligen<br />

Studenten der Musikhochschulen Paris und Lyon gegründete Formation erhielt 1999 den ersten<br />

Preis des Pariser Wettbewerbs FNAPEC und 2000 den Contemporary Music Prize bei der<br />

London International String Quartet Competition. Mit ihrem Namen zollen die vier Musiker dem<br />

Streichquartett Luigi Nonos »Fragmente – Stille. An Diotima« ihren Tribut. Gleichzeitig verweisen<br />

sie so auf ihr starkes Engagement für die zeitgenössische Musik in Verbindung mit dem<br />

klassischen und romantischen Repertoire des Streichquartett-Genres. Das Quatuor Diotima hat<br />

bisher u. a. Helmut Lachenmanns »Reigen seliger Geister« zusammen mit Nonos »Fragmente –<br />

Stille. An Diotima« auf CD eingespielt (ausgezeichnet mit dem »Coup de cœur« von der Académie<br />

Charles Cros und dem »Diapason Découverte«). Neben weiteren CD-Aufnahmen der beiden<br />

Streichquartette von Leoš Janácek und der weniger bekannten Quartette von Lucien Durosoir<br />

erschien im Februar 2010 eine CD mit drei Streichquartetten von George Onslow.<br />

ˆ<br />

eine Sonderstellung einnimmt, entstand ursprünglich <strong>als</strong> Finale zu dem Streichquartett<br />

op. 130. Sie wurde jedoch auf Anraten des Wiener Kunst- und Musikalienhändlers<br />

Matthias Artaria gegen einen neuen Satz ausgetauscht und unter<br />

eigener Opuszahl herausgegeben. In dem Werk demonstriert Beethovens einmal<br />

mehr seine neue Fugenkonzeption, die er selbst so charakterisiert hat: »Eine<br />

Fuge zu machen, ist keine Kunst, ich habe deren zu Dutzenden in meiner Studienzeit<br />

gemacht. Aber die Phantasie will auch ihr Recht behaupten, und heut’<br />

zu Tage muß in die alt hergebrachte Form ein anderes, wirklich poetisches<br />

Moment kommen.«<br />

DO 02. SEPT I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 19 EUR)<br />

Industrie- und Handelskammer Bremerhaven,<br />

Kammersaal<br />

QUATUOR DIOTIMA:<br />

NAAMAN SLUCHIN Violine YUN-PENG ZHAO Violine<br />

FRANCK CHEVALIER Viola PIERRE MORLET Violoncello<br />

F. Schubert: Streichquartett Nr. 2 in C-Dur D32<br />

G. Onslow: Streichquartett Nr. 29 in d-Moll op. 55<br />

L. van Beethoven: Streichquartett Nr. 13 in B-Dur op. 130<br />

mit großer Fuge für Streichquartett in B-Dur op. 133<br />

Harald Hodeige<br />

02<br />

09<br />

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