12.12.2012 Aufrufe

Download Magazin als PDF - Musikfest Bremen

Download Magazin als PDF - Musikfest Bremen

Download Magazin als PDF - Musikfest Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

PHILHARMONISCHE GESELLSCHAFT BREMEN<br />

Als Kulturträger engagiert sich die Philharmonische Gesellschaft <strong>Bremen</strong><br />

ehrenamtlich seit fast 200 Jahren im Bremer Musikleben und<br />

hat maßgeblich zu dessen Entwicklung und Vielfalt beigetragen. Viele<br />

Musik liebhaber, Förderer und Firmen unterstützen <strong>als</strong> Mitglieder die<br />

Arbeit der Gesellschaft. Um in Zeiten knapper öffentlicher Kassen auch<br />

in Zukunft das Bremer Konzertleben in dieser Vielfalt, auf diesem Niveau<br />

und zu erschwinglichen Preisen halten zu können, wird es noch mehr<br />

auf eine starke Philharmonische Gesellschaft in <strong>Bremen</strong> ankommen.<br />

Mit der Philharmonischen Gesellschaft ist es möglich geworden, die<br />

historische Sauer-Orgel in der Glocke zu restaurieren. Darüber hinaus<br />

zählen Auftragskompositionen, Ur- und Erstaufführungen zu ihrem<br />

Selbstverständnis. In der Zusammenarbeit mit dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

unterstreicht die Philharmonische Gesellschaft ihr hohes Qualitätsbewusstsein.<br />

Wir freuen uns, Ihnen auch in diesem Jahr mit Janine Jansen<br />

& Friends wieder ein außergewöhnliches Konzert präsentieren zu<br />

können! Übernehmen auch Sie Verantwortung mit Ihrer Mitgliedschaft<br />

in der Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong> und fördern Sie damit<br />

deren vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben:<br />

BREMER PHILHARMONIKER<br />

Die Philharmonische Gesellschaft und der Freundeskreis der Philharmonischen<br />

Gesellschaft unterstützen <strong>als</strong> Gesellschafter und Partner aktiv<br />

die Bremer Philharmoniker.<br />

PHILHARMONISCHE KAMMERKONZERTE<br />

Die Philharmonische Gesellschaft veranstaltet jährlich eine achtteilige<br />

Kammerkonzertreihe, die mit ihren hochkarätigen Künstlern im norddeutschen<br />

Raum einmalig ist. Zwei Konzerte im Sendesaal <strong>Bremen</strong> geben<br />

darüber hinaus Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre mit Künstlern ins<br />

Gespräch zu kommen.<br />

MUSIKBILDUNG<br />

Mit der Förderung ausgewählter Musikinitiativen engagiert sich die Philharmonische<br />

Gesellschaft für die musikalische Bildung und Ausbildung von<br />

Kindern und Jugendlichen. So fördert die Philharmonische Gesellschaft<br />

die Arbeit an verschiedenen Schulzentren mit Instrumenten und anderen<br />

Materialien. Darüber hinaus verbindet die Philharmonische Gesellschaft<br />

eine Kooperation mit der Universität <strong>Bremen</strong>. Sie bietet dort u. a. ein<br />

Seminar innerhalb der General Studies an und unterstützt derzeit eine<br />

Promotionsarbeit von Katrin Bock am Fachbereich Musikwissenschaft<br />

über »Die Geschichte der Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong>. Der<br />

Wandel des öffentlichen Konzertwesens in <strong>Bremen</strong> <strong>als</strong> Beispiel einer<br />

bürgerlichen Musikkultur des 19. und 20. Jahrhunderts«. Nähere Informationen<br />

erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, im Internet<br />

unter www.philharmonische-gesellschaft-bremen.de und über die<br />

Geschäftsstelle bei Dr. Ulrich Matyl, Telefon 0421-25 75 180,<br />

matyl@philharmonische-gesellschaft-bremen.de.<br />

Das Streichquartett gilt vielen Kammermusikfreunden<br />

<strong>als</strong> die Königsgattung, bildet es doch so etwas<br />

wie die instrumentale Essenz der vier klassischen<br />

Singstimmen. Über diesem Hochamt für Puristen<br />

wird schnell vergessen, dass Streichquintett und<br />

Streichsextett klanglich eine ungleich größere Fülle<br />

an Eindrücken bieten können. Hier werden nicht<br />

einfach Stimmen verdoppelt, sondern raffi niertes<br />

Arrangement öffnet die Grenze zwischen Kammer-<br />

und Orchestermusik.<br />

Janine Jansen und ihren Freunden gelingt es, drei<br />

ganz unterschiedliche, in ihrer Bedeutung für die<br />

Musikgeschichte der Jahrhundertwende jedoch gleichermaßen<br />

bedeutsame Werke dieser Gattungen<br />

zu kombinieren. Johannes Brahms zweites Streichquintett<br />

ist ein frappantes Beispiel für einen gut<br />

JANINE JANSEN & FRIENDS<br />

Groß wurde Janine Jansen <strong>als</strong> Solistin – doch sie kann auch anders.<br />

Nach ihrem Debüt im Amsterdamer Concertgebouw 1997<br />

bedurfte es nur weniger Jahre, um aus der jungen Niederländerin<br />

eine der weltweit begehrten Violinistinnen ihrer Generation<br />

zu machen. Jansen arbeitete mit den großen Orchestern<br />

und Dirigenten der internationalen Szene zusammen, darunter<br />

Lorin Maazel, Riccardo Chailly und Sir Roger Norrington. Janine<br />

Jansen ist aber auch eine begeisterte Team-Spielerin. Sie spielt<br />

in verschiedenen kammermusikalischen Kombinationen mit<br />

Partnern wie Mischa Maisky und Jean-Yves Thibaudet und kuratiert<br />

darüber hinaus auch eigene Musikreihen, darunter im<br />

Amsterdamer Concertgebouw.<br />

Diese kooperative Art schafft Freunde. Für ihr Konzert beim<br />

<strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> hat sich Janine Jansen hervorragender internationaler<br />

Unterstützung versichern können. Alle Mitglieder<br />

dieses Sextetts auf Zeit sind Meister ihres Fachs: der russische<br />

Geiger Boris Brovtsyn, Maxim Rysanov aus der Ukraine an der<br />

Viola, Amihai Grosz, der das »Jerusalem Quartet« mitbegründete,<br />

der Cellist Torleif Thedéen aus Schweden und der Russe<br />

Boris Andrianov ebenfalls am Cello.<br />

gelaunten Komponisten, der ansonsten eher zur<br />

Schwermut tendiert. Das Werk in G-Dur, entstanden<br />

im Jahr 1891, ist in jedem seiner vier Sätze ein ausgelassenes<br />

Bekenntnis zu den sonnigen Seiten des<br />

Lebens. Besonders der erste Satz bedrängt geradezu<br />

mit seiner melodischen Kraft. Interessanterweise<br />

bestimmen zu Beginn jedoch die tiefen Streicher die<br />

Themenführung – was beweist, dass Frohsinn nicht<br />

immer in den hohen Registern daher kommen muss.<br />

Einen Kontrapunkt hierzu setzt das Streichsextett<br />

Erwin Schulhoffs, das alles andere <strong>als</strong> Optimismus<br />

verbreitet. 1920 begonnen und vier Jahre später vollendet,<br />

ist das Werk Schulhoffs ästhetische Bewältigung<br />

seiner Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg.<br />

Tief von Arnold Schönbergs Zwölftonmusik beeinfl<br />

usst, experimentierte er im Kopfsatz mit einer chro-<br />

matischen Tonleiter. Im Anklang dagegen völlig anders, mal elegisch, dann jazzig<br />

und auch neoklassizistisch, zeigen sich die weiteren Sätze. Erwin Schulhoff hat<br />

mit seinem Sextett eine stilistische Bilanz seiner Epoche geschaffen, die der in<br />

Prag geborene Komponist nicht mehr ausleben konnte; <strong>als</strong> Jude wurde er 1942<br />

im Konzentrationslager Wülzburg interniert und später ermordet.<br />

Arnold Schönberg steht mit seinem Streichsextett »Verklärte Nacht« am Wendepunkt<br />

zwischen den beiden extremen Polen Brahms und Schulhoff. 1899<br />

entstand das Werk innerhalb von nur drei Wochen und bildet auch für den Komponisten<br />

selbst eine Kehre. Es ist eine Programmmusik nach dem Gedicht des<br />

expressionistischen Dichters Georg Dehmel, die noch einmal späteste Romantik<br />

und die leicht dekadente Dissonanz des Fin de siècle miteinander zu versöhnen<br />

sucht. Die musikalische Nachdichtung der anstrengenden Liebe zwischen Mann<br />

und Frau, die auch ganz unmoralische Seiten hervorbringt, ist Arnold Schönbergs<br />

Gruß an die Konventionen seiner Zeit. Danach ging er daran, eine neue Musik zu<br />

erfi nden.<br />

KAMMERMUSIK<br />

VOMFEINSTEN<br />

DO 26. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

JANINE JANSEN & FRIENDS<br />

JANINE JANSEN Violine<br />

BORIS BROVTSYN Violine<br />

MAXIM RYSANOV Viola<br />

AMIHAI GROSZ Viola<br />

TORLEIF THEDÉEN Violoncello<br />

BORIS ANDRIANOV Violoncello<br />

E. Schulhoff: Streichsextett op. 45<br />

J. Brahms: Streichquintett Nr. 2 in G-Dur op. 111<br />

A. Schönberg: »Verklärte Nacht« op. 4 für Streichsextett<br />

Stephan Cartier<br />

26<br />

08<br />

28|29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!