Download Magazin als PDF - Musikfest Bremen
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VOM 21. AUGUST BIS 11. SEPTEMBER 2010<br />
AUG/SEPT<br />
2010
GLOCKE Sonderkonzert 2010/11<br />
Arabella Steinbacher Violine<br />
Philharmonia Orchestra<br />
Lorin Maazel Dirigent<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert e-Moll op. 64<br />
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur (»Der Titan«)<br />
Samstag<br />
21. Mai 2011<br />
20.00 Uhr<br />
Ticket-Service in der Glocke Tel. 0421-33 66 99 | www.glocke.de<br />
pia van nuland | www.vannuland.de © Bill Bernstein<br />
INHALT<br />
GRUSSWORTE 2 – 5<br />
EINE GROSSE NACHTMUSIK 6 – 11<br />
Eröffnungsfest mit diversen Künstlern<br />
an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL 12 – 19<br />
Der bedeutendste europäische Orgelbauer<br />
der Barockzeit<br />
BAROCKE FESTMUSIK 20 – 21<br />
Ensemble Pygmalion und Solisten<br />
Raphaël Pichon/Leitung<br />
ELIAS 22 – 23<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Julia Kleiter/Sopran, Bernarda Fink/Mezzosopran,<br />
Michael Schade/Tenor, Thomas Quasthoff/Bassbariton<br />
Swedish Radio Choir, Daniel Harding/Dirigent<br />
TANGO ZUM ABHEBEN 24 – 25<br />
Brussels Jazz Orchestra, Richard Galliano/Akkordeon<br />
MISSA SOLEMNIS 26 – 27<br />
Orchestre des Champs-Élysées<br />
Simone Schneider/Sopran, Gerhild Romberger/Alt,<br />
Benjamin Hullet/Tenor, Reinhard Hagen/Bass<br />
Collegium Vocale Gent, Coro dell’Accademia Chigiana<br />
Philippe Herreweghe/Dirigent<br />
KAMMERMUSIK VOM FEINSTEN 28 – 29<br />
Janine Jansen & Friends<br />
BESUCH AUS DOWN UNDER 30 – 31<br />
Sydney Symphony Orchestra<br />
Behzod Abduraimov/Klavier, Vladimir Ashkenazy/Dirigent<br />
TEATRO D’AMORE 32 – 33<br />
Nuria Rial/Sopran, Philippe Jaroussky/Countertenor<br />
Ensemble L’Arpeggiata, Christina Pluhar/Leitung<br />
KLASSISCH VISIONÄR 34 – 35<br />
Quatuor Ebène<br />
VERDIS REQUIEM 36 – 37<br />
Bremer Philharmoniker<br />
State Choir Latvija & Solisten, Markus Poschner/Dirigent<br />
MUSIKFEST SURPRISE 38 – 44<br />
Die neue Reihe: unkonventionell, frisch, aufregend!<br />
FÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2009 45<br />
Cinquecento<br />
MOZART UND ÄGYPTEN 46 – 47<br />
Le Cercle de l’Harmonie, Chœur les Éléments & Solisten<br />
Jérémie Rhorer/Dirigent<br />
SYMPHONIE FANTASTIQUE 48 – 49<br />
Orchester Anima Eterna<br />
Pascal Amoyel/Klavier, Jos van Immerseel/Dirigent<br />
QUATUOR DIOTIMA 50 – 51<br />
Naaman Sluchin/Violine, Yun-Peng Zhao/Violine,<br />
Franck Chevallier/Viola, Pierre Morlet/Violoncello<br />
BACH & TELEMANN 52 – 53<br />
Helsinki Baroque Orchestra<br />
Viktoria Mullova/Violine, Reinhard Goebel/Dirigent<br />
DAS SCHUMANN PROJEKT 54 – 55<br />
Das Schumann-Projekt<br />
der Deutschen Kammerphilharmonie <strong>Bremen</strong> I und II<br />
Hélène Grimaud/Klavier, Paavo Järvi/Dirigent<br />
STABAT MATER 56 – 57<br />
Gemma Bertagnolli/Sopran, Sara Mingardo/Alt<br />
Concerto Italiano, Rinaldo Alessandrini/Leitung<br />
BEETHOVEN – DIE ACHTE 58 – 59<br />
Orchester Spira mirabilis<br />
LIEBE UND ANDERE DÄMONEN 60 – 61<br />
Dorothee Mields/Sopran, Lee Santana/Laute<br />
Hille Pearl/Viola da Gamba, Graham F. Valentine/Sprecher<br />
WIENER MELANGE 62 – 63<br />
Kammerorchester Basel<br />
Patricia Kopatchinskaja/Violine, Sol Gabetta/Violoncello,<br />
Dejan Lazić/Klavier, Giovanni Antonini/Leitung<br />
MOZART-ROSSINI-GALA 64 – 65<br />
Eva Mei/Sopran, Ruxandra Donose/Mezzosopran<br />
Ensemble Matheus, Jean-Christophe Spinosi/Dirigent<br />
INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG 66 – 68<br />
OPEN UP 69<br />
SONDERKONZERT ZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT 70 – 71<br />
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin<br />
Runkfunkchor Berlin, Marek Janowski/Dirigent<br />
MUSIKFEST-PREIS 2010 72 – 73<br />
Verleihung des <strong>Musikfest</strong>-Preis 2010 und des Förderpreis<br />
Deutschlandfunk<br />
MUSIKALISCHE GESELLSCHAFT 75<br />
BUS-SHUTTLE 81<br />
PROGRAMMÜBERSICHT 82<br />
PREISE/ORTE/IMPRESSUM 83
JENS BÖHRNSEN<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
aber vor allem:<br />
Liebe Musikfreunde,<br />
an einem schönen Sommerabend<br />
über den stimmungsvoll<br />
beleuchteten Marktplatz<br />
schlendern, hochklassige Konzerte<br />
im Rathaus, Dom oder Schütting besuchen und dabei ein<br />
festliches Ambiente genießen – die »Große Nachtmusik« zur<br />
Eröffnung des <strong>Musikfest</strong> hat ihren festen Platz im Kulturkalender<br />
unserer Stadt. Bereits zum 21. Mal nimmt das Festival dabei die<br />
aktuellen Entwicklungen im internationalen Konzertgeschehen<br />
auf und präsentiert diese in 37 Veranstaltungen in <strong>Bremen</strong> und der<br />
Region.<br />
Sehr gespannt bin ich auf das 1. Arp-Schnitger-Festival, mit dem<br />
sich das <strong>Musikfest</strong> konzentriert dem Wirken dieses bedeutenden<br />
Orgelbauers der Barockzeit widmet. Schnitger, der in der Wesermarsch<br />
geboren wurde, erregte zu seiner Zeit mit seiner Arbeit in<br />
ganz Europa großes Aufsehen. Ich begrüße es sehr, dass nicht nur<br />
herausragende Organisten bei uns Konzerte geben, sondern dass<br />
das <strong>Musikfest</strong> mit dem neu geschaffenen Arp-Schnitger-Preis ein<br />
Zeichen für die Orgelmusik setzt.<br />
Für mich ist das <strong>Musikfest</strong> längst nicht mehr nur eine Bremer Veranstaltung,<br />
sondern gelebter Ausdruck des Zusammenwachsens<br />
in unserer Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten. Ob<br />
in Emden, Aurich, Verden oder Wildeshausen – das Festival bietet<br />
ein hochkarätiges Angebot für die ganze Region.<br />
Ich danke daher allen, die an dieser herausragenden Veranstaltungsreihe<br />
mitwirken, allen voran dem Intendanten Prof. Thomas<br />
Albert und seinem Team. Mein ganz besonderer Dank gilt dabei<br />
natürlich den privaten Förderern und Unterstützern, die maßgeblich<br />
zum Gelingen beitragen.<br />
Ich wünsche Ihnen anregende, inspirierende und vergnügliche<br />
Stunden bei den vielen Veranstaltungen des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Bürgermeister Jens Böhrnsen<br />
Präsident des Senats und Senator für Kultur<br />
MARTIN GÜNTHNER<br />
Sehr geehrte<br />
Damen und Herren,<br />
renommierte Künstler, die mit<br />
vielfältigen wie spannenden<br />
Programmen außergewöhnliche<br />
musikalische Ereignisse<br />
bieten – dieses Erfolgsrezept<br />
macht auch das mittlerweile 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zu einem<br />
Höhepunkt im kulturellen Veranstaltungskalender der Freien Hansestadt.<br />
Die Mischung aus Konzerten auf höchstem Niveau, kombiniert<br />
mit dem ganz eigenen Flair der verschiedenen Spielorte,<br />
schafft eine einzigartige Festivalatmosphäre, die zur Attraktivität<br />
unserer Stadt und der gesamten nordwestdeutschen Region<br />
beiträgt. Die seit 2002 behutsam ausgeweiteten Konzerte in<br />
der jetzigen Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten<br />
sorgen für frische Impulse im Zusammenwachsen der Region<br />
und bieten gleichzeitig auch ein Forum, um für unsere Hansestadt<br />
zu werben. Kurz: Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ist ein Aushängeschild<br />
für die Region mit positiven Effekten für Wirtschaft und<br />
Tourismus.<br />
Zugleich ist das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ein Vorbild für das erfolgreiche<br />
Zusammenspiel von Wirtschaft und öffentlicher Hand. Jetzt und in<br />
Zukunft gilt: Nur das Sponsoring zahlreicher Unternehmen, die das<br />
Programm zu drei Vierteln tragen, kann ein Programm auf diesem<br />
hohen Niveau garantieren. Dies ist eine Quote, die für eine Veranstaltung<br />
dieser Qualität beispielhaft ist.<br />
Mein herzlicher Dank gilt deshalb ganz besonders den Sponsoren<br />
und Förderern zwischen Ems, Weser und Elbe, die mit ihrem nachhaltigen<br />
Engagement die Durchführung erst möglich machen. Den<br />
Organisatoren wünsche ich einen erfolgreichen Verlauf und allen<br />
Besucherinnen und Besuchern unvergessliche Konzerterlebnisse.<br />
Ihr<br />
Martin Günthner<br />
Senator für Wirtschaft und Häfen<br />
PROF. THOMAS ALBERT<br />
Verehrte <strong>Musikfest</strong>-Freunde,<br />
im vergangenen Jahr haben wir<br />
das 20. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> mit<br />
einem hochkarätigen Opern-<br />
Schwerpunkt gefeiert – einige<br />
von Ihnen werden sicher noch<br />
die spektakuläre Inszenierung<br />
von Mozarts »Idomeneo, re di Creta« im Musical-Theater vor Augen<br />
haben. Die Programmgestaltung der 21. Festivalausgabe war für<br />
mich eine willkommene Herausforderung, mit spannenden Neuerungen<br />
aufzuwarten und dabei Aspekte herauszuarbeiten, die<br />
unter der Beibehaltung der gewohnten künstlerischen Qualität die<br />
faszinierende Welt der Musik weiterhin so authentisch und hautnah<br />
erlebbar machen. Das 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> wartet daher mit<br />
zwei markanten Akzenten in Form von eigenen Veranstaltungsreihen<br />
auf, die mir beide auf unterschiedliche Weise sehr am Herzen<br />
liegen: <strong>Musikfest</strong> Surprise und das Arp-Schnitger-Festival.<br />
<strong>Musikfest</strong> Surprise möchte gezielt die Aufbruchsstimmung in<br />
einem der ambitioniertesten City-Projekte <strong>Bremen</strong>s unterstützen.<br />
In der Überseestadt, keine zwei Kilometer vom historischen<br />
Marktplatz entfernt, finden die Konzerte von <strong>Musikfest</strong> Surprise<br />
im BLG-Forum statt. Bereits 2005 vom Festival <strong>als</strong> Spielstätte für<br />
die Produktion von Mozarts Frühwerk »Mitridate, re di Ponto« eingeweiht<br />
und etabliert, setzt <strong>Musikfest</strong> Surprise damit den initiierten<br />
Impuls konsequent fort, das Gebiet des ehemaligen Überseehafens<br />
kulturell aufzuwerten. Nicht von ungefähr heißt diese<br />
Reihe <strong>Musikfest</strong> Surprise, denn sie soll – nomen est omen – überraschen<br />
und Lust auf mehr machen! Wo, wenn nicht hier in der<br />
progressiven Atmosphäre der Überseestadt, liegt es nahe, aktuelle<br />
Entwicklungen im Musikleben aufzugreifen, bereits bekannte<br />
Künstler mit gänzlich anderen Repertoires zu präsentieren oder<br />
spannende Geheimtipps, die im Ausland schon keine mehr sind?<br />
Auch das Konzerterlebnis wird nicht der herkömmlichen Darbietungsform<br />
entsprechen, sondern jeden Abend etwas anders inszeniert<br />
sein. Mit bewusst niedrig gehaltenen Eintrittspreisen, die nur<br />
dank des Sponsoring-Engagements möglich sind, wollen wir auch<br />
für das jüngere Publikum einen Anreiz schaffen, sich auf etwas<br />
Ungewöhnliches einzulassen.<br />
Diesem neuen Fokus in der Stadt entspricht das Arp-Schnitger-<br />
Festival mit seinen Impulsen für die Region. Es verfolgt das Anliegen,<br />
die Ausstrahlung des nordwestdeutschen Raums <strong>als</strong> bedeutende<br />
Orgellandschaft im 16. und 17. Jahrhundert in eine heutige<br />
globale Botschaft zu transformieren. Was liegt näher, <strong>als</strong> diesem<br />
einmaligen Schatz eigener Identität in Form des klingenden Erbes<br />
von Arp Schnitger, dem Stradivari unter den Orgelbauern, dem<br />
Rembrandt unserer Nordwest-Region, Reverenz zu erweisen? Das<br />
1. Arp-Schnitger-Festival ist der Beginn einer neuen Phase der<br />
internationalen Wahrnehmung unseres einzigartigen Orgelparadieses,<br />
das 2019 in der Ernennung eines grenzüberschreitenden<br />
UNESCO-Welterbes münden soll. Der Orgelwettbewerb mit der<br />
Vergabe des Arp-Schnitger-Preises bildet den Nukleus für die im<br />
<strong>Musikfest</strong> stattfindenden Veranstaltungen, in die die Jury-Mitglieder<br />
aus aller Welt eingebunden sind. Diese Konzerte zeigen die<br />
Orgel nicht nur <strong>als</strong> Solo-Instrument, sondern auch im Kontext mit<br />
Ensembles, wie es der Praxis zur Zeit Schnitgers entsprach. Das<br />
Zustandekommen des Arp-Schnitger-Festiv<strong>als</strong> gelang durch viele<br />
Initiativen, die für mich ein ein neues Selbstverständnis des Nordwestens<br />
bedeuten. Dieses 1. Arp-Schnitger-Festival sehe ich daher<br />
auch <strong>als</strong> eine tiefe Verbeugung an all die Küster, Organisten, Pastoren<br />
und übrigen Gemeindemitglieder, die das ganze Jahr über in<br />
den Bauerndomen und Dorfkirchen zwischen Ems, Weser und Elbe<br />
diese Kleinodien hegen und pflegen.<br />
Abschließend gilt mein herzlicher Dank der Unterstützung aus<br />
öffentlicher und privater Hand. Nur dank der Zuwendungen der<br />
Freien Hansestadt, der Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im<br />
Nordwesten und vor allem der zahlreichen treuen wie neuen<br />
Sponsoren, Freunde und Förderer sowie der Unterstützung durch<br />
unsere Medienpartner ist die Realisierung eines solchen Festivalprogramms<br />
überhaupt möglich. Ich würde mich freuen, wenn auch<br />
Sie uns weiterhin begleiten und mit uns neugierig dem 21. <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> entgegenfiebern!<br />
Ihr<br />
Prof. Thomas Albert<br />
Intendant <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
2|3
Für Elise. Für die Sinne. Für Sie.<br />
Eine Symphonie unvergesslicher Klänge: Erleben Sie mit der EUROPA exklusive Hauskonzerte auf See und an Land. Hochkarätige<br />
Künstler und Weltstars der Klassik präsentieren Ihnen aus nächster Nähe außergewöhnliche Highlights. In Zusammenarbeit mit namhaften<br />
Partnern wie der Deutschen Grammophon, dem ARD-Musikwettbewerb, dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>, dem Honens-Klavierwettbewerb u.a.,<br />
erleben Sie Festiv<strong>als</strong> von Weltruf und internationale Wettbewerbe. Möchten Sie mehr über Kreuzfahrten aus Leidenschaft erfahren?<br />
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LANDRAT GERD STÖTZEL<br />
1. Vorsitzender, Landkreis Diepholz<br />
das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zählt alljährlich zu den Veranstaltungshöhepunkten<br />
in der Metropole Nordwest. Hochkarätige Künstler<br />
bieten erlebbaren Musikgenuss, und das nicht nur in <strong>Bremen</strong>,<br />
sondern auch an vielen Spielorten in der gesamten Metropolregion<br />
<strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten. Im Vergleich zum vergangenen<br />
Jahr ist es sogar noch gelungen, die Zahl der Spielstätten<br />
weiter auszubauen. Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> trägt so zu Recht<br />
zum hervorragenden Ruf des Nordwestens <strong>als</strong> Kulturregion bei.<br />
Besonders freuen wir uns, dass es in diesem Jahr – auch mit Unterstützung<br />
der Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten<br />
sowie vieler Sponsoren aus der Wirtschaft – gelungen ist, erstm<strong>als</strong><br />
ein Arp-Schnitger-Festival ins reichhaltige Programm aufzunehmen.<br />
Die Orgeln Arp Schnitgers gelten <strong>als</strong> Kulturschatz von<br />
Weltrang. In einzigartiger Konzentration sind sie in unserer Region<br />
erhalten geblieben. Im Rahmen dieses Festiv<strong>als</strong> werden sich herausragende<br />
junge Talente an diesen Instrumenten messen und<br />
international renommierte Organisten die Musik aus der Zeit Arp<br />
Schnitgers vorstellen.<br />
Wir freuen uns sehr, dass auf diese Weise das reiche kulturelle Erbe<br />
unserer Region wertgeschätzt wird. Allen »Frischköpfen« sei<br />
der Besuch der vielfältigen Veranstaltungen des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
empfohlen, verbunden mit der Hoffnung, dass dieses einzigartige<br />
Musikerlebnis auch in den nächsten Jahren weiter in die Region<br />
hineinwächst.<br />
DR. STEPHAN-ANDREAS KAULVERS<br />
2. Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bremer Landesbank<br />
Landrat Gerd Stötzel<br />
1.Vorsitzender, Landkreis Diepholz<br />
Dr. Stephan-Andreas Kaulvers<br />
2. Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender der Bremer Landesbank<br />
Senator Dr. Reinhard Loske<br />
Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />
SENATOR DR. REINHARD LOSKE<br />
Vorstandsmitglied, Senator für Umwelt,<br />
Bau, Verkehr und Europa<br />
LIEBE KULTURINTERESSIERTE UND MUSIKBEGEISTERTE,<br />
Für den Vorstand der Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten<br />
e.V.:<br />
4|5
präsentiert von<br />
3 AUS 21 ...<br />
... lautet wieder die Parole, nach der Sie sich individuell Ihr Programm zum<br />
Auftakt des 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zusammenstellen. 21 Konzerte an<br />
7 Orten in 3 Zeitschienen rund um den Marktplatz bieten Neues und Rares<br />
ebenso wie Bekanntes und Unterhaltendes – dargeboten von international<br />
renommierten Künstlern und spannenden Geheimtipps! Bereits<br />
zum zehnten Mal legen die magischen Illuminationen der Spielstätten<br />
von Lichtdesigner Christian Weißkircher <strong>Bremen</strong>s »guter Stube« mit dem<br />
UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland ein festliches Kleid an und runden den<br />
Abend auch optisch stimmungsvoll ab.<br />
SA 21. AUG | AB 19.30 UHR | 66 EUR (ERM. 48 EUR)<br />
7 Spielstätten rund um den Marktplatz<br />
EINE GROSSE NACHTMUSIK<br />
Details siehe Übersicht S. 10/11<br />
21<br />
08<br />
6|7
LIEBE<br />
MUSIKFREUNDE,<br />
ein Jahr nach dem großen Jubiläum (20 Jahre<br />
<strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>) haben die Veranstalter es<br />
geschafft, das hohe künstlerische Niveau des<br />
Jubiläumsjahres beizubehalten. Das <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> bietet<br />
ein weiteres Mal<br />
zahlreiche musikalische<br />
Höhepunkte<br />
und echte Neuerungen.<br />
Zu denen<br />
gehören das Arp-<br />
Schnitger-Festival<br />
und der internationale<br />
Arp-Schnitger-<br />
Orgelwettbewerb.<br />
Diese Veranstaltungen würdigen die Instrumente<br />
des bedeutendsten Orgelbauers der Barockzeit,<br />
von denen einige in den Kirchen unserer<br />
Region erhalten worden sind. Das <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> leistet damit einen wichtigen Beitrag,<br />
das Erbe des 1648 in Brake in der Wesermarsch<br />
getauften Arp Schnitger lebendig zu halten.<br />
Wir engagieren uns aus guten Gründen seit Jahren<br />
für die hochkarätigen Veranstaltungen des<br />
<strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>. Sie sind längst zu einer festen<br />
Einrichtung im kulturellen Leben des Nordwestens<br />
geworden. Als regional verwurzeltes<br />
Unternehmen möchten wir sie stärken und damit<br />
zu einer attraktiven Veranstaltungslandschaft<br />
beitragen.<br />
Dem 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> wünschen wir einen<br />
erfolgreichen Verlauf, allen Musikfreunden wünschen<br />
wir klangvolle Erlebnisse.<br />
Dr. Werner Brinker<br />
Vorstandsvorsitzender der EWE AG<br />
DIE KÜNSTLER<br />
DER »GROSSEN NACHTMUSIK«<br />
Les Siècles – die Jahrhunderte – heißt das 2003 von François-Xavier Roth gegründete<br />
Orchester aus Frankreich, und der Name ist Programm! Die Formation<br />
vereinigt Topmusiker einer neuen Generation, die sowohl auf historischen <strong>als</strong><br />
auch modernen Instrumenten spielen und dabei mit neuen und aufregenden Perspektiven<br />
aufwarten. Da ist die israelische Mezzosopranistin Rinat Shaham, die<br />
mit ihrer Carmen-Interpretation bereits in Glyndebourne, Berlin und Baden-Baden<br />
begeisterte, die richtige Partnerin!<br />
Der 1972 von Erwin Ortner gegründete Arnold Schoenberg Chor zählt heute zu<br />
den vielseitigsten und meistbeschäftigten Vokalensembles Österreichs. Ob dramatische<br />
Kraft oder berührende Verinnerlichung, stets überzeugt der Chor mit<br />
perfekter Homogenität, Balance, Intonation und Dynamik – Gänsehaut pur!<br />
Skip Sempé und sein Ensemble Capriccio Stravagante sind ausgewiesene Spezialisten<br />
historischer Aufführungspraxis. Auf Kopien der Originalinstrumente aus<br />
dem Centre de Musique Baroque de Versailles erwecken sie mit ihrem kraftvollen,<br />
lebendigen und differenzierten Spiel das legendäre Orchester Ludwig XIII. zu neuem<br />
Leben.<br />
I Solisti del Vento machen – nomen est omen! – ganz schön viel Wind! Kein Wunder,<br />
für die prächtigen Serenaden von Mozart und Dvoˇrák sowie Beethovens Oktett<br />
benötigen die Musiker von Belgiens bedeutendstem Bläserensemble auch<br />
viel Luft – elegische Melodien zum Schwelgen!<br />
Das Ensemble Pygmalion und sein junger Leiter Raphaël Pichon sind die Shooting-Stars<br />
der französischen Alte-Musik-Szene. In ihren atemberaubenden Barock-Interpretationen<br />
vereinen sie kühn jugendlichen Elan mit erstaunlicher Reife<br />
und erreichen eine elektrisierende Spiritualität.<br />
Er gewann 2003 den 1. Preis beim Bertelsmann-Gesangswettbewerb »Neue<br />
Stimmen«: Franco Fagioli. Sein betörender, sinnlicher Countertenor dringt bis in<br />
höchste Sopranlagen vor, meistert h<strong>als</strong>brecherische Koloraturen und überrascht<br />
mit Volumen, Klangfarben und Ausdrucksstärke.<br />
Mit enormer Virtuosität, makelloser Technik und purer Spielfreude avancierte<br />
Dorothee Oberlinger zur Königin der Blockfl öte. Mit Vittorio Ghielmi und Luca Pianca<br />
geht die »ECHO Klassik«-Preisträgerin auf eine barocke Reise voll überraschender<br />
Klangfarben nach England, Frankreich und Italien.<br />
Die Rodriguez Brothers sind die Latin-Jazz-Stars von New York. Pianist Robert<br />
und Trompeter Michael besinnen sich auf ihre kubanischen Wurzeln und verbinden<br />
mit ihrem Quartett Modern Jazz und afro-kubanische Rhythmen zu einem<br />
mitreißenden Mix aus Swing, Rumba und Hardbop!<br />
Carsten Preisler<br />
EINE GROSSE<br />
NACHTMUSIK MIT<br />
OHB TECHNOLOGY<br />
Die OHB Technology AG mit Hauptsitz in <strong>Bremen</strong><br />
ist der erste börsennotierte Luft- und Raumfahrtkonzern<br />
Deutschlands. Die über 25-jährige Erfahrung<br />
im Bereich der Hochtechnologie sowie die<br />
Bündelung von Luftfahrt-, Raumfahrt- und Telematik-Know-how<br />
sorgen für eine herausragende<br />
Positionierung des Konzerns in Europa. OHB arbeitet<br />
traditionell mit führenden nationalen und internationalen<br />
Unternehmen, um projektspezifische<br />
Kompetenzen gezielt zusammenzustellen. Sie<br />
ist eine der bedeutenden unabhängigen Kräfte<br />
in der europäischen Raumfahrtbranche und ein<br />
gesuchter Partner für sowohl die Europäische<br />
Raumfahrtagentur ESA, das Deutsche Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt DLR <strong>als</strong> auch für öffentliche<br />
und private Auftraggeber. Die OHB-Gruppe<br />
beschäftigt derzeit über 1.600 Mitarbeiter.<br />
Wir freuen uns, kulturelles Engagement für ein<br />
ebenso anspruchsvolles wie unterhaltsames<br />
Programm beim 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zeigen<br />
zu können und wünschen allen Besuchern einen<br />
wunderbaren Auftakt rund um den Bremer Marktplatz.<br />
8|9
ERLESENER HÖRGENUSS<br />
Wiederum ein Garant für erlesenen Hörgenuss ist<br />
das <strong>Musikfest</strong> 2010, im Jahr 21 nach seiner Gründung.<br />
Geboten wird vom 21. August bis 11. September<br />
ein staunenswert abwechslungsreicher<br />
Ohrenschmaus – voller Tradition und Innovation,<br />
voller Weltstars und Geheimtipps, voller Atmosphäre<br />
und Magie. Der WESER-KURIER unterstützt<br />
dieses Festival mit überregionaler Strahlkraft<br />
seit vielen Jahren deshalb so leidenschaftlich<br />
gern, weil es für <strong>Bremen</strong>, seine Bewohner und<br />
Besucher zur herausragenden Institution im<br />
ohnehin stets prallen Kulturkalender der Stadt<br />
gereift ist.<br />
Die Bandbreite des von Professor Thomas Albert<br />
1989 mit viel Idealismus aus der Taufe gehobenen<br />
<strong>Musikfest</strong> ist einmal mehr immens. Sie reicht<br />
vom bürgernahen, festlich illuminierten Eröffnungsabend<br />
rund um den Bremer Marktplatz<br />
bis zu Konzerten in kleineren Kirchen, vom stimmungsvollen<br />
Tangoabend bis zum hochkarätigen<br />
Sinfoniekonzert, vom Robert-Schumann-Projekt<br />
der Deutschen Kammerphilharmonie <strong>Bremen</strong> bis<br />
zum Arp-Schnitger-Orgelfestival.<br />
In gleichem Maße beeindruckend wie die geballte<br />
Epochen-, Stil- und Instrumentenfülle ist die<br />
Anzahl der am bunten Veranstaltungsreigen<br />
beteiligten Ensembles und Nationen. Keinerlei<br />
Berührungsängste gibt es beim seit jeher weltoffenen<br />
<strong>Musikfest</strong>: Hier trifft Klassik auf Jazz, E- auf<br />
U-Kultur, Überlieferung auf Avantgarde, moderner<br />
Musiker auf historisches Instrument. Hier vereinen<br />
sich bei insgesamt 37 Veranstaltungen an 27<br />
Spielstätten Könner und Kenner, professionelle<br />
Zuhörer und Liebhaber. Die 21. Auflage dieser<br />
festlichen Fülle des Wohllauts verheißt aufregende<br />
und inspirierende Paarungen, an denen<br />
Musikfreunde unbedingt teilhaben sollten.<br />
DIE GLOCKE/<br />
GROSSER SAAL<br />
ST. PETRI DOM ARNOLD SCHOENBERG CHOR<br />
ERWIN ORTNER Leitung<br />
RATHAUS BREMEN/<br />
OBERE HALLE<br />
UNSER LIEBEN<br />
FRAUEN KIRCHE<br />
LANDGERICHT/<br />
INNENHOF<br />
SO FUNKTIONIERT’S<br />
19.30 UHR 21.00 UHR 22.30 UHR<br />
ORCHESTRE LES SIÈCLES<br />
RINAT SHAHAM Mezzosopran<br />
FRANÇOIS-XAVIER ROTH Dirigent<br />
G. Bizet: Auszüge aus »Carmen«<br />
M. Ravel: Bolero<br />
E. Chabrier: Auszüge aus der »Suite pastorale«<br />
Werke von A. Bruckner, G. Ligeti, G. Scelsi,<br />
J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy<br />
CAPRICCIO STRAVAGANTE –<br />
LES 24 VIOLONS<br />
SKIP SEMPÉ Leitung<br />
»Les 24 Violons du Roy«: Werke von<br />
J. B. Lully, G. Muffat, M. Marais, F. Couperin u. a.<br />
HAUS DER BÜRGERSCHAFT I SOLISTI DEL VENTO<br />
W. A. Mozart: Bläserserenade B-Dur KV 361<br />
»Gran Partita«<br />
ENSEMBLE PYGMALION<br />
RAPHAËL PICHON Leitung<br />
Vokale Schätze der Bach-Familie:<br />
Werke von J. S. Bach, C. Ph. E. Bach u. a.<br />
THE RODRIGUEZ BROTHERS<br />
QUARTET<br />
»Promenade«<br />
ARNOLD SCHOENBERG CHOR<br />
ERWIN ORTNER Leitung<br />
Werke von A. Bruckner, G. Ligeti, G. Scelsi,<br />
J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy<br />
CAPRICCIO STRAVAGANTE –<br />
LES 24 VIOLONS<br />
SKIP SEMPÉ Leitung<br />
»Les 24 Violons du Roy«: Werke von<br />
J. B. Lully, G. Muffat, M. Marais, F. Couperin u. a.<br />
HAUS SCHÜTTING DOROTHEE OBERLINGER Blockfl öte<br />
DOROTHEE OBERLINGER Blockfl öte<br />
VITTORIO GHIELMI Viola da Gamba<br />
LUCA PIANCA Laute<br />
»Viaggio barocco«: Werke von D. Castello,<br />
J. B. Boismoitier, M. Marais u. a.<br />
Stellen Sie sich nach Ihren Wünschen eine musikalische Route zusammen und<br />
wählen Sie je ein Konzert um 19.30 Uhr, um 21.00 Uhr und um 22.30 Uhr. Sie<br />
müssen bei Ihrer Wahl nur Folgendes beachten: Ein Konzert in Ihrer Zusammenstellung<br />
muss im St. Petri Dom oder in der Glocke stattfi nden sowie mindestens<br />
ein Konzert an einem der anderen fünf Orte. Die einzelnen Konzerte haben eine<br />
Länge von ca. 45 Minuten, so dass Ihnen zwischen den Konzerten jeweils genügend<br />
Zeit bleibt, den nächsten Ver anstaltungsort aufzusuchen.<br />
ORCHESTRE LES SIÈCLES<br />
FRANÇOIS-XAVIER ROTH Dirigent<br />
I. Strawinsky: »L’oiseau de feu«<br />
(Der Feuervogel)<br />
I SOLISTI DEL VENTO<br />
L. van Beethoven: Oktett Es-Dur op. 103<br />
A. Dvoˇrák: Serenade d-Moll op. 44<br />
FRANCO FAGIOLI Countertenor<br />
& TRIO<br />
Arien und Werke von C. Monteverdi,<br />
A. Vivaldi, G. F. Händel, G. Paisiello u. a.<br />
VITTORIO GHIELMI Viola da Gamba<br />
LUCA PIANCA Laute<br />
»Viaggio barocco«: Werke von D. Castello,<br />
J. B. Boismoitier, M. Marais u. a.<br />
THE RODRIGUEZ BROTHERS<br />
QUARTET<br />
»Conversations«<br />
ORCHESTRE LES SIÈCLES<br />
RINAT SHAHAM Mezzosopran<br />
FRANÇOIS-XAVIER ROTH Dirigent<br />
G. Bizet: Auszüge aus »Carmen«<br />
M. Ravel: Bolero<br />
E. Chabrier: Auszüge aus der »Suite pastorale«<br />
ARNOLD SCHOENBERG CHOR<br />
ERWIN ORTNER Leitung<br />
Werke von A. Bruckner, G. Ligeti, G. Scelsi,<br />
J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy<br />
CAPRICCIO STRAVAGANTE –<br />
LES 24 VIOLONS<br />
SKIP SEMPÉ Leitung<br />
»Les 24 Violons du Roy«: Werke von<br />
J. B. Lully, G. Muffat, M. Marais, F. Couperin u. a.<br />
I SOLISTI DEL VENTO<br />
W. A. Mozart: Bläserserenade B-Dur KV 361<br />
»Gran Partita«<br />
ENSEMBLE PYGMALION<br />
RAPHAËL PICHON Leitung<br />
Vokale Schätze der Bach-Familie:<br />
Werke von J. S. Bach, C. Ph. E. Bach u. a.<br />
DOROTHEE OBERLINGER Blockfl öte<br />
VITTORIO GHIELMI Viola da Gamba<br />
LUCA PIANCA Laute<br />
»Viaggio barocco«: Werke von D. Castello,<br />
J. B. Boismoitier, M. Marais u. a.<br />
THE RODRIGUEZ BROTHERS<br />
QUARTET<br />
»Promenade«<br />
KLASSIK ON AIR<br />
Mal die große Politik, mal das Konzert für Genießer<br />
– das Nordwestradio ist Ihr zuverlässiger<br />
Begleiter rund um die Uhr. Ein Radioprogramm aus<br />
dem Nordwesten Deutschlands mit anspruchsvollen<br />
Musikstrecken, detaillierten Informationen<br />
aus Politik, Kultur und Gesellschaft und<br />
avancierter Radiokunst. Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
ist seit Jahren ein musikalisches Highlight in<br />
unserem Programm. Wir holen Ihnen die internationalen<br />
Stars des Festiv<strong>als</strong> ins Radio, plaudern<br />
mit prominenten Gästen und informieren Sie<br />
kompetent über die wichtigsten musikalischen<br />
Ereignisse.<br />
Bei den meisten Konzerten in <strong>Bremen</strong> und in der<br />
Nordwestregion sind wir mit unseren Ü-Wagen<br />
vor Ort und sorgen mit modernster Technologie<br />
für ein optimales Klangbild.<br />
Genießen Sie die schönsten Konzerte des <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> in den Klassik-Sendungen am Abend<br />
oder im mittäglichen Sonntagskonzert. Seien<br />
Sie live dabei, wenn wir die Große Nachtmusik<br />
in Echtzeit von allen Spielorten übertragen: Ein<br />
Radioereignis in allerhöchster Qualität.<br />
10|11
ARP-SCHNITGER-<br />
FESTIVAL<br />
DER BEDEUTENDSTE EUROPÄISCHE ORGELBAUER<br />
DER BAROCKZEIT<br />
<strong>Bremen</strong> liegt in der Mitte der reichsten Orgelregion Europas. In keiner anderen<br />
Orgellandschaft sind weltweit so viele Instrumente und Orgelregister<br />
aus der Gotik, der Renaissance und der Barockzeit erhalten. Arp Schnitger<br />
(1648–1719), der aus der Wesermarsch stammende bedeutendste europäische<br />
Orgelbauer der Barockzeit, hat die umfangreichste Werkliste seiner Zeit<br />
hinterlassen. Von den mehr <strong>als</strong> 160 Orgelbauten in einem geographischen Gebiet<br />
von Moskau bis Süd-Portugal blieben 45 Orgelprospekte erhalten. Im unmittelbaren<br />
Umland von <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven finden sich vier seiner am<br />
besten erhaltenen Orgeln: in Cappel, Dedesdorf, Ganderkesee und Grasberg.<br />
Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> widmet sich dieses Jahr konzentriert dem Schaffen<br />
dieses Orgelbauers mit dem erstm<strong>als</strong> stattfindenden Arp-Schnitger-Festival,<br />
in dessen Zentrum ein Orgelwettbewerb und Konzerte stehen.<br />
Beim internationalen Arp-Schnitger-Orgelwettbewerb messen sich die weltweit<br />
besten jungen Talente an Schnitger-Orgeln und bedeutenden Orgelinstrumenten<br />
des 18., 19. und 20. Jahrhunderts im gesamten Nordwesten mit einem Repertoire<br />
von 1600 bis 2009. Die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von<br />
Hans Davidsson entscheidet über die Vergabe des 1. Arp-Schnitger-Preises – mit<br />
10.000 Euro die weltweit höchstdotierte Auszeichnung für junge Talente an der<br />
»Königin der Instrumente«.<br />
Außerdem bietet eine Kooperation mit dem gleichzeitig<br />
stattfindenden 39. Sommerkurs der Norddeutschen<br />
Orgelakademie ausgeschiedenen Wettbewerbsteilnehmern<br />
die Möglichkeit, an diesem<br />
besonderen Kursangebot abschließend teilzunehmen.<br />
Die Leitung übt Harald Vogel aus, der die Nordeutsche<br />
Orgelakademie 1972 gründete. Parallel<br />
dazu finden <strong>Musikfest</strong>-Konzerte statt. International<br />
renommierte Organisten, die der Jury angehören,<br />
und Ensembles sind sowohl an Wettbewerbsorten<br />
<strong>als</strong> auch weiteren herausragenden Orgeln der Region<br />
mit Solo- und Ensemblemusik aus der Zeit Schnitgers<br />
zu hören. Krönender Abschluss ist das Konzert mit<br />
den Preisträgern des 1. Arp-Schnitger-Orgelwettbewerbs.<br />
Carsten Preisler<br />
www.arp-schnitger-festival.de<br />
GLOBALE<br />
RESONANZEN<br />
DIE KLAPMEYER-ORGEL<br />
IN ALTENBRUCH<br />
In Altenbruch steht die mit einer reichen bis auf<br />
das Mittelalter zurückgehenden Ausstattung versehene<br />
Kirche St. Nicolai, einer der drei »Bauerndome«<br />
im Land Hadeln, der Elbmarsch östlich der<br />
Stadt Cuxhaven. Die Orgel, die im Westen des langgestreckten<br />
Kirchenraumes die gesamte Breite der<br />
Empore einnimmt, stammt in ihren Ursprüngen aus<br />
den Jahren 1497–98 und ist mehrfach erweitert<br />
worden.<br />
Johann Hinrich Klapmeyer, dessen Vater Johann<br />
Werner ein Schüler Arp Schnitgers war, gab ihr<br />
1727–30 im Rahmen des Umbaus der Kirche die<br />
jetzige Form. Die Altenbrucher Orgel repräsentiert<br />
beispielhaft die norddeutsche Orgelbaukunst der<br />
letzten 500 Jahre, da sie Pfeifenwerk aus der Gotik,<br />
der Renaissance, der Barockzeit und dem 20. Jahrhundert<br />
enthält. Die Gehäuse und die Prospektpfeifen<br />
stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, wobei<br />
der mehrchörige Aufbau der Manualwerke und der<br />
seitlich aufgestellten Pedaltürme exemplarisch zu<br />
sehen und zu hören ist.<br />
Bereits die erste Restaurierung im Jahre 1925 auf<br />
Anregung des bedeutenden Schriftstellers und Organologen<br />
Hans Henny Jahnn vermittelte der Fachwelt<br />
exemplarisch eine Vorstellung vom Wert der alten Orgeln,<br />
der Faszination ihrer Klänge und den Besonderheiten<br />
ihrer Maßverhältnisse.<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Benefizreihe »Grundton D« von<br />
präsentiert von<br />
Carsten Preisler<br />
MASAAKI SUZUKI<br />
Masaaki Suzuki, 1954 geboren, studierte zunächst in Tokio<br />
Komposition und Orgel und absolvierte danach am Konservatorium<br />
in Amsterdam eine Ausbildung an Cembalo und<br />
Orgel. 1980 erhielt Suzuki in Brügge den 2. Preis im Cembalo-<br />
Wettbewerb und 1982 den 3. Preis beim Orgel-Wettbewerb.<br />
Neben Auftritten <strong>als</strong> Solist sorgt er <strong>als</strong> Künstlerischer Leiter<br />
seines 1990 gegründeten Bach Collegium Japan international<br />
für Aufsehen. Suzuki lehrt <strong>als</strong> Gründer und Leiter der Abteilung<br />
für Alte Musik an der Tokyo National University of Fine Arts and Music.<br />
JACQUES VAN OORTMERSSEN<br />
Jacques van Oortmerssen, geboren 1950, erlangte am Konservatorium in Rotterdam Solistendiplome<br />
in den Fächern Orgel und Klavier. 1979 wurde er zum Professor für Orgel am Konservatorium<br />
von Amsterdam ernannt, 1982 folgte er auf Gustav Leonhardt <strong>als</strong> Titularorganist der<br />
Wa<strong>als</strong>e-Kerk in Amsterdam. Jacques van Oortmerssen genießt einen internationalen Ruf <strong>als</strong> ausübender<br />
Künstler sowie <strong>als</strong> Pädagoge und hat mehr <strong>als</strong> 50 CD-Veröffentlichungen<br />
herausgebracht und zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen produziert.<br />
SO 22. AUG I 17 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />
Kirche St. Nicolai (Klapmeyer-Orgel),<br />
Cuxhaven-Altenbruch<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I: GLOBALE RESONANZEN<br />
MASAAKI SUZUKI & ENSEMBLE<br />
D. Buxtehude: Jesu meine Freude BuxWV60, Jubilate Domino omnis terra BuxWV 64,<br />
Jesu, meines Lebens Freude BuxWV62, Herzlich lieb hab ich dich, o Herr BuxWV 41<br />
JACQUES VAN OORTMERSSEN Orgel<br />
D. Buxtehude: Praeludium g-Moll BuxWV 148<br />
H. Scheidemann: Magnificat VIII. Toni<br />
G. Böhm: Auf meinen lieben Gott<br />
J. S. Bach: Präludium und Fuge C-Dur BWV 531<br />
22<br />
08<br />
12|13
WILLIAM PORTER<br />
William Porter ist Professor für Orgel und Cembalo an der Eastman<br />
School of Music in Rochester (NY) und unterrichtet am<br />
Organ Department der McGill University in Montreal. Von 1985<br />
bis 2002 lehrte er Orgel, Musikgeschichte und Musiktheorie am<br />
New England Conservatory in Boston und von 2001 bis 2005<br />
Improvisation an der Yale University. Porter zählt zu den profiliertesten<br />
Künstler- und Lehrerpersönlichkeiten Nord amerikas<br />
und erlangte internationale Beachtung für seine Improvisationsfähigkeit<br />
in einem breiten Spektrum an Stilen. Porter lehrt und spielt auf vielen bedeutenden<br />
internationalen Festiv<strong>als</strong> und Akademien, zugleich ist er Organ Consultant des Constellation<br />
Center, das in der Region um Boston errichtet und Orgeln verschiedener Stile beherbergen wird.<br />
22<br />
08<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Benefizreihe »Grundton D« von<br />
präsentiert von<br />
SO 22. AUG I 20 UHR I 15 EUR (ERM. 10 EUR)<br />
Kirche St. Jacobi (Wilde-Schnitger-Orgel),<br />
Cuxhaven-Lüdingworth<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II:<br />
DIE HAMBURGER ORGANISTENSCHULE<br />
WILLIAM PORTER Orgel<br />
H. Scheidemann: Praeambulum in G (WV 73), Dic nobis Maria (WV 51),<br />
Praeambulum in d, Christ lag in Todesbanden (3 Verse) (WV 3),<br />
Praeambulum in F (WV 39), Magnificat III. Toni (4 Verse)<br />
J. Praetorius: Was kann uns kommen an für Not (4 Verse)<br />
M. Weckmann: Praeambulum a 5.voci<br />
DIE<br />
HAMBURGER<br />
ORGANISTENSCHULE<br />
DIE WILDE-SCHNITGER-<br />
ORGEL IN LÜDINGWORTH<br />
Der »Bauerndom« in Lüdingworth gehört zu den<br />
eindrucksvollsten Dorfkirchen in Norddeutschland<br />
mit einer prächtigen Ausstattung aus dem Mittelalter,<br />
der Renaissance und der Barockzeit. Das Land<br />
Hadeln konnte sich über Jahrhunderte eine vom<br />
Landesherren weitgehend unabhängige Selbstverwaltung<br />
erhalten, die einen Abfluss der erwirtschafteten<br />
Finanzmittel verhinderte.<br />
So wurden nicht zuletzt die Kirchen ungewöhnlich<br />
reich ausgestattet. Lüdingworth verfügte im<br />
17. Jahrhundert über fast städtische Verhältnisse in<br />
der Ausstattung mit drei Pfarrstellen, einem Kantor<br />
und einem Organisten. Die Kirchengemeinde war in<br />
der Lage, den Bau einer großen dreimanualigen Orgel<br />
mit Pedaltürmen bei Arp Schnitger in Auftrag zu<br />
geben. Für die 1682-83 errichtete Orgel verwendete<br />
Schnitger das Pfeifenwerk der Vorgängerorgel von<br />
1599, eine recht große Renaissance-Orgel mit 20<br />
Stimmen auf zwei Manualen und Pedal von Antonius<br />
Wilde. Schnitger war ein Meister der Integration älterer<br />
Instrumente und hat dadurch nicht nur das Pfeifenwerk,<br />
sondern auch die älteren Orgelgehäuse in<br />
vielen Fällen erhalten.<br />
Klanglich dominieren in Lüdingworth die Register<br />
aus der Renaissance-Orgel von Wilde und geben<br />
dem reich disponierten Werk eine Vielfalt<br />
von Consortklängen, die sehr günstig ist für die<br />
Darstellung des Repertoires aus dem gesamten<br />
17. Jahrhundert.<br />
Carsten Preisler<br />
Im kleinen Dorf Cappel, gelegen im Land Wursten<br />
zwischen Weser- und Elbemündung, beherbergt<br />
die von außen eher unscheinbare Kirche St. Peter<br />
und Paul einen außergewöhnlichen Schatz: die am<br />
besten erhaltene Arp-Schnitger-Orgel.<br />
Von Schnitger 1680 ursprünglich für die Hamburger<br />
Klosterkirche St. Johannis erbaut, kaufte die Gemeinde<br />
Cappel das Instrument 1816 während der Wirren<br />
der Napoleonischen Kriege an. 1810 war die alte Kirche<br />
einem Brand zum Opfer gefallen, bei dem nur der<br />
weit sichtbare Turm erhalten blieb. Bereits 1815-16<br />
entstand ein schlichter klassizistischer Saalbau, in<br />
dem die Schnitger-Orgel auf einer Empore im Westen<br />
der Kirche aufgestellt wurde. Von allen Werken<br />
Schnitgers zeigt dieses Instrument die reichste Dekoration<br />
mit Schnitzereien auf allen Flächen.<br />
Im Prospekt stehen die einzigen in Norddeutschland<br />
erhaltenen Zinn-Prospektpfeifen aus der Werkstatt<br />
Schnitgers. Die Orgelanlage in Cappel ist zudem<br />
ein herausragendes Beispiel für die Flexibilität von<br />
Schnitgers Klangkonzept, handelte es sich beim<br />
ursprünglichen Aufstellungsort in der Hamburger<br />
St. Johannis-Klosterkirche doch um eine große dreischiffige<br />
Hallenkirche. Ihren heute schon legendären<br />
Ruf verschafften dieser Orgel die Bach-Aufnahmen<br />
von Helmut Walcha (1950 und 1952). Die behutsame<br />
Restaurierung in 1976/77 festigte die herausragende<br />
Stellung des Instruments unter den historischen Orgeln<br />
Nordeuropas.<br />
Carsten Preisler<br />
HANS-OLA ERICSSON<br />
DIE LEGENDE<br />
KLINGT<br />
DIE SCHNITGER-ORGEL<br />
IN CAPPEL<br />
Hans-Ola Ericsson, 1958 geboren, studierte Musik in seiner Heimatstadt<br />
Stockholm und Freiburg und setzte später seine Ausbildung<br />
in den USA und in Italien fort. Es folgten Konzerte in ganz<br />
Europa, Asien und Nordamerika sowie zahlreiche Einspielungen,<br />
darunter die Gesamtaufnahme des Orgelwerkes von Olivier Messiaen.<br />
Bereits 1989 wurde Ericsson in seinem Heimatland zum<br />
Professor an der Hochschule für Musik in Piteå und an der Universität<br />
von Luleå ernannt, 1996 folgte die Berufung <strong>als</strong> Gastprofessor<br />
an die Hochschule für Künste <strong>Bremen</strong>.<br />
MASAAKI SUZUKI<br />
Eine Kurzbiografie von Masaaki Suzuki finden Sie auf S. 15<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I 12 EUR (ERM. 10 EUR)<br />
Kirche St. Peter und Paul (Schnitger-Orgel), Cappel<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III: DIE LEGENDE KLINGT<br />
HANS-OLA ERICSSON Orgel<br />
24<br />
08<br />
J. S. Bach: Ricercare à 6 voci aus: Ein musikalisches Opfer BWV 1079,<br />
Aus Tiefer Not schrei ich zu Dir BWV 686<br />
J. Cage: Souvenir (1983)<br />
W. Burkhard: Aus Tiefer Not Variationen über den Hasslerschen Chor<strong>als</strong>atz Opus 28 No. 1<br />
K. Huber: In Memoriam Willy Burkhard (1955)<br />
G. Ligeti: Étude Nr. 1 »Harmonies« (1967)<br />
MASAAKI SUZUKI Orgel<br />
V. Lübeck: Präludium und Fuge in g<br />
H. Scheidemann: Echo Toccata in G<br />
S. Scheidt: Ach du feiner Reiter<br />
D. Buxtehude: Nimm von uns, Herr, Du treuer Gott BuxWV 207<br />
J. S. Bach: Herr Jesu Christ, dich zu uns wend BWV 709, Präludium und Fuge G-Dur BWV 541<br />
14|15
RESONENT<br />
ORGANA<br />
DIE GLOGER-ORGEL<br />
IN OTTERNDORF<br />
Otterndorf, das an der Elbmündung gelegene Nordseebad, verfügt mit der Kirche<br />
St. Severi über das größte Gotteshaus im Land Hadeln. Die Kirche, deren<br />
Ursprünge sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, ist ein langgestreckter<br />
Backsteinsaalbau unter hohem Satteldach mit großen Fenstern<br />
von barocker eckiger Spitze. Wie auch andere Kirchen des ehemaligen Kirchenkreises<br />
Land Hadeln überrascht das Gotteshaus durch seine reiche Ausstattung<br />
aus dem 14. bis 18. Jahrhundert.<br />
Die Orgel über der Westempore schuf 1741 Dietrich Christoph Gloger aus Stade,<br />
der die für ihn brauchbaren Stimmen älterer Instrumente weiter benutzte. Das<br />
führte dazu, dass Elemente des dreimanualigen Werks des Hamburger Orgelbauers<br />
Hans Riege von 1661–62 bzw. des vorherigen Werkes von Antonius Wilde aus<br />
dem Jahre 1596 integriert wurden. Aufbau und Gliederung des auf der zweiten<br />
Empore unter der Holztonne eng eingepassten und mehr in die Breite entwickelten<br />
Prospekts orientierten sich an Hamburger Vorbildern. Mit seinen 46 Stimmen<br />
und insgesamt 2676 Pfeifen ist das Instrument die größte erhaltene Gloger-Orgel<br />
und eine der bedeutendsten Barockorgeln Norddeutschlands. Mit dem Programm<br />
»Resonent Organa« wiederum rekonstruiert das Ensemble Weser-Renaissance<br />
<strong>Bremen</strong> den musikalischen Festgottesdienst anlässlich der Einweihung der Riege-Orgel<br />
in Otterndorf am 19. September 1662.<br />
25<br />
08<br />
Carsten Preisler<br />
MI 25. AUG I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />
Kirche St. Severi (Gloger-Orgel), Otterndorf<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV: RESONENT ORGANA<br />
ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />
EDOARDO BELLOTI Orgel<br />
MANFRED CORDES Leitung<br />
»Resonent Organa«: Rekonstruktion eines musikalischen Festgottesdienstes in<br />
Otterndorf anlässlich der Einweihung der Riege-Orgel am 19. September 1662 mit<br />
Werken von H. Scheidemann, A. Hammerschmidt, J. Crüger, T. Zeutschner u. a.<br />
ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />
& MANFRED CORDES<br />
Seit seiner Gründung<br />
1993 durch Manfred<br />
Cordes hat sich die projektbezogen<br />
flexibel<br />
zusammengesetzte<br />
Formation zu einem<br />
der gefragtesten Ensembles<br />
für die Musik<br />
des 16. und 17. Jahrhunderts entwickelt, was auch eine<br />
beeindruckende Anzahl von CD-Einspielungen widerspiegelt.<br />
Manfred Cordes, 1986 an der Gründung der Akademie für Alte<br />
Musik <strong>Bremen</strong> beteiligt, wurde 1994 <strong>als</strong> Professor an die<br />
Hochschule für Künste <strong>Bremen</strong> berufen. Dort leitete er bis<br />
2005 <strong>als</strong> Dekan den Fachbereich Musik und ist seit 2007 Rektor<br />
der Hochschule.<br />
EDOARDO BELLOTI<br />
Nach dem Orgel- und Cembalo-Diplom und dem Abschluss in<br />
Humanwissenschaften und Theologie, widmete sich Edoardo<br />
Bellotti dem Studium der Literatur für Tasteninstrumente aus<br />
Renaissance und Barock unter besonderer Beachtung der<br />
italienischen Orgel-Literatur und der Improvisation. Bellotti<br />
verbindet seine weltweite Konzerttätigkeit mit musikwissenschaftlicher<br />
Forschung und veröffentlicht Artikel sowie Texte<br />
kritischer Ausgaben von Cembalo- und Orgelkompositionen<br />
des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />
JESU MEINE<br />
FREUDE<br />
DIE SCHNITGER-ORGEL<br />
IN WEENER<br />
SETTE VOCI & PETER KOOIJ<br />
Das 2001 gegründete Vok<strong>als</strong>olistenensemble<br />
Sette Voci<br />
besteht aus professionellen<br />
Sängerinnen und Sängern verschiedener<br />
europäischer Länder,<br />
die allesamt auch renommierte<br />
Vok<strong>als</strong>olisten im Bereich<br />
der Alten Musik sind. Unter der<br />
Leitung des renommierten niederländischen Baritons Peter<br />
Kooij – weltweit anerkannter Spezialist für Alte Musik, dessen<br />
Schaffen auf weit über 100 CDs dokumentiert ist – erarbeiten<br />
sie Werke der Renaissance und des Barock.<br />
MICHEL BOUVARD<br />
Michel Bouvard wurde 1958 in<br />
Lyon geboren. Nach seinem Orgel-<br />
und Kompositionsstudium<br />
in Paris sowie dem Amt des Titularorganisten<br />
an der dortigen<br />
Kirche Saint-Séverin, markierte<br />
ein von der Stadt Toulouse ausgelobter<br />
Preis 1983 den Anfang<br />
seiner Karriere. 1985 übernahm er die Orgelklasse am CNR<br />
Toulouse, 1995 erhielt Michel Bouvard den Ruf <strong>als</strong> Orgelprofessor<br />
ans CSNM Paris. 1996 leitete er für vier Jahre das von ihm<br />
gegründete internationale Toulouser Orgelfestival und ist seitdem<br />
auch Titularorganist an der dortigen berühmten Cavaille-<br />
Coll-Orgel der Basilika Saint-Sernin.<br />
Im historischen Stadtkern von Weener, dem Hauptort des links der Ems und<br />
unterhalb des Dollarts gelegenen Rheiderlandes, steht die um 1230 gebaute<br />
Georgskirche. In der Saalkirche mit Ostapsis, die 1462 um einen gotischen<br />
Choranbau erweitert wurde, blieb ein Instrument aus der späten Phase von Arp<br />
Schnitger zwischen 1705 und 1719 erhalten.<br />
An der Orgel wirkten schon seine Söhne mit: Frans Caspar baute in Neuenfelde<br />
das Gehäuse, Arp d. J. und der Meistergeselle Nicolaus Stöver stellten sie 1710 in<br />
Weener auf dem alten gotischen Lettner auf. Das Instrument mit 22 Registern bestand<br />
zunächst nur aus Hauptwerk und Rückpositiv mit angehängtem Pedal. Das<br />
änderte sich bei einem 1782 abgeschlossenen Umbau und einer Erweiterung, bei<br />
der Johann Friedrich Wenthin an die Orgel zwei prächtige Pedaltürme im Rokoko-<br />
Stil anfügte, wodurch das Instrument zur drittgrößten Orgel in Ostfriesland wurde.<br />
1972–82 in zwei Phasen restauriert und rekonstruiert, dient die Orgel seitdem <strong>als</strong><br />
Hauptinstrument für die musikalische Arbeit der Norddeutschen Orgelakademie<br />
unter Leitung von Harald Vogel. Seit 1997 befindet sich in Weener das Organeum,<br />
das international viel beachtete Orgelzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur<br />
niederländischen »Orgel«-Provinz Groningen.<br />
DO 26. AUG I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />
Georgskirche (Schnitger-Orgel), Weener<br />
Carsten Preisler<br />
26<br />
08<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V: JESU MEINE FREUDE<br />
SETTE VOCI Vok<strong>als</strong>olistenensemble<br />
PETER KOOIJ Leitung<br />
J. S. Bach: Komm, Jesu, komm BWV 229, Der Geist hilft unser Schwachheit auf BWV 226,<br />
Jesu, meine Freude BWV 227, Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 225, Ich lasse dich<br />
nicht, du segnest mich denn BWV Anh. 159, Fürchte dich nicht, ich bin bei dir BWV 228,<br />
Lobet den Herrn, alle Heiden BWV 230<br />
MICHEL BOUVARD Orgel<br />
Orgel-Solowerke von J. S. Bach<br />
16|17
Die Kirche »auf dem Grasberge« entstand <strong>als</strong> klassizistischer Saalbau Ende<br />
des 18. Jahrhunderts nach einem Entwurf des »Königlichen Moorcommissair«<br />
Jürgen Christian Findorff, der seit 1751 im Auftrag des Hannoverschen Königshauses<br />
die Entwässerung und Kolonisierung der ausgedehnten Moorgebiete<br />
nordöstlich von <strong>Bremen</strong> leitete.<br />
Da kein Geld für eine neue Orgel vorhanden war, wurde 1788 eine »gebrauchte«<br />
aus Hamburg erworben. Es handelte sich um das 1693/94 von Arp Schnitger für<br />
die Kirche des Hamburger Waisenhauses erbaute Instrument, das nach 1785<br />
durch Abriss des baufällig gewordenen Gebäudes seine eigentliche Bestimmung<br />
verloren hatte. Bis dahin war die Orgel wahrscheinlich von den wichtigsten Orgelspielern<br />
der Zeit besucht worden. Dazu gehörten der an Schnitgers größtem<br />
Werk in der Nicolaikirche wirkende Vincent Lübeck, die an der Hamburger Oper<br />
beschäftigten Georg Böhm und Georg Friedrich Händel sowie Dietrich Buxtehude<br />
und Johann Sebastian Bach <strong>als</strong> Besucher der Stadt. Die heute in Grasberg stehende<br />
Schnitger-Orgel repräsentiert klanglich den Typus der Stadtorgel mit sehr eleganten<br />
und schnellen Ansprachen der Pfeifen, wodurch das virtuose Repertoire<br />
der norddeutschen Organisten vorzüglich dargestellt werden kann.<br />
27<br />
08<br />
Carsten Preisler<br />
FR 27. AUG I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />
Findorffkirche (Schnitger-Orgel), Grasberg<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI: HANSEATISCHE<br />
MUSIK AN EINER HAMBURGER STADTORGEL<br />
GÖTEBORG BAROQUE<br />
MAGNUS KJELLSON Leitung<br />
Vokal- und Instrumentalwerke von D. Buxtehude, C. Geist und V. Albrici<br />
aus der Düben-Sammlung, Uppsala<br />
JAKYUNG OH Orgel<br />
J. P. Sweelinck: Esce mars, M. Schildt: Paduana Lachrymae,<br />
A. Reincken: Toccata in g, D. Buxtehude: Toccata in F BuxWV 156,<br />
A. Düben: Wo Gott der Herr nicht bei uns hält<br />
HANSEATISCHE MUSIK<br />
AN EINER HAMBURGER<br />
GÖTEBORG BAROQUE & MAGNUS KJELLSON<br />
Dieses Ensemble wurde 2003 von seinem künstlerischen Leiter<br />
Magnus Kjellson gegründet und hat sich im In- und Ausland<br />
durch seine Konzerte und CD-Einspielungen einen ausgezeichneten<br />
Namen erspielt. Charakteristisch dafür ist auch das<br />
Bemühen, in der historisch informierten Aufführungspraxis<br />
stets auf dem neuesten Stand der musikwissenschaftlichen<br />
Forschung zu agieren. Kjellson, Spezialist für liturgische Orgelmusik<br />
und Orgelpädagogik, lehrt an der Göteborger Universität<br />
und ist international auch <strong>als</strong> Orgelsolist tätig.<br />
JAKYUNG OH<br />
STADTORGEL<br />
DIE SCHNITGER-ORGEL<br />
IN GRASBERG<br />
Jakyung Oh lehrt seit 2000 <strong>als</strong> Professorin für Orgel und ist<br />
derzeit Direktorin des Early Music Institute an der National<br />
University of Arts in Korea. Dank ihres speziellen Interesses<br />
an den verschiedenen Aufführungspraktiken barocker Orgelmusik<br />
ist sie in ihrer Heimat <strong>als</strong> Solo- und Ensemblekünstlerin<br />
eine der aktivsten Organistinnen und initiierte 2006 den<br />
Nachbau einer berühmten Schnitger-Orgel an ihrer Universität.<br />
Ganderkesee, bereits im späten 9. Jahrhundert erwähnt,<br />
erhielt um 1050 eine Sendkirche, die zum<br />
Mittelpunkt der westlich von <strong>Bremen</strong> gelegenen<br />
waldigen Gegend wurde. Heute steht in dem Ort<br />
eine dreischiffige Hallenkirche mit einem einschiffigen<br />
Chor in den Ausmaßen einer Stadtkirche. Die<br />
gotischen Gewölbe tragen zur eindrucksvollen<br />
akus tischen Wirkung der Orgel im Raum bei.<br />
DIE JURY DES WETTBEWERBS<br />
HANS DAVIDSSON (VORSITZ) Deutschland/USA<br />
MICHEL BOUVARD Frankreich<br />
HANS-OLA ERICSSON Schweden<br />
DAVID HIGGS USA<br />
LUDGER LOHMANN Deutschland<br />
JAKYUNG OH Süd-Korea<br />
JACQUES VAN ORTMERSSEN Niederlande<br />
WILLIAM PORTER Kanada<br />
MASAAKI SUZUKI Japan<br />
präsentiert von<br />
PREISTRÄGER<br />
KONZERT<br />
DIE SCHNITGER-ORGEL<br />
IN GANDERKESEE<br />
In Ganderkesee lieferte Schnitger 1699 in einer unaufwändigen Bauweise ein<br />
zweimanualiges Instrument (ohne Pedal) in der sehr kurzen Bauzeit von nur<br />
einem halben Jahr. Schnitgers Werkstatt befand sich in diesen Jahren auf dem<br />
Höhepunkt der Produktivität. So wurden allein in der Stadt <strong>Bremen</strong> im Jahr zuvor<br />
mit den großen Werken im Dom und in der Stephanikirche im Mai 1698 insgesamt<br />
über 90 Register abgeliefert. Das einfache Konstruktionsmodell in Ganderkesee<br />
wurde auch für Instrumente benutzt, die weit transportiert werden mussten. Wir<br />
finden diese Bauweise bei den beiden Werken Schnitgers, die sich heute in den<br />
Kathedralen von Faro (Algarve, Süd-Portugal) und Mariana (Provinz Minas Gerais,<br />
Brasilien) befinden.<br />
Die originalen Prospektpfeifen in Ganderkesee sind aus Blei gefertigt und überstanden<br />
die Konfiszierung der Zinnpfeifen im Ersten Weltkrieg. Ihr Klang ist sehr<br />
»vokal« mit unterschiedlichen Konsonanten in den Ansprachen und unterschiedlichen<br />
Vokalfärbungen im stationären Ton. Das Pedalwerk wurde im 18. Jahrhundert<br />
seitlich hinzugefügt und erlaubt das Repertoirespiel in größerem Umfang.<br />
Schnitgers Werk in Ganderkesee fasziniert vor allem durch seine Klangwirkung in<br />
dem – im Vergleich zu anderen Standorten von Schnitger-Orgeln – großen Kirchenraum,<br />
die eine Vielfalt von Klangfarben mit Klarheit und Klangfülle verbindet.<br />
SO 29. AUG I 20 UHR I 20 EUR (ERM. 15 EUR)<br />
St. Cyprian- und Corneliuskirche (Schnitger-Orgel),<br />
Ganderkesee<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VII:<br />
PREISTRÄGERKONZERT<br />
PREISTRÄGER DES ERSTEN INTERNATIONALEN<br />
ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERBS<br />
Interpreten und Werke werden am Konzertabend bekannt gegeben<br />
Carsten Preisler<br />
29<br />
08<br />
18|19
» DAS BESTE DER MUSIK STEHT<br />
NICHT IN DEN NOTEN«<br />
... sagte der Komponist Gustav Mahler. Musik – so der Schluss der<br />
NORDMETALL-Stiftung – muss man <strong>als</strong>o einfach machen, erleben und<br />
möglichst vielen Menschen öffnen. Denn Kreativität und Kultur sind<br />
wichtig für Innovation und Wandel in unserer Gesellschaft. Deswegen<br />
fangen die Stiftungsprojekte zur Musikförderung bereits bei den<br />
Jüngsten an und hören bei den ganz Großen immer noch nicht auf.<br />
Die NORDMETALL-Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft, Forschung,<br />
Kultur und Soziales in Hamburg, <strong>Bremen</strong>, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern<br />
und im nordwestlichen Niedersachsen. Ziel ist<br />
es, Norddeutschland in der Fläche zu stärken. Die Region, in der die<br />
Mitgliedsunternehmen des Stifters, der Arbeitgeberverband NORD-<br />
METALL e.V., beheimatet sind.<br />
In der Partnerschaft mit dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> verbinden sich auf<br />
ideale Weise Standort- und Kulturförderung, zwei wichtige Anliegen<br />
der NORDMETALL-Stiftung.<br />
Wir freuen uns auf glanzvolle Höhepunkte beim 21. <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> und auf die Begegnung mit Ihnen!<br />
www.nordmetall-stiftung.de<br />
BAROCKE<br />
FESTMUSIK<br />
RAPHAËL PICHON<br />
Mit seinen 26 Jahren zählt<br />
Raphaël Pichon zu den jungen<br />
Dirigenten der Alten Musikszene.<br />
Nicht nur <strong>als</strong> Chor- und Orchesterleiter,<br />
sondern auch <strong>als</strong> Countertenor<br />
und Violinist hat sich<br />
der Franzose bei internationalen<br />
Festiv<strong>als</strong> einen Namen gemacht.<br />
Er studierte und arbeitete unter anderem bei Ton Koopman,<br />
Jordi Savall und Jean Tubéry.<br />
ENSEMBLE PYGMALION<br />
Alles in einer Hand: Chor und Orchester für Alte Musik – das war<br />
die Gründungsidee des französischen Ensembles Pygmalion. Vor<br />
fünf Jahren startete das Projekt beim European Bach Festival in<br />
Paris und seitdem haben sich die Musiker Stück für Stück das<br />
Repertoire des großen Thomaskantors erschlossen. Vor allem<br />
die Messen und Kantaten Bachs haben es dem Ensemble und<br />
seinem Gründer Raphaël Pichon angetan. In den vergangenen<br />
beiden Jahren hat sich Pygmalion auch auf Programme mit<br />
Werken von Vorgängern und Wegbegleitern Bachs verlegt, zu<br />
denen Johann Kirnberger, Johannes Kuhnau, Dietrich Buxtehude<br />
oder Nikolaus Bruhns zählen. Jüngster Coup sind Auftragskompositionen<br />
im Stil Alter Musik, die das Ensemble vergibt.<br />
2009 realisierte man dies erstm<strong>als</strong> bei der Konfrontation<br />
der Kantate »Wolkengesang« von Vincent Manac’h mit zwei<br />
Kantaten Johann Sebastian Bachs.<br />
Sie waren Zeitgenossen und ihre Musik teilte – für eine Weile – dasselbe Schicksal:<br />
nämlich vergessen zu werden. Am Ende ihres Lebens waren Johann Sebastian<br />
Bach und Jan Dismas Zelenka die Herolde des untergehenden Barock.<br />
Anders <strong>als</strong> bei Bach, begann die Wiederentdeckung des böhmischen Komponisten<br />
Zelenka erst sehr viel später. Befördert von der nationalen Bewegung<br />
feierte man sein Werk in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts <strong>als</strong> Ausdruck<br />
einer genuin tschechischen Kultur – was umso kurioser ist, <strong>als</strong> Zelenka den<br />
Großteil seines Lebens am kursächsischen Hofe in Dresden verbracht hatte.<br />
Hier hielt man ihn zwar finanziell stets kurz und dankte ihm seine vielfältige<br />
Arbeit kaum, doch Zelenkas Name bleibt sowohl mit seinen weltlichen wie<br />
auch den vielen geistlichen Werken mit der Kultur des Elbflorenz verbunden.<br />
Jan Dismas Zelenka, der <strong>als</strong> Lucas Ignatius in Launowitz/Böhmen geboren wurde,<br />
hat mit rund 150 Werken ein umfangreiches sakrales Œuvre hinterlassen;<br />
allein deswegen gilt er Musikwissenschaftlern <strong>als</strong> »katholischer« Bach. Zur<br />
Essenz seines Lebenswerks zählt die »Missa Dei Filii«, eine von ursprünglich<br />
sechs geplanten »Missae Ultimae«, von denen der Komponist vier vollendete. Zelenka<br />
legte sie <strong>als</strong> Missa Brevis, <strong>als</strong>o Kurzmesse, an, die in ihren beiden Sätzen,<br />
dem Kyrie und dem Gloria, einen strahlenden Beleg seiner Frömmigkeit bieten.<br />
Besonders das Gloria erweist sich <strong>als</strong> hochvirtuoses Meisterstück, das Chor und<br />
Orchester in der Feier des Gottessohnes zusammenführt.<br />
Zur Ehre Gottes schrieb auch Johann Sebastian Bach rund zehn Jahre vor Jan<br />
Dismas Zelenka 1733 seine einzige Kantate mit lateinischem Text. »Gloria in excelsis<br />
Deo« hat aber auch kompositorisch eine Sonderstellung im Œuvre Bachs.<br />
Die Kantate BWV 191 ist Zeugnis der so ertragreichen Leipziger Zeit, die ihm zwar<br />
wenig Geld, aber dafür Ansehen und – im Gegensatz zu Zelenka – schnell den Titel<br />
eines kursächsischen Hofkomponisten und Kapellmeisters eintrug. Das dreisätzige<br />
Werk enthält soviel musikalische Ideen, dass Bach aus ihr später seine<br />
h-Moll-Messe entwickelte. Schon vor der »Uraufführung« der Kantate am Weihnachtstag<br />
1733 hatte Bach das Material für die Krönungsmusik seines neuen<br />
Dienstherren und Landesfürsten verwendet, nachdem August der Starke im Februar<br />
des Jahres gestorben war. »Gloria in excelsis Deo« ist ein Füllhorn musikalischer<br />
Gedanken, das sich zur Feier weltlicher und himmlischer Herren eignet.<br />
SO 22. AUG I 20 UHR I KAT. E<br />
Johannes a Lasco Bibliothek Emden<br />
BAROCKE FESTMUSIK<br />
ENSEMBLE PYGMALION<br />
EUGÉNIE WARNIER Sopran ISABELLE DRUET Mezzosopran<br />
CARLOS MENA Countertenor JAMES GILCHRIST Tenor<br />
BENOÎT ARNOULD Bassbariton<br />
RAPHAËL PICHON Leitung<br />
J. D. Zelenka: »Missa Dei Filii« C-Dur ZWV 20<br />
J. S. Bach: Kantate »Gloria in excelsis Deo« BWV 191<br />
Stephan Cartier<br />
22<br />
08<br />
20|21
KONTAKTE ZUR KUNST<br />
Unter diesem Slogan fördert die Bremer Landesbank Kunst und Kultur.<br />
Ein über viele Jahre gewachsenes Engagement für die Kultur<br />
in der Nordwestregion zeichnet Kontakte zur Kunst aus. Als führende<br />
Regionalbank zwischen Ems und Elbe fühlt sich die Bremer<br />
Landesbank nicht nur ihren Kunden, sondern auch ihren Standorten<br />
verbunden und übernimmt Verantwortung durch die Förderung<br />
ausgewählter kultureller Projekte.<br />
So fördert die Bremer Landesbank Ausstellungen zeitgenössischer<br />
internationaler Kunst und herausragende Inszenierungen des Musiktheaters<br />
sowie hochkarätige Konzerte klassischer Musik mit Solisten<br />
und Ensembles von Weltniveau. Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> wird seit<br />
1990 von der Bremer Landesbank kontinuierlich unterstützt.<br />
Die Bremer Landesbank präsentiert beim <strong>Musikfest</strong> 2010:<br />
F. Mendelssohn Bartholdy: »Elias«<br />
Oratorium in zwei Teilen für Soli, Chor und Orchester op. 70<br />
Mahler Chamber Orchestra<br />
Julia Kleiter/Sopran, Bernarda Fink/Mezzosopran,<br />
Michael Schade/Tenor, Thomas Quasthoff/Bassbariton<br />
Swedish Radio Choir<br />
Daniel Harding/Dirigent<br />
Dienstag, 24. August, 20 Uhr, Die Glocke <strong>Bremen</strong><br />
A. Scarlatti: »Stabat Mater«<br />
G. B. Pergolesi: »Stabat Mater«<br />
Concerto Italiano<br />
Gemma Bertagnolli/Sopran, Sara Mingardo/Alt<br />
Rinaldo Alessandrini/Leitung<br />
Dienstag, 7. September, 20 Uhr, St. Laurentius Kirche Langförden<br />
Mit einem Geschäftsvolumen von rund 41 Mrd. Euro und über 1000<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in <strong>Bremen</strong> und Oldenburg ist die<br />
Bremer Landesbank die führende Regionalbank im Nordwesten. Träger<br />
sind die NORD/LB Norddeutsche Landesbank sowie das Land <strong>Bremen</strong>.<br />
Die Bremer Landesbank versteht sich <strong>als</strong> regionale Geschäftsbank<br />
mit überregionalem Spezialgeschäft und nimmt gleichzeitig<br />
ihre Funktion <strong>als</strong> Landesbank und Sparkassenzentralbank wahr.<br />
Nordwestdeutschland ist der Kern ihres Geschäftsgebietes. Von<br />
hier aus unterstützt die Bank ihre regionalen und überregionalen<br />
Kunden mit erstklassigen Lösungen. Die Bank konzentriert ihre<br />
Vertriebsaktivitäten auf die vier Geschäftsfelder Firmenkunden,<br />
Spezialfinanzierungen, Privatkunden und Financial Markets.<br />
Mehr über die Bremer Landesbank und das gesellschaftliche Engagement der<br />
Bank finden Sie im Internet unter: www.bremerlandesbank.de<br />
ELIAS<br />
EIN FASZINIERENDER<br />
PROPHET<br />
Durch den großen Erfolg seines ersten Oratoriums<br />
»Paulus« ermutigt, fasste Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy noch während der Drucklegung dieses<br />
Werkes (1836) den Entschluss, ein weiteres Oratorium<br />
zu komponieren. Auf der Suche nach einem<br />
geeigneten Libretto wandte sich der Komponist an<br />
seinen langjährigen Freund Karl Klingemann, der<br />
<strong>als</strong> Diplomat der Hannoverschen Gesandtschaft in<br />
London lebte und gerade an der englischen Übersetzung<br />
des »Paulus« arbeitete.<br />
Klingemann schlug »einen Elias oder Petrus« vor,<br />
woraufhin Mendelssohn im Februar 1837 schrieb:<br />
»Mach mir in den nächsten Wochen einen Text zu<br />
einem biblischen Oratorium, das ich im Laufe des<br />
Sommers komponieren könnte. (...) Am liebsten wäre<br />
mirs, Du nähmest den Elias, teiltest die Geschichte in<br />
zwei oder drei Teile, und schriebest es hin mit Chören<br />
und Arien, die Du entweder selbst zusammenstelltest,<br />
aber mit recht dicken, starken, vollen Chören<br />
... ich glaube Elias und die Himmelfahrt am Ende wäre<br />
das schönste.« Das Projekt drohte zunächst zu<br />
scheitern, <strong>als</strong> im Juni 1837 Klingemann mitteilte,<br />
dass er aus beruflichen Gründen vorerst nicht mehr<br />
am »Elias« würde arbeiten können. Der Komponist<br />
wandte sich daraufhin an seinen Dessauer Freund<br />
Julius Schubring, allerdings mit wenig Erfolg, und<br />
erhielt schließlich den entscheidenden Impuls zur<br />
Weiterarbeit im Sommer 1845: Joseph Moore, der<br />
Leiter des Birmingham Music Festival, beauftragte<br />
ihn mit der Komposition eines Oratoriums, das im<br />
nächsten Jahr im Rahmen des <strong>Musikfest</strong>es uraufgeführt<br />
werden sollte. Trotz aller Widrigkeiten gelang es<br />
Mendelssohn, das Werk, in dem es ihm in bewusster<br />
Abgrenzung zu seinem ersten Oratorium um eine<br />
dramaturgisch in sich geschlossene Darstellung der<br />
biblischen Ereignisse ging, zum vorgesehenen Aufführungstermin<br />
fertig zu stellen. Am 26. August 1846<br />
erlebte der »Elias« in der völlig überfüllten Town Hall<br />
in Birmingham unter Mendelssohns Leitung seine<br />
triumphale Uraufführung. Das Oratorium wurde vom<br />
Publikum mit Begeisterung aufgenommen, von der<br />
Presse gefeiert und zählt seitdem – gemeinsam mit<br />
Mendelssohns »Paulus« – zu den bedeutendsten<br />
Repräsentanten der Gattung.<br />
Harald Hodeige<br />
MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />
Das Mahler Chamber Orchestra (MCO) wurde 1997 von ehemaligen Mitgliedern des Gustav Mahler<br />
Jugendorchesters gegründet. Neben dem Mitinitiator Claudio Abbado hat Daniel Harding – seit<br />
2008 Principal Conductor des Orchesters – die Entwicklung des MCO nachhaltig geprägt. Wichtige<br />
künstlerische Partner der letzten Spielzeiten waren Dirigenten wie Thomas Hengelbrock,<br />
Kent Nagano, Ton Koopman und Esa-Pekka Salonen sowie die Solisten Waltraud Meier, Renaud<br />
Capuçon, Janine Jansen und Steven Isserlis.<br />
SWEDISH RADIO CHOIR<br />
Seit 1960 zählt der Swedish Radio Choir zu den weltweit führenden A-cappella-Chören, dessen<br />
Repertoire sich vom Barockzeitalter bis zur Gegenwart erstreckt. Die Formation arbeitete in den<br />
1980er Jahren vermehrt mit Riccardo Muti zusammen, später folgte eine intensive Konzerttätigkeit<br />
mit den Berliner Philharmonikern und Claudio Abbado. Geprägt wurde die Formation durch<br />
Chefdirigenten wie Eric Ericson, Anders Öhrwall, Gustaf Sjökvist, Tõnu Kaljuste und Stefan Parkman.<br />
Gegenwärtig arbeitet der Swedish Radio Choir mit den beiden Gastdirigenten Tõnu Kaljuste<br />
und Peter Dijkstra zusammen.<br />
DANIEL HARDING<br />
Daniel Harding, geboren 1975 in Oxford, begann seine Karriere <strong>als</strong><br />
Assistent von Sir Simon Rattle und debütierte 1994 am Pult des<br />
City of Birmingham Symphony Orchestra. 1995/1996 assistierte<br />
er Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern, die er 1996<br />
erstm<strong>als</strong> dirigierte. Seine ersten Chefpositionen führten ihn zum<br />
Sinfonieorchester Trondheim und zur Deutschen Kammerphilharmonie<br />
<strong>Bremen</strong>, anschließend übernahm er die Leitung des<br />
Mahler Chamber Orchestra. Im Sommer 2006 trat Harding zudem<br />
die Stellung des Ersten Gastdirigenten beim London Symphony Orchestra an und kurz darauf<br />
begann seine Amtszeit <strong>als</strong> Chef des Swedish Radio Symphony Orchestra.<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. A<br />
Die Glocke<br />
ELIAS<br />
MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />
JULIA KLEITER Sopran<br />
BERNARDA FINK Mezzosopran<br />
MICHAEL SCHADE Tenor<br />
THOMAS QUASTHOFF Bassbariton<br />
SWEDISH RADIO CHOIR<br />
DANIEL HARDING Dirigent<br />
F. Mendelssohn Bartholdy: »Elias«, Oratorium in zwei Teilen nach Worten des<br />
Alten Testaments für Soli, Chor und Orchester op. 70<br />
24<br />
08<br />
22|23
FASZINATION ÜBER UND<br />
UNTER DEN WOLKEN<br />
Die WIKING Helikopter Service GmbH feiert im August 2010 Geburtstag.<br />
Mit über 90.000 unfallfreien Flugstunden und über 40.000 Seelotsenversetzungen<br />
steht WIKING seit 35 Jahren <strong>als</strong> verlässlicher Partner bereit.<br />
Wir freuen uns sehr über unser neues Engagement beim <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong>, das wir im Jubiläums-August mit »Tango zum Abheben« in<br />
unserem Hangar willkommen heißen.<br />
Ursprünglich <strong>als</strong> reine Unterstützung für den Seelotsenversatz gegründet,<br />
sind die Haupteinsatzbereiche heute außerdem Personen- und<br />
Materialtransport zu Offshore-Windparks und Bohr- und Forschungsplattformen.<br />
Dem Deutschen Havariekommando in Cuxhaven dient WIKING <strong>als</strong> luftgestützte<br />
Komponente bei Rettungseinsätzen auf See. Zusammen<br />
mit der ARGE Küstenschutz gewährleistet WIKING Schutz entlang der<br />
deutschen Küste bei Schiffshavarien.<br />
Außerdem unterstützt WIKING die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (BGR) bei ihren weltweiten Forschungsfl ügen.<br />
Darüber hinaus betreibt WIKING VIP-Hubschrauber auf Megayachten<br />
und trainiert Personal für den Windeneinsatz.<br />
Der Instandhaltungsbetrieb, der ebenfalls seit 35 Jahren besteht, führt<br />
neben der eigenen auch die Instandhaltung der Hubschrauber unserer<br />
nationalen und internationalen Kunden durch.<br />
BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />
wurde 1993 von dem<br />
Saxofonisten Frank<br />
Vaganée gegründet.<br />
Die 16-köpfige Bigband<br />
hat seitdem mit<br />
einer Vielzahl stilistisch<br />
höchst unterschiedlicherKomponisten<br />
und Arrangeure zusammengearbeitet, darunter Maria<br />
Schneider, die mit ihrer eigenen Bigband neue Maßstäbe gesetzt<br />
hat, Jazz-Avantgardist Dave Liebman oder der eher klassisch<br />
ausgerichtete Kenny Werner. Daneben hat das Brussels Jazz<br />
Orchestra mit einer Reihe von Gastsolisten von Philip Catherine<br />
über McCoy Tyner bis zu Toots Thielemanns Aufnahmen<br />
gemacht – und ebenso mit Richard Galliano. Bisher sind elf<br />
CDs des BJO erschienen.<br />
RICHARD GALLIANO<br />
wurde 1950 in Cannes geboren.<br />
Schon <strong>als</strong> Vierjähriger begann er<br />
sich für das Akkordeon zu interessieren,<br />
erhielt später Unterricht<br />
am Konservatorium von<br />
Nizza, wo er neben dem Akkordeon<br />
auch Posaune studierte.<br />
Als Teenager betrat er die Welt<br />
des Jazz, doch mit dem Umzug nach Paris in den frühen 70er<br />
Jahren begann für Galliano zunächst eine Zeit <strong>als</strong> Chansonbegleiter<br />
von Größen wie Barbara, Juliette Gréco und Charles<br />
Aznavour. In den 80er Jahren konzentrierte er sich mehr und<br />
mehr auf den Jazz, spielte dabei mit Musikern wie Chet Baker,<br />
Toots Thielemanns und Ron Carter. Als Richard Galliano 1991 mit<br />
renommierten Begleitern wie Aldo Romano, Philip Catherine und<br />
Pierre Michelot sein stilbildendes Album »New Musette« aufnahm,<br />
war er längst ein weltweit gefragter Spezialist auf dem<br />
Akkordeon. Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />
TANGO,<br />
MUSETTEWALZER<br />
UND VIEL<br />
Über viele Jahrzehnte wurde das Akkordeon in<br />
Jazzlexika nicht einmal in der Rubrik der so genannten<br />
»miscellaneous instruments«, <strong>als</strong>o der<br />
Kategorie für verschiedenartige, nicht gerade für<br />
den Jazz typischen Instrumente, aufgeführt, weil<br />
das Akkordeon im Jazz – bis auf wenige Ausnahmen<br />
– schlicht nicht vorkam.<br />
Das hat sich in den vergangenen 25 Jahren gründlich<br />
geändert, und einer der Vorreiter für die Emanzipation<br />
des Instruments im Jazz ist der französische<br />
Akkordeon-Virtuose Richard Galliano. Dabei stellt sich<br />
allerdings durchaus die Frage, ob Galliano überhaupt<br />
ein Jazzmusiker im engeren Sinne ist, denn im Laufe<br />
seiner Karriere hat er sich nicht nur für Jazz interessiert,<br />
sondern sich vielmehr seinen eigenen musikalischen<br />
Kosmos geschaffen, in dem Jazz ebenso<br />
seinen Platz findet wie argentinischer Tango oder<br />
französische Musettewalzer.<br />
Kein Geringerer <strong>als</strong> »Tango Nuevo«-Erfinder Astor<br />
Piazzolla, dessen neuartigen, mit Jazz durchaus<br />
liebäugelnden Tango Galliano früh spielte, wurde<br />
dabei zu einem entscheidenden Ratgeber für den<br />
Franzosen, der seit seiner Kindheit Akkordeon spielt.<br />
Piazzolla nämlich regte zu Beginn der neunziger<br />
Jahre Galliano dazu an, die Musette einer ähnlichen<br />
Verjüngungskur zu unterziehen, wie Piazzolla es mit<br />
dem Tango getan hatte. So konzentrierte sich Richard<br />
Galliano einige Zeit auf die Konzeption einer »New<br />
Musette«, wie denn auch sein Album aus dem Jahr<br />
1991 heißt. Ähnlich wie beim »Tango Nuevo« verbin-<br />
JAZZ<br />
den sich auch bei der »New Musette« gewisse Strukturelemente des Jazz mit<br />
den traditionellen, ohnehin beschwingten französischen Walzermelodien.<br />
Aber die Interessen Gallianos reichen noch erheblich weiter. Mit seinem Tangaria<br />
Quartet kümmert er sich um lateinamerikanische Rhythmen, die nicht notwendig<br />
im Tangotakt daherkommen, und auch um Elemente der Barockmusik.<br />
Gelegentlich jammt Galliano auch mit klanglich verwandten Instrumenten wie<br />
der chinesischen Mundorgel Sheng, oder aber er spielt Bach-Werke in eigenen<br />
Bearbeitungen auf dem Akkordeon, wie auf seiner jüngsten CD zu hören ist. Auch<br />
bei seinem Auftritt im Rahmen des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> mit dem Brussels Jazz<br />
Orchestra wird es nicht allein, wie es der Titel »Tango zum Abheben« verspricht,<br />
um Tango in Bearbeitungen für Akkordeon und Bigband gehen. Das im vorigen<br />
Jahr aufgenommene Album »Ten Years Ago«, das im Zentrum des Abends steht,<br />
enthält nämlich keineswegs nur Stücke im Zeichen des »Tango Nuevo«, sondern<br />
auch lupenreine Jazztitel, bei denen Richard Galliano seine hohe Virtuosität eindringlich<br />
vorführt und ideal vom Brussels Jazz Orchestra begleitet und in Szene<br />
gesetzt wird.<br />
präsentiert von<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />
Hangar WIKING Helikopter Service,<br />
JadeWeserAirport Wilhelmshaven-Mariensiel<br />
TANGO ZUM ABHEBEN<br />
BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />
RICHARD GALLIANO Akkordeon<br />
»Ten years ago«: Werke und Arrangements von R. Galliano<br />
Christian Emigholz<br />
24<br />
08<br />
24|25
MISSA<br />
SOLEMNIS<br />
FEIERLICHE MESSE<br />
IN GROSSER BESETZUNG<br />
»Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen«,<br />
schrieb Ludwig van Beethoven über das Kyrie seiner<br />
zwischen 1819 und 1823 entstandenen, 1824<br />
in Petersburg <strong>als</strong> »Oratorium« uraufgeführten<br />
»Missa Solemnis«, die er selbst für sein größtes<br />
Werk hielt. Die Lebensideale Beethovens, der von<br />
1770 bis 1827 lebte, waren die der französischen<br />
Revolution mit ihren Postulaten »Freiheit, Gleichheit,<br />
Brüderlichkeit«. Und für die Kunst formulierte<br />
er: »...allein Freiheit, Weitergehen ist in der ganzen<br />
Kunstwelt wie in der ganzen großen Schöpfung<br />
Zweck...«.<br />
Man nennt die »Missa Solemnis« und die Neunte<br />
Sinfonie – ebenfalls 1824 uraufgeführt – auch<br />
Schwesternwerke. In der Sinfonie wurde erstmalig<br />
die menschliche Stimme in eine genuin instrumentale<br />
Gattung einbezogen, in der Messe bestand das<br />
Problem, die katholische Liturgie mit ihren traditionell<br />
rhetorisch-musikalischen Figuren zu einer<br />
subjektiven Tonsprache zu führen: Denn Beethoven,<br />
zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahren<br />
ertaubt, wollte »bei Singenden und Zuhörenden religiöse<br />
Gefühle erwecken und dauerhaft machen«.<br />
Zwar lässt er mit den Kriegseinbrüchen im fünfteiligen<br />
Schluss »Dona nobis pacem« des »Agnus Dei«<br />
sozusagen die Welt (die Bedrohung durch die Napoleonischen<br />
Kriege) hinein, indem er in die Partitur<br />
schreibt: »Bitte um äußeren Frieden« und »Bitte um<br />
inneren Frieden«, lässt den Tenor »ängstlich« stottern,<br />
doch verortet er sich mit archaisch wirkenden<br />
Additionen wie Fugen besonders in der Tradition des<br />
Messtextes – man weiß, dass er Kirchenmusiktraditionen<br />
und -theorien vor der Komposition ausführlich<br />
studierte. Dass er die barocken Affekte und Figuren<br />
ins Gigantische wendet und damit eine Sprache erreicht,<br />
die »direkt unter die Haut geht« (Nikolaus<br />
Harnoncourt), macht die Einzigartigkeit des Werkes<br />
aus: »Menschliche Selbstverstrickung und Hoffnungsgläubigkeit<br />
fallen hier zusammen wie in keinem<br />
anderen musikalischen Werk: Beethovens ›Missa Solemnis‹<br />
ist der Ausdruck menschlicher Immanenz wie<br />
göttlicher Transzendenz« (Ulrich Schreiber).<br />
Das Fehlen der berühmten motivisch-thematischen<br />
Arbeit aus den Sinfonien, Streichquartetten und Sonaten,<br />
der Verzicht auf »symphonisches Gelingen«<br />
hat Theodor W. Adorno veranlasst, einen Aufsatz mit<br />
dem Titel »Verfremdetes Hauptwerk« zu schreiben.<br />
Ute Schalz-Laurenze<br />
ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />
COLLEGIUM VOCALE GENT<br />
Das Orchestre des Champs-Élysées, gegründet 1991 auf<br />
gemeinsames Betreiben von Alain Durel, Direktor des Théâtre<br />
des Champs-Élysées, und Philippe Herreweghe, widmet sich<br />
der historischen Aufführungspraxis klassischer und romantischer<br />
Werke aus der Zeit zwischen dem 18. und dem frühen<br />
20. Jahrhundert. Das Orchester begeistert nicht nur innerhalb<br />
Frankreichs und Europas, sondern ebenso in Japan, Korea,<br />
China oder Australien.<br />
Als eines der ersten Vokalensembles konzentrierte sich das 1970 von Philippe Herreweghe gegründete<br />
Collegium Vocale Gent auf die historische Aufführungspraxis und erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen.<br />
Längst wird der Chor in die bedeutendsten internationalen Konzertsäle eingeladen.<br />
Um sein ungewöhnlich breites Repertoire auch für große Projekte realisieren zu können, kooperiert<br />
das Ensemble seit 2009 mit dem in Siena ansässigen Coro dell’Accademia Chigiana.<br />
PHILIPPE HERREWEGHE<br />
präsentiert von<br />
MI 25. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Dom zu Verden<br />
MISSA SOLEMNIS<br />
ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />
SIMONE SCHNEIDER Sopran<br />
GERHILD ROMBERGER Alt<br />
BENJAMIN HULLET Tenor<br />
REINHARD HAGEN Bass<br />
COLLEGIUM VOCALE GENT<br />
CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA<br />
PHILIPPE HERREWEGHE Dirigent<br />
L. van Beethoven: »Missa Solemnis« D-Dur op. 123<br />
Nach einem Studium der Medizin studierte Philippe Herreweghe,<br />
1947 geboren, Klavier, Cembalo und Orgel. Schon im Alter von 23<br />
Jahren gründete er das Collegium Vocale Gent und nahm mit dem<br />
Ensemble an der Gesamteinspielung aller Kantaten von Johann<br />
Sebastian Bach unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt und<br />
Gustav Leonhardt teil. 1977 gründete er die aus Chor und Orchester<br />
bestehende Chapelle Royale, spezialisiert auf die französische<br />
Musik des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />
25<br />
08<br />
26|27
PHILHARMONISCHE GESELLSCHAFT BREMEN<br />
Als Kulturträger engagiert sich die Philharmonische Gesellschaft <strong>Bremen</strong><br />
ehrenamtlich seit fast 200 Jahren im Bremer Musikleben und<br />
hat maßgeblich zu dessen Entwicklung und Vielfalt beigetragen. Viele<br />
Musik liebhaber, Förderer und Firmen unterstützen <strong>als</strong> Mitglieder die<br />
Arbeit der Gesellschaft. Um in Zeiten knapper öffentlicher Kassen auch<br />
in Zukunft das Bremer Konzertleben in dieser Vielfalt, auf diesem Niveau<br />
und zu erschwinglichen Preisen halten zu können, wird es noch mehr<br />
auf eine starke Philharmonische Gesellschaft in <strong>Bremen</strong> ankommen.<br />
Mit der Philharmonischen Gesellschaft ist es möglich geworden, die<br />
historische Sauer-Orgel in der Glocke zu restaurieren. Darüber hinaus<br />
zählen Auftragskompositionen, Ur- und Erstaufführungen zu ihrem<br />
Selbstverständnis. In der Zusammenarbeit mit dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
unterstreicht die Philharmonische Gesellschaft ihr hohes Qualitätsbewusstsein.<br />
Wir freuen uns, Ihnen auch in diesem Jahr mit Janine Jansen<br />
& Friends wieder ein außergewöhnliches Konzert präsentieren zu<br />
können! Übernehmen auch Sie Verantwortung mit Ihrer Mitgliedschaft<br />
in der Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong> und fördern Sie damit<br />
deren vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben:<br />
BREMER PHILHARMONIKER<br />
Die Philharmonische Gesellschaft und der Freundeskreis der Philharmonischen<br />
Gesellschaft unterstützen <strong>als</strong> Gesellschafter und Partner aktiv<br />
die Bremer Philharmoniker.<br />
PHILHARMONISCHE KAMMERKONZERTE<br />
Die Philharmonische Gesellschaft veranstaltet jährlich eine achtteilige<br />
Kammerkonzertreihe, die mit ihren hochkarätigen Künstlern im norddeutschen<br />
Raum einmalig ist. Zwei Konzerte im Sendesaal <strong>Bremen</strong> geben<br />
darüber hinaus Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre mit Künstlern ins<br />
Gespräch zu kommen.<br />
MUSIKBILDUNG<br />
Mit der Förderung ausgewählter Musikinitiativen engagiert sich die Philharmonische<br />
Gesellschaft für die musikalische Bildung und Ausbildung von<br />
Kindern und Jugendlichen. So fördert die Philharmonische Gesellschaft<br />
die Arbeit an verschiedenen Schulzentren mit Instrumenten und anderen<br />
Materialien. Darüber hinaus verbindet die Philharmonische Gesellschaft<br />
eine Kooperation mit der Universität <strong>Bremen</strong>. Sie bietet dort u. a. ein<br />
Seminar innerhalb der General Studies an und unterstützt derzeit eine<br />
Promotionsarbeit von Katrin Bock am Fachbereich Musikwissenschaft<br />
über »Die Geschichte der Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong>. Der<br />
Wandel des öffentlichen Konzertwesens in <strong>Bremen</strong> <strong>als</strong> Beispiel einer<br />
bürgerlichen Musikkultur des 19. und 20. Jahrhunderts«. Nähere Informationen<br />
erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, im Internet<br />
unter www.philharmonische-gesellschaft-bremen.de und über die<br />
Geschäftsstelle bei Dr. Ulrich Matyl, Telefon 0421-25 75 180,<br />
matyl@philharmonische-gesellschaft-bremen.de.<br />
Das Streichquartett gilt vielen Kammermusikfreunden<br />
<strong>als</strong> die Königsgattung, bildet es doch so etwas<br />
wie die instrumentale Essenz der vier klassischen<br />
Singstimmen. Über diesem Hochamt für Puristen<br />
wird schnell vergessen, dass Streichquintett und<br />
Streichsextett klanglich eine ungleich größere Fülle<br />
an Eindrücken bieten können. Hier werden nicht<br />
einfach Stimmen verdoppelt, sondern raffi niertes<br />
Arrangement öffnet die Grenze zwischen Kammer-<br />
und Orchestermusik.<br />
Janine Jansen und ihren Freunden gelingt es, drei<br />
ganz unterschiedliche, in ihrer Bedeutung für die<br />
Musikgeschichte der Jahrhundertwende jedoch gleichermaßen<br />
bedeutsame Werke dieser Gattungen<br />
zu kombinieren. Johannes Brahms zweites Streichquintett<br />
ist ein frappantes Beispiel für einen gut<br />
JANINE JANSEN & FRIENDS<br />
Groß wurde Janine Jansen <strong>als</strong> Solistin – doch sie kann auch anders.<br />
Nach ihrem Debüt im Amsterdamer Concertgebouw 1997<br />
bedurfte es nur weniger Jahre, um aus der jungen Niederländerin<br />
eine der weltweit begehrten Violinistinnen ihrer Generation<br />
zu machen. Jansen arbeitete mit den großen Orchestern<br />
und Dirigenten der internationalen Szene zusammen, darunter<br />
Lorin Maazel, Riccardo Chailly und Sir Roger Norrington. Janine<br />
Jansen ist aber auch eine begeisterte Team-Spielerin. Sie spielt<br />
in verschiedenen kammermusikalischen Kombinationen mit<br />
Partnern wie Mischa Maisky und Jean-Yves Thibaudet und kuratiert<br />
darüber hinaus auch eigene Musikreihen, darunter im<br />
Amsterdamer Concertgebouw.<br />
Diese kooperative Art schafft Freunde. Für ihr Konzert beim<br />
<strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> hat sich Janine Jansen hervorragender internationaler<br />
Unterstützung versichern können. Alle Mitglieder<br />
dieses Sextetts auf Zeit sind Meister ihres Fachs: der russische<br />
Geiger Boris Brovtsyn, Maxim Rysanov aus der Ukraine an der<br />
Viola, Amihai Grosz, der das »Jerusalem Quartet« mitbegründete,<br />
der Cellist Torleif Thedéen aus Schweden und der Russe<br />
Boris Andrianov ebenfalls am Cello.<br />
gelaunten Komponisten, der ansonsten eher zur<br />
Schwermut tendiert. Das Werk in G-Dur, entstanden<br />
im Jahr 1891, ist in jedem seiner vier Sätze ein ausgelassenes<br />
Bekenntnis zu den sonnigen Seiten des<br />
Lebens. Besonders der erste Satz bedrängt geradezu<br />
mit seiner melodischen Kraft. Interessanterweise<br />
bestimmen zu Beginn jedoch die tiefen Streicher die<br />
Themenführung – was beweist, dass Frohsinn nicht<br />
immer in den hohen Registern daher kommen muss.<br />
Einen Kontrapunkt hierzu setzt das Streichsextett<br />
Erwin Schulhoffs, das alles andere <strong>als</strong> Optimismus<br />
verbreitet. 1920 begonnen und vier Jahre später vollendet,<br />
ist das Werk Schulhoffs ästhetische Bewältigung<br />
seiner Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg.<br />
Tief von Arnold Schönbergs Zwölftonmusik beeinfl<br />
usst, experimentierte er im Kopfsatz mit einer chro-<br />
matischen Tonleiter. Im Anklang dagegen völlig anders, mal elegisch, dann jazzig<br />
und auch neoklassizistisch, zeigen sich die weiteren Sätze. Erwin Schulhoff hat<br />
mit seinem Sextett eine stilistische Bilanz seiner Epoche geschaffen, die der in<br />
Prag geborene Komponist nicht mehr ausleben konnte; <strong>als</strong> Jude wurde er 1942<br />
im Konzentrationslager Wülzburg interniert und später ermordet.<br />
Arnold Schönberg steht mit seinem Streichsextett »Verklärte Nacht« am Wendepunkt<br />
zwischen den beiden extremen Polen Brahms und Schulhoff. 1899<br />
entstand das Werk innerhalb von nur drei Wochen und bildet auch für den Komponisten<br />
selbst eine Kehre. Es ist eine Programmmusik nach dem Gedicht des<br />
expressionistischen Dichters Georg Dehmel, die noch einmal späteste Romantik<br />
und die leicht dekadente Dissonanz des Fin de siècle miteinander zu versöhnen<br />
sucht. Die musikalische Nachdichtung der anstrengenden Liebe zwischen Mann<br />
und Frau, die auch ganz unmoralische Seiten hervorbringt, ist Arnold Schönbergs<br />
Gruß an die Konventionen seiner Zeit. Danach ging er daran, eine neue Musik zu<br />
erfi nden.<br />
KAMMERMUSIK<br />
VOMFEINSTEN<br />
DO 26. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
JANINE JANSEN & FRIENDS<br />
JANINE JANSEN Violine<br />
BORIS BROVTSYN Violine<br />
MAXIM RYSANOV Viola<br />
AMIHAI GROSZ Viola<br />
TORLEIF THEDÉEN Violoncello<br />
BORIS ANDRIANOV Violoncello<br />
E. Schulhoff: Streichsextett op. 45<br />
J. Brahms: Streichquintett Nr. 2 in G-Dur op. 111<br />
A. Schönberg: »Verklärte Nacht« op. 4 für Streichsextett<br />
Stephan Cartier<br />
26<br />
08<br />
28|29
SIKORA AG PRÄSENTIERT:<br />
SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />
Qualität, Innovationskraft und technologisches Know-how bilden das<br />
Fundament des Erfolgs der Bremer SIKORA AG seit 37 Jahren. Mit intelligenten<br />
Mess- und Regelsystemen für den Einsatz in Kabelproduktionslinien<br />
und in Rohr- und Schlauchextrusionsanlagen setzt das Unternehmen<br />
weltweit Maßstäbe. Produktschwerpunkte liegen im Bereich der<br />
berührungslosen Exzentrizitäts-, Wanddicken- und Ovalitätsmessung<br />
mittels Röntgenstrahlung sowie der optischen Durchmessermessung<br />
auf der Basis von Lasertechnologie. Mit SIKORA Mess- und Regeltechnik<br />
werden Kabel sowie Rohre und Schläuche materialeffi zient produziert.<br />
Die Materialeinsparung reduziert nicht nur Produktionskosten, sondern<br />
schont gleichzeitig die Ressource Rohöl, aus dem die Kunststoffe zur<br />
Kabelisolation beziehungsweise Rohre und Schläuche hergestellt werden.<br />
Durch den reduzierten Verbrauch an Kunststoffmaterial lassen sich im<br />
Jahr rund vier Millionen Tonnen des Rohstoffes einsparen. Das entspricht<br />
der Ladung von acht bis neun Supertankern der Extraklasse.<br />
Entwickelt und gefertigt werden die Produkte am Hauptsitz in <strong>Bremen</strong>-<br />
Mahndorf, wo heute 130 Mitarbeiter beschäftigt sind. Darüber hinaus<br />
sichern 40 Mitarbeiter in zehn internationalen Niederlassungen und<br />
mehr <strong>als</strong> 30 regionale Vertretungen eine schnelle und zuverlässige<br />
Kundenbetreuung vor Ort.<br />
Neben dem wirtschaftlichen Erfolg nimmt die SIKORA AG ihre gesellschaftliche<br />
Verantwortung sehr ernst. SIKORA unterstützt regelmäßig<br />
zahlreiche Institutionen und Veranstaltungen und ist auch in diesem<br />
Jahr fester Kooperationspartner des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />
Orchester und Solist bieten hier die Hand zum großen<br />
Gestus: Drei Werke im Geiste des ausgehenden<br />
19. Jahrhunderts stehen an, auch wenn die selten<br />
gespielte »Rosenkavalier«-Suite von Richard<br />
Strauss aus dem Jahr 1946 stammt. Doch sie weist<br />
Strauss schließlich <strong>als</strong> den späten Romantiker<br />
aus, der er Zeit seines Lebens war. Kurz nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg wendet er sich noch einmal seiner<br />
erfolgreichen Oper aus dem Jahr 1910 zu und<br />
verarbeitet sie zu einem Kaleidoskop eigenwilliger<br />
Charaktere. In der Abfolge der fünf Szenen zeigt<br />
sich Strauss <strong>als</strong> filigraner Harmoniker, der bewusst<br />
verklärt, weil die Welt, die er kannte, zerbrochen<br />
ist. Das beschwingte Finale trägt denn auch nicht<br />
ohne Ironie den Untertitel »Alles Walzer!«<br />
Frei von aller Zweideutigkeit im Amüsement ist Peter<br />
Iljitsch Tschaikowskys erstes Klavierkonzert. Auch<br />
hier gibt es ausgiebige Walzerseligkeit; der Komponist<br />
entführt in die großbürgerlichen Salons und<br />
lässt sie von seinen großen musikalischen Vorbildern<br />
erleuchten. Der »Westler« Tschaikowsky bekennt sich<br />
unüberhörbar zu Franz Liszt und Robert Schumann.<br />
In deren Tradition gibt er dem Solisten allen Raum, den<br />
dieser braucht, um zu brillieren. Allein der erste Satz<br />
bietet gleich zwei Kadenzen zum ungehemmten Virtuosentum.<br />
Das erste seiner drei Klavierkonzerte bleibt<br />
Tschaikowskys Meisterstück dieser Gattung und wurde<br />
zu einer ästhetischen Signatur des Fin de siècle.<br />
Auf der Zielgeraden dieses Jahrhunderts, im Juni<br />
1899, wurden auch Edward Elgars »Enigma-Variationen«<br />
in London uraufgeführt und machten den<br />
Komponisten international bekannt. Durch 14 Variationen<br />
schickt Elgar ein Thema, das er eines Abends<br />
im Kopf und auf den Lippen hatte, <strong>als</strong> ihn seine Frau<br />
Alice dazu drängte, es aufzuschreiben. Elgar, der neben<br />
Frederick Delius und Ralph Vaughan Williams einflussreichste<br />
Komponist Englands zwischen Spätromantik<br />
und Moderne, nutzte seinen genialen Einfall,<br />
um in den Umarbeitungen Menschen seiner Umgebung<br />
musikalisch zu skizzieren. »Enigma« – das<br />
Geheimnis, wer sich hinter den einzelnen Variationen<br />
verbirgt – ist mittlerweile natürlich geklärt. Die handwerkliche<br />
Kunst, mit der Elgar es schafft, sein Thema<br />
immer wieder anders zu gestalten und doch erkennbar<br />
zu halten, bleibt indes ein Rätsel seiner Kunst.<br />
Stephan Cartier<br />
BEHZOD ABDURAIMOV<br />
Im selben Jahr, <strong>als</strong> Vladimir<br />
Ashkenazy das Sydney Symphony<br />
Orchestra <strong>als</strong> leitender<br />
Direktor übernahm, gewann<br />
der 1980 in Taschkent geborene<br />
Behzod Abduraimov die<br />
London International Piano Competition und schaffte damit<br />
den Durchbuch. Mit fünf Jahren hatte Abduraimov seinen ersten<br />
Klavierunterricht erhalten; schon drei Jahre später stand<br />
er mit dem National Symphony Orchestra of Usbekistan auf<br />
der Bühne. Vor allem in den USA, wo Behzod Abduraimov an der<br />
Park University of Kansas studiert, zählt er zu den gefragten<br />
Nachwuchs-Pianisten.<br />
SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />
Es macht sich rar auf europäischen Konzertbühnen; doch jedes<br />
Mal, wenn Australiens wichtigstes Orchester, das Sydney<br />
Symphony Orchestra, einen Abstecher in die Alte Welt unternimmt,<br />
sind Publikum und Kritiker begeistert. In den 90er<br />
Jahren profi lierte sich das Ensemble durch Interpretationen<br />
von Wagner-Opern und Gustav Mahlers Sinfonien <strong>als</strong> hervorragendes<br />
Ensemble für die europäische Musik des 19. Jahrhunderts.<br />
Seit 2009 ist Vladimir Ashkenazy Principal Director des<br />
Orchesters.<br />
VLADIMIR ASHKENAZY<br />
Wie nur wenige Solisten hat es der Pianist Vladimir<br />
Ashkenazy geschafft, sich auch <strong>als</strong> Dirigent an der<br />
Weltspitze zu etablieren. Im heutigen Nischni Nowgorod<br />
geboren, gehörte der 73-jährige Ashkenazy<br />
seit den 60er und 70er Jahren zu den führenden<br />
Pianisten seiner Generation. 1978 entschied er sich<br />
dann, die Tasten mit dem Taktstock zu tauschen und wirkte nun vorwiegend <strong>als</strong> Dirigent. Das<br />
Royal Philharmonic Orchestra, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Tschechische<br />
Philharmonie sowie seit 2009 das Sydney Symphony Orchestra gehören zu den Klangkörpern,<br />
die Ashkenazy prägte.<br />
BESUCH<br />
AUS<br />
DOWN UNDER<br />
SA 28. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />
BEHZOD ABDURAIMOV Klavier<br />
VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent<br />
R. Strauss: »Rosenkavalier«-Suite<br />
P. I. Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23<br />
E. Elgar: »Enigma-Variationen« über ein Originalthema op. 36<br />
28<br />
08<br />
30|31
DIE BERENBERG BANK<br />
PRÄSENTIERT<br />
PHILIPPE JAROUSSKY<br />
Deutschlands älteste Privatbank zählt zu den führenden Bankhäusern<br />
im deutschsprachigen Raum. Sie wird von persönlich haftenden<br />
Gesellschaftern geführt und setzt damit die Tradition eines hanseatischen<br />
Familienunternehmens fort.<br />
1590 gründeten die Brüder Hans und Paul Berenberg ihre Firma in<br />
Hamburg. War das Unternehmen ursprünglich im Tuchhandel tätig,<br />
übernahmen die Kaufl eute in Ermangelung eines funktionierenden<br />
Bankensystems bald selbst die Finanzierung der Warengeschäfte. Sie<br />
gewährten ihren Kunden Kredite und bevorschussten die Sendungen<br />
ihrer Lieferanten. So erfolgte der Wandel vom Kaufmann zum Bankier.<br />
Heute ist die Berenberg Bank eine der angesehensten Bankadressen<br />
Deutschlands. Sie verwaltet über 22 Mrd. Euro für private und institutionelle<br />
Investoren und ist in den vier Geschäftsfeldern Private Banking,<br />
Investment Banking, institutionelles Asset Management und Commercial<br />
Banking tätig. Die Werte, die die über 900 Mitarbeiter an neun<br />
Standorten in Deutschland und sieben Niederlassungen im Ausland<br />
leben, gelten heute genauso wie vor 400 Jahren: persönliches Engagement,<br />
Verlässlichkeit und Verantwortung.<br />
Die Berenberg Bank ist seit über zehn Jahren mit einer Niederlassung<br />
in <strong>Bremen</strong> vertreten. Wir freuen uns deshalb sehr, in diesem Jahr einen<br />
besonderen Gast des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> präsentieren zu dürfen:<br />
Genießen Sie mit uns den französischen Countertenor Philippe Jaroussky<br />
mit Werken von Claudio Monteverdi!<br />
TEATRO<br />
D’AMORE<br />
PHILIPPE JAROUSSKY<br />
Fast wäre aus Philippe Jaroussky<br />
ein Violinist oder Pianist<br />
geworden. Das Talent hätte er<br />
auch hierzu gehabt. Doch dann<br />
erkannten er selbst und die<br />
Professoren seine phänomenale<br />
Stimme für die höchsten<br />
Lagen. Neben Andreas Scholl zählt Philippe Jaroussky seit<br />
seinem internationalen Durchbruch im Jahr 2004 zu den gefragten<br />
Countertenören Europas.<br />
NURIA RIAL<br />
Die katalanische Sopranistin<br />
Nuria Rial, 1975 in der Nähe<br />
Barcelonas geboren, zählt zu<br />
den großen Sängerinnen der<br />
jungen Garde, die sich der Alten<br />
Musik widmet. Sie sang<br />
an großen Häusern wie der<br />
Berliner Staatsoper Unter den Linden oder dem Théâtre des<br />
Champs-Élysées in Paris. Nuria Rial hat viele CDs mit Werken<br />
der Spätrenaissance und des Barock eingespielt.<br />
CHRISTINA PLUHAR<br />
Die Österreicherin Christina<br />
Pluhar zählt nicht nur in ihrer<br />
Heimat Österreich zu den<br />
besten Interpretinnen in der<br />
Alte-Musik-Szene für Laute und<br />
Harfe. 1965 in Graz geboren,<br />
reist sie heute <strong>als</strong> Solistin und<br />
gefragte Continuo-Spielerin durch die Welt. Nach Studien in Den<br />
Haag und Basel lebt sie überwiegend in Paris. Sie ist aber auch<br />
ihrer Heimatstadt treu geblieben, an deren Universität sie<br />
Meisterkurse führt.<br />
L’ARPEGGIATA<br />
Christina Pluhar prägte die wohl charmanteste Beschreibung<br />
des Ensembles: »Ein Cocktail mit viel Charakter« sei<br />
L’Arpeggiata. Und sie muss es wissen, denn sie ist die »Chefmixerin«.<br />
Im Jahr 2000 fand L’Arpeggiata sich zum ersten<br />
Konzert zusammen. Die Musiker der Gruppe kommen aus ganz<br />
Europa, Heimat von L’Arpeggiata ist jedoch Frankreich. Im Zentrum<br />
steht das Interesse an der französischen, italienischen<br />
und neapolitanischen Musik des 17. Jahrhunderts.<br />
Kaum etwas im Konzertsaal ist so schwierig, wie das Revolutionäre einer<br />
Musik deutlich zu machen, die für uns nach rund 350 Jahren doch eigentlich<br />
vertraut klingt. Die Musik Claudio Monteverdis ist solch ein besonders heikler<br />
Fall, bei dem die Interpretation nur sehr schwer vermitteln kann, welch völlig<br />
neue Wege er in seiner Komposition ging. Hierzu gehörten die Erfindung klanglicher<br />
Effekte wie die des Pizzikato oder des Tremolo ebenso wie ein ganz neues<br />
Verständnis der Harmonik und der Instrumentation größerer Ensembles.<br />
L’Arpeggiata bieten mit ihrem Bekenntnis zur Improvisation die beste Voraussetzung<br />
dafür, um diese Modernität erkennbar zu halten. Hier zeigt sich der<br />
1567 in Cremona geborene Monteverdi <strong>als</strong> eine der wichtigsten Gestalten der<br />
europäischen Musikszene im Umbruch von der Renaissance zum Barock.<br />
Im Mittelpunkt des Programms von L’Arpeggiata steht das Vokalwerk Claudio Monteverdis.<br />
Mit »Orfeo« schrieb er 1607 nicht nur eine der ersten Opern der Musikgeschichte,<br />
die diesen Namen verdient, sondern auch seine vielen Madrigale und<br />
Messen bestimmten seine Zeit stilistisch. Das Programm mischt viele Aspekte<br />
aus Monteverdis Schaffen. Hier ist die Arie »Adagati, Poppea« aus seiner Oper<br />
»L’incoronazione di Poppea« ebenso vertreten wie das volksliedhafte, anonym<br />
überlieferte »Ohime, ch’io cado«, das Monteverdi kunstvoll setzte.<br />
Für Christina Pluhar gibt es viele Gründe, seine Musik zu hören: »Am meisten zu<br />
bewundern an Monteverdi ist die enorme Vielfalt an Kompositionstechniken, die<br />
er meisterhaft beherrscht und ineinander webt. Die Modernität, die sich wie ein<br />
roter Faden durch seine Stücke zieht und seine Musik bis ins 21. Jahrhundert zeitlos<br />
erscheinen lässt, spricht für sich selbst.« Auch wenn Monteverdi oft aneckte<br />
und ihn seine Unkonventionalität so manche Chance auf eine bessere Anstellung<br />
kostete, bevor er an der Markuskirche in Venedig eine einflussreiche Stellung erhielt,<br />
so wirkte er doch stilbildend auf Zeitgenossen und die nachfolgende Generation.<br />
Das Programm, das L’Arpeggiata kreieren, macht dies in seinem zweiten<br />
Teil deutlich. Hier sind mit Komponisten wie Giovanni Legrenzi, Domenico Maria<br />
Melli, Andrea Falconiero und Orazio Michi Tonsetzer im zeitlichen Umfeld Monteverdis<br />
vereint, die dessen Auffassung einer neuen, gefühlsbetonten Musik sowohl<br />
im Vokalen wie Instrumentalen lebendig hielten. Besonders interessant ist<br />
die Wiederentdeckung Barbara Strozzis, die – für ihre Zeit <strong>als</strong> Komponistin ohnehin<br />
ungewöhnlich genug! – gegen die Regeln des harmonischen Liedsatzes<br />
schrieb, wenn es die Dramatik des Textes erforderte. Ihre Musik suchte, wie die<br />
Monteverdis, ihren Weg zum Hörer gegen alle Gelehrsamkeit: Ein echtes »Teatro<br />
d’amore«.<br />
SO 29. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
TEATRO D’AMORE<br />
NURIA RIAL Sopran<br />
PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor<br />
ENSEMBLE L’ARPEGGIATA<br />
CHRISTINA PLUHAR Leitung<br />
»Teatro d’amore«: Werke von C. Monteverdi, B. Strozzi, T. Merula u. a.<br />
Stephan Cartier<br />
29<br />
08<br />
32|33
Wenn Joseph Haydn gemeinhin <strong>als</strong> der »Vater des Streichquartetts« bezeichnet<br />
wird, so bezieht sich diese Bezeichnung weniger darauf, dass er diese Gattung<br />
erfunden hätte – das hat er nicht –, sondern vielmehr darauf, dass Haydn<br />
mit seinen Quartetten eine Gattung mit enormen musikalischen Ansprüchen in<br />
die Sphäre bürgerlichen Musizierens trug. Über 50 Jahre war das Streichquartett<br />
ein fester Bestandteil seines kompositorischen Schaffens. Es avancierte<br />
zum wahrhaft »klassischen« Vorbild, zum Vorbild konzentriertester und – auf<br />
Grund der vier gleichberechtigten Stimmen – handwerklich anspruchsvollster<br />
Kompositionstechnik, und das gilt bis heute.<br />
Höchste Bewunderung zollte man Haydn dafür, wie er seine Gattung dabei stets<br />
weiterentwickelte, ja wie er auch vor Anpassungen an äußere Gegebenheiten nicht<br />
zurückschreckte, ohne je seinen Qualitätsmaßstab aufzugeben. Beispielhaft dafür<br />
sind die sechs dem Grafen Anton Apponyi gewidmeten, eine Einheit bildenden<br />
Quartette op. 71 und 74. In der Zeit nach dem ersten großen Londoner Erfolg entstanden,<br />
wagt es Haydn hier, das Streichquartett aus der Spezialisten-Ecke in den<br />
großen Konzertsaal zu tragen und es demonstrativ der repräsentativen Sinfonie<br />
an die Seite zu stellen. Mit ganz neuen klanglichen Wirkungen, überraschenden<br />
harmonischen Weitungen und sogar konzertant-virtuosen Violineinlagen vermochte<br />
er auch den »Nicht-Kenner« unmittelbar in seinen Bann zu ziehen. Der<br />
»kennerhaften« und »akademischen« Kammermusik – insbesondere der deutschen<br />
– stand der Patriot Claude Debussy von vornherein skeptisch gegenüber,<br />
wie überhaupt Kammermusik im Frankreich des 19. Jahrhundert wenig gepflegt<br />
wurde. Debussys Musik, die später missverständlich <strong>als</strong> »impressionistisch« bezeichnet<br />
wurde, will das Gegenteil. Sie ist Ausdruck eines neuen Freiheitsbedürfnisses,<br />
fern von Hierarchien, fern eines überkommenen Vokabulars, und will sich<br />
ganz der Unmittelbarkeit und Flüchtigkeit des musikalischen Augenblicks hingeben.<br />
Dennoch ist es ausgerechnet ein Streichquartett, das <strong>als</strong> eines der Schlüsselwerke<br />
Debussys gilt, in denen er zu seinem unverwechselbaren und unnachahmbaren<br />
Stil fand. Freilich, es sollte sein einziges Streichquartett bleiben – und<br />
übrigens seine einzige Komposition, die mit einer (altmodischen?) Opus-Zahl<br />
versehen wurde! In seiner Ausdehnung und der viersätzigen Anlage folgt Debussy<br />
brav dem tradierten Formschema, doch im Inneren atmet eine wahrhaft neue Musik,<br />
wenn fremdartige Akkorde, Rhythmen und Akkordverbindungen aufleuchten<br />
und Melodielinien wie »über einen luxuriösen kunstvoll gemusterten Teppich von<br />
wundersamer Farbigkeit« (Paul Dukas) schreiten.<br />
QUATUOR EBÈNE<br />
Ulrich Matyl<br />
Keine Frage, die vier smarten Franzosen bilden die derzeit vielseitigste Boygroup der internationalen<br />
Streichquartettszene: Kaum ein anderes Ensemble vermag so souverän und lustvoll<br />
zwischen den Stilen hin und her zu wechseln wie das Quatuor Ebène. Von Haydn über Debussy<br />
bis zum Jazz vermögen die Allroundmusiker innerhalb eines Konzertes umzuschalten. Das mag<br />
verdächtig klingen, doch wer sie erlebt hat, weiß: Was sie anpacken, das packen sie richtig an.<br />
Mit ihrem feurigen Zugang zur Tradition gelingt es den vier Franzosen, auch jüngere Hörer zu<br />
fesseln und für das Streichquartett zu begeistern. Ihr Spiel ist so überzeugend und charismatisch,<br />
dass man sich dem Zauber der Meisterwerke kaum entziehen kann. Auch deshalb hat das<br />
Quatuor Ebène eine so schnelle und steile Karriere gemacht: Nach Studien beim Ysaÿe Quartett<br />
in Paris sowie bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág, sorgte das 1999 gegründete<br />
Ensemble 2004 beim ARD-Musikwettbewerb für Furore, <strong>als</strong> es gleich mehrere Preise abräumte<br />
zu einer ganzen Reihe weiterer Auszeichnungen von renommierten Stiftungen und Festiv<strong>als</strong>.<br />
präsentiert von<br />
KLASSISCH<br />
VISIONÄR<br />
MO 30. AUG I 18.30 UHR I 22 EUR (ERM. 19 EUR)<br />
Jagdschloss Clemenswerth, Sögel<br />
KLASSISCH VISIONÄR<br />
QUATUOR EBÈNE:<br />
PIERRE COLOMBET Violine GABRIEL LE MAGADURE Violine<br />
MATHIEU HERZOG Viola RAPHAËL MERLIN Cello<br />
J. Haydn: Streichkonzert C-Dur op. 74/1 Hob. III:72<br />
C. Debussy: Streichquartett g-Moll op. 10<br />
30<br />
08<br />
34|35
FIDES – 90 JAHRE IN BREMEN<br />
VON ADAGIO BIS DISAGIO<br />
In der Welt der Musik ist es wie in der Wirtschaftswelt: Man sollte die<br />
gesamte Klaviatur beherrschen. Wir begleiten unsere Mandanten<br />
seit über 90 Jahren umfassend bei der Ausgestaltung und Optimierung<br />
ihrer geschäftlichen Möglichkeiten. Und manchmal auch<br />
zu einem Konzert. Denn Erfahrung ist dann wertvoll, wenn man sie<br />
gemeinsam teilt.<br />
Wir glauben, dass Wirtschaft und Kultur jeweils auf ihre Weise die<br />
Lebensqualität einer Region beeinflussen. Daher fühlen wir uns <strong>als</strong><br />
Partner der Wirtschaft auch der Kunst und Kultur besonders verpflichtet<br />
– so auch <strong>als</strong> langjähriger Sponsor dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />
Wir freuen uns auf ein exzellentes Konzert mit den Bremer Philharmonikern<br />
und ihrem Dirigenten Markus Poschner.<br />
www.fides-treuhand.de<br />
VERDIS<br />
»SCHÖNSTE<br />
OPER«<br />
DAS REQUIEM<br />
STATE CHOIR LATVIJA<br />
Der State Choir Latvija ist ein 1942 gegründeter lettischer Kon-<br />
zertchor, der heute unter der Leitung von Maris Sirmais von zahl-<br />
reichen Orchesterdirigenten zur Aufführung der großen oratorischen<br />
Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert angefragt<br />
wird. 2007 sang der Chor beim <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> das »Russian<br />
Requiem« der russischen Komponistin Lera Auerbach.<br />
MARKUS POSCHNER<br />
Markus Poschner ist 1971 geboren<br />
und gewann mit dem deutschen<br />
Dirigentenpreis 2004<br />
den wichtigsten internationalen<br />
Dirigentenpreis. Poschners<br />
Interesse am musikalischen<br />
Repertoire ist außerordentlich<br />
vielseitig, er ist hervorragender<br />
Jazz-Pianist und erarbeitet heute häufig grenzüberschreitende<br />
Programme. Seine überzeugenden Schwerpunkte reichen von<br />
Mozart bis zur klassischen Moderne.<br />
»Der allgewaltige Verderber des italienischen<br />
Kunstgeschmacks«, meinte der große Dirigent<br />
Hans von Bülow über Giuseppe Verdi und »seine<br />
neueste Oper im Kirchengewande« urteilen zu müssen.<br />
Die 1874 uraufgeführte »Messa da Requiem«<br />
war gemeint. 1892 schrieb Bülow einen peinlich<br />
unterwürfigen Entschuldigungsbrief, er habe sich<br />
im Zustand »geistiger Verwirrung« befunden, habe<br />
nun den »Grad der Erkenntnis« erlangt und das Requiem<br />
rühre ihn zu Tränen.<br />
Auch in positive Besprechungen – und die waren<br />
in der Mehrzahl – floss die Beurteilung des »Italienischen«<br />
ein, wenn zum Beispiel Eduard Hanslick<br />
1875 schreibt: »Was uns in Verdis Reqiem zu leidenschaftlich,<br />
zu sinnlich erscheinen mag, ist eben<br />
aus der Gefühlswelt seines Volkes empfunden, und<br />
der Italiener hat doch ein gutes Recht, zu fragen, ob<br />
er denn mit dem lieben Gott nicht italienisch reden<br />
BREMER PHILHARMONIKER<br />
Die Bremer Philharmoniker wurden 1825 gegründet und verhalfen<br />
1855 Johannes Brahms zu seinem ersten öffentlichen Auftritt<br />
<strong>als</strong> Pianist. Die Uraufführung des »Deutschen Requiems« 1868<br />
spielte das Orchester ebenfalls. Heute spielen die Musiker <strong>als</strong><br />
GmbH mit 26% verantwortlicher Eigenbeteiligung der Musiker<br />
und Musikerinnen rund 175 Opernvorstellungen im Jahr, weiter<br />
24 Philharmonische Konzerte und darüber hinaus zahlreiche<br />
Sonder-, Familien- und Kammerkonzerte.<br />
dürfe?« Das bezog sich auf den kompositorischen Stil, nicht auf den Text, der<br />
auch bei Verdi lateinisch gesungen wird.<br />
Zwar hatte sich Verdi 1869 an einer Gemeinschaftskomposition einer Totenmesse<br />
für Gioacchino Rossini beteiligt, wollte aber keine ganze Messe komponieren:<br />
»Totenmessen gibt es viele, viele, viele... es ist sinnlos, noch eine hinzuzufügen«.<br />
Doch dann starb der von Verdi verehrte Dichter Alessandro Manzoni und er entschloss<br />
sich zur Komposition. Die Errungenschaften seines Opernstiles flossen<br />
hier ein: das ist die zunehmende Psychologisierung der Musik durch eine immer<br />
stärkere Differenzierungsfähigkeit in der Stimme und in der Instrumentation. Damit<br />
überführt er die im Text enthaltenen Affekte in die Konkretheit menschlicher<br />
Existenz: Das ist es, was <strong>als</strong> »dramatisch« oder »theatralisch« empfunden<br />
wurde. Der liturgischen Starre wird feinster musikalischer Realismus entgegengesetzt.<br />
Der unglaublich erfolgreichen Uraufführung in Mailand folgten in den europäischen<br />
Großstädten zahlreiche Aufführungen und Verdi sagte: »Mir scheint,<br />
ich bin nun eine ernst zu nehmende Persönlichkeit geworden und nicht mehr der<br />
Bajazzo, der auf die große Pauke haut und ›Hereinspaziert, meine Herrschaften‹<br />
schreit!«<br />
DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
Ute Schalz-Laurenze<br />
VERDIS REQUIEM<br />
BREMER PHILHARMONIKER<br />
OLGA MYKYTENKO Sopran MARINA PRUDENSKAJA Mezzosopran<br />
FERNANDO PORTARI Tenor ILDEBRANDO D’ARCANGELO Bass<br />
STATE CHOIR LATVIJA<br />
MARKUS POSCHNER Dirigent<br />
G. Verdi: »Messa da Requiem«<br />
31<br />
08<br />
36|37 32|33
MUSIKFEST SURPRISE:<br />
LASSEN SIE SICH ÜBERRASCHEN!<br />
So frisch wie das neue MUSIKFEST SURPRISE präsentiert sich auch<br />
die Oldenburgische Landesbank AG (OLB). Mit über 170 Filialen im<br />
Nordwesten bieten wir <strong>als</strong> größte private Regionalbank Deutschlands<br />
kompetente Beratung rund um das Thema Finanzen – und das<br />
jetzt auch in <strong>Bremen</strong>. Mit der neuen Niederlassung wird die positive<br />
Entwicklung der OLB bestätigt und das hohe Ansehen in der Region<br />
weiter gestärkt.<br />
Bereits zum 21. Mal dürfen sich Bremer und auswärtige Gäste auf das<br />
<strong>Musikfest</strong> freuen. Mit unserer Förderung möchten wir die Bedeutung<br />
des Festes für die Region <strong>Bremen</strong> unterstreichen und einen Beitrag<br />
zur kulturellen Entwicklung der Stadt leisten. In diesem Jahr unterstützen<br />
wir die Reihe MUSIKFEST SURPRISE, die mit einem innovativen<br />
Konzept den herkömmlichen Charakter klassischer Konzerte neu entdeckt.<br />
Darüber hinaus verbindet die Reihe Musik aus vergangenen<br />
Epochen mit aktuellen Klängen und Einflüssen anderer Kulturen.<br />
Lernen Sie mit uns in MUSIKFEST SURPRISE I »The Other Ebène« kennen:<br />
So zeigt sich das junge französische Streichquartett Quatuor<br />
Ebène von einer ganz anderen Seite. Und in MUSIKFEST SURPRISE VI<br />
gehen die Künstler Gwilym Simcock, Yuri Goloubev und James Maddren<br />
innovative Wege zwischen Jazz und Klassik: »Blues Vignette«.<br />
Mit der OLB macht das MUSIKFEST SURPRISE neugierig auf mehr!<br />
ww.olb.de<br />
MUSIKFEST<br />
SURPRISE: Veranstaltungen,<br />
UNKONVENTIONELL,<br />
FRISCH,<br />
AUFREGEND!<br />
die in keine Schublade passen!<br />
Darbietungen, die den traditionellen Charakter<br />
klassischer Konzerte hinter sich lassen! Programme,<br />
die Musik vergangener Epochen mit zeitgenössischen<br />
Klängen und Einfl üssen anderer<br />
Kulturen verbinden! Das kennen Sie bereits aus<br />
vergangenen <strong>Musikfest</strong>en? Stimmt! Aber in diesem<br />
Jahr fi nden Sie solche Konzerte kompakt zusammengefasst<br />
in der neuen Reihe <strong>Musikfest</strong> Surprise.<br />
<strong>Musikfest</strong> Surprise versteht sich <strong>als</strong> ein Laboratorium,<br />
das aktuelle Entwicklungen im internationalen<br />
Musikleben aufgreift. So können Sie Ihnen bereits<br />
vertraute Künstler mit gänzlich anderen Repertoires<br />
oder in ungewöhnlichen Besetzungskonstellationen<br />
erleben! Oder Sie entdecken Künstler,<br />
die im Ausland schon Stars sind, bei uns aber noch<br />
<strong>als</strong> Geheimtipp gelten. Oder Sie lernen neue Ansätze<br />
kennen, die herkömmliche Darbietungsform<br />
von Musik zu »durchbrechen«. <strong>Musikfest</strong> Surprise<br />
macht neugierig auf mehr!<br />
QUATUOR EBÈNE<br />
Ausgebildet wurde das<br />
Quatuor Ebène vom<br />
renommierten Pariser<br />
Ysaÿe Quartett. Die Musiker<br />
studierten außerdem<br />
bei Gábor Takács, Eberhard<br />
Feltz und György<br />
Kurtág. Das 1999 gegründete<br />
Streichquartett erregte erstmalig 2004 größere Aufmerksamkeit,<br />
<strong>als</strong> es beim ARD-Musikwettbewerb gleich mehrere<br />
Preise abräumte. 2006 erschien ihre Debüt-CD mit Haydn-Streichquartetten.<br />
Ihr ein Jahr später aufgenommenes zweites Album<br />
mit Quartetten von Bartók wurde in der Fachpresse euphorisch<br />
gefeiert, und für ihre dritte CD erhielten sie den ECHO Klassik.<br />
Als The Other Ebène hat das Streichquartett bisher noch kein<br />
Album vorgelegt, es soll aber eines in diesem Jahr erscheinen.<br />
The Other Ebène sind Pierre Colombet (Violine), Gabriel<br />
Le Magadure (Violine), Mathieu Herzog (Viola), Raphaël Merlin<br />
(Violoncello), Richard Héry (Schlagzeug) und Fabrice Planchat<br />
(Toningenieur).<br />
VIER STREICHER,<br />
DIE ES ROCKEN<br />
LASSEN<br />
Auf den ersten Blick ist das Quatuor Ebène ein ganz normales Streichquartett.<br />
Die Debüt-CD der jungen Franzosen enthält Haydn-Streichquartette, die zweite<br />
widmet sich Bartók, und auch das übrige Repertoire des Quatuor Ebène scheint<br />
zunächst ganz den Erwartungen zu entsprechen: Beethoven, Mozart, Schumann<br />
und Brahms, dazu von französischer Seite Debussy, Ravel und Fauré.<br />
Warum aber schrieb die New York Times 2009 nach einem Auftritt des Quatuor<br />
Ebène: »Ein Streichquartett, das sich mühelos in eine Jazzband verwandeln<br />
kann«?<br />
Weil die vier noch eine andere Passion haben. Dazu verwandeln sie sich in The<br />
Other Ebène und machen sich frisch und frech an die Standards von Jazzgrößen<br />
wie Miles Davis oder Wayne Shorter. Das erinnert natürlich an das kalifornische<br />
Kronos Quartet, das vor vielen Jahren damit begann, unter seine Interpretationen<br />
Neuer Musik von Webern über Ives bis zu Glass und Reich auch Jazz- und Rocktitel<br />
von Ornette Coleman, John Lurie und Jimi Hendrix zu mischen. Das brachte<br />
dem Kronos Quartet beachtliche Aufmerksamkeit ein, gerade bei einem jüngeren<br />
Publikum, zumal die »Streicherband« durchaus auch verstärkt spielte. Auf einen<br />
ähnlichen Effekt in dem vielleicht allzu sehr <strong>als</strong> hehre Kunst hochgehaltenen<br />
Streichquartett-Genre zielt auch The Other Ebène. Und die Musiker haben Erfolg,<br />
denn sie bringen etwas mit, was beim Kronos Quartet ein wenig zu kurz kam: Hohe<br />
Spielkultur, die immer auch einen frischen, frechen Zug besitzt. Erst kürzlich, beim<br />
Radiomitschnitt ihres Auftritts bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker 2009,<br />
konnte man hören, wie unverbraucht ihre Interpretation eines Streichquartetts von<br />
»Papa« Haydn klingt. Beim Jazz ist das nicht anders: Als The Other Ebène – dann<br />
unterstützt von einem Schlagzeuger und einem Soundingenieur – interpretieren<br />
sie höchst gekonnt »Spain« von Chick Corea, »All Blues« von Miles Davis, aber<br />
auch einen Song aus dem Film »Pulp Fiction« oder sie zelebrieren Charlie Chaplins<br />
»Smile« und wagen sich sogar an einen Rocksong von Bruce Springsteen.<br />
DI 31. AUG I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE I: THE OTHER EBÈNE<br />
»fi ction« – The Other Ebène: Jazzstandards,<br />
Film- und Popmusik, Improvisationen mit Werken von D. Dale,<br />
C. Corea, M. Davis, W. Shorter, B. Mehldau u. a.<br />
Christian Emigholz<br />
31<br />
08<br />
38|39
Musik für zwei Klaviere besitzt den Charme des Artistischen. Das Klavier ist<br />
klassischerweise entweder das Soloinstrument, oder aber es dient der Begleitung<br />
– quasi <strong>als</strong> Orchesterersatz. Dass das volltönende Instrument im Duo<br />
beide Rollen übernimmt, bereitet einen ungewöhnlichen Klangeindruck. Vor<br />
allem in den großbürgerlichen Salons des späten 19. Jahrhunderts galten Konzerte<br />
für das »Doppelte Klavier« <strong>als</strong> Attraktion. Claire Chevallier und Jos van<br />
Immerseel lassen jedoch nicht Stücke aus dieser heroischen Zeit des Klaviers<br />
erklingen, sondern sie kombinieren Werke der Spätromantik und ihrer weiten<br />
Ausläufer bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein.<br />
Weder Sergej Rachmaninow noch Francis Poulenc sind typische Vertreter der<br />
Bourgeoisie. Sie stehen aber mit ihren Werken für den Glanz jener neoklassischen<br />
und neoromantischen Phase des 20. Jahrhunderts, die das Beste des 19. Jahrhunderts<br />
in die Moderne hinüber zu retten versuchte. Die drei andalusischen Tänze<br />
Manuel Infantes sind ebensolche Versuche, Artifizielles und Authentisches in<br />
der zeitgenössischen Musik noch einmal miteinander zu verbinden.<br />
KLANGZAUBEREI<br />
CLAIRE CHEVALLIER<br />
01<br />
09<br />
Sie lernte Klavier an den Akademien von Nancy, Straßburg und<br />
Paris, während sie gleichzeitig Mathematik und Physik studierte.<br />
Zwar entschied sich Claire Chevallier für die Musik, sie besitzt aber<br />
<strong>als</strong> Relikt ihres Faibles für Technik eine umfangreiche Sammlung<br />
historischer französischer Klaviere und lehrt selbst Musik- und<br />
Instrumentengeschichte in Paris und Brüssel. Als Interpretin hat<br />
sich Claire Chevallier einen ausgezeichneten Ruf für Alte Musik<br />
und insbesondere für französische Musik des späten 19. und<br />
frühen 20. Jahrhunderts erworben.<br />
MI 01. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE II: 4 HÄNDE – 2 FLÜGEL<br />
CLAIRE CHEVALLIER Klavier (Piano Erard 1897)<br />
JOS VAN IMMERSEEL Klavier (Piano Erard 1904)<br />
»Aus den Salons von Moskau und Paris«:<br />
C. Saint Saëns: Danse Macabre op. 40<br />
F. Poulenc: Elégie en accords alternés<br />
M. Infante: Trois Danses Andalouses<br />
C. Franck: Prélude, fugue et variation op. 18 für zwei Klaviere<br />
S. Rachmaninow: Suite Nr. 2 op. 17<br />
Von der vielfältigen Klangzauberei, die die Kombination<br />
zweier Klaviere ermöglicht, hatte sich Camille<br />
Saint-Saëns zu einem furiosen Totentanz hinreißen<br />
lassen, der durch seine melodische Wucht zu einem<br />
der beliebtesten Werke des Komponisten wurde und<br />
eine Vielzahl von Variationen und populären Bearbeitungen<br />
erlebte. Auch César Francks berühmtes<br />
»Prélude, fugue et variation« ist eine Bearbeitung,<br />
interessanterweise des Komponisten selbst, der das<br />
Werk ursprünglich für die Orgel geschrieben hatte.<br />
In der verdoppelten Klavierbesetzung erhöhte er die<br />
Stimmvielfalt und komplexe Klangwirkung gegenüber<br />
der Königin der Instrumente aber noch einmal<br />
und schuf so ein grandioses Duett für weiße und<br />
schwarze Tasten.<br />
JOS VAN IMMERSEEL<br />
Stephan Cartier<br />
KLAVIEREN<br />
Der belgische Cembalist ist gleichermaßen <strong>als</strong> Solist am Cembalo<br />
ein viel gefragter Interpret wie auch <strong>als</strong> Leiter des Orchesters<br />
Anima Eterna, das sich seit 1987 dem Originalklang Alter<br />
Musik verschrieben hat. Van Immerseel unterrichtet zudem <strong>als</strong><br />
Professor an mehreren Akademien und Universitäten, darunter<br />
am Konservatorium in Paris und am Amsterdamer Sweelinck-<br />
Konservatorium.<br />
präsentiert von<br />
AUF ZWEI<br />
MATT HERSKOWITZ & FRIENDS<br />
Der Wahlkanadier studierte an<br />
der New Yorker Juilliard School<br />
Klavier. Er ist auch Pianist, Keyboarder<br />
und Arrangeur des Absolute<br />
Ensemble. Ebenfalls zum<br />
Absolute Ensemble gehört der<br />
neuseeländische Kontrabassist<br />
Mat Fieldes, der zudem langjähriges<br />
Mitglied des Herskowitz Trios ist. Der Kanadier Kevin Warren<br />
hat schon <strong>als</strong> Neunjähriger begonnen, Schlagzeug zu spielen,<br />
das er dann auch studierte. Er ist ein viel gefragter Trommler,<br />
der immer wieder mit Matt Herskowitz arbeitet. Die kanadische<br />
Geigerin Lara St. John wird <strong>als</strong> Phänomen beschrieben. Sie verbrachte<br />
ihre gesamte Kindheit und Jugend mit Studien in den<br />
USA, Europa und Russland, seither arbeitet sie weltweit <strong>als</strong><br />
Solistin. Der Kanadier Mike Block gilt <strong>als</strong> ein Grenzgänger, der<br />
an Yo-Yo Mas Seidenstraßenprojekt beteiligt war, aber auch mit<br />
dem Absolute Ensemble spielt.<br />
präsentiert von<br />
SYNTHESE AUS<br />
JAZZ, ROCK,<br />
KLASSIK UND WELTMUSIK<br />
Langjährige Besucher des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> sind dem Pianisten Matt Herskowitz<br />
in den vergangenen Jahren sicherlich schon einmal begegnet. Zum einen<br />
gehört der Amerikaner zum Absolute Ensemble von Kristjan Järvi, das diverse<br />
Auftritte in <strong>Bremen</strong> hatte, zum anderen war er mit seinem eigenen Herskowitz<br />
Rozenblatt Project vor sechs Jahren im Rahmen des <strong>Musikfest</strong> in Bremerhaven<br />
zu erleben. Schon dam<strong>als</strong> deutete der Pianist, Komponist und Arrangeur die<br />
Richtung an, die er nun mit seinem neuen Programm »Jerusalem Trilogy« weitertreibt,<br />
nämlich eine Synthese aus Komposition und Improvisation zu finden.<br />
Matt Herskowitz selbst nennt das »Kammermusik des 21. Jahrhunderts«. Damit<br />
meint er die Verbindung von »unterschiedlichen, aber kompatiblen Musikstilen«,<br />
was konkret bedeutet, dass er E-Musik-Avantgarde, Jazz und Weltmusik miteinander<br />
verschmelzen möchte. Kernstück seines Programms ist die Titel gebende<br />
»Jerusalem Trilogy«, eine dreisätzige Suite, bei der jüdische und arabische Melodik<br />
und Rhythmik eine Verbindung eingehen. Komponiert hat Herskowitz das<br />
Stück für sein Jazzpianotrio plus Violine und Violoncello. Auch die weiteren Stücke<br />
des Programms sind bewusste musikalische Grenzgänge: »Polonaise Libanaise«<br />
lehnt sich vage an Chopins Polonaise fis-Moll op. 44 an, kontrastiert den Rhythmus<br />
der Polonaise aber mit arabischen Metren. Im Programm findet sich auch<br />
Herskowitz’ Arrangement des traditionellen jiddischen Liedes »Under your white<br />
starry heaven«, das er nach der Einleitung mit erheblichen Improvisationsausflügen<br />
konfrontiert. Mit »Göttingen«, einem der großen Erfolge der französischen<br />
Chansonsängerin Barbara, hat Herskowitz dann ein zutiefst pazifistisches Chanson<br />
vorsichtig in die Sprache der Klezmermusik übersetzt. Bei »Tova Equito Abyssus«<br />
oder »Wilder Ritt durch die Hölle« vertraut der Komponist wieder auf eine<br />
klassische Vorlage, nämlich Prokofjews Étude in c-Moll op. 2 Nr. 3, eines der technisch<br />
schwierigsten Klavierstücke überhaupt, das er für sein Pianotrio arrangiert<br />
hat. Schließlich gehört mit »Crossbones« noch ein Jazzrocktitel zum Programm.<br />
DO 02. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE III: JERUSALEM TRILOGY<br />
MATT HERSKOWITZ Klavier<br />
MAT FIELDES Bass<br />
KEVIN WARREN Drums<br />
LARA ST. JOHN Violine<br />
MIKE BLOCK Violoncello<br />
»Jerusalem Trilogy«: Werke von M. Herskowitz<br />
Christian Emigholz<br />
02<br />
09<br />
40|41
SPIRA MIRABILIS<br />
Es gibt viele bestens eingespielte Orchester, die gerne und<br />
auch sehr gut mal ohne Dirigenten spielen. Spira mirabilis hat<br />
sich das Spielen ohne Dirigenten zum Gesetz und Programm<br />
gemacht, um die Eigenverantwortlichkeit und Kreativität jedes<br />
einzelnen extrem zu provozieren und zu fördern. Es bleibt nicht<br />
aus, dass das Ergebnis dieser »Wunderspirale« ganz überraschende<br />
und ungemein frische Interpretationen sind. Die 1983<br />
geborene italienische Geigerin Lorenza Borrani gründete das<br />
Kammerorchester 2007, die sehr jungen Musiker kommen aus<br />
den führenden europäischen Orchestern. Spira mirabilis experimentiert<br />
nicht nur ohne Dirigent, sondern auch mit anderen,<br />
kürzeren Programmen, mit ungewöhnlichen Orten und mit<br />
»neu-gierigen« Zuhörern, wie sie sagen.<br />
03<br />
09<br />
FR 03. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE IV: SERENADENZAUBER<br />
ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />
J. Brahms: Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11<br />
SERENADENZAUBER<br />
Die beiden Orchesterserenaden Nr. 1 und Nr. 2 in D-Dur und A-Dur von Johannes<br />
Brahms stehen in engem Kontext seines Ehrgeizes und Versuches, eine Sinfonie<br />
zu komponieren. »Ich werde nie eine Sinfonie komponieren! Du hast keinen<br />
Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen<br />
hinter sich marschieren hört!«, schrieb er an seinen Freund, den Geiger Joseph<br />
Joachim. Wenn man es wagte, nach dem »Riesen« Beethoven Sinfonien zu<br />
schreiben, »so müssten sie ganz anders aussehen«.<br />
1862 fing er mit der ersten Sinfonie an und vollendete sie erst 1876 (!), immer<br />
gedrängelt von seinem Verleger Fritz Simrock: »Tun Sie gar nichts mehr? Soll ich<br />
auch 73 noch keine Sinfonie von Ihnen haben?« Die beiden Serenaden sind seine<br />
ersten Orchesterwerke, sie entstanden 1858, nachdem sein erstes Klavierkonzert<br />
in Leipzig durchgefallen war. Der 28-jährige Brahms war Klavierlehrer der Prinzessin<br />
Friederike, zugleich Hofpianist und Dirigent eines gemischten Chores am<br />
Detmolder Hof bei Fürst Leopold III. Man kann dem strahlenden Werk, das in der<br />
ersten Fassung ein Nonett ist (Streicher, Flöte, zwei Klarinetten, Horn und Fagott),<br />
die Haydn-, Mozart- und Beethovenstudien des jungen Komponisten anhören. Das<br />
Hauptthema des ersten Satzes ist fast ein Zitat aus Haydns Sinfonie Nr. 104, auch<br />
das zweite Scherzo zitiert das Finalthema aus Haydns Sinfonie. Darüber hinaus<br />
gibt es Anklänge an Beethovens zweite Sinfonie. Mozart hatte mit seinen Serenaden<br />
schon vor über siebzig Jahren die Gattung endgültig aus der gesellschaftlichen<br />
Unterhaltung herausgeführt und so versteht auch Brahms sie <strong>als</strong> Vorform<br />
für seine Sinfonien. Indem er auf der leichteren Gattung der Serenade bestand,<br />
konnte er dem sinfonischen Anspruch einerseits ausweichen und sich andererseits<br />
ihm stellen. Clara Schumann schrieb 1853 in ihr Tagebuch: »Eine schöne Zukunft<br />
steht dem bevor, wenn er erst für Orchester schreiben wird, dann wird er das<br />
rechte Feld für seine Fantasie gefunden haben«.<br />
präsentiert von<br />
Ute Schalz-Laurenze<br />
Der Kritiker der New York Times machte kurze Worte,<br />
<strong>als</strong> er den Wert von Alarm Will Sound nach einem<br />
Konzert zu beschreiben hatte; es sei, so schrieb<br />
er: »Die Zukunft der klassischen Musik«. Als Live<br />
Act verbinden die Musiker Neue Musik und neue<br />
Aufführungspraktiken. Die Wurzeln des Ensembles<br />
liegen in der Eastman School of Music in Rochester,<br />
an der viele Mitglieder studierten. Die Lockerheit<br />
des Newcomer-Ensembles haben sich die Musiker<br />
über zehn Jahre bewahrt, und sie ist auch ihrer Programmzusammenstellung<br />
anzumerken.<br />
Dass Epochenetiketten für Alarm Will Sound nur<br />
Durchgangsstationen eines fließenden musikalischen<br />
Stroms sind, beweisen sie mit den Perkussionmeditationen<br />
in Payton MacDonalds »Cowboy<br />
Raga« und dem »Dowland Remix« des Amerikaners<br />
John Orfe. Mit John Cage, Harrison Birtwistle und<br />
Wolfgang Rihm sind aber auch Altmeister der Neuen<br />
Musik vertreten, deren Werke nach wie vor Steine des<br />
ästhetischen Anstoßes sein können. Cages Nullpunkt<br />
der Musik, das Stück »0’00’’« zählt sicherlich dazu.<br />
Stille und Aktion des Solisten sind die entscheidenden<br />
Zutaten. »Will sound« von Rihm, eines von vielen<br />
Werken, die Komponisten dem Ensemble widmeten,<br />
zielt dagegen in die entgegengesetzte Richtung mit<br />
ALARM WILL SOUND<br />
Wer wissen will, wo bei der Neuen Musik ganz vorn ist, der muss Alarm Will Sound erleben. Das<br />
20-köpfige Ensemble aus New York gilt bei Kritikern weltweit <strong>als</strong> eine der experimentierfreudigsten<br />
Kammerformationen für zeitgenössische Musik. Das im Jahr 2000 gegründete Ensemble<br />
Alarm Will Sound wendet sich in seinen Programmen nicht nur den arrivierten Komponisten der<br />
Moderne und Postmoderne zu, sondern unternimmt auch Grenzübertritte zur elektronischen<br />
Avantgarde-Szene. Das Ensemble hat bislang vier Alben veröffentlicht, darunter eines mit Kompositionen<br />
des Elektronikers Aphex Twin und zuletzt »Reich at the Roxy« mit Aufnahmen von<br />
Steve Reich.<br />
ALAN PIERSON<br />
Der Amerikaner ist künstlerischer Direktor des Alarm Will<br />
Sound-Ensembles. Pierson leitete <strong>als</strong> Dirigent aber auch<br />
weitere Formationen wie etwa das Crash Ensemble oder<br />
die London Sinfonietta.<br />
DIE KLASSIK DER ZUKUNFT<br />
flirrenden und labyrinthischen Figuren, die Rihm durch energetische Harmonien<br />
jagt. Im Zentrum des Konzertes stehen aber weniger solche Kabinettstücke, <strong>als</strong><br />
vielmehr Klangexperimente, darunter der Versuch, elektronische Musik weitestgehend<br />
»unplugged« zu spielen. Das Duo Autechre aus Sean Booth und Rob<br />
Brown sowie der Ire Richard David James, alias »Aphex Twin«, gelten <strong>als</strong> Pioniere<br />
der Elektronischen Musik an der Schnittstelle zwischen Popularmusik und Ernster<br />
Musik im Sinne Karlheinz Stockhausens. Statt des elektronischen Equipments<br />
nutzen Alarm Will Sound das Instrumentarium eines Kammerorchesters, um die<br />
filigranen Klangfiguren und schwebenden Klangteppiche wie in einer Rückkopplung<br />
zwischen Elektronik und Akustik neu zu transformieren.<br />
präsentiert von<br />
SA 04. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE V: ALARM WILL SOUND<br />
ALARM WILL SOUND<br />
ALAN PIERSON Dirigent<br />
Werke von J. Adams, W. Rihm, J. Orfe, H. Birtwistle, Aphex Twin u. a.<br />
Stephan Cartier<br />
04<br />
09<br />
42|43
GWILYM SIMCOCK<br />
05<br />
09<br />
Der 1981 in Bangor in Wales geborene Pianist erhielt schon <strong>als</strong><br />
Kind Unterricht in Klavier und Waldhorn und galt bald <strong>als</strong> Wunderkind.<br />
Nach einem klassischen Studium der Instrumente ging er<br />
an die Royal Academy in London und studierte Jazz. 2007 legte<br />
er sein Debüt-Album vor und wurde seitdem zu vielen renommierten<br />
Festiv<strong>als</strong> eingeladen. Sein junges Trio vervollständigen<br />
der britische Schlagzeuger James Maddren und der in Moskau<br />
geborenen Bassist Yuri Goloubev.<br />
Seit einigen Jahren gibt es im Jazz eine regelrechte Explosion an klassischen<br />
Pianotrios. Vermutlich hat der viel zu jung gestorbene Schwede Esbjörn Svensson<br />
mit seinem Trio e.s.t., das Jazz spielte, aber wie eine Popband auftrat, diesen<br />
Boom ausgelöst. Nun tummeln sich die Talente nur so auf den Jazzbühnen,<br />
eines davon ist das Trio des Walisers Gwilym Simcock. Die Jazzfans in unserer<br />
Region hatten bereits bisher zweimal Gelegenheit, das Können und den Einfallsreichtum<br />
des heute 29-jährigen Pianisten zu erleben: Vor zwei Jahren stellte<br />
Simcock sich mit seinem damaligen Trio im Rahmen der Messe »jazzahead!«<br />
in <strong>Bremen</strong> vor, die den Pianisten gleich ein Jahr später erneut einlud, und zwar<br />
<strong>als</strong> Solisten mit der NDR Bigband.<br />
Wer ein bisschen weiter reiste, konnte Simcock beim JazzFest Berlin 2009 <strong>als</strong> fabelhaften<br />
Ideengeber beim mitreißenden Auftritt von Tim Garlands Lighthouse Trio<br />
hören. Der junge Pianist ist <strong>als</strong>o ein sehr gefragter Mann, ein so genannter »rising<br />
star«. Wie auch bei einigen anderen Jazzpianisten der jüngeren Generation, etwa<br />
SO 05. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE VI: BLUES VIGNETTE<br />
GWILYM SIMCOCK TRIO:<br />
GWILYM SIMCOCK Klavier<br />
YURI GOLOUBEV Bass<br />
JAMES MADDREN Drums<br />
»Blues Vignette« – Werke von G. Simcock, A. Hamilton,<br />
P. F. Webster/S. Burke u. a.<br />
GRENZGANG ZWISCHEN<br />
JAZZ UND KLASSIK<br />
dem Belgier Jef Neve, fällt bei Gwilym Simcock auf,<br />
dass er zweigleisig arbeitet: Die eine Schiene ist dem<br />
Jazz gewidmet, die andere – auf der Basis genauer<br />
Kenntnis auch von Klassik und Neuer Musik – ist<br />
auf Kompositionen gerichtet. So hat Simcock 2008<br />
im Rahmen der Londoner Proms sein Klavierkonzert<br />
aufgeführt. Anders <strong>als</strong> andere jüngere Pianisten, die<br />
die Schienen E-Musik und Jazz strikt getrennt halten,<br />
verbindet Gwilym Simcock die beiden Stränge<br />
gern miteinander. Das zeichnet auch sein Programm<br />
»Blues Vignette« aus, das im vorigen Jahr <strong>als</strong> CD erschienen<br />
ist. Auf der CD ist bereits sein aktuelles Trio<br />
zu hören mit dem blutjungen britischen Schlagzeuger<br />
James Maddren und dem russischen Kontrabassisten<br />
Yuri Goloubev, der zunächst allein der Klassik verpflichtet<br />
war, inzwischen aber nur noch Jazz spielt.<br />
»Blues Vignette« enthält einerseits eine Auseinandersetzung<br />
mit Edward Griegs Klavierkonzert sowie<br />
eine eher in der Klassiksparte angesiedelte Komposition<br />
Simcocks für Cello und Klavier, andererseits aber<br />
auch ganz am Jazz orientierte Standards wie »Nice<br />
work if you can get it« oder die schöne Schnulze »Cry<br />
me a river«.<br />
präsentiert von<br />
Christian Emigholz<br />
FÖRDERPREISTRÄGER<br />
DEUTSCHLANDFUNK<br />
2009<br />
Josquin Desprez galt zu Lebzeiten <strong>als</strong> einer der<br />
größten Meister der Polyphonie – und an dieser<br />
Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert.<br />
Um diese Lichtgestalt herum bildete sich eine<br />
Schule, zu der auch Jean Richafort zählte. Heute ist<br />
der 1480 in Ricartsvoorde geborene Komponist eine<br />
veritable Wiederentdeckung. Sein Requiem, das<br />
er 1532 – immerhin elf Jahre nach dem Tod seines<br />
Lehrers – Josquin Desprez widmete, lässt darüber<br />
staunen, dass Richafort in Vergessenheit geriet,<br />
bildet es doch ein Meisterwerk der handwerklich<br />
und ästhetisch so komplexen Vielstimmigkeit, für<br />
die die franco-flämische Schule berühmt ist.<br />
Richaforts Requiem für Josquin Desprez basiert zwar<br />
traditionsgemäß auf dem Klagegesang aus der »Missa<br />
pro defunctis«. Hinzu kommen aber <strong>als</strong> Material<br />
CINQUECENTO<br />
Welches Jahrhundert sie für das spannendste halten, das signalisieren<br />
die Musiker in ihrem Ensemblenamen unmissverständlich.<br />
Die Epoche der Spätrenaissance, das 16. Jahrhundert, hat<br />
es den Mitgliedern von Cinquecento angetan, besonders die<br />
große Ära der kaiserlichen Hofkapelle. Die Vielfalt der Polyphonie,<br />
die hier gepflegt wurde, zieht die Cinquecento-Vokalisten<br />
an, deren nationaler Hintergrund so bunt ist wie die des Habsburger<br />
Reichs. Im Oktober 2004 gründete sich das Ensemble<br />
von begeisterten Sängern aus Österreich, Belgien, England,<br />
Deutschland und der Schweiz. Kein halbes Jahr später bestritt<br />
Cinquecento bereits die erste Tournee und konnte seitdem bei<br />
Festiv<strong>als</strong> in ganz Europa Publikum und Kritiker mit seiner Freude<br />
an heute vielfach vergessenen Werken und Komponisten anstecken.<br />
Für seinen mitreißenden Auftritt beim <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
erhielt das Ensemble den Förderpreis Deutschlandfunk 2009.<br />
bei Richafort zwei Chansons von Josquin Desprez selbst: »Nymphes napplés«<br />
und »Faulte d’argent«. Aus diesem Material verstand es Richafort, ein sechsstimmiges<br />
und sechssätziges Werk voller harmonischer und satztechnischer<br />
Raffinessen zu formen. Dank seiner großen handwerklichen Versiertheit gelang<br />
es Richafort, so unterschiedliche Motive wie einen Klagegesang, den Cantus firmus<br />
seines Lehrers und eine Fuge kontrapunktisch miteinander zu vereinen. Das<br />
»Requiem in Memoriam Josquin Desprez« ist <strong>als</strong>o gleichermaßen ein Nachruf wie<br />
auch ein Wort des Verstorben selbst.<br />
Programmlich überzeugend singen Cinquecento die beiden Chansons Desprez’,<br />
die Richafort für sein Requiem <strong>als</strong> Steinbruch nutzte. Das Ensemble umrankt das<br />
Requiem mit weiteren musikalischen Fundstücken seiner Schüler und Bewunderer:<br />
Nicolas Gombert und Benedictus Appenzeller haben zum Tode Desprez’ je ein<br />
Chanson mit dem Titel »Musae Iovis« geschrieben. Bewegend ist der Abschluss,<br />
den das Ensemble für seine Totenfeier findet. Hier kommt Josquin Desprez selbst<br />
<strong>als</strong> Trauerredner mit dem Chanson »Nymphes des Bois« zu Wort, das er zum Tod<br />
seines eigenen Lehrers, Johannes Ockeghem, schrieb.<br />
präsentiert von<br />
DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />
Alexanderkirche Wildeshausen<br />
FÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2009<br />
CINQUECENTO Vokalensemble<br />
Stephan Cartier<br />
»Himmlisches Erbe« – J. Richafort: »Requiem in Memoriam Josquin Desprez«<br />
sowie Werke von J. Desprez, N. Gombert und B. Appenzeller<br />
31<br />
08<br />
44|45
WIE DIE STADT –<br />
SO DAS MUSIKFEST<br />
Während des <strong>Musikfest</strong> wird <strong>Bremen</strong> zu einer einzigen großen Bühne<br />
der Vielfalt. Wie die Stadt – so das Fest der Musik. Traditionell und<br />
modern, Raum für Raritäten, aber auch für das Liebgewonnene. Der<br />
Norden hat seine ganz eigene Art, Feste zu feiern. Eine ganze Region<br />
ist Gastgeber für ein Festival, das seinen festen Platz im Kalender der<br />
Musikliebhaber hat. Mit dem <strong>Musikfest</strong> macht <strong>Bremen</strong> in gutem Sinne<br />
von sich reden. Solche Botschafter brauchen Stadt und Land.<br />
Wir freuen uns sehr auf den inspirierenden Funken des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
und wünschen den Künstlern und allen Besucherinnen und Besuchern<br />
viel Erfolg, Freude und unvergessliche Tage an der Weser.<br />
LE CERCLE DE L’HARMONIE<br />
Benannt nach dem Orchester, welches der französische Violinvirtuose<br />
Chevalier de Saint-Georges (1739-1799) in seinen<br />
letzten Lebensjahren gegründet hat, fühlt sich das Originalklangensemble<br />
Le Cercle de l’Harmonie dem umfangreichen<br />
Repertoire des späten 18. Jahrhunderts verpflichtet. Seit ihrer<br />
Gründung im Jahr 2005 wurde Le Cercle de l’Harmonie von vielen<br />
international bedeutenden Festiv<strong>als</strong> eingeladen und spielte<br />
an Häusern wie dem Théâtre des Champs-Élysées, dem Théâtre<br />
du Capitole, Théâtre de Caen, Centre de Musique Baroque in Versailles,<br />
Théâtre National de l’Opéra-Comique, Opéra-Théâtre in<br />
Besançon sowie am Theater an der Wien.<br />
JÉRÉMIE RHORER<br />
2008 in Frankreich <strong>als</strong> Entdeckung<br />
des Jahres gefeiert,<br />
hochgelobt <strong>als</strong> herausragender<br />
Mozart-Interpret und<br />
zunehmend am Pult großer<br />
Opernorchester zu erleben:<br />
Der Dirigent Jérémie Rhorer,<br />
1973 in Paris geboren, studierte<br />
Cembalo, Musiktheorie<br />
und Komposition am Conservatoire<br />
National Supérieur de Paris. Früh wurde er Assistent von<br />
Marc Minkowski und William Christie. Mit 21 Jahren gründete<br />
er das auf zeitgenössische Musik spezialisierte Ensemble Les<br />
Musiciens de la Prée. 2005 rief er zusammen mit Julien Chauvin<br />
Le Cercle de l’Harmonie ins Leben. Jérémie Rhorer war<br />
Gast beim Ensemble Orchestral de Paris sowie beim Orchestre<br />
Philharmonique de Radio France. 2008 gab er sein USA-Debüt<br />
beim Chamber Orchestra of Philadelphia, 2009 debütierte er<br />
erfolgreich beim Orchestre symphonique de la Monnaie. Zum<br />
Abschluss der Saison 2009/2010 folgt Jérémie Rhorer einer<br />
Einladung der Salzburger Festspiele.<br />
CHŒUR LES ÉLÉMENTS<br />
Der Kammerchor Les Éléments, der 1997 gegründet wurde, hat<br />
sich innerhalb weniger Jahre <strong>als</strong> einer der wichtigsten Chöre<br />
Frankreichs etabliert. Geleitet wird das Ensemble von Joël<br />
Suhubiette, einem der führenden französischen Chorleiter der<br />
Gegenwart. Zudem arbeitet der Chœur Les Éléments regelmäßig<br />
mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Christophe Rousset,<br />
Marc Minkowski, Michel Plasson und John Nelson zusammen.<br />
MOZART UND ÄGYPTEN<br />
»Fort mit Dir nach Paris!«, mahnte Leopold Mozart<br />
am 12. Februar 1778 seinen Sohn, der sich bereits<br />
über drei Monate in Mannheim aufhielt. Doch es<br />
sollte noch fast vier Wochen dauern, bis Wolfgang<br />
gemeinsam mit seiner Mutter in die französische<br />
Metropole aufbrach, in der er 1763/1764 <strong>als</strong> Wunderkind<br />
so überwältigende Erfolge hatte feiern können<br />
und in Versailles sogar an die Tafel der Königin<br />
geladen worden war.<br />
Nach der Ankunft zeigte sich jedoch bald, dass Leopold<br />
die vermeintlich so verheißungsvolle Situation des Pariser<br />
Musiklebens f<strong>als</strong>ch eingeschätzt hatte, so dass<br />
sich Wolfgang zunächst mit zweitklassigen Schülern<br />
und unspektakulären Kompositionsaufträgen zufrieden geben musste. Nach vorübergehenden<br />
Spannungen zwischen ihm und Joseph Legros, dem künstlerischen<br />
Leiter der berühmten »Concerts spirituels« – Legros hatte eine auf seinen Wunsch<br />
angefertigte Sinfonia concertante von Mozart (KV Anh. 9/297b) nicht aufgeführt –,<br />
kam es schließlich doch noch zum Kompositionsauftrag einer »großen Sinfonie«<br />
(KV 297), die am 18. Juni 1778 uraufgeführt wurde. Der Erfolg war überwältigend,<br />
so dass Mozarts eigenes Urteil entsprechend positiv ausfiel: »Ich bin auch sehr<br />
wohl damit zufrieden.«<br />
Mit der Erstfassung seiner 1773 entstandenen Schauspielmusik zu Tobias Freiherr<br />
Philipp von Geblers heroischem Drama »Thamos, König in Ägypten« scheint Mozart<br />
demgegenüber weniger zufrieden gewesen sein. 1779 revidierte er das Werk,<br />
in dem die seinerzeit vorherrschende Ägyptenmode ebenso aufgegriffen wird wie<br />
freimaurerisches Gedankengut und Ideen der Aufklärung, so gründlich, dass man<br />
von einer Neukomposition sprechen kann. An seinen Vater schrieb Mozart am 15.<br />
Februar 1783 über das Stück: »es müsste nur blos der Musick wegen aufgeführt<br />
werden.«<br />
Am 2. Februar 1774, vier Jahre vor Mozarts zweiter Parisreise, tauchte auf dem Programm<br />
der »Concerts spirituels« erstm<strong>als</strong> ein Komponistenname auf, der in der<br />
französischen Hauptstadt bald für Furore sorgte: Henri-Joseph Rigel – ein im fränkischen<br />
Wertheim geborener Schüler Niccolò Jommellis, der sich im Gegensatz zu<br />
Mozart frühzeitig <strong>als</strong> einer der bedeutendsten Repräsentanten der französischen<br />
Sinfonie sowie <strong>als</strong> gefragter Opern- und Oratorienkomponist im Pariser Musikleben<br />
etablieren konnte. Ein Werk, das in besonderem Maß zu Rigels Berühmtheit beigetragen<br />
hat, war sein Oratorium »La sortie d’Égypte« (1774), welches die alttestamentarische<br />
Geschichte vom Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei<br />
erzählt. Das Stück, das vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, wurde<br />
erst vor kurzem wiederentdeckt.<br />
MI 01. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
Harald Hodeige<br />
01<br />
09<br />
MOZART UND ÄGYPTEN<br />
LE CERCLE DE L’HARMONIE<br />
MARIA-VIRGINIA SAVASTANO Sopran CAMILLE MERCKX Mezzosopran<br />
MATHIAS VIDAL Tenor ANDREAS WOLF Bassbariton<br />
CHŒUR LES ÉLÉMENTS<br />
JÉRÉMIE RHORER Dirigent<br />
W. A. Mozart: Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297 »Pariser Sinfonie«,<br />
Schauspielmusik zu »Thamos, König in Ägypten« KV 345 (336a),<br />
H.-J. Rigel: »La sortie d’Égypte«<br />
46|47
DIE KBC BANK DEUTSCHLAND AG<br />
PRÄSENTIERT DIE GROSSEN DREI<br />
DER FRANZÖSISCHEN ROMANTIK<br />
Wir freuen uns, Ihnen im 21. Jahr des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> mit Hector<br />
Berlioz, Georges Bizet und Frédéric Chopin die Meister der französischen<br />
Romantik präsentieren zu können. Wir sind sicher, mit der<br />
Auswahl der im Zeitraum von 1830 bis 1855 jeweils in Paris entstandenen<br />
Werke eine für Sie überaus reizvolle Auswahl getroffen zu haben.<br />
Bemerkenswert ist, wie die jeweils noch sehr jungen Musiker – Bizet<br />
war erst 17 Jahre jung, <strong>als</strong> er die Sinfonie C-Dur komponierte – die<br />
musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten der Epoche ausloteten.<br />
Mit Jos van Immerseel und dem von ihm gegründeten und geleiteten<br />
Orchester Anima Eterna freuen wir uns, an der Weser gern gesehene<br />
Gäste begrüßen zu dürfen. Das auf authentische Aufführungspraxis<br />
spezialisierte Ensemble, dem ein ausgezeichneter Ruf vorauseilt,<br />
wird für unser Konzert um den mehrfach mit internationalen Preisen<br />
ausgezeichneten Pianisten Pascal Amoyel verstärkt.<br />
Wie weit unser Haus in der Tradition verwurzelt ist, lässt sich auch<br />
daran ablesen, dass exakt im Monat des Todes von Hector Berlioz – es<br />
ist März 1869 – die bereits sechs Jahre zuvor <strong>als</strong> Bremer Vorschussverein<br />
gegründete Bank in das Bremer Genossenschaftsregister eingetragen<br />
wurde. Seither sehen wir uns <strong>als</strong> verlässlichen Partner für<br />
mittelständische Firmenkunden und vermögende Privatkunden, der<br />
aufgeschlossen für zukunftweisende Geschäftsideen ist.<br />
Mit großen Erwartungen sehen wir einem gemeinsamen Abend mit<br />
Ihnen entgegen, der ganz sicher in einem fulminanten Finale gipfeln<br />
wird.<br />
banking for business<br />
KBC Bank Deutschland AG . Zentrale . Wachtstraße 16 . 28195 <strong>Bremen</strong> .<br />
Telefon (0421) 3684-0 . Fax (0421) 3684-473<br />
Internet: www.kbcbank.de . e-mail: kbc.bank.deutschland.ag@kbc.be<br />
SYMPHONIE<br />
FANTASTIQUE<br />
AUS DEM LEBEN<br />
EINES KÜNSTLERS<br />
Georges Bizet (1838-1875) ist vor allem bekannt <strong>als</strong><br />
Komponist der unsterblichen Oper »Carmen«. Dies<br />
allein wird ihm nicht gerecht, war er doch in jungen<br />
Jahren ein vielversprechender, ja fulminanter Pianist<br />
und gewann 1857 im Alter von neunzehn Jahren<br />
den berühmten und begehrten Rom-Preis für<br />
Komposition. Der Philosoph Friedrich Nietzsche<br />
bemerkte 1888, nachdem er sich von seinem Wagnerideal<br />
zu lösen begann: »Erholung vom feuchten<br />
Norden, von allem Wasserdampf des Wagnerschen<br />
Ide<strong>als</strong>«. Die Sinfonie in C-Dur ist 1855 ein Werk des<br />
17-jährigen, sie wurde von Felix von Weingartner<br />
erst 1935 uraufgeführt. Diese Sinfonie regte in unerhörtem<br />
Maße die Choreographen an: allein sechs<br />
große Ballettadaptionen sind bekannt, u. a. von<br />
George Balanchine. Man hört Haydn, Mozart, aber<br />
auch den Versuch, diese zu überwinden.<br />
Fast kann man Frédéric Chopin, 1810 in Warschau geboren,<br />
<strong>als</strong> den Antiromantiker unter den Romantikern<br />
bezeichnen. Alles Laute verachtete er: »Ich deute an,<br />
der Zuhörer selbst muß das Bild vollbringen«. Er, der<br />
berühmteste Klaviervirtuose seiner Zeit, hatte sogar<br />
Scheu vor dem Publikum. So verfehlt ein Interpret seiner<br />
Werke, der die Virtuosität in den Vordergrund stellt,<br />
die Aussage: »Chopin deutet an, vermutet, streichelt,<br />
verführt, überredet, fast niem<strong>als</strong> behauptet er«,<br />
sagte André Gide. Chopin hat die Klaviertechnik revolutioniert:<br />
»Hut ab, ihr Herren, ein Genie!« jubelte<br />
Robert Schumann. Im Alter von 20 Jahren schrieb<br />
Chopin seine beiden Klavierkonzerte in f-Moll (1829)<br />
und e-Moll (1830). Hakt man sich an der zu Recht oft<br />
bemängelten schwachen Orchesterbegleitung fest,<br />
verfehlt man die Intentionen Chopins, der darüber<br />
hinaus nichts weiter für Orchester geschrieben hat.<br />
Georges Bizet: »Nur ein einziger Mensch wusste, wie<br />
man quasi-improvisierte Musik oder wenigstens etwas,<br />
was so erscheint, komponiert. Das ist Chopin.<br />
Er ist eine bezaubernde Persönlichkeit, fremd, einzigartig,<br />
unnachahmlich«. »Aus dem Leben eines<br />
Künstlers«: So nannte Hector Berlioz (1803–1869)<br />
seine Symphonie fantastique im Untertitel. Das heißt,<br />
zum ersten Mal in der Geschichte der Sinfonie ist der<br />
Künstler selbst Thema des Werkes. Im Jahr 1830,<br />
dem Jahr der gescheiterten Revolution und einer für<br />
den Künstler tödlichen verbürgerlichten Welt, flieht<br />
der verkannte Künstler in die Natur, die Vergangenheit,<br />
die Religion, in den Traum, in die Liebe und die<br />
Kunst. Der Künstler des Fantastischen ermordet im<br />
Traum die Geliebte im Opiumrausch und begegnet<br />
im Jenseits der Frau <strong>als</strong> Hexe. Man kann die Sinfonie<br />
auch <strong>als</strong> eine szenische Musik ohne Bühne bezeichnen,<br />
<strong>als</strong> eine imaginäre Oper. »Gleichnishaft repräsentiert<br />
das Traumleben des beinahe Vergifteten<br />
die Existenz des romantischen Künstlers, der sich<br />
der bürgerlichen Welt entziehen möchte, aber in ihr<br />
leben muss. (...) der an unglücklicher Liebe leidende<br />
Künstler steht stellvertretend für den Typus des am<br />
Unverständnis der Gesellschaft leidenden Künstlers<br />
schlechthin« (Elmar Bozzetti).<br />
Ute Schalz-Laurenze<br />
PASCAL AMOYEL<br />
Der französische Pianist Pascal Amoyel macht nicht nur<br />
durch seine einzigartige Virtuosität und Intensität von sich<br />
reden, sondern er vermag es auch, in seinen Interpretationen<br />
ein persönliches Interesse an spiritueller Musik zu vermitteln.<br />
Zugleich improvisiert und komponiert er; in jüngster<br />
Zeit zum Beispiel einen Zyklus über Hiob. Eines seiner großen<br />
Vorbilder ist der 1994 verstorbene ungarische Pianist György Cziffra.<br />
ANIMA ETERNA<br />
1987 gründet Jos van Immerseel ein 17-köpfi ges Barockorchester mit dem Namen Anima Eterna<br />
Brügge. 1994 sind es 45 Musikerinnen und Musiker. Das Repertoire bewegt sich zwischen<br />
Liszt und Rimsky-Korsakow, reicht von Béla Bartók bis Manuel de Falla. 1997 wurden Schuberts<br />
Sinfonien zum ersten Mal mit den entsprechenden Wiener Blasinstrumenten eingespielt und<br />
nach der Handschrift Schuberts musiziert.<br />
JOS VAN IMMERSEEL<br />
Er ist Dirigent und Pianist zugleich: Jos van Immerseel, 1945 in Belgien geboren, studierte<br />
zunächst Orgel, Klavier und Cembalo. Theorie und Praxis bedeuten für ihn keinen Widerspruch<br />
und mit den meisten seiner historisch erforschten Spielweisen erzielte er Auszeichnungen. So<br />
erhielt auch die neueste Einstudierung der »fantastischen Sinfonie« von Hector Berlioz begeisterte<br />
Rezensionen.<br />
DO 02. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
SYMPHONIE FANTASTIQUE<br />
ORCHESTER ANIMA ETERNA<br />
PASCAL AMOYEL Klavier (Piano Pleyel 1841)<br />
JOS VAN IMMERSEEL Dirigent<br />
G. Bizet: Sinfonie C-Dur<br />
F. Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11<br />
H. Berlioz: Symphonie fantastique op. 14<br />
02<br />
09<br />
48|49
IHK BREMERHAVEN<br />
PRÄSENTIERT<br />
KAMMERKONZERT<br />
Als moderner Dienstleister arbeitet die IHK Bremerhaven mit Qualitätsstandards<br />
und setzt sich konsequent für Bürokratieabbau ein.<br />
Die IHK betreut fast 6.000 Mitgliedsunternehmen im gesamten<br />
Stadtgebiet Bremerhaven.<br />
Der Service der IHK umfasst unter anderem die Bereiche Aus- und<br />
Weiterbildung, International, Standortpolitik und Unternehmensförderung.<br />
Die Entwicklung der Häfen und des Seeverkehrs, standortbezogener<br />
Infrastruktur und wirtschaftsrelevanter Rahmenbedingungen<br />
für Industrie, Handel und Dienstleistungen zählen zu den<br />
Hauptaufgaben. Für die Interessenwahrnehmung der regionalen<br />
Wirtschaft führt die Kammer einen konstruktiv-kritischen Dialog<br />
mit Politik und Verwaltung.<br />
Aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums im Jahr 2000 errichtete die<br />
IHK die »Stiftung der Bremerhavener Wirtschaft«. Damit soll die<br />
Standortqualität Bremerhavens unter anderem in den Bereichen<br />
Kunst und Kultur gestärkt werden.<br />
Ein anregender kultureller Austausch und eine kreative lebendige<br />
Atmosphäre sind grundlegende Voraussetzungen für Fortschritt<br />
und Innovation. In diesem Jahr trägt die IHK Bremerhaven erstmalig<br />
in ihrem neu gestalteten Kammersaal mit einem Konzert des französischen<br />
Streichquartetts Quatuor Diotima zum <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
bei.<br />
www.bremerhaven.ihk.de<br />
KLASSISCHES<br />
STREICHQUARTETT<br />
QUATUOR<br />
DIOTIMA<br />
Erreichte Franz Schubert in seinen späten Streichquartetten<br />
eine technische Perfektion, die im 19.<br />
Jahrhundert vor Brahms kaum je wieder erreicht<br />
wurde, sind seine frühen Auseinandersetzungen<br />
mit der traditionsreichen Kammermusikgattung<br />
von Momenten wie Aneignung und Experiment geprägt.<br />
Zudem entstanden Schuberts frühe Streichquartette<br />
für das eigene Musizieren im Familienkreis,<br />
bei dem der angehende Komponist – auch<br />
während seiner Konviktzeit in den Jahren 1808<br />
bis 1812 – kontinuierlich <strong>als</strong> Bratschist mitwirkte.<br />
Im Finale seines im Herbst 1812 komponierten<br />
Streichquartetts C-Dur D 32 orientierte sich Schubert<br />
offenbar am Kopfsatz von Joseph Haydns<br />
c-Moll-Sinfonie Nr. 78, wobei der 15-Jährige vor<br />
allem im Bereich der Harmonik und der motivischen<br />
Durchdringung eine Vielzahl von ganz eigenen Vorstellungen<br />
realisierte.<br />
13 Jahre vor Schubert wurde George Onslow <strong>als</strong> Sohn<br />
eines aus England ausgewanderten Adligen in der<br />
Auvergne geboren. Zwischen 1807 und 1846 komponierte<br />
er insgesamt 36 Streichquartette, in denen<br />
er sich mit den Konventionen der Gattung äußerst<br />
produktiv auseinandersetzte. Onslows d-Moll-Quartett<br />
op. 55 erschien Anfang 1836 im Druck und ent-<br />
stammt somit seiner mittleren Schaffensperiode. Mit<br />
Nachdruck entfernt sich dieses Werk von den Vorgaben<br />
des »Quatuor brillant«, das seinerzeit – auf die<br />
Virtuosität des jeweiligen ersten Violinisten ausgerichtet<br />
– oft nur bloße Tagesproduktion blieb.<br />
Den Ruf des Reformators verdankte Ludwig van<br />
Beethoven nicht zuletzt seinem späten Streichquartettschaffen,<br />
zu dem 1822 ein Auftrag des<br />
Fürsten Nikolai Galitzin den Ausschlag gab. Beethovens<br />
Auseinandersetzung mit der von ihm lange<br />
vernachlässigten Gattung – sein letztes Streichquartett<br />
war zwölf Jahre zuvor entstanden – entwickelte<br />
eine besondere Eigendynamik, die neben<br />
einer zunehmenden inneren Komplexität zu immer<br />
größeren äußeren Dispositionen der Werke führte:<br />
Hatte op. 127 noch eine traditionelle viersätzige<br />
Anlage, sind die Galitzin-Quartette op. 132 fünf-, op.<br />
130 sechssätzig gebaut (aufgezählt in der chronologischen<br />
Reihenfolge ihrer Entstehung) – das<br />
dem Baron Joseph von Sutterheim gewidmete und<br />
1825/1826 entstandene cis-moll-Quartett op. 131<br />
umfasst sogar sieben Sätze. Die Werke seien – so<br />
Beethoven – »jedes in seiner Art! Die Kunst will es<br />
von uns, dass wir nicht stehen bleiben.« Die Große<br />
B-Dur-Fuge, die selbst im avancierten Spätwerk<br />
QUATUOR DIOTIMA<br />
Sie haben von Anfang an auf den großen internationalen Bühnen wie dem Auditorium du Louvre,<br />
der Cité de la Musique und der Berliner Philharmonie gespielt und gastierten in Japan, den USA,<br />
in Zentral- und Südamerika, Mexiko, China und Korea: das Quatuor Diotima. Die von ehemaligen<br />
Studenten der Musikhochschulen Paris und Lyon gegründete Formation erhielt 1999 den ersten<br />
Preis des Pariser Wettbewerbs FNAPEC und 2000 den Contemporary Music Prize bei der<br />
London International String Quartet Competition. Mit ihrem Namen zollen die vier Musiker dem<br />
Streichquartett Luigi Nonos »Fragmente – Stille. An Diotima« ihren Tribut. Gleichzeitig verweisen<br />
sie so auf ihr starkes Engagement für die zeitgenössische Musik in Verbindung mit dem<br />
klassischen und romantischen Repertoire des Streichquartett-Genres. Das Quatuor Diotima hat<br />
bisher u. a. Helmut Lachenmanns »Reigen seliger Geister« zusammen mit Nonos »Fragmente –<br />
Stille. An Diotima« auf CD eingespielt (ausgezeichnet mit dem »Coup de cœur« von der Académie<br />
Charles Cros und dem »Diapason Découverte«). Neben weiteren CD-Aufnahmen der beiden<br />
Streichquartette von Leoš Janácek und der weniger bekannten Quartette von Lucien Durosoir<br />
erschien im Februar 2010 eine CD mit drei Streichquartetten von George Onslow.<br />
ˆ<br />
eine Sonderstellung einnimmt, entstand ursprünglich <strong>als</strong> Finale zu dem Streichquartett<br />
op. 130. Sie wurde jedoch auf Anraten des Wiener Kunst- und Musikalienhändlers<br />
Matthias Artaria gegen einen neuen Satz ausgetauscht und unter<br />
eigener Opuszahl herausgegeben. In dem Werk demonstriert Beethovens einmal<br />
mehr seine neue Fugenkonzeption, die er selbst so charakterisiert hat: »Eine<br />
Fuge zu machen, ist keine Kunst, ich habe deren zu Dutzenden in meiner Studienzeit<br />
gemacht. Aber die Phantasie will auch ihr Recht behaupten, und heut’<br />
zu Tage muß in die alt hergebrachte Form ein anderes, wirklich poetisches<br />
Moment kommen.«<br />
DO 02. SEPT I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 19 EUR)<br />
Industrie- und Handelskammer Bremerhaven,<br />
Kammersaal<br />
QUATUOR DIOTIMA:<br />
NAAMAN SLUCHIN Violine YUN-PENG ZHAO Violine<br />
FRANCK CHEVALIER Viola PIERRE MORLET Violoncello<br />
F. Schubert: Streichquartett Nr. 2 in C-Dur D32<br />
G. Onslow: Streichquartett Nr. 29 in d-Moll op. 55<br />
L. van Beethoven: Streichquartett Nr. 13 in B-Dur op. 130<br />
mit großer Fuge für Streichquartett in B-Dur op. 133<br />
Harald Hodeige<br />
02<br />
09<br />
50|51
BACH & TELEMANN<br />
GROSSMEISTER DER<br />
BAROCKMUSIK<br />
Es kommt immer noch selten vor, dass Musik von Johann Sebastian Bach und<br />
Georg Philipp Telemann verzahnt in einem Konzert zu hören ist! Nicht schuldlos<br />
daran sind sicher Urteile wie die Adornos, der 1956 von einer »unermesslichen<br />
qualitativen Differenz zwischen Bach und Zeitgenossen wie Telemann«<br />
sprach. Dass zahlreiche Bachforscher – unter ihnen Albert Schweitzer – »Bachwerke«<br />
bewunderten, die sich später <strong>als</strong> Kompositionen Telemanns erwiesen,<br />
zählt zu den heiteren Episoden der Musikforschung, die immer wieder Unvergleichliches<br />
zu vergleichen sich anmaßte. Für die Musiktheoretiker des 18.<br />
Jahrhunderts übrigens war Telemann und keineswegs Bach die anerkannte<br />
Autorität. Das bekam auch Bach ganz direkt zu spüren, <strong>als</strong> er sich, wie sein Kollege,<br />
um das Kantorat an der Leipziger Thomaskirche bewarb: Natürlich wählte<br />
man Telemann! Erst <strong>als</strong> dieser absagte, nahm man – zähneknirschend – Bach.<br />
Die beiden selbst standen offenbar in einem freundschaftlich-kollegialen Verhältnis<br />
zueinander, Telemann war sogar zum Taufpaten von Bachs zweitem<br />
Sohn auserkoren worden. Und Bach scheint ihm nie geneidet zu haben, dass<br />
Telemann der Erfolgreichere, Berühmtere, Weltgewandtere – und besser Verdienende<br />
von beiden war.<br />
Interessant ist deshalb nicht die Gleichsetzung, sondern<br />
die Eigenwertigkeit dieser beiden Großmeister<br />
des deutschen Barock. Freilich, beide saugten begierig<br />
alle ihnen erreichbaren Kompositionen auf, besonders<br />
aus Frankreich und Italien. Ohne diese Vorbilder<br />
sind sowohl Bachs <strong>als</strong> auch Telemanns Concerti und<br />
Orchesterwerke kaum denkbar. Doch während Bach<br />
musikimmanente Wege erforschte – denen nicht alle<br />
zu folgen im Stande und gewillt waren – verstand es<br />
Telemann, seine Musik gezielt auf sein Publikum zu<br />
richten. In seinen Hauptwirkungsstätten Frankfurt,<br />
Leipzig und Hamburg leitete er »Collegia musica«,<br />
mit denen er ganz bewusst in die breite Öffentlichkeit<br />
hineinwirkte.<br />
Bach lässt kaum eine Entwicklung von frühem zu<br />
spätem Stil erkennen. Seine musikalische Welt<br />
scheint unabhängig, in sich kreisend und deshalb<br />
auch völlig unvergleichbar. Wie anders Telemann, der<br />
schon aufgrund seiner ganz anderen öffentlichen<br />
Wirkungsweise sich den Strömungen, Stilen und<br />
»Moden« der Zeit gegenüber nie verschloss, Galantes<br />
und Empfi ndsames, auch Leichtes, ja Spielerisches<br />
seiner Musik einverleibte, ohne seine eigene Diktion<br />
je zu verleugnen. Sein langes, 86 Jahre währendes<br />
Leben hindurch führte er seine Musik vom Spätbarock<br />
bis zur Mannheimer Schule, an der der Geist der<br />
Romantik bereits zu erahnen ist.<br />
präsentiert von<br />
Ulrich Matyl<br />
HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />
Das 1997 gegründete Helsinki Baroque Orchestra hat sich inzwischen <strong>als</strong> eines der europäischen<br />
Spitzenensembles für Alte Musik etabliert. Es überrascht sein Publikum immer wieder<br />
nicht nur durch seine frischen und durchsichtigen Interpretationen, sondern auch durch zahlreiche<br />
Aufführungen und Einspielungen bisher unbekannter Meisterwerke und durch ungewöhnliche<br />
Gegenüberstellungen vermeintlich vertrauter Kompositionen.<br />
REINHARD GOEBEL<br />
Der Gründer und jahrzehntelange Leiter des Ensembles Musica Antiqua Köln zählt zum Urgestein<br />
der historischen Aufführungspraxis. Er ist heute ein allseits gefragter Dirigent und Vermittler<br />
seines enormen Wissens an moderne Sinfonie- und Kammerorchester.<br />
VIKTORIA MULLOVA<br />
SO 05. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Kirche St. Mauritius Hittfeld<br />
Seit Ende der achtziger Jahre zählt Viktoria Mullova weltweit zu<br />
den renommiertesten Musikerinnen ihres Fachs. Sie spielt eine<br />
»Jules Falk« Stradivarius (1723) und entlockt dem Instrument<br />
ein immenses Spektrum unterschiedlicher Klangräume und Stilistiken,<br />
wobei die Bandbreite von historischen Interpretationen<br />
über klassisches und romantisches Repertoire bis hin zu Crossover-Projekten<br />
mit jazzigen Tönen reicht. Ihre Leidenschaft für<br />
den authentischen Interpretationsansatz führte zu einer Zusammenarbeit<br />
mit führenden Ensembles der Alten Musik.<br />
05<br />
09<br />
BACH & TELEMANN<br />
HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />
VIKTORIA MULLOVA Violine<br />
REINHARD GOEBEL Dirigent<br />
J. D. Heinichen: Ouvertüre G-Dur S 205<br />
J. S. Bach: Sinfonie D-Dur BWV 1045, Violinkonzerte a-Moll BWV 1041 und E-Dur BWV 1042<br />
G. P. Telemann: Concerto A-Dur »Die Rellinge« TWV 51:A 4, »Hamburger Ebb und Fluth« C-Dur<br />
TWV 55:C 3<br />
52|53
CONCERTO ITALIANO<br />
Seit seinem ersten Auftritt 1984 mit der Oper »La Calisto« von<br />
Francesco Cavalli hat sich das von Rinaldo Alessandrini gegründete<br />
Concerto Italiano <strong>als</strong> eines der führenden Barockorchester<br />
unserer Zeit etabliert. Das Ensemble hat für verschiedene Labels<br />
zahlreiche CDs eingespielt, von denen viele mit renommierten<br />
Preisen ausgezeichnet wurden.<br />
GEMMA BERTAGNOLLI<br />
Gemma Bertagnolli ist Preisträgerin verschiedener internationaler<br />
Wettbewerbe. Ihre Karriere führte die Sopranistin u. a. zu<br />
den Salzburger Festspielen, dem Maggio Musicale Fiorentino, an<br />
die Mailänder Scala, an die Oper Zürich, die Berliner Staatsoper<br />
Unter den Linden sowie zu den Festiv<strong>als</strong> von Montreux-Vevey,<br />
Ambronay und Beaune. Sie singt die wichtigen Partien des<br />
Barockrepertoires wie z. B. Aristea (»L’Olimpiade«), Maddalena<br />
(»La resurrezione«), Nerone (»Agrippina«) oder Drusilla<br />
(«L’incoronazione di Poppea«).<br />
SARA MINGARDO<br />
Sara Mingardo feierte ihr Debüt 1987 <strong>als</strong> Fidalma in Domenico<br />
Cimarosas Oper »Il matrimonio segreto«. Sie wurde mehrfach<br />
mit renommierten Preisen ausgezeichnet und hat mit Auftritten<br />
in den USA, Paris und Salzburg längst internationales Parkett<br />
erobert. Das Repertoire der Altistin reicht von Monteverdi bis<br />
Britten, ihr Opernrepertoire umfasst unter anderem die großen<br />
Altpartien von Gluck, Händel, Rossini und Verdi.<br />
RINALDO ALESSANDRINI<br />
Seit mehr <strong>als</strong> zwanzig Jahren<br />
gilt der Cembalist, Organist und<br />
Fortepiano-Spieler Rinaldo Alessandrini<br />
<strong>als</strong> einer der führenden<br />
Protagonisten der italienischen<br />
Szene für Alte Musik. Der Gründer<br />
und Leiter das Barockensembles<br />
Concerto Italiano ist ein weltweit<br />
gefragter Spezialist für die Musik<br />
von Monteverdi, Vivaldi, Pergolesi, Bach und anderer Zeitgenossen<br />
und zählt zudem zu den führenden Dirigenten italienischer<br />
Barockopern. 2003 wurde Rinaldo Alessandrini der Titel »Chevalier<br />
des Arts et des Lettres« verliehen.<br />
präsentiert von<br />
Alessandro Scarlatti komponierte sein »Stabat Mater« im Auftrag der neapolitanischen<br />
Bruderschaft »Cavalieri della Vergine dei Dolori« im Jahr 1723.<br />
Das Werk sollte im Rahmen der Gottesdienste aufgeführt werden, zu denen<br />
sich der Orden alljährlich an allen Feiertagen im März in der Franziskanerkirche<br />
San Luigi di Palazzo zusammenfand. Die Sparsamkeit der Adeligen stellte<br />
den Komponisten allerdings vor die ungewöhnliche Aufgabe, auf einen Chor<br />
zu verzichten und sich auf zwei Solostimmen und kleine Kammerbesetzung<br />
zu beschränken. Dies hatte zur Folge, dass Scarlatti auf keines der gängigen<br />
Kompositionsmodelle zurückgreifen konnte, da ihm zur musikalischen Gestaltung<br />
ausschließlich Arie und Duett zur Verfügung standen. So schuf er ein ganz<br />
außergewöhnliches Werk, welches mit extensiver Chromatik und kunstvollen<br />
Affektdarstellungen auch außerhalb der traditionellen kirchenmusikalischen<br />
Gattungen und Stilbegriffe seinen festen Platz gefunden hat.<br />
Zwölf Jahre nach Scarlatti wurde auch Giovanni Battista Pergolesi vom Orden der<br />
»Cavalieri della Vergine dei Dolori« mit der Vertonung des »Stabat Mater« beauf-<br />
STABAT<br />
MATER<br />
VERTONUNGEN VON<br />
SCARLATTI UND PERGOLESI<br />
tragt, da Scarlattis Komposition inzwischen <strong>als</strong> stilistisch überholt galt. Vor diesem<br />
Hintergrund verwundert es nicht, dass sich beide Werke deutlich voneinander<br />
unterscheiden. Denn stellte Scarlatti die dramatischen Aspekte des Textes<br />
in den Vordergrund, um einen wohl kalkulierten Spannungsbogen zu erzeugen,<br />
schrieb Pergolesi eine Folge kontemplativer Duette und Arien, ohne dramatische<br />
Höhepunkte zu suchen. Sein ästhetisches Prinzip ist das des »Chiaroscuro«,<br />
der Aufeinanderfolge des Gegensätzlichen: Sind die Duette in einem kontrapunktischen<br />
und fugierten Satz oder in homorhythmischer und vertikaler Schreibweise<br />
gehalten – Abschnitte in fest umrissenen Schemata des »stile antico« –, geben<br />
die Soloarien den Sängern einen breiten Raum zu intensivem Gefühlsausdruck. In<br />
ihnen erfolgt eine auf den »stile moderno« der Opera buffa zurückgehende subtilere<br />
Charakterisierung der Affekte, welche das nachbarocke Musiktheater bis hin<br />
zu Mozart stark beeinfl usst hat.<br />
Keine andere Komposition wurde im 18. Jahrhundert so häufi g gedruckt wie<br />
Pergolesis »Stabat Mater«, das zum Inbegriff religiöser Kammermusik und<br />
DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
St. Laurentius Kirche Langförden<br />
zum Kirchenmusikideal der bürgerlichen Musikkultur<br />
im Europa der Aufklärung wurde. Jean-Jacques<br />
Rousseau rühmte das einleitende Duett <strong>als</strong> »das<br />
vollkommenste und rührendste, das je der Feder<br />
irgendeines Musikers entfl ossen ist«. Und Christian<br />
Friedrich Daniel Schubart schrieb begeistert: »Seit<br />
mehr <strong>als</strong> dreißig Jahren führt man es [Pergolesis<br />
›Stabat Mater‹] durch ganz Europa in der Karwoche<br />
mit allgemeinem Beifall auf. Wie viel tausend Tränen<br />
hat dieses Stück nicht schon fühlenden Herzen entlockt!«<br />
STABAT MATER<br />
CONCERTO ITALIANO<br />
GEMMA BERTAGNOLLI Sopran SARA MINGARDO Alt<br />
RINALDO ALESSANDRINI Leitung<br />
A. Scarlatti: »Stabat Mater»<br />
G. B. Pergolesi: »Stabat Mater«<br />
Harald Hodeige<br />
07<br />
09<br />
56|57
präsentiert von<br />
Es gehört zur Programmatik des Orchesters Spira<br />
mirabilis, in Konzerten nur ein einziges Werk auf-<br />
SPIRA MIRABILIS<br />
zuführen, um sowohl die Energien der Musiker <strong>als</strong><br />
Zweifellos ist das Orchester Spira mirabilis ein musikalisches<br />
auch die Aufmerksamkeit des Publikums so stark<br />
Abenteuer. Die junge italienische Geigerin Lorenza Borrani hat<br />
wie möglich zu fokussieren. Weiteres erklärtes Ziel<br />
das Projekt mit dem Ziel gegründet, mit ihren Musikern eine<br />
dieser Praxis ist es, ein Bedürfnis nach Musik nicht<br />
gemeinsame Vision zu entwickeln, die jedoch jedem einzel-<br />
nur zu befriedigen, sondern gleichsam zu schafnen<br />
Orchestermitglied individuellen Raum zur Entfaltung<br />
fen. Nun beträgt die Aufführungsdauer der 8. Sin-<br />
gibt. Aus diesem Grund verzichtet Spira mirabilis auch auf<br />
fonie weniger <strong>als</strong> eine halbe Stunde. Sollte es das einen Dirigenten: Der »kollektive Gedanke« soll die Basis der Interpretation sein. So versteht<br />
<strong>als</strong>o gewesen sein? Mitnichten, vielmehr darf sich das Ensemble ein Konzert <strong>als</strong> geteilte Erfahrung von Musikern und Publikum, wobei die Auf-<br />
das Publikum auf ein ganz neues Konzerterlebnis führung lediglich ein kleines Teil in einem großen Puzzle darstellt. Viele Mitglieder des Ensemb-<br />
freuen, wenn die jungen Musiker ihre sehr spezielle les gehören renommierten Klangkörpern an, wie etwa dem Chamber Orchestra of Europe, dem<br />
Sicht der Dinge auf die Bühne und in den Saal tra- Mahler Chamber Orchestra oder den Berliner Philharmonikern. Spira mirabilis positioniert sich<br />
gen. So beleuchten sie das Werk aus verschiedenen bewusst abseits des klassischen Mainstreams und wendet sich in kleinen oder ungewöhnlichen<br />
Perspektiven, verzichten auf traditionell gesetzte Sälen gern an ein Publikum, das das gespielte Werk noch nicht kennt. So ist das Orchester auch<br />
Grenzen zwischen Künstlern und Publikum und schon mal in einem Einkaufszentren, einer Bar oder auf einem Schiff zu erleben. »Je härter die<br />
überraschen durch experimentelle Programmge- Rahmenbedingungen, desto mehr streben wir nach höchster Qualität«, heißt es in einer Selbststaltung,<br />
bevor sie das Werk komplett aufführen. darstellung des Ensembles.<br />
BEETHOVEN ALS<br />
Unter den Sinfonien Ludwig van Beethovens nimmt<br />
die 8. Sinfonie eine gewisse Außenseiterrolle ein: Einerseits<br />
kommt sie in einem für Beethoven durchaus<br />
ungewöhnlichen leichten und heiteren Tonfall daher, SPASSMACHER<br />
andererseits orientiert sie sich vordergründig eher zertes vorschwebte. Im Sommer des gleichen Jahres änderte er jedoch seine Plä-<br />
an den Sinfonien Haydns <strong>als</strong> an den eigenen großen ne, und er begann, das vorhandene Material <strong>als</strong> Sinfonie auszuarbeiten. Zu dieser<br />
klassischen Würfen wie der Siebten oder der Neun- Zeit befand er sich zu einem Kuraufenthalt in den böhmischen Bädern, von wo<br />
ten Sinfonie. Der Musikwissenschaftler Klaus Döge aus er aber nicht nur an der neuen Sinfonie arbeitete, sondern auch den berühmt<br />
konstatiert, das Werk sei von einem »musikalischen gewordenen Brief an die »unsterbliche Geliebte« schrieb. Der Rezensent der All-<br />
Humor« durchdrungen, Martin Geck deutet die Achte gemeinen Musikalischen Zeitung Wien urteilte nach der Premiere am 27. Februar<br />
gar <strong>als</strong> »satirischen Abgesang auf die Gattung Sinfo- 1814, die Sinfonie habe »kein Furore« gemacht, was jedoch nicht an dem Werk<br />
nie«. Allerdings setzt sich in der Forschung immer selbst liege, sondern an der Tatsache, dass man zuvor schon die bereits bekann-<br />
mehr die Erkenntnis durch, dass das Werk in seiner te 7. Sinfonie gegeben hatte und »in der Uebersättigung von schon so vielem ge-<br />
Rezeption häufig verkannt, weil viel zu vordergründig nossenen Schönen und Trefflichen (...) natürlich eine Abspannung die Folge sein<br />
verstanden worden sei. Der Komponist bricht näm- muss. Wird diese Symphonie in Zukunft allein gegeben, so zweifeln wir keineslich<br />
bewusst mit einer Vielzahl von kompositorischen wegs an dem günstigen Erfolge«.<br />
Regeln seiner Zeit und karikiert sie. Er verordnet dem<br />
Orchester leere Phrasen, schiebt Schlussgestaltungen<br />
immer wieder hinaus, überfordert die Kontrabässe<br />
mit Vierundsechzigstelläufen, lässt die Holzbläser<br />
Jochen Brünner<br />
bewusst an f<strong>als</strong>cher Stelle einsetzen und präsentiert<br />
Pauken in Oktavstimmung. So verbirgt sich hinter der<br />
scheinbaren Einfachheit, ja Einfalt, höchste komposi-<br />
MI 08. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Schloss Oldenburg<br />
torische Raffinesse.<br />
Entwürfe, die Beethoven im Frühjahr 1812 in seinem<br />
Skizzenbuch notierte, verraten, dass dem Komponisten<br />
ursprünglich offenbar die Idee eines Klavierkon-<br />
BEETHOVEN – DIE ACHTE<br />
ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />
L. van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93<br />
08<br />
09<br />
58|59
LIEBE UND<br />
ANDERE DÄMONEN<br />
Es sind vor allem zwei Gedichtzeilen, die heute »auf dem Kontinent« an den<br />
Engländer John Donne erinnern: »Niemand ist eine Insel« und »Wem die Stunde<br />
schlägt«. Sie stammen aus einem seiner Gedichte, der »Meditation XVII«.<br />
Dieser sehr bescheidene Nachhall seiner Poesie entspricht nicht im geringsten<br />
John Donnes Bedeutung <strong>als</strong> Dichter der bewegten Epoche, in der das neue Zeitalter<br />
der Naturwissenschaft und der blutigen religiösen Auseinandersetzungen<br />
in England anbricht. Donne, der Zeitgenosse William Shakespeares, gilt <strong>als</strong> bedeutendster<br />
Vertreter der metaphysischen Lyrik jener Zeit. So nimmt es nicht<br />
Wunder, dass John Donnes Epen und Poeme von vielen Komponisten seiner Zeit<br />
in Musik gesetzt wurden.<br />
Das Trio aus Dorothee Mields, Lee Santana und Hille Perl gibt gemeinsam mit dem<br />
Rezitator Graham F. Valentine einen Einblick in die eigenwillige, so pessimistisch<br />
wie auch hoffnungsvolle Welt eines der größten englischen Dichter und öffnet<br />
damit das Fenster zur Besichtigung einer ganzen Epoche. Dabei machen sie auch<br />
bekannt mit einer Reihe von Komponisten, die zu jener Zeit zu den Großen zählten,<br />
heute aber meist nur noch Fachleuten bekannt sind. Hierzu zählen Tonsetzer wie<br />
Thomas Hume, William Corkine oder Henry Lawes, deren Madrig<strong>als</strong>ätze technisch<br />
brillant waren und die die Musik des 17. Jahrhunderts prägten.<br />
Hille Perl und ihre Mitstreiter haben in den Archiven auch eine Vielzahl anonymer<br />
Vertonungen von John Donnes Texten gefunden und weben eine Auswahl dieser<br />
Schätze in das Programm ein. Diese Anonyma sind weniger ein Beleg für die Vergesslichkeit<br />
der Musikgeschichte <strong>als</strong> für die Beliebtheit der Dichtung Donnes. Andererseits<br />
sind mit Werken Alfonso Ferraboscos und John Dowlands auch Komponisten<br />
der ersten Garde zu hören, die sich der Anziehungskraft von John Donnes<br />
Poesie nicht erwehren konnten. In ihren Werken spiegelt sich neben der Freude<br />
an den Texten auch der stilistische Umbruch in der englischen Musik jener Epoche<br />
wider; besonders der immer größer werdende Einfl uss der italienischen Musik auf<br />
der Insel. Das Programm über die »Liebe und andere Dämonen« wird so zu einer<br />
musikhistorischen Revue.<br />
John Donne hatte viele Schicks<strong>als</strong>schläge zu erleiden, darunter den Tod seiner<br />
Frau, die politischen Wirren der vorrevolutionären Zeit und den inneren Zwist der<br />
Konfessionen, die ihn <strong>als</strong> Katholiken im anglikanischen England besonders hart<br />
trafen. Über all diesen Unfrieden schrieb er Zeilen, die den Nerv und die Erfahrungen<br />
vieler Zeitgenossen trafen, und an ihrer tiefen Wirkung auf so viele Menschen<br />
hat sich bis heute nichts geändert. Denn niemand ist eine Insel.<br />
Stephan Cartier<br />
DOROTHEE MIELDS<br />
Sie kennt <strong>Bremen</strong> gut. Dorothee<br />
Mields ist <strong>als</strong> Expertin für<br />
die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts<br />
auf den Bühnen Europas<br />
unterwegs – gelernt hat<br />
sie ihr Fach jedoch unter anderem<br />
an der Hochschule für<br />
Künste in der Hansestadt bei<br />
Elke Holzmann. Mit ihren Auftritten<br />
und ihren beachtlichen 40 CD-Einspielungen gehört die<br />
junge Sopranistin zum engsten Kreis der Originalklang-Szene.<br />
Dorothee Mields hat neben vielen Projekten zur Renaissance<br />
und zum Barock – unter anderem mit dem Collegium Vocale<br />
Gent und einem Dowland-Programm mit Hille Perl – auch die<br />
jüngere Musik nicht aus den Augen verloren. Die aktuelle Einspielung<br />
mit Chopin-Liedern beweist dies.<br />
HILLE PERL<br />
Ob <strong>als</strong> Solistin, Duospielerin<br />
oder Ensemblemitglied<br />
– für Hille<br />
Perl spielt immer die<br />
Gambe die Hauptrolle.<br />
Die gebürtige Bre merin<br />
hat sich durch ihr intensives<br />
Spiel und ihre umfassende Beschäftigung mit dem<br />
Instrument zu einer festen Größe in ganz Europa entwickelt.<br />
Zusammen mit Lee Santana und Steve Player hat sie das erfolgreiche<br />
Ensemble Los Otros gegründet, mit dem sie innovative<br />
und überraschende Programme zur Alten Musik kreiert.<br />
Sie lehrt an der Bremer Hochschule für Künste – Gambenspiel,<br />
natürlich.<br />
GRAHAM F. VALENTINE<br />
Der gebürtige Schotte ist ein Meister des Rollentauschs.<br />
Hauptsache, es hat etwas mit Sprache zu tun. Ob <strong>als</strong> Schauspieler,<br />
Rezitator oder auch Sänger: Graham F. Valentine hat<br />
eine umfassende Bühnenerfahrung in Frankreich, England,<br />
Österreich und Deutschland gesammelt. Auf seine sprachliche<br />
Wandlungsfähigkeit setzten viele berühmte Regisseure wie<br />
beispielsweise Christoph Marthaler, in dessen frühen Produktionen<br />
Valentine mitwirkte.<br />
LEE SANTANA<br />
Zwischen Rock und Jazz ist er groß geworden, groß gemacht<br />
hat ihn die Alte Musik. Der US-Amerikaner Lee Santana zählt<br />
heute zu den weltweit einfl ussreichsten Lautenisten. Neben<br />
seinen vielen Konzertverpfl ichtungen gehört die Zusammenarbeit<br />
mit seiner Ehefrau, der Gambistin Hille Perl, zu seinen<br />
produktivsten Projekten. Lee Santana ist außerdem <strong>als</strong> Komponist<br />
tätig und unterrichtet seit 2006 an der Hochschule für<br />
Künste in <strong>Bremen</strong> Laute, Kammermusik und Continuospiel.<br />
ˆ<br />
DO 09. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Reformierte Kirche Aurich<br />
präsentiert von<br />
LIEBE UND ANDERE DÄMONEN<br />
DOROTHEE MIELDS Sopran<br />
LEE SANTANA Laute<br />
HILLE PEARL Viola da Gamba<br />
GRAHAM F. VALENTINE Sprecher<br />
John-Donne-Vertonungen von J. Dowland, T. Hume, G. Coperario u. a.<br />
09<br />
09<br />
60|61
DEM STANDORT VERBUNDEN<br />
Ob <strong>als</strong> Norddeutscher Lloyd, Hapag-Lloyd Werft oder Lloyd Werft<br />
– seit 1857 prägt die Passagierschifffahrt im weitesten Sinne das<br />
Unternehmensprofil der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH. Mit mehr<br />
<strong>als</strong> 150 Jahren Schiffbaugeschichte die älteste noch existierende<br />
Werft am Standort Bremerhaven, zählt die Lloyd Werft heute zu den<br />
weltweit mit Abstand führenden Schiffbauunternehmen im Bereich<br />
Reparatur, Umbau und Fertigbau von Kreuzfahrtschiffen, Fähren<br />
und Frachtschiffen.<br />
Nach Inbetriebnahme des ersten Reparaturschuppens 1857 in <strong>Bremen</strong><br />
wurde bereits im Jahre 1862 eine weitere Reparaturwerkstatt<br />
an der Westseite des Neuen Hafens in Bremerhaven errichtet. Nach<br />
der Inbetriebnahme des Kaiserdocks I (1899) und des Kaiserdocks II<br />
(1913) am Kaiserhafen ist die heutige Lloyd Werft <strong>als</strong> Nachfolgerin des<br />
Norddeutschen Lloyd eng mit dem Standort Bremerhaven verknüpft.<br />
Spektakuläre Aufträge haben vor allem in den vergangenen 20 Jahren<br />
immer wieder weltweit das Augenmerk der Medien und Fachwelt auf<br />
die Lloyd Werft und damit auch auf Bremerhaven gerichtet.<br />
Doch ein Standort lebt nicht von wirtschaftlichen Erfolgsmeldungen<br />
allein und daher engagieren wir uns gern bei den Konzerten des <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> in der Seestadt Bremerhaven. Hier treffen Tradition und<br />
Avantgarde aufeinander. Das verspricht inspirierende und damit unverzichtbare<br />
Impulse für Kultur und Wirtschaft, die ein gemeinsames<br />
Ziel haben: beste Qualität und zufriedene Kunden!<br />
KAMMERORCHESTER BASEL/<br />
GIOVANNI ANTONINI<br />
Absolventen verschiedener Schweizer Musikhochschulen<br />
haben das Kammerorchester Basel 1984 gegründet. 2008<br />
gewann das Ensemble, dessen Repertoire vom Barock bis zur<br />
Moderne reicht, für seine Einspielung von Beethovens Sinfonien<br />
Nr. 3 und 4 den ECHO Klassik. Der Barockspezialist Giovanni<br />
Antonini, der sich vor allem <strong>als</strong> Gründer des Ensembles<br />
Il Giardino Armonico einen Namen gemacht hat, arbeitet seit<br />
sechs Jahren regelmäßig mit dem Kammerorchester Basel<br />
zusammen.<br />
SOL GABETTA<br />
»Sol Gabetta ist ein Cello-Fräuleinwunder, das sich seine Frische,<br />
seine unverstellt natürliche Art und jugendhafte Selbstsicherheit,<br />
auf die Musik zuzugehen, bewahrt hat«, urteilte ein<br />
Kritiker über die blonde »Cellolatina«. 2007 wurde die 29-Jährige,<br />
die längst zu den Topstars der Szene zählt, mit dem ECHO<br />
Klassik <strong>als</strong> »Instrumentalistin des Jahres« ausgezeichnet.<br />
PATRICIA KOPATCHINSKAJA<br />
1977 <strong>als</strong> Kind einer Musikerfamilie in Moldawien geboren,<br />
emigrierte Patricia Kopatchinskaja 1989 nach Österreich und<br />
studierte Violine und Komposition. Im Jahr 2000 erwarb sie<br />
das Solistendiplom mit Auszeichung, gewann in der Folge<br />
hochdotierte Preise und spielt in den wichtigsten europäischen<br />
und amerikanischen Konzertsälen. Im Rahmen des <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> 2006 wurde die charismatische junge Geigerin, die<br />
auch komponiert, mit dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet.<br />
DEJAN LAZIC<br />
Der in Zagreb geborene Pianist Dejan Lazic ist nicht nur ein gefragter<br />
Instrumentalist, sondern auch erfolgreicher Komponist.<br />
So hat er etwa das Violinkonzert von Johannes Brahms neu<br />
arrangiert. Für seine Aufnahme von Rachmaninows Klavierkonzert<br />
Nr. 2 erhielt er 2009 den ECHO Klassik in der Kategorie<br />
»Konzerteinspielung des Jahres«.<br />
Beethovens Sinfonien haben in den vergangenen<br />
Jahren auf dem stark umkämpften Markt der Klassik-Einspielungen<br />
eine ungeahnte Renaissance<br />
erfahren. Nicht nur Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />
<strong>Bremen</strong> unter Paavo Järvi, auch das Kammerorchester<br />
Basel hat für seine Neuinterpretationen<br />
unter der Leitung des Dirigenten Giovanni<br />
Antonini begeisterte Kritiken erhalten.<br />
Im Stadttheater Bremerhaven präsentiert das Ensemble<br />
die Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92, die Carl Maria<br />
von Weber »reif fürs Irrenhaus« erklärte, und über<br />
die Friedrich Wieck, Vater von Clara Schumann, urteilte,<br />
dass sie »nur im unglücklichen – im trunkenen<br />
Zustande komponiert sein könne, namentlich der<br />
erste und letzte Satz.« Der einst angesehene Musikforscher<br />
Hermann Kretzschmar entrüstete sich gar:<br />
»Wir stehen hier ganz in der Nähe des Maßlosen und<br />
tun gut, im Interesse unserer Jugend zu bemerken<br />
und zu bekennen, dass Beethoven zuweilen geneigt<br />
war, seine Intentionen mit übermütiger Hartnäckig-<br />
WIENER<br />
MELANGE<br />
keit auf die Spitze zu treiben.« Der Komponist selbst indes war auch zwei Jahre<br />
nach der Uraufführung mit dem Ergebnis noch zufrieden und befand in einem<br />
Brief aus dem Jahr 1815 »die große Sinfonie in A <strong>als</strong> eins der glücklichsten Produkte<br />
meiner schwachen Kräfte.«<br />
Schon im durch tänzerische Rhythmik geprägten Kopfsatz entfaltet Beethoven<br />
großartige sinfonische Dynamik. Während das melancholische und oft <strong>als</strong> Trauermarsch<br />
beschriebene Allegretto einen deutlichen Kontrast zu den anderen Sätzen<br />
bildet, verbreitet der Komponist im Scherzo (Presto) fast hektische Freude,<br />
ehe er im Finale mit Elementen eines Revolutionsmarschs ein geradezu orgiastisches<br />
Klangerlebnis schafft und seinen Übermut auf die Spitze treibt. Aus einer<br />
zeitlichen Distanz von mehreren Jahrzehnten heraus hat Richard Wagner Beethovens<br />
Siebte <strong>als</strong> »Apotheose des Tanzes« beschrieben: »Aller Ungestüm, alles<br />
Sehnen und Toben des Herzens wird hier zum wonnigen Übermuthe der Freude,<br />
die mit bacchantischer Allmacht uns durch alle Räume der Natur, durch alle Ströme<br />
und Meere des Lebens hinreißt, jauchzend selbstbewußt überall, wohin wir<br />
im kühnen Takte dieses menschlichen Sphärentanzes treten.«<br />
Zu Beginn des Abends präsentieren mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, der<br />
Cellistin Sol Gabetta und dem Pianisten Dejan Lazić drei der augenblicklich aufregendsten<br />
jungen Solisten zunächst Beethovens vergleichsweise selten aufgeführtes<br />
Tripelkonzert C-Dur op. 56, das der Komponist um das Jahr 1804 für seinen<br />
damaligen Klavierschüler Erzherzog Rudolf von Österreich geschrieben hat.<br />
Da der Erzherzog offenbar jedoch nur über begrenztes musikalisches Talent und<br />
ebensolche instrumentalen Fähigkeiten verfügte, ist der Klavierpart relativ einfach<br />
gehalten und vor diesem Hintergrund sicherlich die undankbarste der drei<br />
Soloaufgaben. Gerade deshalb wird es spannend sein zu beobachten, wie die drei<br />
Top-Stars im Dienst des Werkes kammermusikalisch harmonieren.<br />
FR 10. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />
Stadttheater Bremerhaven<br />
WIENER MELANGE<br />
KAMMERORCHESTER BASEL<br />
PATRICIA KOPATCHINSKAJA Violine<br />
SOL GABETTA Violoncello<br />
DEJAN LAZIC Klavier<br />
GIOVANNI ANTONINI Leitung<br />
L. van Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56,<br />
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />
Jochen Brünner<br />
10<br />
09<br />
62|63
MOZART<br />
ROSSINI<br />
GALA<br />
Der Schriftsteller Stendhal kam beim Vergleich der<br />
Opern Wolfgang Amadeus Mozarts und Gioacchino<br />
Rossinis zu einem klaren Urteil: Es sei wohl der<br />
ewige Antagonismus der Temperamente im Norden<br />
und im Süden Europas, der ihre Tonsprache präge:<br />
»Die Liebe ist in Bologna nicht dieselbe wie in Königsberg«,<br />
schrieb er.<br />
Die lebenslange Begeisterung für die Oper teilten beide<br />
Komponisten. Mozarts Vater Leopold schrieb 1764<br />
über den Achtjährigen: »Er hat jetzt immer eine Opera<br />
im Kopf, die er mit lauter jungen Leuten in Salzburg<br />
aufführen will.« Die Euphorie für die Bühnenmusik<br />
wird Mozart nicht verlassen und am Ende seines<br />
kurzen Lebens 23 Opern, Singspiele und Dramen gefördert<br />
haben. Rossini brachte es sogar auf 39.<br />
Mozarts Figuren und mithin deren Arien und Duetten<br />
haftet etwas zutiefst Individuelles an. Die Emanzipation<br />
des Bürgers im Zeichen der Aufklärung steht im<br />
Vordergrund. »Die Hochzeit des Figaro« ist nicht nur<br />
ein Ränkespiel der Liebe, sondern eben auch die Auftaktmusik<br />
zur Französischen Revolution, so wie die<br />
»Zauberflöte« eine Hymne der Humanität geworden<br />
ist. Mozart hegte in seinen Bühnenwerken die Hoffnung,<br />
dass eine Entwicklung der Person möglich sei<br />
– natürlich stets zum Guten hin.<br />
Demgegenüber lebte Rossini in einer Zeit, die von der<br />
Revolution schon wieder genug hatte. Der Umsturz in<br />
Frankreich 1830 beendet seine Karriere <strong>als</strong> Opernkomponist.<br />
Rossinis wunderbare Arien, seien sie aus<br />
»Die Italienerin in Algier«, »Barbier von Sevilla« oder<br />
»Wilhelm Tell«, führen die Akteure denn auch <strong>als</strong><br />
große eigenwillige Charaktere vor, die immer schon<br />
so waren wie sie nun sind.<br />
Es könnte kaum ein besseres »gemischtes Doppel«<br />
für einen Gala-Abend geben <strong>als</strong> Mozart und Rossini,<br />
um die Spannbreite der Oper in ihrem heroischen<br />
Zeitalter zu demonstrieren.<br />
Stephan Cartier<br />
EVA MEI<br />
Eva Mei zählt zu den renommiertesten<br />
lyrischen Koloratursopranen.<br />
Seit dem Gewinn des<br />
Caterina-Cavalieri-Preis 1990<br />
in Wien hat die Italienerin u. a.<br />
an den Opernbühnen von Wien,<br />
Mailand, Zürich, Venedig, London,<br />
München und Berlin reüssiert.<br />
Das breite Repertoire der Sängerin umfasst Rollen von<br />
Händel über Mozart bis Puccini, aber besonders mit Partien von<br />
Rossini, Bellini und Donizetti hat sie sich <strong>als</strong> eine der gegenwärtig<br />
profi liertesten Belcanto-Sängerinnen empfohlen.<br />
RUXANDRA DONOSE<br />
Die rumänische Mezzosopranistin<br />
Ruxandra Donose gewann<br />
1990 den 2. Preis beim<br />
ARD-Musikwettbewerb. Nach<br />
Festengagements in Basel und<br />
Wien folgten Auftritte an den<br />
Opernhäusern von New York,<br />
Paris, London, Hamburg, Berlin<br />
und Venedig sowie den Festiv<strong>als</strong> von Glyndebourne und<br />
Salzburg. Ruxandra Donose gilt <strong>als</strong> ausgezeichnete Belcanto-<br />
Sängerdarstellerin, aber auch <strong>als</strong> eine der führenden Interpretinnen<br />
der französischen und der Mozartschen Mezzo-Partien.<br />
ENSEMBLE MATHEUS &<br />
JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI<br />
Vom Violinisten, Dirigenten und<br />
Experten für historische Aufführungspraxis<br />
Jean-Christophe<br />
Spinosi gegründet, verfügt das<br />
vielseitige und in seiner Größe<br />
variable Ensemble Matheus<br />
über ein breit gefächertes Repertoire<br />
vom 18. bis 21. Jahrhundert.<br />
Seit 1996 in Brest beheimatet, hat das Ensemble<br />
insbesondere für seine mitreißenden Aufführungen und Einspielungen<br />
der Werke Vivaldis zahlreiche internationale Auszeichnungen<br />
erhalten.<br />
ermöglicht durch die<br />
SA 11. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />
Die Glocke<br />
MOZART-ROSSINI-GALA<br />
ENSEMBLE MATHEUS<br />
EVA MEI Sopran<br />
RUXANDRA DONOSE Mezzosopran<br />
JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Dirigent<br />
Ouvertüren, Arien und Duette von W. A. Mozart und G. Rossini<br />
11<br />
09<br />
64|65
NEUE HORIZONTE ERÖFFNEN...<br />
Auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog lassen sich neue Horizonte<br />
leicht erschließen. Die autofreie, grüne Nordseeperle erlaubt Weitblick,<br />
befreit den Geist und beflügelt die Sinne. Das Galerie- und Künstlerhaus<br />
Spiekeroog bietet eine Vielzahl von Kreativkursen in verschiedensten<br />
Kunstsparten wie Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Schmuckgestaltung,<br />
Druckgrafik oder Keramik. Auf insgesamt 2.500 m² Fläche<br />
befinden sich die schönen Künste unter einem Dach. Angeleitet von<br />
erfahrenen Dozenten staunen hier viele über ihr eigenes Können. Wer<br />
sich erst einmal ausprobieren möchte, kann alle Workshop-Angebote<br />
nachmittags für drei Stunden <strong>als</strong> »Offenes Atelier« buchen. Junge<br />
Künstler sind im Kinder-Atelier willkommen.<br />
Darüber hinaus ist das Künstlerhaus auch Bühne eines facettenreichen<br />
Kulturprogramms. Konzerte, Lesungen, Vorträge oder Theateraufführungen<br />
sind ein Erlebnis für Kopf und Sinne. In der Galerie<br />
werden das ganze Jahr hindurch Ausstellungen zeitgenössischer<br />
Kunst gezeigt.<br />
Doch nicht nur in Kunst und Kultur eröffnet das Galerie- und Künstlerhaus<br />
Spiekeroog neue Horizonte. Auch die Business-Welt weiß die<br />
Vorzüge der entspannten, kleinen Inselidylle zu schätzen. Tagungsgäste<br />
finden im Künstlerhaus exzellente Bedingungen für individuell<br />
gestaltete Veranstaltungen und Seminare vor, dazu am Abend<br />
niveauvolle Unterhaltung. Wer möchte, kann in den verschiedenen<br />
Ateliers und Werkstätten auf kreative Weise neue Kraft schöpfen für<br />
anstehende Aufgaben.<br />
Und dann gibt es Tage, für die braucht man einfach einen ganz besonderen,<br />
außergewöhnlichen und festlichen Ort: Für den »schönsten<br />
Tag im Leben«, den runden Geburtstag oder die schon lang geplante<br />
Familienfeier bietet das Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog genau<br />
den richtigen Rahmen. Hier kann man feiern – anders <strong>als</strong> alle anderen.<br />
Das Team des Künstlerhauses berät Sie gern!<br />
Service-Telefon: 0421 - 460 444 40<br />
E-Mail: service@kuenstlerhaus-spiekeroog.de<br />
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de<br />
ENRICO PIERANUNZI TRIO<br />
Er gilt <strong>als</strong> Italiens renommiertester<br />
Jazz-Musiker: Enrico<br />
Pieranunzi. Konzerte und Platteneinspielungen<br />
mit Musikern<br />
wie Chet Baker, Jim Hall, Phil<br />
Woods, Lee Konitz, Art Farmer,<br />
Wayne Shorter, Paul Motian<br />
und Charlie Haden bezeugen<br />
seine Ausnahmestellung. Das Spiel des inzwischen 60-jährigen<br />
Pianisten und Komponisten aus Rom zeichnet sich durch<br />
rhythmischen Reichtum, geistreiche Improvisationen und einen<br />
gepfl egten, klassisch geschulten Anschlag aus – Qualitäten,<br />
die ihm das Attribut »europäische Antwort auf Bill<br />
Evans« eingetragen haben. Und auch mit seinem eigenen Trio<br />
bietet Pieranunzi ein Musterbeispiel für interaktives Musizieren.<br />
Bassist Luca Bulgarello und Drummer Mauro Beggio gestalten<br />
ihren Beitrag zum Ensembleklang einfallsreich aus<br />
und legen ihr Spiel gleichermaßen offen und selbstbewusst<br />
an. Standards und eigene Stücke vereinen sich so zu einer<br />
temporeichen, dynamischen Mischung, durchdrungen von<br />
Kreativität und Spiellaune – Trio-Spiel vom Feinsten.<br />
ARRANGEMENT ZUM INSEL-MUSIKFEST<br />
IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG<br />
»INSEL-MUSIKFEST« – KREATIV<br />
DO 16. BIS SO 19. SEPTEMBER 2010<br />
Erleben Sie Musikgenuss und Künstler der Extraklasse im<br />
familiären Rahmen des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog.<br />
Hier wird Ihr kreativer Geist aus dem Vollen schöpfen.<br />
Inspiriert von Konzerterlebnissen des Insel-<strong>Musikfest</strong>es<br />
besuchen Sie an einem Nachmittag unsere Ateliers für<br />
experimentelles und freies Arbeiten unter fachkundiger<br />
Betreuung.<br />
Das Arrangement bietet Ihnen folgende<br />
Inklusivleistungen:<br />
Kombiticket Insel-<strong>Musikfest</strong> zum Besuch aller Konzerte<br />
3 x Übernachtung inkl. Frühstück im Aparthotel<br />
Spiekerooger Leidenschaft oder Dependancen<br />
1 x Mittagsbuffet im Künstlerhaus Spiekeroog<br />
1 x Drei-Gänge-Abendmenü im Restaurant<br />
Spiekerooger Leidenschaft<br />
1 x offenes Atelier<br />
Preis pro Person im Doppelzimmer 330 EUR,<br />
Preis pro Person im Einzelzimmer 390 EUR<br />
Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ist wieder reif für die Insel!<br />
Kein Wunder, nach drei Wochen Konzertmarathon<br />
in <strong>Bremen</strong> und im Nordwesten braucht das Festival<br />
mal Entspannung. Vom 16. bis 19. September packt<br />
das <strong>Musikfest</strong> daher seine Koffer und erholt sich<br />
dort, wo auch die Natur Atem holt: auf Spiekeroog.<br />
Als eine der schönsten Nordseeinseln überhaupt<br />
gilt Spiekeroog wegen seiner unberührten Natur,<br />
weiten Strände und Wattlandschaften <strong>als</strong> grüne<br />
Perle unter den ostfriesischen Inseln. Nach den<br />
erfolgreichen Insel-<strong>Musikfest</strong>en der vergangenen<br />
Jahre nimmt das <strong>Musikfest</strong> erneut im Galerie- und<br />
Künstlerhaus Spiekeroog Quartier. Hier locken fünf<br />
hochkarätig besetzte Konzerte, deren Ausrichtung<br />
von Klassik bis Jazz reicht. Damit fügt sich<br />
das »Fest nach dem Fest« wunderbar in die Philosophie<br />
der Insel ein: Schauen und Verweilen, Entspannen<br />
und Genießen.<br />
LISE DE LA SALLE<br />
Die bemerkenswerte<br />
Karriere der jungen<br />
französischen Pianistin<br />
Lise de la Salle<br />
lässt seit einigen<br />
Jahren aufhorchen.<br />
Geboren 1988 in<br />
Cherbourg, begann sie mit vier Jahren mit dem Klavierspiel<br />
und gab mit neun ihr erstes Konzert bei Radio France. Mit<br />
ihrem elften Lebensjahr begann sie das Studium <strong>als</strong> außerordentliche<br />
Schülerin am Pariser Konservatorium, das sie 2001<br />
mit Auszeichnung abgeschlossen hat. 2004, nach einer eindrucksvollen<br />
Reihe erster Preise, wurde Lise de la Salle in New<br />
York mit dem »Young Concert Artists Award« ausgezeichnet.<br />
Sie war die jüngste Musikerin, die jem<strong>als</strong> an diesem Wettbewerb<br />
teilgenommen und ihn gewonnen hat. Seither folgen<br />
Debüts in allen wichtigen Musikzentren der Welt. »Ich möchte<br />
ˆ<br />
die Zuhörer vergessen lassen, dass das Klavier ein perkussives Instrument ist. Ich will damit<br />
singen«, lautet ihr Credo. Mit Werken von Franz Liszt und von Frédéric Chopin kann sie dies<br />
unter Beweis stellen.<br />
CÉCILE VERNY QUARTET<br />
Leidenschaftlich, ansteckend, unverfälscht, charmant<br />
und humorvoll – so beschreiben Fans und Kritiker<br />
die Auftritte von Cécile Verny. Seit zwei Jahrzehnten<br />
begeistert die afrikanisch-französische Sängerin, die<br />
heute in Süddeutschland lebt, das Publikum mit ihrem<br />
rassigen Mix aus Jazz, Blues, Swing, Afrobeat und einer<br />
kräftigen Prise Soul. Ihr ausgeprägtes Blues-Fundament<br />
kombiniert mit sattelfestem Scat-Gesang, klassischem Können und Chanson-Qualitäten<br />
ermöglicht ihr einen raffi nierten, nuancierten und experimentierfreudigen Gesangsstil. Seit langem<br />
vertraut sie blind auf Pianist Andreas Erchinger, Bassist Bernd Heitzler und Schlagzeuger<br />
Lars Binder, mit denen sie Musik ohne Kompromisse und f<strong>als</strong>che Anbiederei machen kann. Raffi<br />
niert verschmelzen die vier dann das Schönste aus Jazz, Weltmusik und Pop zu eben jenem<br />
wirklich eigenständigen Stil des Cécile Verny Quartets – mal süß, heiß, energisch, freudig, energiegeladen<br />
und dann wieder bitter, melancholisch, elegisch und nachdenklich.<br />
DO 16. SEPT BIS SO 19. SEPT<br />
INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />
Ein <strong>Musikfest</strong> auf der Insel im<br />
Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog<br />
Programme und Preise: siehe nächste Seite<br />
16-19<br />
09<br />
66|67
KUNGSBACKA PIANO TRIO<br />
Im Jahre 1997 fand<br />
in einer Kleinstadt<br />
unweit von Göteborg<br />
der erste Auftritt<br />
eines neu gegründeten<br />
Klaviertrios statt.<br />
Als Hommage an<br />
diesen Ort gaben die drei Musiker ihrem Ensemble daraufhin<br />
den Namen Kungsbacka. Der internationale Durchbruch gelang<br />
dem Trio nur zwei Jahre später mit dem Sieg beim Kammermusik-Wettbewerb<br />
in Melbourne. Danach traten die Musiker<br />
europaweit in zahlreichen Konzertsälen auf und gaben 2003<br />
ihr erfolgreiches Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Mittlerweile<br />
hat sich das Ensemble <strong>als</strong> eines der außergewöhnlichsten<br />
seiner Generation fest etabliert und gastiert regelmäßig<br />
auf den renommiertesten Musikpodien der Welt. Aber auch<br />
seinem namensgebenden »Geburtsort« hält es weiterhin die<br />
Treue: Seit 2001 veranstaltet das Klaviertrio in Kungsbacka ein<br />
eigenes Kammermusik-Festival. Mit dem Klaviertrio Nr. 1 d-Moll<br />
von Robert Schumann und dem in g-Moll von Bedrich Smetana<br />
stellen sie zwei Werke der Romantik aus der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
reizvoll einander gegenüber.<br />
PAUL MEYER & SZYMANOWSKI QUARTET<br />
Paul Meyer, 1965 in Mulhouse<br />
geboren, zählt zu<br />
den herausragenden und<br />
vielseitigsten Klarinettisten<br />
von heute und konzertiert<br />
weltweit mit bedeutenden<br />
Orchestern. Zu seinen regelmäßigen Kammermusikpartnern<br />
zählen Eric Le Sage, Renaud und Gautier Capuçon, Gérard<br />
Caussé, Gidon Kremer und Tabea Zimmermann. Jede Form<br />
von vordergründiger Effekthascherei liegt ihm fern, Paul Meyer<br />
überzeugt neben aller technischen Virtuosität vielmehr mit<br />
Interpretationen voller Spontaneität, Charme und Tiefgang. Das<br />
harmoniert gut mit dem Szymanowski Quartet, das sich seit<br />
seiner Gründung 1995 binnen kurzer Zeit zu einem der bemerkenswertesten<br />
Streichquartette seiner Generation entwickelt<br />
hat. Ausgefeilte Programme, vorgetragen in ausgewogener<br />
Balance zwischen Intellekt und Leidenschaft, sind Charakteristika,<br />
mit denen das Szymanowski Quartet begeistert. Mit den<br />
beiden Quintetten für Klarinette und Streichquartett von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart und Johannes Brahms präsentieren die<br />
Künstler zwei der für diese Konstellation wohl bedeutendsten<br />
und beliebtesten Kammermusikwerke.<br />
Alle Texte von Carsten Preisler<br />
INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />
Spezielle Konzert- und Reisepakete unter www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de<br />
DO 16. SEPT I 19.30 UHR<br />
Künstlerhaus<br />
ENRICO PIERANUNZI TRIO:<br />
ENRICO PIERANUNZI Klavier<br />
LUCA BULGARELLO Bass<br />
MAURO BEGGIO Drums<br />
FR 17. SEPT I 19.30 UHR<br />
Künstlerhaus<br />
FR 17. SEPT I 21.30 UHR<br />
Künstlerhaus<br />
CÉCILE VERNY QUARTET:<br />
CÉCILE VERNY Gesang<br />
ANDREAS ERCHINGER Klavier<br />
BERND HEITZLER Bass<br />
LARS BINDER Schlagzeug<br />
»Keep some secrets within«<br />
Eintritt: 14 €<br />
LISE DE LA SALLE Klavier<br />
F. Liszt: Ballade Nr. 2 h-Moll,<br />
Funérailles aus »Harmonies poétiques et<br />
religieuses«,<br />
Nuages gris,<br />
»Mazeppa« aus »Études d‘exécution transcendante«,<br />
»Après une lecture de Dante« (Fantasia quasi<br />
Sonata) aus »Années de Pèlerinage II«<br />
F. Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23,<br />
Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52<br />
Eintritt: 25 € / 20 € erm.<br />
Eintritt: 14 €<br />
SA 18. SEPT I 19.30 UHR<br />
Künstlerhaus<br />
KOMBITICKET FÜR ALLE KONZERTE: 75 €<br />
PAUL MEYER Klarinette<br />
& SZYMANOWSKI QUARTET<br />
J. Haydn: Streichquartett C-Dur op. 76/3<br />
»Kaiserquartett« Hob. III: 77<br />
W. A. Mozart: Klarinettenquintett<br />
A-Dur KV 581<br />
J. Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115<br />
SO 19. SEPT I 12 UHR<br />
Künstlerhaus MATINEE<br />
Eintritt: 25 € / 20 € erm.<br />
KUNGSBACKA PIANO TRIO<br />
R. Schumann: Klaviertrio Nr.1 d-Moll op. 63<br />
B. Smetana: Klaviertrio g-Moll op. 15<br />
Eintritt 25 € / 20 € erm.<br />
FÄHRENZEITEN<br />
für Sonntag 19. September<br />
FÄHRE<br />
NEUHARLINGERSIEL-SPIEKEROOG<br />
Abfahrt 10.30 Uhr<br />
Ankunft gegen 11.15 Uhr<br />
LETZTE FÄHRE<br />
SPIEKEROOG-NEUHARLINGERSIEL<br />
Abfahrt um 18.00 Uhr<br />
... heißt das neue Programmangebot<br />
des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>, das junge Menschen<br />
im Alter von 12 bis 22 Jahren<br />
für Musik abseits der Popmusik-Pfade<br />
begeistern will. Der Dialog mit Künstlern<br />
und eine adäquat abgestimmte<br />
Vorbereitung auf die jeweiligen Inhalte<br />
bereiten gezielt auf das Entscheidende<br />
vor: die Einmaligkeit des Live-Erlebnisses!<br />
Das direkte Erleben eines<br />
Konzertes macht (klassische) Musik<br />
richtig lebendig und leibhaftig erfahrbar.<br />
Kaum etwas ist so spannend, wie<br />
hautnah mitzuerleben, wenn vor den<br />
eigenen Augen und Ohren Künstler<br />
live miteinander musizieren und sich<br />
eine Energie freisetzt, die das Publikum<br />
fesselt. Dieses Erlebnis kann<br />
eine entscheidende Initialzündung<br />
sein und die Begeisterung und Motivation<br />
wecken, sich weitergehend<br />
mit der Musik vergangener Epochen<br />
auseinanderzusetzen. Diese wichtige<br />
und authentische Erfahrung möchte<br />
OPEN UP jungen Menschen bieten.<br />
Ermöglicht wird dieses neue Angebot<br />
des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> durch das Engagement<br />
der NORDMETALL-Stiftung.<br />
Mit Projekten, die Hemmschwellen<br />
abbauen, Neugier wecken und Kultur<br />
erlebbar machen, stärkt die Stiftung<br />
die Kultur in Norddeutschland. Hintergrund<br />
ist die Überzeugung, dass<br />
Kreativität, Kunst und Kultur wichtig<br />
für Innovation und Wandel in der Gesellschaft<br />
sind. Damit das so bleibt,<br />
braucht es kulturelle Vielfalt auf der<br />
einen und ein offenes, kritisches Publikum<br />
auf der anderen Seite. Die Unterstützung<br />
der NORDMETALL-Stiftung<br />
erlaubt es zudem, die Eintrittspreise<br />
moderat zu halten, so dass beispielsweise<br />
Schüler OPEN UP-Veranstaltungen<br />
für 5 Euro besuchen können.<br />
OPEN UP verbindet unterschiedlich<br />
gestaltete Rahmenprogramme mit<br />
dem Besuch von <strong>Musikfest</strong>-Konzerten<br />
in <strong>Bremen</strong>, Bremerhaven, Emden,<br />
Ganderkesee, Grasberg und Verden.<br />
Die spezielle Auswahl an Konzerten<br />
verspricht durch das Zusammenspiel<br />
von programmatischen Inhalten,<br />
Künstlerbesetzungen und dem einmaligen<br />
Ambiente der Spielstätten<br />
ganz besondere Erlebnisse. Ins Konzert<br />
gehen, Augen und Ohren aufhalten<br />
und abwarten, was passiert – das<br />
ist OPEN UP!<br />
Weitere Informationen zu OPEN UP fi nden Sie unter<br />
www.musikfest-bremen.de in der Rubrik OPEN UP 68|69
VISIONEN IN MUSIK –<br />
VISIONEN IN GLAS:<br />
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />
UND RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />
DIRIGIERT VON MAREK JANOWSKI<br />
FRERICHS GLAS ist mit seiner über 130-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
in der Nord-Region zwischen <strong>Bremen</strong> – Hamburg – Hannover<br />
<strong>als</strong> kompetenter und innovativer Flachglasveredeler verwurzelt.<br />
Gesellschaftliches Engagement und Förderung kultureller und sozialer<br />
Ziele sind feste Bestandteile der Unternehmensphilosophie.<br />
So engagieren wir uns seit vielen Jahren beim <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />
In diesem Jahr fördern wir das Konzert am Vorabend des 3. Oktober,<br />
des 20. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung. Ebenso<br />
wie das älteste deutsche Rundfunk-Sinfonieorchester seinem heterogenen<br />
und anspruchsvollen Publikum auch die ungewöhnlichsten<br />
Musikwünsche erfüllt, realisiert Frerichs Glas seit vielen Jahrzehnten<br />
die Vorgaben und Wünsche seiner Kunden mit ästhetischen<br />
und perfekten funktionellen Lösungen aus Glas. Ein Beweis für die<br />
Innovationskraft des Unternehmens zeigt sich in der einzigartigen<br />
Weltneuheit der gläsernen Medienfassade, die durch ihre technische<br />
Perfektion, höchste Transparenz und ästhetische Integration in großflächige<br />
Fassaden fasziniert.<br />
Die Erfüllung höchster Ansprüche an Funktion, Technik, Qualität<br />
und Design unserer Geschäftspartner sind die vergleichbaren Herausforderungen<br />
zu den unterschiedlichen Erwartungen des Musikpublikums<br />
an ein Orchester wie Rundfunk-Sinfonieorchester und<br />
Rundfunkchor Berlin.<br />
Der Künstlerische Leiter Marek Janowski wird mit der ihm eigenen<br />
sensiblen Feinabstimmung die Leidenschaft und Perfektion jedes<br />
einzelnen Künstlers herausfordern und damit alle zu einer harmonischen<br />
Einheit verschmelzen lassen.<br />
Wir freuen uns mit Ihnen auf Brahms’ »Nänie«, »Schicks<strong>als</strong>lied«,<br />
»Gesang der Parzen« und auf die Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 und<br />
wünschen dem <strong>Musikfest</strong>-Publikum einen wunderschönen Konzertabend<br />
mit nachhaltigem Genuss.<br />
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />
Seit 2002, dem Beginn der Ära von Marek Janowski <strong>als</strong> Künstlerischem<br />
Leiter, hat das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin<br />
seine Position in der ersten Reihe der deutschen Rundfunkorchester<br />
nachhaltig ausbauen können. Als ältestes deutsches<br />
rundfunkeigenes Sinfonieorchester geht es auf die erste musikalische<br />
Funkstunde im Oktober 1923 zurück. Die Chefdirigenten<br />
(u. a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann<br />
Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner, Rafael Frühbeck de<br />
Burgos) formten einen Klangkörper, dessen sinfonisches Repertoire<br />
alle Epochen umfasst.<br />
MAREK JANOWSKI<br />
Seit 2002 ist Marek Janowski<br />
Künstlerischer Leiter des<br />
Rundfunk-Sinfonieorchesters<br />
Berlin, dessen Mitglieder<br />
ihm 2008 die Position auf Lebenszeit<br />
angetragen haben.<br />
2005 übernahm er zusätzlich<br />
die Musikdirektion des<br />
Orchestre de la Suisse Romande<br />
in Genf. Zwischen 1984 und 2000 hatte er das Orchestre<br />
Philharmonique de Radio France zu einem Spitzenorchester<br />
Frankreichs entwickelt. Außerdem war er Künstlerischer Leiter<br />
des Gürzenich-Orchesters in Köln (1986–1990), der Dresdner<br />
Philharmonie (2001–2003) und des Orchestre Philharmonique<br />
de Monte-Carlo (2000–2005). Janowski ist regelmäßiger Gast<br />
bei vielen international führenden Orchestern. Es gibt zwischen<br />
Metropolitan Opera New York und Bayerischer Staatsoper München,<br />
zwischen Chicago, San Francisco und Hamburg, zwischen<br />
Wien, Berlin und Paris kein Opernhaus von Weltruf, an<br />
dem er seit den späten siebziger Jahren nicht dirigiert hat.<br />
RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />
Flexibilität, makellose Intonation, tadellose Artikulation<br />
und unverwechselbar reich schattierter Klang machen den<br />
Rundfunkchor Berlin zum gesuchten Partner internationaler<br />
Spitzenorchester und Dirigenten. 1925 zunächst für Rundfunkaufnahmen<br />
in Berlin gegründet, war er unter Dirigenten<br />
wie Szell, Scherchen, Klemperer und Kleiber an historischen<br />
Uraufführungen beteiligt. Dietrich Knothe (1982-1993) formte<br />
ihn zu einem Präzisionsinstrument für anspruchsvollste Literatur<br />
von der Renaissance bis zur experimentellen Avantgarde,<br />
Robin Gritton (1994-2001) bereicherte seine Farbpalette und<br />
internationalisierte sein Repertoire. Seit 2001 leitet Simon H<strong>als</strong>ey<br />
den Rundfunkchor Berlin.<br />
»Ich lege all mein Geld in Büchern an«, schrieb<br />
Johannes Brahms im Alter von 20 Jahren, »Bücher<br />
sind meine höchste Lust, ich habe von Kindesbeinen<br />
an soviel gelesen, wie ich nur konnte, und bin<br />
ohne alle Anleitung aus dem Schlechtesten zum<br />
Besten durchgedrungen. Unzählige Ritterromane<br />
hab ich <strong>als</strong> Kind verschlungen, bis mir die ›Räuber‹<br />
in die Hände fi elen, von denen ich nicht wußte, daß<br />
ein großer Dichter sie geschrieben; ich verlangte<br />
aber mehr von demselben Schiller und kam so<br />
aufwärts«. Angesichts dieser Zeilen mag es kaum<br />
überraschen, dass alle Texte von Brahms’ Chorwerken<br />
von höchstem literarischen Niveau sind.<br />
So handelt es sich bei »Nänie« op. 82 – Brahms begann<br />
mit der Komposition im Frühjahr 1880 <strong>als</strong> Reaktion<br />
auf den Tod des mit ihm befreundeten Malers<br />
Anselm Feuerbach – um eine Vertonung von Schillers<br />
gleichnamiger Dichtung, wobei der Titel auf die altrömische<br />
»noenia« verweist, einen Trauer- und Grabgesang,<br />
der meist von den Eltern eines verstorbenen<br />
Kindes gesungen wurde. Die Vorlage vom »Schick-<br />
FESTKONZERT<br />
ZUM TAG DER<br />
DEUTSCHEN<br />
EINHEIT<br />
In Kooperation mit:<br />
präsentiert von und<br />
s<strong>als</strong>lied« op. 54 (1871) stammt aus Hölderlins Briefroman »Hyperion«. Die zweiteilige<br />
Form von Brahms’ Vertonung wird von dem Text bestimmt und lebt vom<br />
musikalischen Kontrast zwischen Götter- und Menschenwelt: Während die einen<br />
im Licht wandeln, »in stiller ewiger Klarheit«, werden die anderen ruhelos und<br />
verzweifelt »wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen«. Der Text des »Gesangs<br />
der Parzen«, das letzte große Chorwerk, das Brahms komponiert hat, ist Goethes<br />
Tragödie »Iphigenie auf Tauris« entnommen. Die Uraufführung des Werkes am<br />
10. Dezember 1882 in Basel war ein so großer Erfolg, dass es gleich wieder aufs<br />
Programm gesetzt werden musste.<br />
Inhaltlich steht Brahms’ Vierte Sinfonie, die sich nach ihrer ebenfalls erfolgreichen<br />
Uraufführung am 25. Oktober 1885 umgehend im Repertoire etabliert<br />
hat, der Gedankenwelt des »Schicks<strong>als</strong>lieds« und des »Gesangs der Parzen«<br />
nahe. »Die Empfi ndungsäußerung« schrieb der Musikwissenschaftler Franz<br />
Grasberger über das Werk, »bleibt bei aller Gefühlswärme gedämpft. Kraft in der<br />
Ergebung, einsichtsvolle Verhaltenheit, das sind die Stimmungshintergründe. Der<br />
erste, zweite und vierte Satz stellen diese seelische Einheit dar, gegen die sich<br />
der robuste Schwung des dritten Satzes aufbäumt. Der Schwerpunkt des Werkes<br />
liegt im vierten Satz. Er baut <strong>als</strong> Passacaglia über ein achttaktiges Thema zweiunddreißig<br />
Variationen auf und führt (...) zu einem krönenden Höhepunkt. Über<br />
alle logische Strenge bleibt aber der mühelose Fluss musikalischer Phantasie erhalten.«<br />
SA 02. OKT I 20 UHR I 20 EUR<br />
Die Glocke<br />
FESTKONZERT ZUM<br />
TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT<br />
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />
RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />
MAREK JANOWSKI Dirigent<br />
Harald Hodeige<br />
02<br />
10<br />
J. Brahms: »Nänie«, »Schicks<strong>als</strong>lied«, »Gesang der Parzen«, Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />
70|71
In diesem Jahr werden bereits zum 13. Mal internationale Künstler für ihre<br />
herausragende musikalische Arbeit mit dem <strong>Musikfest</strong>-Preis und dem Förderpreis<br />
Deutschlandfunk ausgezeichnet, die ihnen im Rahmen der festlichen<br />
<strong>Musikfest</strong>-Gala in der Oberen Halle des Bremer Rathauses verliehen werden.<br />
VERLEIHUNG DES<br />
MUSIKFEST-PREIS 2010<br />
UND DES<br />
FÖRDERPREIS<br />
DEUTSCHLANDFUNK<br />
Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ehrt mit dem <strong>Musikfest</strong>-Preis Künstler, die durch ihr<br />
herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige<br />
Akzente gesetzt haben und denen das <strong>Musikfest</strong> maßstäbliche<br />
Impulse und kreative Kontinuität verdankt.<br />
Mit 25.000,- EUR dotiert – ausgestattet von der Commerzbank-Stiftung –, zählt<br />
der <strong>Musikfest</strong>-Preis zu den bedeutendsten und höchstdotierten Auszeichnungen<br />
für besondere künstlerische Verdienste im internationalen Konzertleben. Kriterium<br />
für die Ernennung zum Preisträger ist die ausgeprägte individuelle Gestaltungskraft<br />
bei der grenzüberschreitenden Darstellung klassischer Musik, die der<br />
Musikwelt dank unumstrittener musikalischer Qualität und Ausstrahlung nachhaltig<br />
neue Perspektiven eröffnet hat.<br />
Der <strong>Musikfest</strong>-Preis symbolisiert sich in einer handgegossenen »Orpheus«-Bronze<br />
des Bremer Bildhauers Bernd Altenstein. Bisherige Preisträger waren Dirigent<br />
Sir John Eliot Gardiner (1998), Geiger Gidon Kremer und die Kremerata Baltica<br />
(1999), Schauspieler Klaus Maria Brandauer und Dirigent Thomas Hengelbrock<br />
(2000), Sopranistin Jessye Norman (2001), Dirigent Nikolaus Harnoncourt<br />
(2002), Pianist András Schiff (2003), die Dirigenten Sir Roger Norrington (2004)<br />
und Marc Minkowski (2005), Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter (2006),<br />
Kristjan Järvi und sein Absolute Ensemble (2007), Pianist Fazil Say (2008) und<br />
Pianistin Hélène Grimaud (2009).<br />
Daneben verleiht das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> im Rahmen der <strong>Musikfest</strong>-Gala zusammen<br />
mit Deutschlandradio den »Förderpreis Deutschlandfunk« an hochbegabte<br />
Nachwuchskünstler, die sich am Beginn ihrer Karriere bereits mit individuellen<br />
Interpretationsansätzen empfohlen haben. Der Sachpreis bietet jungen Künstlern<br />
eine praktische Hilfestellung für die weitere erfolgreiche Etablierung im internationalen<br />
Kulturbetrieb: Als »Artist in Residence« realisieren sie mit dem preisstiftenden<br />
Sender Studio-Aufnahmen sowie eine CD-Produktion und werden ins<br />
nächstfolgende <strong>Musikfest</strong> eingeladen.<br />
Bisherige Preisträger waren Violoncellistin Tanja<br />
Tetzlaff (1998), Gitarrist Aniello Desiderio (1999),<br />
Geigerin Julia Fischer (2000), das new art saxophone<br />
quartet (2001), Klarinettistin Nicola Jürgensen<br />
(2002), Geiger Sergey Khachatryan (2003), Pianistin<br />
Yu Kosuge (2004), Komponistin Lera Auerbach<br />
(2005), Geigerin Patricia Kopatchinskaja (2006),<br />
Pianist Kristian Bezuidenhout (2007), Bratschist<br />
Antoine Tamestit (2008) und das Vokalensemble<br />
Cinquecento (2009).<br />
Carsten Preisler<br />
DER MUSIKFEST-PREIS WIRD<br />
AUSGELOBT VON DER<br />
COMMERZBANK-STIFTUNG<br />
Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> hat sich <strong>als</strong> eine der bundesweit größten städtischen<br />
Veranstaltungen vorwiegend klassischer Musik etabliert. Die<br />
Vorgehensweise, dabei auch Zeitgenössisches, Jazz, Populärmusik<br />
oder nichtwestliche Musikformen in die Veranstaltungen aufzunehmen<br />
und miteinander zu verbinden, fi ndet man selten. Zudem erfordert<br />
und befruchtet eine solche Strategie das Zusammentreffen und<br />
Zusammenspiel von Weltstars mit Debütanten im breiten Spektrum<br />
der Musikveranstaltungen. Dabei sind es offensichtlich gerade diese<br />
Maßstäbe, mit denen der Gründer und Intendant immer wieder sein<br />
Ziel erreicht, die unterschiedlichen Präferenzen der Musikfreunde<br />
in <strong>Bremen</strong> und mittlerweile in der gesamten Nord-West-Region zu<br />
treffen.<br />
Vervollständigt werden diese künstlerische Kreativität und organisatorische<br />
Tatkraft durch den seit dem Jahr 1998 vergebenen <strong>Musikfest</strong>-Preis<br />
für herausragende Solisten, Ensembles, Orchester und<br />
Dirigenten, die mit ihrer Kunst die programmatische Ausrichtung des<br />
Festes maßgeblich akzentuiert und zu einer Bereicherung und Weiterentwicklung<br />
des internationalen Musiklebens beigetragen haben.<br />
Mit der Beteiligung an der Vergabe des <strong>Musikfest</strong>-Preises durch die<br />
Commerzbank-Stiftung baut diese ihre Förderpolitik im Bereich Kultur<br />
für den Sektor Musik aus. Das bisherige Engagement ist in jüngster<br />
Zeit vor allem geprägt von den Unterstützungen für das Bachfest in<br />
Leipzig, für die Junge Deutsche Philharmonie, für die Nachwuchsförderung<br />
der Deutschen Stiftung Musikleben sowie von der Etablierung<br />
eines Internationalen Commerzbank-Kammermusikpreises.<br />
72|73
SPONSOREN & PARTNER<br />
KOOPERATIONSPARTNER<br />
MEDIENPARTNER Kulturpartner<br />
HOTELPARTNER<br />
NO ONE CAN WHISTLE A SYMPHONY.<br />
IT TAKES AN ORCHESTRA TO PLAY IT.<br />
HALFORD E. LUCCOCK<br />
DIE KUNST, KULTUR ZU<br />
ERMÖGLICHEN!<br />
Klassische Musik lässt Ihr Herz höher schlagen? Sie fühlen sich<br />
dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> verbunden? Sie möchten Ihre Begeisterung<br />
durch interessante Einblicke rund um das Festival vertiefen?<br />
Kurzum, Sie möchten sich persönlich engagieren, um das internationale<br />
Renommee des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zu stärken und damit auch<br />
den Ruf <strong>Bremen</strong>s <strong>als</strong> Musikstadt? Dann würden wir uns freuen, Sie<br />
in der Musikalischen Gesellschaft begrüßen zu dürfen.<br />
Dahinter verbirgt sich ein Kreis illustrer Musikliebhaber und Kulturinteressierter,<br />
die sich im Jahr 2004 zusammengefunden haben.<br />
Alle Mitglieder eint nicht nur die Begeisterung für das <strong>Musikfest</strong><br />
<strong>Bremen</strong> und sein programmatisches Profi l, sondern auch das Ziel,<br />
mit ihrem Engagement das Festival in seiner künstlerischen Ausrichtung<br />
ideell und materiell nachhaltig zu unterstützen. Gezielt<br />
und individuell. Zum Beispiel unsere Aktivitäten zur Förderung junger<br />
Musiker, die Unterstützung beim Ausbau szenischer Produktionen<br />
oder die Fortsetzung von Kooperationen mit renommierten<br />
ausländischen Festiv<strong>als</strong>.<br />
Unser dynamisches Beitragssystem – von Piano bis Fortissimo jährlich<br />
nach Ihrer Bereitschaft steigerungsfähig und natürlich immer<br />
steuerlich abzugsfähig – ermöglicht Ihnen, aktiv am Geschehen<br />
rund um das Festival teilzunehmen. Sie unterstützen damit eine<br />
Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Wir danken Ihnen dafür mit:<br />
Privilegien<br />
ein hochwertiges Willkommenspräsent<br />
Information über das jährliche Programm vor der<br />
offi ziellen Veröffentlichung<br />
Ehrenkarten und vergünstigte Tickets für das Festival<br />
individuelle und bevorzugte Betreuung und Beratung<br />
beim Ticketkauf<br />
Einblicke und Erlebnisse<br />
Blick hinter die Kulissen von Veranstaltungsorten, exklusive Künstlerbegegnungen,<br />
Probenbesuche, Kulturreisen, Besuch von Instrumentenwerkstätten,<br />
Einführungsvorträge, Empfänge, Gala Dinners,<br />
Premierenfeiern und vieles mehr.<br />
Das macht Freude! Und schafft ganz nebenbei einen persönlichen<br />
Rahmen für interessante Begegnungen und einen anregenden<br />
Gedankenaustausch. Nicht zu vergessen natürlich das gemeinsame<br />
Erleben von mitreißenden Interpretationen großer musikalischer<br />
Meisterwerke durch arrivierte Top-Stars wie verheißungsvolle<br />
Jungtalente.<br />
Beiträge:<br />
Piano 1000 Euro I Forte 3000 Euro I Fortissimo 5000 Euro<br />
Informationen erhalten Sie über<br />
Musikalische Gesellschaft –<br />
Freunde und Förderer des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Frau Annette Schneider<br />
Tel. 0421/33 66 77, 0171 / 93 40 057<br />
Fax 0421 / 33 66 880<br />
E-Mail aschneider@musikfest-bremen.de<br />
74|75
Eine besondere Note wussten wir<br />
schon immer zu schätzen.<br />
Die Mercedes-Benz Niederlassung Weser-Ems ist offizieller Partner des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> 2010.<br />
Mercedes-Benz Niederlassung Weser-Ems der Daimler AG, 28329 <strong>Bremen</strong>, Emil-Sommer-Straße 12, Tel.: 0421/4681-302, Fax: 0421/4681-364, www.mercedes-weserems.de,<br />
E-Mail: kontakt@mercedes-weserems.de<br />
Frequenzen und Informationen unter<br />
ndrkultur.de<br />
Kulturpartner<br />
des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Hören und genießen<br />
Foto [M] A. Griffi ths Belt | gettyimages; Stockbyte | gettyimages; ccvision
moltkedesign.de<br />
Die Dinner-Show<br />
im Spiegelzelt<br />
vom 26. Nov. 2010<br />
bis zum<br />
29. Jan. 2011<br />
Freuen Sie sich auf einen besonderen<br />
Abend. Genießen Sie in unserem<br />
nostalgischen Spiegelzelt, bei Kerzenlicht<br />
und Livemusik, ein Vier-Gang-<br />
Gourmetmenü und lassen Sie sich von<br />
einer Show voller Fantasie und artistischer<br />
Höhepunkte verzaubern.<br />
Ticketpreise: 4-Gang-Menü zzgl. Getränke,<br />
Di - Do und So: 115,– ¤, Fr und Sa: 125,– ¤,<br />
Silvester: 240,– ¤<br />
Reservierungen und Informationen: Tel. (0421) 34 08 666<br />
oder unter www.palais-im-park.de<br />
Design/Konzeption: www.gute-botschafter.de · Foto: ML Preis<br />
<br />
Orgelregister<br />
Kirche St. Nikolai,<br />
Str<strong>als</strong>und<br />
Eines von mehr <strong>als</strong><br />
3600 geförderten<br />
Denkmalen.<br />
Wir bauen auf Kultur.<br />
Spendenkonto 305 555 500 · BLZ 380 400 07 · www.denkm<strong>als</strong>chutz.de
JETZT<br />
NEUE ABOS<br />
SICHERN!<br />
1<br />
1. September 2010<br />
ORCHERSTER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
Frans Brüggen Dirigent / Kristian Bezuidenhout Klavier<br />
2<br />
29. September 2010<br />
ZÜRCHER KAMMERORCHESTER<br />
Muhai Tang Dirigent / Giuliano Sommerhalder Trompete<br />
3<br />
8. November 2010<br />
BRUSSELS PHILHARMONIC –<br />
THE ORCHESTRA OF FLANDERS<br />
Michel Tabachnik Dirigent / Christiane Oelze Sopran<br />
4<br />
30. November 2010<br />
WIENER KAMMERORCHESTER<br />
Stefan Vladar Dirigent / Xavier de Maistre Harfe<br />
Sinfoniekonzerte Wilhelmshaven<br />
2010<br />
2011<br />
5<br />
27. Januar 2011<br />
ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS<br />
Renaud Capuçon Leitung und Violine<br />
6<br />
25. Februar 2011<br />
WÜRTTEMBERGISCHES KAMMER-<br />
ORCHESTER HEILBRONN<br />
Ruben Gazarian Dirigent / Nikolai Tokarev Klavier<br />
7<br />
5. April 2011<br />
BREMER PHILHARMONIKER<br />
Marko Letonja Dirigent / Sabine Meyer Klarinette<br />
8<br />
1. Mai 2011<br />
MÜNCHENER KAMMERORCHESTER<br />
Alexander Liebreich Dirigent / Pieter Wispelwey Violoncello<br />
Acht Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Wilhelmshaven – zusammengestellt vom <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />
Preise Abonnements: 116,00 bis 252,80 € Einzelkarten: 18,10 bis 39,50 € (Konzerte 3, 5 und 8 mit TOP-Zuschlag 11,30 €)<br />
Karten Service-Center Stadttheater Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 / 94 01-15 Internet www.sinfoniekonzerte-wilhelmshaven.de<br />
EXKLUSIVPARTNER<br />
NEU BEIM MUSIKFEST BREMEN:<br />
BUS-SHUTTLE ZU KONZERTEN<br />
IN DER REGION!<br />
Erstm<strong>als</strong> bietet das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> in Kooperation mit<br />
Deutschlandradio in diesem Jahr einen Bus-Transfer an.<br />
So gelangen Sie sicher und bequem von <strong>Bremen</strong> aus zu<br />
den Konzerten des <strong>Musikfest</strong> in der Nordwestregion. Zentraler<br />
Abfahrts- und Ankunftsort am Veranstaltungstag ist<br />
jeweils vor der Glocke an der Domsheide. Anmeldungen<br />
nimmt ausschließlich der Ticket-Service in der Glocke<br />
(Tel. 0421 / 33 66 99) entgegen.<br />
Nähere Informationen: www.musikfest-bremen.de<br />
H<br />
MFB<br />
80|81
GESAMTPROGRAMM<br />
DES MUSIKFEST BREMEN 2010<br />
SA 21. AUG I AB 19.30 UHR I 66,- (ERM. 48,-)<br />
EINE GROSSE NACHTMUSIK<br />
Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben<br />
Spielstätten rund um den Marktplatz<br />
präsentiert von EWE, Weser-Kurier und OHB Technology<br />
SO 22. AUG I 17 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Altenbruch<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I<br />
JACQUES VAN OORTMERSSEN Orgel<br />
MASAAKI SUZUKI & ENSEMBLE<br />
präsentiert von EWE<br />
SO 22. AUG I 20 UHR I 15,- (ERM. 10,-)<br />
Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Lüdingworth<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II<br />
WILLIAM PORTER Orgel<br />
präsentiert von EWE<br />
SO 22. AUG I 20 UHR I KAT. E<br />
Johannes a Lasco Bibliothek Emden<br />
ENSEMBLE PYGMALION<br />
RAPHAËL PICHON Leitung<br />
ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. A<br />
Die Glocke<br />
MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />
SWEDISH RADIO CHOIR & SOLISTEN<br />
DANIEL HARDING Dirigent<br />
präsentiert von der Bremer Landesbank<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I 12,- (ERM. 10,-)<br />
Kirche St. Peter und Paul Cappel<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III<br />
HANS-OLA ERICSSON, MASAAKI SUKZUKI Orgel<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />
Hangar WIKING Helikopter, JadeWeser-<br />
Airport, Wilhelmshaven-Mariensiel<br />
BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />
RICHARD GALLIANO Akkordeon<br />
präsentiert von EWE, NORDFROST und WIKING Helikopter<br />
MI 25. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Kirche St. Severi Otterndorf<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV<br />
ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />
EDOARDO BELLOTTI Orgel, MANFRED CORDES Leitung<br />
MI 25. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Dom zu Verden<br />
ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />
COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN<br />
CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA<br />
PHILIPPE HERREWEGHE Dirigent<br />
präsentiert von EWE<br />
DO 26. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
JANINE JANSEN & FRIENDS<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong><br />
DO 26. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Georgskirche Weener<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V<br />
SETTE VOCI Vokalensemble, PETER KOOIJ Leitung<br />
MICHEL BOUVARD Orgel<br />
FR 27. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Findorffkirche Grasberg<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI<br />
GÖTEBORG BAROQUE, MAGNUS KJELLSON Leitung<br />
JAKYUNG OH Orgel<br />
SA 28. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />
BEHZOD ABDURAIMOV Klavier<br />
VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent<br />
präsentiert von SIKORA AG<br />
SO 29. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor<br />
NURIA RIAL Sopran<br />
L’ARPEGGIATA, CHRISTINA PLUHAR Leitung<br />
präsentiert von der Berenberg Bank<br />
SO 29. AUG I 20 UHR I 20,- (ERM. 15,-)<br />
St. Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VII<br />
PREISTRÄGER ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERB<br />
präsentiert von EWE<br />
MO 30. AUG I 18.30 UHR I 22,- (ERM. 19,-)<br />
Jagdschloss Clemenswerth, Sögel<br />
QUATUOR EBÈNE<br />
präsentiert von EWE<br />
DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
BREMER PHILHARMONIKER<br />
STATE CHOIR LATVIJA & SOLISTEN<br />
MARKUS POSCHNER Dirigent<br />
präsentiert von FIDES<br />
DI 31. AUG I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE I<br />
THE OTHER EBÈNE<br />
präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />
DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />
Alexanderkirche Wildeshausen<br />
CINQUECENTO Vokalensemble<br />
präsentiert von EWE<br />
MI 01. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN<br />
CHŒUR LES ÉLÉMENTS, JÉRÉMIE RHORER Dirigent<br />
präsentiert von swb<br />
MI 01.SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE II<br />
CLAIRE CHEVALLIER, JOS VAN IMMERSEEL Klavier<br />
präsentiert von EWE<br />
DO 02. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
ORCHESTER ANIMA ETERNA<br />
PASCAL AMOYEL Klavier, JOS VAN IMMERSEEL Dirigent<br />
präsentiert von der KBC Bank Deutschland AG<br />
DO 02. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE III<br />
MATT HERSKOWITZ & FRIENDS<br />
präsentiert von EWE<br />
DO 02. SEPT I 20 UHR I 25,- (ERM. 19,-)<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Bremerhaven, Kammersaal<br />
QUATUOR DIOTIMA<br />
präsentiert von der IHK Bremerhaven<br />
FR 03. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE IV<br />
ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />
präsentiert von EWE<br />
SA 04. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE V<br />
ALARM WILL SOUND, ALAN PIERSON Dirigent<br />
präsentiert von EWE<br />
SO 05. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE VI<br />
GWILYM SIMCOCK TRIO<br />
präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />
SO 05. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Kirche St. Mauritius Hittfeld<br />
HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />
VIKTORIA MULLOVA Violine, REINHARD GOEBEL Dirigent<br />
präsentiert von EWE<br />
MO 06. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />
Die Glocke<br />
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />
HÉLÈNE GRIMAUD Klavier, PAAVO JÄRVI Dirigent<br />
präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />
PAAVO JÄRVI Dirigent<br />
präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
St. Laurentius Kirche Langförden<br />
CONCERTO ITALIANO & SOLISTEN<br />
RINALDO ALESSANDRINI Leitung<br />
präsentiert von der Bremer Landesbank<br />
MI 08. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Schloss Oldenburg<br />
ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />
DO 09. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Reformierte Kirche Aurich<br />
HILLE PERL & FRIENDS<br />
FR 10. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />
Stadttheater Bremerhaven<br />
KAMMERORCHESTER BASEL<br />
PATRICIA KOPATCHINSKAJA Violine<br />
SOL GABETTA Violoncello, DEJAN LAZIĆ Klavier<br />
GIOVANNI ANTONINI Leitung<br />
präsentiert von der Lloyd Werft Bremerhaven<br />
SA 11. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />
Die Glocke<br />
präsentiert von EWE<br />
präsentiert von EWE<br />
ENSEMBLE MATHEUS & SOLISTEN<br />
JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Dirigent<br />
ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />
DO 16. SEPT BIS SO 19. SEPT<br />
Künstlerhaus, verschiedene Preise<br />
INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />
mit Lise de la Salle, Enrico Pieranunzi Trio,<br />
Cécile Verny Quartet u. a.<br />
präsentiert vom Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog<br />
SA 02. OKT I 20 UHR I 20,-<br />
Die Glocke<br />
FESTKONZERT ZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT 2010<br />
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />
RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />
MAREK JANOWSKI Dirigent<br />
in Kooperation mit Deutschlandradio<br />
präsentiert von Frerichs Glas und Weser-Kurier<br />
TICKETSERVICE MUSIKFEST BREMEN<br />
TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE<br />
Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />
TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG<br />
Tel.: 0421/33 66 99<br />
KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL<br />
www.musikfest-bremen.de<br />
KARTENBESTELLUNG PER POST<br />
Ticket-Service in der Glocke, PF 10 54 20, 28054 <strong>Bremen</strong><br />
KARTEN-RESERVIERUNGEN<br />
Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten<br />
gegen eine Pauschalgebühr von 3 Euro<br />
KARTEN-VERSAND<br />
Für einen Postversand berechnen wir eine<br />
Pauschalgebühr von 5 Euro (inkl. Reservierungsgebühr)<br />
Wir akzeptieren Visa und Eurocard!<br />
ABENDKASSE<br />
Eine Stunde vor Konzertbeginn,<br />
nur Barzahlung möglich (außer Glocke)<br />
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN:<br />
WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN<br />
Kartenshop im Pressehaus <strong>Bremen</strong>, Martinistraße 43,<br />
28195 <strong>Bremen</strong>, Tel.: 0421/36 36 36<br />
und in allen regionalen Zeitungshäusern<br />
TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ<br />
im Hauptbahnhof und am Liebfrauenkirchhof (Obernstr. 1)<br />
BREMER KARTENKONTOR<br />
Zum alten Speicher 9, 28759 <strong>Bremen</strong><br />
NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN<br />
Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven<br />
BIS BREMERHAVEN TOURISTIK<br />
Obere Bürger 17, 27568 Bremerhaven<br />
SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE BTZ: 01805/ 10 10 30<br />
PREISLISTE / TICKETS<br />
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN<br />
IM NORDWESTEN:<br />
OSTFRIESISCHE NACHRICHTEN<br />
Kirchstraße 8-16, 26603 Aurich<br />
CUXHAVENER NACHRICHTEN<br />
Kaemmererplatz 2, 27472 Cuxhaven<br />
DELMENHORSTER KREISBLATT<br />
Lange Straße 122, 27749 Delmenhorst<br />
EMDER ZEITUNG<br />
Zwischen beiden Märkten 2, 26721 Emden<br />
TOURIST-INFORMATION OLDENBURG<br />
Kleine Kirchenstraße 10, 26122 Oldenburg<br />
NORDWEST-ZEITUNG<br />
Westerstraße 25, 27793 Wildeshausen<br />
sowie in allen Geschäftsstellen<br />
NIEDERELBE-ZEITUNG<br />
Gutenbergstraße 1, 21762 Otterndorf<br />
KREISZEITUNG SYKE<br />
Am Ristedter Weg 17, 28857 Syke<br />
sowie in allen Geschäftsstellen<br />
REISEBÜRO WILMERING<br />
Große Straße 44, 49377 Vechta<br />
VERDENER ALLER-ZEITUNG<br />
Große Straße 1, 27283 Verden<br />
RHEIDERLAND ZEITUNG<br />
Risiusstraße 6, 26826 Weener<br />
WILDESHAUSER ZEITUNG<br />
Bahnhofstr. 13, 27793 Wildeshausen<br />
WILHELMSHAVENER ZEITUNG<br />
Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven<br />
sowie bei allen weiteren CTS- und<br />
Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen<br />
Preise in Klammern: Ermäßigungen für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Schwerbehinderte<br />
(ab 70 %) und Arbeitslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises.<br />
PREISGRUPPE 1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
A<br />
105 (84)<br />
85 (68)<br />
65 (52)<br />
50 (40)<br />
40 (32)<br />
B<br />
85 (68)<br />
70 (56)<br />
55 (44)<br />
40 (32)<br />
25 (20)<br />
C<br />
70 (56)<br />
60 (48)<br />
50 (40)<br />
35 (28)<br />
20 (16)<br />
D<br />
60 (48)<br />
50 (40)<br />
40 (32)<br />
25 (20)<br />
15 (12)<br />
E<br />
45 (36)<br />
40 (32)<br />
30 (24)<br />
20 (16)<br />
F<br />
30 (24)<br />
25 (20)<br />
20 (16)<br />
Eröffnung »Eine große Nachtmusik« 21.08.: Einheitspreis 66,– (48,–)<br />
Arp-Schnitger-Festival:<br />
Konzerte 22.08. (17 Uhr), 25.08. , 26.08. und 27.08. : Einheitspreis 25,–ò(15,–)<br />
Konzert 22.08. (20 Uhr): Einheitspreis 15,– (10,–)<br />
Konzert 24.08. : Einheitspreis 12,–ò(10,–)<br />
Konzert 29.08. : Einheitspreis 20,–ò(15,–)<br />
Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />
<strong>Musikfest</strong> Surprise:<br />
alle Konzerte: Einheitspreis 25,–ò(18,–)<br />
Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />
Konzert Jagdschloss Clemenswerth 30.08.: Einheitspreis 22,– (19,–)<br />
Die Kartenpreise in Euro verstehen sich inklusive Verkaufs- und Systemgebühr.<br />
IMPRESSUM<br />
VERANSTALTUNGSORTE<br />
BREMEN UND BREMERHAVEN<br />
BLG-FORUM ÜBERSEESTADT<br />
Am Speicher XI, 28217 <strong>Bremen</strong><br />
DIE GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
HAUS DER BÜRGERSCHAFT Am Markt 20, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
HAUS SCHÜTTING Am Markt 13, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
LANDGERICHT (INNENHOF)<br />
Domsheide 16, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
RATHAUS (OBERE HALLE) Am Markt 21, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
ST. PETRI DOM Sandstraße 10–12, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE<br />
Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
IHK BREMERHAVEN<br />
Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven<br />
STADTTHEATER BREMERHAVEN<br />
Theodor-Heuss-Platz, 27568 Bremerhaven<br />
IN DER REGION<br />
ALEXANDERKIRCHE WILDESHAUSEN<br />
Herrlichkeit 6, 27793 Wildeshausen<br />
DOM ZU VERDEN Domstraße 18, 27283 Verden<br />
EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH<br />
49751 Sögel/Emsland<br />
FINDORFFKIRCHE GRASBERG<br />
Speckmannstraße 40, 28879 Grasberg<br />
GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG<br />
Achter d’Diek 3, 26474 Spiekeroog<br />
GEORGSKIRCHE WEENER<br />
Kirchplatz 3, 26826 Weener<br />
JADEWESERAIRPORT WILHELMSHAVEN-MARIENSIEL<br />
Mariensieler Straße 1, 26452 Sande<br />
JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN<br />
Kirchstraße 22, 26721 Emden<br />
KIRCHE ST. NICOLAI ALTENBRUCH<br />
Bei den Türmen, 27478 Cuxhaven-Altenbruch<br />
KIRCHE ST. JACOBI D. Ä. LÜDINGWORTH<br />
Jacobistraße 23, 27478 Cuxhaven-Lüdingworth<br />
KIRCHE ST. MAURITIUS HITTFELD<br />
Kirchstraße 23, 21218 Seevetal<br />
KIRCHE ST. PETER UND PAUL CAPPEL<br />
Arp-Schnitger-Straße, 27632 Cappel<br />
KIRCHE ST. SEVERI OTTERNDORF<br />
Himmelreich, 21762 Otterndorf<br />
REFORMIERTE KIRCHE AURICH<br />
Kirchstraße 18, 26603 Aurich<br />
SCHLOSS OLDENBURG<br />
Festsaal, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg<br />
ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE<br />
Ring 14, 27777 Ganderkesee<br />
ST. LAURENTIUS-KIRCHE LANGFÖRDEN<br />
Lange Straße 27, 49377 Vechta-Langförden<br />
Anfahrtsbeschreibungen zu den einzelnen Spielstätten<br />
erhalten Sie beim Ticket-Servive in der Glocke oder unter<br />
www.musikfest-bremen.de.<br />
Das <strong>Magazin</strong> erscheint zum MUSIKFEST BREMEN 2010 vom 21. August bis 11. September 2010. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Programmänderungen bleiben vorbehalten. Das Heft wird zum Preis von EUR 2,50 abgegeben.<br />
HERAUSGEBER <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> GmbH<br />
INTENDANZ Prof. Thomas Albert<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG Jörg Ehntholt<br />
REDAKTION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />
AUTOREN Jochen Brünner, Dr. Stephan Cartier, Christian Emigholz,<br />
Dr. Harald Hodeige, Dr. Ulrich Matyl, Carsten Preisler,<br />
Ute Schalz-Laurenze<br />
KOORDINATION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />
DESIGN kleiner und bold GmbH, Berlin<br />
MARKETING Marko Tews<br />
SPONSORING Lisa Hogrebe<br />
DRUCK Asco Sturm Druck<br />
BILDNACHWEIS<br />
François-Xavier Roth @ Céline Gaudier, Skip Sempé @ Wouter Jansen, I Solisti del Vento @ Filip Naudts, Raphaël Pichon @ Franck Ferville, Dorothee<br />
Oberlinger @ Johannes Ritter, Vittorio Ghielmi und Luca Pianca @ Luis Montesdeoca, Bild an der Orgelempore Golzwarden @ Christa Bahlmann,<br />
Klapmeyer-Orgel in Altenbruch @ Patric Leo, Wilde-Schnitger-Orgel in Lüdingworth @ Kirche St. Jacobi, Schnitger-Orgel in Cappel @ Beate Ulich,<br />
Gloger-Orgel in Otterndorf @ Martin Schulze, Schnitger-Orgel in Grasberg @ Patric Leo, Schnitger-Orgel in Ganderkesee @ Reinhard Menger, Masaaki<br />
Suzuki @ Marco Borggreve, Hans-Ola Ericsson @ Ulf B. Johnson, Peter Kooij @ Marco Borggreve, Michel Bouvard @ Patrice Nin, Nordmetall-<br />
Stiftung @ Monika Lawrenz, Daniel Harding @ Harald Hoffmann/DG, Richard Galliano @ Emmanuel Ducoulombier, Philippe Herreweghe @ Michel<br />
Garnier, Janine Jansen @ Felix Broede, Philippe Jaroussky @ Simon Fowler, Quatuor Ebène @ Julien Mignot, Claire Chevallier @ Dirk Vervaet,<br />
Gwilym Simcock @ Eric Richmond, Jérémie Rhorer @ Yannick Coupannec, Quatuor Diotima @ Thibault Stipal, Viktoria Mullova @ J Henry Fair,<br />
Hélène Grimaud @ Mat Hennek/DG, Dorothee Mields @ Ujesko, Sol Gabetta @ Marco Borggreve, Patricia Kopatchinskaja @ Marco Borggreve,<br />
Giovanni Antonini @ Uwe Arens, Dejan Lazic ´ @ Felix Broede, Ruxandra Dinose @ Nikolaus Karlinsky, Enrico Pieranunzi @ Roberto Cifarelli, Lise de<br />
la Salle @ Stéphane Gallois, Cécile Verny @ Cees van de Ven, Kungsbacka Piano Trio @ Hanja Chlala, Marek Janowski @ Felix Broede<br />
82|83
GESAMTPROGRAMM<br />
DES MUSIKFEST BREMEN 2010<br />
SA 21. AUG I AB 19.30 UHR I 66,- (ERM. 48,-)<br />
EINE GROSSE NACHTMUSIK<br />
Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben<br />
Spielstätten rund um den Marktplatz<br />
präsentiert von EWE, Weser-Kurier und OHB Technology<br />
SO 22. AUG I 17 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Altenbruch<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I<br />
JACQUES VAN OORTMERSSEN Orgel<br />
MASAAKI SUZUKI & ENSEMBLE<br />
präsentiert von EWE<br />
SO 22. AUG I 20 UHR I 15,- (ERM. 10,-)<br />
Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Lüdingworth<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II<br />
WILLIAM PORTER Orgel<br />
präsentiert von EWE<br />
SO 22. AUG I 20 UHR I KAT. E<br />
Johannes a Lasco Bibliothek Emden<br />
ENSEMBLE PYGMALION<br />
RAPHAËL PICHON Leitung<br />
ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. A<br />
Die Glocke<br />
MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />
SWEDISH RADIO CHOIR & SOLISTEN<br />
DANIEL HARDING Dirigent<br />
präsentiert von der Bremer Landesbank<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I 12,- (ERM. 10,-)<br />
Kirche St. Peter und Paul Cappel<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III<br />
HANS-OLA ERICSSON, MASAAKI SUKZUKI Orgel<br />
DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />
Hangar WIKING Helikopter, JadeWeser-<br />
Airport, Wilhelmshaven-Mariensiel<br />
BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />
RICHARD GALLIANO Akkordeon<br />
präsentiert von EWE, NORDFROST und WIKING Helikopter<br />
MI 25. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Kirche St. Severi Otterndorf<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV<br />
ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />
EDOARDO BELLOTTI Orgel, MANFRED CORDES Leitung<br />
MI 25. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Dom zu Verden<br />
ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />
COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN<br />
CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA<br />
PHILIPPE HERREWEGHE Dirigent<br />
präsentiert von EWE<br />
DO 26. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
JANINE JANSEN & FRIENDS<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong><br />
DO 26. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Georgskirche Weener<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V<br />
SETTE VOCI Vokalensemble, PETER KOOIJ Leitung<br />
MICHEL BOUVARD Orgel<br />
FR 27. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />
Findorffkirche Grasberg<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI<br />
GÖTEBORG BAROQUE, MAGNUS KJELLSON Leitung<br />
JAKYUNG OH Orgel<br />
SA 28. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />
BEHZOD ABDURAIMOV Klavier<br />
VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent<br />
präsentiert von SIKORA AG<br />
SO 29. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor<br />
NURIA RIAL Sopran<br />
L’ARPEGGIATA, CHRISTINA PLUHAR Leitung<br />
präsentiert von der Berenberg Bank<br />
SO 29. AUG I 20 UHR I 20,- (ERM. 15,-)<br />
St. Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee<br />
ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VII<br />
PREISTRÄGER ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERB<br />
präsentiert von EWE<br />
MO 30. AUG I 18.30 UHR I 22,- (ERM. 19,-)<br />
Jagdschloss Clemenswerth, Sögel<br />
QUATUOR EBÈNE<br />
präsentiert von EWE<br />
DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
BREMER PHILHARMONIKER<br />
STATE CHOIR LATVIJA & SOLISTEN<br />
MARKUS POSCHNER Dirigent<br />
präsentiert von FIDES<br />
DI 31. AUG I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE I<br />
THE OTHER EBÈNE<br />
präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />
DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />
Alexanderkirche Wildeshausen<br />
CINQUECENTO Vokalensemble<br />
präsentiert von EWE<br />
MI 01. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />
Die Glocke<br />
LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN<br />
CHŒUR LES ÉLÉMENTS, JÉRÉMIE RHORER Dirigent<br />
präsentiert von swb<br />
MI 01.SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE II<br />
CLAIRE CHEVALLIER, JOS VAN IMMERSEEL Klavier<br />
präsentiert von EWE<br />
DO 02. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
ORCHESTER ANIMA ETERNA<br />
PASCAL AMOYEL Klavier, JOS VAN IMMERSEEL Dirigent<br />
präsentiert von der KBC Bank Deutschland AG<br />
DO 02. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE III<br />
MATT HERSKOWITZ & FRIENDS<br />
präsentiert von EWE<br />
DO 02. SEPT I 20 UHR I 25,- (ERM. 19,-)<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Bremerhaven, Kammersaal<br />
QUATUOR DIOTIMA<br />
präsentiert von der IHK Bremerhaven<br />
FR 03. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE IV<br />
ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />
präsentiert von EWE<br />
SA 04. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE V<br />
ALARM WILL SOUND, ALAN PIERSON Dirigent<br />
präsentiert von EWE<br />
SO 05. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />
BLG-Forum Überseestadt<br />
MUSIKFEST SURPRISE VI<br />
GWILYM SIMCOCK TRIO<br />
präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />
SO 05. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Kirche St. Mauritius Hittfeld<br />
HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />
VIKTORIA MULLOVA Violine, REINHARD GOEBEL Dirigent<br />
präsentiert von EWE<br />
MO 06. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />
Die Glocke<br />
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />
HÉLÈNE GRIMAUD Klavier, PAAVO JÄRVI Dirigent<br />
präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />
Die Glocke<br />
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />
PAAVO JÄRVI Dirigent<br />
präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
St. Laurentius Kirche Langförden<br />
CONCERTO ITALIANO & SOLISTEN<br />
RINALDO ALESSANDRINI Leitung<br />
präsentiert von der Bremer Landesbank<br />
MI 08. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Schloss Oldenburg<br />
ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />
DO 09. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />
Reformierte Kirche Aurich<br />
HILLE PERL & FRIENDS<br />
FR 10. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />
Stadttheater Bremerhaven<br />
KAMMERORCHESTER BASEL<br />
PATRICIA KOPATCHINSKAJA Violine<br />
SOL GABETTA Violoncello, DEJAN LAZIĆ Klavier<br />
GIOVANNI ANTONINI Leitung<br />
präsentiert von der Lloyd Werft Bremerhaven<br />
SA 11. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />
Die Glocke<br />
präsentiert von EWE<br />
präsentiert von EWE<br />
ENSEMBLE MATHEUS & SOLISTEN<br />
JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Dirigent<br />
ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />
DO 16. SEPT BIS SO 19. SEPT<br />
Künstlerhaus, verschiedene Preise<br />
INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />
mit Lise de la Salle, Enrico Pieranunzi Trio,<br />
Cécile Verny Quartet u. a.<br />
präsentiert vom Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog<br />
SA 02. OKT I 20 UHR I 20,-<br />
Die Glocke<br />
FESTKONZERT ZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT 2010<br />
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />
RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />
MAREK JANOWSKI Dirigent<br />
in Kooperation mit Deutschlandradio<br />
präsentiert von Frerichs Glas und Weser-Kurier<br />
TICKETSERVICE MUSIKFEST BREMEN<br />
TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE<br />
Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />
TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG<br />
Tel.: 0421/33 66 99<br />
KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL<br />
www.musikfest-bremen.de<br />
KARTENBESTELLUNG PER POST<br />
Ticket-Service in der Glocke, PF 10 54 20, 28054 <strong>Bremen</strong><br />
KARTEN-RESERVIERUNGEN<br />
Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten<br />
gegen eine Pauschalgebühr von 3 Euro<br />
KARTEN-VERSAND<br />
Für einen Postversand berechnen wir eine<br />
Pauschalgebühr von 5 Euro (inkl. Reservierungsgebühr)<br />
Wir akzeptieren Visa und Eurocard!<br />
ABENDKASSE<br />
Eine Stunde vor Konzertbeginn,<br />
nur Barzahlung möglich (außer Glocke)<br />
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN:<br />
WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN<br />
Kartenshop im Pressehaus <strong>Bremen</strong>, Martinistraße 43,<br />
28195 <strong>Bremen</strong>, Tel.: 0421/36 36 36<br />
und in allen regionalen Zeitungshäusern<br />
TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ<br />
im Hauptbahnhof und am Liebfrauenkirchhof (Obernstr. 1)<br />
BREMER KARTENKONTOR<br />
Zum alten Speicher 9, 28759 <strong>Bremen</strong><br />
NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN<br />
Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven<br />
BIS BREMERHAVEN TOURISTIK<br />
Obere Bürger 17, 27568 Bremerhaven<br />
SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE BTZ: 01805/ 10 10 30<br />
PREISLISTE / TICKETS<br />
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN<br />
IM NORDWESTEN:<br />
OSTFRIESISCHE NACHRICHTEN<br />
Kirchstraße 8-16, 26603 Aurich<br />
CUXHAVENER NACHRICHTEN<br />
Kaemmererplatz 2, 27472 Cuxhaven<br />
DELMENHORSTER KREISBLATT<br />
Lange Straße 122, 27749 Delmenhorst<br />
EMDER ZEITUNG<br />
Zwischen beiden Märkten 2, 26721 Emden<br />
TOURIST-INFORMATION OLDENBURG<br />
Kleine Kirchenstraße 10, 26122 Oldenburg<br />
NORDWEST-ZEITUNG<br />
Westerstraße 25, 27793 Wildeshausen<br />
sowie in allen Geschäftsstellen<br />
NIEDERELBE-ZEITUNG<br />
Gutenbergstraße 1, 21762 Otterndorf<br />
KREISZEITUNG SYKE<br />
Am Ristedter Weg 17, 28857 Syke<br />
sowie in allen Geschäftsstellen<br />
REISEBÜRO WILMERING<br />
Große Straße 44, 49377 Vechta<br />
VERDENER ALLER-ZEITUNG<br />
Große Straße 1, 27283 Verden<br />
RHEIDERLAND ZEITUNG<br />
Risiusstraße 6, 26826 Weener<br />
WILDESHAUSER ZEITUNG<br />
Bahnhofstr. 13, 27793 Wildeshausen<br />
WILHELMSHAVENER ZEITUNG<br />
Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven<br />
sowie bei allen weiteren CTS- und<br />
Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen<br />
Preise in Klammern: Ermäßigungen für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Schwerbehinderte<br />
(ab 70 %) und Arbeitslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises.<br />
PREISGRUPPE 1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
A<br />
105 (84)<br />
85 (68)<br />
65 (52)<br />
50 (40)<br />
40 (32)<br />
B<br />
85 (68)<br />
70 (56)<br />
55 (44)<br />
40 (32)<br />
25 (20)<br />
C<br />
70 (56)<br />
60 (48)<br />
50 (40)<br />
35 (28)<br />
20 (16)<br />
D<br />
60 (48)<br />
50 (40)<br />
40 (32)<br />
25 (20)<br />
15 (12)<br />
E<br />
45 (36)<br />
40 (32)<br />
30 (24)<br />
20 (16)<br />
F<br />
30 (24)<br />
25 (20)<br />
20 (16)<br />
Eröffnung »Eine große Nachtmusik« 21.08.: Einheitspreis 66,– (48,–)<br />
Arp-Schnitger-Festival:<br />
Konzerte 22.08. (17 Uhr), 25.08. , 26.08. und 27.08. : Einheitspreis 25,–ò(15,–)<br />
Konzert 22.08. (20 Uhr): Einheitspreis 15,– (10,–)<br />
Konzert 24.08. : Einheitspreis 12,–ò(10,–)<br />
Konzert 29.08. : Einheitspreis 20,–ò(15,–)<br />
Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />
<strong>Musikfest</strong> Surprise:<br />
alle Konzerte: Einheitspreis 25,–ò(18,–)<br />
Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />
Konzert Jagdschloss Clemenswerth 30.08.: Einheitspreis 22,– (19,–)<br />
Die Kartenpreise in Euro verstehen sich inklusive Verkaufs- und Systemgebühr.<br />
IMPRESSUM<br />
VERANSTALTUNGSORTE<br />
BREMEN UND BREMERHAVEN<br />
BLG-FORUM ÜBERSEESTADT<br />
Am Speicher XI, 28217 <strong>Bremen</strong><br />
DIE GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
HAUS DER BÜRGERSCHAFT Am Markt 20, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
HAUS SCHÜTTING Am Markt 13, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
LANDGERICHT (INNENHOF)<br />
Domsheide 16, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
RATHAUS (OBERE HALLE) Am Markt 21, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
ST. PETRI DOM Sandstraße 10–12, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE<br />
Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 <strong>Bremen</strong><br />
IHK BREMERHAVEN<br />
Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven<br />
STADTTHEATER BREMERHAVEN<br />
Theodor-Heuss-Platz, 27568 Bremerhaven<br />
IN DER REGION<br />
ALEXANDERKIRCHE WILDESHAUSEN<br />
Herrlichkeit 6, 27793 Wildeshausen<br />
DOM ZU VERDEN Domstraße 18, 27283 Verden<br />
EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH<br />
49751 Sögel/Emsland<br />
FINDORFFKIRCHE GRASBERG<br />
Speckmannstraße 40, 28879 Grasberg<br />
GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG<br />
Achter d’Diek 3, 26474 Spiekeroog<br />
GEORGSKIRCHE WEENER<br />
Kirchplatz 3, 26826 Weener<br />
JADEWESERAIRPORT WILHELMSHAVEN-MARIENSIEL<br />
Mariensieler Straße 1, 26452 Sande<br />
JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN<br />
Kirchstraße 22, 26721 Emden<br />
KIRCHE ST. NICOLAI ALTENBRUCH<br />
Bei den Türmen, 27478 Cuxhaven-Altenbruch<br />
KIRCHE ST. JACOBI D. Ä. LÜDINGWORTH<br />
Jacobistraße 23, 27478 Cuxhaven-Lüdingworth<br />
KIRCHE ST. MAURITIUS HITTFELD<br />
Kirchstraße 23, 21218 Seevetal<br />
KIRCHE ST. PETER UND PAUL CAPPEL<br />
Arp-Schnitger-Straße, 27632 Cappel<br />
KIRCHE ST. SEVERI OTTERNDORF<br />
Himmelreich, 21762 Otterndorf<br />
REFORMIERTE KIRCHE AURICH<br />
Kirchstraße 18, 26603 Aurich<br />
SCHLOSS OLDENBURG<br />
Festsaal, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg<br />
ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE<br />
Ring 14, 27777 Ganderkesee<br />
ST. LAURENTIUS-KIRCHE LANGFÖRDEN<br />
Lange Straße 27, 49377 Vechta-Langförden<br />
Anfahrtsbeschreibungen zu den einzelnen Spielstätten<br />
erhalten Sie beim Ticket-Servive in der Glocke oder unter<br />
www.musikfest-bremen.de.<br />
Das <strong>Magazin</strong> erscheint zum MUSIKFEST BREMEN 2010 vom 21. August bis 11. September 2010. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Programmänderungen bleiben vorbehalten. Das Heft wird zum Preis von EUR 2,50 abgegeben.<br />
HERAUSGEBER <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> GmbH<br />
INTENDANZ Prof. Thomas Albert<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG Jörg Ehntholt<br />
REDAKTION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />
AUTOREN Jochen Brünner, Dr. Stephan Cartier, Christian Emigholz,<br />
Dr. Harald Hodeige, Dr. Ulrich Matyl, Carsten Preisler,<br />
Ute Schalz-Laurenze<br />
KOORDINATION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />
DESIGN kleiner und bold GmbH, Berlin<br />
MARKETING Marko Tews<br />
SPONSORING Lisa Hogrebe<br />
DRUCK Asco Sturm Druck<br />
BILDNACHWEIS<br />
François-Xavier Roth @ Céline Gaudier, Skip Sempé @ Wouter Jansen, I Solisti del Vento @ Filip Naudts, Raphaël Pichon @ Franck Ferville, Dorothee<br />
Oberlinger @ Johannes Ritter, Vittorio Ghielmi und Luca Pianca @ Luis Montesdeoca, Bild an der Orgelempore Golzwarden @ Christa Bahlmann,<br />
Klapmeyer-Orgel in Altenbruch @ Patric Leo, Wilde-Schnitger-Orgel in Lüdingworth @ Kirche St. Jacobi, Schnitger-Orgel in Cappel @ Beate Ulich,<br />
Gloger-Orgel in Otterndorf @ Martin Schulze, Schnitger-Orgel in Grasberg @ Patric Leo, Schnitger-Orgel in Ganderkesee @ Reinhard Menger, Masaaki<br />
Suzuki @ Marco Borggreve, Hans-Ola Ericsson @ Ulf B. Johnson, Peter Kooij @ Marco Borggreve, Michel Bouvard @ Patrice Nin, Nordmetall-<br />
Stiftung @ Monika Lawrenz, Daniel Harding @ Harald Hoffmann/DG, Richard Galliano @ Emmanuel Ducoulombier, Philippe Herreweghe @ Michel<br />
Garnier, Janine Jansen @ Felix Broede, Philippe Jaroussky @ Simon Fowler, Quatuor Ebène @ Julien Mignot, Claire Chevallier @ Dirk Vervaet,<br />
Gwilym Simcock @ Eric Richmond, Jérémie Rhorer @ Yannick Coupannec, Quatuor Diotima @ Thibault Stipal, Viktoria Mullova @ J Henry Fair,<br />
Hélène Grimaud @ Mat Hennek/DG, Dorothee Mields @ Ujesko, Sol Gabetta @ Marco Borggreve, Patricia Kopatchinskaja @ Marco Borggreve,<br />
Giovanni Antonini @ Uwe Arens, Dejan Lazic ´ @ Felix Broede, Ruxandra Dinose @ Nikolaus Karlinsky, Enrico Pieranunzi @ Roberto Cifarelli, Lise de<br />
la Salle @ Stéphane Gallois, Cécile Verny @ Cees van de Ven, Kungsbacka Piano Trio @ Hanja Chlala, Marek Janowski @ Felix Broede<br />
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