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VOM 21. AUGUST BIS 11. SEPTEMBER 2010<br />

AUG/SEPT<br />

2010


GLOCKE Sonderkonzert 2010/11<br />

Arabella Steinbacher Violine<br />

Philharmonia Orchestra<br />

Lorin Maazel Dirigent<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert e-Moll op. 64<br />

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur (»Der Titan«)<br />

Samstag<br />

21. Mai 2011<br />

20.00 Uhr<br />

Ticket-Service in der Glocke Tel. 0421-33 66 99 | www.glocke.de<br />

pia van nuland | www.vannuland.de © Bill Bernstein<br />

INHALT<br />

GRUSSWORTE 2 – 5<br />

EINE GROSSE NACHTMUSIK 6 – 11<br />

Eröffnungsfest mit diversen Künstlern<br />

an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL 12 – 19<br />

Der bedeutendste europäische Orgelbauer<br />

der Barockzeit<br />

BAROCKE FESTMUSIK 20 – 21<br />

Ensemble Pygmalion und Solisten<br />

Raphaël Pichon/Leitung<br />

ELIAS 22 – 23<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Julia Kleiter/Sopran, Bernarda Fink/Mezzosopran,<br />

Michael Schade/Tenor, Thomas Quasthoff/Bassbariton<br />

Swedish Radio Choir, Daniel Harding/Dirigent<br />

TANGO ZUM ABHEBEN 24 – 25<br />

Brussels Jazz Orchestra, Richard Galliano/Akkordeon<br />

MISSA SOLEMNIS 26 – 27<br />

Orchestre des Champs-Élysées<br />

Simone Schneider/Sopran, Gerhild Romberger/Alt,<br />

Benjamin Hullet/Tenor, Reinhard Hagen/Bass<br />

Collegium Vocale Gent, Coro dell’Accademia Chigiana<br />

Philippe Herreweghe/Dirigent<br />

KAMMERMUSIK VOM FEINSTEN 28 – 29<br />

Janine Jansen & Friends<br />

BESUCH AUS DOWN UNDER 30 – 31<br />

Sydney Symphony Orchestra<br />

Behzod Abduraimov/Klavier, Vladimir Ashkenazy/Dirigent<br />

TEATRO D’AMORE 32 – 33<br />

Nuria Rial/Sopran, Philippe Jaroussky/Countertenor<br />

Ensemble L’Arpeggiata, Christina Pluhar/Leitung<br />

KLASSISCH VISIONÄR 34 – 35<br />

Quatuor Ebène<br />

VERDIS REQUIEM 36 – 37<br />

Bremer Philharmoniker<br />

State Choir Latvija & Solisten, Markus Poschner/Dirigent<br />

MUSIKFEST SURPRISE 38 – 44<br />

Die neue Reihe: unkonventionell, frisch, aufregend!<br />

FÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2009 45<br />

Cinquecento<br />

MOZART UND ÄGYPTEN 46 – 47<br />

Le Cercle de l’Harmonie, Chœur les Éléments & Solisten<br />

Jérémie Rhorer/Dirigent<br />

SYMPHONIE FANTASTIQUE 48 – 49<br />

Orchester Anima Eterna<br />

Pascal Amoyel/Klavier, Jos van Immerseel/Dirigent<br />

QUATUOR DIOTIMA 50 – 51<br />

Naaman Sluchin/Violine, Yun-Peng Zhao/Violine,<br />

Franck Chevallier/Viola, Pierre Morlet/Violoncello<br />

BACH & TELEMANN 52 – 53<br />

Helsinki Baroque Orchestra<br />

Viktoria Mullova/Violine, Reinhard Goebel/Dirigent<br />

DAS SCHUMANN PROJEKT 54 – 55<br />

Das Schumann-Projekt<br />

der Deutschen Kammerphilharmonie <strong>Bremen</strong> I und II<br />

Hélène Grimaud/Klavier, Paavo Järvi/Dirigent<br />

STABAT MATER 56 – 57<br />

Gemma Bertagnolli/Sopran, Sara Mingardo/Alt<br />

Concerto Italiano, Rinaldo Alessandrini/Leitung<br />

BEETHOVEN – DIE ACHTE 58 – 59<br />

Orchester Spira mirabilis<br />

LIEBE UND ANDERE DÄMONEN 60 – 61<br />

Dorothee Mields/Sopran, Lee Santana/Laute<br />

Hille Pearl/Viola da Gamba, Graham F. Valentine/Sprecher<br />

WIENER MELANGE 62 – 63<br />

Kammerorchester Basel<br />

Patricia Kopatchinskaja/Violine, Sol Gabetta/Violoncello,<br />

Dejan Lazić/Klavier, Giovanni Antonini/Leitung<br />

MOZART-ROSSINI-GALA 64 – 65<br />

Eva Mei/Sopran, Ruxandra Donose/Mezzosopran<br />

Ensemble Matheus, Jean-Christophe Spinosi/Dirigent<br />

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG 66 – 68<br />

OPEN UP 69<br />

SONDERKONZERT ZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT 70 – 71<br />

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin<br />

Runkfunkchor Berlin, Marek Janowski/Dirigent<br />

MUSIKFEST-PREIS 2010 72 – 73<br />

Verleihung des <strong>Musikfest</strong>-Preis 2010 und des Förderpreis<br />

Deutschlandfunk<br />

MUSIKALISCHE GESELLSCHAFT 75<br />

BUS-SHUTTLE 81<br />

PROGRAMMÜBERSICHT 82<br />

PREISE/ORTE/IMPRESSUM 83


JENS BÖHRNSEN<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

aber vor allem:<br />

Liebe Musikfreunde,<br />

an einem schönen Sommerabend<br />

über den stimmungsvoll<br />

beleuchteten Marktplatz<br />

schlendern, hochklassige Konzerte<br />

im Rathaus, Dom oder Schütting besuchen und dabei ein<br />

festliches Ambiente genießen – die »Große Nachtmusik« zur<br />

Eröffnung des <strong>Musikfest</strong> hat ihren festen Platz im Kulturkalender<br />

unserer Stadt. Bereits zum 21. Mal nimmt das Festival dabei die<br />

aktuellen Entwicklungen im internationalen Konzertgeschehen<br />

auf und präsentiert diese in 37 Veranstaltungen in <strong>Bremen</strong> und der<br />

Region.<br />

Sehr gespannt bin ich auf das 1. Arp-Schnitger-Festival, mit dem<br />

sich das <strong>Musikfest</strong> konzentriert dem Wirken dieses bedeutenden<br />

Orgelbauers der Barockzeit widmet. Schnitger, der in der Wesermarsch<br />

geboren wurde, erregte zu seiner Zeit mit seiner Arbeit in<br />

ganz Europa großes Aufsehen. Ich begrüße es sehr, dass nicht nur<br />

herausragende Organisten bei uns Konzerte geben, sondern dass<br />

das <strong>Musikfest</strong> mit dem neu geschaffenen Arp-Schnitger-Preis ein<br />

Zeichen für die Orgelmusik setzt.<br />

Für mich ist das <strong>Musikfest</strong> längst nicht mehr nur eine Bremer Veranstaltung,<br />

sondern gelebter Ausdruck des Zusammenwachsens<br />

in unserer Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten. Ob<br />

in Emden, Aurich, Verden oder Wildeshausen – das Festival bietet<br />

ein hochkarätiges Angebot für die ganze Region.<br />

Ich danke daher allen, die an dieser herausragenden Veranstaltungsreihe<br />

mitwirken, allen voran dem Intendanten Prof. Thomas<br />

Albert und seinem Team. Mein ganz besonderer Dank gilt dabei<br />

natürlich den privaten Förderern und Unterstützern, die maßgeblich<br />

zum Gelingen beitragen.<br />

Ich wünsche Ihnen anregende, inspirierende und vergnügliche<br />

Stunden bei den vielen Veranstaltungen des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Bürgermeister Jens Böhrnsen<br />

Präsident des Senats und Senator für Kultur<br />

MARTIN GÜNTHNER<br />

Sehr geehrte<br />

Damen und Herren,<br />

renommierte Künstler, die mit<br />

vielfältigen wie spannenden<br />

Programmen außergewöhnliche<br />

musikalische Ereignisse<br />

bieten – dieses Erfolgsrezept<br />

macht auch das mittlerweile 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zu einem<br />

Höhepunkt im kulturellen Veranstaltungskalender der Freien Hansestadt.<br />

Die Mischung aus Konzerten auf höchstem Niveau, kombiniert<br />

mit dem ganz eigenen Flair der verschiedenen Spielorte,<br />

schafft eine einzigartige Festivalatmosphäre, die zur Attraktivität<br />

unserer Stadt und der gesamten nordwestdeutschen Region<br />

beiträgt. Die seit 2002 behutsam ausgeweiteten Konzerte in<br />

der jetzigen Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten<br />

sorgen für frische Impulse im Zusammenwachsen der Region<br />

und bieten gleichzeitig auch ein Forum, um für unsere Hansestadt<br />

zu werben. Kurz: Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ist ein Aushängeschild<br />

für die Region mit positiven Effekten für Wirtschaft und<br />

Tourismus.<br />

Zugleich ist das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ein Vorbild für das erfolgreiche<br />

Zusammenspiel von Wirtschaft und öffentlicher Hand. Jetzt und in<br />

Zukunft gilt: Nur das Sponsoring zahlreicher Unternehmen, die das<br />

Programm zu drei Vierteln tragen, kann ein Programm auf diesem<br />

hohen Niveau garantieren. Dies ist eine Quote, die für eine Veranstaltung<br />

dieser Qualität beispielhaft ist.<br />

Mein herzlicher Dank gilt deshalb ganz besonders den Sponsoren<br />

und Förderern zwischen Ems, Weser und Elbe, die mit ihrem nachhaltigen<br />

Engagement die Durchführung erst möglich machen. Den<br />

Organisatoren wünsche ich einen erfolgreichen Verlauf und allen<br />

Besucherinnen und Besuchern unvergessliche Konzerterlebnisse.<br />

Ihr<br />

Martin Günthner<br />

Senator für Wirtschaft und Häfen<br />

PROF. THOMAS ALBERT<br />

Verehrte <strong>Musikfest</strong>-Freunde,<br />

im vergangenen Jahr haben wir<br />

das 20. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> mit<br />

einem hochkarätigen Opern-<br />

Schwerpunkt gefeiert – einige<br />

von Ihnen werden sicher noch<br />

die spektakuläre Inszenierung<br />

von Mozarts »Idomeneo, re di Creta« im Musical-Theater vor Augen<br />

haben. Die Programmgestaltung der 21. Festivalausgabe war für<br />

mich eine willkommene Herausforderung, mit spannenden Neuerungen<br />

aufzuwarten und dabei Aspekte herauszuarbeiten, die<br />

unter der Beibehaltung der gewohnten künstlerischen Qualität die<br />

faszinierende Welt der Musik weiterhin so authentisch und hautnah<br />

erlebbar machen. Das 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> wartet daher mit<br />

zwei markanten Akzenten in Form von eigenen Veranstaltungsreihen<br />

auf, die mir beide auf unterschiedliche Weise sehr am Herzen<br />

liegen: <strong>Musikfest</strong> Surprise und das Arp-Schnitger-Festival.<br />

<strong>Musikfest</strong> Surprise möchte gezielt die Aufbruchsstimmung in<br />

einem der ambitioniertesten City-Projekte <strong>Bremen</strong>s unterstützen.<br />

In der Überseestadt, keine zwei Kilometer vom historischen<br />

Marktplatz entfernt, finden die Konzerte von <strong>Musikfest</strong> Surprise<br />

im BLG-Forum statt. Bereits 2005 vom Festival <strong>als</strong> Spielstätte für<br />

die Produktion von Mozarts Frühwerk »Mitridate, re di Ponto« eingeweiht<br />

und etabliert, setzt <strong>Musikfest</strong> Surprise damit den initiierten<br />

Impuls konsequent fort, das Gebiet des ehemaligen Überseehafens<br />

kulturell aufzuwerten. Nicht von ungefähr heißt diese<br />

Reihe <strong>Musikfest</strong> Surprise, denn sie soll – nomen est omen – überraschen<br />

und Lust auf mehr machen! Wo, wenn nicht hier in der<br />

progressiven Atmosphäre der Überseestadt, liegt es nahe, aktuelle<br />

Entwicklungen im Musikleben aufzugreifen, bereits bekannte<br />

Künstler mit gänzlich anderen Repertoires zu präsentieren oder<br />

spannende Geheimtipps, die im Ausland schon keine mehr sind?<br />

Auch das Konzerterlebnis wird nicht der herkömmlichen Darbietungsform<br />

entsprechen, sondern jeden Abend etwas anders inszeniert<br />

sein. Mit bewusst niedrig gehaltenen Eintrittspreisen, die nur<br />

dank des Sponsoring-Engagements möglich sind, wollen wir auch<br />

für das jüngere Publikum einen Anreiz schaffen, sich auf etwas<br />

Ungewöhnliches einzulassen.<br />

Diesem neuen Fokus in der Stadt entspricht das Arp-Schnitger-<br />

Festival mit seinen Impulsen für die Region. Es verfolgt das Anliegen,<br />

die Ausstrahlung des nordwestdeutschen Raums <strong>als</strong> bedeutende<br />

Orgellandschaft im 16. und 17. Jahrhundert in eine heutige<br />

globale Botschaft zu transformieren. Was liegt näher, <strong>als</strong> diesem<br />

einmaligen Schatz eigener Identität in Form des klingenden Erbes<br />

von Arp Schnitger, dem Stradivari unter den Orgelbauern, dem<br />

Rembrandt unserer Nordwest-Region, Reverenz zu erweisen? Das<br />

1. Arp-Schnitger-Festival ist der Beginn einer neuen Phase der<br />

internationalen Wahrnehmung unseres einzigartigen Orgelparadieses,<br />

das 2019 in der Ernennung eines grenzüberschreitenden<br />

UNESCO-Welterbes münden soll. Der Orgelwettbewerb mit der<br />

Vergabe des Arp-Schnitger-Preises bildet den Nukleus für die im<br />

<strong>Musikfest</strong> stattfindenden Veranstaltungen, in die die Jury-Mitglieder<br />

aus aller Welt eingebunden sind. Diese Konzerte zeigen die<br />

Orgel nicht nur <strong>als</strong> Solo-Instrument, sondern auch im Kontext mit<br />

Ensembles, wie es der Praxis zur Zeit Schnitgers entsprach. Das<br />

Zustandekommen des Arp-Schnitger-Festiv<strong>als</strong> gelang durch viele<br />

Initiativen, die für mich ein ein neues Selbstverständnis des Nordwestens<br />

bedeuten. Dieses 1. Arp-Schnitger-Festival sehe ich daher<br />

auch <strong>als</strong> eine tiefe Verbeugung an all die Küster, Organisten, Pastoren<br />

und übrigen Gemeindemitglieder, die das ganze Jahr über in<br />

den Bauerndomen und Dorfkirchen zwischen Ems, Weser und Elbe<br />

diese Kleinodien hegen und pflegen.<br />

Abschließend gilt mein herzlicher Dank der Unterstützung aus<br />

öffentlicher und privater Hand. Nur dank der Zuwendungen der<br />

Freien Hansestadt, der Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im<br />

Nordwesten und vor allem der zahlreichen treuen wie neuen<br />

Sponsoren, Freunde und Förderer sowie der Unterstützung durch<br />

unsere Medienpartner ist die Realisierung eines solchen Festivalprogramms<br />

überhaupt möglich. Ich würde mich freuen, wenn auch<br />

Sie uns weiterhin begleiten und mit uns neugierig dem 21. <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> entgegenfiebern!<br />

Ihr<br />

Prof. Thomas Albert<br />

Intendant <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

2|3


Für Elise. Für die Sinne. Für Sie.<br />

Eine Symphonie unvergesslicher Klänge: Erleben Sie mit der EUROPA exklusive Hauskonzerte auf See und an Land. Hochkarätige<br />

Künstler und Weltstars der Klassik präsentieren Ihnen aus nächster Nähe außergewöhnliche Highlights. In Zusammenarbeit mit namhaften<br />

Partnern wie der Deutschen Grammophon, dem ARD-Musikwettbewerb, dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>, dem Honens-Klavierwettbewerb u.a.,<br />

erleben Sie Festiv<strong>als</strong> von Weltruf und internationale Wettbewerbe. Möchten Sie mehr über Kreuzfahrten aus Leidenschaft erfahren?<br />

Dann schicken Sie eine E-Mail an prospekte@hlkf.de, rufen Sie uns gebührenfrei an unter 0800 2255556 mit dem Kennwort<br />

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LANDRAT GERD STÖTZEL<br />

1. Vorsitzender, Landkreis Diepholz<br />

das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zählt alljährlich zu den Veranstaltungshöhepunkten<br />

in der Metropole Nordwest. Hochkarätige Künstler<br />

bieten erlebbaren Musikgenuss, und das nicht nur in <strong>Bremen</strong>,<br />

sondern auch an vielen Spielorten in der gesamten Metropolregion<br />

<strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten. Im Vergleich zum vergangenen<br />

Jahr ist es sogar noch gelungen, die Zahl der Spielstätten<br />

weiter auszubauen. Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> trägt so zu Recht<br />

zum hervorragenden Ruf des Nordwestens <strong>als</strong> Kulturregion bei.<br />

Besonders freuen wir uns, dass es in diesem Jahr – auch mit Unterstützung<br />

der Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten<br />

sowie vieler Sponsoren aus der Wirtschaft – gelungen ist, erstm<strong>als</strong><br />

ein Arp-Schnitger-Festival ins reichhaltige Programm aufzunehmen.<br />

Die Orgeln Arp Schnitgers gelten <strong>als</strong> Kulturschatz von<br />

Weltrang. In einzigartiger Konzentration sind sie in unserer Region<br />

erhalten geblieben. Im Rahmen dieses Festiv<strong>als</strong> werden sich herausragende<br />

junge Talente an diesen Instrumenten messen und<br />

international renommierte Organisten die Musik aus der Zeit Arp<br />

Schnitgers vorstellen.<br />

Wir freuen uns sehr, dass auf diese Weise das reiche kulturelle Erbe<br />

unserer Region wertgeschätzt wird. Allen »Frischköpfen« sei<br />

der Besuch der vielfältigen Veranstaltungen des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

empfohlen, verbunden mit der Hoffnung, dass dieses einzigartige<br />

Musikerlebnis auch in den nächsten Jahren weiter in die Region<br />

hineinwächst.<br />

DR. STEPHAN-ANDREAS KAULVERS<br />

2. Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bremer Landesbank<br />

Landrat Gerd Stötzel<br />

1.Vorsitzender, Landkreis Diepholz<br />

Dr. Stephan-Andreas Kaulvers<br />

2. Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender der Bremer Landesbank<br />

Senator Dr. Reinhard Loske<br />

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

SENATOR DR. REINHARD LOSKE<br />

Vorstandsmitglied, Senator für Umwelt,<br />

Bau, Verkehr und Europa<br />

LIEBE KULTURINTERESSIERTE UND MUSIKBEGEISTERTE,<br />

Für den Vorstand der Metropolregion <strong>Bremen</strong>-Oldenburg im Nordwesten<br />

e.V.:<br />

4|5


präsentiert von<br />

3 AUS 21 ...<br />

... lautet wieder die Parole, nach der Sie sich individuell Ihr Programm zum<br />

Auftakt des 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zusammenstellen. 21 Konzerte an<br />

7 Orten in 3 Zeitschienen rund um den Marktplatz bieten Neues und Rares<br />

ebenso wie Bekanntes und Unterhaltendes – dargeboten von international<br />

renommierten Künstlern und spannenden Geheimtipps! Bereits<br />

zum zehnten Mal legen die magischen Illuminationen der Spielstätten<br />

von Lichtdesigner Christian Weißkircher <strong>Bremen</strong>s »guter Stube« mit dem<br />

UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland ein festliches Kleid an und runden den<br />

Abend auch optisch stimmungsvoll ab.<br />

SA 21. AUG | AB 19.30 UHR | 66 EUR (ERM. 48 EUR)<br />

7 Spielstätten rund um den Marktplatz<br />

EINE GROSSE NACHTMUSIK<br />

Details siehe Übersicht S. 10/11<br />

21<br />

08<br />

6|7


LIEBE<br />

MUSIKFREUNDE,<br />

ein Jahr nach dem großen Jubiläum (20 Jahre<br />

<strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>) haben die Veranstalter es<br />

geschafft, das hohe künstlerische Niveau des<br />

Jubiläumsjahres beizubehalten. Das <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> bietet<br />

ein weiteres Mal<br />

zahlreiche musikalische<br />

Höhepunkte<br />

und echte Neuerungen.<br />

Zu denen<br />

gehören das Arp-<br />

Schnitger-Festival<br />

und der internationale<br />

Arp-Schnitger-<br />

Orgelwettbewerb.<br />

Diese Veranstaltungen würdigen die Instrumente<br />

des bedeutendsten Orgelbauers der Barockzeit,<br />

von denen einige in den Kirchen unserer<br />

Region erhalten worden sind. Das <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> leistet damit einen wichtigen Beitrag,<br />

das Erbe des 1648 in Brake in der Wesermarsch<br />

getauften Arp Schnitger lebendig zu halten.<br />

Wir engagieren uns aus guten Gründen seit Jahren<br />

für die hochkarätigen Veranstaltungen des<br />

<strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>. Sie sind längst zu einer festen<br />

Einrichtung im kulturellen Leben des Nordwestens<br />

geworden. Als regional verwurzeltes<br />

Unternehmen möchten wir sie stärken und damit<br />

zu einer attraktiven Veranstaltungslandschaft<br />

beitragen.<br />

Dem 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> wünschen wir einen<br />

erfolgreichen Verlauf, allen Musikfreunden wünschen<br />

wir klangvolle Erlebnisse.<br />

Dr. Werner Brinker<br />

Vorstandsvorsitzender der EWE AG<br />

DIE KÜNSTLER<br />

DER »GROSSEN NACHTMUSIK«<br />

Les Siècles – die Jahrhunderte – heißt das 2003 von François-Xavier Roth gegründete<br />

Orchester aus Frankreich, und der Name ist Programm! Die Formation<br />

vereinigt Topmusiker einer neuen Generation, die sowohl auf historischen <strong>als</strong><br />

auch modernen Instrumenten spielen und dabei mit neuen und aufregenden Perspektiven<br />

aufwarten. Da ist die israelische Mezzosopranistin Rinat Shaham, die<br />

mit ihrer Carmen-Interpretation bereits in Glyndebourne, Berlin und Baden-Baden<br />

begeisterte, die richtige Partnerin!<br />

Der 1972 von Erwin Ortner gegründete Arnold Schoenberg Chor zählt heute zu<br />

den vielseitigsten und meistbeschäftigten Vokalensembles Österreichs. Ob dramatische<br />

Kraft oder berührende Verinnerlichung, stets überzeugt der Chor mit<br />

perfekter Homogenität, Balance, Intonation und Dynamik – Gänsehaut pur!<br />

Skip Sempé und sein Ensemble Capriccio Stravagante sind ausgewiesene Spezialisten<br />

historischer Aufführungspraxis. Auf Kopien der Originalinstrumente aus<br />

dem Centre de Musique Baroque de Versailles erwecken sie mit ihrem kraftvollen,<br />

lebendigen und differenzierten Spiel das legendäre Orchester Ludwig XIII. zu neuem<br />

Leben.<br />

I Solisti del Vento machen – nomen est omen! – ganz schön viel Wind! Kein Wunder,<br />

für die prächtigen Serenaden von Mozart und Dvoˇrák sowie Beethovens Oktett<br />

benötigen die Musiker von Belgiens bedeutendstem Bläserensemble auch<br />

viel Luft – elegische Melodien zum Schwelgen!<br />

Das Ensemble Pygmalion und sein junger Leiter Raphaël Pichon sind die Shooting-Stars<br />

der französischen Alte-Musik-Szene. In ihren atemberaubenden Barock-Interpretationen<br />

vereinen sie kühn jugendlichen Elan mit erstaunlicher Reife<br />

und erreichen eine elektrisierende Spiritualität.<br />

Er gewann 2003 den 1. Preis beim Bertelsmann-Gesangswettbewerb »Neue<br />

Stimmen«: Franco Fagioli. Sein betörender, sinnlicher Countertenor dringt bis in<br />

höchste Sopranlagen vor, meistert h<strong>als</strong>brecherische Koloraturen und überrascht<br />

mit Volumen, Klangfarben und Ausdrucksstärke.<br />

Mit enormer Virtuosität, makelloser Technik und purer Spielfreude avancierte<br />

Dorothee Oberlinger zur Königin der Blockfl öte. Mit Vittorio Ghielmi und Luca Pianca<br />

geht die »ECHO Klassik«-Preisträgerin auf eine barocke Reise voll überraschender<br />

Klangfarben nach England, Frankreich und Italien.<br />

Die Rodriguez Brothers sind die Latin-Jazz-Stars von New York. Pianist Robert<br />

und Trompeter Michael besinnen sich auf ihre kubanischen Wurzeln und verbinden<br />

mit ihrem Quartett Modern Jazz und afro-kubanische Rhythmen zu einem<br />

mitreißenden Mix aus Swing, Rumba und Hardbop!<br />

Carsten Preisler<br />

EINE GROSSE<br />

NACHTMUSIK MIT<br />

OHB TECHNOLOGY<br />

Die OHB Technology AG mit Hauptsitz in <strong>Bremen</strong><br />

ist der erste börsennotierte Luft- und Raumfahrtkonzern<br />

Deutschlands. Die über 25-jährige Erfahrung<br />

im Bereich der Hochtechnologie sowie die<br />

Bündelung von Luftfahrt-, Raumfahrt- und Telematik-Know-how<br />

sorgen für eine herausragende<br />

Positionierung des Konzerns in Europa. OHB arbeitet<br />

traditionell mit führenden nationalen und internationalen<br />

Unternehmen, um projektspezifische<br />

Kompetenzen gezielt zusammenzustellen. Sie<br />

ist eine der bedeutenden unabhängigen Kräfte<br />

in der europäischen Raumfahrtbranche und ein<br />

gesuchter Partner für sowohl die Europäische<br />

Raumfahrtagentur ESA, das Deutsche Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt DLR <strong>als</strong> auch für öffentliche<br />

und private Auftraggeber. Die OHB-Gruppe<br />

beschäftigt derzeit über 1.600 Mitarbeiter.<br />

Wir freuen uns, kulturelles Engagement für ein<br />

ebenso anspruchsvolles wie unterhaltsames<br />

Programm beim 21. <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zeigen<br />

zu können und wünschen allen Besuchern einen<br />

wunderbaren Auftakt rund um den Bremer Marktplatz.<br />

8|9


ERLESENER HÖRGENUSS<br />

Wiederum ein Garant für erlesenen Hörgenuss ist<br />

das <strong>Musikfest</strong> 2010, im Jahr 21 nach seiner Gründung.<br />

Geboten wird vom 21. August bis 11. September<br />

ein staunenswert abwechslungsreicher<br />

Ohrenschmaus – voller Tradition und Innovation,<br />

voller Weltstars und Geheimtipps, voller Atmosphäre<br />

und Magie. Der WESER-KURIER unterstützt<br />

dieses Festival mit überregionaler Strahlkraft<br />

seit vielen Jahren deshalb so leidenschaftlich<br />

gern, weil es für <strong>Bremen</strong>, seine Bewohner und<br />

Besucher zur herausragenden Institution im<br />

ohnehin stets prallen Kulturkalender der Stadt<br />

gereift ist.<br />

Die Bandbreite des von Professor Thomas Albert<br />

1989 mit viel Idealismus aus der Taufe gehobenen<br />

<strong>Musikfest</strong> ist einmal mehr immens. Sie reicht<br />

vom bürgernahen, festlich illuminierten Eröffnungsabend<br />

rund um den Bremer Marktplatz<br />

bis zu Konzerten in kleineren Kirchen, vom stimmungsvollen<br />

Tangoabend bis zum hochkarätigen<br />

Sinfoniekonzert, vom Robert-Schumann-Projekt<br />

der Deutschen Kammerphilharmonie <strong>Bremen</strong> bis<br />

zum Arp-Schnitger-Orgelfestival.<br />

In gleichem Maße beeindruckend wie die geballte<br />

Epochen-, Stil- und Instrumentenfülle ist die<br />

Anzahl der am bunten Veranstaltungsreigen<br />

beteiligten Ensembles und Nationen. Keinerlei<br />

Berührungsängste gibt es beim seit jeher weltoffenen<br />

<strong>Musikfest</strong>: Hier trifft Klassik auf Jazz, E- auf<br />

U-Kultur, Überlieferung auf Avantgarde, moderner<br />

Musiker auf historisches Instrument. Hier vereinen<br />

sich bei insgesamt 37 Veranstaltungen an 27<br />

Spielstätten Könner und Kenner, professionelle<br />

Zuhörer und Liebhaber. Die 21. Auflage dieser<br />

festlichen Fülle des Wohllauts verheißt aufregende<br />

und inspirierende Paarungen, an denen<br />

Musikfreunde unbedingt teilhaben sollten.<br />

DIE GLOCKE/<br />

GROSSER SAAL<br />

ST. PETRI DOM ARNOLD SCHOENBERG CHOR<br />

ERWIN ORTNER Leitung<br />

RATHAUS BREMEN/<br />

OBERE HALLE<br />

UNSER LIEBEN<br />

FRAUEN KIRCHE<br />

LANDGERICHT/<br />

INNENHOF<br />

SO FUNKTIONIERT’S<br />

19.30 UHR 21.00 UHR 22.30 UHR<br />

ORCHESTRE LES SIÈCLES<br />

RINAT SHAHAM Mezzosopran<br />

FRANÇOIS-XAVIER ROTH Dirigent<br />

G. Bizet: Auszüge aus »Carmen«<br />

M. Ravel: Bolero<br />

E. Chabrier: Auszüge aus der »Suite pastorale«<br />

Werke von A. Bruckner, G. Ligeti, G. Scelsi,<br />

J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy<br />

CAPRICCIO STRAVAGANTE –<br />

LES 24 VIOLONS<br />

SKIP SEMPÉ Leitung<br />

»Les 24 Violons du Roy«: Werke von<br />

J. B. Lully, G. Muffat, M. Marais, F. Couperin u. a.<br />

HAUS DER BÜRGERSCHAFT I SOLISTI DEL VENTO<br />

W. A. Mozart: Bläserserenade B-Dur KV 361<br />

»Gran Partita«<br />

ENSEMBLE PYGMALION<br />

RAPHAËL PICHON Leitung<br />

Vokale Schätze der Bach-Familie:<br />

Werke von J. S. Bach, C. Ph. E. Bach u. a.<br />

THE RODRIGUEZ BROTHERS<br />

QUARTET<br />

»Promenade«<br />

ARNOLD SCHOENBERG CHOR<br />

ERWIN ORTNER Leitung<br />

Werke von A. Bruckner, G. Ligeti, G. Scelsi,<br />

J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy<br />

CAPRICCIO STRAVAGANTE –<br />

LES 24 VIOLONS<br />

SKIP SEMPÉ Leitung<br />

»Les 24 Violons du Roy«: Werke von<br />

J. B. Lully, G. Muffat, M. Marais, F. Couperin u. a.<br />

HAUS SCHÜTTING DOROTHEE OBERLINGER Blockfl öte<br />

DOROTHEE OBERLINGER Blockfl öte<br />

VITTORIO GHIELMI Viola da Gamba<br />

LUCA PIANCA Laute<br />

»Viaggio barocco«: Werke von D. Castello,<br />

J. B. Boismoitier, M. Marais u. a.<br />

Stellen Sie sich nach Ihren Wünschen eine musikalische Route zusammen und<br />

wählen Sie je ein Konzert um 19.30 Uhr, um 21.00 Uhr und um 22.30 Uhr. Sie<br />

müssen bei Ihrer Wahl nur Folgendes beachten: Ein Konzert in Ihrer Zusammenstellung<br />

muss im St. Petri Dom oder in der Glocke stattfi nden sowie mindestens<br />

ein Konzert an einem der anderen fünf Orte. Die einzelnen Konzerte haben eine<br />

Länge von ca. 45 Minuten, so dass Ihnen zwischen den Konzerten jeweils genügend<br />

Zeit bleibt, den nächsten Ver anstaltungsort aufzusuchen.<br />

ORCHESTRE LES SIÈCLES<br />

FRANÇOIS-XAVIER ROTH Dirigent<br />

I. Strawinsky: »L’oiseau de feu«<br />

(Der Feuervogel)<br />

I SOLISTI DEL VENTO<br />

L. van Beethoven: Oktett Es-Dur op. 103<br />

A. Dvoˇrák: Serenade d-Moll op. 44<br />

FRANCO FAGIOLI Countertenor<br />

& TRIO<br />

Arien und Werke von C. Monteverdi,<br />

A. Vivaldi, G. F. Händel, G. Paisiello u. a.<br />

VITTORIO GHIELMI Viola da Gamba<br />

LUCA PIANCA Laute<br />

»Viaggio barocco«: Werke von D. Castello,<br />

J. B. Boismoitier, M. Marais u. a.<br />

THE RODRIGUEZ BROTHERS<br />

QUARTET<br />

»Conversations«<br />

ORCHESTRE LES SIÈCLES<br />

RINAT SHAHAM Mezzosopran<br />

FRANÇOIS-XAVIER ROTH Dirigent<br />

G. Bizet: Auszüge aus »Carmen«<br />

M. Ravel: Bolero<br />

E. Chabrier: Auszüge aus der »Suite pastorale«<br />

ARNOLD SCHOENBERG CHOR<br />

ERWIN ORTNER Leitung<br />

Werke von A. Bruckner, G. Ligeti, G. Scelsi,<br />

J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy<br />

CAPRICCIO STRAVAGANTE –<br />

LES 24 VIOLONS<br />

SKIP SEMPÉ Leitung<br />

»Les 24 Violons du Roy«: Werke von<br />

J. B. Lully, G. Muffat, M. Marais, F. Couperin u. a.<br />

I SOLISTI DEL VENTO<br />

W. A. Mozart: Bläserserenade B-Dur KV 361<br />

»Gran Partita«<br />

ENSEMBLE PYGMALION<br />

RAPHAËL PICHON Leitung<br />

Vokale Schätze der Bach-Familie:<br />

Werke von J. S. Bach, C. Ph. E. Bach u. a.<br />

DOROTHEE OBERLINGER Blockfl öte<br />

VITTORIO GHIELMI Viola da Gamba<br />

LUCA PIANCA Laute<br />

»Viaggio barocco«: Werke von D. Castello,<br />

J. B. Boismoitier, M. Marais u. a.<br />

THE RODRIGUEZ BROTHERS<br />

QUARTET<br />

»Promenade«<br />

KLASSIK ON AIR<br />

Mal die große Politik, mal das Konzert für Genießer<br />

– das Nordwestradio ist Ihr zuverlässiger<br />

Begleiter rund um die Uhr. Ein Radioprogramm aus<br />

dem Nordwesten Deutschlands mit anspruchsvollen<br />

Musikstrecken, detaillierten Informationen<br />

aus Politik, Kultur und Gesellschaft und<br />

avancierter Radiokunst. Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

ist seit Jahren ein musikalisches Highlight in<br />

unserem Programm. Wir holen Ihnen die internationalen<br />

Stars des Festiv<strong>als</strong> ins Radio, plaudern<br />

mit prominenten Gästen und informieren Sie<br />

kompetent über die wichtigsten musikalischen<br />

Ereignisse.<br />

Bei den meisten Konzerten in <strong>Bremen</strong> und in der<br />

Nordwestregion sind wir mit unseren Ü-Wagen<br />

vor Ort und sorgen mit modernster Technologie<br />

für ein optimales Klangbild.<br />

Genießen Sie die schönsten Konzerte des <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> in den Klassik-Sendungen am Abend<br />

oder im mittäglichen Sonntagskonzert. Seien<br />

Sie live dabei, wenn wir die Große Nachtmusik<br />

in Echtzeit von allen Spielorten übertragen: Ein<br />

Radioereignis in allerhöchster Qualität.<br />

10|11


ARP-SCHNITGER-<br />

FESTIVAL<br />

DER BEDEUTENDSTE EUROPÄISCHE ORGELBAUER<br />

DER BAROCKZEIT<br />

<strong>Bremen</strong> liegt in der Mitte der reichsten Orgelregion Europas. In keiner anderen<br />

Orgellandschaft sind weltweit so viele Instrumente und Orgelregister<br />

aus der Gotik, der Renaissance und der Barockzeit erhalten. Arp Schnitger<br />

(1648–1719), der aus der Wesermarsch stammende bedeutendste europäische<br />

Orgelbauer der Barockzeit, hat die umfangreichste Werkliste seiner Zeit<br />

hinterlassen. Von den mehr <strong>als</strong> 160 Orgelbauten in einem geographischen Gebiet<br />

von Moskau bis Süd-Portugal blieben 45 Orgelprospekte erhalten. Im unmittelbaren<br />

Umland von <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven finden sich vier seiner am<br />

besten erhaltenen Orgeln: in Cappel, Dedesdorf, Ganderkesee und Grasberg.<br />

Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> widmet sich dieses Jahr konzentriert dem Schaffen<br />

dieses Orgelbauers mit dem erstm<strong>als</strong> stattfindenden Arp-Schnitger-Festival,<br />

in dessen Zentrum ein Orgelwettbewerb und Konzerte stehen.<br />

Beim internationalen Arp-Schnitger-Orgelwettbewerb messen sich die weltweit<br />

besten jungen Talente an Schnitger-Orgeln und bedeutenden Orgelinstrumenten<br />

des 18., 19. und 20. Jahrhunderts im gesamten Nordwesten mit einem Repertoire<br />

von 1600 bis 2009. Die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von<br />

Hans Davidsson entscheidet über die Vergabe des 1. Arp-Schnitger-Preises – mit<br />

10.000 Euro die weltweit höchstdotierte Auszeichnung für junge Talente an der<br />

»Königin der Instrumente«.<br />

Außerdem bietet eine Kooperation mit dem gleichzeitig<br />

stattfindenden 39. Sommerkurs der Norddeutschen<br />

Orgelakademie ausgeschiedenen Wettbewerbsteilnehmern<br />

die Möglichkeit, an diesem<br />

besonderen Kursangebot abschließend teilzunehmen.<br />

Die Leitung übt Harald Vogel aus, der die Nordeutsche<br />

Orgelakademie 1972 gründete. Parallel<br />

dazu finden <strong>Musikfest</strong>-Konzerte statt. International<br />

renommierte Organisten, die der Jury angehören,<br />

und Ensembles sind sowohl an Wettbewerbsorten<br />

<strong>als</strong> auch weiteren herausragenden Orgeln der Region<br />

mit Solo- und Ensemblemusik aus der Zeit Schnitgers<br />

zu hören. Krönender Abschluss ist das Konzert mit<br />

den Preisträgern des 1. Arp-Schnitger-Orgelwettbewerbs.<br />

Carsten Preisler<br />

www.arp-schnitger-festival.de<br />

GLOBALE<br />

RESONANZEN<br />

DIE KLAPMEYER-ORGEL<br />

IN ALTENBRUCH<br />

In Altenbruch steht die mit einer reichen bis auf<br />

das Mittelalter zurückgehenden Ausstattung versehene<br />

Kirche St. Nicolai, einer der drei »Bauerndome«<br />

im Land Hadeln, der Elbmarsch östlich der<br />

Stadt Cuxhaven. Die Orgel, die im Westen des langgestreckten<br />

Kirchenraumes die gesamte Breite der<br />

Empore einnimmt, stammt in ihren Ursprüngen aus<br />

den Jahren 1497–98 und ist mehrfach erweitert<br />

worden.<br />

Johann Hinrich Klapmeyer, dessen Vater Johann<br />

Werner ein Schüler Arp Schnitgers war, gab ihr<br />

1727–30 im Rahmen des Umbaus der Kirche die<br />

jetzige Form. Die Altenbrucher Orgel repräsentiert<br />

beispielhaft die norddeutsche Orgelbaukunst der<br />

letzten 500 Jahre, da sie Pfeifenwerk aus der Gotik,<br />

der Renaissance, der Barockzeit und dem 20. Jahrhundert<br />

enthält. Die Gehäuse und die Prospektpfeifen<br />

stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, wobei<br />

der mehrchörige Aufbau der Manualwerke und der<br />

seitlich aufgestellten Pedaltürme exemplarisch zu<br />

sehen und zu hören ist.<br />

Bereits die erste Restaurierung im Jahre 1925 auf<br />

Anregung des bedeutenden Schriftstellers und Organologen<br />

Hans Henny Jahnn vermittelte der Fachwelt<br />

exemplarisch eine Vorstellung vom Wert der alten Orgeln,<br />

der Faszination ihrer Klänge und den Besonderheiten<br />

ihrer Maßverhältnisse.<br />

In Zusammenarbeit mit der<br />

Benefizreihe »Grundton D« von<br />

präsentiert von<br />

Carsten Preisler<br />

MASAAKI SUZUKI<br />

Masaaki Suzuki, 1954 geboren, studierte zunächst in Tokio<br />

Komposition und Orgel und absolvierte danach am Konservatorium<br />

in Amsterdam eine Ausbildung an Cembalo und<br />

Orgel. 1980 erhielt Suzuki in Brügge den 2. Preis im Cembalo-<br />

Wettbewerb und 1982 den 3. Preis beim Orgel-Wettbewerb.<br />

Neben Auftritten <strong>als</strong> Solist sorgt er <strong>als</strong> Künstlerischer Leiter<br />

seines 1990 gegründeten Bach Collegium Japan international<br />

für Aufsehen. Suzuki lehrt <strong>als</strong> Gründer und Leiter der Abteilung<br />

für Alte Musik an der Tokyo National University of Fine Arts and Music.<br />

JACQUES VAN OORTMERSSEN<br />

Jacques van Oortmerssen, geboren 1950, erlangte am Konservatorium in Rotterdam Solistendiplome<br />

in den Fächern Orgel und Klavier. 1979 wurde er zum Professor für Orgel am Konservatorium<br />

von Amsterdam ernannt, 1982 folgte er auf Gustav Leonhardt <strong>als</strong> Titularorganist der<br />

Wa<strong>als</strong>e-Kerk in Amsterdam. Jacques van Oortmerssen genießt einen internationalen Ruf <strong>als</strong> ausübender<br />

Künstler sowie <strong>als</strong> Pädagoge und hat mehr <strong>als</strong> 50 CD-Veröffentlichungen<br />

herausgebracht und zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen produziert.<br />

SO 22. AUG I 17 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />

Kirche St. Nicolai (Klapmeyer-Orgel),<br />

Cuxhaven-Altenbruch<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I: GLOBALE RESONANZEN<br />

MASAAKI SUZUKI & ENSEMBLE<br />

D. Buxtehude: Jesu meine Freude BuxWV60, Jubilate Domino omnis terra BuxWV 64,<br />

Jesu, meines Lebens Freude BuxWV62, Herzlich lieb hab ich dich, o Herr BuxWV 41<br />

JACQUES VAN OORTMERSSEN Orgel<br />

D. Buxtehude: Praeludium g-Moll BuxWV 148<br />

H. Scheidemann: Magnificat VIII. Toni<br />

G. Böhm: Auf meinen lieben Gott<br />

J. S. Bach: Präludium und Fuge C-Dur BWV 531<br />

22<br />

08<br />

12|13


WILLIAM PORTER<br />

William Porter ist Professor für Orgel und Cembalo an der Eastman<br />

School of Music in Rochester (NY) und unterrichtet am<br />

Organ Department der McGill University in Montreal. Von 1985<br />

bis 2002 lehrte er Orgel, Musikgeschichte und Musiktheorie am<br />

New England Conservatory in Boston und von 2001 bis 2005<br />

Improvisation an der Yale University. Porter zählt zu den profiliertesten<br />

Künstler- und Lehrerpersönlichkeiten Nord amerikas<br />

und erlangte internationale Beachtung für seine Improvisationsfähigkeit<br />

in einem breiten Spektrum an Stilen. Porter lehrt und spielt auf vielen bedeutenden<br />

internationalen Festiv<strong>als</strong> und Akademien, zugleich ist er Organ Consultant des Constellation<br />

Center, das in der Region um Boston errichtet und Orgeln verschiedener Stile beherbergen wird.<br />

22<br />

08<br />

In Zusammenarbeit mit der<br />

Benefizreihe »Grundton D« von<br />

präsentiert von<br />

SO 22. AUG I 20 UHR I 15 EUR (ERM. 10 EUR)<br />

Kirche St. Jacobi (Wilde-Schnitger-Orgel),<br />

Cuxhaven-Lüdingworth<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II:<br />

DIE HAMBURGER ORGANISTENSCHULE<br />

WILLIAM PORTER Orgel<br />

H. Scheidemann: Praeambulum in G (WV 73), Dic nobis Maria (WV 51),<br />

Praeambulum in d, Christ lag in Todesbanden (3 Verse) (WV 3),<br />

Praeambulum in F (WV 39), Magnificat III. Toni (4 Verse)<br />

J. Praetorius: Was kann uns kommen an für Not (4 Verse)<br />

M. Weckmann: Praeambulum a 5.voci<br />

DIE<br />

HAMBURGER<br />

ORGANISTENSCHULE<br />

DIE WILDE-SCHNITGER-<br />

ORGEL IN LÜDINGWORTH<br />

Der »Bauerndom« in Lüdingworth gehört zu den<br />

eindrucksvollsten Dorfkirchen in Norddeutschland<br />

mit einer prächtigen Ausstattung aus dem Mittelalter,<br />

der Renaissance und der Barockzeit. Das Land<br />

Hadeln konnte sich über Jahrhunderte eine vom<br />

Landesherren weitgehend unabhängige Selbstverwaltung<br />

erhalten, die einen Abfluss der erwirtschafteten<br />

Finanzmittel verhinderte.<br />

So wurden nicht zuletzt die Kirchen ungewöhnlich<br />

reich ausgestattet. Lüdingworth verfügte im<br />

17. Jahrhundert über fast städtische Verhältnisse in<br />

der Ausstattung mit drei Pfarrstellen, einem Kantor<br />

und einem Organisten. Die Kirchengemeinde war in<br />

der Lage, den Bau einer großen dreimanualigen Orgel<br />

mit Pedaltürmen bei Arp Schnitger in Auftrag zu<br />

geben. Für die 1682-83 errichtete Orgel verwendete<br />

Schnitger das Pfeifenwerk der Vorgängerorgel von<br />

1599, eine recht große Renaissance-Orgel mit 20<br />

Stimmen auf zwei Manualen und Pedal von Antonius<br />

Wilde. Schnitger war ein Meister der Integration älterer<br />

Instrumente und hat dadurch nicht nur das Pfeifenwerk,<br />

sondern auch die älteren Orgelgehäuse in<br />

vielen Fällen erhalten.<br />

Klanglich dominieren in Lüdingworth die Register<br />

aus der Renaissance-Orgel von Wilde und geben<br />

dem reich disponierten Werk eine Vielfalt<br />

von Consortklängen, die sehr günstig ist für die<br />

Darstellung des Repertoires aus dem gesamten<br />

17. Jahrhundert.<br />

Carsten Preisler<br />

Im kleinen Dorf Cappel, gelegen im Land Wursten<br />

zwischen Weser- und Elbemündung, beherbergt<br />

die von außen eher unscheinbare Kirche St. Peter<br />

und Paul einen außergewöhnlichen Schatz: die am<br />

besten erhaltene Arp-Schnitger-Orgel.<br />

Von Schnitger 1680 ursprünglich für die Hamburger<br />

Klosterkirche St. Johannis erbaut, kaufte die Gemeinde<br />

Cappel das Instrument 1816 während der Wirren<br />

der Napoleonischen Kriege an. 1810 war die alte Kirche<br />

einem Brand zum Opfer gefallen, bei dem nur der<br />

weit sichtbare Turm erhalten blieb. Bereits 1815-16<br />

entstand ein schlichter klassizistischer Saalbau, in<br />

dem die Schnitger-Orgel auf einer Empore im Westen<br />

der Kirche aufgestellt wurde. Von allen Werken<br />

Schnitgers zeigt dieses Instrument die reichste Dekoration<br />

mit Schnitzereien auf allen Flächen.<br />

Im Prospekt stehen die einzigen in Norddeutschland<br />

erhaltenen Zinn-Prospektpfeifen aus der Werkstatt<br />

Schnitgers. Die Orgelanlage in Cappel ist zudem<br />

ein herausragendes Beispiel für die Flexibilität von<br />

Schnitgers Klangkonzept, handelte es sich beim<br />

ursprünglichen Aufstellungsort in der Hamburger<br />

St. Johannis-Klosterkirche doch um eine große dreischiffige<br />

Hallenkirche. Ihren heute schon legendären<br />

Ruf verschafften dieser Orgel die Bach-Aufnahmen<br />

von Helmut Walcha (1950 und 1952). Die behutsame<br />

Restaurierung in 1976/77 festigte die herausragende<br />

Stellung des Instruments unter den historischen Orgeln<br />

Nordeuropas.<br />

Carsten Preisler<br />

HANS-OLA ERICSSON<br />

DIE LEGENDE<br />

KLINGT<br />

DIE SCHNITGER-ORGEL<br />

IN CAPPEL<br />

Hans-Ola Ericsson, 1958 geboren, studierte Musik in seiner Heimatstadt<br />

Stockholm und Freiburg und setzte später seine Ausbildung<br />

in den USA und in Italien fort. Es folgten Konzerte in ganz<br />

Europa, Asien und Nordamerika sowie zahlreiche Einspielungen,<br />

darunter die Gesamtaufnahme des Orgelwerkes von Olivier Messiaen.<br />

Bereits 1989 wurde Ericsson in seinem Heimatland zum<br />

Professor an der Hochschule für Musik in Piteå und an der Universität<br />

von Luleå ernannt, 1996 folgte die Berufung <strong>als</strong> Gastprofessor<br />

an die Hochschule für Künste <strong>Bremen</strong>.<br />

MASAAKI SUZUKI<br />

Eine Kurzbiografie von Masaaki Suzuki finden Sie auf S. 15<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I 12 EUR (ERM. 10 EUR)<br />

Kirche St. Peter und Paul (Schnitger-Orgel), Cappel<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III: DIE LEGENDE KLINGT<br />

HANS-OLA ERICSSON Orgel<br />

24<br />

08<br />

J. S. Bach: Ricercare à 6 voci aus: Ein musikalisches Opfer BWV 1079,<br />

Aus Tiefer Not schrei ich zu Dir BWV 686<br />

J. Cage: Souvenir (1983)<br />

W. Burkhard: Aus Tiefer Not Variationen über den Hasslerschen Chor<strong>als</strong>atz Opus 28 No. 1<br />

K. Huber: In Memoriam Willy Burkhard (1955)<br />

G. Ligeti: Étude Nr. 1 »Harmonies« (1967)<br />

MASAAKI SUZUKI Orgel<br />

V. Lübeck: Präludium und Fuge in g<br />

H. Scheidemann: Echo Toccata in G<br />

S. Scheidt: Ach du feiner Reiter<br />

D. Buxtehude: Nimm von uns, Herr, Du treuer Gott BuxWV 207<br />

J. S. Bach: Herr Jesu Christ, dich zu uns wend BWV 709, Präludium und Fuge G-Dur BWV 541<br />

14|15


RESONENT<br />

ORGANA<br />

DIE GLOGER-ORGEL<br />

IN OTTERNDORF<br />

Otterndorf, das an der Elbmündung gelegene Nordseebad, verfügt mit der Kirche<br />

St. Severi über das größte Gotteshaus im Land Hadeln. Die Kirche, deren<br />

Ursprünge sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, ist ein langgestreckter<br />

Backsteinsaalbau unter hohem Satteldach mit großen Fenstern<br />

von barocker eckiger Spitze. Wie auch andere Kirchen des ehemaligen Kirchenkreises<br />

Land Hadeln überrascht das Gotteshaus durch seine reiche Ausstattung<br />

aus dem 14. bis 18. Jahrhundert.<br />

Die Orgel über der Westempore schuf 1741 Dietrich Christoph Gloger aus Stade,<br />

der die für ihn brauchbaren Stimmen älterer Instrumente weiter benutzte. Das<br />

führte dazu, dass Elemente des dreimanualigen Werks des Hamburger Orgelbauers<br />

Hans Riege von 1661–62 bzw. des vorherigen Werkes von Antonius Wilde aus<br />

dem Jahre 1596 integriert wurden. Aufbau und Gliederung des auf der zweiten<br />

Empore unter der Holztonne eng eingepassten und mehr in die Breite entwickelten<br />

Prospekts orientierten sich an Hamburger Vorbildern. Mit seinen 46 Stimmen<br />

und insgesamt 2676 Pfeifen ist das Instrument die größte erhaltene Gloger-Orgel<br />

und eine der bedeutendsten Barockorgeln Norddeutschlands. Mit dem Programm<br />

»Resonent Organa« wiederum rekonstruiert das Ensemble Weser-Renaissance<br />

<strong>Bremen</strong> den musikalischen Festgottesdienst anlässlich der Einweihung der Riege-Orgel<br />

in Otterndorf am 19. September 1662.<br />

25<br />

08<br />

Carsten Preisler<br />

MI 25. AUG I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />

Kirche St. Severi (Gloger-Orgel), Otterndorf<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV: RESONENT ORGANA<br />

ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />

EDOARDO BELLOTI Orgel<br />

MANFRED CORDES Leitung<br />

»Resonent Organa«: Rekonstruktion eines musikalischen Festgottesdienstes in<br />

Otterndorf anlässlich der Einweihung der Riege-Orgel am 19. September 1662 mit<br />

Werken von H. Scheidemann, A. Hammerschmidt, J. Crüger, T. Zeutschner u. a.<br />

ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />

& MANFRED CORDES<br />

Seit seiner Gründung<br />

1993 durch Manfred<br />

Cordes hat sich die projektbezogen<br />

flexibel<br />

zusammengesetzte<br />

Formation zu einem<br />

der gefragtesten Ensembles<br />

für die Musik<br />

des 16. und 17. Jahrhunderts entwickelt, was auch eine<br />

beeindruckende Anzahl von CD-Einspielungen widerspiegelt.<br />

Manfred Cordes, 1986 an der Gründung der Akademie für Alte<br />

Musik <strong>Bremen</strong> beteiligt, wurde 1994 <strong>als</strong> Professor an die<br />

Hochschule für Künste <strong>Bremen</strong> berufen. Dort leitete er bis<br />

2005 <strong>als</strong> Dekan den Fachbereich Musik und ist seit 2007 Rektor<br />

der Hochschule.<br />

EDOARDO BELLOTI<br />

Nach dem Orgel- und Cembalo-Diplom und dem Abschluss in<br />

Humanwissenschaften und Theologie, widmete sich Edoardo<br />

Bellotti dem Studium der Literatur für Tasteninstrumente aus<br />

Renaissance und Barock unter besonderer Beachtung der<br />

italienischen Orgel-Literatur und der Improvisation. Bellotti<br />

verbindet seine weltweite Konzerttätigkeit mit musikwissenschaftlicher<br />

Forschung und veröffentlicht Artikel sowie Texte<br />

kritischer Ausgaben von Cembalo- und Orgelkompositionen<br />

des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />

JESU MEINE<br />

FREUDE<br />

DIE SCHNITGER-ORGEL<br />

IN WEENER<br />

SETTE VOCI & PETER KOOIJ<br />

Das 2001 gegründete Vok<strong>als</strong>olistenensemble<br />

Sette Voci<br />

besteht aus professionellen<br />

Sängerinnen und Sängern verschiedener<br />

europäischer Länder,<br />

die allesamt auch renommierte<br />

Vok<strong>als</strong>olisten im Bereich<br />

der Alten Musik sind. Unter der<br />

Leitung des renommierten niederländischen Baritons Peter<br />

Kooij – weltweit anerkannter Spezialist für Alte Musik, dessen<br />

Schaffen auf weit über 100 CDs dokumentiert ist – erarbeiten<br />

sie Werke der Renaissance und des Barock.<br />

MICHEL BOUVARD<br />

Michel Bouvard wurde 1958 in<br />

Lyon geboren. Nach seinem Orgel-<br />

und Kompositionsstudium<br />

in Paris sowie dem Amt des Titularorganisten<br />

an der dortigen<br />

Kirche Saint-Séverin, markierte<br />

ein von der Stadt Toulouse ausgelobter<br />

Preis 1983 den Anfang<br />

seiner Karriere. 1985 übernahm er die Orgelklasse am CNR<br />

Toulouse, 1995 erhielt Michel Bouvard den Ruf <strong>als</strong> Orgelprofessor<br />

ans CSNM Paris. 1996 leitete er für vier Jahre das von ihm<br />

gegründete internationale Toulouser Orgelfestival und ist seitdem<br />

auch Titularorganist an der dortigen berühmten Cavaille-<br />

Coll-Orgel der Basilika Saint-Sernin.<br />

Im historischen Stadtkern von Weener, dem Hauptort des links der Ems und<br />

unterhalb des Dollarts gelegenen Rheiderlandes, steht die um 1230 gebaute<br />

Georgskirche. In der Saalkirche mit Ostapsis, die 1462 um einen gotischen<br />

Choranbau erweitert wurde, blieb ein Instrument aus der späten Phase von Arp<br />

Schnitger zwischen 1705 und 1719 erhalten.<br />

An der Orgel wirkten schon seine Söhne mit: Frans Caspar baute in Neuenfelde<br />

das Gehäuse, Arp d. J. und der Meistergeselle Nicolaus Stöver stellten sie 1710 in<br />

Weener auf dem alten gotischen Lettner auf. Das Instrument mit 22 Registern bestand<br />

zunächst nur aus Hauptwerk und Rückpositiv mit angehängtem Pedal. Das<br />

änderte sich bei einem 1782 abgeschlossenen Umbau und einer Erweiterung, bei<br />

der Johann Friedrich Wenthin an die Orgel zwei prächtige Pedaltürme im Rokoko-<br />

Stil anfügte, wodurch das Instrument zur drittgrößten Orgel in Ostfriesland wurde.<br />

1972–82 in zwei Phasen restauriert und rekonstruiert, dient die Orgel seitdem <strong>als</strong><br />

Hauptinstrument für die musikalische Arbeit der Norddeutschen Orgelakademie<br />

unter Leitung von Harald Vogel. Seit 1997 befindet sich in Weener das Organeum,<br />

das international viel beachtete Orgelzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur<br />

niederländischen »Orgel«-Provinz Groningen.<br />

DO 26. AUG I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />

Georgskirche (Schnitger-Orgel), Weener<br />

Carsten Preisler<br />

26<br />

08<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V: JESU MEINE FREUDE<br />

SETTE VOCI Vok<strong>als</strong>olistenensemble<br />

PETER KOOIJ Leitung<br />

J. S. Bach: Komm, Jesu, komm BWV 229, Der Geist hilft unser Schwachheit auf BWV 226,<br />

Jesu, meine Freude BWV 227, Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 225, Ich lasse dich<br />

nicht, du segnest mich denn BWV Anh. 159, Fürchte dich nicht, ich bin bei dir BWV 228,<br />

Lobet den Herrn, alle Heiden BWV 230<br />

MICHEL BOUVARD Orgel<br />

Orgel-Solowerke von J. S. Bach<br />

16|17


Die Kirche »auf dem Grasberge« entstand <strong>als</strong> klassizistischer Saalbau Ende<br />

des 18. Jahrhunderts nach einem Entwurf des »Königlichen Moorcommissair«<br />

Jürgen Christian Findorff, der seit 1751 im Auftrag des Hannoverschen Königshauses<br />

die Entwässerung und Kolonisierung der ausgedehnten Moorgebiete<br />

nordöstlich von <strong>Bremen</strong> leitete.<br />

Da kein Geld für eine neue Orgel vorhanden war, wurde 1788 eine »gebrauchte«<br />

aus Hamburg erworben. Es handelte sich um das 1693/94 von Arp Schnitger für<br />

die Kirche des Hamburger Waisenhauses erbaute Instrument, das nach 1785<br />

durch Abriss des baufällig gewordenen Gebäudes seine eigentliche Bestimmung<br />

verloren hatte. Bis dahin war die Orgel wahrscheinlich von den wichtigsten Orgelspielern<br />

der Zeit besucht worden. Dazu gehörten der an Schnitgers größtem<br />

Werk in der Nicolaikirche wirkende Vincent Lübeck, die an der Hamburger Oper<br />

beschäftigten Georg Böhm und Georg Friedrich Händel sowie Dietrich Buxtehude<br />

und Johann Sebastian Bach <strong>als</strong> Besucher der Stadt. Die heute in Grasberg stehende<br />

Schnitger-Orgel repräsentiert klanglich den Typus der Stadtorgel mit sehr eleganten<br />

und schnellen Ansprachen der Pfeifen, wodurch das virtuose Repertoire<br />

der norddeutschen Organisten vorzüglich dargestellt werden kann.<br />

27<br />

08<br />

Carsten Preisler<br />

FR 27. AUG I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 15 EUR)<br />

Findorffkirche (Schnitger-Orgel), Grasberg<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI: HANSEATISCHE<br />

MUSIK AN EINER HAMBURGER STADTORGEL<br />

GÖTEBORG BAROQUE<br />

MAGNUS KJELLSON Leitung<br />

Vokal- und Instrumentalwerke von D. Buxtehude, C. Geist und V. Albrici<br />

aus der Düben-Sammlung, Uppsala<br />

JAKYUNG OH Orgel<br />

J. P. Sweelinck: Esce mars, M. Schildt: Paduana Lachrymae,<br />

A. Reincken: Toccata in g, D. Buxtehude: Toccata in F BuxWV 156,<br />

A. Düben: Wo Gott der Herr nicht bei uns hält<br />

HANSEATISCHE MUSIK<br />

AN EINER HAMBURGER<br />

GÖTEBORG BAROQUE & MAGNUS KJELLSON<br />

Dieses Ensemble wurde 2003 von seinem künstlerischen Leiter<br />

Magnus Kjellson gegründet und hat sich im In- und Ausland<br />

durch seine Konzerte und CD-Einspielungen einen ausgezeichneten<br />

Namen erspielt. Charakteristisch dafür ist auch das<br />

Bemühen, in der historisch informierten Aufführungspraxis<br />

stets auf dem neuesten Stand der musikwissenschaftlichen<br />

Forschung zu agieren. Kjellson, Spezialist für liturgische Orgelmusik<br />

und Orgelpädagogik, lehrt an der Göteborger Universität<br />

und ist international auch <strong>als</strong> Orgelsolist tätig.<br />

JAKYUNG OH<br />

STADTORGEL<br />

DIE SCHNITGER-ORGEL<br />

IN GRASBERG<br />

Jakyung Oh lehrt seit 2000 <strong>als</strong> Professorin für Orgel und ist<br />

derzeit Direktorin des Early Music Institute an der National<br />

University of Arts in Korea. Dank ihres speziellen Interesses<br />

an den verschiedenen Aufführungspraktiken barocker Orgelmusik<br />

ist sie in ihrer Heimat <strong>als</strong> Solo- und Ensemblekünstlerin<br />

eine der aktivsten Organistinnen und initiierte 2006 den<br />

Nachbau einer berühmten Schnitger-Orgel an ihrer Universität.<br />

Ganderkesee, bereits im späten 9. Jahrhundert erwähnt,<br />

erhielt um 1050 eine Sendkirche, die zum<br />

Mittelpunkt der westlich von <strong>Bremen</strong> gelegenen<br />

waldigen Gegend wurde. Heute steht in dem Ort<br />

eine dreischiffige Hallenkirche mit einem einschiffigen<br />

Chor in den Ausmaßen einer Stadtkirche. Die<br />

gotischen Gewölbe tragen zur eindrucksvollen<br />

akus tischen Wirkung der Orgel im Raum bei.<br />

DIE JURY DES WETTBEWERBS<br />

HANS DAVIDSSON (VORSITZ) Deutschland/USA<br />

MICHEL BOUVARD Frankreich<br />

HANS-OLA ERICSSON Schweden<br />

DAVID HIGGS USA<br />

LUDGER LOHMANN Deutschland<br />

JAKYUNG OH Süd-Korea<br />

JACQUES VAN ORTMERSSEN Niederlande<br />

WILLIAM PORTER Kanada<br />

MASAAKI SUZUKI Japan<br />

präsentiert von<br />

PREISTRÄGER<br />

KONZERT<br />

DIE SCHNITGER-ORGEL<br />

IN GANDERKESEE<br />

In Ganderkesee lieferte Schnitger 1699 in einer unaufwändigen Bauweise ein<br />

zweimanualiges Instrument (ohne Pedal) in der sehr kurzen Bauzeit von nur<br />

einem halben Jahr. Schnitgers Werkstatt befand sich in diesen Jahren auf dem<br />

Höhepunkt der Produktivität. So wurden allein in der Stadt <strong>Bremen</strong> im Jahr zuvor<br />

mit den großen Werken im Dom und in der Stephanikirche im Mai 1698 insgesamt<br />

über 90 Register abgeliefert. Das einfache Konstruktionsmodell in Ganderkesee<br />

wurde auch für Instrumente benutzt, die weit transportiert werden mussten. Wir<br />

finden diese Bauweise bei den beiden Werken Schnitgers, die sich heute in den<br />

Kathedralen von Faro (Algarve, Süd-Portugal) und Mariana (Provinz Minas Gerais,<br />

Brasilien) befinden.<br />

Die originalen Prospektpfeifen in Ganderkesee sind aus Blei gefertigt und überstanden<br />

die Konfiszierung der Zinnpfeifen im Ersten Weltkrieg. Ihr Klang ist sehr<br />

»vokal« mit unterschiedlichen Konsonanten in den Ansprachen und unterschiedlichen<br />

Vokalfärbungen im stationären Ton. Das Pedalwerk wurde im 18. Jahrhundert<br />

seitlich hinzugefügt und erlaubt das Repertoirespiel in größerem Umfang.<br />

Schnitgers Werk in Ganderkesee fasziniert vor allem durch seine Klangwirkung in<br />

dem – im Vergleich zu anderen Standorten von Schnitger-Orgeln – großen Kirchenraum,<br />

die eine Vielfalt von Klangfarben mit Klarheit und Klangfülle verbindet.<br />

SO 29. AUG I 20 UHR I 20 EUR (ERM. 15 EUR)<br />

St. Cyprian- und Corneliuskirche (Schnitger-Orgel),<br />

Ganderkesee<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VII:<br />

PREISTRÄGERKONZERT<br />

PREISTRÄGER DES ERSTEN INTERNATIONALEN<br />

ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERBS<br />

Interpreten und Werke werden am Konzertabend bekannt gegeben<br />

Carsten Preisler<br />

29<br />

08<br />

18|19


» DAS BESTE DER MUSIK STEHT<br />

NICHT IN DEN NOTEN«<br />

... sagte der Komponist Gustav Mahler. Musik – so der Schluss der<br />

NORDMETALL-Stiftung – muss man <strong>als</strong>o einfach machen, erleben und<br />

möglichst vielen Menschen öffnen. Denn Kreativität und Kultur sind<br />

wichtig für Innovation und Wandel in unserer Gesellschaft. Deswegen<br />

fangen die Stiftungsprojekte zur Musikförderung bereits bei den<br />

Jüngsten an und hören bei den ganz Großen immer noch nicht auf.<br />

Die NORDMETALL-Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft, Forschung,<br />

Kultur und Soziales in Hamburg, <strong>Bremen</strong>, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und im nordwestlichen Niedersachsen. Ziel ist<br />

es, Norddeutschland in der Fläche zu stärken. Die Region, in der die<br />

Mitgliedsunternehmen des Stifters, der Arbeitgeberverband NORD-<br />

METALL e.V., beheimatet sind.<br />

In der Partnerschaft mit dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> verbinden sich auf<br />

ideale Weise Standort- und Kulturförderung, zwei wichtige Anliegen<br />

der NORDMETALL-Stiftung.<br />

Wir freuen uns auf glanzvolle Höhepunkte beim 21. <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> und auf die Begegnung mit Ihnen!<br />

www.nordmetall-stiftung.de<br />

BAROCKE<br />

FESTMUSIK<br />

RAPHAËL PICHON<br />

Mit seinen 26 Jahren zählt<br />

Raphaël Pichon zu den jungen<br />

Dirigenten der Alten Musikszene.<br />

Nicht nur <strong>als</strong> Chor- und Orchesterleiter,<br />

sondern auch <strong>als</strong> Countertenor<br />

und Violinist hat sich<br />

der Franzose bei internationalen<br />

Festiv<strong>als</strong> einen Namen gemacht.<br />

Er studierte und arbeitete unter anderem bei Ton Koopman,<br />

Jordi Savall und Jean Tubéry.<br />

ENSEMBLE PYGMALION<br />

Alles in einer Hand: Chor und Orchester für Alte Musik – das war<br />

die Gründungsidee des französischen Ensembles Pygmalion. Vor<br />

fünf Jahren startete das Projekt beim European Bach Festival in<br />

Paris und seitdem haben sich die Musiker Stück für Stück das<br />

Repertoire des großen Thomaskantors erschlossen. Vor allem<br />

die Messen und Kantaten Bachs haben es dem Ensemble und<br />

seinem Gründer Raphaël Pichon angetan. In den vergangenen<br />

beiden Jahren hat sich Pygmalion auch auf Programme mit<br />

Werken von Vorgängern und Wegbegleitern Bachs verlegt, zu<br />

denen Johann Kirnberger, Johannes Kuhnau, Dietrich Buxtehude<br />

oder Nikolaus Bruhns zählen. Jüngster Coup sind Auftragskompositionen<br />

im Stil Alter Musik, die das Ensemble vergibt.<br />

2009 realisierte man dies erstm<strong>als</strong> bei der Konfrontation<br />

der Kantate »Wolkengesang« von Vincent Manac’h mit zwei<br />

Kantaten Johann Sebastian Bachs.<br />

Sie waren Zeitgenossen und ihre Musik teilte – für eine Weile – dasselbe Schicksal:<br />

nämlich vergessen zu werden. Am Ende ihres Lebens waren Johann Sebastian<br />

Bach und Jan Dismas Zelenka die Herolde des untergehenden Barock.<br />

Anders <strong>als</strong> bei Bach, begann die Wiederentdeckung des böhmischen Komponisten<br />

Zelenka erst sehr viel später. Befördert von der nationalen Bewegung<br />

feierte man sein Werk in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts <strong>als</strong> Ausdruck<br />

einer genuin tschechischen Kultur – was umso kurioser ist, <strong>als</strong> Zelenka den<br />

Großteil seines Lebens am kursächsischen Hofe in Dresden verbracht hatte.<br />

Hier hielt man ihn zwar finanziell stets kurz und dankte ihm seine vielfältige<br />

Arbeit kaum, doch Zelenkas Name bleibt sowohl mit seinen weltlichen wie<br />

auch den vielen geistlichen Werken mit der Kultur des Elbflorenz verbunden.<br />

Jan Dismas Zelenka, der <strong>als</strong> Lucas Ignatius in Launowitz/Böhmen geboren wurde,<br />

hat mit rund 150 Werken ein umfangreiches sakrales Œuvre hinterlassen;<br />

allein deswegen gilt er Musikwissenschaftlern <strong>als</strong> »katholischer« Bach. Zur<br />

Essenz seines Lebenswerks zählt die »Missa Dei Filii«, eine von ursprünglich<br />

sechs geplanten »Missae Ultimae«, von denen der Komponist vier vollendete. Zelenka<br />

legte sie <strong>als</strong> Missa Brevis, <strong>als</strong>o Kurzmesse, an, die in ihren beiden Sätzen,<br />

dem Kyrie und dem Gloria, einen strahlenden Beleg seiner Frömmigkeit bieten.<br />

Besonders das Gloria erweist sich <strong>als</strong> hochvirtuoses Meisterstück, das Chor und<br />

Orchester in der Feier des Gottessohnes zusammenführt.<br />

Zur Ehre Gottes schrieb auch Johann Sebastian Bach rund zehn Jahre vor Jan<br />

Dismas Zelenka 1733 seine einzige Kantate mit lateinischem Text. »Gloria in excelsis<br />

Deo« hat aber auch kompositorisch eine Sonderstellung im Œuvre Bachs.<br />

Die Kantate BWV 191 ist Zeugnis der so ertragreichen Leipziger Zeit, die ihm zwar<br />

wenig Geld, aber dafür Ansehen und – im Gegensatz zu Zelenka – schnell den Titel<br />

eines kursächsischen Hofkomponisten und Kapellmeisters eintrug. Das dreisätzige<br />

Werk enthält soviel musikalische Ideen, dass Bach aus ihr später seine<br />

h-Moll-Messe entwickelte. Schon vor der »Uraufführung« der Kantate am Weihnachtstag<br />

1733 hatte Bach das Material für die Krönungsmusik seines neuen<br />

Dienstherren und Landesfürsten verwendet, nachdem August der Starke im Februar<br />

des Jahres gestorben war. »Gloria in excelsis Deo« ist ein Füllhorn musikalischer<br />

Gedanken, das sich zur Feier weltlicher und himmlischer Herren eignet.<br />

SO 22. AUG I 20 UHR I KAT. E<br />

Johannes a Lasco Bibliothek Emden<br />

BAROCKE FESTMUSIK<br />

ENSEMBLE PYGMALION<br />

EUGÉNIE WARNIER Sopran ISABELLE DRUET Mezzosopran<br />

CARLOS MENA Countertenor JAMES GILCHRIST Tenor<br />

BENOÎT ARNOULD Bassbariton<br />

RAPHAËL PICHON Leitung<br />

J. D. Zelenka: »Missa Dei Filii« C-Dur ZWV 20<br />

J. S. Bach: Kantate »Gloria in excelsis Deo« BWV 191<br />

Stephan Cartier<br />

22<br />

08<br />

20|21


KONTAKTE ZUR KUNST<br />

Unter diesem Slogan fördert die Bremer Landesbank Kunst und Kultur.<br />

Ein über viele Jahre gewachsenes Engagement für die Kultur<br />

in der Nordwestregion zeichnet Kontakte zur Kunst aus. Als führende<br />

Regionalbank zwischen Ems und Elbe fühlt sich die Bremer<br />

Landesbank nicht nur ihren Kunden, sondern auch ihren Standorten<br />

verbunden und übernimmt Verantwortung durch die Förderung<br />

ausgewählter kultureller Projekte.<br />

So fördert die Bremer Landesbank Ausstellungen zeitgenössischer<br />

internationaler Kunst und herausragende Inszenierungen des Musiktheaters<br />

sowie hochkarätige Konzerte klassischer Musik mit Solisten<br />

und Ensembles von Weltniveau. Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> wird seit<br />

1990 von der Bremer Landesbank kontinuierlich unterstützt.<br />

Die Bremer Landesbank präsentiert beim <strong>Musikfest</strong> 2010:<br />

F. Mendelssohn Bartholdy: »Elias«<br />

Oratorium in zwei Teilen für Soli, Chor und Orchester op. 70<br />

Mahler Chamber Orchestra<br />

Julia Kleiter/Sopran, Bernarda Fink/Mezzosopran,<br />

Michael Schade/Tenor, Thomas Quasthoff/Bassbariton<br />

Swedish Radio Choir<br />

Daniel Harding/Dirigent<br />

Dienstag, 24. August, 20 Uhr, Die Glocke <strong>Bremen</strong><br />

A. Scarlatti: »Stabat Mater«<br />

G. B. Pergolesi: »Stabat Mater«<br />

Concerto Italiano<br />

Gemma Bertagnolli/Sopran, Sara Mingardo/Alt<br />

Rinaldo Alessandrini/Leitung<br />

Dienstag, 7. September, 20 Uhr, St. Laurentius Kirche Langförden<br />

Mit einem Geschäftsvolumen von rund 41 Mrd. Euro und über 1000<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in <strong>Bremen</strong> und Oldenburg ist die<br />

Bremer Landesbank die führende Regionalbank im Nordwesten. Träger<br />

sind die NORD/LB Norddeutsche Landesbank sowie das Land <strong>Bremen</strong>.<br />

Die Bremer Landesbank versteht sich <strong>als</strong> regionale Geschäftsbank<br />

mit überregionalem Spezialgeschäft und nimmt gleichzeitig<br />

ihre Funktion <strong>als</strong> Landesbank und Sparkassenzentralbank wahr.<br />

Nordwestdeutschland ist der Kern ihres Geschäftsgebietes. Von<br />

hier aus unterstützt die Bank ihre regionalen und überregionalen<br />

Kunden mit erstklassigen Lösungen. Die Bank konzentriert ihre<br />

Vertriebsaktivitäten auf die vier Geschäftsfelder Firmenkunden,<br />

Spezialfinanzierungen, Privatkunden und Financial Markets.<br />

Mehr über die Bremer Landesbank und das gesellschaftliche Engagement der<br />

Bank finden Sie im Internet unter: www.bremerlandesbank.de<br />

ELIAS<br />

EIN FASZINIERENDER<br />

PROPHET<br />

Durch den großen Erfolg seines ersten Oratoriums<br />

»Paulus« ermutigt, fasste Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy noch während der Drucklegung dieses<br />

Werkes (1836) den Entschluss, ein weiteres Oratorium<br />

zu komponieren. Auf der Suche nach einem<br />

geeigneten Libretto wandte sich der Komponist an<br />

seinen langjährigen Freund Karl Klingemann, der<br />

<strong>als</strong> Diplomat der Hannoverschen Gesandtschaft in<br />

London lebte und gerade an der englischen Übersetzung<br />

des »Paulus« arbeitete.<br />

Klingemann schlug »einen Elias oder Petrus« vor,<br />

woraufhin Mendelssohn im Februar 1837 schrieb:<br />

»Mach mir in den nächsten Wochen einen Text zu<br />

einem biblischen Oratorium, das ich im Laufe des<br />

Sommers komponieren könnte. (...) Am liebsten wäre<br />

mirs, Du nähmest den Elias, teiltest die Geschichte in<br />

zwei oder drei Teile, und schriebest es hin mit Chören<br />

und Arien, die Du entweder selbst zusammenstelltest,<br />

aber mit recht dicken, starken, vollen Chören<br />

... ich glaube Elias und die Himmelfahrt am Ende wäre<br />

das schönste.« Das Projekt drohte zunächst zu<br />

scheitern, <strong>als</strong> im Juni 1837 Klingemann mitteilte,<br />

dass er aus beruflichen Gründen vorerst nicht mehr<br />

am »Elias« würde arbeiten können. Der Komponist<br />

wandte sich daraufhin an seinen Dessauer Freund<br />

Julius Schubring, allerdings mit wenig Erfolg, und<br />

erhielt schließlich den entscheidenden Impuls zur<br />

Weiterarbeit im Sommer 1845: Joseph Moore, der<br />

Leiter des Birmingham Music Festival, beauftragte<br />

ihn mit der Komposition eines Oratoriums, das im<br />

nächsten Jahr im Rahmen des <strong>Musikfest</strong>es uraufgeführt<br />

werden sollte. Trotz aller Widrigkeiten gelang es<br />

Mendelssohn, das Werk, in dem es ihm in bewusster<br />

Abgrenzung zu seinem ersten Oratorium um eine<br />

dramaturgisch in sich geschlossene Darstellung der<br />

biblischen Ereignisse ging, zum vorgesehenen Aufführungstermin<br />

fertig zu stellen. Am 26. August 1846<br />

erlebte der »Elias« in der völlig überfüllten Town Hall<br />

in Birmingham unter Mendelssohns Leitung seine<br />

triumphale Uraufführung. Das Oratorium wurde vom<br />

Publikum mit Begeisterung aufgenommen, von der<br />

Presse gefeiert und zählt seitdem – gemeinsam mit<br />

Mendelssohns »Paulus« – zu den bedeutendsten<br />

Repräsentanten der Gattung.<br />

Harald Hodeige<br />

MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />

Das Mahler Chamber Orchestra (MCO) wurde 1997 von ehemaligen Mitgliedern des Gustav Mahler<br />

Jugendorchesters gegründet. Neben dem Mitinitiator Claudio Abbado hat Daniel Harding – seit<br />

2008 Principal Conductor des Orchesters – die Entwicklung des MCO nachhaltig geprägt. Wichtige<br />

künstlerische Partner der letzten Spielzeiten waren Dirigenten wie Thomas Hengelbrock,<br />

Kent Nagano, Ton Koopman und Esa-Pekka Salonen sowie die Solisten Waltraud Meier, Renaud<br />

Capuçon, Janine Jansen und Steven Isserlis.<br />

SWEDISH RADIO CHOIR<br />

Seit 1960 zählt der Swedish Radio Choir zu den weltweit führenden A-cappella-Chören, dessen<br />

Repertoire sich vom Barockzeitalter bis zur Gegenwart erstreckt. Die Formation arbeitete in den<br />

1980er Jahren vermehrt mit Riccardo Muti zusammen, später folgte eine intensive Konzerttätigkeit<br />

mit den Berliner Philharmonikern und Claudio Abbado. Geprägt wurde die Formation durch<br />

Chefdirigenten wie Eric Ericson, Anders Öhrwall, Gustaf Sjökvist, Tõnu Kaljuste und Stefan Parkman.<br />

Gegenwärtig arbeitet der Swedish Radio Choir mit den beiden Gastdirigenten Tõnu Kaljuste<br />

und Peter Dijkstra zusammen.<br />

DANIEL HARDING<br />

Daniel Harding, geboren 1975 in Oxford, begann seine Karriere <strong>als</strong><br />

Assistent von Sir Simon Rattle und debütierte 1994 am Pult des<br />

City of Birmingham Symphony Orchestra. 1995/1996 assistierte<br />

er Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern, die er 1996<br />

erstm<strong>als</strong> dirigierte. Seine ersten Chefpositionen führten ihn zum<br />

Sinfonieorchester Trondheim und zur Deutschen Kammerphilharmonie<br />

<strong>Bremen</strong>, anschließend übernahm er die Leitung des<br />

Mahler Chamber Orchestra. Im Sommer 2006 trat Harding zudem<br />

die Stellung des Ersten Gastdirigenten beim London Symphony Orchestra an und kurz darauf<br />

begann seine Amtszeit <strong>als</strong> Chef des Swedish Radio Symphony Orchestra.<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. A<br />

Die Glocke<br />

ELIAS<br />

MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />

JULIA KLEITER Sopran<br />

BERNARDA FINK Mezzosopran<br />

MICHAEL SCHADE Tenor<br />

THOMAS QUASTHOFF Bassbariton<br />

SWEDISH RADIO CHOIR<br />

DANIEL HARDING Dirigent<br />

F. Mendelssohn Bartholdy: »Elias«, Oratorium in zwei Teilen nach Worten des<br />

Alten Testaments für Soli, Chor und Orchester op. 70<br />

24<br />

08<br />

22|23


FASZINATION ÜBER UND<br />

UNTER DEN WOLKEN<br />

Die WIKING Helikopter Service GmbH feiert im August 2010 Geburtstag.<br />

Mit über 90.000 unfallfreien Flugstunden und über 40.000 Seelotsenversetzungen<br />

steht WIKING seit 35 Jahren <strong>als</strong> verlässlicher Partner bereit.<br />

Wir freuen uns sehr über unser neues Engagement beim <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong>, das wir im Jubiläums-August mit »Tango zum Abheben« in<br />

unserem Hangar willkommen heißen.<br />

Ursprünglich <strong>als</strong> reine Unterstützung für den Seelotsenversatz gegründet,<br />

sind die Haupteinsatzbereiche heute außerdem Personen- und<br />

Materialtransport zu Offshore-Windparks und Bohr- und Forschungsplattformen.<br />

Dem Deutschen Havariekommando in Cuxhaven dient WIKING <strong>als</strong> luftgestützte<br />

Komponente bei Rettungseinsätzen auf See. Zusammen<br />

mit der ARGE Küstenschutz gewährleistet WIKING Schutz entlang der<br />

deutschen Küste bei Schiffshavarien.<br />

Außerdem unterstützt WIKING die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR) bei ihren weltweiten Forschungsfl ügen.<br />

Darüber hinaus betreibt WIKING VIP-Hubschrauber auf Megayachten<br />

und trainiert Personal für den Windeneinsatz.<br />

Der Instandhaltungsbetrieb, der ebenfalls seit 35 Jahren besteht, führt<br />

neben der eigenen auch die Instandhaltung der Hubschrauber unserer<br />

nationalen und internationalen Kunden durch.<br />

BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />

wurde 1993 von dem<br />

Saxofonisten Frank<br />

Vaganée gegründet.<br />

Die 16-köpfige Bigband<br />

hat seitdem mit<br />

einer Vielzahl stilistisch<br />

höchst unterschiedlicherKomponisten<br />

und Arrangeure zusammengearbeitet, darunter Maria<br />

Schneider, die mit ihrer eigenen Bigband neue Maßstäbe gesetzt<br />

hat, Jazz-Avantgardist Dave Liebman oder der eher klassisch<br />

ausgerichtete Kenny Werner. Daneben hat das Brussels Jazz<br />

Orchestra mit einer Reihe von Gastsolisten von Philip Catherine<br />

über McCoy Tyner bis zu Toots Thielemanns Aufnahmen<br />

gemacht – und ebenso mit Richard Galliano. Bisher sind elf<br />

CDs des BJO erschienen.<br />

RICHARD GALLIANO<br />

wurde 1950 in Cannes geboren.<br />

Schon <strong>als</strong> Vierjähriger begann er<br />

sich für das Akkordeon zu interessieren,<br />

erhielt später Unterricht<br />

am Konservatorium von<br />

Nizza, wo er neben dem Akkordeon<br />

auch Posaune studierte.<br />

Als Teenager betrat er die Welt<br />

des Jazz, doch mit dem Umzug nach Paris in den frühen 70er<br />

Jahren begann für Galliano zunächst eine Zeit <strong>als</strong> Chansonbegleiter<br />

von Größen wie Barbara, Juliette Gréco und Charles<br />

Aznavour. In den 80er Jahren konzentrierte er sich mehr und<br />

mehr auf den Jazz, spielte dabei mit Musikern wie Chet Baker,<br />

Toots Thielemanns und Ron Carter. Als Richard Galliano 1991 mit<br />

renommierten Begleitern wie Aldo Romano, Philip Catherine und<br />

Pierre Michelot sein stilbildendes Album »New Musette« aufnahm,<br />

war er längst ein weltweit gefragter Spezialist auf dem<br />

Akkordeon. Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />

TANGO,<br />

MUSETTEWALZER<br />

UND VIEL<br />

Über viele Jahrzehnte wurde das Akkordeon in<br />

Jazzlexika nicht einmal in der Rubrik der so genannten<br />

»miscellaneous instruments«, <strong>als</strong>o der<br />

Kategorie für verschiedenartige, nicht gerade für<br />

den Jazz typischen Instrumente, aufgeführt, weil<br />

das Akkordeon im Jazz – bis auf wenige Ausnahmen<br />

– schlicht nicht vorkam.<br />

Das hat sich in den vergangenen 25 Jahren gründlich<br />

geändert, und einer der Vorreiter für die Emanzipation<br />

des Instruments im Jazz ist der französische<br />

Akkordeon-Virtuose Richard Galliano. Dabei stellt sich<br />

allerdings durchaus die Frage, ob Galliano überhaupt<br />

ein Jazzmusiker im engeren Sinne ist, denn im Laufe<br />

seiner Karriere hat er sich nicht nur für Jazz interessiert,<br />

sondern sich vielmehr seinen eigenen musikalischen<br />

Kosmos geschaffen, in dem Jazz ebenso<br />

seinen Platz findet wie argentinischer Tango oder<br />

französische Musettewalzer.<br />

Kein Geringerer <strong>als</strong> »Tango Nuevo«-Erfinder Astor<br />

Piazzolla, dessen neuartigen, mit Jazz durchaus<br />

liebäugelnden Tango Galliano früh spielte, wurde<br />

dabei zu einem entscheidenden Ratgeber für den<br />

Franzosen, der seit seiner Kindheit Akkordeon spielt.<br />

Piazzolla nämlich regte zu Beginn der neunziger<br />

Jahre Galliano dazu an, die Musette einer ähnlichen<br />

Verjüngungskur zu unterziehen, wie Piazzolla es mit<br />

dem Tango getan hatte. So konzentrierte sich Richard<br />

Galliano einige Zeit auf die Konzeption einer »New<br />

Musette«, wie denn auch sein Album aus dem Jahr<br />

1991 heißt. Ähnlich wie beim »Tango Nuevo« verbin-<br />

JAZZ<br />

den sich auch bei der »New Musette« gewisse Strukturelemente des Jazz mit<br />

den traditionellen, ohnehin beschwingten französischen Walzermelodien.<br />

Aber die Interessen Gallianos reichen noch erheblich weiter. Mit seinem Tangaria<br />

Quartet kümmert er sich um lateinamerikanische Rhythmen, die nicht notwendig<br />

im Tangotakt daherkommen, und auch um Elemente der Barockmusik.<br />

Gelegentlich jammt Galliano auch mit klanglich verwandten Instrumenten wie<br />

der chinesischen Mundorgel Sheng, oder aber er spielt Bach-Werke in eigenen<br />

Bearbeitungen auf dem Akkordeon, wie auf seiner jüngsten CD zu hören ist. Auch<br />

bei seinem Auftritt im Rahmen des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> mit dem Brussels Jazz<br />

Orchestra wird es nicht allein, wie es der Titel »Tango zum Abheben« verspricht,<br />

um Tango in Bearbeitungen für Akkordeon und Bigband gehen. Das im vorigen<br />

Jahr aufgenommene Album »Ten Years Ago«, das im Zentrum des Abends steht,<br />

enthält nämlich keineswegs nur Stücke im Zeichen des »Tango Nuevo«, sondern<br />

auch lupenreine Jazztitel, bei denen Richard Galliano seine hohe Virtuosität eindringlich<br />

vorführt und ideal vom Brussels Jazz Orchestra begleitet und in Szene<br />

gesetzt wird.<br />

präsentiert von<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />

Hangar WIKING Helikopter Service,<br />

JadeWeserAirport Wilhelmshaven-Mariensiel<br />

TANGO ZUM ABHEBEN<br />

BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />

RICHARD GALLIANO Akkordeon<br />

»Ten years ago«: Werke und Arrangements von R. Galliano<br />

Christian Emigholz<br />

24<br />

08<br />

24|25


MISSA<br />

SOLEMNIS<br />

FEIERLICHE MESSE<br />

IN GROSSER BESETZUNG<br />

»Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen«,<br />

schrieb Ludwig van Beethoven über das Kyrie seiner<br />

zwischen 1819 und 1823 entstandenen, 1824<br />

in Petersburg <strong>als</strong> »Oratorium« uraufgeführten<br />

»Missa Solemnis«, die er selbst für sein größtes<br />

Werk hielt. Die Lebensideale Beethovens, der von<br />

1770 bis 1827 lebte, waren die der französischen<br />

Revolution mit ihren Postulaten »Freiheit, Gleichheit,<br />

Brüderlichkeit«. Und für die Kunst formulierte<br />

er: »...allein Freiheit, Weitergehen ist in der ganzen<br />

Kunstwelt wie in der ganzen großen Schöpfung<br />

Zweck...«.<br />

Man nennt die »Missa Solemnis« und die Neunte<br />

Sinfonie – ebenfalls 1824 uraufgeführt – auch<br />

Schwesternwerke. In der Sinfonie wurde erstmalig<br />

die menschliche Stimme in eine genuin instrumentale<br />

Gattung einbezogen, in der Messe bestand das<br />

Problem, die katholische Liturgie mit ihren traditionell<br />

rhetorisch-musikalischen Figuren zu einer<br />

subjektiven Tonsprache zu führen: Denn Beethoven,<br />

zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahren<br />

ertaubt, wollte »bei Singenden und Zuhörenden religiöse<br />

Gefühle erwecken und dauerhaft machen«.<br />

Zwar lässt er mit den Kriegseinbrüchen im fünfteiligen<br />

Schluss »Dona nobis pacem« des »Agnus Dei«<br />

sozusagen die Welt (die Bedrohung durch die Napoleonischen<br />

Kriege) hinein, indem er in die Partitur<br />

schreibt: »Bitte um äußeren Frieden« und »Bitte um<br />

inneren Frieden«, lässt den Tenor »ängstlich« stottern,<br />

doch verortet er sich mit archaisch wirkenden<br />

Additionen wie Fugen besonders in der Tradition des<br />

Messtextes – man weiß, dass er Kirchenmusiktraditionen<br />

und -theorien vor der Komposition ausführlich<br />

studierte. Dass er die barocken Affekte und Figuren<br />

ins Gigantische wendet und damit eine Sprache erreicht,<br />

die »direkt unter die Haut geht« (Nikolaus<br />

Harnoncourt), macht die Einzigartigkeit des Werkes<br />

aus: »Menschliche Selbstverstrickung und Hoffnungsgläubigkeit<br />

fallen hier zusammen wie in keinem<br />

anderen musikalischen Werk: Beethovens ›Missa Solemnis‹<br />

ist der Ausdruck menschlicher Immanenz wie<br />

göttlicher Transzendenz« (Ulrich Schreiber).<br />

Das Fehlen der berühmten motivisch-thematischen<br />

Arbeit aus den Sinfonien, Streichquartetten und Sonaten,<br />

der Verzicht auf »symphonisches Gelingen«<br />

hat Theodor W. Adorno veranlasst, einen Aufsatz mit<br />

dem Titel »Verfremdetes Hauptwerk« zu schreiben.<br />

Ute Schalz-Laurenze<br />

ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />

COLLEGIUM VOCALE GENT<br />

Das Orchestre des Champs-Élysées, gegründet 1991 auf<br />

gemeinsames Betreiben von Alain Durel, Direktor des Théâtre<br />

des Champs-Élysées, und Philippe Herreweghe, widmet sich<br />

der historischen Aufführungspraxis klassischer und romantischer<br />

Werke aus der Zeit zwischen dem 18. und dem frühen<br />

20. Jahrhundert. Das Orchester begeistert nicht nur innerhalb<br />

Frankreichs und Europas, sondern ebenso in Japan, Korea,<br />

China oder Australien.<br />

Als eines der ersten Vokalensembles konzentrierte sich das 1970 von Philippe Herreweghe gegründete<br />

Collegium Vocale Gent auf die historische Aufführungspraxis und erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen.<br />

Längst wird der Chor in die bedeutendsten internationalen Konzertsäle eingeladen.<br />

Um sein ungewöhnlich breites Repertoire auch für große Projekte realisieren zu können, kooperiert<br />

das Ensemble seit 2009 mit dem in Siena ansässigen Coro dell’Accademia Chigiana.<br />

PHILIPPE HERREWEGHE<br />

präsentiert von<br />

MI 25. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Dom zu Verden<br />

MISSA SOLEMNIS<br />

ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />

SIMONE SCHNEIDER Sopran<br />

GERHILD ROMBERGER Alt<br />

BENJAMIN HULLET Tenor<br />

REINHARD HAGEN Bass<br />

COLLEGIUM VOCALE GENT<br />

CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA<br />

PHILIPPE HERREWEGHE Dirigent<br />

L. van Beethoven: »Missa Solemnis« D-Dur op. 123<br />

Nach einem Studium der Medizin studierte Philippe Herreweghe,<br />

1947 geboren, Klavier, Cembalo und Orgel. Schon im Alter von 23<br />

Jahren gründete er das Collegium Vocale Gent und nahm mit dem<br />

Ensemble an der Gesamteinspielung aller Kantaten von Johann<br />

Sebastian Bach unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt und<br />

Gustav Leonhardt teil. 1977 gründete er die aus Chor und Orchester<br />

bestehende Chapelle Royale, spezialisiert auf die französische<br />

Musik des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />

25<br />

08<br />

26|27


PHILHARMONISCHE GESELLSCHAFT BREMEN<br />

Als Kulturträger engagiert sich die Philharmonische Gesellschaft <strong>Bremen</strong><br />

ehrenamtlich seit fast 200 Jahren im Bremer Musikleben und<br />

hat maßgeblich zu dessen Entwicklung und Vielfalt beigetragen. Viele<br />

Musik liebhaber, Förderer und Firmen unterstützen <strong>als</strong> Mitglieder die<br />

Arbeit der Gesellschaft. Um in Zeiten knapper öffentlicher Kassen auch<br />

in Zukunft das Bremer Konzertleben in dieser Vielfalt, auf diesem Niveau<br />

und zu erschwinglichen Preisen halten zu können, wird es noch mehr<br />

auf eine starke Philharmonische Gesellschaft in <strong>Bremen</strong> ankommen.<br />

Mit der Philharmonischen Gesellschaft ist es möglich geworden, die<br />

historische Sauer-Orgel in der Glocke zu restaurieren. Darüber hinaus<br />

zählen Auftragskompositionen, Ur- und Erstaufführungen zu ihrem<br />

Selbstverständnis. In der Zusammenarbeit mit dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

unterstreicht die Philharmonische Gesellschaft ihr hohes Qualitätsbewusstsein.<br />

Wir freuen uns, Ihnen auch in diesem Jahr mit Janine Jansen<br />

& Friends wieder ein außergewöhnliches Konzert präsentieren zu<br />

können! Übernehmen auch Sie Verantwortung mit Ihrer Mitgliedschaft<br />

in der Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong> und fördern Sie damit<br />

deren vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben:<br />

BREMER PHILHARMONIKER<br />

Die Philharmonische Gesellschaft und der Freundeskreis der Philharmonischen<br />

Gesellschaft unterstützen <strong>als</strong> Gesellschafter und Partner aktiv<br />

die Bremer Philharmoniker.<br />

PHILHARMONISCHE KAMMERKONZERTE<br />

Die Philharmonische Gesellschaft veranstaltet jährlich eine achtteilige<br />

Kammerkonzertreihe, die mit ihren hochkarätigen Künstlern im norddeutschen<br />

Raum einmalig ist. Zwei Konzerte im Sendesaal <strong>Bremen</strong> geben<br />

darüber hinaus Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre mit Künstlern ins<br />

Gespräch zu kommen.<br />

MUSIKBILDUNG<br />

Mit der Förderung ausgewählter Musikinitiativen engagiert sich die Philharmonische<br />

Gesellschaft für die musikalische Bildung und Ausbildung von<br />

Kindern und Jugendlichen. So fördert die Philharmonische Gesellschaft<br />

die Arbeit an verschiedenen Schulzentren mit Instrumenten und anderen<br />

Materialien. Darüber hinaus verbindet die Philharmonische Gesellschaft<br />

eine Kooperation mit der Universität <strong>Bremen</strong>. Sie bietet dort u. a. ein<br />

Seminar innerhalb der General Studies an und unterstützt derzeit eine<br />

Promotionsarbeit von Katrin Bock am Fachbereich Musikwissenschaft<br />

über »Die Geschichte der Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong>. Der<br />

Wandel des öffentlichen Konzertwesens in <strong>Bremen</strong> <strong>als</strong> Beispiel einer<br />

bürgerlichen Musikkultur des 19. und 20. Jahrhunderts«. Nähere Informationen<br />

erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, im Internet<br />

unter www.philharmonische-gesellschaft-bremen.de und über die<br />

Geschäftsstelle bei Dr. Ulrich Matyl, Telefon 0421-25 75 180,<br />

matyl@philharmonische-gesellschaft-bremen.de.<br />

Das Streichquartett gilt vielen Kammermusikfreunden<br />

<strong>als</strong> die Königsgattung, bildet es doch so etwas<br />

wie die instrumentale Essenz der vier klassischen<br />

Singstimmen. Über diesem Hochamt für Puristen<br />

wird schnell vergessen, dass Streichquintett und<br />

Streichsextett klanglich eine ungleich größere Fülle<br />

an Eindrücken bieten können. Hier werden nicht<br />

einfach Stimmen verdoppelt, sondern raffi niertes<br />

Arrangement öffnet die Grenze zwischen Kammer-<br />

und Orchestermusik.<br />

Janine Jansen und ihren Freunden gelingt es, drei<br />

ganz unterschiedliche, in ihrer Bedeutung für die<br />

Musikgeschichte der Jahrhundertwende jedoch gleichermaßen<br />

bedeutsame Werke dieser Gattungen<br />

zu kombinieren. Johannes Brahms zweites Streichquintett<br />

ist ein frappantes Beispiel für einen gut<br />

JANINE JANSEN & FRIENDS<br />

Groß wurde Janine Jansen <strong>als</strong> Solistin – doch sie kann auch anders.<br />

Nach ihrem Debüt im Amsterdamer Concertgebouw 1997<br />

bedurfte es nur weniger Jahre, um aus der jungen Niederländerin<br />

eine der weltweit begehrten Violinistinnen ihrer Generation<br />

zu machen. Jansen arbeitete mit den großen Orchestern<br />

und Dirigenten der internationalen Szene zusammen, darunter<br />

Lorin Maazel, Riccardo Chailly und Sir Roger Norrington. Janine<br />

Jansen ist aber auch eine begeisterte Team-Spielerin. Sie spielt<br />

in verschiedenen kammermusikalischen Kombinationen mit<br />

Partnern wie Mischa Maisky und Jean-Yves Thibaudet und kuratiert<br />

darüber hinaus auch eigene Musikreihen, darunter im<br />

Amsterdamer Concertgebouw.<br />

Diese kooperative Art schafft Freunde. Für ihr Konzert beim<br />

<strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> hat sich Janine Jansen hervorragender internationaler<br />

Unterstützung versichern können. Alle Mitglieder<br />

dieses Sextetts auf Zeit sind Meister ihres Fachs: der russische<br />

Geiger Boris Brovtsyn, Maxim Rysanov aus der Ukraine an der<br />

Viola, Amihai Grosz, der das »Jerusalem Quartet« mitbegründete,<br />

der Cellist Torleif Thedéen aus Schweden und der Russe<br />

Boris Andrianov ebenfalls am Cello.<br />

gelaunten Komponisten, der ansonsten eher zur<br />

Schwermut tendiert. Das Werk in G-Dur, entstanden<br />

im Jahr 1891, ist in jedem seiner vier Sätze ein ausgelassenes<br />

Bekenntnis zu den sonnigen Seiten des<br />

Lebens. Besonders der erste Satz bedrängt geradezu<br />

mit seiner melodischen Kraft. Interessanterweise<br />

bestimmen zu Beginn jedoch die tiefen Streicher die<br />

Themenführung – was beweist, dass Frohsinn nicht<br />

immer in den hohen Registern daher kommen muss.<br />

Einen Kontrapunkt hierzu setzt das Streichsextett<br />

Erwin Schulhoffs, das alles andere <strong>als</strong> Optimismus<br />

verbreitet. 1920 begonnen und vier Jahre später vollendet,<br />

ist das Werk Schulhoffs ästhetische Bewältigung<br />

seiner Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg.<br />

Tief von Arnold Schönbergs Zwölftonmusik beeinfl<br />

usst, experimentierte er im Kopfsatz mit einer chro-<br />

matischen Tonleiter. Im Anklang dagegen völlig anders, mal elegisch, dann jazzig<br />

und auch neoklassizistisch, zeigen sich die weiteren Sätze. Erwin Schulhoff hat<br />

mit seinem Sextett eine stilistische Bilanz seiner Epoche geschaffen, die der in<br />

Prag geborene Komponist nicht mehr ausleben konnte; <strong>als</strong> Jude wurde er 1942<br />

im Konzentrationslager Wülzburg interniert und später ermordet.<br />

Arnold Schönberg steht mit seinem Streichsextett »Verklärte Nacht« am Wendepunkt<br />

zwischen den beiden extremen Polen Brahms und Schulhoff. 1899<br />

entstand das Werk innerhalb von nur drei Wochen und bildet auch für den Komponisten<br />

selbst eine Kehre. Es ist eine Programmmusik nach dem Gedicht des<br />

expressionistischen Dichters Georg Dehmel, die noch einmal späteste Romantik<br />

und die leicht dekadente Dissonanz des Fin de siècle miteinander zu versöhnen<br />

sucht. Die musikalische Nachdichtung der anstrengenden Liebe zwischen Mann<br />

und Frau, die auch ganz unmoralische Seiten hervorbringt, ist Arnold Schönbergs<br />

Gruß an die Konventionen seiner Zeit. Danach ging er daran, eine neue Musik zu<br />

erfi nden.<br />

KAMMERMUSIK<br />

VOMFEINSTEN<br />

DO 26. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

JANINE JANSEN & FRIENDS<br />

JANINE JANSEN Violine<br />

BORIS BROVTSYN Violine<br />

MAXIM RYSANOV Viola<br />

AMIHAI GROSZ Viola<br />

TORLEIF THEDÉEN Violoncello<br />

BORIS ANDRIANOV Violoncello<br />

E. Schulhoff: Streichsextett op. 45<br />

J. Brahms: Streichquintett Nr. 2 in G-Dur op. 111<br />

A. Schönberg: »Verklärte Nacht« op. 4 für Streichsextett<br />

Stephan Cartier<br />

26<br />

08<br />

28|29


SIKORA AG PRÄSENTIERT:<br />

SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />

Qualität, Innovationskraft und technologisches Know-how bilden das<br />

Fundament des Erfolgs der Bremer SIKORA AG seit 37 Jahren. Mit intelligenten<br />

Mess- und Regelsystemen für den Einsatz in Kabelproduktionslinien<br />

und in Rohr- und Schlauchextrusionsanlagen setzt das Unternehmen<br />

weltweit Maßstäbe. Produktschwerpunkte liegen im Bereich der<br />

berührungslosen Exzentrizitäts-, Wanddicken- und Ovalitätsmessung<br />

mittels Röntgenstrahlung sowie der optischen Durchmessermessung<br />

auf der Basis von Lasertechnologie. Mit SIKORA Mess- und Regeltechnik<br />

werden Kabel sowie Rohre und Schläuche materialeffi zient produziert.<br />

Die Materialeinsparung reduziert nicht nur Produktionskosten, sondern<br />

schont gleichzeitig die Ressource Rohöl, aus dem die Kunststoffe zur<br />

Kabelisolation beziehungsweise Rohre und Schläuche hergestellt werden.<br />

Durch den reduzierten Verbrauch an Kunststoffmaterial lassen sich im<br />

Jahr rund vier Millionen Tonnen des Rohstoffes einsparen. Das entspricht<br />

der Ladung von acht bis neun Supertankern der Extraklasse.<br />

Entwickelt und gefertigt werden die Produkte am Hauptsitz in <strong>Bremen</strong>-<br />

Mahndorf, wo heute 130 Mitarbeiter beschäftigt sind. Darüber hinaus<br />

sichern 40 Mitarbeiter in zehn internationalen Niederlassungen und<br />

mehr <strong>als</strong> 30 regionale Vertretungen eine schnelle und zuverlässige<br />

Kundenbetreuung vor Ort.<br />

Neben dem wirtschaftlichen Erfolg nimmt die SIKORA AG ihre gesellschaftliche<br />

Verantwortung sehr ernst. SIKORA unterstützt regelmäßig<br />

zahlreiche Institutionen und Veranstaltungen und ist auch in diesem<br />

Jahr fester Kooperationspartner des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />

Orchester und Solist bieten hier die Hand zum großen<br />

Gestus: Drei Werke im Geiste des ausgehenden<br />

19. Jahrhunderts stehen an, auch wenn die selten<br />

gespielte »Rosenkavalier«-Suite von Richard<br />

Strauss aus dem Jahr 1946 stammt. Doch sie weist<br />

Strauss schließlich <strong>als</strong> den späten Romantiker<br />

aus, der er Zeit seines Lebens war. Kurz nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg wendet er sich noch einmal seiner<br />

erfolgreichen Oper aus dem Jahr 1910 zu und<br />

verarbeitet sie zu einem Kaleidoskop eigenwilliger<br />

Charaktere. In der Abfolge der fünf Szenen zeigt<br />

sich Strauss <strong>als</strong> filigraner Harmoniker, der bewusst<br />

verklärt, weil die Welt, die er kannte, zerbrochen<br />

ist. Das beschwingte Finale trägt denn auch nicht<br />

ohne Ironie den Untertitel »Alles Walzer!«<br />

Frei von aller Zweideutigkeit im Amüsement ist Peter<br />

Iljitsch Tschaikowskys erstes Klavierkonzert. Auch<br />

hier gibt es ausgiebige Walzerseligkeit; der Komponist<br />

entführt in die großbürgerlichen Salons und<br />

lässt sie von seinen großen musikalischen Vorbildern<br />

erleuchten. Der »Westler« Tschaikowsky bekennt sich<br />

unüberhörbar zu Franz Liszt und Robert Schumann.<br />

In deren Tradition gibt er dem Solisten allen Raum, den<br />

dieser braucht, um zu brillieren. Allein der erste Satz<br />

bietet gleich zwei Kadenzen zum ungehemmten Virtuosentum.<br />

Das erste seiner drei Klavierkonzerte bleibt<br />

Tschaikowskys Meisterstück dieser Gattung und wurde<br />

zu einer ästhetischen Signatur des Fin de siècle.<br />

Auf der Zielgeraden dieses Jahrhunderts, im Juni<br />

1899, wurden auch Edward Elgars »Enigma-Variationen«<br />

in London uraufgeführt und machten den<br />

Komponisten international bekannt. Durch 14 Variationen<br />

schickt Elgar ein Thema, das er eines Abends<br />

im Kopf und auf den Lippen hatte, <strong>als</strong> ihn seine Frau<br />

Alice dazu drängte, es aufzuschreiben. Elgar, der neben<br />

Frederick Delius und Ralph Vaughan Williams einflussreichste<br />

Komponist Englands zwischen Spätromantik<br />

und Moderne, nutzte seinen genialen Einfall,<br />

um in den Umarbeitungen Menschen seiner Umgebung<br />

musikalisch zu skizzieren. »Enigma« – das<br />

Geheimnis, wer sich hinter den einzelnen Variationen<br />

verbirgt – ist mittlerweile natürlich geklärt. Die handwerkliche<br />

Kunst, mit der Elgar es schafft, sein Thema<br />

immer wieder anders zu gestalten und doch erkennbar<br />

zu halten, bleibt indes ein Rätsel seiner Kunst.<br />

Stephan Cartier<br />

BEHZOD ABDURAIMOV<br />

Im selben Jahr, <strong>als</strong> Vladimir<br />

Ashkenazy das Sydney Symphony<br />

Orchestra <strong>als</strong> leitender<br />

Direktor übernahm, gewann<br />

der 1980 in Taschkent geborene<br />

Behzod Abduraimov die<br />

London International Piano Competition und schaffte damit<br />

den Durchbuch. Mit fünf Jahren hatte Abduraimov seinen ersten<br />

Klavierunterricht erhalten; schon drei Jahre später stand<br />

er mit dem National Symphony Orchestra of Usbekistan auf<br />

der Bühne. Vor allem in den USA, wo Behzod Abduraimov an der<br />

Park University of Kansas studiert, zählt er zu den gefragten<br />

Nachwuchs-Pianisten.<br />

SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />

Es macht sich rar auf europäischen Konzertbühnen; doch jedes<br />

Mal, wenn Australiens wichtigstes Orchester, das Sydney<br />

Symphony Orchestra, einen Abstecher in die Alte Welt unternimmt,<br />

sind Publikum und Kritiker begeistert. In den 90er<br />

Jahren profi lierte sich das Ensemble durch Interpretationen<br />

von Wagner-Opern und Gustav Mahlers Sinfonien <strong>als</strong> hervorragendes<br />

Ensemble für die europäische Musik des 19. Jahrhunderts.<br />

Seit 2009 ist Vladimir Ashkenazy Principal Director des<br />

Orchesters.<br />

VLADIMIR ASHKENAZY<br />

Wie nur wenige Solisten hat es der Pianist Vladimir<br />

Ashkenazy geschafft, sich auch <strong>als</strong> Dirigent an der<br />

Weltspitze zu etablieren. Im heutigen Nischni Nowgorod<br />

geboren, gehörte der 73-jährige Ashkenazy<br />

seit den 60er und 70er Jahren zu den führenden<br />

Pianisten seiner Generation. 1978 entschied er sich<br />

dann, die Tasten mit dem Taktstock zu tauschen und wirkte nun vorwiegend <strong>als</strong> Dirigent. Das<br />

Royal Philharmonic Orchestra, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Tschechische<br />

Philharmonie sowie seit 2009 das Sydney Symphony Orchestra gehören zu den Klangkörpern,<br />

die Ashkenazy prägte.<br />

BESUCH<br />

AUS<br />

DOWN UNDER<br />

SA 28. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />

BEHZOD ABDURAIMOV Klavier<br />

VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent<br />

R. Strauss: »Rosenkavalier«-Suite<br />

P. I. Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23<br />

E. Elgar: »Enigma-Variationen« über ein Originalthema op. 36<br />

28<br />

08<br />

30|31


DIE BERENBERG BANK<br />

PRÄSENTIERT<br />

PHILIPPE JAROUSSKY<br />

Deutschlands älteste Privatbank zählt zu den führenden Bankhäusern<br />

im deutschsprachigen Raum. Sie wird von persönlich haftenden<br />

Gesellschaftern geführt und setzt damit die Tradition eines hanseatischen<br />

Familienunternehmens fort.<br />

1590 gründeten die Brüder Hans und Paul Berenberg ihre Firma in<br />

Hamburg. War das Unternehmen ursprünglich im Tuchhandel tätig,<br />

übernahmen die Kaufl eute in Ermangelung eines funktionierenden<br />

Bankensystems bald selbst die Finanzierung der Warengeschäfte. Sie<br />

gewährten ihren Kunden Kredite und bevorschussten die Sendungen<br />

ihrer Lieferanten. So erfolgte der Wandel vom Kaufmann zum Bankier.<br />

Heute ist die Berenberg Bank eine der angesehensten Bankadressen<br />

Deutschlands. Sie verwaltet über 22 Mrd. Euro für private und institutionelle<br />

Investoren und ist in den vier Geschäftsfeldern Private Banking,<br />

Investment Banking, institutionelles Asset Management und Commercial<br />

Banking tätig. Die Werte, die die über 900 Mitarbeiter an neun<br />

Standorten in Deutschland und sieben Niederlassungen im Ausland<br />

leben, gelten heute genauso wie vor 400 Jahren: persönliches Engagement,<br />

Verlässlichkeit und Verantwortung.<br />

Die Berenberg Bank ist seit über zehn Jahren mit einer Niederlassung<br />

in <strong>Bremen</strong> vertreten. Wir freuen uns deshalb sehr, in diesem Jahr einen<br />

besonderen Gast des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> präsentieren zu dürfen:<br />

Genießen Sie mit uns den französischen Countertenor Philippe Jaroussky<br />

mit Werken von Claudio Monteverdi!<br />

TEATRO<br />

D’AMORE<br />

PHILIPPE JAROUSSKY<br />

Fast wäre aus Philippe Jaroussky<br />

ein Violinist oder Pianist<br />

geworden. Das Talent hätte er<br />

auch hierzu gehabt. Doch dann<br />

erkannten er selbst und die<br />

Professoren seine phänomenale<br />

Stimme für die höchsten<br />

Lagen. Neben Andreas Scholl zählt Philippe Jaroussky seit<br />

seinem internationalen Durchbruch im Jahr 2004 zu den gefragten<br />

Countertenören Europas.<br />

NURIA RIAL<br />

Die katalanische Sopranistin<br />

Nuria Rial, 1975 in der Nähe<br />

Barcelonas geboren, zählt zu<br />

den großen Sängerinnen der<br />

jungen Garde, die sich der Alten<br />

Musik widmet. Sie sang<br />

an großen Häusern wie der<br />

Berliner Staatsoper Unter den Linden oder dem Théâtre des<br />

Champs-Élysées in Paris. Nuria Rial hat viele CDs mit Werken<br />

der Spätrenaissance und des Barock eingespielt.<br />

CHRISTINA PLUHAR<br />

Die Österreicherin Christina<br />

Pluhar zählt nicht nur in ihrer<br />

Heimat Österreich zu den<br />

besten Interpretinnen in der<br />

Alte-Musik-Szene für Laute und<br />

Harfe. 1965 in Graz geboren,<br />

reist sie heute <strong>als</strong> Solistin und<br />

gefragte Continuo-Spielerin durch die Welt. Nach Studien in Den<br />

Haag und Basel lebt sie überwiegend in Paris. Sie ist aber auch<br />

ihrer Heimatstadt treu geblieben, an deren Universität sie<br />

Meisterkurse führt.<br />

L’ARPEGGIATA<br />

Christina Pluhar prägte die wohl charmanteste Beschreibung<br />

des Ensembles: »Ein Cocktail mit viel Charakter« sei<br />

L’Arpeggiata. Und sie muss es wissen, denn sie ist die »Chefmixerin«.<br />

Im Jahr 2000 fand L’Arpeggiata sich zum ersten<br />

Konzert zusammen. Die Musiker der Gruppe kommen aus ganz<br />

Europa, Heimat von L’Arpeggiata ist jedoch Frankreich. Im Zentrum<br />

steht das Interesse an der französischen, italienischen<br />

und neapolitanischen Musik des 17. Jahrhunderts.<br />

Kaum etwas im Konzertsaal ist so schwierig, wie das Revolutionäre einer<br />

Musik deutlich zu machen, die für uns nach rund 350 Jahren doch eigentlich<br />

vertraut klingt. Die Musik Claudio Monteverdis ist solch ein besonders heikler<br />

Fall, bei dem die Interpretation nur sehr schwer vermitteln kann, welch völlig<br />

neue Wege er in seiner Komposition ging. Hierzu gehörten die Erfindung klanglicher<br />

Effekte wie die des Pizzikato oder des Tremolo ebenso wie ein ganz neues<br />

Verständnis der Harmonik und der Instrumentation größerer Ensembles.<br />

L’Arpeggiata bieten mit ihrem Bekenntnis zur Improvisation die beste Voraussetzung<br />

dafür, um diese Modernität erkennbar zu halten. Hier zeigt sich der<br />

1567 in Cremona geborene Monteverdi <strong>als</strong> eine der wichtigsten Gestalten der<br />

europäischen Musikszene im Umbruch von der Renaissance zum Barock.<br />

Im Mittelpunkt des Programms von L’Arpeggiata steht das Vokalwerk Claudio Monteverdis.<br />

Mit »Orfeo« schrieb er 1607 nicht nur eine der ersten Opern der Musikgeschichte,<br />

die diesen Namen verdient, sondern auch seine vielen Madrigale und<br />

Messen bestimmten seine Zeit stilistisch. Das Programm mischt viele Aspekte<br />

aus Monteverdis Schaffen. Hier ist die Arie »Adagati, Poppea« aus seiner Oper<br />

»L’incoronazione di Poppea« ebenso vertreten wie das volksliedhafte, anonym<br />

überlieferte »Ohime, ch’io cado«, das Monteverdi kunstvoll setzte.<br />

Für Christina Pluhar gibt es viele Gründe, seine Musik zu hören: »Am meisten zu<br />

bewundern an Monteverdi ist die enorme Vielfalt an Kompositionstechniken, die<br />

er meisterhaft beherrscht und ineinander webt. Die Modernität, die sich wie ein<br />

roter Faden durch seine Stücke zieht und seine Musik bis ins 21. Jahrhundert zeitlos<br />

erscheinen lässt, spricht für sich selbst.« Auch wenn Monteverdi oft aneckte<br />

und ihn seine Unkonventionalität so manche Chance auf eine bessere Anstellung<br />

kostete, bevor er an der Markuskirche in Venedig eine einflussreiche Stellung erhielt,<br />

so wirkte er doch stilbildend auf Zeitgenossen und die nachfolgende Generation.<br />

Das Programm, das L’Arpeggiata kreieren, macht dies in seinem zweiten<br />

Teil deutlich. Hier sind mit Komponisten wie Giovanni Legrenzi, Domenico Maria<br />

Melli, Andrea Falconiero und Orazio Michi Tonsetzer im zeitlichen Umfeld Monteverdis<br />

vereint, die dessen Auffassung einer neuen, gefühlsbetonten Musik sowohl<br />

im Vokalen wie Instrumentalen lebendig hielten. Besonders interessant ist<br />

die Wiederentdeckung Barbara Strozzis, die – für ihre Zeit <strong>als</strong> Komponistin ohnehin<br />

ungewöhnlich genug! – gegen die Regeln des harmonischen Liedsatzes<br />

schrieb, wenn es die Dramatik des Textes erforderte. Ihre Musik suchte, wie die<br />

Monteverdis, ihren Weg zum Hörer gegen alle Gelehrsamkeit: Ein echtes »Teatro<br />

d’amore«.<br />

SO 29. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

TEATRO D’AMORE<br />

NURIA RIAL Sopran<br />

PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor<br />

ENSEMBLE L’ARPEGGIATA<br />

CHRISTINA PLUHAR Leitung<br />

»Teatro d’amore«: Werke von C. Monteverdi, B. Strozzi, T. Merula u. a.<br />

Stephan Cartier<br />

29<br />

08<br />

32|33


Wenn Joseph Haydn gemeinhin <strong>als</strong> der »Vater des Streichquartetts« bezeichnet<br />

wird, so bezieht sich diese Bezeichnung weniger darauf, dass er diese Gattung<br />

erfunden hätte – das hat er nicht –, sondern vielmehr darauf, dass Haydn<br />

mit seinen Quartetten eine Gattung mit enormen musikalischen Ansprüchen in<br />

die Sphäre bürgerlichen Musizierens trug. Über 50 Jahre war das Streichquartett<br />

ein fester Bestandteil seines kompositorischen Schaffens. Es avancierte<br />

zum wahrhaft »klassischen« Vorbild, zum Vorbild konzentriertester und – auf<br />

Grund der vier gleichberechtigten Stimmen – handwerklich anspruchsvollster<br />

Kompositionstechnik, und das gilt bis heute.<br />

Höchste Bewunderung zollte man Haydn dafür, wie er seine Gattung dabei stets<br />

weiterentwickelte, ja wie er auch vor Anpassungen an äußere Gegebenheiten nicht<br />

zurückschreckte, ohne je seinen Qualitätsmaßstab aufzugeben. Beispielhaft dafür<br />

sind die sechs dem Grafen Anton Apponyi gewidmeten, eine Einheit bildenden<br />

Quartette op. 71 und 74. In der Zeit nach dem ersten großen Londoner Erfolg entstanden,<br />

wagt es Haydn hier, das Streichquartett aus der Spezialisten-Ecke in den<br />

großen Konzertsaal zu tragen und es demonstrativ der repräsentativen Sinfonie<br />

an die Seite zu stellen. Mit ganz neuen klanglichen Wirkungen, überraschenden<br />

harmonischen Weitungen und sogar konzertant-virtuosen Violineinlagen vermochte<br />

er auch den »Nicht-Kenner« unmittelbar in seinen Bann zu ziehen. Der<br />

»kennerhaften« und »akademischen« Kammermusik – insbesondere der deutschen<br />

– stand der Patriot Claude Debussy von vornherein skeptisch gegenüber,<br />

wie überhaupt Kammermusik im Frankreich des 19. Jahrhundert wenig gepflegt<br />

wurde. Debussys Musik, die später missverständlich <strong>als</strong> »impressionistisch« bezeichnet<br />

wurde, will das Gegenteil. Sie ist Ausdruck eines neuen Freiheitsbedürfnisses,<br />

fern von Hierarchien, fern eines überkommenen Vokabulars, und will sich<br />

ganz der Unmittelbarkeit und Flüchtigkeit des musikalischen Augenblicks hingeben.<br />

Dennoch ist es ausgerechnet ein Streichquartett, das <strong>als</strong> eines der Schlüsselwerke<br />

Debussys gilt, in denen er zu seinem unverwechselbaren und unnachahmbaren<br />

Stil fand. Freilich, es sollte sein einziges Streichquartett bleiben – und<br />

übrigens seine einzige Komposition, die mit einer (altmodischen?) Opus-Zahl<br />

versehen wurde! In seiner Ausdehnung und der viersätzigen Anlage folgt Debussy<br />

brav dem tradierten Formschema, doch im Inneren atmet eine wahrhaft neue Musik,<br />

wenn fremdartige Akkorde, Rhythmen und Akkordverbindungen aufleuchten<br />

und Melodielinien wie »über einen luxuriösen kunstvoll gemusterten Teppich von<br />

wundersamer Farbigkeit« (Paul Dukas) schreiten.<br />

QUATUOR EBÈNE<br />

Ulrich Matyl<br />

Keine Frage, die vier smarten Franzosen bilden die derzeit vielseitigste Boygroup der internationalen<br />

Streichquartettszene: Kaum ein anderes Ensemble vermag so souverän und lustvoll<br />

zwischen den Stilen hin und her zu wechseln wie das Quatuor Ebène. Von Haydn über Debussy<br />

bis zum Jazz vermögen die Allroundmusiker innerhalb eines Konzertes umzuschalten. Das mag<br />

verdächtig klingen, doch wer sie erlebt hat, weiß: Was sie anpacken, das packen sie richtig an.<br />

Mit ihrem feurigen Zugang zur Tradition gelingt es den vier Franzosen, auch jüngere Hörer zu<br />

fesseln und für das Streichquartett zu begeistern. Ihr Spiel ist so überzeugend und charismatisch,<br />

dass man sich dem Zauber der Meisterwerke kaum entziehen kann. Auch deshalb hat das<br />

Quatuor Ebène eine so schnelle und steile Karriere gemacht: Nach Studien beim Ysaÿe Quartett<br />

in Paris sowie bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág, sorgte das 1999 gegründete<br />

Ensemble 2004 beim ARD-Musikwettbewerb für Furore, <strong>als</strong> es gleich mehrere Preise abräumte<br />

zu einer ganzen Reihe weiterer Auszeichnungen von renommierten Stiftungen und Festiv<strong>als</strong>.<br />

präsentiert von<br />

KLASSISCH<br />

VISIONÄR<br />

MO 30. AUG I 18.30 UHR I 22 EUR (ERM. 19 EUR)<br />

Jagdschloss Clemenswerth, Sögel<br />

KLASSISCH VISIONÄR<br />

QUATUOR EBÈNE:<br />

PIERRE COLOMBET Violine GABRIEL LE MAGADURE Violine<br />

MATHIEU HERZOG Viola RAPHAËL MERLIN Cello<br />

J. Haydn: Streichkonzert C-Dur op. 74/1 Hob. III:72<br />

C. Debussy: Streichquartett g-Moll op. 10<br />

30<br />

08<br />

34|35


FIDES – 90 JAHRE IN BREMEN<br />

VON ADAGIO BIS DISAGIO<br />

In der Welt der Musik ist es wie in der Wirtschaftswelt: Man sollte die<br />

gesamte Klaviatur beherrschen. Wir begleiten unsere Mandanten<br />

seit über 90 Jahren umfassend bei der Ausgestaltung und Optimierung<br />

ihrer geschäftlichen Möglichkeiten. Und manchmal auch<br />

zu einem Konzert. Denn Erfahrung ist dann wertvoll, wenn man sie<br />

gemeinsam teilt.<br />

Wir glauben, dass Wirtschaft und Kultur jeweils auf ihre Weise die<br />

Lebensqualität einer Region beeinflussen. Daher fühlen wir uns <strong>als</strong><br />

Partner der Wirtschaft auch der Kunst und Kultur besonders verpflichtet<br />

– so auch <strong>als</strong> langjähriger Sponsor dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />

Wir freuen uns auf ein exzellentes Konzert mit den Bremer Philharmonikern<br />

und ihrem Dirigenten Markus Poschner.<br />

www.fides-treuhand.de<br />

VERDIS<br />

»SCHÖNSTE<br />

OPER«<br />

DAS REQUIEM<br />

STATE CHOIR LATVIJA<br />

Der State Choir Latvija ist ein 1942 gegründeter lettischer Kon-<br />

zertchor, der heute unter der Leitung von Maris Sirmais von zahl-<br />

reichen Orchesterdirigenten zur Aufführung der großen oratorischen<br />

Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert angefragt<br />

wird. 2007 sang der Chor beim <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> das »Russian<br />

Requiem« der russischen Komponistin Lera Auerbach.<br />

MARKUS POSCHNER<br />

Markus Poschner ist 1971 geboren<br />

und gewann mit dem deutschen<br />

Dirigentenpreis 2004<br />

den wichtigsten internationalen<br />

Dirigentenpreis. Poschners<br />

Interesse am musikalischen<br />

Repertoire ist außerordentlich<br />

vielseitig, er ist hervorragender<br />

Jazz-Pianist und erarbeitet heute häufig grenzüberschreitende<br />

Programme. Seine überzeugenden Schwerpunkte reichen von<br />

Mozart bis zur klassischen Moderne.<br />

»Der allgewaltige Verderber des italienischen<br />

Kunstgeschmacks«, meinte der große Dirigent<br />

Hans von Bülow über Giuseppe Verdi und »seine<br />

neueste Oper im Kirchengewande« urteilen zu müssen.<br />

Die 1874 uraufgeführte »Messa da Requiem«<br />

war gemeint. 1892 schrieb Bülow einen peinlich<br />

unterwürfigen Entschuldigungsbrief, er habe sich<br />

im Zustand »geistiger Verwirrung« befunden, habe<br />

nun den »Grad der Erkenntnis« erlangt und das Requiem<br />

rühre ihn zu Tränen.<br />

Auch in positive Besprechungen – und die waren<br />

in der Mehrzahl – floss die Beurteilung des »Italienischen«<br />

ein, wenn zum Beispiel Eduard Hanslick<br />

1875 schreibt: »Was uns in Verdis Reqiem zu leidenschaftlich,<br />

zu sinnlich erscheinen mag, ist eben<br />

aus der Gefühlswelt seines Volkes empfunden, und<br />

der Italiener hat doch ein gutes Recht, zu fragen, ob<br />

er denn mit dem lieben Gott nicht italienisch reden<br />

BREMER PHILHARMONIKER<br />

Die Bremer Philharmoniker wurden 1825 gegründet und verhalfen<br />

1855 Johannes Brahms zu seinem ersten öffentlichen Auftritt<br />

<strong>als</strong> Pianist. Die Uraufführung des »Deutschen Requiems« 1868<br />

spielte das Orchester ebenfalls. Heute spielen die Musiker <strong>als</strong><br />

GmbH mit 26% verantwortlicher Eigenbeteiligung der Musiker<br />

und Musikerinnen rund 175 Opernvorstellungen im Jahr, weiter<br />

24 Philharmonische Konzerte und darüber hinaus zahlreiche<br />

Sonder-, Familien- und Kammerkonzerte.<br />

dürfe?« Das bezog sich auf den kompositorischen Stil, nicht auf den Text, der<br />

auch bei Verdi lateinisch gesungen wird.<br />

Zwar hatte sich Verdi 1869 an einer Gemeinschaftskomposition einer Totenmesse<br />

für Gioacchino Rossini beteiligt, wollte aber keine ganze Messe komponieren:<br />

»Totenmessen gibt es viele, viele, viele... es ist sinnlos, noch eine hinzuzufügen«.<br />

Doch dann starb der von Verdi verehrte Dichter Alessandro Manzoni und er entschloss<br />

sich zur Komposition. Die Errungenschaften seines Opernstiles flossen<br />

hier ein: das ist die zunehmende Psychologisierung der Musik durch eine immer<br />

stärkere Differenzierungsfähigkeit in der Stimme und in der Instrumentation. Damit<br />

überführt er die im Text enthaltenen Affekte in die Konkretheit menschlicher<br />

Existenz: Das ist es, was <strong>als</strong> »dramatisch« oder »theatralisch« empfunden<br />

wurde. Der liturgischen Starre wird feinster musikalischer Realismus entgegengesetzt.<br />

Der unglaublich erfolgreichen Uraufführung in Mailand folgten in den europäischen<br />

Großstädten zahlreiche Aufführungen und Verdi sagte: »Mir scheint,<br />

ich bin nun eine ernst zu nehmende Persönlichkeit geworden und nicht mehr der<br />

Bajazzo, der auf die große Pauke haut und ›Hereinspaziert, meine Herrschaften‹<br />

schreit!«<br />

DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

Ute Schalz-Laurenze<br />

VERDIS REQUIEM<br />

BREMER PHILHARMONIKER<br />

OLGA MYKYTENKO Sopran MARINA PRUDENSKAJA Mezzosopran<br />

FERNANDO PORTARI Tenor ILDEBRANDO D’ARCANGELO Bass<br />

STATE CHOIR LATVIJA<br />

MARKUS POSCHNER Dirigent<br />

G. Verdi: »Messa da Requiem«<br />

31<br />

08<br />

36|37 32|33


MUSIKFEST SURPRISE:<br />

LASSEN SIE SICH ÜBERRASCHEN!<br />

So frisch wie das neue MUSIKFEST SURPRISE präsentiert sich auch<br />

die Oldenburgische Landesbank AG (OLB). Mit über 170 Filialen im<br />

Nordwesten bieten wir <strong>als</strong> größte private Regionalbank Deutschlands<br />

kompetente Beratung rund um das Thema Finanzen – und das<br />

jetzt auch in <strong>Bremen</strong>. Mit der neuen Niederlassung wird die positive<br />

Entwicklung der OLB bestätigt und das hohe Ansehen in der Region<br />

weiter gestärkt.<br />

Bereits zum 21. Mal dürfen sich Bremer und auswärtige Gäste auf das<br />

<strong>Musikfest</strong> freuen. Mit unserer Förderung möchten wir die Bedeutung<br />

des Festes für die Region <strong>Bremen</strong> unterstreichen und einen Beitrag<br />

zur kulturellen Entwicklung der Stadt leisten. In diesem Jahr unterstützen<br />

wir die Reihe MUSIKFEST SURPRISE, die mit einem innovativen<br />

Konzept den herkömmlichen Charakter klassischer Konzerte neu entdeckt.<br />

Darüber hinaus verbindet die Reihe Musik aus vergangenen<br />

Epochen mit aktuellen Klängen und Einflüssen anderer Kulturen.<br />

Lernen Sie mit uns in MUSIKFEST SURPRISE I »The Other Ebène« kennen:<br />

So zeigt sich das junge französische Streichquartett Quatuor<br />

Ebène von einer ganz anderen Seite. Und in MUSIKFEST SURPRISE VI<br />

gehen die Künstler Gwilym Simcock, Yuri Goloubev und James Maddren<br />

innovative Wege zwischen Jazz und Klassik: »Blues Vignette«.<br />

Mit der OLB macht das MUSIKFEST SURPRISE neugierig auf mehr!<br />

ww.olb.de<br />

MUSIKFEST<br />

SURPRISE: Veranstaltungen,<br />

UNKONVENTIONELL,<br />

FRISCH,<br />

AUFREGEND!<br />

die in keine Schublade passen!<br />

Darbietungen, die den traditionellen Charakter<br />

klassischer Konzerte hinter sich lassen! Programme,<br />

die Musik vergangener Epochen mit zeitgenössischen<br />

Klängen und Einfl üssen anderer<br />

Kulturen verbinden! Das kennen Sie bereits aus<br />

vergangenen <strong>Musikfest</strong>en? Stimmt! Aber in diesem<br />

Jahr fi nden Sie solche Konzerte kompakt zusammengefasst<br />

in der neuen Reihe <strong>Musikfest</strong> Surprise.<br />

<strong>Musikfest</strong> Surprise versteht sich <strong>als</strong> ein Laboratorium,<br />

das aktuelle Entwicklungen im internationalen<br />

Musikleben aufgreift. So können Sie Ihnen bereits<br />

vertraute Künstler mit gänzlich anderen Repertoires<br />

oder in ungewöhnlichen Besetzungskonstellationen<br />

erleben! Oder Sie entdecken Künstler,<br />

die im Ausland schon Stars sind, bei uns aber noch<br />

<strong>als</strong> Geheimtipp gelten. Oder Sie lernen neue Ansätze<br />

kennen, die herkömmliche Darbietungsform<br />

von Musik zu »durchbrechen«. <strong>Musikfest</strong> Surprise<br />

macht neugierig auf mehr!<br />

QUATUOR EBÈNE<br />

Ausgebildet wurde das<br />

Quatuor Ebène vom<br />

renommierten Pariser<br />

Ysaÿe Quartett. Die Musiker<br />

studierten außerdem<br />

bei Gábor Takács, Eberhard<br />

Feltz und György<br />

Kurtág. Das 1999 gegründete<br />

Streichquartett erregte erstmalig 2004 größere Aufmerksamkeit,<br />

<strong>als</strong> es beim ARD-Musikwettbewerb gleich mehrere<br />

Preise abräumte. 2006 erschien ihre Debüt-CD mit Haydn-Streichquartetten.<br />

Ihr ein Jahr später aufgenommenes zweites Album<br />

mit Quartetten von Bartók wurde in der Fachpresse euphorisch<br />

gefeiert, und für ihre dritte CD erhielten sie den ECHO Klassik.<br />

Als The Other Ebène hat das Streichquartett bisher noch kein<br />

Album vorgelegt, es soll aber eines in diesem Jahr erscheinen.<br />

The Other Ebène sind Pierre Colombet (Violine), Gabriel<br />

Le Magadure (Violine), Mathieu Herzog (Viola), Raphaël Merlin<br />

(Violoncello), Richard Héry (Schlagzeug) und Fabrice Planchat<br />

(Toningenieur).<br />

VIER STREICHER,<br />

DIE ES ROCKEN<br />

LASSEN<br />

Auf den ersten Blick ist das Quatuor Ebène ein ganz normales Streichquartett.<br />

Die Debüt-CD der jungen Franzosen enthält Haydn-Streichquartette, die zweite<br />

widmet sich Bartók, und auch das übrige Repertoire des Quatuor Ebène scheint<br />

zunächst ganz den Erwartungen zu entsprechen: Beethoven, Mozart, Schumann<br />

und Brahms, dazu von französischer Seite Debussy, Ravel und Fauré.<br />

Warum aber schrieb die New York Times 2009 nach einem Auftritt des Quatuor<br />

Ebène: »Ein Streichquartett, das sich mühelos in eine Jazzband verwandeln<br />

kann«?<br />

Weil die vier noch eine andere Passion haben. Dazu verwandeln sie sich in The<br />

Other Ebène und machen sich frisch und frech an die Standards von Jazzgrößen<br />

wie Miles Davis oder Wayne Shorter. Das erinnert natürlich an das kalifornische<br />

Kronos Quartet, das vor vielen Jahren damit begann, unter seine Interpretationen<br />

Neuer Musik von Webern über Ives bis zu Glass und Reich auch Jazz- und Rocktitel<br />

von Ornette Coleman, John Lurie und Jimi Hendrix zu mischen. Das brachte<br />

dem Kronos Quartet beachtliche Aufmerksamkeit ein, gerade bei einem jüngeren<br />

Publikum, zumal die »Streicherband« durchaus auch verstärkt spielte. Auf einen<br />

ähnlichen Effekt in dem vielleicht allzu sehr <strong>als</strong> hehre Kunst hochgehaltenen<br />

Streichquartett-Genre zielt auch The Other Ebène. Und die Musiker haben Erfolg,<br />

denn sie bringen etwas mit, was beim Kronos Quartet ein wenig zu kurz kam: Hohe<br />

Spielkultur, die immer auch einen frischen, frechen Zug besitzt. Erst kürzlich, beim<br />

Radiomitschnitt ihres Auftritts bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker 2009,<br />

konnte man hören, wie unverbraucht ihre Interpretation eines Streichquartetts von<br />

»Papa« Haydn klingt. Beim Jazz ist das nicht anders: Als The Other Ebène – dann<br />

unterstützt von einem Schlagzeuger und einem Soundingenieur – interpretieren<br />

sie höchst gekonnt »Spain« von Chick Corea, »All Blues« von Miles Davis, aber<br />

auch einen Song aus dem Film »Pulp Fiction« oder sie zelebrieren Charlie Chaplins<br />

»Smile« und wagen sich sogar an einen Rocksong von Bruce Springsteen.<br />

DI 31. AUG I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE I: THE OTHER EBÈNE<br />

»fi ction« – The Other Ebène: Jazzstandards,<br />

Film- und Popmusik, Improvisationen mit Werken von D. Dale,<br />

C. Corea, M. Davis, W. Shorter, B. Mehldau u. a.<br />

Christian Emigholz<br />

31<br />

08<br />

38|39


Musik für zwei Klaviere besitzt den Charme des Artistischen. Das Klavier ist<br />

klassischerweise entweder das Soloinstrument, oder aber es dient der Begleitung<br />

– quasi <strong>als</strong> Orchesterersatz. Dass das volltönende Instrument im Duo<br />

beide Rollen übernimmt, bereitet einen ungewöhnlichen Klangeindruck. Vor<br />

allem in den großbürgerlichen Salons des späten 19. Jahrhunderts galten Konzerte<br />

für das »Doppelte Klavier« <strong>als</strong> Attraktion. Claire Chevallier und Jos van<br />

Immerseel lassen jedoch nicht Stücke aus dieser heroischen Zeit des Klaviers<br />

erklingen, sondern sie kombinieren Werke der Spätromantik und ihrer weiten<br />

Ausläufer bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein.<br />

Weder Sergej Rachmaninow noch Francis Poulenc sind typische Vertreter der<br />

Bourgeoisie. Sie stehen aber mit ihren Werken für den Glanz jener neoklassischen<br />

und neoromantischen Phase des 20. Jahrhunderts, die das Beste des 19. Jahrhunderts<br />

in die Moderne hinüber zu retten versuchte. Die drei andalusischen Tänze<br />

Manuel Infantes sind ebensolche Versuche, Artifizielles und Authentisches in<br />

der zeitgenössischen Musik noch einmal miteinander zu verbinden.<br />

KLANGZAUBEREI<br />

CLAIRE CHEVALLIER<br />

01<br />

09<br />

Sie lernte Klavier an den Akademien von Nancy, Straßburg und<br />

Paris, während sie gleichzeitig Mathematik und Physik studierte.<br />

Zwar entschied sich Claire Chevallier für die Musik, sie besitzt aber<br />

<strong>als</strong> Relikt ihres Faibles für Technik eine umfangreiche Sammlung<br />

historischer französischer Klaviere und lehrt selbst Musik- und<br />

Instrumentengeschichte in Paris und Brüssel. Als Interpretin hat<br />

sich Claire Chevallier einen ausgezeichneten Ruf für Alte Musik<br />

und insbesondere für französische Musik des späten 19. und<br />

frühen 20. Jahrhunderts erworben.<br />

MI 01. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE II: 4 HÄNDE – 2 FLÜGEL<br />

CLAIRE CHEVALLIER Klavier (Piano Erard 1897)<br />

JOS VAN IMMERSEEL Klavier (Piano Erard 1904)<br />

»Aus den Salons von Moskau und Paris«:<br />

C. Saint Saëns: Danse Macabre op. 40<br />

F. Poulenc: Elégie en accords alternés<br />

M. Infante: Trois Danses Andalouses<br />

C. Franck: Prélude, fugue et variation op. 18 für zwei Klaviere<br />

S. Rachmaninow: Suite Nr. 2 op. 17<br />

Von der vielfältigen Klangzauberei, die die Kombination<br />

zweier Klaviere ermöglicht, hatte sich Camille<br />

Saint-Saëns zu einem furiosen Totentanz hinreißen<br />

lassen, der durch seine melodische Wucht zu einem<br />

der beliebtesten Werke des Komponisten wurde und<br />

eine Vielzahl von Variationen und populären Bearbeitungen<br />

erlebte. Auch César Francks berühmtes<br />

»Prélude, fugue et variation« ist eine Bearbeitung,<br />

interessanterweise des Komponisten selbst, der das<br />

Werk ursprünglich für die Orgel geschrieben hatte.<br />

In der verdoppelten Klavierbesetzung erhöhte er die<br />

Stimmvielfalt und komplexe Klangwirkung gegenüber<br />

der Königin der Instrumente aber noch einmal<br />

und schuf so ein grandioses Duett für weiße und<br />

schwarze Tasten.<br />

JOS VAN IMMERSEEL<br />

Stephan Cartier<br />

KLAVIEREN<br />

Der belgische Cembalist ist gleichermaßen <strong>als</strong> Solist am Cembalo<br />

ein viel gefragter Interpret wie auch <strong>als</strong> Leiter des Orchesters<br />

Anima Eterna, das sich seit 1987 dem Originalklang Alter<br />

Musik verschrieben hat. Van Immerseel unterrichtet zudem <strong>als</strong><br />

Professor an mehreren Akademien und Universitäten, darunter<br />

am Konservatorium in Paris und am Amsterdamer Sweelinck-<br />

Konservatorium.<br />

präsentiert von<br />

AUF ZWEI<br />

MATT HERSKOWITZ & FRIENDS<br />

Der Wahlkanadier studierte an<br />

der New Yorker Juilliard School<br />

Klavier. Er ist auch Pianist, Keyboarder<br />

und Arrangeur des Absolute<br />

Ensemble. Ebenfalls zum<br />

Absolute Ensemble gehört der<br />

neuseeländische Kontrabassist<br />

Mat Fieldes, der zudem langjähriges<br />

Mitglied des Herskowitz Trios ist. Der Kanadier Kevin Warren<br />

hat schon <strong>als</strong> Neunjähriger begonnen, Schlagzeug zu spielen,<br />

das er dann auch studierte. Er ist ein viel gefragter Trommler,<br />

der immer wieder mit Matt Herskowitz arbeitet. Die kanadische<br />

Geigerin Lara St. John wird <strong>als</strong> Phänomen beschrieben. Sie verbrachte<br />

ihre gesamte Kindheit und Jugend mit Studien in den<br />

USA, Europa und Russland, seither arbeitet sie weltweit <strong>als</strong><br />

Solistin. Der Kanadier Mike Block gilt <strong>als</strong> ein Grenzgänger, der<br />

an Yo-Yo Mas Seidenstraßenprojekt beteiligt war, aber auch mit<br />

dem Absolute Ensemble spielt.<br />

präsentiert von<br />

SYNTHESE AUS<br />

JAZZ, ROCK,<br />

KLASSIK UND WELTMUSIK<br />

Langjährige Besucher des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> sind dem Pianisten Matt Herskowitz<br />

in den vergangenen Jahren sicherlich schon einmal begegnet. Zum einen<br />

gehört der Amerikaner zum Absolute Ensemble von Kristjan Järvi, das diverse<br />

Auftritte in <strong>Bremen</strong> hatte, zum anderen war er mit seinem eigenen Herskowitz<br />

Rozenblatt Project vor sechs Jahren im Rahmen des <strong>Musikfest</strong> in Bremerhaven<br />

zu erleben. Schon dam<strong>als</strong> deutete der Pianist, Komponist und Arrangeur die<br />

Richtung an, die er nun mit seinem neuen Programm »Jerusalem Trilogy« weitertreibt,<br />

nämlich eine Synthese aus Komposition und Improvisation zu finden.<br />

Matt Herskowitz selbst nennt das »Kammermusik des 21. Jahrhunderts«. Damit<br />

meint er die Verbindung von »unterschiedlichen, aber kompatiblen Musikstilen«,<br />

was konkret bedeutet, dass er E-Musik-Avantgarde, Jazz und Weltmusik miteinander<br />

verschmelzen möchte. Kernstück seines Programms ist die Titel gebende<br />

»Jerusalem Trilogy«, eine dreisätzige Suite, bei der jüdische und arabische Melodik<br />

und Rhythmik eine Verbindung eingehen. Komponiert hat Herskowitz das<br />

Stück für sein Jazzpianotrio plus Violine und Violoncello. Auch die weiteren Stücke<br />

des Programms sind bewusste musikalische Grenzgänge: »Polonaise Libanaise«<br />

lehnt sich vage an Chopins Polonaise fis-Moll op. 44 an, kontrastiert den Rhythmus<br />

der Polonaise aber mit arabischen Metren. Im Programm findet sich auch<br />

Herskowitz’ Arrangement des traditionellen jiddischen Liedes »Under your white<br />

starry heaven«, das er nach der Einleitung mit erheblichen Improvisationsausflügen<br />

konfrontiert. Mit »Göttingen«, einem der großen Erfolge der französischen<br />

Chansonsängerin Barbara, hat Herskowitz dann ein zutiefst pazifistisches Chanson<br />

vorsichtig in die Sprache der Klezmermusik übersetzt. Bei »Tova Equito Abyssus«<br />

oder »Wilder Ritt durch die Hölle« vertraut der Komponist wieder auf eine<br />

klassische Vorlage, nämlich Prokofjews Étude in c-Moll op. 2 Nr. 3, eines der technisch<br />

schwierigsten Klavierstücke überhaupt, das er für sein Pianotrio arrangiert<br />

hat. Schließlich gehört mit »Crossbones« noch ein Jazzrocktitel zum Programm.<br />

DO 02. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE III: JERUSALEM TRILOGY<br />

MATT HERSKOWITZ Klavier<br />

MAT FIELDES Bass<br />

KEVIN WARREN Drums<br />

LARA ST. JOHN Violine<br />

MIKE BLOCK Violoncello<br />

»Jerusalem Trilogy«: Werke von M. Herskowitz<br />

Christian Emigholz<br />

02<br />

09<br />

40|41


SPIRA MIRABILIS<br />

Es gibt viele bestens eingespielte Orchester, die gerne und<br />

auch sehr gut mal ohne Dirigenten spielen. Spira mirabilis hat<br />

sich das Spielen ohne Dirigenten zum Gesetz und Programm<br />

gemacht, um die Eigenverantwortlichkeit und Kreativität jedes<br />

einzelnen extrem zu provozieren und zu fördern. Es bleibt nicht<br />

aus, dass das Ergebnis dieser »Wunderspirale« ganz überraschende<br />

und ungemein frische Interpretationen sind. Die 1983<br />

geborene italienische Geigerin Lorenza Borrani gründete das<br />

Kammerorchester 2007, die sehr jungen Musiker kommen aus<br />

den führenden europäischen Orchestern. Spira mirabilis experimentiert<br />

nicht nur ohne Dirigent, sondern auch mit anderen,<br />

kürzeren Programmen, mit ungewöhnlichen Orten und mit<br />

»neu-gierigen« Zuhörern, wie sie sagen.<br />

03<br />

09<br />

FR 03. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE IV: SERENADENZAUBER<br />

ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />

J. Brahms: Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11<br />

SERENADENZAUBER<br />

Die beiden Orchesterserenaden Nr. 1 und Nr. 2 in D-Dur und A-Dur von Johannes<br />

Brahms stehen in engem Kontext seines Ehrgeizes und Versuches, eine Sinfonie<br />

zu komponieren. »Ich werde nie eine Sinfonie komponieren! Du hast keinen<br />

Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen<br />

hinter sich marschieren hört!«, schrieb er an seinen Freund, den Geiger Joseph<br />

Joachim. Wenn man es wagte, nach dem »Riesen« Beethoven Sinfonien zu<br />

schreiben, »so müssten sie ganz anders aussehen«.<br />

1862 fing er mit der ersten Sinfonie an und vollendete sie erst 1876 (!), immer<br />

gedrängelt von seinem Verleger Fritz Simrock: »Tun Sie gar nichts mehr? Soll ich<br />

auch 73 noch keine Sinfonie von Ihnen haben?« Die beiden Serenaden sind seine<br />

ersten Orchesterwerke, sie entstanden 1858, nachdem sein erstes Klavierkonzert<br />

in Leipzig durchgefallen war. Der 28-jährige Brahms war Klavierlehrer der Prinzessin<br />

Friederike, zugleich Hofpianist und Dirigent eines gemischten Chores am<br />

Detmolder Hof bei Fürst Leopold III. Man kann dem strahlenden Werk, das in der<br />

ersten Fassung ein Nonett ist (Streicher, Flöte, zwei Klarinetten, Horn und Fagott),<br />

die Haydn-, Mozart- und Beethovenstudien des jungen Komponisten anhören. Das<br />

Hauptthema des ersten Satzes ist fast ein Zitat aus Haydns Sinfonie Nr. 104, auch<br />

das zweite Scherzo zitiert das Finalthema aus Haydns Sinfonie. Darüber hinaus<br />

gibt es Anklänge an Beethovens zweite Sinfonie. Mozart hatte mit seinen Serenaden<br />

schon vor über siebzig Jahren die Gattung endgültig aus der gesellschaftlichen<br />

Unterhaltung herausgeführt und so versteht auch Brahms sie <strong>als</strong> Vorform<br />

für seine Sinfonien. Indem er auf der leichteren Gattung der Serenade bestand,<br />

konnte er dem sinfonischen Anspruch einerseits ausweichen und sich andererseits<br />

ihm stellen. Clara Schumann schrieb 1853 in ihr Tagebuch: »Eine schöne Zukunft<br />

steht dem bevor, wenn er erst für Orchester schreiben wird, dann wird er das<br />

rechte Feld für seine Fantasie gefunden haben«.<br />

präsentiert von<br />

Ute Schalz-Laurenze<br />

Der Kritiker der New York Times machte kurze Worte,<br />

<strong>als</strong> er den Wert von Alarm Will Sound nach einem<br />

Konzert zu beschreiben hatte; es sei, so schrieb<br />

er: »Die Zukunft der klassischen Musik«. Als Live<br />

Act verbinden die Musiker Neue Musik und neue<br />

Aufführungspraktiken. Die Wurzeln des Ensembles<br />

liegen in der Eastman School of Music in Rochester,<br />

an der viele Mitglieder studierten. Die Lockerheit<br />

des Newcomer-Ensembles haben sich die Musiker<br />

über zehn Jahre bewahrt, und sie ist auch ihrer Programmzusammenstellung<br />

anzumerken.<br />

Dass Epochenetiketten für Alarm Will Sound nur<br />

Durchgangsstationen eines fließenden musikalischen<br />

Stroms sind, beweisen sie mit den Perkussionmeditationen<br />

in Payton MacDonalds »Cowboy<br />

Raga« und dem »Dowland Remix« des Amerikaners<br />

John Orfe. Mit John Cage, Harrison Birtwistle und<br />

Wolfgang Rihm sind aber auch Altmeister der Neuen<br />

Musik vertreten, deren Werke nach wie vor Steine des<br />

ästhetischen Anstoßes sein können. Cages Nullpunkt<br />

der Musik, das Stück »0’00’’« zählt sicherlich dazu.<br />

Stille und Aktion des Solisten sind die entscheidenden<br />

Zutaten. »Will sound« von Rihm, eines von vielen<br />

Werken, die Komponisten dem Ensemble widmeten,<br />

zielt dagegen in die entgegengesetzte Richtung mit<br />

ALARM WILL SOUND<br />

Wer wissen will, wo bei der Neuen Musik ganz vorn ist, der muss Alarm Will Sound erleben. Das<br />

20-köpfige Ensemble aus New York gilt bei Kritikern weltweit <strong>als</strong> eine der experimentierfreudigsten<br />

Kammerformationen für zeitgenössische Musik. Das im Jahr 2000 gegründete Ensemble<br />

Alarm Will Sound wendet sich in seinen Programmen nicht nur den arrivierten Komponisten der<br />

Moderne und Postmoderne zu, sondern unternimmt auch Grenzübertritte zur elektronischen<br />

Avantgarde-Szene. Das Ensemble hat bislang vier Alben veröffentlicht, darunter eines mit Kompositionen<br />

des Elektronikers Aphex Twin und zuletzt »Reich at the Roxy« mit Aufnahmen von<br />

Steve Reich.<br />

ALAN PIERSON<br />

Der Amerikaner ist künstlerischer Direktor des Alarm Will<br />

Sound-Ensembles. Pierson leitete <strong>als</strong> Dirigent aber auch<br />

weitere Formationen wie etwa das Crash Ensemble oder<br />

die London Sinfonietta.<br />

DIE KLASSIK DER ZUKUNFT<br />

flirrenden und labyrinthischen Figuren, die Rihm durch energetische Harmonien<br />

jagt. Im Zentrum des Konzertes stehen aber weniger solche Kabinettstücke, <strong>als</strong><br />

vielmehr Klangexperimente, darunter der Versuch, elektronische Musik weitestgehend<br />

»unplugged« zu spielen. Das Duo Autechre aus Sean Booth und Rob<br />

Brown sowie der Ire Richard David James, alias »Aphex Twin«, gelten <strong>als</strong> Pioniere<br />

der Elektronischen Musik an der Schnittstelle zwischen Popularmusik und Ernster<br />

Musik im Sinne Karlheinz Stockhausens. Statt des elektronischen Equipments<br />

nutzen Alarm Will Sound das Instrumentarium eines Kammerorchesters, um die<br />

filigranen Klangfiguren und schwebenden Klangteppiche wie in einer Rückkopplung<br />

zwischen Elektronik und Akustik neu zu transformieren.<br />

präsentiert von<br />

SA 04. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE V: ALARM WILL SOUND<br />

ALARM WILL SOUND<br />

ALAN PIERSON Dirigent<br />

Werke von J. Adams, W. Rihm, J. Orfe, H. Birtwistle, Aphex Twin u. a.<br />

Stephan Cartier<br />

04<br />

09<br />

42|43


GWILYM SIMCOCK<br />

05<br />

09<br />

Der 1981 in Bangor in Wales geborene Pianist erhielt schon <strong>als</strong><br />

Kind Unterricht in Klavier und Waldhorn und galt bald <strong>als</strong> Wunderkind.<br />

Nach einem klassischen Studium der Instrumente ging er<br />

an die Royal Academy in London und studierte Jazz. 2007 legte<br />

er sein Debüt-Album vor und wurde seitdem zu vielen renommierten<br />

Festiv<strong>als</strong> eingeladen. Sein junges Trio vervollständigen<br />

der britische Schlagzeuger James Maddren und der in Moskau<br />

geborenen Bassist Yuri Goloubev.<br />

Seit einigen Jahren gibt es im Jazz eine regelrechte Explosion an klassischen<br />

Pianotrios. Vermutlich hat der viel zu jung gestorbene Schwede Esbjörn Svensson<br />

mit seinem Trio e.s.t., das Jazz spielte, aber wie eine Popband auftrat, diesen<br />

Boom ausgelöst. Nun tummeln sich die Talente nur so auf den Jazzbühnen,<br />

eines davon ist das Trio des Walisers Gwilym Simcock. Die Jazzfans in unserer<br />

Region hatten bereits bisher zweimal Gelegenheit, das Können und den Einfallsreichtum<br />

des heute 29-jährigen Pianisten zu erleben: Vor zwei Jahren stellte<br />

Simcock sich mit seinem damaligen Trio im Rahmen der Messe »jazzahead!«<br />

in <strong>Bremen</strong> vor, die den Pianisten gleich ein Jahr später erneut einlud, und zwar<br />

<strong>als</strong> Solisten mit der NDR Bigband.<br />

Wer ein bisschen weiter reiste, konnte Simcock beim JazzFest Berlin 2009 <strong>als</strong> fabelhaften<br />

Ideengeber beim mitreißenden Auftritt von Tim Garlands Lighthouse Trio<br />

hören. Der junge Pianist ist <strong>als</strong>o ein sehr gefragter Mann, ein so genannter »rising<br />

star«. Wie auch bei einigen anderen Jazzpianisten der jüngeren Generation, etwa<br />

SO 05. SEPT I 21 UHR I 25 EUR (ERM. 18 EUR)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE VI: BLUES VIGNETTE<br />

GWILYM SIMCOCK TRIO:<br />

GWILYM SIMCOCK Klavier<br />

YURI GOLOUBEV Bass<br />

JAMES MADDREN Drums<br />

»Blues Vignette« – Werke von G. Simcock, A. Hamilton,<br />

P. F. Webster/S. Burke u. a.<br />

GRENZGANG ZWISCHEN<br />

JAZZ UND KLASSIK<br />

dem Belgier Jef Neve, fällt bei Gwilym Simcock auf,<br />

dass er zweigleisig arbeitet: Die eine Schiene ist dem<br />

Jazz gewidmet, die andere – auf der Basis genauer<br />

Kenntnis auch von Klassik und Neuer Musik – ist<br />

auf Kompositionen gerichtet. So hat Simcock 2008<br />

im Rahmen der Londoner Proms sein Klavierkonzert<br />

aufgeführt. Anders <strong>als</strong> andere jüngere Pianisten, die<br />

die Schienen E-Musik und Jazz strikt getrennt halten,<br />

verbindet Gwilym Simcock die beiden Stränge<br />

gern miteinander. Das zeichnet auch sein Programm<br />

»Blues Vignette« aus, das im vorigen Jahr <strong>als</strong> CD erschienen<br />

ist. Auf der CD ist bereits sein aktuelles Trio<br />

zu hören mit dem blutjungen britischen Schlagzeuger<br />

James Maddren und dem russischen Kontrabassisten<br />

Yuri Goloubev, der zunächst allein der Klassik verpflichtet<br />

war, inzwischen aber nur noch Jazz spielt.<br />

»Blues Vignette« enthält einerseits eine Auseinandersetzung<br />

mit Edward Griegs Klavierkonzert sowie<br />

eine eher in der Klassiksparte angesiedelte Komposition<br />

Simcocks für Cello und Klavier, andererseits aber<br />

auch ganz am Jazz orientierte Standards wie »Nice<br />

work if you can get it« oder die schöne Schnulze »Cry<br />

me a river«.<br />

präsentiert von<br />

Christian Emigholz<br />

FÖRDERPREISTRÄGER<br />

DEUTSCHLANDFUNK<br />

2009<br />

Josquin Desprez galt zu Lebzeiten <strong>als</strong> einer der<br />

größten Meister der Polyphonie – und an dieser<br />

Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert.<br />

Um diese Lichtgestalt herum bildete sich eine<br />

Schule, zu der auch Jean Richafort zählte. Heute ist<br />

der 1480 in Ricartsvoorde geborene Komponist eine<br />

veritable Wiederentdeckung. Sein Requiem, das<br />

er 1532 – immerhin elf Jahre nach dem Tod seines<br />

Lehrers – Josquin Desprez widmete, lässt darüber<br />

staunen, dass Richafort in Vergessenheit geriet,<br />

bildet es doch ein Meisterwerk der handwerklich<br />

und ästhetisch so komplexen Vielstimmigkeit, für<br />

die die franco-flämische Schule berühmt ist.<br />

Richaforts Requiem für Josquin Desprez basiert zwar<br />

traditionsgemäß auf dem Klagegesang aus der »Missa<br />

pro defunctis«. Hinzu kommen aber <strong>als</strong> Material<br />

CINQUECENTO<br />

Welches Jahrhundert sie für das spannendste halten, das signalisieren<br />

die Musiker in ihrem Ensemblenamen unmissverständlich.<br />

Die Epoche der Spätrenaissance, das 16. Jahrhundert, hat<br />

es den Mitgliedern von Cinquecento angetan, besonders die<br />

große Ära der kaiserlichen Hofkapelle. Die Vielfalt der Polyphonie,<br />

die hier gepflegt wurde, zieht die Cinquecento-Vokalisten<br />

an, deren nationaler Hintergrund so bunt ist wie die des Habsburger<br />

Reichs. Im Oktober 2004 gründete sich das Ensemble<br />

von begeisterten Sängern aus Österreich, Belgien, England,<br />

Deutschland und der Schweiz. Kein halbes Jahr später bestritt<br />

Cinquecento bereits die erste Tournee und konnte seitdem bei<br />

Festiv<strong>als</strong> in ganz Europa Publikum und Kritiker mit seiner Freude<br />

an heute vielfach vergessenen Werken und Komponisten anstecken.<br />

Für seinen mitreißenden Auftritt beim <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

erhielt das Ensemble den Förderpreis Deutschlandfunk 2009.<br />

bei Richafort zwei Chansons von Josquin Desprez selbst: »Nymphes napplés«<br />

und »Faulte d’argent«. Aus diesem Material verstand es Richafort, ein sechsstimmiges<br />

und sechssätziges Werk voller harmonischer und satztechnischer<br />

Raffinessen zu formen. Dank seiner großen handwerklichen Versiertheit gelang<br />

es Richafort, so unterschiedliche Motive wie einen Klagegesang, den Cantus firmus<br />

seines Lehrers und eine Fuge kontrapunktisch miteinander zu vereinen. Das<br />

»Requiem in Memoriam Josquin Desprez« ist <strong>als</strong>o gleichermaßen ein Nachruf wie<br />

auch ein Wort des Verstorben selbst.<br />

Programmlich überzeugend singen Cinquecento die beiden Chansons Desprez’,<br />

die Richafort für sein Requiem <strong>als</strong> Steinbruch nutzte. Das Ensemble umrankt das<br />

Requiem mit weiteren musikalischen Fundstücken seiner Schüler und Bewunderer:<br />

Nicolas Gombert und Benedictus Appenzeller haben zum Tode Desprez’ je ein<br />

Chanson mit dem Titel »Musae Iovis« geschrieben. Bewegend ist der Abschluss,<br />

den das Ensemble für seine Totenfeier findet. Hier kommt Josquin Desprez selbst<br />

<strong>als</strong> Trauerredner mit dem Chanson »Nymphes des Bois« zu Wort, das er zum Tod<br />

seines eigenen Lehrers, Johannes Ockeghem, schrieb.<br />

präsentiert von<br />

DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />

Alexanderkirche Wildeshausen<br />

FÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2009<br />

CINQUECENTO Vokalensemble<br />

Stephan Cartier<br />

»Himmlisches Erbe« – J. Richafort: »Requiem in Memoriam Josquin Desprez«<br />

sowie Werke von J. Desprez, N. Gombert und B. Appenzeller<br />

31<br />

08<br />

44|45


WIE DIE STADT –<br />

SO DAS MUSIKFEST<br />

Während des <strong>Musikfest</strong> wird <strong>Bremen</strong> zu einer einzigen großen Bühne<br />

der Vielfalt. Wie die Stadt – so das Fest der Musik. Traditionell und<br />

modern, Raum für Raritäten, aber auch für das Liebgewonnene. Der<br />

Norden hat seine ganz eigene Art, Feste zu feiern. Eine ganze Region<br />

ist Gastgeber für ein Festival, das seinen festen Platz im Kalender der<br />

Musikliebhaber hat. Mit dem <strong>Musikfest</strong> macht <strong>Bremen</strong> in gutem Sinne<br />

von sich reden. Solche Botschafter brauchen Stadt und Land.<br />

Wir freuen uns sehr auf den inspirierenden Funken des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

und wünschen den Künstlern und allen Besucherinnen und Besuchern<br />

viel Erfolg, Freude und unvergessliche Tage an der Weser.<br />

LE CERCLE DE L’HARMONIE<br />

Benannt nach dem Orchester, welches der französische Violinvirtuose<br />

Chevalier de Saint-Georges (1739-1799) in seinen<br />

letzten Lebensjahren gegründet hat, fühlt sich das Originalklangensemble<br />

Le Cercle de l’Harmonie dem umfangreichen<br />

Repertoire des späten 18. Jahrhunderts verpflichtet. Seit ihrer<br />

Gründung im Jahr 2005 wurde Le Cercle de l’Harmonie von vielen<br />

international bedeutenden Festiv<strong>als</strong> eingeladen und spielte<br />

an Häusern wie dem Théâtre des Champs-Élysées, dem Théâtre<br />

du Capitole, Théâtre de Caen, Centre de Musique Baroque in Versailles,<br />

Théâtre National de l’Opéra-Comique, Opéra-Théâtre in<br />

Besançon sowie am Theater an der Wien.<br />

JÉRÉMIE RHORER<br />

2008 in Frankreich <strong>als</strong> Entdeckung<br />

des Jahres gefeiert,<br />

hochgelobt <strong>als</strong> herausragender<br />

Mozart-Interpret und<br />

zunehmend am Pult großer<br />

Opernorchester zu erleben:<br />

Der Dirigent Jérémie Rhorer,<br />

1973 in Paris geboren, studierte<br />

Cembalo, Musiktheorie<br />

und Komposition am Conservatoire<br />

National Supérieur de Paris. Früh wurde er Assistent von<br />

Marc Minkowski und William Christie. Mit 21 Jahren gründete<br />

er das auf zeitgenössische Musik spezialisierte Ensemble Les<br />

Musiciens de la Prée. 2005 rief er zusammen mit Julien Chauvin<br />

Le Cercle de l’Harmonie ins Leben. Jérémie Rhorer war<br />

Gast beim Ensemble Orchestral de Paris sowie beim Orchestre<br />

Philharmonique de Radio France. 2008 gab er sein USA-Debüt<br />

beim Chamber Orchestra of Philadelphia, 2009 debütierte er<br />

erfolgreich beim Orchestre symphonique de la Monnaie. Zum<br />

Abschluss der Saison 2009/2010 folgt Jérémie Rhorer einer<br />

Einladung der Salzburger Festspiele.<br />

CHŒUR LES ÉLÉMENTS<br />

Der Kammerchor Les Éléments, der 1997 gegründet wurde, hat<br />

sich innerhalb weniger Jahre <strong>als</strong> einer der wichtigsten Chöre<br />

Frankreichs etabliert. Geleitet wird das Ensemble von Joël<br />

Suhubiette, einem der führenden französischen Chorleiter der<br />

Gegenwart. Zudem arbeitet der Chœur Les Éléments regelmäßig<br />

mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Christophe Rousset,<br />

Marc Minkowski, Michel Plasson und John Nelson zusammen.<br />

MOZART UND ÄGYPTEN<br />

»Fort mit Dir nach Paris!«, mahnte Leopold Mozart<br />

am 12. Februar 1778 seinen Sohn, der sich bereits<br />

über drei Monate in Mannheim aufhielt. Doch es<br />

sollte noch fast vier Wochen dauern, bis Wolfgang<br />

gemeinsam mit seiner Mutter in die französische<br />

Metropole aufbrach, in der er 1763/1764 <strong>als</strong> Wunderkind<br />

so überwältigende Erfolge hatte feiern können<br />

und in Versailles sogar an die Tafel der Königin<br />

geladen worden war.<br />

Nach der Ankunft zeigte sich jedoch bald, dass Leopold<br />

die vermeintlich so verheißungsvolle Situation des Pariser<br />

Musiklebens f<strong>als</strong>ch eingeschätzt hatte, so dass<br />

sich Wolfgang zunächst mit zweitklassigen Schülern<br />

und unspektakulären Kompositionsaufträgen zufrieden geben musste. Nach vorübergehenden<br />

Spannungen zwischen ihm und Joseph Legros, dem künstlerischen<br />

Leiter der berühmten »Concerts spirituels« – Legros hatte eine auf seinen Wunsch<br />

angefertigte Sinfonia concertante von Mozart (KV Anh. 9/297b) nicht aufgeführt –,<br />

kam es schließlich doch noch zum Kompositionsauftrag einer »großen Sinfonie«<br />

(KV 297), die am 18. Juni 1778 uraufgeführt wurde. Der Erfolg war überwältigend,<br />

so dass Mozarts eigenes Urteil entsprechend positiv ausfiel: »Ich bin auch sehr<br />

wohl damit zufrieden.«<br />

Mit der Erstfassung seiner 1773 entstandenen Schauspielmusik zu Tobias Freiherr<br />

Philipp von Geblers heroischem Drama »Thamos, König in Ägypten« scheint Mozart<br />

demgegenüber weniger zufrieden gewesen sein. 1779 revidierte er das Werk,<br />

in dem die seinerzeit vorherrschende Ägyptenmode ebenso aufgegriffen wird wie<br />

freimaurerisches Gedankengut und Ideen der Aufklärung, so gründlich, dass man<br />

von einer Neukomposition sprechen kann. An seinen Vater schrieb Mozart am 15.<br />

Februar 1783 über das Stück: »es müsste nur blos der Musick wegen aufgeführt<br />

werden.«<br />

Am 2. Februar 1774, vier Jahre vor Mozarts zweiter Parisreise, tauchte auf dem Programm<br />

der »Concerts spirituels« erstm<strong>als</strong> ein Komponistenname auf, der in der<br />

französischen Hauptstadt bald für Furore sorgte: Henri-Joseph Rigel – ein im fränkischen<br />

Wertheim geborener Schüler Niccolò Jommellis, der sich im Gegensatz zu<br />

Mozart frühzeitig <strong>als</strong> einer der bedeutendsten Repräsentanten der französischen<br />

Sinfonie sowie <strong>als</strong> gefragter Opern- und Oratorienkomponist im Pariser Musikleben<br />

etablieren konnte. Ein Werk, das in besonderem Maß zu Rigels Berühmtheit beigetragen<br />

hat, war sein Oratorium »La sortie d’Égypte« (1774), welches die alttestamentarische<br />

Geschichte vom Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei<br />

erzählt. Das Stück, das vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, wurde<br />

erst vor kurzem wiederentdeckt.<br />

MI 01. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

Harald Hodeige<br />

01<br />

09<br />

MOZART UND ÄGYPTEN<br />

LE CERCLE DE L’HARMONIE<br />

MARIA-VIRGINIA SAVASTANO Sopran CAMILLE MERCKX Mezzosopran<br />

MATHIAS VIDAL Tenor ANDREAS WOLF Bassbariton<br />

CHŒUR LES ÉLÉMENTS<br />

JÉRÉMIE RHORER Dirigent<br />

W. A. Mozart: Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297 »Pariser Sinfonie«,<br />

Schauspielmusik zu »Thamos, König in Ägypten« KV 345 (336a),<br />

H.-J. Rigel: »La sortie d’Égypte«<br />

46|47


DIE KBC BANK DEUTSCHLAND AG<br />

PRÄSENTIERT DIE GROSSEN DREI<br />

DER FRANZÖSISCHEN ROMANTIK<br />

Wir freuen uns, Ihnen im 21. Jahr des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> mit Hector<br />

Berlioz, Georges Bizet und Frédéric Chopin die Meister der französischen<br />

Romantik präsentieren zu können. Wir sind sicher, mit der<br />

Auswahl der im Zeitraum von 1830 bis 1855 jeweils in Paris entstandenen<br />

Werke eine für Sie überaus reizvolle Auswahl getroffen zu haben.<br />

Bemerkenswert ist, wie die jeweils noch sehr jungen Musiker – Bizet<br />

war erst 17 Jahre jung, <strong>als</strong> er die Sinfonie C-Dur komponierte – die<br />

musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten der Epoche ausloteten.<br />

Mit Jos van Immerseel und dem von ihm gegründeten und geleiteten<br />

Orchester Anima Eterna freuen wir uns, an der Weser gern gesehene<br />

Gäste begrüßen zu dürfen. Das auf authentische Aufführungspraxis<br />

spezialisierte Ensemble, dem ein ausgezeichneter Ruf vorauseilt,<br />

wird für unser Konzert um den mehrfach mit internationalen Preisen<br />

ausgezeichneten Pianisten Pascal Amoyel verstärkt.<br />

Wie weit unser Haus in der Tradition verwurzelt ist, lässt sich auch<br />

daran ablesen, dass exakt im Monat des Todes von Hector Berlioz – es<br />

ist März 1869 – die bereits sechs Jahre zuvor <strong>als</strong> Bremer Vorschussverein<br />

gegründete Bank in das Bremer Genossenschaftsregister eingetragen<br />

wurde. Seither sehen wir uns <strong>als</strong> verlässlichen Partner für<br />

mittelständische Firmenkunden und vermögende Privatkunden, der<br />

aufgeschlossen für zukunftweisende Geschäftsideen ist.<br />

Mit großen Erwartungen sehen wir einem gemeinsamen Abend mit<br />

Ihnen entgegen, der ganz sicher in einem fulminanten Finale gipfeln<br />

wird.<br />

banking for business<br />

KBC Bank Deutschland AG . Zentrale . Wachtstraße 16 . 28195 <strong>Bremen</strong> .<br />

Telefon (0421) 3684-0 . Fax (0421) 3684-473<br />

Internet: www.kbcbank.de . e-mail: kbc.bank.deutschland.ag@kbc.be<br />

SYMPHONIE<br />

FANTASTIQUE<br />

AUS DEM LEBEN<br />

EINES KÜNSTLERS<br />

Georges Bizet (1838-1875) ist vor allem bekannt <strong>als</strong><br />

Komponist der unsterblichen Oper »Carmen«. Dies<br />

allein wird ihm nicht gerecht, war er doch in jungen<br />

Jahren ein vielversprechender, ja fulminanter Pianist<br />

und gewann 1857 im Alter von neunzehn Jahren<br />

den berühmten und begehrten Rom-Preis für<br />

Komposition. Der Philosoph Friedrich Nietzsche<br />

bemerkte 1888, nachdem er sich von seinem Wagnerideal<br />

zu lösen begann: »Erholung vom feuchten<br />

Norden, von allem Wasserdampf des Wagnerschen<br />

Ide<strong>als</strong>«. Die Sinfonie in C-Dur ist 1855 ein Werk des<br />

17-jährigen, sie wurde von Felix von Weingartner<br />

erst 1935 uraufgeführt. Diese Sinfonie regte in unerhörtem<br />

Maße die Choreographen an: allein sechs<br />

große Ballettadaptionen sind bekannt, u. a. von<br />

George Balanchine. Man hört Haydn, Mozart, aber<br />

auch den Versuch, diese zu überwinden.<br />

Fast kann man Frédéric Chopin, 1810 in Warschau geboren,<br />

<strong>als</strong> den Antiromantiker unter den Romantikern<br />

bezeichnen. Alles Laute verachtete er: »Ich deute an,<br />

der Zuhörer selbst muß das Bild vollbringen«. Er, der<br />

berühmteste Klaviervirtuose seiner Zeit, hatte sogar<br />

Scheu vor dem Publikum. So verfehlt ein Interpret seiner<br />

Werke, der die Virtuosität in den Vordergrund stellt,<br />

die Aussage: »Chopin deutet an, vermutet, streichelt,<br />

verführt, überredet, fast niem<strong>als</strong> behauptet er«,<br />

sagte André Gide. Chopin hat die Klaviertechnik revolutioniert:<br />

»Hut ab, ihr Herren, ein Genie!« jubelte<br />

Robert Schumann. Im Alter von 20 Jahren schrieb<br />

Chopin seine beiden Klavierkonzerte in f-Moll (1829)<br />

und e-Moll (1830). Hakt man sich an der zu Recht oft<br />

bemängelten schwachen Orchesterbegleitung fest,<br />

verfehlt man die Intentionen Chopins, der darüber<br />

hinaus nichts weiter für Orchester geschrieben hat.<br />

Georges Bizet: »Nur ein einziger Mensch wusste, wie<br />

man quasi-improvisierte Musik oder wenigstens etwas,<br />

was so erscheint, komponiert. Das ist Chopin.<br />

Er ist eine bezaubernde Persönlichkeit, fremd, einzigartig,<br />

unnachahmlich«. »Aus dem Leben eines<br />

Künstlers«: So nannte Hector Berlioz (1803–1869)<br />

seine Symphonie fantastique im Untertitel. Das heißt,<br />

zum ersten Mal in der Geschichte der Sinfonie ist der<br />

Künstler selbst Thema des Werkes. Im Jahr 1830,<br />

dem Jahr der gescheiterten Revolution und einer für<br />

den Künstler tödlichen verbürgerlichten Welt, flieht<br />

der verkannte Künstler in die Natur, die Vergangenheit,<br />

die Religion, in den Traum, in die Liebe und die<br />

Kunst. Der Künstler des Fantastischen ermordet im<br />

Traum die Geliebte im Opiumrausch und begegnet<br />

im Jenseits der Frau <strong>als</strong> Hexe. Man kann die Sinfonie<br />

auch <strong>als</strong> eine szenische Musik ohne Bühne bezeichnen,<br />

<strong>als</strong> eine imaginäre Oper. »Gleichnishaft repräsentiert<br />

das Traumleben des beinahe Vergifteten<br />

die Existenz des romantischen Künstlers, der sich<br />

der bürgerlichen Welt entziehen möchte, aber in ihr<br />

leben muss. (...) der an unglücklicher Liebe leidende<br />

Künstler steht stellvertretend für den Typus des am<br />

Unverständnis der Gesellschaft leidenden Künstlers<br />

schlechthin« (Elmar Bozzetti).<br />

Ute Schalz-Laurenze<br />

PASCAL AMOYEL<br />

Der französische Pianist Pascal Amoyel macht nicht nur<br />

durch seine einzigartige Virtuosität und Intensität von sich<br />

reden, sondern er vermag es auch, in seinen Interpretationen<br />

ein persönliches Interesse an spiritueller Musik zu vermitteln.<br />

Zugleich improvisiert und komponiert er; in jüngster<br />

Zeit zum Beispiel einen Zyklus über Hiob. Eines seiner großen<br />

Vorbilder ist der 1994 verstorbene ungarische Pianist György Cziffra.<br />

ANIMA ETERNA<br />

1987 gründet Jos van Immerseel ein 17-köpfi ges Barockorchester mit dem Namen Anima Eterna<br />

Brügge. 1994 sind es 45 Musikerinnen und Musiker. Das Repertoire bewegt sich zwischen<br />

Liszt und Rimsky-Korsakow, reicht von Béla Bartók bis Manuel de Falla. 1997 wurden Schuberts<br />

Sinfonien zum ersten Mal mit den entsprechenden Wiener Blasinstrumenten eingespielt und<br />

nach der Handschrift Schuberts musiziert.<br />

JOS VAN IMMERSEEL<br />

Er ist Dirigent und Pianist zugleich: Jos van Immerseel, 1945 in Belgien geboren, studierte<br />

zunächst Orgel, Klavier und Cembalo. Theorie und Praxis bedeuten für ihn keinen Widerspruch<br />

und mit den meisten seiner historisch erforschten Spielweisen erzielte er Auszeichnungen. So<br />

erhielt auch die neueste Einstudierung der »fantastischen Sinfonie« von Hector Berlioz begeisterte<br />

Rezensionen.<br />

DO 02. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

SYMPHONIE FANTASTIQUE<br />

ORCHESTER ANIMA ETERNA<br />

PASCAL AMOYEL Klavier (Piano Pleyel 1841)<br />

JOS VAN IMMERSEEL Dirigent<br />

G. Bizet: Sinfonie C-Dur<br />

F. Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11<br />

H. Berlioz: Symphonie fantastique op. 14<br />

02<br />

09<br />

48|49


IHK BREMERHAVEN<br />

PRÄSENTIERT<br />

KAMMERKONZERT<br />

Als moderner Dienstleister arbeitet die IHK Bremerhaven mit Qualitätsstandards<br />

und setzt sich konsequent für Bürokratieabbau ein.<br />

Die IHK betreut fast 6.000 Mitgliedsunternehmen im gesamten<br />

Stadtgebiet Bremerhaven.<br />

Der Service der IHK umfasst unter anderem die Bereiche Aus- und<br />

Weiterbildung, International, Standortpolitik und Unternehmensförderung.<br />

Die Entwicklung der Häfen und des Seeverkehrs, standortbezogener<br />

Infrastruktur und wirtschaftsrelevanter Rahmenbedingungen<br />

für Industrie, Handel und Dienstleistungen zählen zu den<br />

Hauptaufgaben. Für die Interessenwahrnehmung der regionalen<br />

Wirtschaft führt die Kammer einen konstruktiv-kritischen Dialog<br />

mit Politik und Verwaltung.<br />

Aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums im Jahr 2000 errichtete die<br />

IHK die »Stiftung der Bremerhavener Wirtschaft«. Damit soll die<br />

Standortqualität Bremerhavens unter anderem in den Bereichen<br />

Kunst und Kultur gestärkt werden.<br />

Ein anregender kultureller Austausch und eine kreative lebendige<br />

Atmosphäre sind grundlegende Voraussetzungen für Fortschritt<br />

und Innovation. In diesem Jahr trägt die IHK Bremerhaven erstmalig<br />

in ihrem neu gestalteten Kammersaal mit einem Konzert des französischen<br />

Streichquartetts Quatuor Diotima zum <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

bei.<br />

www.bremerhaven.ihk.de<br />

KLASSISCHES<br />

STREICHQUARTETT<br />

QUATUOR<br />

DIOTIMA<br />

Erreichte Franz Schubert in seinen späten Streichquartetten<br />

eine technische Perfektion, die im 19.<br />

Jahrhundert vor Brahms kaum je wieder erreicht<br />

wurde, sind seine frühen Auseinandersetzungen<br />

mit der traditionsreichen Kammermusikgattung<br />

von Momenten wie Aneignung und Experiment geprägt.<br />

Zudem entstanden Schuberts frühe Streichquartette<br />

für das eigene Musizieren im Familienkreis,<br />

bei dem der angehende Komponist – auch<br />

während seiner Konviktzeit in den Jahren 1808<br />

bis 1812 – kontinuierlich <strong>als</strong> Bratschist mitwirkte.<br />

Im Finale seines im Herbst 1812 komponierten<br />

Streichquartetts C-Dur D 32 orientierte sich Schubert<br />

offenbar am Kopfsatz von Joseph Haydns<br />

c-Moll-Sinfonie Nr. 78, wobei der 15-Jährige vor<br />

allem im Bereich der Harmonik und der motivischen<br />

Durchdringung eine Vielzahl von ganz eigenen Vorstellungen<br />

realisierte.<br />

13 Jahre vor Schubert wurde George Onslow <strong>als</strong> Sohn<br />

eines aus England ausgewanderten Adligen in der<br />

Auvergne geboren. Zwischen 1807 und 1846 komponierte<br />

er insgesamt 36 Streichquartette, in denen<br />

er sich mit den Konventionen der Gattung äußerst<br />

produktiv auseinandersetzte. Onslows d-Moll-Quartett<br />

op. 55 erschien Anfang 1836 im Druck und ent-<br />

stammt somit seiner mittleren Schaffensperiode. Mit<br />

Nachdruck entfernt sich dieses Werk von den Vorgaben<br />

des »Quatuor brillant«, das seinerzeit – auf die<br />

Virtuosität des jeweiligen ersten Violinisten ausgerichtet<br />

– oft nur bloße Tagesproduktion blieb.<br />

Den Ruf des Reformators verdankte Ludwig van<br />

Beethoven nicht zuletzt seinem späten Streichquartettschaffen,<br />

zu dem 1822 ein Auftrag des<br />

Fürsten Nikolai Galitzin den Ausschlag gab. Beethovens<br />

Auseinandersetzung mit der von ihm lange<br />

vernachlässigten Gattung – sein letztes Streichquartett<br />

war zwölf Jahre zuvor entstanden – entwickelte<br />

eine besondere Eigendynamik, die neben<br />

einer zunehmenden inneren Komplexität zu immer<br />

größeren äußeren Dispositionen der Werke führte:<br />

Hatte op. 127 noch eine traditionelle viersätzige<br />

Anlage, sind die Galitzin-Quartette op. 132 fünf-, op.<br />

130 sechssätzig gebaut (aufgezählt in der chronologischen<br />

Reihenfolge ihrer Entstehung) – das<br />

dem Baron Joseph von Sutterheim gewidmete und<br />

1825/1826 entstandene cis-moll-Quartett op. 131<br />

umfasst sogar sieben Sätze. Die Werke seien – so<br />

Beethoven – »jedes in seiner Art! Die Kunst will es<br />

von uns, dass wir nicht stehen bleiben.« Die Große<br />

B-Dur-Fuge, die selbst im avancierten Spätwerk<br />

QUATUOR DIOTIMA<br />

Sie haben von Anfang an auf den großen internationalen Bühnen wie dem Auditorium du Louvre,<br />

der Cité de la Musique und der Berliner Philharmonie gespielt und gastierten in Japan, den USA,<br />

in Zentral- und Südamerika, Mexiko, China und Korea: das Quatuor Diotima. Die von ehemaligen<br />

Studenten der Musikhochschulen Paris und Lyon gegründete Formation erhielt 1999 den ersten<br />

Preis des Pariser Wettbewerbs FNAPEC und 2000 den Contemporary Music Prize bei der<br />

London International String Quartet Competition. Mit ihrem Namen zollen die vier Musiker dem<br />

Streichquartett Luigi Nonos »Fragmente – Stille. An Diotima« ihren Tribut. Gleichzeitig verweisen<br />

sie so auf ihr starkes Engagement für die zeitgenössische Musik in Verbindung mit dem<br />

klassischen und romantischen Repertoire des Streichquartett-Genres. Das Quatuor Diotima hat<br />

bisher u. a. Helmut Lachenmanns »Reigen seliger Geister« zusammen mit Nonos »Fragmente –<br />

Stille. An Diotima« auf CD eingespielt (ausgezeichnet mit dem »Coup de cœur« von der Académie<br />

Charles Cros und dem »Diapason Découverte«). Neben weiteren CD-Aufnahmen der beiden<br />

Streichquartette von Leoš Janácek und der weniger bekannten Quartette von Lucien Durosoir<br />

erschien im Februar 2010 eine CD mit drei Streichquartetten von George Onslow.<br />

ˆ<br />

eine Sonderstellung einnimmt, entstand ursprünglich <strong>als</strong> Finale zu dem Streichquartett<br />

op. 130. Sie wurde jedoch auf Anraten des Wiener Kunst- und Musikalienhändlers<br />

Matthias Artaria gegen einen neuen Satz ausgetauscht und unter<br />

eigener Opuszahl herausgegeben. In dem Werk demonstriert Beethovens einmal<br />

mehr seine neue Fugenkonzeption, die er selbst so charakterisiert hat: »Eine<br />

Fuge zu machen, ist keine Kunst, ich habe deren zu Dutzenden in meiner Studienzeit<br />

gemacht. Aber die Phantasie will auch ihr Recht behaupten, und heut’<br />

zu Tage muß in die alt hergebrachte Form ein anderes, wirklich poetisches<br />

Moment kommen.«<br />

DO 02. SEPT I 20 UHR I 25 EUR (ERM. 19 EUR)<br />

Industrie- und Handelskammer Bremerhaven,<br />

Kammersaal<br />

QUATUOR DIOTIMA:<br />

NAAMAN SLUCHIN Violine YUN-PENG ZHAO Violine<br />

FRANCK CHEVALIER Viola PIERRE MORLET Violoncello<br />

F. Schubert: Streichquartett Nr. 2 in C-Dur D32<br />

G. Onslow: Streichquartett Nr. 29 in d-Moll op. 55<br />

L. van Beethoven: Streichquartett Nr. 13 in B-Dur op. 130<br />

mit großer Fuge für Streichquartett in B-Dur op. 133<br />

Harald Hodeige<br />

02<br />

09<br />

50|51


BACH & TELEMANN<br />

GROSSMEISTER DER<br />

BAROCKMUSIK<br />

Es kommt immer noch selten vor, dass Musik von Johann Sebastian Bach und<br />

Georg Philipp Telemann verzahnt in einem Konzert zu hören ist! Nicht schuldlos<br />

daran sind sicher Urteile wie die Adornos, der 1956 von einer »unermesslichen<br />

qualitativen Differenz zwischen Bach und Zeitgenossen wie Telemann«<br />

sprach. Dass zahlreiche Bachforscher – unter ihnen Albert Schweitzer – »Bachwerke«<br />

bewunderten, die sich später <strong>als</strong> Kompositionen Telemanns erwiesen,<br />

zählt zu den heiteren Episoden der Musikforschung, die immer wieder Unvergleichliches<br />

zu vergleichen sich anmaßte. Für die Musiktheoretiker des 18.<br />

Jahrhunderts übrigens war Telemann und keineswegs Bach die anerkannte<br />

Autorität. Das bekam auch Bach ganz direkt zu spüren, <strong>als</strong> er sich, wie sein Kollege,<br />

um das Kantorat an der Leipziger Thomaskirche bewarb: Natürlich wählte<br />

man Telemann! Erst <strong>als</strong> dieser absagte, nahm man – zähneknirschend – Bach.<br />

Die beiden selbst standen offenbar in einem freundschaftlich-kollegialen Verhältnis<br />

zueinander, Telemann war sogar zum Taufpaten von Bachs zweitem<br />

Sohn auserkoren worden. Und Bach scheint ihm nie geneidet zu haben, dass<br />

Telemann der Erfolgreichere, Berühmtere, Weltgewandtere – und besser Verdienende<br />

von beiden war.<br />

Interessant ist deshalb nicht die Gleichsetzung, sondern<br />

die Eigenwertigkeit dieser beiden Großmeister<br />

des deutschen Barock. Freilich, beide saugten begierig<br />

alle ihnen erreichbaren Kompositionen auf, besonders<br />

aus Frankreich und Italien. Ohne diese Vorbilder<br />

sind sowohl Bachs <strong>als</strong> auch Telemanns Concerti und<br />

Orchesterwerke kaum denkbar. Doch während Bach<br />

musikimmanente Wege erforschte – denen nicht alle<br />

zu folgen im Stande und gewillt waren – verstand es<br />

Telemann, seine Musik gezielt auf sein Publikum zu<br />

richten. In seinen Hauptwirkungsstätten Frankfurt,<br />

Leipzig und Hamburg leitete er »Collegia musica«,<br />

mit denen er ganz bewusst in die breite Öffentlichkeit<br />

hineinwirkte.<br />

Bach lässt kaum eine Entwicklung von frühem zu<br />

spätem Stil erkennen. Seine musikalische Welt<br />

scheint unabhängig, in sich kreisend und deshalb<br />

auch völlig unvergleichbar. Wie anders Telemann, der<br />

schon aufgrund seiner ganz anderen öffentlichen<br />

Wirkungsweise sich den Strömungen, Stilen und<br />

»Moden« der Zeit gegenüber nie verschloss, Galantes<br />

und Empfi ndsames, auch Leichtes, ja Spielerisches<br />

seiner Musik einverleibte, ohne seine eigene Diktion<br />

je zu verleugnen. Sein langes, 86 Jahre währendes<br />

Leben hindurch führte er seine Musik vom Spätbarock<br />

bis zur Mannheimer Schule, an der der Geist der<br />

Romantik bereits zu erahnen ist.<br />

präsentiert von<br />

Ulrich Matyl<br />

HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />

Das 1997 gegründete Helsinki Baroque Orchestra hat sich inzwischen <strong>als</strong> eines der europäischen<br />

Spitzenensembles für Alte Musik etabliert. Es überrascht sein Publikum immer wieder<br />

nicht nur durch seine frischen und durchsichtigen Interpretationen, sondern auch durch zahlreiche<br />

Aufführungen und Einspielungen bisher unbekannter Meisterwerke und durch ungewöhnliche<br />

Gegenüberstellungen vermeintlich vertrauter Kompositionen.<br />

REINHARD GOEBEL<br />

Der Gründer und jahrzehntelange Leiter des Ensembles Musica Antiqua Köln zählt zum Urgestein<br />

der historischen Aufführungspraxis. Er ist heute ein allseits gefragter Dirigent und Vermittler<br />

seines enormen Wissens an moderne Sinfonie- und Kammerorchester.<br />

VIKTORIA MULLOVA<br />

SO 05. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Kirche St. Mauritius Hittfeld<br />

Seit Ende der achtziger Jahre zählt Viktoria Mullova weltweit zu<br />

den renommiertesten Musikerinnen ihres Fachs. Sie spielt eine<br />

»Jules Falk« Stradivarius (1723) und entlockt dem Instrument<br />

ein immenses Spektrum unterschiedlicher Klangräume und Stilistiken,<br />

wobei die Bandbreite von historischen Interpretationen<br />

über klassisches und romantisches Repertoire bis hin zu Crossover-Projekten<br />

mit jazzigen Tönen reicht. Ihre Leidenschaft für<br />

den authentischen Interpretationsansatz führte zu einer Zusammenarbeit<br />

mit führenden Ensembles der Alten Musik.<br />

05<br />

09<br />

BACH & TELEMANN<br />

HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />

VIKTORIA MULLOVA Violine<br />

REINHARD GOEBEL Dirigent<br />

J. D. Heinichen: Ouvertüre G-Dur S 205<br />

J. S. Bach: Sinfonie D-Dur BWV 1045, Violinkonzerte a-Moll BWV 1041 und E-Dur BWV 1042<br />

G. P. Telemann: Concerto A-Dur »Die Rellinge« TWV 51:A 4, »Hamburger Ebb und Fluth« C-Dur<br />

TWV 55:C 3<br />

52|53


CONCERTO ITALIANO<br />

Seit seinem ersten Auftritt 1984 mit der Oper »La Calisto« von<br />

Francesco Cavalli hat sich das von Rinaldo Alessandrini gegründete<br />

Concerto Italiano <strong>als</strong> eines der führenden Barockorchester<br />

unserer Zeit etabliert. Das Ensemble hat für verschiedene Labels<br />

zahlreiche CDs eingespielt, von denen viele mit renommierten<br />

Preisen ausgezeichnet wurden.<br />

GEMMA BERTAGNOLLI<br />

Gemma Bertagnolli ist Preisträgerin verschiedener internationaler<br />

Wettbewerbe. Ihre Karriere führte die Sopranistin u. a. zu<br />

den Salzburger Festspielen, dem Maggio Musicale Fiorentino, an<br />

die Mailänder Scala, an die Oper Zürich, die Berliner Staatsoper<br />

Unter den Linden sowie zu den Festiv<strong>als</strong> von Montreux-Vevey,<br />

Ambronay und Beaune. Sie singt die wichtigen Partien des<br />

Barockrepertoires wie z. B. Aristea (»L’Olimpiade«), Maddalena<br />

(»La resurrezione«), Nerone (»Agrippina«) oder Drusilla<br />

(«L’incoronazione di Poppea«).<br />

SARA MINGARDO<br />

Sara Mingardo feierte ihr Debüt 1987 <strong>als</strong> Fidalma in Domenico<br />

Cimarosas Oper »Il matrimonio segreto«. Sie wurde mehrfach<br />

mit renommierten Preisen ausgezeichnet und hat mit Auftritten<br />

in den USA, Paris und Salzburg längst internationales Parkett<br />

erobert. Das Repertoire der Altistin reicht von Monteverdi bis<br />

Britten, ihr Opernrepertoire umfasst unter anderem die großen<br />

Altpartien von Gluck, Händel, Rossini und Verdi.<br />

RINALDO ALESSANDRINI<br />

Seit mehr <strong>als</strong> zwanzig Jahren<br />

gilt der Cembalist, Organist und<br />

Fortepiano-Spieler Rinaldo Alessandrini<br />

<strong>als</strong> einer der führenden<br />

Protagonisten der italienischen<br />

Szene für Alte Musik. Der Gründer<br />

und Leiter das Barockensembles<br />

Concerto Italiano ist ein weltweit<br />

gefragter Spezialist für die Musik<br />

von Monteverdi, Vivaldi, Pergolesi, Bach und anderer Zeitgenossen<br />

und zählt zudem zu den führenden Dirigenten italienischer<br />

Barockopern. 2003 wurde Rinaldo Alessandrini der Titel »Chevalier<br />

des Arts et des Lettres« verliehen.<br />

präsentiert von<br />

Alessandro Scarlatti komponierte sein »Stabat Mater« im Auftrag der neapolitanischen<br />

Bruderschaft »Cavalieri della Vergine dei Dolori« im Jahr 1723.<br />

Das Werk sollte im Rahmen der Gottesdienste aufgeführt werden, zu denen<br />

sich der Orden alljährlich an allen Feiertagen im März in der Franziskanerkirche<br />

San Luigi di Palazzo zusammenfand. Die Sparsamkeit der Adeligen stellte<br />

den Komponisten allerdings vor die ungewöhnliche Aufgabe, auf einen Chor<br />

zu verzichten und sich auf zwei Solostimmen und kleine Kammerbesetzung<br />

zu beschränken. Dies hatte zur Folge, dass Scarlatti auf keines der gängigen<br />

Kompositionsmodelle zurückgreifen konnte, da ihm zur musikalischen Gestaltung<br />

ausschließlich Arie und Duett zur Verfügung standen. So schuf er ein ganz<br />

außergewöhnliches Werk, welches mit extensiver Chromatik und kunstvollen<br />

Affektdarstellungen auch außerhalb der traditionellen kirchenmusikalischen<br />

Gattungen und Stilbegriffe seinen festen Platz gefunden hat.<br />

Zwölf Jahre nach Scarlatti wurde auch Giovanni Battista Pergolesi vom Orden der<br />

»Cavalieri della Vergine dei Dolori« mit der Vertonung des »Stabat Mater« beauf-<br />

STABAT<br />

MATER<br />

VERTONUNGEN VON<br />

SCARLATTI UND PERGOLESI<br />

tragt, da Scarlattis Komposition inzwischen <strong>als</strong> stilistisch überholt galt. Vor diesem<br />

Hintergrund verwundert es nicht, dass sich beide Werke deutlich voneinander<br />

unterscheiden. Denn stellte Scarlatti die dramatischen Aspekte des Textes<br />

in den Vordergrund, um einen wohl kalkulierten Spannungsbogen zu erzeugen,<br />

schrieb Pergolesi eine Folge kontemplativer Duette und Arien, ohne dramatische<br />

Höhepunkte zu suchen. Sein ästhetisches Prinzip ist das des »Chiaroscuro«,<br />

der Aufeinanderfolge des Gegensätzlichen: Sind die Duette in einem kontrapunktischen<br />

und fugierten Satz oder in homorhythmischer und vertikaler Schreibweise<br />

gehalten – Abschnitte in fest umrissenen Schemata des »stile antico« –, geben<br />

die Soloarien den Sängern einen breiten Raum zu intensivem Gefühlsausdruck. In<br />

ihnen erfolgt eine auf den »stile moderno« der Opera buffa zurückgehende subtilere<br />

Charakterisierung der Affekte, welche das nachbarocke Musiktheater bis hin<br />

zu Mozart stark beeinfl usst hat.<br />

Keine andere Komposition wurde im 18. Jahrhundert so häufi g gedruckt wie<br />

Pergolesis »Stabat Mater«, das zum Inbegriff religiöser Kammermusik und<br />

DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

St. Laurentius Kirche Langförden<br />

zum Kirchenmusikideal der bürgerlichen Musikkultur<br />

im Europa der Aufklärung wurde. Jean-Jacques<br />

Rousseau rühmte das einleitende Duett <strong>als</strong> »das<br />

vollkommenste und rührendste, das je der Feder<br />

irgendeines Musikers entfl ossen ist«. Und Christian<br />

Friedrich Daniel Schubart schrieb begeistert: »Seit<br />

mehr <strong>als</strong> dreißig Jahren führt man es [Pergolesis<br />

›Stabat Mater‹] durch ganz Europa in der Karwoche<br />

mit allgemeinem Beifall auf. Wie viel tausend Tränen<br />

hat dieses Stück nicht schon fühlenden Herzen entlockt!«<br />

STABAT MATER<br />

CONCERTO ITALIANO<br />

GEMMA BERTAGNOLLI Sopran SARA MINGARDO Alt<br />

RINALDO ALESSANDRINI Leitung<br />

A. Scarlatti: »Stabat Mater»<br />

G. B. Pergolesi: »Stabat Mater«<br />

Harald Hodeige<br />

07<br />

09<br />

56|57


präsentiert von<br />

Es gehört zur Programmatik des Orchesters Spira<br />

mirabilis, in Konzerten nur ein einziges Werk auf-<br />

SPIRA MIRABILIS<br />

zuführen, um sowohl die Energien der Musiker <strong>als</strong><br />

Zweifellos ist das Orchester Spira mirabilis ein musikalisches<br />

auch die Aufmerksamkeit des Publikums so stark<br />

Abenteuer. Die junge italienische Geigerin Lorenza Borrani hat<br />

wie möglich zu fokussieren. Weiteres erklärtes Ziel<br />

das Projekt mit dem Ziel gegründet, mit ihren Musikern eine<br />

dieser Praxis ist es, ein Bedürfnis nach Musik nicht<br />

gemeinsame Vision zu entwickeln, die jedoch jedem einzel-<br />

nur zu befriedigen, sondern gleichsam zu schafnen<br />

Orchestermitglied individuellen Raum zur Entfaltung<br />

fen. Nun beträgt die Aufführungsdauer der 8. Sin-<br />

gibt. Aus diesem Grund verzichtet Spira mirabilis auch auf<br />

fonie weniger <strong>als</strong> eine halbe Stunde. Sollte es das einen Dirigenten: Der »kollektive Gedanke« soll die Basis der Interpretation sein. So versteht<br />

<strong>als</strong>o gewesen sein? Mitnichten, vielmehr darf sich das Ensemble ein Konzert <strong>als</strong> geteilte Erfahrung von Musikern und Publikum, wobei die Auf-<br />

das Publikum auf ein ganz neues Konzerterlebnis führung lediglich ein kleines Teil in einem großen Puzzle darstellt. Viele Mitglieder des Ensemb-<br />

freuen, wenn die jungen Musiker ihre sehr spezielle les gehören renommierten Klangkörpern an, wie etwa dem Chamber Orchestra of Europe, dem<br />

Sicht der Dinge auf die Bühne und in den Saal tra- Mahler Chamber Orchestra oder den Berliner Philharmonikern. Spira mirabilis positioniert sich<br />

gen. So beleuchten sie das Werk aus verschiedenen bewusst abseits des klassischen Mainstreams und wendet sich in kleinen oder ungewöhnlichen<br />

Perspektiven, verzichten auf traditionell gesetzte Sälen gern an ein Publikum, das das gespielte Werk noch nicht kennt. So ist das Orchester auch<br />

Grenzen zwischen Künstlern und Publikum und schon mal in einem Einkaufszentren, einer Bar oder auf einem Schiff zu erleben. »Je härter die<br />

überraschen durch experimentelle Programmge- Rahmenbedingungen, desto mehr streben wir nach höchster Qualität«, heißt es in einer Selbststaltung,<br />

bevor sie das Werk komplett aufführen. darstellung des Ensembles.<br />

BEETHOVEN ALS<br />

Unter den Sinfonien Ludwig van Beethovens nimmt<br />

die 8. Sinfonie eine gewisse Außenseiterrolle ein: Einerseits<br />

kommt sie in einem für Beethoven durchaus<br />

ungewöhnlichen leichten und heiteren Tonfall daher, SPASSMACHER<br />

andererseits orientiert sie sich vordergründig eher zertes vorschwebte. Im Sommer des gleichen Jahres änderte er jedoch seine Plä-<br />

an den Sinfonien Haydns <strong>als</strong> an den eigenen großen ne, und er begann, das vorhandene Material <strong>als</strong> Sinfonie auszuarbeiten. Zu dieser<br />

klassischen Würfen wie der Siebten oder der Neun- Zeit befand er sich zu einem Kuraufenthalt in den böhmischen Bädern, von wo<br />

ten Sinfonie. Der Musikwissenschaftler Klaus Döge aus er aber nicht nur an der neuen Sinfonie arbeitete, sondern auch den berühmt<br />

konstatiert, das Werk sei von einem »musikalischen gewordenen Brief an die »unsterbliche Geliebte« schrieb. Der Rezensent der All-<br />

Humor« durchdrungen, Martin Geck deutet die Achte gemeinen Musikalischen Zeitung Wien urteilte nach der Premiere am 27. Februar<br />

gar <strong>als</strong> »satirischen Abgesang auf die Gattung Sinfo- 1814, die Sinfonie habe »kein Furore« gemacht, was jedoch nicht an dem Werk<br />

nie«. Allerdings setzt sich in der Forschung immer selbst liege, sondern an der Tatsache, dass man zuvor schon die bereits bekann-<br />

mehr die Erkenntnis durch, dass das Werk in seiner te 7. Sinfonie gegeben hatte und »in der Uebersättigung von schon so vielem ge-<br />

Rezeption häufig verkannt, weil viel zu vordergründig nossenen Schönen und Trefflichen (...) natürlich eine Abspannung die Folge sein<br />

verstanden worden sei. Der Komponist bricht näm- muss. Wird diese Symphonie in Zukunft allein gegeben, so zweifeln wir keineslich<br />

bewusst mit einer Vielzahl von kompositorischen wegs an dem günstigen Erfolge«.<br />

Regeln seiner Zeit und karikiert sie. Er verordnet dem<br />

Orchester leere Phrasen, schiebt Schlussgestaltungen<br />

immer wieder hinaus, überfordert die Kontrabässe<br />

mit Vierundsechzigstelläufen, lässt die Holzbläser<br />

Jochen Brünner<br />

bewusst an f<strong>als</strong>cher Stelle einsetzen und präsentiert<br />

Pauken in Oktavstimmung. So verbirgt sich hinter der<br />

scheinbaren Einfachheit, ja Einfalt, höchste komposi-<br />

MI 08. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Schloss Oldenburg<br />

torische Raffinesse.<br />

Entwürfe, die Beethoven im Frühjahr 1812 in seinem<br />

Skizzenbuch notierte, verraten, dass dem Komponisten<br />

ursprünglich offenbar die Idee eines Klavierkon-<br />

BEETHOVEN – DIE ACHTE<br />

ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />

L. van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93<br />

08<br />

09<br />

58|59


LIEBE UND<br />

ANDERE DÄMONEN<br />

Es sind vor allem zwei Gedichtzeilen, die heute »auf dem Kontinent« an den<br />

Engländer John Donne erinnern: »Niemand ist eine Insel« und »Wem die Stunde<br />

schlägt«. Sie stammen aus einem seiner Gedichte, der »Meditation XVII«.<br />

Dieser sehr bescheidene Nachhall seiner Poesie entspricht nicht im geringsten<br />

John Donnes Bedeutung <strong>als</strong> Dichter der bewegten Epoche, in der das neue Zeitalter<br />

der Naturwissenschaft und der blutigen religiösen Auseinandersetzungen<br />

in England anbricht. Donne, der Zeitgenosse William Shakespeares, gilt <strong>als</strong> bedeutendster<br />

Vertreter der metaphysischen Lyrik jener Zeit. So nimmt es nicht<br />

Wunder, dass John Donnes Epen und Poeme von vielen Komponisten seiner Zeit<br />

in Musik gesetzt wurden.<br />

Das Trio aus Dorothee Mields, Lee Santana und Hille Perl gibt gemeinsam mit dem<br />

Rezitator Graham F. Valentine einen Einblick in die eigenwillige, so pessimistisch<br />

wie auch hoffnungsvolle Welt eines der größten englischen Dichter und öffnet<br />

damit das Fenster zur Besichtigung einer ganzen Epoche. Dabei machen sie auch<br />

bekannt mit einer Reihe von Komponisten, die zu jener Zeit zu den Großen zählten,<br />

heute aber meist nur noch Fachleuten bekannt sind. Hierzu zählen Tonsetzer wie<br />

Thomas Hume, William Corkine oder Henry Lawes, deren Madrig<strong>als</strong>ätze technisch<br />

brillant waren und die die Musik des 17. Jahrhunderts prägten.<br />

Hille Perl und ihre Mitstreiter haben in den Archiven auch eine Vielzahl anonymer<br />

Vertonungen von John Donnes Texten gefunden und weben eine Auswahl dieser<br />

Schätze in das Programm ein. Diese Anonyma sind weniger ein Beleg für die Vergesslichkeit<br />

der Musikgeschichte <strong>als</strong> für die Beliebtheit der Dichtung Donnes. Andererseits<br />

sind mit Werken Alfonso Ferraboscos und John Dowlands auch Komponisten<br />

der ersten Garde zu hören, die sich der Anziehungskraft von John Donnes<br />

Poesie nicht erwehren konnten. In ihren Werken spiegelt sich neben der Freude<br />

an den Texten auch der stilistische Umbruch in der englischen Musik jener Epoche<br />

wider; besonders der immer größer werdende Einfl uss der italienischen Musik auf<br />

der Insel. Das Programm über die »Liebe und andere Dämonen« wird so zu einer<br />

musikhistorischen Revue.<br />

John Donne hatte viele Schicks<strong>als</strong>schläge zu erleiden, darunter den Tod seiner<br />

Frau, die politischen Wirren der vorrevolutionären Zeit und den inneren Zwist der<br />

Konfessionen, die ihn <strong>als</strong> Katholiken im anglikanischen England besonders hart<br />

trafen. Über all diesen Unfrieden schrieb er Zeilen, die den Nerv und die Erfahrungen<br />

vieler Zeitgenossen trafen, und an ihrer tiefen Wirkung auf so viele Menschen<br />

hat sich bis heute nichts geändert. Denn niemand ist eine Insel.<br />

Stephan Cartier<br />

DOROTHEE MIELDS<br />

Sie kennt <strong>Bremen</strong> gut. Dorothee<br />

Mields ist <strong>als</strong> Expertin für<br />

die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts<br />

auf den Bühnen Europas<br />

unterwegs – gelernt hat<br />

sie ihr Fach jedoch unter anderem<br />

an der Hochschule für<br />

Künste in der Hansestadt bei<br />

Elke Holzmann. Mit ihren Auftritten<br />

und ihren beachtlichen 40 CD-Einspielungen gehört die<br />

junge Sopranistin zum engsten Kreis der Originalklang-Szene.<br />

Dorothee Mields hat neben vielen Projekten zur Renaissance<br />

und zum Barock – unter anderem mit dem Collegium Vocale<br />

Gent und einem Dowland-Programm mit Hille Perl – auch die<br />

jüngere Musik nicht aus den Augen verloren. Die aktuelle Einspielung<br />

mit Chopin-Liedern beweist dies.<br />

HILLE PERL<br />

Ob <strong>als</strong> Solistin, Duospielerin<br />

oder Ensemblemitglied<br />

– für Hille<br />

Perl spielt immer die<br />

Gambe die Hauptrolle.<br />

Die gebürtige Bre merin<br />

hat sich durch ihr intensives<br />

Spiel und ihre umfassende Beschäftigung mit dem<br />

Instrument zu einer festen Größe in ganz Europa entwickelt.<br />

Zusammen mit Lee Santana und Steve Player hat sie das erfolgreiche<br />

Ensemble Los Otros gegründet, mit dem sie innovative<br />

und überraschende Programme zur Alten Musik kreiert.<br />

Sie lehrt an der Bremer Hochschule für Künste – Gambenspiel,<br />

natürlich.<br />

GRAHAM F. VALENTINE<br />

Der gebürtige Schotte ist ein Meister des Rollentauschs.<br />

Hauptsache, es hat etwas mit Sprache zu tun. Ob <strong>als</strong> Schauspieler,<br />

Rezitator oder auch Sänger: Graham F. Valentine hat<br />

eine umfassende Bühnenerfahrung in Frankreich, England,<br />

Österreich und Deutschland gesammelt. Auf seine sprachliche<br />

Wandlungsfähigkeit setzten viele berühmte Regisseure wie<br />

beispielsweise Christoph Marthaler, in dessen frühen Produktionen<br />

Valentine mitwirkte.<br />

LEE SANTANA<br />

Zwischen Rock und Jazz ist er groß geworden, groß gemacht<br />

hat ihn die Alte Musik. Der US-Amerikaner Lee Santana zählt<br />

heute zu den weltweit einfl ussreichsten Lautenisten. Neben<br />

seinen vielen Konzertverpfl ichtungen gehört die Zusammenarbeit<br />

mit seiner Ehefrau, der Gambistin Hille Perl, zu seinen<br />

produktivsten Projekten. Lee Santana ist außerdem <strong>als</strong> Komponist<br />

tätig und unterrichtet seit 2006 an der Hochschule für<br />

Künste in <strong>Bremen</strong> Laute, Kammermusik und Continuospiel.<br />

ˆ<br />

DO 09. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Reformierte Kirche Aurich<br />

präsentiert von<br />

LIEBE UND ANDERE DÄMONEN<br />

DOROTHEE MIELDS Sopran<br />

LEE SANTANA Laute<br />

HILLE PEARL Viola da Gamba<br />

GRAHAM F. VALENTINE Sprecher<br />

John-Donne-Vertonungen von J. Dowland, T. Hume, G. Coperario u. a.<br />

09<br />

09<br />

60|61


DEM STANDORT VERBUNDEN<br />

Ob <strong>als</strong> Norddeutscher Lloyd, Hapag-Lloyd Werft oder Lloyd Werft<br />

– seit 1857 prägt die Passagierschifffahrt im weitesten Sinne das<br />

Unternehmensprofil der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH. Mit mehr<br />

<strong>als</strong> 150 Jahren Schiffbaugeschichte die älteste noch existierende<br />

Werft am Standort Bremerhaven, zählt die Lloyd Werft heute zu den<br />

weltweit mit Abstand führenden Schiffbauunternehmen im Bereich<br />

Reparatur, Umbau und Fertigbau von Kreuzfahrtschiffen, Fähren<br />

und Frachtschiffen.<br />

Nach Inbetriebnahme des ersten Reparaturschuppens 1857 in <strong>Bremen</strong><br />

wurde bereits im Jahre 1862 eine weitere Reparaturwerkstatt<br />

an der Westseite des Neuen Hafens in Bremerhaven errichtet. Nach<br />

der Inbetriebnahme des Kaiserdocks I (1899) und des Kaiserdocks II<br />

(1913) am Kaiserhafen ist die heutige Lloyd Werft <strong>als</strong> Nachfolgerin des<br />

Norddeutschen Lloyd eng mit dem Standort Bremerhaven verknüpft.<br />

Spektakuläre Aufträge haben vor allem in den vergangenen 20 Jahren<br />

immer wieder weltweit das Augenmerk der Medien und Fachwelt auf<br />

die Lloyd Werft und damit auch auf Bremerhaven gerichtet.<br />

Doch ein Standort lebt nicht von wirtschaftlichen Erfolgsmeldungen<br />

allein und daher engagieren wir uns gern bei den Konzerten des <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> in der Seestadt Bremerhaven. Hier treffen Tradition und<br />

Avantgarde aufeinander. Das verspricht inspirierende und damit unverzichtbare<br />

Impulse für Kultur und Wirtschaft, die ein gemeinsames<br />

Ziel haben: beste Qualität und zufriedene Kunden!<br />

KAMMERORCHESTER BASEL/<br />

GIOVANNI ANTONINI<br />

Absolventen verschiedener Schweizer Musikhochschulen<br />

haben das Kammerorchester Basel 1984 gegründet. 2008<br />

gewann das Ensemble, dessen Repertoire vom Barock bis zur<br />

Moderne reicht, für seine Einspielung von Beethovens Sinfonien<br />

Nr. 3 und 4 den ECHO Klassik. Der Barockspezialist Giovanni<br />

Antonini, der sich vor allem <strong>als</strong> Gründer des Ensembles<br />

Il Giardino Armonico einen Namen gemacht hat, arbeitet seit<br />

sechs Jahren regelmäßig mit dem Kammerorchester Basel<br />

zusammen.<br />

SOL GABETTA<br />

»Sol Gabetta ist ein Cello-Fräuleinwunder, das sich seine Frische,<br />

seine unverstellt natürliche Art und jugendhafte Selbstsicherheit,<br />

auf die Musik zuzugehen, bewahrt hat«, urteilte ein<br />

Kritiker über die blonde »Cellolatina«. 2007 wurde die 29-Jährige,<br />

die längst zu den Topstars der Szene zählt, mit dem ECHO<br />

Klassik <strong>als</strong> »Instrumentalistin des Jahres« ausgezeichnet.<br />

PATRICIA KOPATCHINSKAJA<br />

1977 <strong>als</strong> Kind einer Musikerfamilie in Moldawien geboren,<br />

emigrierte Patricia Kopatchinskaja 1989 nach Österreich und<br />

studierte Violine und Komposition. Im Jahr 2000 erwarb sie<br />

das Solistendiplom mit Auszeichung, gewann in der Folge<br />

hochdotierte Preise und spielt in den wichtigsten europäischen<br />

und amerikanischen Konzertsälen. Im Rahmen des <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> 2006 wurde die charismatische junge Geigerin, die<br />

auch komponiert, mit dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet.<br />

DEJAN LAZIC<br />

Der in Zagreb geborene Pianist Dejan Lazic ist nicht nur ein gefragter<br />

Instrumentalist, sondern auch erfolgreicher Komponist.<br />

So hat er etwa das Violinkonzert von Johannes Brahms neu<br />

arrangiert. Für seine Aufnahme von Rachmaninows Klavierkonzert<br />

Nr. 2 erhielt er 2009 den ECHO Klassik in der Kategorie<br />

»Konzerteinspielung des Jahres«.<br />

Beethovens Sinfonien haben in den vergangenen<br />

Jahren auf dem stark umkämpften Markt der Klassik-Einspielungen<br />

eine ungeahnte Renaissance<br />

erfahren. Nicht nur Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

<strong>Bremen</strong> unter Paavo Järvi, auch das Kammerorchester<br />

Basel hat für seine Neuinterpretationen<br />

unter der Leitung des Dirigenten Giovanni<br />

Antonini begeisterte Kritiken erhalten.<br />

Im Stadttheater Bremerhaven präsentiert das Ensemble<br />

die Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92, die Carl Maria<br />

von Weber »reif fürs Irrenhaus« erklärte, und über<br />

die Friedrich Wieck, Vater von Clara Schumann, urteilte,<br />

dass sie »nur im unglücklichen – im trunkenen<br />

Zustande komponiert sein könne, namentlich der<br />

erste und letzte Satz.« Der einst angesehene Musikforscher<br />

Hermann Kretzschmar entrüstete sich gar:<br />

»Wir stehen hier ganz in der Nähe des Maßlosen und<br />

tun gut, im Interesse unserer Jugend zu bemerken<br />

und zu bekennen, dass Beethoven zuweilen geneigt<br />

war, seine Intentionen mit übermütiger Hartnäckig-<br />

WIENER<br />

MELANGE<br />

keit auf die Spitze zu treiben.« Der Komponist selbst indes war auch zwei Jahre<br />

nach der Uraufführung mit dem Ergebnis noch zufrieden und befand in einem<br />

Brief aus dem Jahr 1815 »die große Sinfonie in A <strong>als</strong> eins der glücklichsten Produkte<br />

meiner schwachen Kräfte.«<br />

Schon im durch tänzerische Rhythmik geprägten Kopfsatz entfaltet Beethoven<br />

großartige sinfonische Dynamik. Während das melancholische und oft <strong>als</strong> Trauermarsch<br />

beschriebene Allegretto einen deutlichen Kontrast zu den anderen Sätzen<br />

bildet, verbreitet der Komponist im Scherzo (Presto) fast hektische Freude,<br />

ehe er im Finale mit Elementen eines Revolutionsmarschs ein geradezu orgiastisches<br />

Klangerlebnis schafft und seinen Übermut auf die Spitze treibt. Aus einer<br />

zeitlichen Distanz von mehreren Jahrzehnten heraus hat Richard Wagner Beethovens<br />

Siebte <strong>als</strong> »Apotheose des Tanzes« beschrieben: »Aller Ungestüm, alles<br />

Sehnen und Toben des Herzens wird hier zum wonnigen Übermuthe der Freude,<br />

die mit bacchantischer Allmacht uns durch alle Räume der Natur, durch alle Ströme<br />

und Meere des Lebens hinreißt, jauchzend selbstbewußt überall, wohin wir<br />

im kühnen Takte dieses menschlichen Sphärentanzes treten.«<br />

Zu Beginn des Abends präsentieren mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, der<br />

Cellistin Sol Gabetta und dem Pianisten Dejan Lazić drei der augenblicklich aufregendsten<br />

jungen Solisten zunächst Beethovens vergleichsweise selten aufgeführtes<br />

Tripelkonzert C-Dur op. 56, das der Komponist um das Jahr 1804 für seinen<br />

damaligen Klavierschüler Erzherzog Rudolf von Österreich geschrieben hat.<br />

Da der Erzherzog offenbar jedoch nur über begrenztes musikalisches Talent und<br />

ebensolche instrumentalen Fähigkeiten verfügte, ist der Klavierpart relativ einfach<br />

gehalten und vor diesem Hintergrund sicherlich die undankbarste der drei<br />

Soloaufgaben. Gerade deshalb wird es spannend sein zu beobachten, wie die drei<br />

Top-Stars im Dienst des Werkes kammermusikalisch harmonieren.<br />

FR 10. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

WIENER MELANGE<br />

KAMMERORCHESTER BASEL<br />

PATRICIA KOPATCHINSKAJA Violine<br />

SOL GABETTA Violoncello<br />

DEJAN LAZIC Klavier<br />

GIOVANNI ANTONINI Leitung<br />

L. van Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56,<br />

Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

Jochen Brünner<br />

10<br />

09<br />

62|63


MOZART<br />

ROSSINI<br />

GALA<br />

Der Schriftsteller Stendhal kam beim Vergleich der<br />

Opern Wolfgang Amadeus Mozarts und Gioacchino<br />

Rossinis zu einem klaren Urteil: Es sei wohl der<br />

ewige Antagonismus der Temperamente im Norden<br />

und im Süden Europas, der ihre Tonsprache präge:<br />

»Die Liebe ist in Bologna nicht dieselbe wie in Königsberg«,<br />

schrieb er.<br />

Die lebenslange Begeisterung für die Oper teilten beide<br />

Komponisten. Mozarts Vater Leopold schrieb 1764<br />

über den Achtjährigen: »Er hat jetzt immer eine Opera<br />

im Kopf, die er mit lauter jungen Leuten in Salzburg<br />

aufführen will.« Die Euphorie für die Bühnenmusik<br />

wird Mozart nicht verlassen und am Ende seines<br />

kurzen Lebens 23 Opern, Singspiele und Dramen gefördert<br />

haben. Rossini brachte es sogar auf 39.<br />

Mozarts Figuren und mithin deren Arien und Duetten<br />

haftet etwas zutiefst Individuelles an. Die Emanzipation<br />

des Bürgers im Zeichen der Aufklärung steht im<br />

Vordergrund. »Die Hochzeit des Figaro« ist nicht nur<br />

ein Ränkespiel der Liebe, sondern eben auch die Auftaktmusik<br />

zur Französischen Revolution, so wie die<br />

»Zauberflöte« eine Hymne der Humanität geworden<br />

ist. Mozart hegte in seinen Bühnenwerken die Hoffnung,<br />

dass eine Entwicklung der Person möglich sei<br />

– natürlich stets zum Guten hin.<br />

Demgegenüber lebte Rossini in einer Zeit, die von der<br />

Revolution schon wieder genug hatte. Der Umsturz in<br />

Frankreich 1830 beendet seine Karriere <strong>als</strong> Opernkomponist.<br />

Rossinis wunderbare Arien, seien sie aus<br />

»Die Italienerin in Algier«, »Barbier von Sevilla« oder<br />

»Wilhelm Tell«, führen die Akteure denn auch <strong>als</strong><br />

große eigenwillige Charaktere vor, die immer schon<br />

so waren wie sie nun sind.<br />

Es könnte kaum ein besseres »gemischtes Doppel«<br />

für einen Gala-Abend geben <strong>als</strong> Mozart und Rossini,<br />

um die Spannbreite der Oper in ihrem heroischen<br />

Zeitalter zu demonstrieren.<br />

Stephan Cartier<br />

EVA MEI<br />

Eva Mei zählt zu den renommiertesten<br />

lyrischen Koloratursopranen.<br />

Seit dem Gewinn des<br />

Caterina-Cavalieri-Preis 1990<br />

in Wien hat die Italienerin u. a.<br />

an den Opernbühnen von Wien,<br />

Mailand, Zürich, Venedig, London,<br />

München und Berlin reüssiert.<br />

Das breite Repertoire der Sängerin umfasst Rollen von<br />

Händel über Mozart bis Puccini, aber besonders mit Partien von<br />

Rossini, Bellini und Donizetti hat sie sich <strong>als</strong> eine der gegenwärtig<br />

profi liertesten Belcanto-Sängerinnen empfohlen.<br />

RUXANDRA DONOSE<br />

Die rumänische Mezzosopranistin<br />

Ruxandra Donose gewann<br />

1990 den 2. Preis beim<br />

ARD-Musikwettbewerb. Nach<br />

Festengagements in Basel und<br />

Wien folgten Auftritte an den<br />

Opernhäusern von New York,<br />

Paris, London, Hamburg, Berlin<br />

und Venedig sowie den Festiv<strong>als</strong> von Glyndebourne und<br />

Salzburg. Ruxandra Donose gilt <strong>als</strong> ausgezeichnete Belcanto-<br />

Sängerdarstellerin, aber auch <strong>als</strong> eine der führenden Interpretinnen<br />

der französischen und der Mozartschen Mezzo-Partien.<br />

ENSEMBLE MATHEUS &<br />

JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI<br />

Vom Violinisten, Dirigenten und<br />

Experten für historische Aufführungspraxis<br />

Jean-Christophe<br />

Spinosi gegründet, verfügt das<br />

vielseitige und in seiner Größe<br />

variable Ensemble Matheus<br />

über ein breit gefächertes Repertoire<br />

vom 18. bis 21. Jahrhundert.<br />

Seit 1996 in Brest beheimatet, hat das Ensemble<br />

insbesondere für seine mitreißenden Aufführungen und Einspielungen<br />

der Werke Vivaldis zahlreiche internationale Auszeichnungen<br />

erhalten.<br />

ermöglicht durch die<br />

SA 11. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />

Die Glocke<br />

MOZART-ROSSINI-GALA<br />

ENSEMBLE MATHEUS<br />

EVA MEI Sopran<br />

RUXANDRA DONOSE Mezzosopran<br />

JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Dirigent<br />

Ouvertüren, Arien und Duette von W. A. Mozart und G. Rossini<br />

11<br />

09<br />

64|65


NEUE HORIZONTE ERÖFFNEN...<br />

Auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog lassen sich neue Horizonte<br />

leicht erschließen. Die autofreie, grüne Nordseeperle erlaubt Weitblick,<br />

befreit den Geist und beflügelt die Sinne. Das Galerie- und Künstlerhaus<br />

Spiekeroog bietet eine Vielzahl von Kreativkursen in verschiedensten<br />

Kunstsparten wie Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Schmuckgestaltung,<br />

Druckgrafik oder Keramik. Auf insgesamt 2.500 m² Fläche<br />

befinden sich die schönen Künste unter einem Dach. Angeleitet von<br />

erfahrenen Dozenten staunen hier viele über ihr eigenes Können. Wer<br />

sich erst einmal ausprobieren möchte, kann alle Workshop-Angebote<br />

nachmittags für drei Stunden <strong>als</strong> »Offenes Atelier« buchen. Junge<br />

Künstler sind im Kinder-Atelier willkommen.<br />

Darüber hinaus ist das Künstlerhaus auch Bühne eines facettenreichen<br />

Kulturprogramms. Konzerte, Lesungen, Vorträge oder Theateraufführungen<br />

sind ein Erlebnis für Kopf und Sinne. In der Galerie<br />

werden das ganze Jahr hindurch Ausstellungen zeitgenössischer<br />

Kunst gezeigt.<br />

Doch nicht nur in Kunst und Kultur eröffnet das Galerie- und Künstlerhaus<br />

Spiekeroog neue Horizonte. Auch die Business-Welt weiß die<br />

Vorzüge der entspannten, kleinen Inselidylle zu schätzen. Tagungsgäste<br />

finden im Künstlerhaus exzellente Bedingungen für individuell<br />

gestaltete Veranstaltungen und Seminare vor, dazu am Abend<br />

niveauvolle Unterhaltung. Wer möchte, kann in den verschiedenen<br />

Ateliers und Werkstätten auf kreative Weise neue Kraft schöpfen für<br />

anstehende Aufgaben.<br />

Und dann gibt es Tage, für die braucht man einfach einen ganz besonderen,<br />

außergewöhnlichen und festlichen Ort: Für den »schönsten<br />

Tag im Leben«, den runden Geburtstag oder die schon lang geplante<br />

Familienfeier bietet das Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog genau<br />

den richtigen Rahmen. Hier kann man feiern – anders <strong>als</strong> alle anderen.<br />

Das Team des Künstlerhauses berät Sie gern!<br />

Service-Telefon: 0421 - 460 444 40<br />

E-Mail: service@kuenstlerhaus-spiekeroog.de<br />

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de<br />

ENRICO PIERANUNZI TRIO<br />

Er gilt <strong>als</strong> Italiens renommiertester<br />

Jazz-Musiker: Enrico<br />

Pieranunzi. Konzerte und Platteneinspielungen<br />

mit Musikern<br />

wie Chet Baker, Jim Hall, Phil<br />

Woods, Lee Konitz, Art Farmer,<br />

Wayne Shorter, Paul Motian<br />

und Charlie Haden bezeugen<br />

seine Ausnahmestellung. Das Spiel des inzwischen 60-jährigen<br />

Pianisten und Komponisten aus Rom zeichnet sich durch<br />

rhythmischen Reichtum, geistreiche Improvisationen und einen<br />

gepfl egten, klassisch geschulten Anschlag aus – Qualitäten,<br />

die ihm das Attribut »europäische Antwort auf Bill<br />

Evans« eingetragen haben. Und auch mit seinem eigenen Trio<br />

bietet Pieranunzi ein Musterbeispiel für interaktives Musizieren.<br />

Bassist Luca Bulgarello und Drummer Mauro Beggio gestalten<br />

ihren Beitrag zum Ensembleklang einfallsreich aus<br />

und legen ihr Spiel gleichermaßen offen und selbstbewusst<br />

an. Standards und eigene Stücke vereinen sich so zu einer<br />

temporeichen, dynamischen Mischung, durchdrungen von<br />

Kreativität und Spiellaune – Trio-Spiel vom Feinsten.<br />

ARRANGEMENT ZUM INSEL-MUSIKFEST<br />

IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG<br />

»INSEL-MUSIKFEST« – KREATIV<br />

DO 16. BIS SO 19. SEPTEMBER 2010<br />

Erleben Sie Musikgenuss und Künstler der Extraklasse im<br />

familiären Rahmen des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog.<br />

Hier wird Ihr kreativer Geist aus dem Vollen schöpfen.<br />

Inspiriert von Konzerterlebnissen des Insel-<strong>Musikfest</strong>es<br />

besuchen Sie an einem Nachmittag unsere Ateliers für<br />

experimentelles und freies Arbeiten unter fachkundiger<br />

Betreuung.<br />

Das Arrangement bietet Ihnen folgende<br />

Inklusivleistungen:<br />

Kombiticket Insel-<strong>Musikfest</strong> zum Besuch aller Konzerte<br />

3 x Übernachtung inkl. Frühstück im Aparthotel<br />

Spiekerooger Leidenschaft oder Dependancen<br />

1 x Mittagsbuffet im Künstlerhaus Spiekeroog<br />

1 x Drei-Gänge-Abendmenü im Restaurant<br />

Spiekerooger Leidenschaft<br />

1 x offenes Atelier<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer 330 EUR,<br />

Preis pro Person im Einzelzimmer 390 EUR<br />

Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ist wieder reif für die Insel!<br />

Kein Wunder, nach drei Wochen Konzertmarathon<br />

in <strong>Bremen</strong> und im Nordwesten braucht das Festival<br />

mal Entspannung. Vom 16. bis 19. September packt<br />

das <strong>Musikfest</strong> daher seine Koffer und erholt sich<br />

dort, wo auch die Natur Atem holt: auf Spiekeroog.<br />

Als eine der schönsten Nordseeinseln überhaupt<br />

gilt Spiekeroog wegen seiner unberührten Natur,<br />

weiten Strände und Wattlandschaften <strong>als</strong> grüne<br />

Perle unter den ostfriesischen Inseln. Nach den<br />

erfolgreichen Insel-<strong>Musikfest</strong>en der vergangenen<br />

Jahre nimmt das <strong>Musikfest</strong> erneut im Galerie- und<br />

Künstlerhaus Spiekeroog Quartier. Hier locken fünf<br />

hochkarätig besetzte Konzerte, deren Ausrichtung<br />

von Klassik bis Jazz reicht. Damit fügt sich<br />

das »Fest nach dem Fest« wunderbar in die Philosophie<br />

der Insel ein: Schauen und Verweilen, Entspannen<br />

und Genießen.<br />

LISE DE LA SALLE<br />

Die bemerkenswerte<br />

Karriere der jungen<br />

französischen Pianistin<br />

Lise de la Salle<br />

lässt seit einigen<br />

Jahren aufhorchen.<br />

Geboren 1988 in<br />

Cherbourg, begann sie mit vier Jahren mit dem Klavierspiel<br />

und gab mit neun ihr erstes Konzert bei Radio France. Mit<br />

ihrem elften Lebensjahr begann sie das Studium <strong>als</strong> außerordentliche<br />

Schülerin am Pariser Konservatorium, das sie 2001<br />

mit Auszeichnung abgeschlossen hat. 2004, nach einer eindrucksvollen<br />

Reihe erster Preise, wurde Lise de la Salle in New<br />

York mit dem »Young Concert Artists Award« ausgezeichnet.<br />

Sie war die jüngste Musikerin, die jem<strong>als</strong> an diesem Wettbewerb<br />

teilgenommen und ihn gewonnen hat. Seither folgen<br />

Debüts in allen wichtigen Musikzentren der Welt. »Ich möchte<br />

ˆ<br />

die Zuhörer vergessen lassen, dass das Klavier ein perkussives Instrument ist. Ich will damit<br />

singen«, lautet ihr Credo. Mit Werken von Franz Liszt und von Frédéric Chopin kann sie dies<br />

unter Beweis stellen.<br />

CÉCILE VERNY QUARTET<br />

Leidenschaftlich, ansteckend, unverfälscht, charmant<br />

und humorvoll – so beschreiben Fans und Kritiker<br />

die Auftritte von Cécile Verny. Seit zwei Jahrzehnten<br />

begeistert die afrikanisch-französische Sängerin, die<br />

heute in Süddeutschland lebt, das Publikum mit ihrem<br />

rassigen Mix aus Jazz, Blues, Swing, Afrobeat und einer<br />

kräftigen Prise Soul. Ihr ausgeprägtes Blues-Fundament<br />

kombiniert mit sattelfestem Scat-Gesang, klassischem Können und Chanson-Qualitäten<br />

ermöglicht ihr einen raffi nierten, nuancierten und experimentierfreudigen Gesangsstil. Seit langem<br />

vertraut sie blind auf Pianist Andreas Erchinger, Bassist Bernd Heitzler und Schlagzeuger<br />

Lars Binder, mit denen sie Musik ohne Kompromisse und f<strong>als</strong>che Anbiederei machen kann. Raffi<br />

niert verschmelzen die vier dann das Schönste aus Jazz, Weltmusik und Pop zu eben jenem<br />

wirklich eigenständigen Stil des Cécile Verny Quartets – mal süß, heiß, energisch, freudig, energiegeladen<br />

und dann wieder bitter, melancholisch, elegisch und nachdenklich.<br />

DO 16. SEPT BIS SO 19. SEPT<br />

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />

Ein <strong>Musikfest</strong> auf der Insel im<br />

Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog<br />

Programme und Preise: siehe nächste Seite<br />

16-19<br />

09<br />

66|67


KUNGSBACKA PIANO TRIO<br />

Im Jahre 1997 fand<br />

in einer Kleinstadt<br />

unweit von Göteborg<br />

der erste Auftritt<br />

eines neu gegründeten<br />

Klaviertrios statt.<br />

Als Hommage an<br />

diesen Ort gaben die drei Musiker ihrem Ensemble daraufhin<br />

den Namen Kungsbacka. Der internationale Durchbruch gelang<br />

dem Trio nur zwei Jahre später mit dem Sieg beim Kammermusik-Wettbewerb<br />

in Melbourne. Danach traten die Musiker<br />

europaweit in zahlreichen Konzertsälen auf und gaben 2003<br />

ihr erfolgreiches Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Mittlerweile<br />

hat sich das Ensemble <strong>als</strong> eines der außergewöhnlichsten<br />

seiner Generation fest etabliert und gastiert regelmäßig<br />

auf den renommiertesten Musikpodien der Welt. Aber auch<br />

seinem namensgebenden »Geburtsort« hält es weiterhin die<br />

Treue: Seit 2001 veranstaltet das Klaviertrio in Kungsbacka ein<br />

eigenes Kammermusik-Festival. Mit dem Klaviertrio Nr. 1 d-Moll<br />

von Robert Schumann und dem in g-Moll von Bedrich Smetana<br />

stellen sie zwei Werke der Romantik aus der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

reizvoll einander gegenüber.<br />

PAUL MEYER & SZYMANOWSKI QUARTET<br />

Paul Meyer, 1965 in Mulhouse<br />

geboren, zählt zu<br />

den herausragenden und<br />

vielseitigsten Klarinettisten<br />

von heute und konzertiert<br />

weltweit mit bedeutenden<br />

Orchestern. Zu seinen regelmäßigen Kammermusikpartnern<br />

zählen Eric Le Sage, Renaud und Gautier Capuçon, Gérard<br />

Caussé, Gidon Kremer und Tabea Zimmermann. Jede Form<br />

von vordergründiger Effekthascherei liegt ihm fern, Paul Meyer<br />

überzeugt neben aller technischen Virtuosität vielmehr mit<br />

Interpretationen voller Spontaneität, Charme und Tiefgang. Das<br />

harmoniert gut mit dem Szymanowski Quartet, das sich seit<br />

seiner Gründung 1995 binnen kurzer Zeit zu einem der bemerkenswertesten<br />

Streichquartette seiner Generation entwickelt<br />

hat. Ausgefeilte Programme, vorgetragen in ausgewogener<br />

Balance zwischen Intellekt und Leidenschaft, sind Charakteristika,<br />

mit denen das Szymanowski Quartet begeistert. Mit den<br />

beiden Quintetten für Klarinette und Streichquartett von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart und Johannes Brahms präsentieren die<br />

Künstler zwei der für diese Konstellation wohl bedeutendsten<br />

und beliebtesten Kammermusikwerke.<br />

Alle Texte von Carsten Preisler<br />

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />

Spezielle Konzert- und Reisepakete unter www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de<br />

DO 16. SEPT I 19.30 UHR<br />

Künstlerhaus<br />

ENRICO PIERANUNZI TRIO:<br />

ENRICO PIERANUNZI Klavier<br />

LUCA BULGARELLO Bass<br />

MAURO BEGGIO Drums<br />

FR 17. SEPT I 19.30 UHR<br />

Künstlerhaus<br />

FR 17. SEPT I 21.30 UHR<br />

Künstlerhaus<br />

CÉCILE VERNY QUARTET:<br />

CÉCILE VERNY Gesang<br />

ANDREAS ERCHINGER Klavier<br />

BERND HEITZLER Bass<br />

LARS BINDER Schlagzeug<br />

»Keep some secrets within«<br />

Eintritt: 14 €<br />

LISE DE LA SALLE Klavier<br />

F. Liszt: Ballade Nr. 2 h-Moll,<br />

Funérailles aus »Harmonies poétiques et<br />

religieuses«,<br />

Nuages gris,<br />

»Mazeppa« aus »Études d‘exécution transcendante«,<br />

»Après une lecture de Dante« (Fantasia quasi<br />

Sonata) aus »Années de Pèlerinage II«<br />

F. Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23,<br />

Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52<br />

Eintritt: 25 € / 20 € erm.<br />

Eintritt: 14 €<br />

SA 18. SEPT I 19.30 UHR<br />

Künstlerhaus<br />

KOMBITICKET FÜR ALLE KONZERTE: 75 €<br />

PAUL MEYER Klarinette<br />

& SZYMANOWSKI QUARTET<br />

J. Haydn: Streichquartett C-Dur op. 76/3<br />

»Kaiserquartett« Hob. III: 77<br />

W. A. Mozart: Klarinettenquintett<br />

A-Dur KV 581<br />

J. Brahms: Klarinettenquintett h-Moll op. 115<br />

SO 19. SEPT I 12 UHR<br />

Künstlerhaus MATINEE<br />

Eintritt: 25 € / 20 € erm.<br />

KUNGSBACKA PIANO TRIO<br />

R. Schumann: Klaviertrio Nr.1 d-Moll op. 63<br />

B. Smetana: Klaviertrio g-Moll op. 15<br />

Eintritt 25 € / 20 € erm.<br />

FÄHRENZEITEN<br />

für Sonntag 19. September<br />

FÄHRE<br />

NEUHARLINGERSIEL-SPIEKEROOG<br />

Abfahrt 10.30 Uhr<br />

Ankunft gegen 11.15 Uhr<br />

LETZTE FÄHRE<br />

SPIEKEROOG-NEUHARLINGERSIEL<br />

Abfahrt um 18.00 Uhr<br />

... heißt das neue Programmangebot<br />

des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>, das junge Menschen<br />

im Alter von 12 bis 22 Jahren<br />

für Musik abseits der Popmusik-Pfade<br />

begeistern will. Der Dialog mit Künstlern<br />

und eine adäquat abgestimmte<br />

Vorbereitung auf die jeweiligen Inhalte<br />

bereiten gezielt auf das Entscheidende<br />

vor: die Einmaligkeit des Live-Erlebnisses!<br />

Das direkte Erleben eines<br />

Konzertes macht (klassische) Musik<br />

richtig lebendig und leibhaftig erfahrbar.<br />

Kaum etwas ist so spannend, wie<br />

hautnah mitzuerleben, wenn vor den<br />

eigenen Augen und Ohren Künstler<br />

live miteinander musizieren und sich<br />

eine Energie freisetzt, die das Publikum<br />

fesselt. Dieses Erlebnis kann<br />

eine entscheidende Initialzündung<br />

sein und die Begeisterung und Motivation<br />

wecken, sich weitergehend<br />

mit der Musik vergangener Epochen<br />

auseinanderzusetzen. Diese wichtige<br />

und authentische Erfahrung möchte<br />

OPEN UP jungen Menschen bieten.<br />

Ermöglicht wird dieses neue Angebot<br />

des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> durch das Engagement<br />

der NORDMETALL-Stiftung.<br />

Mit Projekten, die Hemmschwellen<br />

abbauen, Neugier wecken und Kultur<br />

erlebbar machen, stärkt die Stiftung<br />

die Kultur in Norddeutschland. Hintergrund<br />

ist die Überzeugung, dass<br />

Kreativität, Kunst und Kultur wichtig<br />

für Innovation und Wandel in der Gesellschaft<br />

sind. Damit das so bleibt,<br />

braucht es kulturelle Vielfalt auf der<br />

einen und ein offenes, kritisches Publikum<br />

auf der anderen Seite. Die Unterstützung<br />

der NORDMETALL-Stiftung<br />

erlaubt es zudem, die Eintrittspreise<br />

moderat zu halten, so dass beispielsweise<br />

Schüler OPEN UP-Veranstaltungen<br />

für 5 Euro besuchen können.<br />

OPEN UP verbindet unterschiedlich<br />

gestaltete Rahmenprogramme mit<br />

dem Besuch von <strong>Musikfest</strong>-Konzerten<br />

in <strong>Bremen</strong>, Bremerhaven, Emden,<br />

Ganderkesee, Grasberg und Verden.<br />

Die spezielle Auswahl an Konzerten<br />

verspricht durch das Zusammenspiel<br />

von programmatischen Inhalten,<br />

Künstlerbesetzungen und dem einmaligen<br />

Ambiente der Spielstätten<br />

ganz besondere Erlebnisse. Ins Konzert<br />

gehen, Augen und Ohren aufhalten<br />

und abwarten, was passiert – das<br />

ist OPEN UP!<br />

Weitere Informationen zu OPEN UP fi nden Sie unter<br />

www.musikfest-bremen.de in der Rubrik OPEN UP 68|69


VISIONEN IN MUSIK –<br />

VISIONEN IN GLAS:<br />

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />

UND RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />

DIRIGIERT VON MAREK JANOWSKI<br />

FRERICHS GLAS ist mit seiner über 130-jährigen Unternehmensgeschichte<br />

in der Nord-Region zwischen <strong>Bremen</strong> – Hamburg – Hannover<br />

<strong>als</strong> kompetenter und innovativer Flachglasveredeler verwurzelt.<br />

Gesellschaftliches Engagement und Förderung kultureller und sozialer<br />

Ziele sind feste Bestandteile der Unternehmensphilosophie.<br />

So engagieren wir uns seit vielen Jahren beim <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />

In diesem Jahr fördern wir das Konzert am Vorabend des 3. Oktober,<br />

des 20. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung. Ebenso<br />

wie das älteste deutsche Rundfunk-Sinfonieorchester seinem heterogenen<br />

und anspruchsvollen Publikum auch die ungewöhnlichsten<br />

Musikwünsche erfüllt, realisiert Frerichs Glas seit vielen Jahrzehnten<br />

die Vorgaben und Wünsche seiner Kunden mit ästhetischen<br />

und perfekten funktionellen Lösungen aus Glas. Ein Beweis für die<br />

Innovationskraft des Unternehmens zeigt sich in der einzigartigen<br />

Weltneuheit der gläsernen Medienfassade, die durch ihre technische<br />

Perfektion, höchste Transparenz und ästhetische Integration in großflächige<br />

Fassaden fasziniert.<br />

Die Erfüllung höchster Ansprüche an Funktion, Technik, Qualität<br />

und Design unserer Geschäftspartner sind die vergleichbaren Herausforderungen<br />

zu den unterschiedlichen Erwartungen des Musikpublikums<br />

an ein Orchester wie Rundfunk-Sinfonieorchester und<br />

Rundfunkchor Berlin.<br />

Der Künstlerische Leiter Marek Janowski wird mit der ihm eigenen<br />

sensiblen Feinabstimmung die Leidenschaft und Perfektion jedes<br />

einzelnen Künstlers herausfordern und damit alle zu einer harmonischen<br />

Einheit verschmelzen lassen.<br />

Wir freuen uns mit Ihnen auf Brahms’ »Nänie«, »Schicks<strong>als</strong>lied«,<br />

»Gesang der Parzen« und auf die Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 und<br />

wünschen dem <strong>Musikfest</strong>-Publikum einen wunderschönen Konzertabend<br />

mit nachhaltigem Genuss.<br />

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />

Seit 2002, dem Beginn der Ära von Marek Janowski <strong>als</strong> Künstlerischem<br />

Leiter, hat das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin<br />

seine Position in der ersten Reihe der deutschen Rundfunkorchester<br />

nachhaltig ausbauen können. Als ältestes deutsches<br />

rundfunkeigenes Sinfonieorchester geht es auf die erste musikalische<br />

Funkstunde im Oktober 1923 zurück. Die Chefdirigenten<br />

(u. a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann<br />

Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner, Rafael Frühbeck de<br />

Burgos) formten einen Klangkörper, dessen sinfonisches Repertoire<br />

alle Epochen umfasst.<br />

MAREK JANOWSKI<br />

Seit 2002 ist Marek Janowski<br />

Künstlerischer Leiter des<br />

Rundfunk-Sinfonieorchesters<br />

Berlin, dessen Mitglieder<br />

ihm 2008 die Position auf Lebenszeit<br />

angetragen haben.<br />

2005 übernahm er zusätzlich<br />

die Musikdirektion des<br />

Orchestre de la Suisse Romande<br />

in Genf. Zwischen 1984 und 2000 hatte er das Orchestre<br />

Philharmonique de Radio France zu einem Spitzenorchester<br />

Frankreichs entwickelt. Außerdem war er Künstlerischer Leiter<br />

des Gürzenich-Orchesters in Köln (1986–1990), der Dresdner<br />

Philharmonie (2001–2003) und des Orchestre Philharmonique<br />

de Monte-Carlo (2000–2005). Janowski ist regelmäßiger Gast<br />

bei vielen international führenden Orchestern. Es gibt zwischen<br />

Metropolitan Opera New York und Bayerischer Staatsoper München,<br />

zwischen Chicago, San Francisco und Hamburg, zwischen<br />

Wien, Berlin und Paris kein Opernhaus von Weltruf, an<br />

dem er seit den späten siebziger Jahren nicht dirigiert hat.<br />

RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />

Flexibilität, makellose Intonation, tadellose Artikulation<br />

und unverwechselbar reich schattierter Klang machen den<br />

Rundfunkchor Berlin zum gesuchten Partner internationaler<br />

Spitzenorchester und Dirigenten. 1925 zunächst für Rundfunkaufnahmen<br />

in Berlin gegründet, war er unter Dirigenten<br />

wie Szell, Scherchen, Klemperer und Kleiber an historischen<br />

Uraufführungen beteiligt. Dietrich Knothe (1982-1993) formte<br />

ihn zu einem Präzisionsinstrument für anspruchsvollste Literatur<br />

von der Renaissance bis zur experimentellen Avantgarde,<br />

Robin Gritton (1994-2001) bereicherte seine Farbpalette und<br />

internationalisierte sein Repertoire. Seit 2001 leitet Simon H<strong>als</strong>ey<br />

den Rundfunkchor Berlin.<br />

»Ich lege all mein Geld in Büchern an«, schrieb<br />

Johannes Brahms im Alter von 20 Jahren, »Bücher<br />

sind meine höchste Lust, ich habe von Kindesbeinen<br />

an soviel gelesen, wie ich nur konnte, und bin<br />

ohne alle Anleitung aus dem Schlechtesten zum<br />

Besten durchgedrungen. Unzählige Ritterromane<br />

hab ich <strong>als</strong> Kind verschlungen, bis mir die ›Räuber‹<br />

in die Hände fi elen, von denen ich nicht wußte, daß<br />

ein großer Dichter sie geschrieben; ich verlangte<br />

aber mehr von demselben Schiller und kam so<br />

aufwärts«. Angesichts dieser Zeilen mag es kaum<br />

überraschen, dass alle Texte von Brahms’ Chorwerken<br />

von höchstem literarischen Niveau sind.<br />

So handelt es sich bei »Nänie« op. 82 – Brahms begann<br />

mit der Komposition im Frühjahr 1880 <strong>als</strong> Reaktion<br />

auf den Tod des mit ihm befreundeten Malers<br />

Anselm Feuerbach – um eine Vertonung von Schillers<br />

gleichnamiger Dichtung, wobei der Titel auf die altrömische<br />

»noenia« verweist, einen Trauer- und Grabgesang,<br />

der meist von den Eltern eines verstorbenen<br />

Kindes gesungen wurde. Die Vorlage vom »Schick-<br />

FESTKONZERT<br />

ZUM TAG DER<br />

DEUTSCHEN<br />

EINHEIT<br />

In Kooperation mit:<br />

präsentiert von und<br />

s<strong>als</strong>lied« op. 54 (1871) stammt aus Hölderlins Briefroman »Hyperion«. Die zweiteilige<br />

Form von Brahms’ Vertonung wird von dem Text bestimmt und lebt vom<br />

musikalischen Kontrast zwischen Götter- und Menschenwelt: Während die einen<br />

im Licht wandeln, »in stiller ewiger Klarheit«, werden die anderen ruhelos und<br />

verzweifelt »wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen«. Der Text des »Gesangs<br />

der Parzen«, das letzte große Chorwerk, das Brahms komponiert hat, ist Goethes<br />

Tragödie »Iphigenie auf Tauris« entnommen. Die Uraufführung des Werkes am<br />

10. Dezember 1882 in Basel war ein so großer Erfolg, dass es gleich wieder aufs<br />

Programm gesetzt werden musste.<br />

Inhaltlich steht Brahms’ Vierte Sinfonie, die sich nach ihrer ebenfalls erfolgreichen<br />

Uraufführung am 25. Oktober 1885 umgehend im Repertoire etabliert<br />

hat, der Gedankenwelt des »Schicks<strong>als</strong>lieds« und des »Gesangs der Parzen«<br />

nahe. »Die Empfi ndungsäußerung« schrieb der Musikwissenschaftler Franz<br />

Grasberger über das Werk, »bleibt bei aller Gefühlswärme gedämpft. Kraft in der<br />

Ergebung, einsichtsvolle Verhaltenheit, das sind die Stimmungshintergründe. Der<br />

erste, zweite und vierte Satz stellen diese seelische Einheit dar, gegen die sich<br />

der robuste Schwung des dritten Satzes aufbäumt. Der Schwerpunkt des Werkes<br />

liegt im vierten Satz. Er baut <strong>als</strong> Passacaglia über ein achttaktiges Thema zweiunddreißig<br />

Variationen auf und führt (...) zu einem krönenden Höhepunkt. Über<br />

alle logische Strenge bleibt aber der mühelose Fluss musikalischer Phantasie erhalten.«<br />

SA 02. OKT I 20 UHR I 20 EUR<br />

Die Glocke<br />

FESTKONZERT ZUM<br />

TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT<br />

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />

RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />

MAREK JANOWSKI Dirigent<br />

Harald Hodeige<br />

02<br />

10<br />

J. Brahms: »Nänie«, »Schicks<strong>als</strong>lied«, »Gesang der Parzen«, Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />

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In diesem Jahr werden bereits zum 13. Mal internationale Künstler für ihre<br />

herausragende musikalische Arbeit mit dem <strong>Musikfest</strong>-Preis und dem Förderpreis<br />

Deutschlandfunk ausgezeichnet, die ihnen im Rahmen der festlichen<br />

<strong>Musikfest</strong>-Gala in der Oberen Halle des Bremer Rathauses verliehen werden.<br />

VERLEIHUNG DES<br />

MUSIKFEST-PREIS 2010<br />

UND DES<br />

FÖRDERPREIS<br />

DEUTSCHLANDFUNK<br />

Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> ehrt mit dem <strong>Musikfest</strong>-Preis Künstler, die durch ihr<br />

herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige<br />

Akzente gesetzt haben und denen das <strong>Musikfest</strong> maßstäbliche<br />

Impulse und kreative Kontinuität verdankt.<br />

Mit 25.000,- EUR dotiert – ausgestattet von der Commerzbank-Stiftung –, zählt<br />

der <strong>Musikfest</strong>-Preis zu den bedeutendsten und höchstdotierten Auszeichnungen<br />

für besondere künstlerische Verdienste im internationalen Konzertleben. Kriterium<br />

für die Ernennung zum Preisträger ist die ausgeprägte individuelle Gestaltungskraft<br />

bei der grenzüberschreitenden Darstellung klassischer Musik, die der<br />

Musikwelt dank unumstrittener musikalischer Qualität und Ausstrahlung nachhaltig<br />

neue Perspektiven eröffnet hat.<br />

Der <strong>Musikfest</strong>-Preis symbolisiert sich in einer handgegossenen »Orpheus«-Bronze<br />

des Bremer Bildhauers Bernd Altenstein. Bisherige Preisträger waren Dirigent<br />

Sir John Eliot Gardiner (1998), Geiger Gidon Kremer und die Kremerata Baltica<br />

(1999), Schauspieler Klaus Maria Brandauer und Dirigent Thomas Hengelbrock<br />

(2000), Sopranistin Jessye Norman (2001), Dirigent Nikolaus Harnoncourt<br />

(2002), Pianist András Schiff (2003), die Dirigenten Sir Roger Norrington (2004)<br />

und Marc Minkowski (2005), Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter (2006),<br />

Kristjan Järvi und sein Absolute Ensemble (2007), Pianist Fazil Say (2008) und<br />

Pianistin Hélène Grimaud (2009).<br />

Daneben verleiht das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> im Rahmen der <strong>Musikfest</strong>-Gala zusammen<br />

mit Deutschlandradio den »Förderpreis Deutschlandfunk« an hochbegabte<br />

Nachwuchskünstler, die sich am Beginn ihrer Karriere bereits mit individuellen<br />

Interpretationsansätzen empfohlen haben. Der Sachpreis bietet jungen Künstlern<br />

eine praktische Hilfestellung für die weitere erfolgreiche Etablierung im internationalen<br />

Kulturbetrieb: Als »Artist in Residence« realisieren sie mit dem preisstiftenden<br />

Sender Studio-Aufnahmen sowie eine CD-Produktion und werden ins<br />

nächstfolgende <strong>Musikfest</strong> eingeladen.<br />

Bisherige Preisträger waren Violoncellistin Tanja<br />

Tetzlaff (1998), Gitarrist Aniello Desiderio (1999),<br />

Geigerin Julia Fischer (2000), das new art saxophone<br />

quartet (2001), Klarinettistin Nicola Jürgensen<br />

(2002), Geiger Sergey Khachatryan (2003), Pianistin<br />

Yu Kosuge (2004), Komponistin Lera Auerbach<br />

(2005), Geigerin Patricia Kopatchinskaja (2006),<br />

Pianist Kristian Bezuidenhout (2007), Bratschist<br />

Antoine Tamestit (2008) und das Vokalensemble<br />

Cinquecento (2009).<br />

Carsten Preisler<br />

DER MUSIKFEST-PREIS WIRD<br />

AUSGELOBT VON DER<br />

COMMERZBANK-STIFTUNG<br />

Das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> hat sich <strong>als</strong> eine der bundesweit größten städtischen<br />

Veranstaltungen vorwiegend klassischer Musik etabliert. Die<br />

Vorgehensweise, dabei auch Zeitgenössisches, Jazz, Populärmusik<br />

oder nichtwestliche Musikformen in die Veranstaltungen aufzunehmen<br />

und miteinander zu verbinden, fi ndet man selten. Zudem erfordert<br />

und befruchtet eine solche Strategie das Zusammentreffen und<br />

Zusammenspiel von Weltstars mit Debütanten im breiten Spektrum<br />

der Musikveranstaltungen. Dabei sind es offensichtlich gerade diese<br />

Maßstäbe, mit denen der Gründer und Intendant immer wieder sein<br />

Ziel erreicht, die unterschiedlichen Präferenzen der Musikfreunde<br />

in <strong>Bremen</strong> und mittlerweile in der gesamten Nord-West-Region zu<br />

treffen.<br />

Vervollständigt werden diese künstlerische Kreativität und organisatorische<br />

Tatkraft durch den seit dem Jahr 1998 vergebenen <strong>Musikfest</strong>-Preis<br />

für herausragende Solisten, Ensembles, Orchester und<br />

Dirigenten, die mit ihrer Kunst die programmatische Ausrichtung des<br />

Festes maßgeblich akzentuiert und zu einer Bereicherung und Weiterentwicklung<br />

des internationalen Musiklebens beigetragen haben.<br />

Mit der Beteiligung an der Vergabe des <strong>Musikfest</strong>-Preises durch die<br />

Commerzbank-Stiftung baut diese ihre Förderpolitik im Bereich Kultur<br />

für den Sektor Musik aus. Das bisherige Engagement ist in jüngster<br />

Zeit vor allem geprägt von den Unterstützungen für das Bachfest in<br />

Leipzig, für die Junge Deutsche Philharmonie, für die Nachwuchsförderung<br />

der Deutschen Stiftung Musikleben sowie von der Etablierung<br />

eines Internationalen Commerzbank-Kammermusikpreises.<br />

72|73


SPONSOREN & PARTNER<br />

KOOPERATIONSPARTNER<br />

MEDIENPARTNER Kulturpartner<br />

HOTELPARTNER<br />

NO ONE CAN WHISTLE A SYMPHONY.<br />

IT TAKES AN ORCHESTRA TO PLAY IT.<br />

HALFORD E. LUCCOCK<br />

DIE KUNST, KULTUR ZU<br />

ERMÖGLICHEN!<br />

Klassische Musik lässt Ihr Herz höher schlagen? Sie fühlen sich<br />

dem <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> verbunden? Sie möchten Ihre Begeisterung<br />

durch interessante Einblicke rund um das Festival vertiefen?<br />

Kurzum, Sie möchten sich persönlich engagieren, um das internationale<br />

Renommee des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> zu stärken und damit auch<br />

den Ruf <strong>Bremen</strong>s <strong>als</strong> Musikstadt? Dann würden wir uns freuen, Sie<br />

in der Musikalischen Gesellschaft begrüßen zu dürfen.<br />

Dahinter verbirgt sich ein Kreis illustrer Musikliebhaber und Kulturinteressierter,<br />

die sich im Jahr 2004 zusammengefunden haben.<br />

Alle Mitglieder eint nicht nur die Begeisterung für das <strong>Musikfest</strong><br />

<strong>Bremen</strong> und sein programmatisches Profi l, sondern auch das Ziel,<br />

mit ihrem Engagement das Festival in seiner künstlerischen Ausrichtung<br />

ideell und materiell nachhaltig zu unterstützen. Gezielt<br />

und individuell. Zum Beispiel unsere Aktivitäten zur Förderung junger<br />

Musiker, die Unterstützung beim Ausbau szenischer Produktionen<br />

oder die Fortsetzung von Kooperationen mit renommierten<br />

ausländischen Festiv<strong>als</strong>.<br />

Unser dynamisches Beitragssystem – von Piano bis Fortissimo jährlich<br />

nach Ihrer Bereitschaft steigerungsfähig und natürlich immer<br />

steuerlich abzugsfähig – ermöglicht Ihnen, aktiv am Geschehen<br />

rund um das Festival teilzunehmen. Sie unterstützen damit eine<br />

Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Wir danken Ihnen dafür mit:<br />

Privilegien<br />

ein hochwertiges Willkommenspräsent<br />

Information über das jährliche Programm vor der<br />

offi ziellen Veröffentlichung<br />

Ehrenkarten und vergünstigte Tickets für das Festival<br />

individuelle und bevorzugte Betreuung und Beratung<br />

beim Ticketkauf<br />

Einblicke und Erlebnisse<br />

Blick hinter die Kulissen von Veranstaltungsorten, exklusive Künstlerbegegnungen,<br />

Probenbesuche, Kulturreisen, Besuch von Instrumentenwerkstätten,<br />

Einführungsvorträge, Empfänge, Gala Dinners,<br />

Premierenfeiern und vieles mehr.<br />

Das macht Freude! Und schafft ganz nebenbei einen persönlichen<br />

Rahmen für interessante Begegnungen und einen anregenden<br />

Gedankenaustausch. Nicht zu vergessen natürlich das gemeinsame<br />

Erleben von mitreißenden Interpretationen großer musikalischer<br />

Meisterwerke durch arrivierte Top-Stars wie verheißungsvolle<br />

Jungtalente.<br />

Beiträge:<br />

Piano 1000 Euro I Forte 3000 Euro I Fortissimo 5000 Euro<br />

Informationen erhalten Sie über<br />

Musikalische Gesellschaft –<br />

Freunde und Förderer des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Frau Annette Schneider<br />

Tel. 0421/33 66 77, 0171 / 93 40 057<br />

Fax 0421 / 33 66 880<br />

E-Mail aschneider@musikfest-bremen.de<br />

74|75


Eine besondere Note wussten wir<br />

schon immer zu schätzen.<br />

Die Mercedes-Benz Niederlassung Weser-Ems ist offizieller Partner des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> 2010.<br />

Mercedes-Benz Niederlassung Weser-Ems der Daimler AG, 28329 <strong>Bremen</strong>, Emil-Sommer-Straße 12, Tel.: 0421/4681-302, Fax: 0421/4681-364, www.mercedes-weserems.de,<br />

E-Mail: kontakt@mercedes-weserems.de<br />

Frequenzen und Informationen unter<br />

ndrkultur.de<br />

Kulturpartner<br />

des <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Hören und genießen<br />

Foto [M] A. Griffi ths Belt | gettyimages; Stockbyte | gettyimages; ccvision


moltkedesign.de<br />

Die Dinner-Show<br />

im Spiegelzelt<br />

vom 26. Nov. 2010<br />

bis zum<br />

29. Jan. 2011<br />

Freuen Sie sich auf einen besonderen<br />

Abend. Genießen Sie in unserem<br />

nostalgischen Spiegelzelt, bei Kerzenlicht<br />

und Livemusik, ein Vier-Gang-<br />

Gourmetmenü und lassen Sie sich von<br />

einer Show voller Fantasie und artistischer<br />

Höhepunkte verzaubern.<br />

Ticketpreise: 4-Gang-Menü zzgl. Getränke,<br />

Di - Do und So: 115,– ¤, Fr und Sa: 125,– ¤,<br />

Silvester: 240,– ¤<br />

Reservierungen und Informationen: Tel. (0421) 34 08 666<br />

oder unter www.palais-im-park.de<br />

Design/Konzeption: www.gute-botschafter.de · Foto: ML Preis<br />

<br />

Orgelregister<br />

Kirche St. Nikolai,<br />

Str<strong>als</strong>und<br />

Eines von mehr <strong>als</strong><br />

3600 geförderten<br />

Denkmalen.<br />

Wir bauen auf Kultur.<br />

Spendenkonto 305 555 500 · BLZ 380 400 07 · www.denkm<strong>als</strong>chutz.de


JETZT<br />

NEUE ABOS<br />

SICHERN!<br />

1<br />

1. September 2010<br />

ORCHERSTER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />

Frans Brüggen Dirigent / Kristian Bezuidenhout Klavier<br />

2<br />

29. September 2010<br />

ZÜRCHER KAMMERORCHESTER<br />

Muhai Tang Dirigent / Giuliano Sommerhalder Trompete<br />

3<br />

8. November 2010<br />

BRUSSELS PHILHARMONIC –<br />

THE ORCHESTRA OF FLANDERS<br />

Michel Tabachnik Dirigent / Christiane Oelze Sopran<br />

4<br />

30. November 2010<br />

WIENER KAMMERORCHESTER<br />

Stefan Vladar Dirigent / Xavier de Maistre Harfe<br />

Sinfoniekonzerte Wilhelmshaven<br />

2010<br />

2011<br />

5<br />

27. Januar 2011<br />

ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS<br />

Renaud Capuçon Leitung und Violine<br />

6<br />

25. Februar 2011<br />

WÜRTTEMBERGISCHES KAMMER-<br />

ORCHESTER HEILBRONN<br />

Ruben Gazarian Dirigent / Nikolai Tokarev Klavier<br />

7<br />

5. April 2011<br />

BREMER PHILHARMONIKER<br />

Marko Letonja Dirigent / Sabine Meyer Klarinette<br />

8<br />

1. Mai 2011<br />

MÜNCHENER KAMMERORCHESTER<br />

Alexander Liebreich Dirigent / Pieter Wispelwey Violoncello<br />

Acht Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Wilhelmshaven – zusammengestellt vom <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />

Preise Abonnements: 116,00 bis 252,80 € Einzelkarten: 18,10 bis 39,50 € (Konzerte 3, 5 und 8 mit TOP-Zuschlag 11,30 €)<br />

Karten Service-Center Stadttheater Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 / 94 01-15 Internet www.sinfoniekonzerte-wilhelmshaven.de<br />

EXKLUSIVPARTNER<br />

NEU BEIM MUSIKFEST BREMEN:<br />

BUS-SHUTTLE ZU KONZERTEN<br />

IN DER REGION!<br />

Erstm<strong>als</strong> bietet das <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> in Kooperation mit<br />

Deutschlandradio in diesem Jahr einen Bus-Transfer an.<br />

So gelangen Sie sicher und bequem von <strong>Bremen</strong> aus zu<br />

den Konzerten des <strong>Musikfest</strong> in der Nordwestregion. Zentraler<br />

Abfahrts- und Ankunftsort am Veranstaltungstag ist<br />

jeweils vor der Glocke an der Domsheide. Anmeldungen<br />

nimmt ausschließlich der Ticket-Service in der Glocke<br />

(Tel. 0421 / 33 66 99) entgegen.<br />

Nähere Informationen: www.musikfest-bremen.de<br />

H<br />

MFB<br />

80|81


GESAMTPROGRAMM<br />

DES MUSIKFEST BREMEN 2010<br />

SA 21. AUG I AB 19.30 UHR I 66,- (ERM. 48,-)<br />

EINE GROSSE NACHTMUSIK<br />

Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben<br />

Spielstätten rund um den Marktplatz<br />

präsentiert von EWE, Weser-Kurier und OHB Technology<br />

SO 22. AUG I 17 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Altenbruch<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I<br />

JACQUES VAN OORTMERSSEN Orgel<br />

MASAAKI SUZUKI & ENSEMBLE<br />

präsentiert von EWE<br />

SO 22. AUG I 20 UHR I 15,- (ERM. 10,-)<br />

Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Lüdingworth<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II<br />

WILLIAM PORTER Orgel<br />

präsentiert von EWE<br />

SO 22. AUG I 20 UHR I KAT. E<br />

Johannes a Lasco Bibliothek Emden<br />

ENSEMBLE PYGMALION<br />

RAPHAËL PICHON Leitung<br />

ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. A<br />

Die Glocke<br />

MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />

SWEDISH RADIO CHOIR & SOLISTEN<br />

DANIEL HARDING Dirigent<br />

präsentiert von der Bremer Landesbank<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I 12,- (ERM. 10,-)<br />

Kirche St. Peter und Paul Cappel<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III<br />

HANS-OLA ERICSSON, MASAAKI SUKZUKI Orgel<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />

Hangar WIKING Helikopter, JadeWeser-<br />

Airport, Wilhelmshaven-Mariensiel<br />

BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />

RICHARD GALLIANO Akkordeon<br />

präsentiert von EWE, NORDFROST und WIKING Helikopter<br />

MI 25. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Kirche St. Severi Otterndorf<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV<br />

ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />

EDOARDO BELLOTTI Orgel, MANFRED CORDES Leitung<br />

MI 25. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Dom zu Verden<br />

ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />

COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN<br />

CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA<br />

PHILIPPE HERREWEGHE Dirigent<br />

präsentiert von EWE<br />

DO 26. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

JANINE JANSEN & FRIENDS<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong><br />

DO 26. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Georgskirche Weener<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V<br />

SETTE VOCI Vokalensemble, PETER KOOIJ Leitung<br />

MICHEL BOUVARD Orgel<br />

FR 27. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Findorffkirche Grasberg<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI<br />

GÖTEBORG BAROQUE, MAGNUS KJELLSON Leitung<br />

JAKYUNG OH Orgel<br />

SA 28. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />

BEHZOD ABDURAIMOV Klavier<br />

VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent<br />

präsentiert von SIKORA AG<br />

SO 29. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor<br />

NURIA RIAL Sopran<br />

L’ARPEGGIATA, CHRISTINA PLUHAR Leitung<br />

präsentiert von der Berenberg Bank<br />

SO 29. AUG I 20 UHR I 20,- (ERM. 15,-)<br />

St. Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VII<br />

PREISTRÄGER ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERB<br />

präsentiert von EWE<br />

MO 30. AUG I 18.30 UHR I 22,- (ERM. 19,-)<br />

Jagdschloss Clemenswerth, Sögel<br />

QUATUOR EBÈNE<br />

präsentiert von EWE<br />

DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

BREMER PHILHARMONIKER<br />

STATE CHOIR LATVIJA & SOLISTEN<br />

MARKUS POSCHNER Dirigent<br />

präsentiert von FIDES<br />

DI 31. AUG I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE I<br />

THE OTHER EBÈNE<br />

präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />

DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />

Alexanderkirche Wildeshausen<br />

CINQUECENTO Vokalensemble<br />

präsentiert von EWE<br />

MI 01. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN<br />

CHŒUR LES ÉLÉMENTS, JÉRÉMIE RHORER Dirigent<br />

präsentiert von swb<br />

MI 01.SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE II<br />

CLAIRE CHEVALLIER, JOS VAN IMMERSEEL Klavier<br />

präsentiert von EWE<br />

DO 02. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

ORCHESTER ANIMA ETERNA<br />

PASCAL AMOYEL Klavier, JOS VAN IMMERSEEL Dirigent<br />

präsentiert von der KBC Bank Deutschland AG<br />

DO 02. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE III<br />

MATT HERSKOWITZ & FRIENDS<br />

präsentiert von EWE<br />

DO 02. SEPT I 20 UHR I 25,- (ERM. 19,-)<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Bremerhaven, Kammersaal<br />

QUATUOR DIOTIMA<br />

präsentiert von der IHK Bremerhaven<br />

FR 03. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE IV<br />

ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />

präsentiert von EWE<br />

SA 04. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE V<br />

ALARM WILL SOUND, ALAN PIERSON Dirigent<br />

präsentiert von EWE<br />

SO 05. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE VI<br />

GWILYM SIMCOCK TRIO<br />

präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />

SO 05. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Kirche St. Mauritius Hittfeld<br />

HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />

VIKTORIA MULLOVA Violine, REINHARD GOEBEL Dirigent<br />

präsentiert von EWE<br />

MO 06. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />

Die Glocke<br />

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />

HÉLÈNE GRIMAUD Klavier, PAAVO JÄRVI Dirigent<br />

präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />

DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />

PAAVO JÄRVI Dirigent<br />

präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />

DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

St. Laurentius Kirche Langförden<br />

CONCERTO ITALIANO & SOLISTEN<br />

RINALDO ALESSANDRINI Leitung<br />

präsentiert von der Bremer Landesbank<br />

MI 08. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Schloss Oldenburg<br />

ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />

DO 09. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Reformierte Kirche Aurich<br />

HILLE PERL & FRIENDS<br />

FR 10. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

KAMMERORCHESTER BASEL<br />

PATRICIA KOPATCHINSKAJA Violine<br />

SOL GABETTA Violoncello, DEJAN LAZIĆ Klavier<br />

GIOVANNI ANTONINI Leitung<br />

präsentiert von der Lloyd Werft Bremerhaven<br />

SA 11. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />

Die Glocke<br />

präsentiert von EWE<br />

präsentiert von EWE<br />

ENSEMBLE MATHEUS & SOLISTEN<br />

JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Dirigent<br />

ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />

DO 16. SEPT BIS SO 19. SEPT<br />

Künstlerhaus, verschiedene Preise<br />

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />

mit Lise de la Salle, Enrico Pieranunzi Trio,<br />

Cécile Verny Quartet u. a.<br />

präsentiert vom Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog<br />

SA 02. OKT I 20 UHR I 20,-<br />

Die Glocke<br />

FESTKONZERT ZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT 2010<br />

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />

RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />

MAREK JANOWSKI Dirigent<br />

in Kooperation mit Deutschlandradio<br />

präsentiert von Frerichs Glas und Weser-Kurier<br />

TICKETSERVICE MUSIKFEST BREMEN<br />

TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE<br />

Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />

TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG<br />

Tel.: 0421/33 66 99<br />

KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL<br />

www.musikfest-bremen.de<br />

KARTENBESTELLUNG PER POST<br />

Ticket-Service in der Glocke, PF 10 54 20, 28054 <strong>Bremen</strong><br />

KARTEN-RESERVIERUNGEN<br />

Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten<br />

gegen eine Pauschalgebühr von 3 Euro<br />

KARTEN-VERSAND<br />

Für einen Postversand berechnen wir eine<br />

Pauschalgebühr von 5 Euro (inkl. Reservierungsgebühr)<br />

Wir akzeptieren Visa und Eurocard!<br />

ABENDKASSE<br />

Eine Stunde vor Konzertbeginn,<br />

nur Barzahlung möglich (außer Glocke)<br />

WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN:<br />

WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN<br />

Kartenshop im Pressehaus <strong>Bremen</strong>, Martinistraße 43,<br />

28195 <strong>Bremen</strong>, Tel.: 0421/36 36 36<br />

und in allen regionalen Zeitungshäusern<br />

TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ<br />

im Hauptbahnhof und am Liebfrauenkirchhof (Obernstr. 1)<br />

BREMER KARTENKONTOR<br />

Zum alten Speicher 9, 28759 <strong>Bremen</strong><br />

NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN<br />

Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven<br />

BIS BREMERHAVEN TOURISTIK<br />

Obere Bürger 17, 27568 Bremerhaven<br />

SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE BTZ: 01805/ 10 10 30<br />

PREISLISTE / TICKETS<br />

WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN<br />

IM NORDWESTEN:<br />

OSTFRIESISCHE NACHRICHTEN<br />

Kirchstraße 8-16, 26603 Aurich<br />

CUXHAVENER NACHRICHTEN<br />

Kaemmererplatz 2, 27472 Cuxhaven<br />

DELMENHORSTER KREISBLATT<br />

Lange Straße 122, 27749 Delmenhorst<br />

EMDER ZEITUNG<br />

Zwischen beiden Märkten 2, 26721 Emden<br />

TOURIST-INFORMATION OLDENBURG<br />

Kleine Kirchenstraße 10, 26122 Oldenburg<br />

NORDWEST-ZEITUNG<br />

Westerstraße 25, 27793 Wildeshausen<br />

sowie in allen Geschäftsstellen<br />

NIEDERELBE-ZEITUNG<br />

Gutenbergstraße 1, 21762 Otterndorf<br />

KREISZEITUNG SYKE<br />

Am Ristedter Weg 17, 28857 Syke<br />

sowie in allen Geschäftsstellen<br />

REISEBÜRO WILMERING<br />

Große Straße 44, 49377 Vechta<br />

VERDENER ALLER-ZEITUNG<br />

Große Straße 1, 27283 Verden<br />

RHEIDERLAND ZEITUNG<br />

Risiusstraße 6, 26826 Weener<br />

WILDESHAUSER ZEITUNG<br />

Bahnhofstr. 13, 27793 Wildeshausen<br />

WILHELMSHAVENER ZEITUNG<br />

Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven<br />

sowie bei allen weiteren CTS- und<br />

Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen<br />

Preise in Klammern: Ermäßigungen für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Schwerbehinderte<br />

(ab 70 %) und Arbeitslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises.<br />

PREISGRUPPE 1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

A<br />

105 (84)<br />

85 (68)<br />

65 (52)<br />

50 (40)<br />

40 (32)<br />

B<br />

85 (68)<br />

70 (56)<br />

55 (44)<br />

40 (32)<br />

25 (20)<br />

C<br />

70 (56)<br />

60 (48)<br />

50 (40)<br />

35 (28)<br />

20 (16)<br />

D<br />

60 (48)<br />

50 (40)<br />

40 (32)<br />

25 (20)<br />

15 (12)<br />

E<br />

45 (36)<br />

40 (32)<br />

30 (24)<br />

20 (16)<br />

F<br />

30 (24)<br />

25 (20)<br />

20 (16)<br />

Eröffnung »Eine große Nachtmusik« 21.08.: Einheitspreis 66,– (48,–)<br />

Arp-Schnitger-Festival:<br />

Konzerte 22.08. (17 Uhr), 25.08. , 26.08. und 27.08. : Einheitspreis 25,–ò(15,–)<br />

Konzert 22.08. (20 Uhr): Einheitspreis 15,– (10,–)<br />

Konzert 24.08. : Einheitspreis 12,–ò(10,–)<br />

Konzert 29.08. : Einheitspreis 20,–ò(15,–)<br />

Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />

<strong>Musikfest</strong> Surprise:<br />

alle Konzerte: Einheitspreis 25,–ò(18,–)<br />

Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />

Konzert Jagdschloss Clemenswerth 30.08.: Einheitspreis 22,– (19,–)<br />

Die Kartenpreise in Euro verstehen sich inklusive Verkaufs- und Systemgebühr.<br />

IMPRESSUM<br />

VERANSTALTUNGSORTE<br />

BREMEN UND BREMERHAVEN<br />

BLG-FORUM ÜBERSEESTADT<br />

Am Speicher XI, 28217 <strong>Bremen</strong><br />

DIE GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

HAUS DER BÜRGERSCHAFT Am Markt 20, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

HAUS SCHÜTTING Am Markt 13, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

LANDGERICHT (INNENHOF)<br />

Domsheide 16, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

RATHAUS (OBERE HALLE) Am Markt 21, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

ST. PETRI DOM Sandstraße 10–12, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE<br />

Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

IHK BREMERHAVEN<br />

Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven<br />

STADTTHEATER BREMERHAVEN<br />

Theodor-Heuss-Platz, 27568 Bremerhaven<br />

IN DER REGION<br />

ALEXANDERKIRCHE WILDESHAUSEN<br />

Herrlichkeit 6, 27793 Wildeshausen<br />

DOM ZU VERDEN Domstraße 18, 27283 Verden<br />

EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH<br />

49751 Sögel/Emsland<br />

FINDORFFKIRCHE GRASBERG<br />

Speckmannstraße 40, 28879 Grasberg<br />

GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG<br />

Achter d’Diek 3, 26474 Spiekeroog<br />

GEORGSKIRCHE WEENER<br />

Kirchplatz 3, 26826 Weener<br />

JADEWESERAIRPORT WILHELMSHAVEN-MARIENSIEL<br />

Mariensieler Straße 1, 26452 Sande<br />

JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN<br />

Kirchstraße 22, 26721 Emden<br />

KIRCHE ST. NICOLAI ALTENBRUCH<br />

Bei den Türmen, 27478 Cuxhaven-Altenbruch<br />

KIRCHE ST. JACOBI D. Ä. LÜDINGWORTH<br />

Jacobistraße 23, 27478 Cuxhaven-Lüdingworth<br />

KIRCHE ST. MAURITIUS HITTFELD<br />

Kirchstraße 23, 21218 Seevetal<br />

KIRCHE ST. PETER UND PAUL CAPPEL<br />

Arp-Schnitger-Straße, 27632 Cappel<br />

KIRCHE ST. SEVERI OTTERNDORF<br />

Himmelreich, 21762 Otterndorf<br />

REFORMIERTE KIRCHE AURICH<br />

Kirchstraße 18, 26603 Aurich<br />

SCHLOSS OLDENBURG<br />

Festsaal, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg<br />

ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE<br />

Ring 14, 27777 Ganderkesee<br />

ST. LAURENTIUS-KIRCHE LANGFÖRDEN<br />

Lange Straße 27, 49377 Vechta-Langförden<br />

Anfahrtsbeschreibungen zu den einzelnen Spielstätten<br />

erhalten Sie beim Ticket-Servive in der Glocke oder unter<br />

www.musikfest-bremen.de.<br />

Das <strong>Magazin</strong> erscheint zum MUSIKFEST BREMEN 2010 vom 21. August bis 11. September 2010. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Programmänderungen bleiben vorbehalten. Das Heft wird zum Preis von EUR 2,50 abgegeben.<br />

HERAUSGEBER <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> GmbH<br />

INTENDANZ Prof. Thomas Albert<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG Jörg Ehntholt<br />

REDAKTION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />

AUTOREN Jochen Brünner, Dr. Stephan Cartier, Christian Emigholz,<br />

Dr. Harald Hodeige, Dr. Ulrich Matyl, Carsten Preisler,<br />

Ute Schalz-Laurenze<br />

KOORDINATION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />

DESIGN kleiner und bold GmbH, Berlin<br />

MARKETING Marko Tews<br />

SPONSORING Lisa Hogrebe<br />

DRUCK Asco Sturm Druck<br />

BILDNACHWEIS<br />

François-Xavier Roth @ Céline Gaudier, Skip Sempé @ Wouter Jansen, I Solisti del Vento @ Filip Naudts, Raphaël Pichon @ Franck Ferville, Dorothee<br />

Oberlinger @ Johannes Ritter, Vittorio Ghielmi und Luca Pianca @ Luis Montesdeoca, Bild an der Orgelempore Golzwarden @ Christa Bahlmann,<br />

Klapmeyer-Orgel in Altenbruch @ Patric Leo, Wilde-Schnitger-Orgel in Lüdingworth @ Kirche St. Jacobi, Schnitger-Orgel in Cappel @ Beate Ulich,<br />

Gloger-Orgel in Otterndorf @ Martin Schulze, Schnitger-Orgel in Grasberg @ Patric Leo, Schnitger-Orgel in Ganderkesee @ Reinhard Menger, Masaaki<br />

Suzuki @ Marco Borggreve, Hans-Ola Ericsson @ Ulf B. Johnson, Peter Kooij @ Marco Borggreve, Michel Bouvard @ Patrice Nin, Nordmetall-<br />

Stiftung @ Monika Lawrenz, Daniel Harding @ Harald Hoffmann/DG, Richard Galliano @ Emmanuel Ducoulombier, Philippe Herreweghe @ Michel<br />

Garnier, Janine Jansen @ Felix Broede, Philippe Jaroussky @ Simon Fowler, Quatuor Ebène @ Julien Mignot, Claire Chevallier @ Dirk Vervaet,<br />

Gwilym Simcock @ Eric Richmond, Jérémie Rhorer @ Yannick Coupannec, Quatuor Diotima @ Thibault Stipal, Viktoria Mullova @ J Henry Fair,<br />

Hélène Grimaud @ Mat Hennek/DG, Dorothee Mields @ Ujesko, Sol Gabetta @ Marco Borggreve, Patricia Kopatchinskaja @ Marco Borggreve,<br />

Giovanni Antonini @ Uwe Arens, Dejan Lazic ´ @ Felix Broede, Ruxandra Dinose @ Nikolaus Karlinsky, Enrico Pieranunzi @ Roberto Cifarelli, Lise de<br />

la Salle @ Stéphane Gallois, Cécile Verny @ Cees van de Ven, Kungsbacka Piano Trio @ Hanja Chlala, Marek Janowski @ Felix Broede<br />

82|83


GESAMTPROGRAMM<br />

DES MUSIKFEST BREMEN 2010<br />

SA 21. AUG I AB 19.30 UHR I 66,- (ERM. 48,-)<br />

EINE GROSSE NACHTMUSIK<br />

Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben<br />

Spielstätten rund um den Marktplatz<br />

präsentiert von EWE, Weser-Kurier und OHB Technology<br />

SO 22. AUG I 17 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Altenbruch<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL I<br />

JACQUES VAN OORTMERSSEN Orgel<br />

MASAAKI SUZUKI & ENSEMBLE<br />

präsentiert von EWE<br />

SO 22. AUG I 20 UHR I 15,- (ERM. 10,-)<br />

Kirche St. Nicolai Cuxhaven-Lüdingworth<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL II<br />

WILLIAM PORTER Orgel<br />

präsentiert von EWE<br />

SO 22. AUG I 20 UHR I KAT. E<br />

Johannes a Lasco Bibliothek Emden<br />

ENSEMBLE PYGMALION<br />

RAPHAËL PICHON Leitung<br />

ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. A<br />

Die Glocke<br />

MAHLER CHAMBER ORCHESTRA<br />

SWEDISH RADIO CHOIR & SOLISTEN<br />

DANIEL HARDING Dirigent<br />

präsentiert von der Bremer Landesbank<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I 12,- (ERM. 10,-)<br />

Kirche St. Peter und Paul Cappel<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL III<br />

HANS-OLA ERICSSON, MASAAKI SUKZUKI Orgel<br />

DI 24. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />

Hangar WIKING Helikopter, JadeWeser-<br />

Airport, Wilhelmshaven-Mariensiel<br />

BRUSSELS JAZZ ORCHESTRA<br />

RICHARD GALLIANO Akkordeon<br />

präsentiert von EWE, NORDFROST und WIKING Helikopter<br />

MI 25. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Kirche St. Severi Otterndorf<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL IV<br />

ENSEMBLE WESER-RENAISSANCE BREMEN<br />

EDOARDO BELLOTTI Orgel, MANFRED CORDES Leitung<br />

MI 25. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Dom zu Verden<br />

ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES<br />

COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN<br />

CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA<br />

PHILIPPE HERREWEGHE Dirigent<br />

präsentiert von EWE<br />

DO 26. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

JANINE JANSEN & FRIENDS<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Philharmonischen Gesellschaft <strong>Bremen</strong><br />

DO 26. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Georgskirche Weener<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL V<br />

SETTE VOCI Vokalensemble, PETER KOOIJ Leitung<br />

MICHEL BOUVARD Orgel<br />

FR 27. AUG I 20 UHR I 25,- (ERM. 15,-)<br />

Findorffkirche Grasberg<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VI<br />

GÖTEBORG BAROQUE, MAGNUS KJELLSON Leitung<br />

JAKYUNG OH Orgel<br />

SA 28. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRA<br />

BEHZOD ABDURAIMOV Klavier<br />

VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent<br />

präsentiert von SIKORA AG<br />

SO 29. AUG I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor<br />

NURIA RIAL Sopran<br />

L’ARPEGGIATA, CHRISTINA PLUHAR Leitung<br />

präsentiert von der Berenberg Bank<br />

SO 29. AUG I 20 UHR I 20,- (ERM. 15,-)<br />

St. Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee<br />

ARP-SCHNITGER-FESTIVAL VII<br />

PREISTRÄGER ARP-SCHNITGER-ORGELWETTBEWERB<br />

präsentiert von EWE<br />

MO 30. AUG I 18.30 UHR I 22,- (ERM. 19,-)<br />

Jagdschloss Clemenswerth, Sögel<br />

QUATUOR EBÈNE<br />

präsentiert von EWE<br />

DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

BREMER PHILHARMONIKER<br />

STATE CHOIR LATVIJA & SOLISTEN<br />

MARKUS POSCHNER Dirigent<br />

präsentiert von FIDES<br />

DI 31. AUG I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE I<br />

THE OTHER EBÈNE<br />

präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />

DI 31. AUG I 20 UHR I KAT. F<br />

Alexanderkirche Wildeshausen<br />

CINQUECENTO Vokalensemble<br />

präsentiert von EWE<br />

MI 01. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />

Die Glocke<br />

LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN<br />

CHŒUR LES ÉLÉMENTS, JÉRÉMIE RHORER Dirigent<br />

präsentiert von swb<br />

MI 01.SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE II<br />

CLAIRE CHEVALLIER, JOS VAN IMMERSEEL Klavier<br />

präsentiert von EWE<br />

DO 02. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

ORCHESTER ANIMA ETERNA<br />

PASCAL AMOYEL Klavier, JOS VAN IMMERSEEL Dirigent<br />

präsentiert von der KBC Bank Deutschland AG<br />

DO 02. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE III<br />

MATT HERSKOWITZ & FRIENDS<br />

präsentiert von EWE<br />

DO 02. SEPT I 20 UHR I 25,- (ERM. 19,-)<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Bremerhaven, Kammersaal<br />

QUATUOR DIOTIMA<br />

präsentiert von der IHK Bremerhaven<br />

FR 03. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE IV<br />

ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />

präsentiert von EWE<br />

SA 04. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE V<br />

ALARM WILL SOUND, ALAN PIERSON Dirigent<br />

präsentiert von EWE<br />

SO 05. SEPT I 21 UHR I 25,- (ERM. 18,-)<br />

BLG-Forum Überseestadt<br />

MUSIKFEST SURPRISE VI<br />

GWILYM SIMCOCK TRIO<br />

präsentiert durch die Oldenburgische Landesbank AG<br />

SO 05. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Kirche St. Mauritius Hittfeld<br />

HELSINKI BAROQUE ORCHESTRA<br />

VIKTORIA MULLOVA Violine, REINHARD GOEBEL Dirigent<br />

präsentiert von EWE<br />

MO 06. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />

Die Glocke<br />

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />

HÉLÈNE GRIMAUD Klavier, PAAVO JÄRVI Dirigent<br />

präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />

DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. C<br />

Die Glocke<br />

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN<br />

PAAVO JÄRVI Dirigent<br />

präsentiert durch Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />

DI 07. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

St. Laurentius Kirche Langförden<br />

CONCERTO ITALIANO & SOLISTEN<br />

RINALDO ALESSANDRINI Leitung<br />

präsentiert von der Bremer Landesbank<br />

MI 08. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Schloss Oldenburg<br />

ORCHESTER SPIRA MIRABILIS<br />

DO 09. SEPT I 20 UHR I KAT. F<br />

Reformierte Kirche Aurich<br />

HILLE PERL & FRIENDS<br />

FR 10. SEPT I 20 UHR I KAT. D<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

KAMMERORCHESTER BASEL<br />

PATRICIA KOPATCHINSKAJA Violine<br />

SOL GABETTA Violoncello, DEJAN LAZIĆ Klavier<br />

GIOVANNI ANTONINI Leitung<br />

präsentiert von der Lloyd Werft Bremerhaven<br />

SA 11. SEPT I 20 UHR I KAT. B<br />

Die Glocke<br />

präsentiert von EWE<br />

präsentiert von EWE<br />

ENSEMBLE MATHEUS & SOLISTEN<br />

JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Dirigent<br />

ermöglicht durch die NORDMETALL-Stiftung<br />

DO 16. SEPT BIS SO 19. SEPT<br />

Künstlerhaus, verschiedene Preise<br />

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG<br />

mit Lise de la Salle, Enrico Pieranunzi Trio,<br />

Cécile Verny Quartet u. a.<br />

präsentiert vom Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog<br />

SA 02. OKT I 20 UHR I 20,-<br />

Die Glocke<br />

FESTKONZERT ZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT 2010<br />

RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN<br />

RUNDFUNKCHOR BERLIN<br />

MAREK JANOWSKI Dirigent<br />

in Kooperation mit Deutschlandradio<br />

präsentiert von Frerichs Glas und Weser-Kurier<br />

TICKETSERVICE MUSIKFEST BREMEN<br />

TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE<br />

Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />

TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG<br />

Tel.: 0421/33 66 99<br />

KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL<br />

www.musikfest-bremen.de<br />

KARTENBESTELLUNG PER POST<br />

Ticket-Service in der Glocke, PF 10 54 20, 28054 <strong>Bremen</strong><br />

KARTEN-RESERVIERUNGEN<br />

Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten<br />

gegen eine Pauschalgebühr von 3 Euro<br />

KARTEN-VERSAND<br />

Für einen Postversand berechnen wir eine<br />

Pauschalgebühr von 5 Euro (inkl. Reservierungsgebühr)<br />

Wir akzeptieren Visa und Eurocard!<br />

ABENDKASSE<br />

Eine Stunde vor Konzertbeginn,<br />

nur Barzahlung möglich (außer Glocke)<br />

WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN:<br />

WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN<br />

Kartenshop im Pressehaus <strong>Bremen</strong>, Martinistraße 43,<br />

28195 <strong>Bremen</strong>, Tel.: 0421/36 36 36<br />

und in allen regionalen Zeitungshäusern<br />

TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ<br />

im Hauptbahnhof und am Liebfrauenkirchhof (Obernstr. 1)<br />

BREMER KARTENKONTOR<br />

Zum alten Speicher 9, 28759 <strong>Bremen</strong><br />

NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN<br />

Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven<br />

BIS BREMERHAVEN TOURISTIK<br />

Obere Bürger 17, 27568 Bremerhaven<br />

SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE BTZ: 01805/ 10 10 30<br />

PREISLISTE / TICKETS<br />

WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN<br />

IM NORDWESTEN:<br />

OSTFRIESISCHE NACHRICHTEN<br />

Kirchstraße 8-16, 26603 Aurich<br />

CUXHAVENER NACHRICHTEN<br />

Kaemmererplatz 2, 27472 Cuxhaven<br />

DELMENHORSTER KREISBLATT<br />

Lange Straße 122, 27749 Delmenhorst<br />

EMDER ZEITUNG<br />

Zwischen beiden Märkten 2, 26721 Emden<br />

TOURIST-INFORMATION OLDENBURG<br />

Kleine Kirchenstraße 10, 26122 Oldenburg<br />

NORDWEST-ZEITUNG<br />

Westerstraße 25, 27793 Wildeshausen<br />

sowie in allen Geschäftsstellen<br />

NIEDERELBE-ZEITUNG<br />

Gutenbergstraße 1, 21762 Otterndorf<br />

KREISZEITUNG SYKE<br />

Am Ristedter Weg 17, 28857 Syke<br />

sowie in allen Geschäftsstellen<br />

REISEBÜRO WILMERING<br />

Große Straße 44, 49377 Vechta<br />

VERDENER ALLER-ZEITUNG<br />

Große Straße 1, 27283 Verden<br />

RHEIDERLAND ZEITUNG<br />

Risiusstraße 6, 26826 Weener<br />

WILDESHAUSER ZEITUNG<br />

Bahnhofstr. 13, 27793 Wildeshausen<br />

WILHELMSHAVENER ZEITUNG<br />

Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven<br />

sowie bei allen weiteren CTS- und<br />

Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen<br />

Preise in Klammern: Ermäßigungen für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Schwerbehinderte<br />

(ab 70 %) und Arbeitslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises.<br />

PREISGRUPPE 1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

A<br />

105 (84)<br />

85 (68)<br />

65 (52)<br />

50 (40)<br />

40 (32)<br />

B<br />

85 (68)<br />

70 (56)<br />

55 (44)<br />

40 (32)<br />

25 (20)<br />

C<br />

70 (56)<br />

60 (48)<br />

50 (40)<br />

35 (28)<br />

20 (16)<br />

D<br />

60 (48)<br />

50 (40)<br />

40 (32)<br />

25 (20)<br />

15 (12)<br />

E<br />

45 (36)<br />

40 (32)<br />

30 (24)<br />

20 (16)<br />

F<br />

30 (24)<br />

25 (20)<br />

20 (16)<br />

Eröffnung »Eine große Nachtmusik« 21.08.: Einheitspreis 66,– (48,–)<br />

Arp-Schnitger-Festival:<br />

Konzerte 22.08. (17 Uhr), 25.08. , 26.08. und 27.08. : Einheitspreis 25,–ò(15,–)<br />

Konzert 22.08. (20 Uhr): Einheitspreis 15,– (10,–)<br />

Konzert 24.08. : Einheitspreis 12,–ò(10,–)<br />

Konzert 29.08. : Einheitspreis 20,–ò(15,–)<br />

Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />

<strong>Musikfest</strong> Surprise:<br />

alle Konzerte: Einheitspreis 25,–ò(18,–)<br />

Beim Kauf von Tickets für mindestens 4 verschiedene Konzerte gewähren wir 25 % Rabatt.<br />

Konzert Jagdschloss Clemenswerth 30.08.: Einheitspreis 22,– (19,–)<br />

Die Kartenpreise in Euro verstehen sich inklusive Verkaufs- und Systemgebühr.<br />

IMPRESSUM<br />

VERANSTALTUNGSORTE<br />

BREMEN UND BREMERHAVEN<br />

BLG-FORUM ÜBERSEESTADT<br />

Am Speicher XI, 28217 <strong>Bremen</strong><br />

DIE GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

HAUS DER BÜRGERSCHAFT Am Markt 20, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

HAUS SCHÜTTING Am Markt 13, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

LANDGERICHT (INNENHOF)<br />

Domsheide 16, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

RATHAUS (OBERE HALLE) Am Markt 21, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

ST. PETRI DOM Sandstraße 10–12, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE<br />

Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

IHK BREMERHAVEN<br />

Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven<br />

STADTTHEATER BREMERHAVEN<br />

Theodor-Heuss-Platz, 27568 Bremerhaven<br />

IN DER REGION<br />

ALEXANDERKIRCHE WILDESHAUSEN<br />

Herrlichkeit 6, 27793 Wildeshausen<br />

DOM ZU VERDEN Domstraße 18, 27283 Verden<br />

EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH<br />

49751 Sögel/Emsland<br />

FINDORFFKIRCHE GRASBERG<br />

Speckmannstraße 40, 28879 Grasberg<br />

GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG<br />

Achter d’Diek 3, 26474 Spiekeroog<br />

GEORGSKIRCHE WEENER<br />

Kirchplatz 3, 26826 Weener<br />

JADEWESERAIRPORT WILHELMSHAVEN-MARIENSIEL<br />

Mariensieler Straße 1, 26452 Sande<br />

JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN<br />

Kirchstraße 22, 26721 Emden<br />

KIRCHE ST. NICOLAI ALTENBRUCH<br />

Bei den Türmen, 27478 Cuxhaven-Altenbruch<br />

KIRCHE ST. JACOBI D. Ä. LÜDINGWORTH<br />

Jacobistraße 23, 27478 Cuxhaven-Lüdingworth<br />

KIRCHE ST. MAURITIUS HITTFELD<br />

Kirchstraße 23, 21218 Seevetal<br />

KIRCHE ST. PETER UND PAUL CAPPEL<br />

Arp-Schnitger-Straße, 27632 Cappel<br />

KIRCHE ST. SEVERI OTTERNDORF<br />

Himmelreich, 21762 Otterndorf<br />

REFORMIERTE KIRCHE AURICH<br />

Kirchstraße 18, 26603 Aurich<br />

SCHLOSS OLDENBURG<br />

Festsaal, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg<br />

ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE<br />

Ring 14, 27777 Ganderkesee<br />

ST. LAURENTIUS-KIRCHE LANGFÖRDEN<br />

Lange Straße 27, 49377 Vechta-Langförden<br />

Anfahrtsbeschreibungen zu den einzelnen Spielstätten<br />

erhalten Sie beim Ticket-Servive in der Glocke oder unter<br />

www.musikfest-bremen.de.<br />

Das <strong>Magazin</strong> erscheint zum MUSIKFEST BREMEN 2010 vom 21. August bis 11. September 2010. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Programmänderungen bleiben vorbehalten. Das Heft wird zum Preis von EUR 2,50 abgegeben.<br />

HERAUSGEBER <strong>Musikfest</strong> <strong>Bremen</strong> GmbH<br />

INTENDANZ Prof. Thomas Albert<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG Jörg Ehntholt<br />

REDAKTION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />

AUTOREN Jochen Brünner, Dr. Stephan Cartier, Christian Emigholz,<br />

Dr. Harald Hodeige, Dr. Ulrich Matyl, Carsten Preisler,<br />

Ute Schalz-Laurenze<br />

KOORDINATION Carsten Preisler, Silke Schneidewind<br />

DESIGN kleiner und bold GmbH, Berlin<br />

MARKETING Marko Tews<br />

SPONSORING Lisa Hogrebe<br />

DRUCK Asco Sturm Druck<br />

BILDNACHWEIS<br />

François-Xavier Roth @ Céline Gaudier, Skip Sempé @ Wouter Jansen, I Solisti del Vento @ Filip Naudts, Raphaël Pichon @ Franck Ferville, Dorothee<br />

Oberlinger @ Johannes Ritter, Vittorio Ghielmi und Luca Pianca @ Luis Montesdeoca, Bild an der Orgelempore Golzwarden @ Christa Bahlmann,<br />

Klapmeyer-Orgel in Altenbruch @ Patric Leo, Wilde-Schnitger-Orgel in Lüdingworth @ Kirche St. Jacobi, Schnitger-Orgel in Cappel @ Beate Ulich,<br />

Gloger-Orgel in Otterndorf @ Martin Schulze, Schnitger-Orgel in Grasberg @ Patric Leo, Schnitger-Orgel in Ganderkesee @ Reinhard Menger, Masaaki<br />

Suzuki @ Marco Borggreve, Hans-Ola Ericsson @ Ulf B. Johnson, Peter Kooij @ Marco Borggreve, Michel Bouvard @ Patrice Nin, Nordmetall-<br />

Stiftung @ Monika Lawrenz, Daniel Harding @ Harald Hoffmann/DG, Richard Galliano @ Emmanuel Ducoulombier, Philippe Herreweghe @ Michel<br />

Garnier, Janine Jansen @ Felix Broede, Philippe Jaroussky @ Simon Fowler, Quatuor Ebène @ Julien Mignot, Claire Chevallier @ Dirk Vervaet,<br />

Gwilym Simcock @ Eric Richmond, Jérémie Rhorer @ Yannick Coupannec, Quatuor Diotima @ Thibault Stipal, Viktoria Mullova @ J Henry Fair,<br />

Hélène Grimaud @ Mat Hennek/DG, Dorothee Mields @ Ujesko, Sol Gabetta @ Marco Borggreve, Patricia Kopatchinskaja @ Marco Borggreve,<br />

Giovanni Antonini @ Uwe Arens, Dejan Lazic ´ @ Felix Broede, Ruxandra Dinose @ Nikolaus Karlinsky, Enrico Pieranunzi @ Roberto Cifarelli, Lise de<br />

la Salle @ Stéphane Gallois, Cécile Verny @ Cees van de Ven, Kungsbacka Piano Trio @ Hanja Chlala, Marek Janowski @ Felix Broede<br />

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