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Einfluss von Signal-Rausch-Verhältnis und Binning auf die - NDT.net

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Der KKW wurde mittels eines taktilen KMG kalibriert [9]. In <strong>die</strong> resultierende Punktewolke<br />

(Bild 1 links oben) wurden Regelgeometrien, d.h. halbkugelförmige Kalotten <strong>und</strong> ebene Flächen,<br />

zur Erzeugung der Oberfläche unter Verwendung des Algorithmus der Minimierung der<br />

Abstandsquadrate eingepasst (Ausgleichsverfahren nach Gauß). Es wird dadurch eine CAD-<br />

Geometrie erhalten, in der alle fertigungsbedingten Gestaltabweichungen, d.h. <strong>die</strong> Kalottendurchmesser,<br />

-abstände <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rechtwinkligkeiten <strong>und</strong> Parallelitäten der Flächen des Bezugsstandards<br />

beschrieben sind (Bild 1 rechts oben). Lediglich Formabweichungen <strong>und</strong> Rauheit<br />

werden nicht erfasst. Die so erzeugte CAD-Geometrie kann in der Form polygonaler<br />

Oberflächen im STL-Format gespeichert werden. Der Gesamtvorgang stellt einen Reverse-<br />

Engineering (RE) Prozess der Geometrie des Prüfkörpers aus der Punktewolke der taktilen<br />

Messung dar. Zur Qualitätssicherung <strong>und</strong> Beurteilung des RE-Prozesses müssen <strong>die</strong> Abweichungen<br />

der erzeugten Polygonoberfläche zu dem Realkörper analysiert werden. Dieses erfolgt<br />

durch einen Soll-Ist-Vergleich mit den Kalibrierdaten des Realkörpers (Bild 1 unten<br />

links).<br />

Das Histogramm der Abweichungen, das neben der Farbtabelle in Bild 1 links unten dargestellt<br />

ist, zeigt, dass 95 % aller Abweichungen kleiner als 4 µm sind. Zusätzlich tritt ein Offset<br />

der Abweichungen <strong>von</strong> 1 µm zu positiven Werten hin <strong>auf</strong>. Unter Berücksichtigung der Kalibrierunsicherheit<br />

für <strong>die</strong> Form der Kalotten <strong>von</strong> 1,5 µm sind <strong>die</strong> bestimmten Restfehler des<br />

CAD-Modells verträglich mit der Formabweichung des realen Prüfkörpers aus Titan. Es kann<br />

hieraus geschlossen werden, dass erstens <strong>die</strong> fertigungsbedingten Formabweichungen des<br />

Bezugsstandards <strong>von</strong> den Regelgeometrien niedrig sind <strong>und</strong> zweitens, dass <strong>die</strong> CAD-<br />

Geometrie <strong>die</strong> Wirklichkeit bis <strong>auf</strong> <strong>die</strong> genannten Restabweichungen darstellt.<br />

Es muss allerdings angemerkt werden, dass <strong>die</strong> erzielten Resultate nur in der Nähe der taktilen<br />

Antastpunkte exakt gelten. Aus dem Vorwissen über das Fertigungsverfahren des KKW, der<br />

Draht- <strong>und</strong> Senkerosion, können jedoch massive Abweichungen zwischen den taktil erfassten<br />

Messpunkten ausgeschlossen werden. Die farbko<strong>die</strong>rten Abweichungen zwischen der Punktewolke<br />

<strong>und</strong> dem CAD-Modell zeigen somit hauptsächlich <strong>die</strong> Formabweichungen der Regelgeometrien<br />

an. Bei der Darstellung in Bild 1 links unten muss weiter beachtet werden, dass<br />

<strong>die</strong> farbmarkierten Dreiecke <strong>auf</strong> den Seitenflächen durch <strong>die</strong> Facetten der polygonalen CAD<br />

Oberfläche <strong>auf</strong> den ebenen Seitenflächen entstehen.<br />

2.2 Vergleich CT-Messung <strong>und</strong> Simulation<br />

In Bild 2 ist ein Soll-Ist-Vergleich der CT-Messung mit einer Simulation des Messprozess bei<br />

gleicher Wahl der Parameter dargestellt. Die CT-Messung wurde <strong>von</strong> der BAM <strong>auf</strong> einem<br />

Mikrofokus-CT-System mit 180 kV Beschleunigungsspannung <strong>und</strong> einer Rekonstruktionsmatrix<br />

<strong>von</strong> 1024 3 Voxel durchgeführt. Durch <strong>die</strong> maximale Ausdehnung des Messobjekts<br />

ergibt sich hieraus eine Voxelgröße <strong>von</strong> 18,4 µm. Der Soll-Ist-Vergleich <strong>und</strong> <strong>die</strong> dar<strong>auf</strong> folgende<br />

Auswertung erfolgte mit der Software VG Studio Max 2.0. Es zeigt sich, dass <strong>die</strong> Simulation<br />

im Mittelbereich der Seitenflächen <strong>und</strong> im Bereich der Kugelkalotten mit der realen<br />

CT-Messung im Bereich einer halben Voxelkantenlänge übereinstimmt. An den Kanten des<br />

KKW treten Abweichungen zwischen Simulation <strong>und</strong> realer Messung <strong>von</strong> maximal der einfachen<br />

Voxelkantenlänge <strong>auf</strong>. Zum derzeitigen Zeitpunkt kann jedoch letztendlich nicht festgestellt<br />

werden, in wie weit <strong>die</strong> festgestellten Abweichungen an den Kanten der Simulation, der<br />

Messung oder den Herstellungsbedingten Formabweichungen zuzuschreiben sind. Mit Sicherheit<br />

resultieren Sie zum Teil aus einer fertigungsbedingten Verr<strong>und</strong>ung der Kanten. Eine<br />

Verr<strong>und</strong>ung der Kanten wurde in dem CAD-Model nicht berücksichtigt, d.h. <strong>die</strong> Kanten sind<br />

exakt scharf ausgebildet.<br />

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