Einfluss von Signal-Rausch-Verhältnis und Binning auf die - NDT.net
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sichtigt werden. Der Ansatz der ISO/TS 15530-3 zur empirischen Bestimmung der Messunsicherheit<br />
ist relativ zeit- <strong>und</strong> kostenintensiv <strong>und</strong> daher wirtschaftlich nur schwer bzw. nur in<br />
Einzelfällen durchführbar [4]. Zudem existiert noch wenig Erfahrung in der konkreten Umsetzung<br />
<strong>und</strong> der Berücksichtigung aller relevanten Unsicherheitsbeiträge für <strong>die</strong> CT. Aktuell<br />
wird außerdem der in der ISO/TS 15530-3 gewählte Ansatz zur Berücksichtigung unkorrigierter<br />
systematischer Abweichungen kritisch diskutiert [5].<br />
Als Lösungsansatz wird aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> <strong>die</strong> numerische Simulation des Messprozesses<br />
favorisiert. Sie bietet im Gegensatz zur Messung <strong>die</strong> Möglichkeit, relevante Parameterbereiche<br />
<strong>von</strong> <strong>Einfluss</strong>faktoren vollständig <strong>und</strong> mit einer ausreichenden statistischen Signifikanz zu<br />
berücksichtigen. Die Simulation ist als Monte-Carlo Methode mittlerweile zur Messunsicherheitsbestimmung<br />
akzeptiert <strong>und</strong> in ihrem Einsatz beschrieben [2, 6]. Auch unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten ist <strong>die</strong> Simulation komplexer Messungen interessant, da Simulationen<br />
bei der heute verfügbaren Rechnerperformance deutlich geringere Kosten im Hardware <strong>und</strong><br />
Personalbereich verursachen als reale Wiederholungsmessreihen.<br />
Das hier verfolgte Ziel ist es, im Voraus <strong>die</strong> Messeigenschaften für reale CT-Mess<strong>auf</strong>gaben<br />
zu bestimmen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Messparameter soweit zu optimieren, dass <strong>die</strong> Genauigkeit der Messung<br />
gesteigert <strong>und</strong> Fehlmessungen nach Möglichkeit vermieden werden.<br />
2 Untersuchungsansatz <strong>und</strong> Methodik<br />
Im Bereich der industriellen digitalen Radiologie (DR) kommt dem <strong>Signal</strong>-<strong>Rausch</strong>-<strong>Verhältnis</strong><br />
(SNR) eine besondere Bedeutung zu. Es wird vermutet, dass das SNR, welches im Bereich<br />
der DR <strong>die</strong> Detailerkennbarkeit bestimmt, auch im Bereich der CT eine wichtige <strong>Einfluss</strong>größe<br />
darstellt <strong>und</strong> sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Formmesseigenschaft auswirkt.<br />
Im Wesentlichen wird das SNR <strong>von</strong> der Strahlungsdosis bestimmt. Diese ist jedoch in der<br />
Praxis durch endlich Messzeiten <strong>und</strong> Detektoreinflüsse begrenzt. Eine Erhöhung der Strahlungsdosis<br />
hinter dem Objekt wirkt sich positiv <strong>auf</strong> das SNR aus. Dies kann z.B. bei gleicher<br />
Messzeit durch eine Erhöhung der Beschleunigungsspannung erreicht werden, da <strong>die</strong> Durchdringungsfähigkeit<br />
der Röntgenstrahlung steigt. Jedoch steht dem eine Erniedrigung des Materialkontrastes<br />
bzw. der Detailerkennbarkeit in den Projektionen entgegen. Weiterhin wird<br />
<strong>die</strong> Detailerkennbarkeit in der DR durch <strong>die</strong> relative Größe der Pixel in den Durchstrahlungsbildern<br />
bestimmt.<br />
Allerdings sind <strong>die</strong> Ergebnisse der DR <strong>auf</strong> <strong>die</strong> CT, wegen der Bildgebung durch Rekonstruktion,<br />
nicht direkt übertragbar <strong>und</strong> daher Gegenstand der durchgeführten Untersuchung. Die im<br />
Folgenden verwendete Simulation der CT-Messung basiert <strong>auf</strong> einer Simulation <strong>von</strong> Röntgen-<br />
Durchstrahlungen (Radiographien) als wichtigstem Bestandteil der CT-Messung [7]. Hier<br />
werden <strong>die</strong> genannten Effekte in geeig<strong>net</strong>er Weise berücksichtigt <strong>und</strong> modelliert. Aus <strong>die</strong>sem<br />
Gr<strong>und</strong> wird <strong>die</strong> erstellte Simulationssoftware verwendet, um <strong>die</strong> Formmesseigenschaft des<br />
CT-Systems zu charakterisieren.<br />
Als Methode zur Untersuchung der genannten Einflüsse werden exemplarische Untersuchungen<br />
an einem kalibrierten Prüfkörper durchgeführt, da hier <strong>die</strong> Untersuchung quantitativ auswertbar<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlich durchführbar ist. Kriterium <strong>und</strong> wesentlicher Vorteil bei der Verwendung<br />
geeig<strong>net</strong>er (prismatischer) Prüfkörper ist es, dass sie kalibrierfähig sind <strong>und</strong> damit<br />
<strong>die</strong> Messunsicherheit der Kalibrierung angegeben werden kann. Durch <strong>die</strong> Verwendung der<br />
Kalibrierdaten können zusätzlich handhabbare CAD-Geometrien als Primitive konstruiert<br />
werden, mit denen sich <strong>die</strong> Untersuchung einfach <strong>und</strong> automatisierbar durchführen lässt.<br />
Zur Untersuchung der <strong>Einfluss</strong>größen wurden bereits spezielle Prüfkörper entwickelt, gefertigt<br />
<strong>und</strong> kalibriert, welche <strong>die</strong> Bestimmung <strong>von</strong> normgerechten Kenngrößen erlauben. Die<br />
Prüfkörper <strong>und</strong> –konzepte wurden dabei <strong>von</strong> 1D (Kugelstäbe) über 2D (Kugelplatte) <strong>auf</strong> 3D<br />
weiterentwickelt <strong>und</strong> dabei zugleich miniaturisiert. Aktuell können damit <strong>die</strong> CT-<br />
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