Schulleitungsteam/Runder Tisch - Heinrich-Lanz-Schule II
Schulleitungsteam/Runder Tisch - Heinrich-Lanz-Schule II Schulleitungsteam/Runder Tisch - Heinrich-Lanz-Schule II
Jahresbericht Schuljahr 2010 / 2011 Heinrich-Lanz-Schule II Mannheim
- Seite 2 und 3: Heinrich-Lanz-Schule Mannheim Impre
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- Seite 8 und 9: Unsere schulischen Organe, Gremien
- Seite 10 und 11: Vom Nutzen und Reichtum des Qualit
- Seite 12 und 13: Studiendirektor Heinz Wollinger wir
- Seite 14 und 15: „Von der Vision zur Wirklichkeit
- Seite 16 und 17: Kurzer historischer Überblick zur
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- Seite 20 und 21: Ton-Chemie Weihnachtspraktikum der
- Seite 22 und 23: Studienfahrt nach Rom mit dem zweit
- Seite 24 und 25: Studienfahrt nach Rom mit dem zweit
- Seite 26 und 27: Studienfahrt nach Zürich mit dem d
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- Seite 32 und 33: Der Hintergrund: Ein „PFIFF“ Se
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- Seite 36 und 37: Fachschüler für Bautechnik stecke
- Seite 38 und 39: Fachschüler für Bautechnik stecke
- Seite 40 und 41: Abraham-Pokal 2010/11 an der Heinri
- Seite 42 und 43: Die Ausstellung in der FaHoBa „We
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- Seite 46 und 47: Sportfest 2011 Petrus war uns wohl
- Seite 48 und 49: Berufsschulabschlussfeier im Januar
- Seite 50 und 51: Feierliche Verabschiedung der Baute
Jahresbericht<br />
Schuljahr 2010 / 2011<br />
<strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />
Mannheim
<strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> Mannheim<br />
Impressum<br />
Auflage 400<br />
Herausgeberin OStD Boese-Grzeskowiak<br />
Redaktion OStR Merling-Vierling<br />
Erscheinungstermin Dezember 2011<br />
Adresse<br />
<strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />
Hermann-Heimerich-Ufer 10<br />
68167 Mannheim<br />
www.hls2.de<br />
Telefon<br />
0621 / 293 14-200<br />
Telefax<br />
0621 / 293 14-277<br />
Druck Stadt Mannheim<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 2
Inhaltsverzeichnis des Jahresberichts<br />
der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim<br />
Schuljahr 2010 - 2011<br />
Impressum Seite 2<br />
Inhaltsverzeichnis Seite 3<br />
Vorwort Seite 4<br />
Zahlen - Daten - Fakten Seiten 5 - 8<br />
O E S Seiten 9 - 10<br />
Personalia Seiten 11 - 13<br />
Neues Chemienasslabor Seiten 14 - 17<br />
Unterrichtsprojekte Chemie-Biologie-Pharmazie Seiten 18 - 26<br />
Unterrichtsprojekte Farbe-Holz-Bau Seiten 27 - 38<br />
Abraham-Pokal der Christlich-jüdischen Gesellschaft Seiten 39 - 43<br />
Nationaltheater Schülerabo Seiten 44 - 45<br />
Sportfest Seiten 46 - 47<br />
Abschlussfeiern von � Berufsschulklassen Seiten 48 - 52<br />
� Berufskollegs<br />
� Fachschulen<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 3
Vorwort<br />
Das Schuljahr 2010/11 zeichnete sich durch zahlreiche einschneidende Entwicklungen und<br />
Ereignisse aus:<br />
Im März 2011 konnte - nach 17 langen Jahren harter und langwieriger (Vor-) Arbeit - das<br />
neue Chemienasslabor für den berufspraktischen Unterricht der Chemielaboranten, Chemisch-technischen<br />
Assistenten und Chemietechniker als eigenständiges Gebäude auf dem<br />
Schulgelände eingeweiht werden – von der damaligen Schulbürgermeisterin und heutigen<br />
Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Die große Feier wurde in der Lokalpresse<br />
gewürdigt, die BASF spendete dankenswerterweise wertvolle Gerätschaften für das Labor.<br />
Die nach der Fremdevaluation vom Februar 2010 zu formulierenden qualitativen Weiterentwicklungsziele<br />
der HLS<strong>II</strong> waren mit dem OES-Büro des Regierungspräsidiums zu vereinbaren.<br />
Sie wurden ein Jahr lang in den Fachbereichen breit diskutiert und in eine umsetzbare Zielvereinbarung<br />
gegossen, mehr dazu lesen Sie bitte im Kapitel „Zahlen - Daten - Fakten“.<br />
Die Christlich-jüdische Gesellschaft hatte der HLS<strong>II</strong> im März 2011 den „Abraham-Pokal“ zur<br />
Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs übergeben – dieser regte die <strong>Schule</strong><br />
zu vielfältigen und hervorragenden Projekten, Exkursionen und Veranstaltungen an, die in<br />
dieser Jahresschrift dokumentiert sind.<br />
Das HLS<strong>II</strong> - Sportfest im Juli stellte wie immer einen Höhepunkt der Arbeit der SMV dar; bei<br />
schönstem Wetter freuten sich alle, mal einen Tag lang nicht pauken, sondern sich austoben<br />
zu können. Die schönsten Szenen können Sie hier betrachten.<br />
Unsere Abschlussklassen wurden, wie jedes Jahr, feierlich verabschiedet; besondere Leistungen<br />
wurden auch besonders gewürdigt.<br />
Viele weitere Events, Exkursionen und sonstige „Highlights“ sind dokumentiert, um den lebendigen<br />
Schulalltag zu würdigen und allen Beteiligten die gebührende Anerkennung zu zollen.<br />
Die beiden Pädagogischen Tage am Schuljahresende widmeten sich den Themen „Krisenprävention/Krisenintervention“<br />
und „Regelkataloge für Schüler/innen“; ausführlich berichteten<br />
Polizei, Feuerwehr und Schulpsychologischer Dienst über Unterstützungen im Alltag; unsere<br />
schon in die Jahre gekommenen Regeln wurden sprachlich und inhaltlich „verjüngt“.<br />
Last but not least – dieses Schuljahr stand auch im Zeichen großer Abschiede; unsere beiden<br />
Abteilungsleiter, Norman Artmeier und Heinz Wollinger, hatten beschlossen, auf Antrag in<br />
den wohlverdienten Ruhestand zu gehen; die <strong>Schule</strong> verliert mit Ihnen kompetente Persönlichkeiten,<br />
die ihre jeweiligen Abteilungen nachhaltig geprägt und gestaltet haben.<br />
Mannheim, im Oktober 2011<br />
Elke Boese-Grzeskowiak<br />
Schulleiterin<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 4
Unsere Schüler/innen 2010/11<br />
29<br />
Berufsfach-<br />
Schüler Holz<br />
79<br />
Fahrzeuglackierer<br />
107<br />
Biologielaboranten<br />
22 Vollzeit<br />
Fachschüler für<br />
Chemietechnik<br />
47 Teilzeit<br />
52<br />
<strong>Tisch</strong>ler<br />
193<br />
Maler- und<br />
Lackierer<br />
107<br />
Chemielaboranten<br />
23 Teilzeit<br />
Fachschüler für<br />
Biotechnik<br />
38<br />
Holzbearbeiter<br />
56<br />
Gestalter für<br />
Visuelles<br />
Marketing<br />
82<br />
Chemikanten<br />
40<br />
Berufskolleg<br />
chemischtechnische<br />
Assistenten<br />
67<br />
Bau- und<br />
Metallmaler<br />
23<br />
Fachschüler<br />
für Bautechnik<br />
68<br />
Pharmakanten<br />
98<br />
Berufskolleg<br />
pharmazeutisch<br />
technische<br />
Assistenten<br />
HLS <strong>II</strong> - Schüler insgesamt 1.135 = 706 junge Männer und 429 junge Frauen<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 5
Unterrichtende Lehrer im Schuljahr 2010/11<br />
Ahrens, Hermann Melchers, Johannes, Dr.<br />
Alföldi, Klaus, Dr. Merling-Vierling, Monika<br />
Artmeier, Norman Metz, Michael<br />
Arzberger, Ute Morgenstern-Schmidt, Rosel<br />
Belovska, Nina Neumann, Elke<br />
Berberich, Monika Neumann, Ursula<br />
Blum, Bernhard Niebl, Roland, Dr.<br />
Boese-Grzeskowiak, Elke Niedermaier, Markus<br />
Corneli, Danny, Dr. Pini-Karadjuleski, Marianne<br />
Deisel, Alexander Pröll, Stephan<br />
Eilermann, Eva - Maria Ras, Tadeus<br />
Fix, Myriel (geb. Grundmann) Räthel, Helga<br />
Flüge-Schifferdecker, Claudia Sanderson, Beate<br />
Foshag-Jung, Eleonore Schotel, Wessel<br />
Friederichs, Franz-Josef Schröder, Rupert<br />
Gaul, Burkhard Sporys, Jürgen<br />
Gedeon, Hans, Dr. Staab, Josef<br />
Gemmingen, von, Karl-Friedrich Starke, Christine<br />
Günnewig, Ulf Stinner, Kerstin<br />
Härtle, Rainer Swiaczny, Renate<br />
Hain, Robert Vater, Uta<br />
Heinold, Thomas Weber, Manfred<br />
Heisel, Thomas Wernado, Dierk<br />
Herdel, Jochen Winter, Melanie, Dr.<br />
Herres, Mathias, Dr. Witte, Mathias<br />
Jochim, Dieter Woithe, Jochen<br />
Könn, Kerstin Wolf, Markus, Dr.<br />
Kohn, Christine Wollinger, Heinz<br />
Mayer, Sascha<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 6
Sekretariat<br />
Frau Müller Frau Köhler<br />
Frau Winkler<br />
Organigramm<br />
Farbtechnik Holztechnik Bautechnik<br />
Abteilungsleitung<br />
StD Wollinger<br />
Berufsschule<br />
Maler und<br />
Lackierer<br />
Fahrzeuglackierer<br />
Gestalter für<br />
visuelles<br />
Marketing<br />
Bau- und<br />
Metallmaler<br />
Berufsschule<br />
<strong>Tisch</strong>ler<br />
Holzbearbeiter <br />
Berufsfachschule<br />
Holztechnik<br />
Schulleitung<br />
OStD Boese-Grzeskowiak<br />
StD Sporys<br />
Fachschule<br />
Bautechnik<br />
(Vollzeit)<br />
Hausmeister<br />
Ehepaar Benzinger<br />
Ehepaar Janik<br />
Chemie Biologie Pharmazie<br />
Abteilungsleitung<br />
StD Artmeier<br />
Berufsschule<br />
Biologielaboranten <br />
Chemielaboranten<br />
Chemikanten<br />
Pharmakanten<br />
Berufskolleg<br />
Chemischtechnische-<br />
Assistenten<br />
CTA<br />
Pharma-<br />
zeutischtechnische- <br />
Assistenten<br />
PTA<br />
Fachschule<br />
Biotechnik<br />
(Teilzeit)<br />
Chemietechnik<br />
(Voll- und<br />
Teilzeit)<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 7
Unsere schulischen Organe, Gremien und Teams<br />
<strong>Schulleitungsteam</strong>/<strong>Runder</strong> <strong>Tisch</strong><br />
Örtlicher<br />
Personalrat<br />
Beauftragte für<br />
Chancengleichheit<br />
Beauftragte für<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Projektteams für Weiterentwicklung von Unterrichtsqualität,<br />
Selbstevaluation und Feedback<br />
Interne Beauftragte für Sammlungs-, Organisations-,<br />
Fortbildungs- und Koordinationsaufgaben<br />
Gesamtlehrerkonferenz<br />
SMV Mentoren Elternbeirat Schulkonferenz<br />
Beratungslehrer Arbeitsschutzausschuss<br />
Kriseninterventionsteam<br />
Verwaltung und<br />
Facility Management<br />
Ausbildungslehrer<br />
Schulpraktikanten<br />
Sicherheitsbeauftragte<br />
Ersthelfer<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 8
Unsere Schulziele im OES-Prozess -<br />
Ergebnis der Fremdevaluation<br />
Die Fremdevaluation durch das Landesinstitut für<br />
<strong>Schule</strong>ntwicklung Stuttgart (LS) vom Februar 2010<br />
untersuchte die Umsetzung des OES – Konzepts an der<br />
HLS <strong>II</strong>. Aus den Ergebnissen leiten sich die folgenden<br />
Ziele ab:<br />
Die Feedbackkultur ist institutionell verankert und wirksam<br />
für alle Beteiligten.<br />
Ein strukturiertes, ganzheitliches Qualitätsmanagement-<br />
Konzept ist definiert.<br />
Die schulische Selbstevaluation ist konzeptionell in den<br />
Qualitätsentwicklungsprozess eingebunden.<br />
Die Lernkompetenzen der Schüler und Schülerinnen sind<br />
durch adressatenorientierte Unterrichtsformen ausgebaut.<br />
Durch verbindliche Übereinkünfte und Abmachungen sind<br />
Unterrichtsinhalte sowie didaktische und pädagogische<br />
Themen im Schulalltag zur Steigerung der Unterrichtsqualität<br />
umgesetzt.<br />
Das <strong>Schulleitungsteam</strong> kümmert sich nun um die Umsetzung der Ziele und entwickelt einen<br />
Umsetzungs-Zeitplan. Positiv anzumerken ist, dass nun Klarheit darüber herrscht,<br />
was OES konkret für uns an der Basis bedeutet, in welche Richtung wir gehen werden<br />
und welche Aufgabenstellungen sich daraus für den Einzelnen ergeben.<br />
Die Ziele sind in der Tat „smart“ = spezifisch und schriftlich fixiert, messbar, attraktiv,<br />
realistisch und terminiert.<br />
Die Laufzeit einer Zielvereinbarung beträgt in der Regel fünf Jahre, aufgrund des Wechsel<br />
in der Schulleitung im Sommer 2012 hat das Regierungspräsidium eine kürzere Laufzeit<br />
vorgeschlagen.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 9
Vom Nutzen und Reichtum des Qualitätshandbuches<br />
Werbung in eigener Sache: Das HLS <strong>II</strong> - Handbuch ist ein unerschöpflicher „Quell des<br />
Wissens“ und bietet den Lehrerinnen und Lehrern als Nachschlagewerk auch angenehm vom<br />
häuslichen Arbeitsplatz aus übersichtlich und präzise alle notwendigen Informationen für den<br />
Schulalltag.<br />
Warum ist solch ein Werk überhaupt erforderlich?<br />
Ich meine:<br />
Das Berufsbild des Lehrers/der Lehrerin hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt.<br />
� Sah sich „der Lehrer“ früher als reiner Wissensvermittler oder Dozent und genoss die<br />
Aufbereitung von Erlassen und Verwaltungsvorschriften durch den Schulleiter,<br />
kümmert er sich jetzt eigenverantwortlich um die seinen Belangen und Aufgaben<br />
zugrundeliegenden Regularien.<br />
� War der Lehrer früher „Einzelkämpfer“, arbeitet er jetzt im Team mit anderen anhand<br />
gemeinsamer Pläne, Konzepte und Absprachen.<br />
� Wurde eine <strong>Schule</strong> früher ausschließlich „von oben“ regiert und bekam ihre<br />
Handlungsmaximen nur vom „Oberschulamt“ oder vom Ministerium, kann sie jetzt in<br />
einigen Bereichen operativ eigenverantwortlich handeln und entscheiden.<br />
Alle Regeln und Regularien für diese „neue <strong>Schule</strong>“ stehen im Handbuch – schlagen wir<br />
professionell nach! Sie kommen ganz leicht an den Schatz heran: Auf der Schul-Homepage<br />
(www.hls2.de) „moodle“ anklicken (= unten auf der Navigationsleiste), Passwort eingeben<br />
und los geht` s....<br />
Als Beispiele für den Aufbau des Handbuches seien hier die Bereiche „Kommunikation“ und<br />
„Unterricht“ genannt; folgende Verzeichnisse finden sich dazu im Handbuch:<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 10
Studiendirektor Norman Artmeier geht in den Ruhestand<br />
Nach dem Referendariat<br />
an der Carl-Benz-<strong>Schule</strong><br />
Mannheim tritt Herr Artmeier<br />
als „Zeitangestellter“<br />
zum 01.02.1979 in<br />
den Dienst der HLS <strong>II</strong> ein.<br />
Der Vertrag ist befristet<br />
bis 31.01.1982. Zum<br />
01.02.1979 wird dann<br />
aus dem „Assessor des<br />
Lehreramts“ der Studienassessor, also der Beamte<br />
auf Probe, sodass Herr Artmeier ab<br />
06.09.1979 mit vollem Lehrauftrag fest angestellt<br />
an der HLS <strong>II</strong> arbeiten kann.<br />
In der ersten mir vorliegenden dienstlichen Beurteilung<br />
schreibt am 02.07.1979 Herr OStD<br />
Forster: „Bereitschaft zur Übernahme von schulischen<br />
Sonderaufgaben ohne Anrechnung und<br />
Vergütung = jederzeit vorhanden“. „In punkto<br />
charakteristisch für die Lehrerpersönlichkeit“<br />
heißt es: „Bei der Zusammenarbeit ist er aufgeschlossen,<br />
sachlich und problemlos, beim Umgang<br />
mit den Schülern einfühlsam und verständnisvoll.“<br />
1982 wird er StR.<br />
Seit April 1984 fungiert er als Strahlenschutzbeauftragter<br />
der HLS <strong>II</strong> und ab Schuljahr 1985/86<br />
ist er Sicherheitsbeauftragter der <strong>Schule</strong>. In der<br />
Dienstlichen Beurteilung vom 14.09.1989 zur Beförderung<br />
nach A14 lese ich: „Herr Artmeier ist<br />
ein Kollege, der sehr effizient arbeitet, dies jedoch<br />
nicht an die große Glocke hängt.“<br />
Er wird dann von einem Fachberater besucht,<br />
1991 muss der Schulleiter nochmals beurteilen,<br />
schließlich gibt es ein „maßgebliches Gesamturteil“<br />
und zum 01.06.1992 ist es dann endlich<br />
soweit und aus dem StR ist ein OStR geworden.<br />
Von 1989 bis 1993 ist Herr Artmeier Mitglied des<br />
ÖPR.<br />
Im Sommer 1995 wird Herr Artmeier als Nachfolger<br />
von Herrn Dr. Günther Stephan „Abteilungsbeauftragter<br />
für den Bereich Chemie“ und<br />
Mitglied der Prüfungskommission „FA 712“<br />
(Chemikanten); zusätzlich koordiniert er die<br />
CTA-Prüfungen und wird Mitglied der IHK-PA<br />
Chemielaboranten.<br />
Da die Funktionsstelle von Herrn Dr. Stephan an<br />
die Abteilung Farbe fällt, kann ich ab Sommer<br />
1995 Herrn Artmeier nun „ehrenamtlich“ zum<br />
„Abteilungsleiter Chemie/Physik“, wie es damals<br />
noch heißt, bestellen; zum guten Glück wenigstens<br />
mit einem ordentlichen Nachlass auf sein<br />
Deputat.<br />
Schon seit Schuljahr 1989/90 sammelt er Stundenplan-Erfahrungen,<br />
sodass der Übergang von<br />
Herrn Dr. Stephan zu Herrn Artmeier völlig reibungslos<br />
funktioniert. Erst im Sommer 1999 wird<br />
(wieder) eine Funktionsstelle frei, diesmal die<br />
Stelle von Herrn StD Curtaz, der die Pharmazieabteilung<br />
leitete, eigentlich für die Farbe zuständig<br />
war und in Wirklichkeit auf einer Fachberaterstelle<br />
saß, die schulintern zu einer FAL-Stelle<br />
umfunktioniert worden war.<br />
Es gelingt, diese Stelle zu halten, die HLS <strong>II</strong> verfügt<br />
zu diesem Zeitpunkt, bis 2003, über 3 AL-<br />
Stellen; sie wird im Frühjahr 1999 ausgeschrieben.<br />
„Schon“ im September 1999 erhält Herr<br />
Norman Artmeier seine Eignungsbewertung; er<br />
ist einziger Bewerber um die Stelle der sogenannten<br />
„Fachabteilung <strong>II</strong> Chemie, Physik, Biologie<br />
und Pharmazie“. Erst im Januar 2000 erfolgt<br />
die Bestellung zum Abteilungsleiter durch<br />
Frau AD’in Hellmuth.<br />
Um endlich zum StD befördert zu werden, muss<br />
ich Herrn Artmeier nochmals dienstlich beurteilen,<br />
erst im Dezember 2000 ist er dann tatsächlich<br />
„Studiendirektor“, nach vollen fünf Jahren<br />
Leitungstätigkeit und über zehn Jahren Mithilfe.<br />
2008 arbeitet er in der Lehrplankommission „Mathematik<br />
am Berufskolleg“ mit, 2009 kümmert er<br />
sich um die Rolle der AL in OES.<br />
Am 15.11.2010 beantragt er seine vorzeitige<br />
Zurruhesetzung, die vom Regierungspräsidium<br />
genehmigt wird.<br />
Mit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst<br />
verliert die <strong>Schule</strong> und vor allem die Abteilung<br />
einen hochkompetenten, stets absolut loyalen<br />
und zuverlässigen Kollegen.<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 11
Studiendirektor Heinz Wollinger wird verabschiedet<br />
Zum 01.08.1979 mit<br />
Dienstantritt am 06.09.1979<br />
wird Herr Wollinger von der<br />
KBS <strong>II</strong> Stuttgart nach Mannheim<br />
versetzt; er ist seines<br />
Zeichens Diplom-Kaufmann<br />
und besitzt die bestandene<br />
Assessorenprüfung. Seine<br />
Einsatzgebiete sind die<br />
Fächer D-Gk-Wi; er wird<br />
auch gleich im November d.J. von OStD Forster<br />
beurteilt und im Unterricht besucht; die Planstelle<br />
als Studienrat „BAP“ ist ihm noch im selben<br />
Monat sicher – heißt es ja auch in der Dienstbeurteilung:<br />
„Der Umgang mit den Schülern ist<br />
recht geschickt.“ Noch 1981 wird dann aus BAP<br />
→ BAL; nach dem plötzlichen Ableben unseres<br />
Schulleiters Forster muss Herr Babist die Beurteilungen<br />
übernehmen und schreibt sehr zutreffend:<br />
„Herr Wollinger zeigt sich als engagierter<br />
Lehrer, der mit den nicht unproblematischen<br />
Klassen des Farbebereiches gut zu recht<br />
kommt.“<br />
Im selben Jahr (1981) wird er aufgrund einer<br />
kultusministeriellen Weisung zur Sicherstellung<br />
des Unterrichts in Ausländerklassen mit ausländischen<br />
Jugendlichen durch Einsatz von Lehrern<br />
aller beruflichen <strong>Schule</strong>n (wörtliches Zitat) 6<br />
Stunden an die Justus-von-Liebig-<strong>Schule</strong> abgeordnet;<br />
mit Dankesbrief für seinen Einsatz wird<br />
die Abordnung um ein weiteres Jahr verlängert,<br />
allerdings reduziert auf 3 Stunden, da der<br />
WL(A) Sporys bereit ist, seinerseits 3 Stunden in<br />
den Ausländerklassen zu unterrichten. Im Januar<br />
1983 wird die Abordnung dann endgültig aufgehoben.<br />
Im September 1985 wird Herr Wollinger zum<br />
Zwecke der Beförderung zum OStR von Herrn<br />
Diefenbacher dienstlich beurteilt; auch hierzu<br />
gibt es ein schönes Zitat, das den Kern trifft.<br />
„Sein Verhältnis zu den Schülern, die er unterrichtet,<br />
ist sehr gut. Er hat das Gespür für den<br />
Umgang mit jungen Menschen. Sie achten ihn.“<br />
Herr Studienprofessor Frey beurteilt ihn daraufhin<br />
fachlich. Schließlich wird Herr Wollinger zum<br />
01.06.1988 zum OStR befördert.<br />
In der Personalnebenakte findet sich als nächster<br />
Eintrag ein Schreiben von Herrn OStD Diefenbacher<br />
vom 14.09.1990, in dem er Herrn<br />
Wollinger die Leitung der Außenstelle Farbe im<br />
Tulla-Gymnasium überträgt; lapidar schreibt er:<br />
„Gegenüber Ihren dort tätigen Kolleginnen und<br />
Kollegen erteile ich Ihnen für diesen Bereich das<br />
Weisungsrecht“, und bittet ihn, in Zukunft dafür<br />
Sorge zu tragen, dass „in der Außenstelle ein<br />
ordnungsgemäßer Unterricht gewährleistet ist“.<br />
Die Abteilung Farbe war bis zu den 70-er Jahren<br />
in den HLS <strong>II</strong> Werkstätten untergebracht, dann<br />
im 4. OG, später im Tulla-Gymnasium, dann in<br />
der GSS Vogelstang und seit 2005 in der Werner-von-Siemens<br />
– <strong>Schule</strong> / Außenstelle FaHoBa.<br />
In der Regelbeurteilung von 1993 nennt er ihn<br />
„Primus inter pares“ und lobt ihn für die Leitung<br />
der Außenstelle.<br />
Als im Sommer 1995 durch die Pensionierung<br />
von Herrn Dr. Stephan eine schulische Funktionsstelle<br />
frei wird und das Organigramm von<br />
mir „gerichtet“ werden kann, fällt die A15-er-<br />
Stelle der Abteilung CBP an die „Farbe“.<br />
In meiner Anlassbeurteilung vom 19.07.1995 lese<br />
ich: „Er versieht seine ihm übertragene Funktion<br />
mit Fingerspitzengefühl und sorgt für ein<br />
positives, kollegiales, von Teamgeist geprägtes<br />
Arbeitsklima. Er wagt sich auch an heikle Probleme<br />
heran.“<br />
Das Verfahren zieht sich bis zum Frühjahr 1996<br />
hin. Erst im August 1996 kommt der Eignungsbescheid<br />
(die Stelle war in K.u.U. Nr. 7 von 1995<br />
ausgeschrieben!) und erst am 06. November<br />
1996 erfolgt die „Bestellung“ durch Frau AD’in<br />
Hellmuth. Erst mit Wirkung vom 01.02.1997 erfolgt<br />
die Beförderung zum StD und die entsprechende<br />
Eingruppierung.<br />
In der Akte findet sich das STEBS-Zertifikat für<br />
das Projekt „Fusion der Fachabteilungen Farbtechnik<br />
– Holztechnik – Bautechnik“ im Schuljahr<br />
2005/2006. Dieses Projekt war erforderlich geworden<br />
durch die Regionale <strong>Schule</strong>ntwicklung,<br />
die Zentralisierung der Beschulung der Bauberufsschüler<br />
und durch den Wegfall einer Funktionsstelle.<br />
Herr Wollinger tritt die Leitung der fusionierten<br />
Abteilung Farbe-Holz-Bau an und zieht<br />
2005 zum letzten Mal um …..<br />
Mit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst<br />
verliert die <strong>Schule</strong> einen zupackenden und kollegialen,<br />
fast väterlichen Abteilungsleiter, den ich<br />
sehr vermissen werde.<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 12
Wir erinnern uns mit großer Trauer an Antje Conrads � 15.01.2011<br />
Sie wollte ihren Siebzigsten noch groß und auch<br />
mit uns feiern – doch dann ging alles sehr schnell<br />
und kam völlig unerwartet; Antje Conrads starb am<br />
15. Januar 2011. Erst seit sieben Jahren war sie im<br />
Ruhestand und hatte in diesem Zeitraum stets<br />
Kontakt zu ihrer Abteilung, der „Farbe“, gehalten.<br />
Genau 30 Jahre war sie bei uns tätig, von 1974 bis<br />
2004, zunächst in der Abteilung Bau/Holz, dann<br />
später ausschließlich in der Farbe, mit der sie auch<br />
zweimal dienstlich umziehen musste. Sie war als<br />
Kollegin und Lehrerin gleichermaßen geschätzt und<br />
geachtet; ihr angenehmes, freundliches und<br />
positives Wesen, ihre herzliche und empathische<br />
Art taten allen gut.<br />
Auch nach ihrer Pensionierung war sie mit der HLS <strong>II</strong> verbunden und hielt viele private Kontakte.<br />
Ihr plötzlicher Tod ist für uns alle unfassbar.<br />
Wir trauern um Technischen Oberlehrer Karlheinz Meffert � 08.08.2011<br />
Er war die treibende Kraft hinter der Generalsanierung<br />
der HLS<strong>II</strong> - Holzwerkstatt und ohne seinen unermüdlichen,<br />
beharrlichen, aber auch liebenswürdigüberzeugenden<br />
Einsatz und seine klare Planung wäre<br />
das rund zwei Millionen DM schwere Mammutprojekt<br />
wahrscheinlich nicht gelungen: Der Werkstattleiter und<br />
Schreinermeister Karlheinz Meffert war stets zur Stelle,<br />
wenn es galt, die zahlreichen Behördenvertreter davon<br />
zu überzeugen, dass die schulische Schreinerei aus<br />
den frühen Sechzigern dringend einer Modernisierung<br />
bedarf, um eine zeitgemäße, korrekte und vor allem<br />
gesunde schulische Ausbildung zu gewährleisten. Im<br />
Jahre 1979 war dem Wunsch der Schreiner-Innung<br />
nach vollzeitschulischem ersten Ausbildungsjahr stattgegeben<br />
und die Berufsfachschule Holz neu eingerichtet<br />
worden; die Holzwerkstätten mit ihrer<br />
Erstausstattung waren zu diesem Zeitpunkt bereits fast<br />
zwanzig Jahre alt. Mit Mefferts Hilfe gelang ein<br />
Modernisierungs- und Qualitätsentwicklungsschub, der<br />
seinesgleichen sucht. Es gelang die Berufsfachschule<br />
Holz zu einer hochwertigen Ausbildungseinrichtung reifen zu lassen, die bis heute bei jungen<br />
Menschen aus Mannheim und Weinheim bekannt und beliebt ist. Als erstes Jahr der <strong>Tisch</strong>lerlehre<br />
voll anerkannt, eröffnet sie echte Berufsperspektiven und Zukunftschancen. Karlheinz<br />
Meffert hat einen gehörigen Anteil am Auf- und Ausbau dieser Schulart wie auch an der gesamten<br />
<strong>Tisch</strong>lerausbildung an der HLS <strong>II</strong>, an der er von 1972 bis 1999 loyal unterrichtet hat.<br />
Beiden Verstorbenen wird die HLS <strong>II</strong> ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 13
„Von der Vision zur Wirklichkeit“ - Das Chemielabor ist gebaut worden!<br />
Ausschnitte aus der Laborchronik.....<br />
Mit der feierlichen Einweihung des neugebauten,<br />
auf dem Schulgelände vor dem Werkstatttrakt<br />
freistehenden Gebäudes des Chemienasslabors<br />
der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />
Mannheim am 23. März 2011 findet ein siebzehn<br />
Jahre währender Prozess seinen hocher-<br />
freulichen Abschluss. Ohne die tatkräftige und<br />
uneigennützige Mitarbeit, Mithilfe, Unterstützung,<br />
Zusammenarbeit und Kreativität zahlreicher<br />
Wohlgesonnener wäre das Projekt<br />
nicht gelungen.<br />
In harmonischem Zusammenspiel wirkten die im Folgenden aufgezählten Institutionen, Gremien,<br />
Behörden, Firmen und Einzelpersonen zusammen: Bundestag, MdB; Landtag, MdL; Gemeinderat,<br />
Gemeinderäte; Regierungspräsidium Karlsruhe; Kultusministerium BW; Badischer<br />
Gemeindeunfallversicherungsverband (BadGUVV); IG BCE; Gewerbeaufsichtsamt; Oberbürgermeister<br />
der Stadt Mannheim; Schulbürgermeisterin; Fachbereich Bildung; Fachbereich Hochbau;<br />
städtische Dezernenten und Dezernate I, <strong>II</strong> und <strong>II</strong>I; BBS, MWS, GBG; RNV; Roche Diagnostics<br />
Mannheim; BASF AG Ludwigshafen; Kollegen und Schulleitungen der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong>n I<br />
und <strong>II</strong>.<br />
Ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten, die nicht nur einer beruflichen <strong>Schule</strong> sehr geholfen,<br />
sondern vor allem auch das bewährte, gute System der dualen Berufsausbildung deutlich gestärkt<br />
haben.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 14
Das neue Chemienasslabor ist gebaut<br />
Das Nasslabor-Team<br />
Robert Hain Sascha Mayer Kerstin Stinner<br />
Bericht 29.03.2011<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 15
Kurzer historischer Überblick zur Genese des Nasslabors<br />
- aus der Ansprache der Schulleiterin zur Einweihung des Nasslabors am 23.03.2011<br />
1. Die naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume und Laboratorien für den Unterricht von<br />
rund 600 Schülerinnen und Schülern der Ausbildungsberufe Chemielaborant, Chemikant,<br />
Biologielaborant, Pharmakant und für die vollzeitschulische Assistentenausbildung zum<br />
CTA und PTA und die Weiterbildung zum Bio- und Chemietechniker wurden in den frühen<br />
60-er Jahren eingerichtet; nach rund 20 Jahren erfolgte 1979 eine erste große Sanierungsmaßnahme,<br />
1994/95 ermöglichte es die Stadt Mannheim, je ein Biotechnikum und<br />
ein Chemietechnikum im 4. OG neu auszustatten und für den Unterricht in Betrieb zu<br />
nehmen.<br />
2. Die Laboratorien des 6. Stockes bedurften schon zum Zeitpunkt der Einweihung der Technologieräume<br />
im 4. OG dringend der Sanierung; doch vom ersten GUVV - Gutachten<br />
durch Dipl. – Chem. Rüdiger Busch bis heute musste ein langer, zäher, steiniger Weg beschritten<br />
werden – getreu der konfuzianischen Weisheit „Der Weg ist das Ziel“ waren hier<br />
langer Atem, Durchhaltevermögen, Zähigkeit, aber auch das stets nötige Quäntchen Glück<br />
erforderlich. Regionale <strong>Schule</strong>ntwicklungsprozesse spielten eine nicht unerhebliche Rolle,<br />
Rochaden und Umwidmungen, Abwicklungen und Veränderungen standen auf der Tagesordnung;<br />
viele Widerstände galt es aus dem Weg zu räumen, wirkliche Steine waren zu<br />
schleppen und Zielvereinbarungen abzuschließen – lange bevor der schiefe Turm von Pisa<br />
die baden-württembergischen <strong>Schule</strong>n mit den Schweizern Steiner und Landwehr beglückten<br />
konnte, hatten zwei Schulleiterinnen und ein Schulleiter heftige Visionen, denen weder<br />
Stadt noch Land noch RNV und Hochbauamt entrinnen konnten und die nach Realisierung<br />
riefen und den Fachbereich Bildung überzeugten.<br />
3. Ein Fahrradweg gab letzten Endes den Ausschlag, ein Diesellabor musste abgerissen werden,<br />
ein neues nach aktuellen Qualitätsstandards war zu errichten – der Gemeinderat war<br />
gut beraten und entschied weise, den Standortfaktor und Standortvorteil Berufsausbildung<br />
und Berufsbildung im naturwissenschaftlichen Sektor zu priorisieren und den Neubau angemessen<br />
und hochwertig auszustatten.<br />
4. Deshalb werden heute Visionen wahr und eine 17 – jährige Entwicklung findet ihren sehr<br />
guten, ja herausragenden Abschluss, über den Schüler/innen und Lehrer/innen der HLS<strong>II</strong><br />
und ihre Berufsausbilder überglücklich sind.<br />
5. Eine gute Fee erschien uns auch: Als das Laborteam grübelte, wie denn die noch ausstehende<br />
Einrichtung des teuren Mess- und Wägeraumes finanziert werden könnte, kam sie<br />
wirklich, die gute Fee, in Gestalt der BASF-Mitarbeiterin Karin Wolf (mit Herrn Mattern)<br />
und einer großzügigen Spende, für die wir uns heute von ganzem Herzen bedanken.<br />
6. Mein ausdrücklicher und tief empfundener Dank gilt überdies unserem großen Unterstützerkreis<br />
der städtischen Fachbereiche, Schulleitungen, Gemeinderäte und weiteren Institutionen;<br />
mein besonderer Dank gilt dem Kollegenteam, das sich um die konzeptionelle Realisierung<br />
und Einrichtung des Labors verdient gemacht hat.<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 16
BASF spendet für das neue Nasslabor<br />
Als eines Tages Frau Hellpap vom Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim mitteilt, dass die<br />
Ludwigshafener Weltfirma BASF im Rahmen ihres speziellen Sponsoring-Programms im „Jahr<br />
der Chemie“ (2011) bereit ist, € 16.000,- zweckgebundene Mittel für die HLS<strong>II</strong>- Laborausstattung<br />
zur Verfügung zu stellen, ist die Freude groß.<br />
Der dem BASF-Vorstand vorgelegte und genehmigte Antrag lautet:<br />
Zurzeit errichtet die Stadt Mannheim als Schulträger aufgrund des dringenden Bedarfs einen<br />
Chemienasslabor-Neubau auf dem Schulgelände. Zur Komplettierung der Fachraumeinrichtung<br />
dieses Nebengebäudes würden wir uns über Unterstützung bei der Beschaffung folgender Gerätschaften<br />
sehr freuen (....):<br />
Sartorius-Analysenwaage 224 Acculab -Waage Kern-Analysenwaage<br />
Hettich -Zentrifuge Turbotherm – Aufschlussgerät<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 17
CTA-Trinkwasser-Projekt:<br />
Überprüfung vom Mannheimer Trinkwasser<br />
Im Rahmen des TU-Unterrichts (technische Untersuchungen) stellte<br />
sich die 2BKC2 eine schwierige Aufgabe – „Wir überprüfen das<br />
Mannheimer Trinkwasser“.<br />
Gesagt wie getan: das Trinkwasser-Projekt stand auf dem Plan.<br />
Die 17 Schüler der chemisch-technischen-Assistenten bildeten<br />
Expertenteams, die sich jeweils einen Trinkwasserparameter genauer<br />
anschauten und den anderen Schülern die theoretischen und<br />
praktischen Grundlagen der Bestimmung des Parameters vorstellten.<br />
Parameter<br />
(Stand 01.2011)<br />
So wurde in einem Zeitraum von 6 Wochen das<br />
Trinkwasser auf Eisen, Silicium, Calcium, Magnesium,<br />
pH-Wert, Leitfähigkeit und vieles mehr untersucht.<br />
In Zusammenarbeit mit dem physikalisch-chemischen-<br />
Praktikum wurde sowohl nass- chemisch als auch<br />
instrumentell gearbeitet, Volumetrie, Atomabsorption,<br />
Photometrie, Konduktometrie und Potentiometrie<br />
deckten einen Großteil der Bestimmungen ab.<br />
Die Ergebnisse wurden dokumentiert und mit denen<br />
der Mannheimer Wasserwerke verglichen, wobei sich<br />
herausstellte, dass diese weitgehend übereinstimmten.<br />
Technische Untersuchungen 2010/2011<br />
Wasserwerk<br />
Käfertal<br />
Wasserwerk<br />
Rheinau<br />
HLS 2<br />
2BKC2 10/11<br />
Elektr. Leitfähigkeit [ms/m] 74,1 86,4 83,3<br />
pH-Wert 7,31 7,27 6,92<br />
Säurekapazität<br />
(bis pH 8,2) [mmol/L]<br />
0 0 0<br />
Säurekapazität<br />
(bis pH 4,3) [mmol/L]<br />
Basekapazität<br />
(bis pH 8,2) [mmol/L]<br />
5,41 4,10 5,35<br />
0,75 0,50 0,64<br />
Sauerstoff O2 [mg/L] 5,7 5,8 5,2<br />
Oxidierbarkeit [mg KMnO4/L] 0,8 0,5 4,4<br />
Gesamthärte [mmol/L] 3,43 3,58 3,87<br />
Ca-Härte [mmol/L] 2,89 2,64 2,79<br />
Gesamtkationen [mmol/L] - - 8,92<br />
Calcium [mg/L] 116 106 112<br />
Magnesium [mg/L] 13,1 23,6 26,2<br />
Eisen [mg/L] 10 3 1,5<br />
Chlorid [mg/L] 16 57,4 67,4<br />
Nitrit [mg/L] n.n. n.n. 0,02<br />
Silikat [mg/L] 17,9 13,9 -<br />
Mayer, Stinner<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 18
Ausflug der CTA Klassen in den Viernheimer Kletterpark<br />
„Geschirr anlegen, Helm auf, einhaken…auf geht´s!“<br />
Im Oktober 2010 schwangen sich knapp 40<br />
Schüler des Berufskollegs tapfer durch Viernheims<br />
Wälder.<br />
Zum besseren Kennen lernen und zum Austausch<br />
der beiden Jahrgänge veranstaltete die<br />
2BKC1 gemeinsam mit der 2BKC2 Anfang des<br />
Schuljahres 2010/11 einen Ausflug in den<br />
Hochseilgarten.<br />
Begleitet wurden die Klassen dabei von Bernhard<br />
Blum, Sascha Mayer (Klassenlehrer<br />
2BKC1) und Kerstin Stinner (Klassenlehrerin<br />
2BKC2).<br />
Nach Anpassen der Kletterausrüstung durch<br />
die Parkbetreuer wurde eine ausführliche Sicherheitseinweisung<br />
gegeben, in der Schüler<br />
und Lehrer das Kletterprinzip und das richtige<br />
Sichern kennen lernten. Nach einem Probeklettern<br />
im Übungsparcour waren die Schülerinnen<br />
und Schüler dann nicht mehr zu halten,<br />
Karabiner wurden eingehakt und hinauf<br />
ging es auf die acht verschiedenen Parcours,<br />
angefangen bei der einfachen „Seiser Alm“<br />
über den<br />
schon<br />
anspruchsvolleren „Mont Blanc“,<br />
bis hin zum schwierigen „Annapurna“, der am<br />
Ende auch nicht von jedem bezwungen wurde.<br />
Schwebebalken, Netze, Kletterwände wurden<br />
erfolgreich bestritten. Dreimal musste aber<br />
auch der Bergungstrupp eingreifen und Schüler<br />
abseilen, die ein Hindernis nicht überwinden<br />
konnten. Aber dadurch ließ man sich<br />
nicht ausbremsen, sondern nahm ein anderes<br />
Hindernis in Angriff.<br />
Ein super Tag, die Schüler lernten sich kennen,<br />
gaben sich gegenseitig Tipps, wie man<br />
die Parcours am besten schaffte. Es gab viel<br />
zum Lachen, sportlichen Ehrgeiz, die ein oder<br />
andere Schlammschlacht, viele Überraschungen<br />
und Stolz, den Parcours und seine eigene<br />
Unsicherheit überwunden zu haben.<br />
Alles in allem ein gelungener Ausflug!<br />
Mayer, Stinner<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 19
Ton-Chemie Weihnachtspraktikum der chemisch-techn. Assistenten CTA<br />
Im Dezember 2011 konnten die<br />
CTA-Schüler der 2BKC1 und<br />
2BKC2 beim Töpfern ihrer<br />
Kreativität so richtig freien Lauf<br />
lassen.<br />
Ihre Lehrer Sascha Mayer und<br />
Kerstin Stinner versorgten alle mit 30 kg Ton, Kaffee,<br />
Plätzchen und Kuchen. Die angehenden chemischtechnischen<br />
Assistenten zögerten nicht lange und die<br />
Ton-Masse wurde weich geknetet, passend geschnitten,<br />
gerollt, die verschiedensten Formen, Figuren und<br />
Gegenstände gefertigt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler formten Bierkrüge,<br />
Sterne, Türschilder, Schneemänner und vieles mehr.<br />
Sogar komplette Fußballfelder mit Spielern wurden<br />
modelliert und Aquarium-Inventar geschaffen.<br />
So in ihre Arbeit vertieft hatten die Praktikumslehrer<br />
der BK-Klassen ihre Schüler bisher nur selten erlebt<br />
und waren überrascht von deren Kreativität und Begeisterung<br />
fürs Handwerk.<br />
Die Lehrer ließen sich schnell davon anstecken und<br />
wurden selbst aktiv beim Töpfern.<br />
Die Tonsachen wurden anschließend bei 120°C im<br />
Trockenschrank getrocknet, dann bei steigender<br />
Temperatur bis 1100°C für einige Stunden geglüht,<br />
wobei es leider auch manche Stücke aufgrund der<br />
noch vorhandenen Restfeuchtigkeit zerplatzen ließ.<br />
und wer wollte, konnte seinen Werken zum Schluss<br />
noch eine Glasur verpassen.<br />
So entstand, musikalisch begleitet von der ein oder<br />
anderen Gesangseinlage einiger Schüler des zweiten<br />
Lehrjahres, für manchen schon das ein oder andere<br />
willkommene Weihnachtsgeschenk.<br />
Mayer, Stinner<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 20
Jahrmarkt der Berufe<br />
Der Jahrmarkt der Berufe fand auch 2010 in der Sporthalle<br />
der Theodor-Heuss-Realschule in Kooperation mit der Stadt<br />
Walldorf statt.<br />
Über vierzig Firmen und Institutionen aus<br />
der Region präsentierten am 27. Oktober<br />
ein breites Spektrum an Berufsmöglichkeiten<br />
für Absolventinnen und Absolventen<br />
von Hauptschulen, Realschulen sowie Gymnasien.<br />
Mit dabei war auch die <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> <strong>II</strong>, die vertreten durch Kerstin Stinner<br />
und Dierk Wernado, vor allem über die<br />
Ausbildung zum chemisch-technischen<br />
(CTA) und zum pharmazeutisch- technischen<br />
Assistenten (PTA) an der HLS <strong>II</strong> informierte.<br />
Frau Stinner und Herr Wernado standen<br />
den jungen Menschen, die sich beruflich<br />
orientieren wollten, für Fragen zur Verfügung.<br />
Neben den Berufen CTA und PTA wurde<br />
auch über die übrigen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
an der HLS <strong>II</strong> informiert.<br />
Zur Veranschaulichung wurden eine Powerpoint-Präsentation<br />
der <strong>Schule</strong> gezeigt, Informationsstellwände<br />
aufgebaut und Flyer<br />
verteilt. Eine oszillierende Reaktion, verschiedene<br />
„Drogen“, Farbstoffe und Laborgeräte<br />
weckten die pharmazeutischen und<br />
chemischen Interessen der Besucher.<br />
Sicherlich konnte so auf dem Jahrmarkt der<br />
ein oder andere Schüler zu einem Besuch<br />
der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> gewonnen werden!<br />
Stinner, Wernado<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 21
Studienfahrt nach Rom mit dem zweiten Lehrjahr der Biologielaboranten<br />
Die Ausbildungsbetriebe der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> sind bisweilen gegenüber Klassenfahrten<br />
nicht sehr positiv eingestellt und manch ein Lehrer scheut sich - nicht vor der Organisation<br />
der Fahrt - als vielmehr vor der langwierigen und zähen Überzeugungsarbeit, die zusätzlich<br />
geleistet werden muss. Schüler werden folglich von den Betrieben dazu angehalten, Urlaub<br />
für solch eine Exkursion zu nehmen. Das ist selbstredend wenig förderlich.<br />
Dass Klassenfahrten überaus gewinnbringende Ziele erfüllen, die den Schülern nicht nur der<br />
Ausbildung ihrer sozialen Kompetenzen innerhalb des Klassenverbands und für die berufliche<br />
Arbeit in Teams dienen, sondern durchaus der fachlichen Fortbildung, zeigt diese überaus<br />
lobenswerte Klassenfahrt, die von Dr. Johannes Melchers organisiert wurde.<br />
Hier sollen die Auszubildenden der Universität Heidelberg<br />
die Gelegenheit bekommen, im Rahmen ihrer Ausbildung<br />
ein dreimonatiges Auslandspraktikum an der Universität<br />
Rom zu absolvieren. Im Gegenzug ist geplant, dass<br />
Studenten und Doktoranden aus Rom Praktika in<br />
Heidelberger Forschungslaboren durchführen können.<br />
Darüber hinaus haben alle Teilnehmer noch andere<br />
Lektionen in Bezug auf Rom und ihre Ausbildung gelernt:<br />
Nach Anreise mit Ryanair bezogen wir die Bungalows im<br />
Camping Village Fabulous, das ca. 10 Kilometer vom<br />
Stadtzentrum Roms entfernt liegt. Am nächsten Tag stand<br />
ein Ausflug ans nahe Mittelmeer an. Als wir dort nach einer<br />
etwa einstündigen Busfahrt ankamen, stellten wir fest, dass<br />
bei den meisten Stränden ein Eintritt von fünf bis zehn Euro zu entrichten war. Um den<br />
Geldbeutel zu schonen, beschlossen wir, zu einem kostenlosen Strand zu laufen, der sich angeblich<br />
ca. 200 Meter entfernt befand. Tatsächlich waren es zwei bis drei Kilometer bei<br />
40 o C, was nicht bei allen Schüler/innen zu einer Aufhellung der Stimmung führte. Da Italiener<br />
grundsätzlich nie zu Fuß gehen, ist bei der Einschätzung von Entfernungen Vorsicht geboten.<br />
Das war Lektion Nr. 1. Nachdem wir den kostenlosen Strand tatsächlich erreicht<br />
hatten, machte das Baden im Meer viel Spaß und die große Hitze wurde dadurch erträglicher.<br />
Am dritten Tag besichtigten wir die Gen-Analyse-Firma Genoma,<br />
wobei die Anreise mit dem chaotischen öffentlichen<br />
Nahverkehr eine große Herausforderung darstellte. Schließlich<br />
gibt es in Rom oft keine Fahrpläne, sodass man weder<br />
weiß, wann, noch wohin ein Bus fährt. Das war Lektion<br />
Nr. 2. Dank der tatkräftigen Hilfe unseres italienisch stämmigen<br />
Schülers Giovanni kamen wir nach drei Stunden Fahrt<br />
bei großer Hitze und ohne Sitzplatz schließlich am Firmensitz<br />
an. Durch den sehr netten Empfang und die angenehm klimatisierten<br />
Räumlichkeiten gelang es den Angestellten von<br />
Genoma, die aufgrund der strapaziösen Anreise nicht mehr<br />
bei allen uneingeschränkt vorhandene Motivation wieder<br />
herzustellen.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 22
Studienfahrt nach Rom mit dem zweiten Lehrjahr der Biologielaboranten<br />
Anschließend wurden wir vom Laborleiter Dr. Andrea Nuccitelli und dem<br />
deutsch stämmigen Praktikanten Max durch die Labore geführt. In der<br />
Abteilung für Zytologie wurden uns die Vorgehensweisen bei<br />
Fruchtwasseruntersuchungen und Präimplantationsdiagnostik erklärt.<br />
Besonders interessant war, dass wir die Möglichkeit erhielten, angefärbte<br />
menschliche Chromosomensätze unterm Mikroskop zu betrachten. Häufig<br />
auftretende Chromosomen-Mutationen wie Trisomie 21, Deletionen,<br />
Dr. Andrea Nuccitelli Inversionen und Translokationen wurden direkt an Patientenproben<br />
gezeigt. In der Abteilung für Molekularbiologie standen die Sequenzanalyse<br />
von Genen und die PCR im Vordergrund. Auf diese Weise werden genetische Erbkrankheiten<br />
wie die Duchenne Muskeldystrophie oder Mukoviszidose nachgewiesen. Weitere Anwendungsbereiche<br />
stellen die Überführung von Verbrechern und Vaterschaftstests dar. Diese Laborführung<br />
war so interessant, dass einige Schüler/innen am liebsten direkt dort geblieben<br />
wären. Zum Abschied wurden alle interessierten Schüler/innen vom Laborleiter ermutigt, sich<br />
nach Abschluss der Ausbildung bei ihm zu bewerben. Das war die wichtige Lektion Nr.3.<br />
Der Abend sowie der Folgetag standen für eine<br />
Besichtigung der zahlreichen Sehenswürdigkeiten<br />
Roms zur Verfügung. Besonders beeindruckend<br />
waren das Kolosseum, der Petersdom, das Pantheon,<br />
der Trevi- Brunnen und die Piazza Navona. Über<br />
diese Top-Sehenswürdigkeiten hinaus war das<br />
gesamte Zentrum von Rom sehr schön, mit einer<br />
Vielzahl alter Gebäude, Paläste und Kirchen.<br />
In der ewigen Stadt Rom steht das<br />
Kolosseum eindrucksvoll im Zentrum<br />
Der Petersdom steht über dem Grab des<br />
Apostels Petrus, der 63 nach Christus auf<br />
dem Vatikan kopfüber gekreuzigt wurde. Der<br />
Petersdom ist die größte Kirche der Welt.<br />
Der Trevi-Brunnen eines der berühmtesten<br />
Bauwerke Roms.<br />
In der Mitte sieht man den Meeresgott Okeanos,<br />
der auf einem Wagen stehend zwei Pferde<br />
am Zügel hält. Eines ist ruhig, das andere<br />
feurig. Die beiden Rösser symbolisieren die<br />
gegensätzlichen Temperamente des Meeres.<br />
Die Statuen stellen die Tugenden da.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 23
Studienfahrt nach Rom mit dem zweiten Lehrjahr der Biologielaboranten<br />
Der fünfte Tag stellte für alle Teilnehmer die größte Anforderung dar: Ein<br />
wissenschaftliches Meeting in der Sapienza Universität von Rom mit dem<br />
Ziel, eine Kooperation zwischen der Universität Rom und der Universität<br />
Heidelberg zu organisieren. Zunächst oblag es mir, die Heidelberger<br />
Forschungsinstitutionen DKFZ, EMBL und Universität Heidelberg zu<br />
präsentieren. Anschließend hielten ausgewählte Doktoranden und Postdocs<br />
der Sapienza Universität sehr interessante Präsentationen über ihre<br />
Forschungsprojekte im Bereich Biochemie und Molekularbiologie.<br />
Das Hauptgebäude der Universität "La Sapienza" in Rom<br />
Danach waren unsere Schüler/innen an der Reihe, Präsentationen über ihre aktuellen Forschungsprojekte<br />
zu halten. Dies stellte eine große Herausforderung dar, weil die Präsentationen<br />
auf Englisch gehalten werden mussten, und das vor Professoren, Wissenschaftlern und<br />
Doktoranden.<br />
Aufgrund der gewissenhaften Vorbereitung der Schüler/innen waren die<br />
Präsentationen sehr gelungen und erfolgreich, so dass die Vertreter der<br />
Universität Rom einen guten Einblick in die aktuelle Forschung in<br />
Heidelberg erhielten.<br />
Zum Abschluss des Meetings wurde das Interesse an einer Kooperation mit<br />
Heidelberg bekräftigt. Ich wurde vom Koordinator für internationale<br />
Angelegenheiten der Universität Rom, Prof. Luciano Saso, gebeten, in<br />
Heidelberg die Unterzeichnung entsprechender Abkommen in die Wege zu<br />
Prof. Luciano Saso<br />
leiten.<br />
Am folgenden Tag stand dann bereits die Abreise<br />
nach Deutschland an, wobei ein verlorener<br />
Geldbeutel (inklusive Personalausweis) und<br />
ein nicht vorhandenes Rückflugticket den Adrenalinspiegel<br />
kurzzeitig ansteigen ließen.<br />
Glücklicherweise ließen sich beide Probleme lösen,<br />
so dass wir alle wie geplant nach Deutschland zurückfliegen konnten. Nach der planmäßigen<br />
Landung in Karlsruhe waren alle sehr erleichtert über das angenehm frische Klima in<br />
Deutschland. 40 o C sind offenbar nicht immer angenehmer als 25 o C.<br />
Melchers<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 24
Studienfahrt nach Zürich mit dem dritten Lehrjahr der Biologielaboranten<br />
W<br />
as ist ein Pipettier- Roboter? Wie<br />
funktioniert die atomare Strukturaufklärung<br />
von Biomolekülen<br />
wie Proteinen, RNA und DNA? Was ist die<br />
ETH? Alle diese Fragen können Sie beantworten,<br />
wenn Sie diesen Artikel lesen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler von Biologielehrer<br />
Herrn Melchers wissen dies bereits.<br />
Dr. Johannes Melchers, der seit diesem<br />
Schuljahr als unser neuer und sehr engagierter<br />
Kollege an der HLS <strong>II</strong> seinen Dienst<br />
antrat, organisierte nicht nur eine, sondern<br />
gleich zwei phänomenale Klassenfahrten.<br />
Auch dieser Bericht bekräftigt die Auffassung,<br />
dass eine Klassenfahrt eine absolut<br />
wertvolle Bereicherung für alle Beteiligten<br />
ist und auf alle Fälle zumindest einmal während<br />
der insgesamt dreijährigen Ausbildungszeit<br />
auf dem Tages – oder Wochenplan<br />
stehen sollte. Dass derart durchgeführte<br />
Exkursionen essentiell für eine umfangreiche,<br />
lehrreiche und auch zukunftsweisende<br />
Ausbildung sind, zeigt sein Text:<br />
Am Ankunftstag stand nach dem Einchecken<br />
in der Jugendherberge das gemütliche<br />
Beisammensein am Ufer des wunderschönen<br />
Zürichsees im Vordergrund. Von dort<br />
hatte man einen sehr schönen Blick, sowohl<br />
auf die Altstadt von Zürich, als auch auf die<br />
schneebedeckten Gipfel der nahen Alpen.<br />
Am zweiten Tag unternahmen wir zunächst<br />
einen Ausflug in die Innenstadt mit schöner<br />
Altstadt. Trotz des reichhaltigen Angebots<br />
an noblen Mode-Boutiquen, Schuhgeschäften<br />
und Schmuckläden blieb die Ausbeute<br />
sehr gering, was auf die für deutsche Azubigehälter<br />
unerschwinglich hohen Preise zurückzuführen<br />
war.<br />
Nachmittags stand der wichtigste Programmpunkt<br />
der Studienfahrt nach Zürich<br />
an: Der Besuch eines Forschungslabors an<br />
der ETH (Eidgenössisch-Technische-<br />
Hochschule) in Zürich. Die ETH Zürich gehört<br />
zu den international führenden technisch-naturwissenschaftlichen<br />
Hochschulen.<br />
Die Fakten könnten deutlicher kaum sein:<br />
Bis heute wurden 21 Nobelpreise in Medizin,<br />
Chemie und Physik an Forscher der ETH<br />
Zürich vergeben. Dieser große Erfolg hängt<br />
auch mit der sehr guten Finanzierung zusammen:<br />
So stehen pro Student etwa vier<br />
Mal mehr finanzielle Mittel zur Verfügung,<br />
als beispielsweise an der Universität Heidelberg.<br />
Die dadurch ermöglichte hervorragende<br />
Ausstattung der Labore erlaubt ein<br />
sehr effektives Arbeiten. Dies wurde am<br />
Beispiel der Kultivierung von Bakterien<br />
deutlich: In Heidelberg werden üblicherweise<br />
2g Bakterien aus 500mL Kultur gewonnen,<br />
während in der ETH mit identischem<br />
Zeitaufwand 2kg Bakterien aus 50L Kultur<br />
gewonnen werden.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 25
Studienfahrt nach Zürich mit dem dritten Lehrjahr der Biologielaboranten<br />
Das von uns besichtigte Labor befasst sich<br />
mit der atomaren Strukturaufklärung von<br />
Biomolekülen wie Proteinen, RNA und DNA.<br />
Doktorand Sami Caner zeigte den Schülerinnen<br />
und Schülern alle dazu erforderlichen<br />
Arbeitsschritte: Kultivierung gentechnisch<br />
veränderter Bakterien, Zellaufschluss,Proteinaufreinigung<br />
mittels Säulenchromatographie,<br />
Kristallisation der<br />
gereinigten Proteine (hoch<br />
automatisiert durch Pipettier-<br />
Roboter) sowie die<br />
Elektronendichtekarte einer<br />
gelösten Proteinstruktur.<br />
Die Elektronendichtekarte<br />
war sehr beeindruckend,<br />
weil sie Bausteine des Lebens in atomarer<br />
Auflösung zeigte. Die Schülerinnen und<br />
Schüler konnten so mit eigenen Augen sehen,<br />
dass es Atome / Moleküle tatsächlich<br />
gibt, und dass es sich hierbei nicht lediglich<br />
um ein theoretisches Konstrukt handelt.<br />
Im Anschluss an die Laborbesichtigung gab<br />
es eine Diskussionsrunde mit einem Wissenschaftler,<br />
einem Doktoranden und einer<br />
Laborantin, wobei es auch um Gehälter und<br />
Arbeitsbedingungen in der Schweiz ging.<br />
Sehr interessant für unsere Auszubildenden<br />
war dabei die Information, dass ein Biologielaborant<br />
an der ETH Zürich ein Einstiegsgehalt<br />
von etwa 3500 Euro netto bekommt,<br />
während das<br />
Netto-Einstiegsgehalt im<br />
öffentlichen Dienst in<br />
Deutschland bei gerade<br />
einmal 1300 Euro liegt.<br />
Diese guten Gehälter<br />
sorgen für eine hohe<br />
Zufriedenheit und Motivation,<br />
was sicherlich<br />
auch mit zum Erfolg der<br />
ETH beiträgt. Demgegenüber<br />
erscheinen die Gehaltsperspektiven<br />
unserer Azubis hierzulande als unangemessen<br />
und frustrierend.<br />
Glücklicherweise werden in der Schweiz<br />
momentan viele Laboranten gesucht, so<br />
dass sich auch dort, attraktive Zukunftsperspektiven<br />
für unsere Schülerinnen und<br />
Schüler bieten.<br />
Pipettierroboter<br />
Melchers<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 26
Die Schreinerei fertigt Schranktüren für das Nasslabor<br />
Beim Bauen erlebt man einige Überraschungen. Auch das Nasslabor für die Chemie<br />
machte keine Ausnahme. Vor der Einweihung fehlten an 36 Schranktüren noch<br />
Schlösser. Um langes Verhandeln zu vermeiden, entschieden sich Robert Hain und<br />
Jochen Woithe für den „kleinen Dienstweg“, d.h. die<br />
Schreinerei übernahm die Aufgabe.<br />
Die Auszubildenden des 2. Ausbildungsjahres frästen die<br />
erforderlichen 18,4! mm – Löcher auf der CNC Maschine.<br />
Die Berufsfachschüler übernahmen die Montage der<br />
Schlösser, der Bügelgriffe sowie der Schließbleche. Eine<br />
abschließende Funktionsprüfung durfte nicht fehlen.<br />
Der Montagetrupp aus der 1BFZ<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Helfer im Namen der HLS <strong>II</strong>.<br />
Woithe<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 27
Der Schreibtisch<br />
M<br />
it einem neuen <strong>Tisch</strong> in der Schreinerei fing es an. Eine helle Platte sowie ein formverleimter<br />
dunkler Nussbaumfuß waren eine längst fällige Neuanfertigung für das<br />
Lehrerzimmer der Holzwürmer. Dies blieb auch der Schulleitung nicht verborgen<br />
und die Chefin fragte eines Tages: „Was ist das für ein schöner <strong>Tisch</strong>?“ Und sprach alsdann:<br />
„Einen ähnlichen <strong>Tisch</strong> hätte ich auch gerne.“<br />
Gesagt, getan: Die erste Phase des Modellbaus<br />
war bald abgeschlossen. Drei Modelle<br />
im Maßstab 1:5 wurden zur Auswahl gestellt.<br />
Elke Boese-Grzeskowiak entschied<br />
sich für eine geschwungene Platte mit Säule<br />
und formverleimten Fuß. Die Gestellteile<br />
sollten in Nussbaum, also dunkel ausgeführt<br />
werden. Die 40 mm dicke Platte als<br />
Kontrast in hellem Ahorn. Sodann ging es<br />
ans Werk. Formenbau und Schablonenherstellung<br />
waren der erste Schritt. Der runde<br />
Fuß wurde aus massivem französischen<br />
Nussbaum als Achteck verleimt und mit einer<br />
eigens angefertigten Vorrichtung an<br />
<strong>Tisch</strong>fräse und Kantenschleifmaschine rund<br />
ausgearbeitet. Der formverleimte Fuß wurde<br />
durch Verleimen von sieben 3 mm dicken<br />
Sperrholzplatten hergestellt. Die äußeren<br />
Lagen wurden nussbaumfurniert und<br />
alle Kanten mit Massivanleimern versehen.<br />
Die ahornfurnierte Platte wurde mit Hilfe<br />
einer Schablone mit Handoberfräse und<br />
<strong>Tisch</strong>fräse in Form gebracht. Sodann waren<br />
noch zu fertigen: 1. Schubkasten mit kugelgeführtem<br />
Vollauszug und verschiebbarem<br />
Stifteinsatz, 2. Kabeldurchführung<br />
durch die Platte, 3. Netzgerätehalterung für<br />
zwei Laptops, 4. Kabelzuführung über Bodenschiene.<br />
Für die Oberflächenbehandlung wurde die<br />
Platte mit Wasserstoffperoxid gebleicht<br />
(Danke an die Chemie), um den hellen Ton<br />
des Ahornholzes zu betonen und länger vor<br />
Vergilben zu schützen. Die Nussbaumteile<br />
wurden rotbraun gebeizt. So kommt der<br />
warme Ton des Holzes noch besser zur<br />
Geltung. Lackiert wurde mit wasser- und<br />
kratzfestem Lack.<br />
Neben einigen Tagen zusätzlicher Lehrerarbeit<br />
waren alle Fachklassen an dieser Arbeit<br />
beteiligt.<br />
Woithe<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Dies ist ein beispielgebendes Zeugnis der gelingenden abteilungsübergreifenden<br />
Zusammenarbeit - auch ohne OES ! oder gerade ohne… ??<br />
Rundfräsen des Fußes Formverleimung mit Zwingen<br />
und Leimspannbändern<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 28
Der Schreibtisch<br />
Ablängen der Formteile Montage Z2 TI 1<br />
Nach dem Lackieren Z3 TI 1<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 29
Kooperation mit Haupt- und Realschulen<br />
Sinkende Schülerzahlen im Holzbereich waren ein Thema der „Kreativsitzung Holz“. Als Maßnahme<br />
wurde eine Kooperation mit Haupt – und Realschulen beschlossen. Schüler der Klassen<br />
8 – 10 werden in die Schreinerei eingeladen und können nach einer kurzen Einführung in den<br />
Beruf und die Werkstatt der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> in vier Unterrichtsstunden ein kleines<br />
Werkstück selbst anfertigen und mitnehmen. Dabei steht den Haupt- und Realschülern jeweils<br />
ein Berufsfachschüler als „Mentor“ zur Seite. Für die HLS <strong>II</strong> Schüler ein interessanter Wechsel<br />
der Perspektive vom Lernenden zum Lehrenden. So soll ein direkter Kontakt von interessierten<br />
Schülern und der HLS <strong>II</strong> hergestellt werden. Die für die Berufsorientierung zuständigen Lehrer<br />
erhalten eine Liste mit Ausbildungsbetrieben.<br />
Inzwischen waren die Carl-Freudenberg-Werkrealschule, die Konrad-Duden-WRS, die Humboldt<br />
- Realschule sowie die Geschwister-Scholl-WRS für jeweils einen Vormittag in der Schreinerei<br />
zu Gast. Der Kontakt zu weiteren <strong>Schule</strong>n wurde hergestellt. In den nächsten Jahren<br />
muss der Erfolg der Aktion mit einem Fragebogen überprüft werden.<br />
Besprechung der Aufgabe Sägen von Überblattungen<br />
HLS <strong>II</strong> auf dem Maimarktstand der Schreinerinnung<br />
Präsenz auf dem Stand der Schreinerinnung war ein weiteres Ziel der Kreativsitzung. An<br />
allen Tagen waren Lehrer der HLS <strong>II</strong> als Ansprechpartner anwesend. An den Schultagen bauten<br />
Schüler in Zweierteams unter Anleitung von Herrn Klein (Ausbilder bei der Bildungsakademie)<br />
Klappböcke für die Innungsbetriebe.<br />
Verleimen der Böcke Montage der Beschläge<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 30
Besuch aus Indonesien<br />
Etwas völlig Neuartiges war der Aufenthalt des indonesischen<br />
Berufsschullehrers Herr Suminto als Praktikant in der Schreinerei<br />
der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong>. Für drei Monate war Herr Suminto<br />
auf Vermittlung der Deutschen Gesellschaft für Internationale<br />
Zusammenarbeit ständiger Begleiter im berufspraktischen Unterricht<br />
aller Holzklassen. Er sollte das deutsche Berufsschulsystem<br />
kennen lernen. Da Herr Suminto kein Englisch sprach und wenig<br />
Deutsch verstand, war die sprachliche Verständigung eingeschränkt. Herr Suminto war vom<br />
Fach, so konnte dies mit praktischen Arbeiten ausgeglichen werden. Beim Programmieren für<br />
die CNC – Maschine kam man allerdings an die Grenzen der Verständigungsmöglichkeiten.<br />
Hervorzuheben ist der gute Kontakt Herr Sumintos zu allen Schülern. Seine freundliche Art<br />
war allseits beliebt.<br />
Herr Suminto mit Schülern der Berufsfachschule<br />
Woithe<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 31
Der Hintergrund: Ein „PFIFF“<br />
Seit rund zehn Jahren arbeiten InWent gGmbH und<br />
HLS<strong>II</strong> zusammen – zahlreiche Gruppen aus aller Welt (!)<br />
konnten sich bei uns über die Qualitätsstandards des<br />
dualen Systems der Berufsausbildung und über OES informieren. Ausnahmslos alle Teilnehmer/innen<br />
an den Programmen staunten über das gute und reibungslose Funktionieren der<br />
Zusammenarbeit von Betrieben und <strong>Schule</strong>, über die perfekte Organisation des Blockunterrichts,<br />
über die abgestimmten Bildungspläne und Stoffverteilungspläne.<br />
Seit neuestem wurden InWent (Internationale Weiterbildung und Entwicklung) und GTZ (Gesellschaft<br />
für technische Zusammenarbeit) fusioniert, sie bilden die GIZ, auf deren Homepage<br />
wir Folgendes über sie erfahren:<br />
Die Auftraggeber der GIZ<br />
Wichtigster Auftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(BMZ). Darüber hinaus ist die GIZ für weitere Bundesressorts – vor allem das Auswärtige Amt,<br />
das Bundesumweltministerium und das Bundesministerium für Bildung und Forschung –, für Bundesländer<br />
und Kommunen sowie für öffentliche und private Auftraggeber im In- und Ausland tätig. Dazu<br />
gehören beispielsweise Regierungen anderer Länder, die Europäische Kommission, die Vereinten Nationen<br />
und die Weltbank. Wir kooperieren intensiv mit der deutschen Privatwirtschaft und tragen zu einem<br />
sinnvollen Zusammenspiel von Entwicklungs- und außenwirtschaftlichen Aktivitäten bei. Langjährige<br />
Erfahrungen mit Allianzen in den Partnerländern und in Deutschland sind für eine erfolgreiche internationale<br />
Kooperation wichtige Säulen, nicht nur im wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen,<br />
sondern vor allem auch im zivilgesellschaftlichen Bereich.<br />
Im Rahmen eines „pfiffigen“ Programms<br />
(PFIFF = Praxisvermittlung für internationale<br />
Fach- und Führungskräfte)<br />
wurde Herr Admin Suminto von Februar<br />
bis Mai 2011 in der Holzwerkstatt unterwiesen.<br />
Er erwarb Grundkenntnisse auf<br />
den Gebieten des CNC-Maschineneinsatzes<br />
in der Holzverarbeitung und der Arbeitssicherheit.<br />
Als Regierungsstipendiat erhielt<br />
er auch Deutschunterricht durch das IFB,<br />
das Internationale Institut für Berufsbildung.<br />
Zum Abschied und zur Erinnerung erhielt<br />
die Schulverwaltung eine indonesische<br />
Maske.<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 32
Schreiner-Innung überreicht Gesellenbriefe<br />
Bericht 11.08.2011<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 33
Freisprechungsfeier für Maler, Lackierer<br />
und Fahrzeuglackierer<br />
Bericht 10.08.2011<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 34
Fachschüler für Bautechnik stecken bei uns tief in der Praxis<br />
Die Lehrer, die in der Fachschule für Bautechnik<br />
an der <strong>Heinrich</strong>- <strong>Lanz</strong>- <strong>Schule</strong> <strong>II</strong> unterrichten,<br />
organisieren jedes Schuljahr für<br />
die angehenden Bautechniker so genannte<br />
Praxisprogramme. Diese sind Exkursionen,<br />
Werksbegehungen und Fachvorträge von<br />
Firmen, die interessant für unsere Schülerinnen<br />
und Schüler sind. So gelingt die im<br />
Lehrplan geforderte Verflechtung von Theorie<br />
und Praxis. Das heißt praxisorientiertes<br />
Lernen; von der <strong>Schule</strong> in die Betriebe und<br />
direkt hinein ins Berufsleben, um die breit<br />
Streiflichter unseres Praxisprogramms:<br />
14.12.2010 FTB1<br />
Wasserturm Mannheim<br />
Erstentwurf von Halmhuber<br />
23.02.2011 FTB2<br />
Referent Andres Groll der<br />
Firma KWB (Kraft und Wärme<br />
aus Biomasse GmbH) begeisterte<br />
die Zuhörer mit seinem<br />
anschaulichen Vortrag.<br />
Täglich erschreckt uns der<br />
Benzinpreis und wir fühlen<br />
uns angemahnt, etwas für die Umwelt zu<br />
tun. Ganz nach dem Motto: „Weniger<br />
verbrauchen!“. Richtig, aber was verbraucht<br />
wird, ist ebenso entscheidend. Öl, Gas und<br />
Kohle kauft Deutschland hinzu und deren<br />
gefächerte Arbeitspraxis live und in Farbe<br />
zu erleben.<br />
So besuchten die Fachschüler gemeinsam<br />
mit ihren Lehrern auch in diesem Schuljahr<br />
über 10 Großbaustellen, Messen und Betriebe.<br />
Dabei achten die Fachlehrer darauf,<br />
genau die Firmen und Baustellen auszuwählen,<br />
die einerseits Gelerntes veranschaulichen<br />
oder andererseits in Schulungen oder<br />
Vorträgen bewährtes Wissen vermitteln.<br />
Vom (leider noch nicht geöffneten)<br />
Weihnachtsmarkt erklommen wir den<br />
Mannheimer Wasserturm der MVV. Als<br />
Wahrzeichen der Stadt leistete er<br />
jahrzehntelang unverzichtbare Dienste<br />
für die Wasserversorgung Mannheims.<br />
Ausgestellte Entwurfszeichnungen und<br />
die dauerhafte Konstruktion versetzten<br />
uns in vergangene Jahre erfolgreicher<br />
Baukunst.<br />
Preise, soweit absehbar, steigen und steigen.<br />
Eine Lösung kann die Biomasseheizung<br />
sein. Sehr schnell wachsende Energiepflanzen<br />
wie Erlen, Weiden oder Robinien stellen<br />
zur Zeit einen Weg des verbrauchernahen<br />
Anbaus da. „Wie sieht es mit der Verschwendung<br />
von Ackerland aus?“, so die<br />
Frage der Schüler. Entspannt berichtet der<br />
Referent, KWB versuche Bauern zu überzeugen,<br />
finanziert mit EU-Subventionen,<br />
brachliegendes Land für den Energie-Anbau<br />
zu nutzen.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 35
Fachschüler für Bautechnik stecken bei uns tief in der Praxis<br />
24.02.2011 FTB1<br />
Die Firma Knauf lockte uns ins winterliche<br />
Stuttgart zu ihren bundesweiten „Knauf-<br />
Werktagen“. In der Hanns-Martin-Schleyer-<br />
22.03.2011 FTB1<br />
9:20 Uhr, die erste Pause begann. Rund<br />
hundert Schüler drückten in unserem Schulzentrum<br />
gleichzeitig auf die Toilettenspülung<br />
und wir folgten dem „Wasser“ bis zur<br />
Mannheimer Kläranlage. Wir folgten nun<br />
unseren Hinterlassenschaften, bis diese<br />
entweder zur Faulgasgewinnung kamen<br />
oder als gereinigtes Wasser wieder dem<br />
Rhein zuflossen.<br />
28.03.2011 FTB1<br />
Wie wird aus Leimener Kalkstein und Ton<br />
Zement? Brechen, Lagern, Homogenisieren,<br />
Mischen, Brennen, Mahlen, Verpacken und<br />
Versenden. Hinter dieser Theorie steckt bei<br />
der HeidelbergCement AG im Werk Leimen<br />
direkte Praxis zum Anfassen. Highlights der<br />
Anlage sind der effiziente Elektrofilter zur<br />
Reinhaltung unserer Luft und der 1400°C<br />
heiße Drehrohrofen.<br />
31.03.2011 FTB1<br />
Teilnahme am Lehrgang „Fenstereinbau nach dem Stand der Technik“<br />
Halle wurde alles vom<br />
bewährten Gips bis zur neuen Holzfaserdämmplatte<br />
vorgestellt.<br />
Bemerkenswert ist die Eigenversorgung der<br />
Kläranlage Mannheim mit Strom und Heizenergie.<br />
Ebenso besonders und topaktuell<br />
ist in Mannheim eine zusätzliche Reinigungsstufe,<br />
um unsere Abwässer mit Hilfe<br />
von Aktivkohle von Schwermetallen und<br />
Medikamentenresten zu reinigen.<br />
Silos im Werk Leimen, Deutschland<br />
Querschnitt Holzfenster Querschnitt Holz/Kunststofffenster<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 36
Fachschüler für Bautechnik stecken bei uns tief in der Praxis<br />
19.05.2011 FTB2<br />
Bei hochsommerlichen Temperaturen suchten<br />
wir den Weg zur Baustelle „Pfinztalbrücke“<br />
bei Remchingen. Aber wo liegt Remchingen?<br />
An der A8 entlang, zwischen<br />
Karlsruhe und Stuttgart. Soweit so gut.<br />
Baustellenpünktlich trafen wir „nicht GPS-<br />
geführten“ Lehrer an der 21 Mio Euro teuren<br />
Brücke ein. Ermöglicht durch den<br />
sechsspurigen Ausbau der A8 wird die Pfinztalbrücke<br />
ihre beiden steileren und kleine-<br />
Sicht auf einen Pfeiler Aufriss eines Pfeilers<br />
25.05.2011 FTB1<br />
Besichtigung des Betonfertigteilwerkes<br />
Heinz Klee GmbH in Viernheim<br />
ren Vorgängerbrücken ersetzen. Die Firma<br />
Max Bögl errichtet die 470 m lange Brücke<br />
im so genannten Taktschiebeverfahren. Das<br />
heißt, ein 30 m langes Brückenteil wird immer<br />
am selben Platz gebaut und anschließend<br />
über das Tal auf die bereits erstellten<br />
Brückenpfeiler geschoben. Und nun die total<br />
geniale Frage für Sie: „Was ist ein Vorschubschnabel<br />
?“ Unsere Schüler können<br />
es Ihnen nun erklären.<br />
Der sog. Vorbauschnabel ist mit Hilfe<br />
von Spanngliedern an den Stahlbeton<br />
biegesteif montiert. Mittels hydraulischer<br />
Pressen kann die Schnabelspitze<br />
angehoben werden, dies ist auf Grund<br />
der Durchbiegung erforderlich, speziell<br />
beim Anfahren der Pfeiler.<br />
Ob Fassendenschmuck oder funktionelles Bauteil, jedes Element wird individuell angefertigt.<br />
Spezialmaße und Sonderausführungen sind seit Jahrzehnten Fachgebiet der Firma. Klee. Dieses<br />
gewachsene Know-How hat die Firma Klee zum Begriff für Betonelemente gemacht.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 37
Fachschüler für Bautechnik stecken bei uns tief in der Praxis<br />
03.06.2011 FTB1<br />
Besichtigung des<br />
Großkraftwerkes Mannheim<br />
Baustelle Block 9 – Unsere Energiezukunft<br />
Block 8 – Hier wird Strom und Wärme erzeugt werden<br />
28.06.2011 FTB 1 und 2<br />
Begehung der Produktionsstätte der Firma PERI GmbH in Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm.<br />
Im Namen der Fachschulklassen für Bautechnik<br />
und der betreuenden Lehrer bedanken wir uns bei<br />
allen Firmen, die uns freundlich empfangen haben<br />
und so auch dieses Jahr dazu beigetragen haben,<br />
dass unsere Praxisprogramme erfolgreich zur praxisnahen<br />
Ausbildung unserer Schüler beigetragen<br />
haben.<br />
Schröder<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 38
Abraham-Pokal 2010/11 an der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />
Während der Eröffnungsfeier zur Woche<br />
der Brüderlichkeit am 7. März 2010 wurde<br />
der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> von der Gesellschaft<br />
für christlich-jüdische Zusammenarbeit<br />
Rhein-Neckar e.V. der Abraham-Pokal<br />
für ein Jahr verliehen<br />
(wir berichteten im<br />
Jahresbericht 2009/10). Die<br />
<strong>Schule</strong> verpflichtete sich mit<br />
der Übernahme dieses Pokals,<br />
sich in den folgenden 12<br />
Monaten in Unterrichtsprojekten<br />
verstärkt den Themen<br />
„Interreligiosität", „Toleranz"<br />
und ein „gutes Miteinander" anzunehmen.<br />
Die Chemielaboranten des dritten Lehrjahres<br />
recherchierten zunächst die Bedeutung<br />
und die Geschichte des Pokals.<br />
Ausgehend von dem Gedanken mehr über<br />
andere Kulturen und Religionen kennen zu<br />
lernen, wollten sie sich näher mit dem<br />
Judentum beschäftigen:<br />
Projekt 1: Eine Gruppe verglich jüdische<br />
und christliche Feste und Feiertage und<br />
stellten dabei viele Gemeinsamkeiten zwischen<br />
Judentum und Christentum fest.<br />
Projekt 2: Die Schüler beschäftigten<br />
sich auch mit dem<br />
Phänomen, welche Vorurteile<br />
denn über bestimmte<br />
Mitglieder bestimmter Religionsgemeinschaftenvorherrschen<br />
und drehten darüber<br />
einen Kurzfilm, um<br />
diese Stereotypen zu entlar-<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 39<br />
ven.<br />
Projekt 3: Eine andere Gruppe führte eine<br />
Schulumfrage zum Judentum durch und<br />
verschaffte sich dadurch einen Überblick<br />
über das Grundwissen der Schülerinnen<br />
und Schüler der HLS <strong>II</strong> über diese Weltreligion.<br />
So regte der Abrahampokal auch zu klassenübergreifenden<br />
Aktionen an.<br />
Projekt 4: Die Chemielaboranten und die Chemikanten<br />
fuhren gemeinsam ins Elsass, nach Struthof-Natzweiler,<br />
einem ehemaligen Konzentrations- und Arbeitslager.<br />
Eine Annäherung an ein Zeugnis der Unmenschlichkeit,<br />
das uns als Besucher sehr erschütterte und berührte.<br />
Projekt 5: Am 22. Oktober, zum 70. Gedenktag der Deportation der jüdischen Mitbürger<br />
nach Gurs, nahm die <strong>Schule</strong> mit mehreren Klassen an der Gedenkfeier im Mannheimer<br />
Stadthaus teil. Amira Gezow erzählte als Zeitzeugin und Überlebende des Nazi-Terrors und<br />
erschloss den Zuhörern damit Geschichte aus der Perspektive einer Person, die sie erlebte.<br />
Die HLS <strong>II</strong> hatte im Anschluss dieser Veranstaltung die Ausstellung „Gurs 1170 km“ im Hause,<br />
wodurch dieses Thema auch anderen Klassen zugänglich gemacht werden konnte.<br />
Projekt 6: Ebenso beteiligte sich die HLS <strong>II</strong> an der Gestaltung des Bußgottesdienstes zur<br />
Reichspogromnacht am 9. November in der Marktplatzkirche St. Sebastian.<br />
Projekt 7: Die Fahrzeuglackierer unternahmen eine Exkursion nach Worms und hatten dort<br />
eine Führung durch das jüdische Worms, mit der Synagoge, dem Ritualbad und dem jüdischen<br />
Friedhof.<br />
Projekt 8: Ebenso machten sich auch die Biologielaboranten des dritten Ausbildungsjahres<br />
auf Erkundungstour und besuchten den jüdischen Friedhof in Mannheim. Steinerne Zeugnisse,<br />
die über das jüdische Leben in Mannheim mit seinen Riten und Gebräuchen sowie über<br />
die Mannheimer Geschichte einen Einblick geben, überdauern zur ewigen Erinnerung.
Abraham-Pokal 2010/11 an der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />
Projekt 9: Auf die spannende Frage, wie jüdisches Leben heute in Mannheim und Umgebung<br />
aussieht, gab die Organisation „Likrat“ den Schülerinnen und Schülern eine Antwort.<br />
Der Name Likrat (aus dem Hebräischen: Begegnung) ist in diesem Fall Programm: zwei jüdische<br />
Jugendliche statteten der Klasse einen Besuch ab und stellten sich den Fragen rund um<br />
das Thema Judentum. In einem sehr offenen Gespräch erzählten die zwei Gäste von ihrem<br />
Leben als junge Juden in Deutschland, das gar nicht so anders, aber eben doch anders ist.<br />
Dass das Judentum nicht nur seinen Platz in Geschichts- und Religionsbüchern hat, sondern<br />
auch heute in Deutschland lebendig ist und gelebt wird, konnten die Auszubildenden so<br />
selbst erleben.<br />
Projekt 10: Sich begegnen und lernen, sich dadurch<br />
besser kennen und Verständnis für einander schaffen,<br />
unter diesem Motto stand auch die Stadtführung durch<br />
das „muslimische“ Mannheim. Die Biologielaboranten des<br />
2. Lehrjahres besuchten die Mannheimer Moschee und<br />
wurden dort in die Glaubenswelt des Islam eingeführt.<br />
Anschließend fand ein Treffen mit Vertretern des türkischdeutschen<br />
Bildungsvereins statt.<br />
Yavuz Sultan Selim Moschee<br />
erbaut 1993<br />
Projekt 11: Um sich einer anderen Kultur anzunähern,<br />
wählten die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs<br />
Chemie einen originellen Ansatz. Angestoßen durch eine<br />
Mitschülerin aus dem Kamerun, wollte sich die Klasse näher mit diesem afrikanischen Land<br />
beschäftigen. Nachdem sie sich über dieses Land informiert hatten, studierten die Schüler<br />
ein Lied im „Fe-Fe-Dialekt“ ein, einer der Dialekte, die in Kamerun gesprochen werden. Außerdem<br />
erhielten sie ein Backrezept aus dem Kamerun, wie man dort Beignets backt. Unterschiedlichste<br />
Schülergruppen haben diese dann nachgebacken, ebenso auch eine Lehrergruppe<br />
hat sich zum Backen getroffen.<br />
Projekt 12: Neugierig geworden über die Vielfalt der Kulturen an der HLS 2, informierte<br />
sich eine Schülergruppe darüber, welche verschiedenen Nationalitäten an unserer <strong>Schule</strong><br />
vertreten sind.<br />
So lernen an der HLS 2 Schülerinnen und Schüler aus 30 unterschiedlichen Herkunftsländern.<br />
Um diese bunte Vielfalt deutlich zu machen, erstellten die Fahrzeuglackierer unter Leitung<br />
von Frau Morgenstern-Schmidt die zugehörigen 30 Nationalflaggen.<br />
Projekt 13: Da das Thema Integration im Jahr 2010 durch die<br />
Veröffentlichung des Buches „Deutschland schafft sich ab“ sehr kontrovers<br />
diskutiert wurde, sahen die Biologielaboranten eine große Herausforderung<br />
darin, sich mit den Schlussfolgerungen von Thilo Sarrazin wissenschaftlich<br />
auseinander zu setzen. So deckten sie sein unlauteres Vorgehen auf, dass<br />
er scheinbar naturwissenschaftliche Ergebnisse auf gesellschaftliche Fragestellungen<br />
übertrug. Sie beschäftigten sich kritisch mit Biologismus und<br />
widerlegten diesen mit molekularbiologischen Forschungsergebnissen.<br />
Projekt 14: Ebenso war das Thema „Zivilcourage“ in der öffentlichen<br />
Debatte ein großes Thema. Mit diesem beschäftigten sich auch die<br />
Fahrzeuglackierer. Sie erforschten die Hintergründe von Jugendgewalt und<br />
entwickelten zusammen mit Polizeibeamten positive Verhaltensalternativen.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 40
Abraham-Pokal 2010/11 an der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong><br />
Projekt 15: Sich für andere einsetzen, solidarisch leben und Benachteiligte mitten unter uns<br />
in den Blick nehmen, dies war ein Thema der Biologielaboranten des ersten Lehrjahres. Diese<br />
besuchten die Missionarinnen der Nächstenliebe, auch bekannt unter dem Namen „Mutter-Teresa-Schwestern“,<br />
in Mannheim. In beeindruckender Weise berichtete eine Ordensschwester<br />
über ihre Spiritualität und über ihren Einsatz bei den Ärmsten der Armen. Sie wies<br />
darauf hin, dass die Menschen hier in Europa meistens nicht an materieller Armut leiden<br />
würden, sondern an spiritueller und emotionaler Armut.<br />
Projekt 16: „Wo wollen wir uns als Gesellschaft zukünftig hinentwickeln?“ - „Welche Visionen<br />
von Zukunft haben wir?“ - Aus dieser Fragestellung heraus entwickelten die Chemikanten<br />
des dritten Ausbildungsjahres eine bunte Collage von Ansatzpunkten, wie Frieden und<br />
Gerechtigkeit verwirklicht werden können. Besonders in den Blick nahmen sie die Themen<br />
Menschenrechtsverletzungen in China, Integrations- und Bildungsangebote für benachteiligte<br />
Jugendliche, verschiedene Entwicklungsprojekte und Atomausstieg.<br />
Abschlussprojekt: Zum Abschluss des Abrahampokaljahres veranstaltete die <strong>Schule</strong> einen<br />
„Abrahamtag“, an dem alle Klassen ihre Projekte der Schulgemeinschaft präsentierten. Als<br />
Ehrengast war die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Mannheim, Frau Majtek-<br />
Drzevitzky anwesend, die während eines Podiumsgesprächs ausführlich auf die Fragen der<br />
Schülerinnen und Schüler einging.<br />
Am 13. März 2011 endete für die HLS <strong>II</strong> das Abrahamjahr und bei der Eröffnungsfeier der<br />
Woche der Brüderlichkeit 2011 im <strong>Heinrich</strong>-Pesch-Haus Ludwigshafen wurde der Pokal von<br />
uns an das Ursulinen-Gymnasium weitergereicht.<br />
Deisel<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 41
Die Ausstellung in der FaHoBa<br />
„Weltreligionen - Weltfrieden - Weltethos“<br />
Die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden<br />
– Weltethos“ wurde von der Stiftung<br />
Weltethos konzipiert. Ihr Ziel ist es über die<br />
Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus,<br />
Chinesische Religion, Judentum, Christentum<br />
und Islam zu informieren. Dazu findet<br />
man neben Sachinformationen auch religiöse<br />
und ethische Texte aus diesen Religionen.<br />
Daneben werden die Grundprinzipien:<br />
„Jeder Mensch soll menschlich behandelt<br />
werden“ und die „Goldene Regel“ behandelt.<br />
Diese beiden Grundprinzipien sind Bestandteil<br />
aller Weltreligionen.<br />
Außerdem werden in der Ausstellung die<br />
vier ethischen Prinzipien Gewaltlosigkeit,<br />
Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaftlichkeit<br />
thematisiert. (Nähere Informationen<br />
zur Ausstellung findet man im Internet<br />
unter www.weltethos.org.)<br />
Am Abrahamtag, der das christlich-jüdische<br />
und auch das christlich-muslimische Miteinander<br />
in unser Bewusstsein rücken sollte,<br />
wurden Teile dieser Ausstellung thematisch<br />
fokussiert und im Hauptgebäude der HLS <strong>II</strong><br />
gezeigt. Danach zog sie um in die Außenstelle<br />
der Farbe-Holz-Bau-Abteilung und<br />
wurde dort bis zu den Osterferien in vollem<br />
Umfang aufgehängt. Im Religionsunterricht<br />
der Holzbearbeiter und der Bau- und Metallmaler<br />
war die Ausstellung im Rahmen<br />
der Unterrichtsreihe Weltreligionen begegnen<br />
vorbereitet worden. Für eine <strong>Schule</strong><br />
wie die HLS <strong>II</strong> ist dies ein wichtiges Thema,<br />
da die Schülerinnen und Schüler unterschiedlichste<br />
kulturelle und religiöse Hintergründe<br />
haben.<br />
So will die Ausstellung einen Beitrag dazu<br />
leisten, andere Religionen kennen zu lernen<br />
und Vorurteile abzubauen. Sie stellt deshalb<br />
die Gemeinsamkeiten der großen<br />
Weltreligionen, vor allem im Bereich der<br />
Ethik, in den Vordergrund. Die Resonanz<br />
auf die Vorstellung fiel sowohl bei den<br />
Schülerinnen und Schülern, als auch bei<br />
den Lehrerinnen und Lehrern sehr positiv<br />
aus. Die Ausstellung regte zum Gespräch<br />
und damit zum gegenseitigen Kennenlernen<br />
an.<br />
So konnte ein Grundsatz der Stiftung Weltethos auch an unserer<br />
<strong>Schule</strong> erlebt werden: „Kein Frieden zwischen den Nationen ohne<br />
Frieden zwischen den Religionen.“ Dies gilt sicherlich nicht nur für die<br />
Ebene von Kontinenten und Staaten, sondern auch für eine<br />
multikulturelle <strong>Schule</strong> wie die unsere.<br />
Ulf Günnewig, Religionslehrer und Pastoralreferent<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 42
Wir gehören alle zusammen!<br />
Diese Urkunde als Anerkennung für besondere<br />
Leistungen auf dem Gebiet der Verständigung und<br />
Toleranz schmückt nun die HLS<strong>II</strong>:<br />
Bericht 02.03.2011<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 43
Schuljahr 2020/11<br />
in der 232. Spielzeit des Nationaltheaters Mannheim<br />
„Das Theater ist nicht nur der Punkt, wo sich alle Künste treffen. Er ist ebenso die Rückkehr<br />
der Kunst ins Leben.“<br />
Oscar Wilde, (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker,<br />
Dramatiker und Bühnenautor<br />
Liebe Theaterfreunde,<br />
was war das für ein Eklat zum Ende der Spielzeit 2010/11, nachdem<br />
Regula Gerber, die Intendantin des Nationaltheaters Mannheim, das neue<br />
Logo vorgestellt hatte: NTM! Denn das Mannheimer Publikum ist ein<br />
überaus aktives, kritisches Publikum – und auch eines, das sehr an<br />
Traditionen hängt: „Schon wieder ein<br />
neues Logo?“ und „Was das alles<br />
wieder kostet!“ oder „Einfach treffend“<br />
waren die direkten Resonanzen darauf.<br />
altes Logo neues Logo<br />
Die Bandbreite der Reaktionen der diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des<br />
Extraklasse- Schülertheaterabonnements der HLS <strong>II</strong> reichte ebenfalls von „Phantastisch!“ bis<br />
hin zu „Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden?“. Sie sind vielleicht noch nicht so erfahren<br />
wie das langjährige Mannheimer Theaterpublikum, doch diejenigen, die über ihre gesamte<br />
Ausbildungszeit von drei Jahren teilnehmen, können durchaus mitreden und setzen sich mit<br />
der „Kunst, die auf ihr Leben trifft“ auch durchaus kritisch auseinander. In der Spielzeit<br />
2010/11 waren 38 Schülerinnen und Schüler mit dabei.<br />
Der Facettenreichtum der von mir ausgewählten Stücke reichte von Musical über Oper und<br />
Ballett bis hin zu Schauspiel- Klassikern und - Uraufführungen. Ein bunt gemischtes<br />
Programm, das für jeden etwas bieten sollte.<br />
Als Musiktheater sahen wir „Come together on Abbey Road“,<br />
musikalisch arrangiert von Carsten Gerlitz und inszeniert von Katja<br />
Wolff, eine schrill bunte Hommage an die letzte LP der Beatles, die wohl<br />
bekannteste Musikgruppe aller Zeiten. Ebenso standen zwei Premieren<br />
auf unserem Programm: Die Oper „Il barbiere di Siviglia“ von<br />
Gioacchino Rossini, die mit moderner und ideenreicher Bühnentechnik<br />
überraschte, und Peter Iljitsch Tschaikowskis „Eugen Onegin“,<br />
dramatisch gestaltet in harmonischen Farben unter der Regie der<br />
Intendantin höchst persönlich.<br />
Das Ballett „Frida Kahlo“ unter der<br />
Choreografie von Dominique Dumais<br />
ließ das Leben und Leiden der<br />
berühmten Malerin in tanzenden<br />
Bildern und textreichen Videoinstallationen<br />
entstehen. Wer weiß<br />
schon, dass diese außergewöhnliche<br />
Künstlerin auch literarisch tätig war?<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 44
Extraklasse - Schülertheaterabonnement 2010/11<br />
in der 232. Spielzeit des Nationaltheaters Mannheim<br />
G<br />
leich drei Uraufführungen konnten wir bestaunen und<br />
darüber schmunzeln, da die Aktualität der Themen direkt aus<br />
unserem Lebensalltag entnommen war: die Globalisierung<br />
und das damit zusammenhängende Entstehen von neuen - nicht<br />
unbedingt besseren - Lebensentwürfen in „Gespräche mit<br />
Astronauten“, verfasst von der freien Autorin Felicia Zeller; in der<br />
Komödie „Chihuahua“, Autor ist der ehemalige Mannheimer<br />
Hausautor Jan Neumann, wird die Frage nach dem „Wie leben?“ am<br />
Beispiel der Schwierigkeiten eines Möchtegernaussteigers auf die<br />
Schippe genommen. Bei dem Stück „Fracht“ erlebt das Publikum<br />
schließlich, wie Menschen heutzutage immer mehr durch ihr Leben<br />
rasen und dabei ihre Zeit auf Flughäfen verlieren.<br />
Der amerikanische Autor<br />
Tennessee Williams<br />
wäre 2011 einhundert<br />
Jahre alt geworden.<br />
Das letzte Stück war die Premiere eines<br />
absolutes Klassikers: „Die Katze auf dem<br />
heißen Blechdach“ von Tennessee Williams<br />
unter der Inszenierung von Nina Gühlstorff. In<br />
ihrer Interpretation des Stücks über eine<br />
patriarchisch geprägte Südstaatenfamilie, wird<br />
deren Leben zwischen Schein und Sein auf der Bühne zwischen exzessivem<br />
Whiskey- Konsum und mikrofonunterstütztem Eiswürfelgeklapper<br />
aufgedeckt. Auch hierbei fallen aktuelle Bezüge auf unsere<br />
heutige Gesellschaft leicht, denn der sich ewig neu erfindende<br />
Generationenkonflikt bringt schließlich nicht nur die „Spitze des Eisbergs“,<br />
sondern den gesamten „Eisberg“ ans Licht.<br />
Nach vielen Gesprächen mit meinen theaterinteressierten Schülerinnen und Schülern kann<br />
ich behaupten, dass sich der oben genannte Aphorismus bewahrheitet:<br />
Das NTM ist kein verstaubter Ort, der jungen Erwachsenen nichts mehr zu sagen hätte. Ganz<br />
im Gegenteil: Die Theaterbesucher sind nicht nur von der Bandbreite der Medien und Möglichkeiten<br />
der Technik unserer nationalen Bühne überrascht, sondern oft beeindruckt, wie aktuell<br />
die Themen der Bühnenwerke sind. Egal, ob sie vor 200 oder 2 Jahren ersonnen wurden.<br />
Die Überschneidungen der Stücke mit den Erfahrungswerten aus dem eigenen (Er-) Leben<br />
der heutigen Berufsschülerinnen und -schüler der <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> machen das<br />
Theater zu einem Ort anregender Unterhaltung.<br />
Merling-Vierling<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 45
Sportfest 2011<br />
Petrus war uns wohl gesonnen und so fand das diesjährige Sportfest bei überraschend<br />
sonnigem und „Sportfest – freundlichem“ Wetter statt. Der Start schien geglückt, jedoch<br />
Verwechslungen im Mannschaftsablauf des Fußballturniers brachten „spannende“ Momente<br />
für die Teamleitung.<br />
Nachdem wir das letzte Sportfest als „Sportfest der Rekorde“<br />
betitelt hatten, können wir in diesem Jahr mit Fug und Recht<br />
behaupten, dass diese Rekorde allesamt gebrochen wurden.<br />
Insgesamt waren nun 20 Fußballmannschaften mit über 40 Spielen und 10<br />
Volleyballmannschaften gegeneinander angetreten. Parallel dazu<br />
sammelten eine überraschend hohe Anzahl von laufbegeisterten Schülern und Lehrern (vor<br />
allen hervorzuheben ist Herr Melchers) ihre Runden beim Klassenlauf auf der Aschenbahn<br />
des Sportplatzes der Stadt Mannheim hinter dem Carl-Benz-Stadion.<br />
Die Schiedsrichter Herr Gaul, Herr Metz, Herr Wernado,<br />
Herr Ras, Herr Heisel und Herr Meyer sorgten für einen<br />
fairen Spielverlauf und so konnten sich letztendlich die<br />
Maler und Lackierer der Klassen F1ML2 gegenüber der<br />
Klasse F1ML3 im Finale 3:2 behaupten. Die Klasse<br />
2BKPH1_1 (pharmazeutisch- technische- Assistenten)<br />
lief mit 13 Schülerinnen sensationelle 222 Runden und<br />
erzielte damit Platz 1 des Kilometerrundenlaufes. Platz zwei und Platz<br />
drei gingen an die Klassen C2BL (Biologielaboranten) mit 91 Runden<br />
und die Klasse C2CF2 (Pharmkanten) mit 69 Runden.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 46
Sportfest 2011<br />
Auch im Volleyball gab es einen heiß umkämpften Wettbewerb um die ersten<br />
Plätze. Aber Frau Fix, Chemie- und Pharmazie- Lehrerin und gleichzeitig die<br />
Turnierleiterin, hatte alles im Griff, aktiv im Spiel und passiv als Schiedsrichterin<br />
und sorgte für die entsprechende Fairness. Am Ende gewann die FTCC1<br />
(Chemietechniker) gegen die C2CL (Chemielaboranten). Traditionell tritt die<br />
Gewinnermannschaft der Schüler gegen eine Lehrermannschaft an und hier<br />
konnte sich dieses wiederholt Jahr „Alter gegen jugendlichen Elan“ durchsetzen und es hieß<br />
am Ende wieder: „Platz 1 für die Lehrer!“<br />
Alle Sieger der drei Sportarten wurden mit selbst gestalteten Urkunden der ehemaligen<br />
Schülersprecherin Sabrina Klein ausgezeichnet.<br />
Für das leibliche Wohl sorgten Salzbrezeln und Getränke, wovon der Erlös des<br />
Getränkeverkaufs von Herrn Sporys an die SMV-Kasse gespendet wurde.<br />
Wie wir bewiesen haben, wurden in dieser „Saison“ nicht nur Erfolge im Carl- Benz- Stadion<br />
vom SV Waldhof Mannheim erzielt, der den Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga<br />
schaffte, sondern auch auf dem dahinter liegenden Platz von uns – den Lehrern und<br />
Schülern der HLS <strong>II</strong>.<br />
Corneli, Hain, Vater<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 47
Berufsschulabschlussfeier im Januar 2011<br />
Stolz halten die Leistungsträgerinnen ihre Geschenke und Urkunden in der Hand: Larissa<br />
Baumeister, Pharmakantin, Note 1,7; Jennifer Hölzel, Biologielaborantin, Note 1,8; Lisa<br />
Neums, Biologielaborantin, Note 1,8; Martina Wolf, Chemielaborantin, 1,8:<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/2011 Seite 48
Unsere Pharmazeutisch-technischen Assistentinnen (PTA)<br />
schließen den ersten Ausbildungsabschnitt an der HLS <strong>II</strong><br />
erfolgreich ab<br />
Kaum wieder zu erkennen waren unsere<br />
PTA – sommerlich chic angezogen und herausgeputzt,<br />
auf Highheels balancierend,<br />
oft auch gemeinsam mit Eltern oder Geschwistern,<br />
füllten sie aufgeregt die Aula in<br />
froher Erwartung der Bestätigung ihres<br />
Fleißes, ihres Durchhaltevermögens und<br />
ihrer in den zahlreichen Prüfungen erbrachten<br />
Leistungen. Locker wie selten<br />
agierten sie, dennoch beflissen, alles richtig<br />
zu machen und auch am vorerst letzten<br />
Tag an der <strong>Schule</strong> zu glänzen. Sie hatten<br />
gebacken und gekocht, internationale<br />
kulinarische Spezialitäten hergestellt und<br />
für ausreichende Getränke gesorgt. PTA-<br />
Prüfungsorganisator Jochen Herdel unterwies die erfolgreichen Absolventinnen über die<br />
weiteren Schritte zur Vollendung der Berufsausbildung – das halbjährige Apothekenpraktikum,<br />
das Arbeitstagebuch und die sich anschließende Apothekenpraxis-Prüfung in der<br />
<strong>Schule</strong> im Februar 2012.<br />
F<br />
reitag 4 Stunden Chemie,<br />
wir dachten alle: Man - die Zeit vergeht nie!...<br />
Redox, Chlor, Alchemie<br />
wir waren uns sicher: Das raffen wir nie!<br />
Doch auf Herrn Herdel konnten wir uns verlassen,<br />
sonst würden wir heut´ in der Apotheke entlassen!<br />
Die hohe Kunst der organischen Chemie<br />
bei Herrn Herdel, die vergessen wir nie!<br />
„Chemie - Gedicht „<br />
der Klasse 2BKPH<br />
2.1 (Marilena)<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 49
Feierliche Verabschiedung der Bautechniker, Chemietechniker<br />
und des Berufskollegs Chemie am 13. Juli 2011 in der Aula<br />
Erstmals seit langer Zeit kamen sie an diesem Abend wieder alle zusammen, unsere Fachschüler<br />
der Bereiche Bau und Chemie und die Chemisch-technischen Assistenten (CTA), um ihre heiß ersehnten<br />
Zeugnisse, Urkunden und Zertifikate von ihren Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen in<br />
Empfang zu nehmen; Herr Ras „schwang den Hammer“ – natürlich nur im übertragenen Sinne –<br />
und beschenkte die Bautechniker mit dem nützlichen Werkzeug.<br />
Durchhaltevermögen, Fleiß und Personalkompetenz sind die Schlüsselqualifikationen, die man<br />
mitbringen muss, um die vierjährige abendliche und samstägliche Teilzeitausbildung zum Chemietechniker<br />
durchzustehen; Einschränkungen und Entbehrungen nimmt man als Tagestechniker<br />
auf sich, der sich selbst finanzieren oder vom kargen Techniker - BAföG leben muss.<br />
In beschwingten und kurzweiligen Ansprachen blickten die Klassensprecher quasi als „Feedback“<br />
an die versammelte Lehrerschaft zurück auf zwei bzw. vier Schuljahre; interessant, wie unterschiedlich<br />
doch die Wahrnehmungen sein können.....<br />
Das musikalische Rahmenprogramm war umfangreich und äußerst ansprechend: Nicolas Arnold<br />
(Gesang) vom Moll-Gymnasium spielte, sich selbst begleitend, auf dem Flügel; der CTA-<br />
Absolvent Florian Schöppler sang ein Abschiedslied für den leider aufgrund einer Studienfahrt<br />
abwesenden Abteilungsleiter Norman Artmeier, am Klavier begleitet von Leonard Dreyer.<br />
Chemietechniker:<br />
Baran Basyurt, Beate Bechtloff, Steffen Bode,<br />
Denis Engelhardt, Philip Etzdorf, Andreas Freis,<br />
Berat Gökgöz, Kai Groneberg, Mario Herpel,<br />
Thorsten Pelz, Denis Sommerfeld,<br />
Sabrina Trautmann<br />
Nach dem offiziellen Teil und den Ehrungen der<br />
beiden Leistungsbesten - Heike Jochum als beste<br />
CTA mit einem Notendurchschnitt von 1,4 und<br />
Beate Bechtloff als beste Chemietechnikerin mit<br />
einem Notendurchschnitt von 1,5 - ging die<br />
Veranstaltung zum gemütlichen Teil über.<br />
CTA-Absolventen:<br />
Christopher Biehler, Fazilet Bilgic, Leonard<br />
Dreyer, Philipp Holder, Heike Jochum, Wilhelm<br />
Kirr, Peter Kiß, Pascal Koziol, Patrick Lüdke, Oliver<br />
Männel, Venessa Moore, Judith Kamte, Florian<br />
Pelzl, Korbinian Ramisch, Florian Schöppler,<br />
Jessica Terting, Benjamin Yildiz<br />
Bautechniker:<br />
Dominik Bender, Philipp Bunde, Fabian Feldmann,<br />
Carsten Hankel, Georg Keck, Andy Kegel, Tim<br />
Pfeifer, Christian Raehse, David Weinzierl,<br />
Christian Weizel.<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 50
Erfolgreiche vorzeitige Abschlussprüfung im Sommer 2011:<br />
35 Schüler/innen der Ausbildungsberufe Biologielaborant/in,<br />
Chemielaborant/in, Chemikant/in und Pharmakant/in<br />
Eigentlich dauert die Ausbildung 3,5 Jahre,<br />
doch wer es sich traut und die geforderten<br />
sehr guten oder guten schulischen Leistungen<br />
nachweisen kann, kann schon nach drei<br />
Schul- und Ausbildungsjahren geprüft werden,<br />
bestehen und „ins Berufsleben“ entlas-<br />
sen werden – oder zum Beispiel ins Studium<br />
oder in den Auslandsaufenthalt.<br />
Unsere 35 naturwissenschaftlichen Auszubildenden<br />
haben sich die frühzeitige Prüfung<br />
zugetraut und waren erfolgreich, fünf von<br />
ihnen sogar sehr:<br />
C3BL2: Michael Rodrian, Note 1,5 und Tobias Rubner 1,5; beide DKFZ;<br />
C3CL1: Katharina Gugau, Note 1,4; Fa. Scherer und Hanna Osterheld Note 1,5; Fa. Roche;<br />
C3CF2: Silke Rettig, Note 1,4; Fa. Roche<br />
C3CF2:<br />
Sandra Berckmüller, Tatjana Greulich, Alina<br />
Jakob, Mirko Maringer, Carolyn Mast, Silke Rettig,<br />
Rebecca Schwab, Jane Wolf<br />
C3BL1: Andreas Helbig, Andreas Lacher und<br />
Susanne Luksch<br />
C3BL2: Anna-Lena Gund, Michael Rodrian,<br />
Tobias Rubner, Laura Sieber, Carolin<br />
Stegmüller, Tanja Martha Stöhr<br />
C3CF1:<br />
Andreas Becker, Marta Foitzik, Cristian Habel,<br />
Stefan Junge, Oliver Ludwig, Thomas Pfeifer,<br />
Ivan Schmalzel, Robin Stodt, Tobias Stolz, Daniel<br />
Wolf, Wladislaw Zerr<br />
C3CL:<br />
Kirsten Emler, Elwira Gluch, Katharina Gugau,<br />
Jasmin Kolb, Hanna Osterheld, Athanasios Sofianidis,<br />
Lisa Wiegand<br />
Die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar ehrte am 17.10.11 mit einer großen Feier im<br />
Mannheimer Rosengarten, die von Christian Habekost /“Chako“) gut gelaunt und kurzweilig moderiert<br />
wurde, unsere Schüler/innen Lisa Wiegand, Andreas Becker und Michael Rodrian als Prüfungsbeste.<br />
Boese-Grzeskowiak<br />
Jahresbericht <strong>Heinrich</strong>-<strong>Lanz</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>II</strong> Mannheim Schuljahr 2010/11 Seite 51
Unsere Jahresberichte werden stets im Dezember versandt.<br />
Wir wünschen daher allen unseren Leserinnen und Lesern<br />
Freude am Rückblick auf das vergangene Schuljahr und ein<br />
frohes Weihnachtsfest.<br />
Wir bedanken uns bei allen, die mithalfen, die uns anvertrauten<br />
jungen Menschen erfolgreich auszubilden, sehr<br />
herzlich!<br />
Möge das neue Jahr 2012 viel Gutes bringen.