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90<br />

PERSÖNLICH<br />

KOLUMNE<br />

Seien Sie Seismograf<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens<br />

TIPP. Personaler sollten alle Sensoren auf Empfang<br />

stellen. Wer die Stimmungen im Unternehmen<br />

kennt, hat <strong>de</strong>m Management etw<strong>as</strong> zu bieten.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie beobachten zufällig eine<br />

Gruppe von Mitarbeitern im Unternehmen auf<br />

<strong>de</strong>m Flur. Sie bekommen mit, d<strong>as</strong>s diese sich<br />

sehr abfällig über eine Veröffentlichung <strong>de</strong>r Personalabteilung<br />

unterhalten. Als Personaler haben<br />

Sie jetzt verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten. Erstens:<br />

Ducken, weggucken und unauffällig weitergehen.<br />

Zweitens: Dazustellen und ins selbe Horn stoßen.<br />

Drittens: Sich durchs Gedränge schieben, so die<br />

Ansammlung stören und hoffentlich aufl ösen.<br />

Viertens: Auffälliger bewegen, sich dazustellen<br />

und einen Dialog anbieten.<br />

Sollten Sie sich auf <strong>de</strong>n Dialog eingel<strong>as</strong>sen<br />

haben, dann stehen Sie anschließend wie<strong>de</strong>r<br />

vor einer Entscheidung. Erstens: Behalten Sie<br />

alles für sich? Eigentlich haben die Mitarbeiter<br />

recht. Mal sehen, wann d<strong>as</strong> eskaliert. Zweitens:<br />

Kollegentipp<br />

Wer sich, seine Abteilung und seine<br />

Arbeit voranbringen will, muss<br />

Wirkung entfalten. Gute I<strong>de</strong>en und<br />

Ansätze, wie d<strong>as</strong> gelingt, präsentieren<br />

Ihnen hier Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Personalerinitiative<br />

„Wege zur Selbst-GmbH“.<br />

Von Kollegen für Kollegen.<br />

www.selbst-gmbh.<strong>de</strong><br />

personalmagazin 11 / 11<br />

D<strong>as</strong> hat für mich keine Relevanz, ich habe<br />

Wichtigeres zu tun, als mich mit solchen Themen<br />

auseinan<strong>de</strong>rzusetzen. Drittens: Beiläufi ges<br />

Fallenl<strong>as</strong>sen <strong>de</strong>r Beobachtung in einem Meeting.<br />

Dann hat man es ja wenigstens gesagt. Viertens:<br />

Die Beobachtung mit einem HR-Kollegen<br />

besprechen und schließlich in ein Team-Meeting<br />

einbringen, wenn <strong>de</strong>r Personalchef nach „Kraut<br />

und Rüben“ fragt.<br />

Diese kleine Episo<strong>de</strong> ist hoffentlich nahe genug<br />

an <strong>de</strong>r Realität. Mein Anspruch an mich und<br />

mein Team lautet: Ich erwarte, d<strong>as</strong>s wir alle<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Informationsquellen nutzen und in<br />

<strong>de</strong>m Unternehmen wie ein Seismograf arbeiten.<br />

Als Personaler haben wir Zugang zu Kollegen,<br />

Betriebsräten und die verschie<strong>de</strong>nsten Gremien.<br />

Diese externen und die eigenen Sensoren sollten<br />

fein eingestellt sein, um je<strong>de</strong>n Ausschlag zu<br />

registrieren. Diese Ausschläge gilt es dann zu<br />

analysieren, einzuordnen und zu bewerten.<br />

Überprüfen Sie doch einmal, über welche eigenen<br />

und frem<strong>de</strong>n Sensoren Sie als Personaler<br />

verfügen. Meine zehn Finger reichen nicht aus,<br />

um meine internen und externen Informationsquellen<br />

zu zählen. Meine Empfehlung lautet:<br />

Schalten Sie alle Kanäle auf Empfang! Gehen Sie<br />

immer mit offenen Augen durchs Unternehmen<br />

und suchen Sie möglichst aktiv d<strong>as</strong> Gespräch zu<br />

allen Mitarbeitern im Betrieb.<br />

Dann stellt sich die Frage, wie diese Informationen<br />

zu nutzen sind. D<strong>as</strong> erfor<strong>de</strong>rt Augenmaß bei<br />

<strong>de</strong>r Bewertung, Erfahrung bei <strong>de</strong>r Einordnung und<br />

Schreiben Sie uns an: redaktion@personalmagazin.<strong>de</strong><br />

Umsicht bei <strong>de</strong>r Verwendung. Zum einen gilt es,<br />

allen Mitarbeitern die Tür für ein vertrauliches<br />

Gespräch offen zu halten. Zum an<strong>de</strong>ren trägt <strong>de</strong>r<br />

Personaler meiner Meinung nach mehr als nur die<br />

Verantwortung für Personalprozesse. D<strong>as</strong> kostet<br />

zwar Kraft, aber es lohnt sich, weil wir Personaler<br />

die Brücke zwischen <strong>de</strong>n Einzelnen und <strong>de</strong>m<br />

Management bauen. Sie spielen diese Rolle dann<br />

erfolgreich, wenn Sie im Management aufgrund<br />

ihrer Beobachtungen, Kontakte, Informationen,<br />

Hintergrün<strong>de</strong> und Eindrücke gefragt sind. Denn<br />

dann haben Sie etw<strong>as</strong> zu bieten!<br />

Dr. Wolfgang Runge<br />

ist Arbeitsdirektor bei Avaya<br />

Deutschland.<br />

© A1PIX/NTH

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