11.12.2012 Aufrufe

Download as PDF - Haufe.de

Download as PDF - Haufe.de

Download as PDF - Haufe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

68 AKTUELLES<br />

Auch außerhalb <strong>de</strong>r Arbeitsgerichte<br />

wird d<strong>as</strong> AGG zum Thema<br />

Wer Stellen nicht geschlechtsneutral<br />

ausschreibt, kann<br />

schnell in die AGG-Haftung<br />

geraten. Wie sieht es aber mit Positionen<br />

aus, die nicht mit einem Arbeits-,<br />

son<strong>de</strong>rn unstreitig mit einem<br />

Dienstvertrag ausgestaltet sind? Im<br />

konkreten Fall war eine Stelle als<br />

Geschäftsführer ausgeschrieben.<br />

Mangels Zuständigkeit <strong>de</strong>r Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

hatte sich d<strong>as</strong> Oberlan<strong>de</strong>sgericht<br />

(OLG) Karlsruhe mit<br />

folgen<strong>de</strong>r Formulierung zu bef<strong>as</strong>sen:<br />

„Geschäftsführer im Mandantenauftrag<br />

zum nächstmöglichen Eintrittstermin<br />

gesucht …“. Die Richter<br />

stellten fest: „Die nicht geschlechtsneutrale<br />

Stellenausschreibung führt<br />

gemäß § 22 AGG dazu, d<strong>as</strong>s eine Benachteiligung<br />

wegen <strong>de</strong>s Geschlechts<br />

vermutet wird.“ Zwar legte die Firma<br />

dar, d<strong>as</strong>s sie auch eine Bewerberin<br />

zum Vorstellungsgespräch eingela<strong>de</strong>n<br />

hatte. Dies reichte <strong>de</strong>m OLG jedoch<br />

nicht für eine Wi<strong>de</strong>rlegung <strong>de</strong>r<br />

Vermutungsregel nach § 22 AGG aus.<br />

Den Entschädigungsbetrag setzten<br />

personalmagazin 11 / 11<br />

die Richter auf 13.000 Euro fest. Sie<br />

fan<strong>de</strong>n klare Worte und stellten fest,<br />

d<strong>as</strong>s die Entschädigung abschrecken<strong>de</strong><br />

Wirkung haben müsse (OLG<br />

Karlsruhe, Urteil vom 16.9.2011, Az.<br />

17 U 99/10).<br />

D<strong>as</strong> OLG Karlsruhe bef<strong>as</strong>st sich mit <strong>de</strong>m AGG.<br />

Konjunktur beeinfl usst SV-Werte 2012<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>r Löhne und Gehälter aus <strong>de</strong>m Jahre 2010 wird entschei<strong>de</strong>nd<br />

für die Rechengrößen <strong>de</strong>r Sozialversicherung sein. Im Gegensatz<br />

zum Referenzjahr 2009, welches für die Rechengrößen 2011<br />

verantwortlich war, gibt es hier einen nicht unerheblichen Sprung. Dies be<strong>de</strong>utet,<br />

d<strong>as</strong>s die meisten Rechengrößen für 2012 angehoben wer<strong>de</strong>n und insoweit<br />

auch Einfl uss auf die Lohnnebenkosten haben wer<strong>de</strong>n. Teurer wird es<br />

auch für Arbeitnehmer wer<strong>de</strong>n, die verbilligte o<strong>de</strong>r unentgeltliche Mahlzeiten<br />

erhalten sowie vom Arbeitgeber bezuschusste Unterkünfte bewohnen, <strong>de</strong>nn<br />

auch die Sachbezugswerte wer<strong>de</strong>n angehoben. Sämtliche Rechengrößen für<br />

die Lohnabrechnung 2012 erfahren Sie wie immer im Entgelt-Spezial, d<strong>as</strong> in<br />

Ausgabe 1/2012 erscheinen wird.<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an thom<strong>as</strong>.muschiol@personalmagazin.<strong>de</strong><br />

© OLG KARLSRUHE<br />

NACHRICHTEN<br />

Spionagefall befürchtet<br />

Weil er eine Chinesin heiratete und<br />

ein Arbeitgeber befürchtete, d<strong>as</strong>s sein<br />

Entwicklungsingenieur Firmengeheimnisse<br />

ausplau<strong>de</strong>rt, bekam dieser eine<br />

Kündigung. D<strong>as</strong> Lan<strong>de</strong>sarbeitsgericht<br />

Schleswig-Holstein sah dies als sittenwidrig<br />

an.<br />

LAG Schleswig-Holstein, Az. 3 Sa 95/11<br />

Europarecht am BAG<br />

D<strong>as</strong> Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht veranstaltet<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>m Deutschen<br />

Arbeitsgerichtsverband am 26. und 27.<br />

April 2012 in Erfurt zum siebten Mal ein<br />

europarechtliches Symposium, auf <strong>de</strong>m<br />

aktuelle Rechtsfragen <strong>de</strong>s Gemeinschaftsrechts<br />

mit arbeitsrechtlichem<br />

Bezug diskutiert wer<strong>de</strong>n.<br />

www.bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht.<strong>de</strong><br />

Jugendarbeitsschutz geprüft<br />

Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat En<strong>de</strong> 2010<br />

von einer Arbeitsgruppe d<strong>as</strong> Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

auf möglichen<br />

Än<strong>de</strong>rungsbedarf überprüfen l<strong>as</strong>sen. Der<br />

nun vorgestellte Abschlussbericht <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsgruppe kommt zu <strong>de</strong>m Ergebnis,<br />

d<strong>as</strong>s kein unmittelbarer gesetzgeberischer<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re lehnte es die Arbeitsgruppe<br />

ab, die Möglichkeit zur Nachtarbeit<br />

o<strong>de</strong>r eine stärkere Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r<br />

allgemeinen Arbeitszeit auszuweiten.<br />

www.aus-portal.<strong>de</strong><br />

Zusatzbeiträge<br />

Der K<strong>as</strong>senmarktführer AOK Nord-Ost<br />

mit 1,8 Millionen Versicherten, die<br />

größte regionale Krankenk<strong>as</strong>se in<br />

Berlin, Bran<strong>de</strong>nburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern, will auch 2012 ohne<br />

Zusatzbeitrag auskommen. Dieses Ergebnis<br />

hat <strong>de</strong>r neue AOK-Verwaltungsrat<br />

auf seiner konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung<br />

am 27.September bekannt gegeben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!