11.12.2012 Aufrufe

Download as PDF - Haufe.de

Download as PDF - Haufe.de

Download as PDF - Haufe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

58<br />

SPEZIALOUTSOURCING<br />

MARKT<br />

wer<strong>de</strong>n als bei einer umf<strong>as</strong>sen<strong>de</strong>n Reintegration.<br />

Eine von Gartner festgestellte<br />

zunehmen<strong>de</strong> „Komponentisierung“<br />

<strong>de</strong>r IT, bei <strong>de</strong>r immer mehr vorgefertigte<br />

Einzelkomponenten im Internet von <strong>de</strong>n<br />

Nutzern konvertiert wer<strong>de</strong>n können,<br />

könnte diesen Trend stützen.<br />

Doch auch hier scheint es so, d<strong>as</strong>s<br />

die <strong>de</strong>utschen Unternehmen die Prioritäten<br />

an<strong>de</strong>rs setzen. Weber führt dazu<br />

aus: „Technisch re<strong>de</strong>n wir zunehmend<br />

von Lösungen, auf die über d<strong>as</strong> Web<br />

zugegriffen wer<strong>de</strong>n kann. Dieser Trend<br />

besteht ohne Zweifel. Doch registrieren<br />

wir auch eine verstärkte Nachfrage nach<br />

Beratungsdienstleistungen. Der Kun<strong>de</strong><br />

möchte alles, also auch diese, aus einer<br />

Hand. Und d<strong>as</strong> auch bei Fragen zu Steuern<br />

und Recht.“<br />

Auch Eggert sieht eher <strong>de</strong>n Trend, d<strong>as</strong>s<br />

Unternehmen zunehmend dazu übergehen,<br />

nicht mehr alleine die Lohn- und<br />

Gehaltsabrechnung auszulagern, son<strong>de</strong>rn<br />

auch weitere administrative Routineaufgaben.<br />

Beson<strong>de</strong>rs gefragt seien<br />

Aspekte wie die Reisekostenabrechnung,<br />

die betriebliche Altersversorgung o<strong>de</strong>r<br />

die Bewerberverwaltung.<br />

Lokale Expertise bleibt gefragt<br />

Nicht unterschätzt wer<strong>de</strong>n sollte dabei<br />

die lokale Expertise <strong>de</strong>s Outsourcing-Anbieters.<br />

Weber weist ausdrücklich darauf<br />

hin, d<strong>as</strong>s eine mangeln<strong>de</strong> Expertise <strong>de</strong>n<br />

Erfolg <strong>de</strong>r Outsourcing-Projekte gefähr<strong>de</strong>n<br />

kann: „Viele Bereiche <strong>de</strong>r Arbeitswelt,<br />

etwa die Entgeltabrechnung, sind<br />

stark durch die lokale Gesetzgebung und<br />

lokale Eigenarten charakterisiert. Diese<br />

muss ein Outsourcing-Partner kennen.<br />

Gleichzeitig for<strong>de</strong>rn international aufgestellte<br />

Unternehmen natürlich auch<br />

grenzüberschreiten<strong>de</strong> Lösungen. Diese<br />

bei<strong>de</strong>n Aspekte müssen unter einen Hut<br />

personalmagazin 11 / 11<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an katharina.schmitt@personalmagazin.<strong>de</strong><br />

gebracht wer<strong>de</strong>n. Kann <strong>de</strong>r Outsourcer<br />

diese Kombination nicht bieten, sind<br />

Frustrationen programmiert.“<br />

Daniel Csillag, Geschäftsführer Exact<br />

Software Deutschland GmbH, hat hierfür<br />

eine Erklärung: „Bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Anbieters<br />

wollen Unternehmen inzwischen<br />

nicht mehr nur fl exible Verträge und eine<br />

„Gesucht ist professionelle Betreuung. Im<br />

Trend: eine Mischung aus BPO und ASP.“<br />

Daniel Csillag, Geschäftsführer Exact Software Deutschland GmbH<br />

transparente Berechnung, son<strong>de</strong>rn auch<br />

eine professionelle Projektbetreuung.<br />

Diese beinhaltet die Beratung bei <strong>de</strong>r<br />

Auswahl <strong>de</strong>s p<strong>as</strong>sen<strong>de</strong>n Outsourcing-<br />

Mo<strong>de</strong>lls. Hier liegt <strong>de</strong>r Trend bei einer<br />

Mischung aus BPO und ASP: Die Entgeltabrechnung<br />

übernimmt <strong>de</strong>r Dienstleister,<br />

d<strong>as</strong> Unternehmen hat jedoch über<br />

Lese- o<strong>de</strong>r Schreibrechte Zugriff auf die<br />

Software und kann so beispielsweise Informationen<br />

für Reportings abrufen o<strong>de</strong>r<br />

abrechnungsrelevante Daten selbst ein-<br />

geben. Außer<strong>de</strong>m gehört eine Analyse<br />

<strong>de</strong>r Abrechnungsprozesse, die Erf<strong>as</strong>sung<br />

interner und externer Schnittstellen, die<br />

Erarbeitung von Service Level Agreements<br />

zur Projektbetreuung, die bis zur<br />

Datenübernahme, Testabrechnung o<strong>de</strong>r<br />

einem Parallelbetrieb reicht und schließlich<br />

in d<strong>as</strong> ‚Go Live‘ mün<strong>de</strong>t.“<br />

Doch viele Mittelständler haben ein<br />

Problem damit, allzu bereitwillig Daten,<br />

Know-how und Verantwortung an Dritte<br />

abzugeben. Hansalog-Manager Karl-<br />

Heinz Zaum spricht d<strong>as</strong> offen an: „Viele<br />

Firmen möchten sensible Daten wie Gehalts-<br />

und Reisekostenabrechnung im<br />

Haus behalten. Doch ist die Sicherheit<br />

<strong>de</strong>r Daten im eigenen Unternehmen oft<br />

eher gefühlt als real. Die Gefahr, d<strong>as</strong>s<br />

unbefugte Dritte Einblick in die Firmendaten<br />

bekommen, ist bei einem professionellen<br />

Outsourcing–Anbieter weniger<br />

groß als d<strong>as</strong> Risiko im eigenen Haus.“<br />

Doch auch Zaum sieht Chancen im und<br />

für <strong>de</strong>n Mittelstand: „Es beginnt sich<br />

zu än<strong>de</strong>rn. Mitarbeiter erf<strong>as</strong>sen zum<br />

Beispiel bereits heute selbst über d<strong>as</strong><br />

Internet ihre Reisekostenabrechnung.<br />

Sollte dies mittels ASP-Anbieter durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, so hat dies <strong>de</strong>n großen<br />

Vorteil, d<strong>as</strong>s die eigene EDV-Abteilung<br />

im Haus ihr System nicht nach außen öffnen<br />

muss. Bei Full-Outsourcing ist trotz<br />

allem darauf zu achten, d<strong>as</strong>s doch noch<br />

genügend Know-how im eigenen Unternehmen<br />

verbleibt.<br />

Probleme auslagern funktioniert nicht<br />

Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Erfolg eines Outsourcing-Projekts<br />

ist also in erster Linie<br />

eine grundlegen<strong>de</strong> Strategie, in <strong>de</strong>r die<br />

Ziele <strong>de</strong>fi niert und klare Vorgaben gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n. Thom<strong>as</strong> Eggert bringt<br />

d<strong>as</strong> auf <strong>de</strong>n Punkt: „Der kl<strong>as</strong>sische<br />

Fehler bei <strong>de</strong>r Auslagerung von admi-<br />

„Die Sicherheit <strong>de</strong>r Daten im eigenen<br />

Unternehmen ist eher gefühlt als real.“<br />

Karl-Heinz Zaum, Geschäftsführung Hansalog GmbH & Co KG<br />

nistrativen Aufgaben ist <strong>de</strong>r Versuch,<br />

Problem-Outsourcing zu betreiben – ein<br />

Ansatz, <strong>de</strong>r häufi g zum Scheitern verurteilt<br />

ist. Nicht klar <strong>de</strong>fi nierte Zuständigkeiten<br />

und ineffi ziente Prozesse wer<strong>de</strong>n<br />

durch die Vergabe an einen externen<br />

Dienstleister nicht besser. Es gilt daher,<br />

diese zu regeln und zu optimieren, um<br />

die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit einem Outsourcing-<br />

Anbieter zu legen. Hier liegt jedoch<br />

zugleich eine Chance: Der Schritt zum<br />

Outsourcing ist ein i<strong>de</strong>aler Zeitpunkt,<br />

um Prozesse zu klären und gegebenenfalls<br />

neu zu <strong>de</strong>fi nieren. Personalleiter<br />

haben hier die Chance, zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe zu schlagen.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!