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36 PERSONALMARKETING<br />
<strong>de</strong>r Module <strong>de</strong>fi niert ICSI und entwickelte<br />
darauf zugeschnittene Maßnahmen:<br />
von Werbung in Print, Hörfunk<br />
o<strong>de</strong>r online über Partnerschaften mit Bildungsträgern<br />
bis zu Aktionen wie einem<br />
Bewerbertag o<strong>de</strong>r einem „Girlsday“.<br />
Auch dieses Beispiel zeigt einen<br />
Vorteil im KMU-Bereich: Viele dieser<br />
Einzelaktio nen von ICSI stärken d<strong>as</strong> Wir-<br />
Gefühl. „Individualität, Familiensinn,<br />
Gemeinschaft – solche Werte bil<strong>de</strong>n nach<br />
wie vor immense Anziehungskraft“, sagt<br />
Schäfer von Right Management. Nicht je<strong>de</strong>r<br />
wolle um <strong>de</strong>r Sicherheit willen bei<br />
Großunternehmen arbeiten. Manche<br />
suchten eher die Flexibilität o<strong>de</strong>r die<br />
Einbindung in ein Team, d<strong>as</strong> – f<strong>as</strong>t – wie<br />
eine Familie ist.<br />
Personalmarketing im Verbund<br />
Der Drittplatzierte <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rpreises<br />
zeigt, wie Mittelständler <strong>de</strong>n Mangel an<br />
Ressourcen bewältigen können. In <strong>de</strong>r<br />
Interessengemeinschaft Kunststoff e.V.<br />
(IGK) haben sich 32 Unternehmen aus<br />
<strong>de</strong>r Region Köln-Bonn-Rhein-Sieg zusammengeschlossen,<br />
um ihre Personalengpässe<br />
gemeinsam zu bewältigen. Diese<br />
betriebsübergreifen<strong>de</strong> Zusammenarbeit<br />
hat mehrere Facetten: Erstens bietet<br />
sie eine vielfältige und anspruchsvolle<br />
Verbundausbildung in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Berufen. Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n – <strong>de</strong>rzeit<br />
36 – rotieren zwischen verschie<strong>de</strong>nen<br />
Unternehmen und absolvieren überbe-<br />
Der erste Manpower-För<strong>de</strong>rpreis<br />
personalmagazin 11 / 11<br />
triebliche Ausbildungs- und<br />
För<strong>de</strong>rmaßnahmen. Zweitens<br />
steht ein Fachkräftepool<br />
bereit. D<strong>as</strong> be<strong>de</strong>utet, d<strong>as</strong>s<br />
einzelne Mitarbeiter betriebsübergreifend<br />
zum Einsatz<br />
kommen. Der Vorteil: „So<br />
gleichen die Unternehmen<br />
Personalschwankungen aus,<br />
die durch unterschiedliche<br />
Ausl<strong>as</strong>tungskurven hervorgerufen<br />
wer<strong>de</strong>n“, erklärt<br />
Harald Br<strong>as</strong>choß, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r IGK. Drittens<br />
will <strong>de</strong>r Verein ab En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Jahres Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
für<br />
die Beschäftigten <strong>de</strong>s Pools<br />
einrichten und mit einem eigenen<br />
Programm ältere Mitarbeiter<br />
för<strong>de</strong>rn.<br />
Auch die IGK lebt von<br />
einem Vorteil, <strong>de</strong>n kleinere<br />
Unternehmen gegenüber<br />
größeren haben. Die mittelständischen<br />
Unternehmen sind daran<br />
gewöhnt, in Verbän<strong>de</strong>n zusammenzuarbeiten,<br />
und Konkurrenten wer<strong>de</strong>n<br />
eher als Mitbewerber gesehen. Alle Mitgliedsunternehmen<br />
<strong>de</strong>r IGK zusammen<br />
beschäftigen rund 900 Mitarbeiter und<br />
erwirtschaften einen Umsatz von rund<br />
130 Millionen Euro. Im Verbund können<br />
sie potenziellen Mitarbeitern wesentlich<br />
mehr Entwicklungsmöglichkeiten bieten<br />
Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong>de</strong>rle@personalmagazin.<strong>de</strong><br />
AWARD<br />
Der Award soll kreative Kampagnen und Beispiele für Personalmarketing in kleinen und<br />
mittleren Unternehmen zutage för<strong>de</strong>rn. Unter <strong>de</strong>m Slogan „Der Mittelstand macht’s“<br />
konnten Unternehmen ihre Kampagnen und Initiativen einreichen und von einer Fachjury<br />
beurteilen l<strong>as</strong>sen. Zur Jury gehörten Professor Gerold Frick (DGFP), Randolf Jessl (Personalmagazin),<br />
Professor Jutta Rump (Fachhochschule Ludwigshafen), Rüdiger Schäfer (Right<br />
Management) sowie Privatdozent Hilmar Schnei<strong>de</strong>r (Forschungsinstitut zur Zukunft <strong>de</strong>r<br />
Arbeit). Der Preis war insgesamt mit 20.000 Euro dotiert. Als Schirmherr fungierte Mathi<strong>as</strong><br />
Müller, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer Frankfurt.<br />
Die Kampagne von IHI Charging Systems International<br />
als je<strong>de</strong>s einzelne Unternehmen für sich.<br />
D<strong>as</strong> steigert die Attraktivität. „Die IGK<br />
zeigt beispielhaft, wie man aus <strong>de</strong>m Verbund<br />
von mehreren kleinen Unternehmen<br />
heraus sehr anwendungsorientiert<br />
Personalrekrutierung betreiben kann“,<br />
so d<strong>as</strong> Urteil <strong>de</strong>r Jury.<br />
Pfi ffi ge I<strong>de</strong>en entwickeln, die Verwurzelung<br />
in einer Region nutzen, Zusammenarbeit<br />
in einem Verband suchen, <strong>de</strong>n<br />
Teamgedanken im Unternehmen stärken,<br />
Zielgruppen individuell ansprechen<br />
und vor allem konzeptionell-strategisch<br />
vorgehen – die drei Beispiele zeigen,<br />
wie kleine und mittlere Unternehmen<br />
erfolgreich <strong>de</strong>m Fachkräftemangel entgegentreten<br />
können. „Stellen Sie sich<br />
als attraktiven Arbeitgeber dar, <strong>de</strong>nken<br />
Sie quer, <strong>de</strong>nken Sie an<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>nken Sie<br />
nicht zu kompliziert“, empfi ehlt Kerstin<br />
Hattar, Director Workforce Strategy<br />
& Marketing bei <strong>de</strong>r Manpower Group<br />
Deutschland, <strong>de</strong>n mittelständischen Unternehmern.<br />
Raoul Fischer, freier Journalist in Frankfurt/Main<br />
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