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TITEL<br />

18 BONUSSYSTEME<br />

nehmen musste einen tief greifen<strong>de</strong>n<br />

Restrukturierungs- und Transformationsprozess<br />

mit großfl ächigen Kostenoptimierungen<br />

vollziehen. Im Zuge dieser<br />

Krisenerfahrung wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, d<strong>as</strong>s<br />

d<strong>as</strong> bisherige Bonussystem aufgrund<br />

<strong>de</strong>r nur teilweisen Korrelation zwischen<br />

Unternehmenserfolg und Auszahlungsvolumina<br />

unzureichend war,<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die<br />

notwendige Kostenfl exibilität zu gewährleisten.<br />

Als eine Konsequenz aus <strong>de</strong>r Krise<br />

wur<strong>de</strong> ein neues Leitbild, <strong>de</strong>r „Infi neon<br />

Comp<strong>as</strong>s“ entwickelt. Dieses Leitbild<br />

formuliert <strong>de</strong>n Anspruch, d<strong>as</strong>s Infi neon<br />

dauerhaft eine „High-Performance-Company“<br />

sein will und sein muss. „High<br />

Performance“ drückt sich – nicht nur,<br />

aber maßgeblich – im unbedingten Willen<br />

zum gemeinsamen wirtschaftlichen<br />

Erfolg <strong>de</strong>s Konzerns aus.<br />

Die Kernziele <strong>de</strong>r Neugestaltung<br />

Die Erkenntnis <strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>n<br />

Eignung <strong>de</strong>s Bonussystems zur Kostensteuerung<br />

und <strong>de</strong>r neue „High<br />

Performance“-Ansatz waren die wesentlichen<br />

Verän<strong>de</strong>rungsimpulse, aus <strong>de</strong>nen<br />

heraus ein Projekt zur Neugestaltung<br />

<strong>de</strong>r variablen Vergütung gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>.<br />

D<strong>as</strong> neue Konzept verfolgte damit insgesamt<br />

drei Hauptziele.<br />

● Eine klare Verknüpfung von wirtschaftlichem<br />

Unternehmenserfolg<br />

und Bonuszahlungen herstellen<br />

● Ein hohes Maß an Kostenfl exibilität<br />

erreichen; allerdings keine pauschale<br />

Kostensenkung<br />

● D<strong>as</strong> Bonusmo<strong>de</strong>ll vereinfachen und<br />

<strong>de</strong>n administrativen Aufwand reduzieren<br />

D<strong>as</strong> neue Vergütungskonzept<br />

Kernpunkt <strong>de</strong>s neuen Vergütungskonzepts<br />

ist die vollständige Orientierung<br />

<strong>de</strong>r Bonuszahlungen am wirtschaftlichen<br />

Unternehmenserfolg, <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>r Verzinsung<br />

<strong>de</strong>s eingesetzten Kapitals, <strong>de</strong>m<br />

Liquiditätszufl uss und <strong>de</strong>m operativen<br />

Ergebnis ausdrückt.<br />

personalmagazin 11 / 11<br />

Der neue Erfolgsbonus b<strong>as</strong>iert für alle<br />

Beschäftigten zu 25 Prozent auf „Return<br />

On Capital Employed“ (ROCE) und zu 25<br />

Prozent auf „Free C<strong>as</strong>h Flow“. Ferner<br />

wird für alle Mitarbeiter d<strong>as</strong> sogenannte<br />

Segmentergebnis mit 50 Prozent herangezogen.<br />

D<strong>as</strong> Segmentergebnis misst<br />

<strong>de</strong>n operativen Erfolg unter Ausklammerung<br />

von Son<strong>de</strong>reffekten. Für Beschäftigte,<br />

die einer Division angehören, gilt<br />

d<strong>as</strong> jeweilige Divisionsergebnis. Für die<br />

Mitarbeiter, die in divisionsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Bereichen wie zum Beispiel <strong>de</strong>r Produktion<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Zentrale arbeiten,<br />

gilt d<strong>as</strong> Infi neon-Segmentergebnis.<br />

Lediglich für Vertriebsmitarbeiter<br />

kommt d<strong>as</strong> Segmentergebnis nur zu 25<br />

Prozent zur Anwendung. Die restlichen<br />

25 Prozent orientieren sich bei diesen<br />

Mitarbeitern an individuellen Zielen<br />

wie zum Beispiel <strong>de</strong>m Umsatz im Verantwortungsgebiet.<br />

Mit dieser einzigen<br />

Ausnahme im Vertrieb wur<strong>de</strong> die konsequente<br />

Abkehr von individuellen o<strong>de</strong>r<br />

teambezogenen Kenngrößen vollzogen.<br />

Neben dieser technischen Neugestaltung<br />

erfolgte auch eine Neuausrichtung<br />

<strong>de</strong>s grundsätzlichen Vergütungsan-<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong>de</strong>rle@personalmagazin.<strong>de</strong><br />

Umgestaltung <strong>de</strong>s Vergütungsmo<strong>de</strong>lls<br />

Altes Mo<strong>de</strong>ll Neues Mo<strong>de</strong>ll<br />

Zielbonus<br />

100 %<br />

50 %<br />

Gewinnbeteiligung<br />

50 %<br />

Team/<br />

Individuell<br />

Erfolgsbonus<br />

100 %<br />

Jahresgrundgehalt Jahresfi xeinkommen<br />

Im neuen Mo<strong>de</strong>ll ist <strong>de</strong>r<br />

Bonus nur vom Unternehmenserfolg<br />

abhängig. Die<br />

individuelle Zielkomponente<br />

wird in d<strong>as</strong> Grundgehalt<br />

und <strong>de</strong>n neuen Erfolgsbonus<br />

umgewan<strong>de</strong>lt und<br />

damit d<strong>as</strong> Fixeinkommen<br />

erhöht. Die zusätzliche<br />

„Übererreichung“ <strong>de</strong>s alten<br />

Mo<strong>de</strong>lls wird durch einen<br />

zusätzlichen Bonusaufschlag<br />

kompensiert und<br />

damit d<strong>as</strong> Zieleinkommen<br />

erhöht.<br />

Quelle: Infineon<br />

satzes. Bis dato orientierte sich die Vergütung<br />

an einem Jahreszieleinkommen.<br />

Dieses war dadurch gekennzeichnet,<br />

d<strong>as</strong>s es neben einem Fixeinkommen<br />

einen ausgeprägten variablen Einkommensanteil<br />

gab. Dieser konnte durch die<br />

Individualkomponente von <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

maßgeblich beeinfl usst wer<strong>de</strong>n.<br />

Neue grundsätzliche Systematik<br />

Mit <strong>de</strong>r neuen Systematik verfolgt Infi<br />

neon nun einen sogenannten „B<strong>as</strong>e<br />

plus“-Ansatz, wie er in vielen Hightech-<br />

Unternehmen verbreitet ist. Hierbei<br />

wird die variable Vergütung als (reine)<br />

Erfolgsbeteiligung gesehen. Da <strong>de</strong>r Bonus<br />

vollständig an fi nanziellen Kennzahlen<br />

orientiert und von <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Mitarbeitern nur sehr indirekt beeinfl<br />

ussbar ist, ist es sinnvoll, d<strong>as</strong>s die variable<br />

Komponente kleiner ausfällt, weil<br />

an<strong>de</strong>rnfalls eine unverhältnismäßige Risikoübernahme<br />

durch die Beschäftigten<br />

bestün<strong>de</strong>.<br />

D<strong>as</strong> heißt, geht es <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

gut, partizipieren die Beschäftigten am<br />

Erfolg. In Ph<strong>as</strong>en, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r wirtschaftliche<br />

Erfolg nicht gegeben ist,

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