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12<br />

BONUSSYSTEME<br />

personalmagazin 11 / 11<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong>de</strong>rle@personalmagazin.<strong>de</strong><br />

Bonussysteme nach Maß<br />

ÜBERBLICK. Ein Bonus soll motivieren und die Produktivität steigern – aber<br />

nicht die Verwaltungskosten hochschrauben. Schafft d<strong>as</strong> Ihr System?<br />

Von Kristina En<strong>de</strong>rle da Silva (Red.)<br />

Schon in <strong>de</strong>r 19. Aufl age ist d<strong>as</strong><br />

Buch „Mythos Motivation“ von<br />

Reinhard K. Sprenger vor Kurzem<br />

erschienen. Darin wie in <strong>de</strong>n 18<br />

Aufl agen davor enthalten: ein Abgesang<br />

auf Bonussysteme. Seit <strong>de</strong>r Finanzkrise<br />

und <strong>de</strong>n damit publik gewor<strong>de</strong>nen horren<strong>de</strong>n<br />

Bonussummen stimmen immer<br />

mehr in dieses Lied ein. Doch die Wissenschaft<br />

hält weiterhin dagegen. „Statt<br />

auf plausible Beispiele sollten Personalprofi<br />

s auf wissenschaftlich abgesicherte<br />

Ergebnisse schauen“, sagt Professor<br />

Heiko Weckmüller von <strong>de</strong>r FOM Hochschule<br />

für Oekonomie und Management,<br />

Bonn. „Und die sprechen eine an<strong>de</strong>re<br />

Sprache.“ Zusammen mit Professor Dirk<br />

Sliwka und Professor Torsten Biemann,<br />

Universität zu Köln, hat Weckmüller <strong>de</strong>n<br />

aktuellen Stand <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse zu fi nanziellen Anreizen<br />

in <strong>de</strong>m gera<strong>de</strong> neu erschienenen Wissenschaftsjournal<br />

„PersonalQuarterly“<br />

Online-Seminar<br />

Vergütungsberater Friedrich A.<br />

Fratschner erläutert im <strong>Haufe</strong><br />

Webinar „Mo<strong>de</strong>rne Bonussysteme“<br />

am 24. Januar 2012, wie Bonussysteme<br />

zu gestalten sind und welche<br />

Fehler es dabei zu vermei<strong>de</strong>n<br />

gilt. Weitere Informationen unter<br />

www.haufe-online-training.<strong>de</strong>/<br />

personal<br />

zusammengef<strong>as</strong>st. Die Haupterkenntnis<br />

auf B<strong>as</strong>is mehrerer Meta-Analysen:<br />

„Finanzielle Anreize erhöhen im Durchschnitt<br />

die Produktivität.“<br />

Aber leichtfertig sollte man <strong>de</strong>swegen<br />

mit Bonussystemen trotz<strong>de</strong>m nicht umgehen.<br />

„Es kann durchaus schädliche<br />

Effekte durch Boni in Unternehmen<br />

geben“, betont Sliwka. „Der bei weitem<br />

überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r existieren<strong>de</strong>n em-<br />

pirischen Feldstudien zeigt aber positive<br />

Effekte gut gestalteter Anreizsysteme.“<br />

Die Ausgestaltung ist entschei<strong>de</strong>nd<br />

„Gut gestaltet“ ist hier d<strong>as</strong> Stichwort.<br />

Denn die positive Wirkung können Boni<br />

nur entfalten, wenn bestimmte Kriterien<br />

erfüllt sind. „Die Stärke <strong>de</strong>r Anreizwirkung<br />

ist abhängig vom Vergütungsprogramm,<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsaufgabe und <strong>de</strong>n<br />

Einstellungen und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Mitarbeiter“,<br />

f<strong>as</strong>sen die Wissenschaftler in<br />

„PersonalQuarterly“ (Ausgabe Oktober<br />

2011) zusammen. Ein zentrales Erfolgskriterium<br />

sei dabei, d<strong>as</strong>s die Ziele wirklich<br />

messbar sein müssten.<br />

Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n Ziele aber auch zu<br />

einem zentralen Risiko, wenn sie nicht gut<br />

gestaltet sind. Nobelpreisträger George<br />

A. Akerlof weist in seinem neuen Buch<br />

„I<strong>de</strong>ntity Economics“ auf ein wichtiges<br />

Problem <strong>de</strong>r Zielgestaltung hin: „Wenn<br />

ein Beschäftigter nur fi nanziell entlohnt<br />

wird und nur wirtschaftliche Ziele hat,<br />

wird er d<strong>as</strong> System melken.“ Erst wenn<br />

ein Mitarbeiter auch dieselben Ziele wie<br />

seine Organsiation verfolge, verschwin<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Interessenkonfl ikt, so Akerlof. D<strong>as</strong><br />

zeigt: Ziele dürfen nicht eindimensional<br />

gesteckt sein. Dies wird auch klar in unserer<br />

Studienzusammenf<strong>as</strong>sung ab Seite<br />

14, die einige Risiken aufzeigt.<br />

Immer noch hält die Diskussion darüber an, ob<br />

fi nanzielle Anreize nutzen. Dabei hat die Wissenschaft<br />

schon lange eine Antwort: Ja, sie wirken.<br />

Vorab vermei<strong>de</strong>n können Unternehmen<br />

die Risiken, wenn sie gera<strong>de</strong> ein<br />

Bonussystem einführen. Doch wer schon<br />

über ein Bonussystem verfügt, ist noch<br />

mehr gefor<strong>de</strong>rt: Ist d<strong>as</strong> System überhaupt<br />

noch effektiv? O<strong>de</strong>r übersteigt <strong>de</strong>r<br />

Aufwand <strong>de</strong>n Nutzen? Schließlich will<br />

ein System, d<strong>as</strong> <strong>de</strong>n Risiken vorbeugt,<br />

auch verwaltet sein. Thom<strong>as</strong> Marquardt,<br />

Global Head of HR bei Infi neon, hatte<br />

bei<strong>de</strong> Fragen mit „Nein“ beantwortet<br />

und hat dann sein Bonussystem radikal<br />

verän<strong>de</strong>rt. W<strong>as</strong> dabei herausgekommen<br />

ist und welche Lehren Sie daraus ziehen<br />

können, erfahren Sie ab Seite 17. W<strong>as</strong><br />

Ihnen d<strong>as</strong> Beispiel in je<strong>de</strong>m Fall zeigen<br />

wird: Je<strong>de</strong>s Unternehmen muss nach seinem<br />

maßgeschnei<strong>de</strong>rten System suchen.<br />

Auf welche Kriterien Sie dabei achten<br />

sollten, entnehmen Sie unserer Checkliste<br />

(Seite 24). W<strong>as</strong> arbeitsrechtlich zu<br />

beachten ist, lesen Sie ab Seite 26.

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