Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB
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Wie sehr treffen die folgenden Aussagen nach Ihrer Kenntnis der Lage zu bzw. nicht zu? Perspektive der Industriemeister-Position ist wichtig für die Rekrutierung junger Facharbeiter. Bevor junge Facharbeiter in Industriem.-Fortbildung gehen, sollten sie einige Jahre Berufserfahrung sammeln. Positionen, die früher Industriemeister besetzten, werden heute an Ingenieure vergeben. Positionen, die früher Industriemeister besetzten, werden heute an Fachhochschulabsolventen / Bachelor-Absolventen vergeben. Die unteren Führungspositionen werden heute nur noch auf Zeit, etwa für ein Jahr, vergeben. Die jungen Industriemeister sind auf Basis der Fortbildung Anforderungen gewachsen, die ihnen in neuen Positionen begegnen. Viele ausgebildete Industriemeister arbeiten weiter als Fachkräfte ohne Aussicht auf einen beruflichen Aufstieg. Industriemeister-Fortbildung muss mehr Theorie enthalten, damit Absolventen im Wettbewerb um Führungspositionen mit Ingenieuren bestehen können. Auch nach der Meisterprüfung brauchen junge Industriemeister viele Jahre, ehe sie für Führungsposition geeignet sind. Karrieremöglichkeiten für Facharbeiter liegen derzeit weniger in der Meisterposition, sondern in technischen Spezialaufgaben. Der Abbau von Hierarchien und die vermehrte Einführung von Gruppenarbeit führt zu einem Rückgang von Meisterfunktionen. Bei der kompliz. Technik reicht die Facharbeiterbildung nicht mehr aus, vermehrt werden Meister / Ingenieure gebraucht. Es ist nicht sinnvoll, Ingenieure anstelle von fortgebildeten Facharbeitern einzusetzen, dies führt zu Konflikten und Frustration. 74 Stahl erz. Werk zeug Automo bil Che mie Masc hibau Metall Proz esst. Schiff -bau Energie Diens t 2,29 2,72 2,48 2,60 2,46 2,34 2,81 2,76 2,33 2,40 2,49 2,00 1,41 1,56 1,69 1,55 1,56 1,58 1,57 1,67 1,36 1,58 3,79 3,45 2,97 3,45 3,21 3,21 2,73 2,90 3,42 2,76 3,13 3,83 3,48 3,18 3,60 3,37 3,35 2,96 3,14 3,67 2,92 3,31 4,54 4,21 4,21 4,31 4,33 4,13 3,92 4,48 3,75 3,44 4,21 2,67 2,63 2,64 2,90 2,75 2,67 2,69 2,68 2,58 2,28 2,68 2,39 2,21 2,11 2,54 2,49 2,34 2,54 2,45 2,50 2,40 2,34 3,58 3,00 2,96 3,38 3,01 3,20 3,08 3,07 2,92 2,58 3,05 2,88 2,90 2,75 2,81 2,79 2,74 2,73 2,67 3,08 2,76 2,77 3,08 2,48 2,56 2,71 2,49 2,48 2,62 2,40 3,00 2,24 2,56 3,50 3,45 3,12 3,22 3,11 3,16 3,15 3,07 3,17 2,84 3,16 3,38 3,21 2,98 3,02 2,93 2,98 2,73 3,17 2,92 2,72 2,98 2,21 2,24 2,13 2,29 2,35 2,08 2,27 2,28 1,83 1,92 2,18 Tabelle 31: Mittelwertvergleich der Gruppen nach Branche, Angaben zwischen 1 = trifft zu bis 5 = trifft nicht zu; fett hervorgehoben sind die als vergleichsweise „zutreffend“ eingeschätzten Aussagen (vor allem „Bevor junge Facharbeiter in die Industriemeister- ges
Fortbildung gehen, sollten sie einige Jahre Berufserfahrung sammeln.“), grau unterlegt sind die als vergleichsweise „nicht zutreffend“ eingeschätzten Aussagen (vor allem „Die unteren Führungspositionen werden heute nur noch auf Zeit, etwa für ein Jahr, vergeben.“) Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Branchen ergeben sich in den Items „Positionen, die früher Industriemeister besetzten, werden heute an Ingenieure vergeben.“ (p = ,002), „Industriemeister besetzten, werden heute an Fachhochschulabsolventen bzw. Bachelor-Absolventen vergeben.“ (p = ,04), „Die unteren Führungspositionen werden heute nur noch auf Zeit, etwa für ein Jahr, vergeben.“ (p = ,000), „Viele ausgebildete Industriemeister arbeiten weiter als Fachkräfte ohne Aussicht auf einen beruflichen Aufstieg.“ (p = ,014) und „Industriemeister-Fortbildung muss mehr Theorie enthalten, damit Absolventen im Wettbewerb um Führungspositionen mit Ingenieuren bestehen können.“ (p = ,018). Die insgesamt größte Zustimmung bei allen Teilnehmern der Befragung findet die Aussage, vor der Fortbildung zum Industriemeister sollten junge Facharbeiter einige Jahre Berufserfahrung sammeln. In der Differenzierung nach betrieblicher Funktion der Befragten stimmen hier vor allem Ausbildungsmeister und Funktionsinhaber im unteren Management stark zu, während geprüfte Industriemeister, die in Funktionen als ausgebildete oder spezialisierte Fachkräfte ohne Führungsfunktion tätig sind, zwar zustimmen, jedoch in weniger starkem Maße. Ebenfalls starke Zustimmung findet die Aussage „Es ist nicht sinnvoll, Ingenieure anstelle von fortgebildeten Facharbeitern einzusetzen, dies führt zu Konflikten und Frustration.“, allerdings stimmen hier die Befragten aus dem oberen Management weniger zu, die befragten als ausgebildete Facharbeiter Tätigen besonders stark. Insgesamt geringe Zustimmung findet die Aussage „Die unteren Führungspositionen werden heute nur noch auf Zeit, etwa für ein Jahr, vergeben.“ Projektartige Zuordnung, Tätigkeit in zeitlich begrenzten Arbeitssystemen oder Positionierung auf Basis periodisch zu überprüfender Zielvereinbarungen spielen offenbar bislang eine nachrangige Rolle. In der Unternehmensgröße-bezogenen Differenzierung erhält die Aussage „Viele ausgebildete Industriemeister arbeiten weiter als Fachkräfte ohne Aussicht auf einen beruflichen Aufstieg.“ eine im Mittelwert stärkere Zustimmung, dies zeigt sich ebenfalls bei der generell weniger bestätigten Aussage „Positionen, die früher Industriemeister besetzten, werden heute an Ingenieure vergeben.“. Die branchenbezogene Differenzierung ergibt in der Gegenüberstellung von Automobilwirtschaft und Maschinenbau sehr nahe beieinander liegende Mittelwerte in den jeweiligen Aussagen, während einzelne Branchen in einzelnen Aussagen sehr unterschiedliche Werte erreichen, etwa die Prozesstechnik hinsichtlich der Bevorzugung von Ingenieuren oder die Dienstleistungsbranche hinsichtlich der zeitlich begrenzten Vergabe von Führungspositionen. 3.1.6 Fortbildung und Prüfung aus Sicht der Befragten Mehrere Fragen bezogen sich auf den Lehrgang zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Industriemeister Metall, den die Befragten ggf. erlebt haben, und auf diese Prüfung selbst. Zunächst war im Zusammenhang der Untersuchungsfrage 9 (Sind Lehrgänge und Prüfung als adäquate Fortbildung anzusehen?) die Relation der wesentlichen Inhaltsanteile (technikbezogen, organisationsbezogen, personal-/ führungsbezogen) in den Lehrgängen zu erfragen. Fragestellung 14: Wenn Sie den Lehrgang, an dem Sie teilgenommen haben, im Nachhinein betrachten: Wie beurteilen Sie den jeweiligen Inhaltsanteil? Angeboten wurden die Ausprägungen „viel zu gering“ (1), „zu gering“ (2), „genau richtig“ (3), „zu umfangreich“ (4) und „viel zu umfangreich“ (5). Gidion&Sandal, KIT, 31.07.2011 75
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Fortbildung gehen, sollten sie e<strong>in</strong>ige Jahre Berufserfahrung sammeln.“), grau unterlegt<br />
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<strong>in</strong> den Items „Positionen, die früher Industriemeister besetzten, werden heute an Ingenieure<br />
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mehr Theorie enthalten, damit Absolventen im Wettbewerb um <strong>Führungspositionen</strong> mit<br />
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Die <strong>in</strong>sgesamt größte Zustimmung bei allen Teilnehmern der Befragung f<strong>in</strong>det die Aussage,<br />
vor der Fortbildung zum Industriemeister sollten junge Facharbeiter e<strong>in</strong>ige Jahre<br />
Berufserfahrung sammeln. In der Differenzierung nach betrieblicher Funktion der Befragten<br />
stimmen hier vor allem Ausbildungsmeister und Funktions<strong>in</strong>haber im unteren<br />
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jedoch <strong>in</strong> weniger starkem Maße. Ebenfalls starke Zustimmung f<strong>in</strong>det die<br />
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„Die unteren <strong>Führungspositionen</strong> werden heute nur noch auf Zeit, etwa für e<strong>in</strong><br />
Jahr, vergeben.“ Projektartige Zuordnung, Tätigkeit <strong>in</strong> zeitlich begrenzten Arbeitssystemen<br />
oder Positionierung auf Basis periodisch zu überprüfender Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />
spielen offenbar bislang e<strong>in</strong>e nachrangige Rolle.<br />
In der Unternehmensgröße-bezogenen Differenzierung erhält die Aussage „Viele ausgebildete<br />
Industriemeister arbeiten weiter als Fachkräfte ohne Aussicht auf e<strong>in</strong>en beruflichen<br />
Aufstieg.“ e<strong>in</strong>e im Mittelwert stärkere Zustimmung, dies zeigt sich ebenfalls<br />
bei der generell weniger bestätigten Aussage „Positionen, die früher Industriemeister<br />
besetzten, werden heute an Ingenieure vergeben.“.<br />
Die branchenbezogene Differenzierung ergibt <strong>in</strong> der Gegenüberstellung von Automobilwirtschaft<br />
und Masch<strong>in</strong>enbau sehr nahe beie<strong>in</strong>ander liegende Mittelwerte <strong>in</strong> den jeweiligen<br />
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von Ingenieuren oder die Dienstleistungsbranche h<strong>in</strong>sichtlich der zeitlich begrenzten<br />
Vergabe von <strong>Führungspositionen</strong>.<br />
3.1.6 Fortbildung und Prüfung aus Sicht der Befragten<br />
Mehrere Fragen bezogen sich auf den Lehrgang zur Vorbereitung auf die Prüfung zum<br />
Industriemeister Metall, den die Befragten ggf. erlebt haben, und auf diese Prüfung<br />
selbst.<br />
Zunächst war im Zusammenhang der Untersuchungsfrage 9 (S<strong>in</strong>d Lehrgänge und Prüfung<br />
als adäquate Fortbildung anzusehen?) die Relation der wesentlichen Inhaltsanteile<br />
(technikbezogen, organisationsbezogen, personal-/ führungsbezogen) <strong>in</strong> den Lehrgängen<br />
zu erfragen.<br />
Fragestellung 14: Wenn Sie den Lehrgang, an dem Sie teilgenommen haben, im<br />
Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> betrachten: Wie beurteilen Sie den jeweiligen Inhaltsanteil?<br />
Angeboten wurden die Ausprägungen „viel zu ger<strong>in</strong>g“ (1), „zu ger<strong>in</strong>g“ (2), „genau richtig“<br />
(3), „zu umfangreich“ (4) und „viel zu umfangreich“ (5).<br />
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