11.12.2012 Aufrufe

Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kraftfahrzeug-Serienmontage<br />

Merkmale des betrieblichen Umfelds: Standort mit mehreren tausend Beschäftigten,<br />

Fertigung und Montage s<strong>in</strong>d wesentliche Bereiche, Anteil der gewerblich-technischen<br />

Arbeitskräfte an der Belegschaft bedeutend, Organisation durch langjährige sozialpartnerschaftliche<br />

Arrangements geprägt.<br />

Die Kfz.-Serienmontage wird seit Jahrzehnten zu e<strong>in</strong>em der <strong>in</strong>dustriell<br />

durchorganisiertesten Wertschöpfungsprozesse entwickelt. Die Abläufe s<strong>in</strong>d hochtechnisiert,<br />

menschliche Aufgaben und Tätigkeiten im Detail geplant und geregelt. Die von<br />

Taktstrukturen geprägten Arbeitshandlungen werden von fachbezogen ausgebildeten<br />

und auch von fachfremd qualifizierten oder angelernten Personen übernommen. Sie<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Teams organisiert und erwerben als solches über die Jahre e<strong>in</strong>e hohe Kompetenz<br />

<strong>in</strong> der Bewältigung der geme<strong>in</strong>samen Aufgaben im Montagebereich. Die kont<strong>in</strong>uierlich<br />

optimierte und auch durch technische Lösungen unterstützte Arbeit ist dennoch<br />

stark beanspruchend, daher wird <strong>in</strong> ständiger Wechsel im Team als Rotation (viermal<br />

pro Schicht) vollzogen. Auch die zugeordneten qualitätssichernden Arbeiten erfordern<br />

e<strong>in</strong>e gleichbleibend hohe Konzentration und Aufmerksamkeit und begründen den Belastungswechsel.<br />

Innerhalb der Teams entwickeln sich nur zum Teil Spezialisierungen<br />

und Laufbahnperspektiven. Die Möglichkeit der Veränderung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Führungsposition<br />

ist zwar auf Erfahrung <strong>in</strong> der Montage, aber auch auf Erfahrungen <strong>in</strong> anderen Bereichen<br />

der Produktion angewiesen. So werden die Meister, die <strong>in</strong> der Montage selbst<br />

nicht mitarbeiten, <strong>in</strong> der Regel aus anderen Bereichen kommend e<strong>in</strong>gesetzt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

wird e<strong>in</strong>e enge Beziehung der Meister zu den Mitarbeitern als wesentliche Voraussetzung<br />

für die funktionierende Führung angesehen. Der Meister bef<strong>in</strong>det sich daher <strong>in</strong><br />

unmittelbarer räumlicher Nähe, ist stets ansprechbar und geht täglich mehrmals durch<br />

die von ihm geleiteten Bereiche.<br />

Merkmale der Meisterposition: def<strong>in</strong>ierte und etablierte Position, besetzt mit Industriemeister,<br />

Werdegang aus dem zugeordneten Bereich, Personalverantwortung für 60-80<br />

Personen <strong>in</strong> 3 Schichten, 2 Stellvertreter, zudem Schichtsprecher und Teilteams, Ablauf<br />

geprägt durch die auf höchstem Niveau organisierte Serienmontage mit kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Verbesserungsprozessen<br />

Der Meister leitet e<strong>in</strong>en möglichst störungsfrei und ohne Unterbrechungen laufenden<br />

Montagebereich. Alle Mängel, Fehler und Veränderungen s<strong>in</strong>d konsequent und unverzüglich<br />

aufzugreifen. Der Meister ist deswegen selbst unmittelbar vor Ort, beteiligt sich<br />

jedoch für se<strong>in</strong>en Bereich an übergeordneten Besprechungen und Abstimmungen. Er<br />

hört frühzeitig von bevorstehenden Veränderungen und muss se<strong>in</strong> Team entsprechend<br />

<strong>in</strong>struieren. Er trägt Rückmeldungen oder Problemmeldungen <strong>in</strong> die übergeordnete<br />

Abstimmung und vertritt die Gruppe. Er muss zudem se<strong>in</strong> Team beständig begleiten<br />

und formen, um e<strong>in</strong> Höchstmaß an Leistung und Verlässlichkeit auf Grundlage allgeme<strong>in</strong>er<br />

Zufriedenheit und Motivation zu erreichen. So beg<strong>in</strong>nt die Arbeit meist mit der<br />

Klärung von Anwesenheit und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter. Hier wirken sich die unterschiedlichen<br />

Erfahrungs- und Leistungsprofile der Mitarbeiter stark aus, obwohl<br />

durch die Rotation e<strong>in</strong>e erhebliche Flexibilität im E<strong>in</strong>satz erreicht wurde. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d<br />

auch alterungsverursachte Veränderungen oder Leistungse<strong>in</strong>schränkungen zu berücksichtigen,<br />

zumal das durchschnittliche Alter der Mitarbeiter stetig ansteigt.<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er typischen Meisteraufgabe: tägliche Organisation der Besetzung und Anwesenheit,<br />

Teilhabe an Abstimmungen zu Problembewältigung und Verbesserung <strong>in</strong><br />

übergeordneten Runden<br />

Kernmerkmale der Meisterrolle: besondere Bedeutung der laufenden Funktion <strong>in</strong> dem<br />

Bereich unter optimalem E<strong>in</strong>satz der (älter werdenden) Belegschaft im komplexen<br />

Montagebereich<br />

Der Meister wird durch die Anforderungen aus der <strong>in</strong>tensiven und differenzierten Arbeit<br />

mit se<strong>in</strong>en Montageteams, der Verfolgung und Bearbeitung bereichsrelevanter Kennzahlen<br />

und der h<strong>in</strong>ter diesen stehenden Prozesse und Arrangements, der Lösung<br />

komplexer und relevanter Probleme sowie der Absprache <strong>in</strong> übergeordneten Kreisen<br />

komplett ausgelastet. Arbeit am PC im Büro und dortige (vertrauliche) Gespräche,<br />

148

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!