Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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11.12.2012 Aufrufe

entnimmt Auftragsdaten und Informationen zum Produkt aus dem vernetzten Computer am Arbeitsplatz. Die zur Montage benötigten Teile wurden bereits im Vorfeld durch den vorgelagerten Bereich zusammengestellt und werden von der Fachkraft verwendet. Die mechanische und elektrische Montage wird unter Verwendung der technischen Unterlagen durchgeführt. Die Funktionen der Einheiten sind teilweise elektronisch gesteuert, diese Steuerung wird eingerichtet und getestet. Der gesamte Arbeitsprozess wird dokumentiert und die Einheiten werden versandfertig komplettiert. Nach Abschluss der Arbeit werden die Einheiten, die in dreifacher Ausfertigung montiert wurden, an den Versand weitergeleitet und die Bearbeitung wird abgeschlossen. Die Bearbeitungsdauer ist in diesem Fall aufgrund vorhandener Vorerfahrungen festgelegt und umfasst einige Arbeitsstunden. Eine unmittelbare Rücksprache mit anderen Personen während dieser Zeit ist nicht erforderlich. Allerdings kommt es vor, dass die Bearbeitung unterbrochen wird, um beispielsweise an einem anderen Auftrag mitzuhelfen. Der beschriebene Auftrag wird von der Fachkraft als insofern eher einfach beschrieben, da es sich um eine Arbeit handelt, die in regelmäßigem Abstand einige Male im Jahr in gleicher Weise durchzuführen ist. Zudem wird ein Montageprozess durchgeführt, der sich Schritt für Schritt abarbeiten lässt. Als komplexere Aufgaben gelten mechatronische Systeme, die in Teilen kundenspezifisch neuartig sind oder sich innerhalb von umfangreicheren Gesamtsystemen befinden. Die Bearbeitung eines Auftrags mit mehreren Kollegen ist einerseits anspruchsvoller, andererseits auch Interessanter. Teilweise ergeben sich durch die Kundenbetreuungen besondere Anforderungen, darunter auch Arbeiten im Ausland. Die Inbetriebnahme der gefertigten mechatronischen Equipments sowie die Einweisung des Kunden gehört dann mit zur Aufgabe der Fachkraft. In diesen Situationen lassen sich die vernetzten Systeme auch für Rückfragen und Abklärungen mit dem Team(-leiter) im Werk durchführen. Im Rahmen der Arbeit ist die Fachkraft kontinuierlich über den mobilen Computer mit dem innerbetrieblichen Netzwerk in Verbindung. Hier werden auftragsspezifische Informationen abgerufen und eigene Eingaben zum Auftrag vorgenommen. Darüber hinaus kann im Arbeitszusammenhang auf das Internet zugegriffen werden. So werden technische Anleitungen für zu montierende Teilkomponenten, die von anderen Herstellern zugeliefert wurden, als elektronische Dokumente aus dem Netz abgerufen. Zur unmittelbaren Tätigkeit gehört die Nutzung spezifischer Softwareanwendungen für die Automatisierungstechnik, die betriebliche Organisation und Kommunikation sowie die persönliche Dokumentation. Ein etabliertes Intranet bietet vielfältige Informationen für die Fachkraft und ist wichtiges innerbetriebliches Informationsmedium. So finden sich dort unternehmensinterne Neuigkeiten, aber auch spezifische Schaltpläne, die im Rahmen einzelner Arbeitsaufgaben benötigt werden. Kernmerkmale der Teamleiter-Funktion: Der Teamleiter reorganisiert das Team und steuert das Wachstum, definiert sich wandelnde Aufgabenbereiche der Mitarbeiter, steht in intensivem Kontakt mit vorgesetzten und kooperierenden Stellen sowie Externen (einschl. Kunden). Maschinen- und Anlagenbau in der Umformtechnik Betriebsmerkmale: Das Unternehmen ist in der Umformtechnik tätig, erstellt Produktionstechnologien und produziert Pressteile und einbaufertige Komponenten, vorrangig für die Automobilindustrie. Ein zweites Geschäftsfeld im Maschinen- und Apparatebau für die Verfahrenstechnik ist Herstellung von Systemen zum Sieben, Trocknen, Kühlen, Waschen und Sortieren für die Schüttgut verarbeitende Industrie. Standort mit mehreren hundert Beschäftigten, intensive Kooperation mit großindustriellen Partnern, auf traditionell gewachsenem Knowhow basierende technische Kompetenz prägt das Unternehmen, die bislang herausragende eigene Produktionsleistung wird durch internationalen Wettbewerb attackiert. Meisterposition: definierte und etablierte Position, besetzt mit Industriemeistern, allerdings hat sich die Meisterrolle durch Reorganisation gewandelt; wichtige Meisterrolle 138

etwa in der Ausbildung oder in der Betriebserhaltung, Verknüpfung von Elektro- und Metallbereich in diesem Feld bedeutsam. Die offizielle Beschreibung der Arbeitsaufgabe des Leiters einer Fertigungsmeisterei (laut betrieblicher ERA-Vereinbarung, Stand Januar 2010) umfasst die folgenden Punkte: Zu den wichtigsten innerbetrieblichen Kooperationspartnern der Fertigungsmeister gehören neben Fertigungsleiter und zugeordneten Mitarbeitern die Partner in Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Materialwesen, Qualitätssicherung, Instandhaltung und im Personal-/ Rechnungswesen. Sicherstellen des Produktionsprogramms: Aufgabe des Meisters ist es, die Erfüllung des Produktionsprogramms eines zugeordneten Fertigungsabschnittes bzw. eines kontinuierlichen Produktionsspektrums in Bezug auf Qualität, Quantität, Termin und Wirtschaftlichkeit zu überwachen. Er arbeitet die Fertigungsunterlagen, -programme und - aufträge durch und klärt ggf. Unstimmigkeiten ab. Bei kurzfristigen Änderungen legt er die Arbeitsausführung fest und stimmt den Personalbedarf ab. Bei Störungen und Engpässen disponiert er den Arbeitsablauf und die Arbeitsmittel um und leitet die Ausweichfertigung ein. Organisieren und Optimieren des Fertigungsabschnittes: Der Meister organisiert und verbessert den Einsatz von Personal, Maschinen, Material und Betriebsmitteln nach Kriterien der Wirtschaftlichkeit und Terminlage. Bei der Budgetplanung (z. B. Fertigungs- Gemeinkosten) wirkt er mit und überwacht und überprüft die Kostenentwicklung. Zu seinen Aufgaben gehört die Ermittlung und Dokumentation der Ursachen für Abweichungen. Bei Neu- und Umgestaltung von Arbeitssystemen und Produktionsumstellungen hat er aktiv mitzuwirken, indem er unter Berücksichtigung von praktischen Erfahrungen Gestaltungsvorschläge einbringt. Er berät die Planungsbereiche in der Realisierungsphase, steuert und überwacht die diesbezüglichen Fertigungsversuche. Zu seinen Aufgaben gehört das Aufzeigen, Vorschlagen und Realisieren von Möglichkeiten zur kontinuierlichen Verbesserung (z.B. Arbeitsplatzgestaltung, Werkzeugeinsatz, Arbeitsorganisation, Kostensenkung). Sichern der Qualität: Aufgabe des Meisters ist es, die Fertigungsqualität zu überwachen, Prüfaufgaben durchführen zu lassen und die Selbstprüfung zu organisieren. Er muss Mängel, Nacharbeit und Ausschuss analysieren sowie Maßnahmen zur vorbeugenden Qualitätssicherung ausarbeiten und umsetzen bzw. zur Umsetzung vorschlagen. Er hat bei der Festlegung von Qualitätsstandards mitzuwirken. Steuern von Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten: Der Meister muss Fehler lokalisieren, Ursachen ermitteln, Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten von Fachabteilungen durchführen lassen und überwachen. Er hat bei der vorbeugenden Instandhaltungsplanung mitzuwirken bzw. vorbeugende Maßnahmen einzuleiten. Führen von Mitarbeitern: Der Meister legt Aufgaben im Rahmen der Zielsetzung und Aufgabenstellung fest und stimmdiese ab, prüft und bespricht die Arbeitsergebnisse. Er stellt den Informationsfluss sicher, führt Mitarbeitergespräche, setzt die ihm zugeordneten Mitarbeiter ein und fördert ihre Entwicklung. Bei der Bewertung der Güte der Leistung des Meisters kommen folgende Bereiche zur Geltung: Ausbildung: eine Ausbildung als Industriemeister ist erforderlich, um die Leitung eines Fertigungsabschnittes übertragen zu bekommen und die diesbezüglichen Aufgaben zur Wahrnehmung bzw. Einplanung der organisatorischen und fachlichen Aufgaben sowie zur Mitarbeiterführung zu übernehmen. Eine mehr als 3-jährige Erfahrung ist Voraussetzung, um mit den Erfordernissen zur termin- und qualitätsgerechten Erfüllung des Produktionsprogramms, zur Verwendung und Planung von Ressourcen, zu den Optimierungen und zur Kostenüberwachung bzw. -aufstellung zurecht zu kommen. Die zu bewältigenden Denkanforderungen richten sich auf das Organisieren und Optimieren des Fertigungsabschnittes unter Berücksichtigung von Kosten-, Termin- und Qualitätskriterien, dabei hat der Meister zwischen ihm bekannten Lösungsmustern auszuwählen. Gidion&Sandal, KIT, 31.07.2011 139

entnimmt Auftragsdaten und Informationen zum Produkt aus dem vernetzten Computer<br />

am Arbeitsplatz. Die zur Montage benötigten Teile wurden bereits im Vorfeld durch den<br />

vorgelagerten Bereich zusammengestellt und werden von der Fachkraft verwendet.<br />

Die mechanische und elektrische Montage wird unter Verwendung der technischen<br />

Unterlagen durchgeführt. Die Funktionen der E<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d teilweise elektronisch gesteuert,<br />

diese Steuerung wird e<strong>in</strong>gerichtet und getestet. Der gesamte Arbeitsprozess<br />

wird dokumentiert und die E<strong>in</strong>heiten werden versandfertig komplettiert. Nach Abschluss<br />

der Arbeit werden die E<strong>in</strong>heiten, die <strong>in</strong> dreifacher Ausfertigung montiert wurden,<br />

an den Versand weitergeleitet und die Bearbeitung wird abgeschlossen. Die Bearbeitungsdauer<br />

ist <strong>in</strong> diesem Fall aufgrund vorhandener Vorerfahrungen festgelegt<br />

und umfasst e<strong>in</strong>ige Arbeitsstunden. E<strong>in</strong>e unmittelbare Rücksprache mit anderen Personen<br />

während dieser Zeit ist nicht erforderlich. Allerd<strong>in</strong>gs kommt es vor, dass die Bearbeitung<br />

unterbrochen wird, um beispielsweise an e<strong>in</strong>em anderen Auftrag mitzuhelfen.<br />

Der beschriebene Auftrag wird von der Fachkraft als <strong>in</strong>sofern eher e<strong>in</strong>fach beschrieben,<br />

da es sich um e<strong>in</strong>e Arbeit handelt, die <strong>in</strong> regelmäßigem Abstand e<strong>in</strong>ige Male im<br />

Jahr <strong>in</strong> gleicher Weise durchzuführen ist. Zudem wird e<strong>in</strong> Montageprozess durchgeführt,<br />

der sich Schritt für Schritt abarbeiten lässt. Als komplexere Aufgaben gelten<br />

mechatronische Systeme, die <strong>in</strong> Teilen kundenspezifisch neuartig s<strong>in</strong>d oder sich <strong>in</strong>nerhalb<br />

von umfangreicheren Gesamtsystemen bef<strong>in</strong>den. Die Bearbeitung e<strong>in</strong>es Auftrags<br />

mit mehreren Kollegen ist e<strong>in</strong>erseits anspruchsvoller, andererseits auch Interessanter.<br />

Teilweise ergeben sich durch die Kundenbetreuungen besondere Anforderungen, darunter<br />

auch Arbeiten im Ausland. Die Inbetriebnahme der gefertigten mechatronischen<br />

Equipments sowie die E<strong>in</strong>weisung des Kunden gehört dann mit zur Aufgabe der Fachkraft.<br />

In diesen Situationen lassen sich die vernetzten Systeme auch für Rückfragen<br />

und Abklärungen mit dem Team(-leiter) im Werk durchführen.<br />

Im Rahmen der Arbeit ist die Fachkraft kont<strong>in</strong>uierlich über den mobilen Computer mit<br />

dem <strong>in</strong>nerbetrieblichen Netzwerk <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung. Hier werden auftragsspezifische Informationen<br />

abgerufen und eigene E<strong>in</strong>gaben zum Auftrag vorgenommen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus kann im Arbeitszusammenhang auf das Internet zugegriffen werden. So werden<br />

technische Anleitungen für zu montierende Teilkomponenten, die von anderen Herstellern<br />

zugeliefert wurden, als elektronische Dokumente aus dem Netz abgerufen. Zur<br />

unmittelbaren Tätigkeit gehört die Nutzung spezifischer Softwareanwendungen für die<br />

Automatisierungstechnik, die betriebliche Organisation und Kommunikation sowie die<br />

persönliche Dokumentation. E<strong>in</strong> etabliertes Intranet bietet vielfältige Informationen für<br />

die Fachkraft und ist wichtiges <strong>in</strong>nerbetriebliches Informationsmedium. So f<strong>in</strong>den sich<br />

dort unternehmens<strong>in</strong>terne Neuigkeiten, aber auch spezifische Schaltpläne, die im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>zelner Arbeitsaufgaben benötigt werden.<br />

Kernmerkmale der Teamleiter-Funktion: Der Teamleiter reorganisiert das Team und<br />

steuert das Wachstum, def<strong>in</strong>iert sich wandelnde Aufgabenbereiche der Mitarbeiter,<br />

steht <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensivem Kontakt mit vorgesetzten und kooperierenden Stellen sowie Externen<br />

(e<strong>in</strong>schl. Kunden).<br />

Masch<strong>in</strong>en- und Anlagenbau <strong>in</strong> der Umformtechnik<br />

Betriebsmerkmale: Das Unternehmen ist <strong>in</strong> der Umformtechnik tätig, erstellt Produktionstechnologien<br />

und produziert Pressteile und e<strong>in</strong>baufertige Komponenten, vorrangig<br />

für die Automobil<strong>in</strong>dustrie. E<strong>in</strong> zweites Geschäftsfeld im Masch<strong>in</strong>en- und Apparatebau<br />

für die Verfahrenstechnik ist Herstellung von Systemen zum Sieben, Trocknen, Kühlen,<br />

Waschen und Sortieren für die Schüttgut verarbeitende Industrie. Standort mit mehreren<br />

hundert Beschäftigten, <strong>in</strong>tensive Kooperation mit groß<strong>in</strong>dustriellen Partnern, auf<br />

traditionell gewachsenem Knowhow basierende technische Kompetenz prägt das Unternehmen,<br />

die bislang herausragende eigene Produktionsleistung wird durch <strong>in</strong>ternationalen<br />

Wettbewerb attackiert.<br />

Meisterposition: def<strong>in</strong>ierte und etablierte Position, besetzt mit Industriemeistern, allerd<strong>in</strong>gs<br />

hat sich die Meisterrolle durch Reorganisation gewandelt; wichtige Meisterrolle<br />

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