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Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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ckiervorschriften. Der Geschäftsführer wird lediglich e<strong>in</strong>gebunden, wenn es zu Mehrkosten<br />

oder Term<strong>in</strong>verzug kommt.<br />

B. empf<strong>in</strong>det die Meisterausbildung als s<strong>in</strong>nvoll. In der Praxis erlernte er neue Fertigkeiten<br />

vor allem <strong>in</strong> den Bereichen Pneumatik, Hydraulik und Biegeversuche. In der<br />

theoretischen Ausbildung wurde nach se<strong>in</strong>er Erfahrung vieles angeschnitten, wie etwa<br />

die Kalkulation von Aufträgen und die Produktionsplanung. Bezüglich der Thematik<br />

Personal / Führung sei eher die Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung thematisiert worden als die Personalführung<br />

von Fachkräften und Angelernten. Insbesondere die Themen der Planung<br />

und Kalkulation wären nicht tief genug behandelt worden.<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er typischen Meisteraufgabe: Optimierung der Bewirtschaftung des Werkzeugbestands,<br />

der extrem vielfältig ist und aufgrund großer Erfahrung vom „Meister“<br />

beherrscht wird – er ist zentraler Ansprechpartner für alle. Kataloge der Zulieferer werden<br />

zunehmend digitalisiert genutzt, die Werkzeugausgabe erfolgt vermehrt automatisiert.<br />

Kernmerkmale der Meisterrolle: koord<strong>in</strong>ierende Funktion zwischen Fertigungssteuerung<br />

und Dienstleistung für die Fertigung<br />

Stellungnahmen zu betrieblichen Laufbahnoptionen<br />

Innerhalb der Werkstätten gibt es ke<strong>in</strong>e formalisierte Hierarchie. Im Lauf der Zeit haben<br />

sich auf <strong>in</strong>formellem Wege <strong>in</strong>terne Ansprechpartner gefunden, welche bei Bedarf agieren.<br />

Insofern haben sich die Strukturen gefestigt und der Meister <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er orig<strong>in</strong>ären<br />

Funktion wird nicht mehr gebraucht, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d Arbeitskräfte erforderlich, die eigenständig<br />

und selbständig arbeiten. Fachkräfte beheben nach E<strong>in</strong>schätzung des Geschäftsführers<br />

arbeitsverursachte Probleme eigenständig, e<strong>in</strong> Meister für diese Aufgabe<br />

sei nicht vorhanden.<br />

Die Entscheidung für e<strong>in</strong>e Aufstiegsfortbildung zum Techniker oder Meister wird als<br />

jeweils <strong>in</strong>dividuelle Entscheidung gesehen, ausgehend von den eigenen Interessen der<br />

jeweiligen Fachkraft. Der Geschäftsführer verfolgt den Grundsatz, motivierte Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> ihren Fortbildungs<strong>in</strong>teressen aktiv zu unterstützen. Mitarbeiter können <strong>in</strong>folge <strong>in</strong>tensiver<br />

Beratungen mit dem Geschäftsführer <strong>in</strong>dividuell gefördert und (f<strong>in</strong>anziell) unterstützt<br />

werden, wenn sie die Meisterschule absolvieren. So wurde Auszubildender<br />

(Zerspanungsmechaniker), welcher im Frühjahr 2010 die Gesellenprüfung als Jahrgangsbester<br />

ablegte, dar<strong>in</strong> unterstützt, die Meisterschule zu besuchen. Er hat vor,<br />

auch nach Beendigung der Meisterschule im Betrieb zunächst anspruchsvolle Facharbeit<br />

zu übernehmen, um Erfahrung zu sammeln, dabei aber das theoretische Wissen<br />

nutzbar machen zu können. Nach e<strong>in</strong>igen Jahren würde er gerne <strong>in</strong> die Werkstattplanung<br />

e<strong>in</strong>gebunden, Aufgaben <strong>in</strong> der Arbeitsvorbereitung oder Lehrl<strong>in</strong>gsbetreuung<br />

übernehmen.<br />

Der Geschäftsführer sieht ke<strong>in</strong>e Konkurrenz zwischen <strong>Facharbeitern</strong> und Absolventen<br />

der Dualen Hochschule, es gebe zu wenig Berührungspunkte zwischen den Tätigkeiten.<br />

E<strong>in</strong> Facharbeiter könne aber durch <strong>in</strong>dividuelles Geschick und Engagement aufsteigen,<br />

dieses wird unterstützt durch bedarfsorientierte Schulungen, beispielsweise <strong>in</strong><br />

den Bereichen CNC-Steuerung, Masch<strong>in</strong>enführung etc.<br />

Derzeit f<strong>in</strong>det im Unternehmen e<strong>in</strong>e allmähliche Verschiebung der Verantwortungsbereiche<br />

statt; durch <strong>in</strong>terne Umstrukturierungen, die zum Teil mit technischen Neuerungen<br />

e<strong>in</strong>hergehen, werden Kompetenzbereiche transparenter gestaltet. So wird derzeit<br />

das System der Plantafel zur Verteilung von Aufträgen überholt und e<strong>in</strong> spezifisch angepasstes<br />

Computersystem e<strong>in</strong>geführt. Dadurch wird das Planungssystem für weitere<br />

Mitarbeiter zugänglich.<br />

Anmerkungen zur Entwicklung der Ausbildung: Viele Jugendliche aus der Umgebung<br />

machen im Vorfeld e<strong>in</strong>er Ausbildung bereits Praktika oder / und e<strong>in</strong>en Ferienjob im Betrieb.<br />

Die Auszubildenden schließen e<strong>in</strong>en Vorvertrag mit dem Unternehmen ab und<br />

erlernen im ersten Ausbildungsjahr vor allem Grundfertigkeiten wie Feilen, Fräsen und<br />

Drehen. Nach Beendigung des ersten Lehrjahres werden alle Jugendliche <strong>in</strong> Ausbildung<br />

übernommen, deren Notendurchschnitt besser als 3,0 ist. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr<br />

fertigen sie auch Kundenaufträge und arbeiten circa sechs Monate auch<br />

Gidion&Sandal, KIT, 31.07.2011 135

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