1 - ArcH - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander die am 7.3.1805 geborene Tochter des Colons Johann Gerhard Rodbert sive Rahrt und dessen Ehefrau Margaretha Elsabein Rahrt. Ihre Kinder waren; 1) Anna Maria, * 13.7.1834 Grothe, † 15.7.1834 Grothe. 2) Anna Maria, * 26.11.1835 Grothe, Anerbin, † 1901, ∞ 8.3.1856 Bdbg., Wilhelm Ernst August Rinne, dieser nahm wieder den Namen des Hofes an, * 1826, † 1901. 1843-1846 wohnte der Wundarzt und Geburtshelfer Friedrich Wilhelm Zerse auf Rahrts Hofe. Dieser war verehelicht mit Catharina Margaretha Elisabeth Mensing. Ihre Kinder waren; 1) Tepe Rudolf Friedrich, * 24.11.1843. 2) Gerhard Otto, * 21.2.1846. 1845 versuchte die Kirchengemeinde durch den Pastor Friedrich Gerhard Justus Günther Voss, die Speicherplätze auf dem Friedhofe aufzukaufen. Rahrt und die anderen Eigentümer von Speichern reichten am 2.11.1847 auf dem Amte Bersenbrück ihre Forderungen ein. Es kam 1848 zu einem Vergleich. Rahrt erhält für seinen grossen Speicher eine jährliche Abfindungssumme von 8 Rth. Der Speicher bleibt Rahrts Eigentum. Abbruch des Speichers hat Rahrt den leeren Platz der Gemeinde zu überlassen. Rahrts Speicher diente lange der Kirche als die evangelische Küsterei. Als die Küsterei 1864 instandgesetzt werden sollte und musste, ergab der Kostenschlag, dass ein Neubau nicht viel teuerer würde. Daher wurde der Speicher abgebrochen und ein Neubau errichtet. In einer Abfindungsklage des Colons Barlage, in Wehdel, Implorant gegen seinen Bruder Johann Hermann Heinrich Barlage und Geschwister als Imploranten waren am 23.3.1850 und 18.11.1851 bestellt; Colon Tepe Hoffstall sive Rahrt in Grothe, Colon Giese in Wehdel und Colon Netheler in Grönloh. 8.3.1856 wurden zu Badbergen getraut Wilhelm Ernst August Rinne und Anna Maria Rahrt. Wilhelm Ernst August Rinne sive Rahrt war am 3.1.1828 in Eilsen als Sohn des Friedrich Wilhelm Rinne und dessen Ehefrau Wilhelmine Sophie Hartmann geboren, er starb fast erblindet am 2.11.1901 in Grothe. Seine Ehefrau war am 26.11.1835 in Grothe auf dem Erbe geboren, sie schloss wenige Tage später nach Ableben ihres Gatten ihre Augen am 24.11.1901. Ihre Eltern waren Tepe Hoffstall sive Rahrt und Maria Margaretha Rahrt. Die Kinder dieser Eheleute waren; 1) Anna Maria Wilhelmina, * 16.12.1856 Grothe, † 11.3.1934 Osnabrück, ∞ 27.9.1877 Bdbg., Friedrich Anton Gottlieb von Steuber, der zu der Zeit III. Pastor in Badbergen war. 2) Friederike Helene Wilhelmine Bertha, * 16.12.1859 Grothe, † 8.1.1938 Dessau, ∞ 23.5.1883 Bdbg., Gottlieb Adolf Franz Hoffmann, Generalsuperindenten. 3) Theodor Friedrich Wilhelm, * 27.10.1861 Grothe, Anerbe, blieb ledig und ist nach langem Leiden am 1.12.1908 in Grothe verstorben. 1. 0 ARCH 22-9-2011 48 / 190

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander 1866-1870 erhält Colon Rahrt, zu Grothe, für 2 Speicherplätze auf dem jetzigen evangelischen Kirchhofe einen jährlichen Canon von 4 Rth. aus der katholischen und 4 Rth. aus der evangelischen Kirchenrechnung. 19.7.1870 musste Colon Rinne sive Rahrt mit seinen Pferden wie alle anderen Pferdebesitzer der Kirchspiele Badbergen und Menslage auf dem Marktplatz zu Quakenbrück erscheinen, wo alle brauchbaren Pferde zum Kriegsdienste ausgesucht wurden, da der Krieg zwischen Frankreich und Preussen ausgebrochen war. 1870 wurde das Rahrtsche Heuerhaus “Schloss” genannt und von dem Heuermann Rothert bewohnt. Das “Schloss” ist 1957 bekannt als die Stätte Hölscher-König. Im Jahre 1891 wurde auf dem Rahrtschen Hofe beim Abtragen eines Hügels, im Volksmunde “Rahrts Berg” genannt, eine Urne gefunden, die aber leider nicht ganz gehoben werden konnte, da sie durch Spaten oder Pflug beschädigt war. Diese Urne war aus grauem Ton gearbeitet, sehr gross, doch ohne Verzierung. Auch fanden sich Scherben einer aus gelben Ton gefertigten Urne, deren Rand Verzierung zeigte. Später wurden in “Rahrtd Berg”, der in der Nähe der “Hilligen Hall” liegt, noch 2 Pfeilspitzen, 3 Streitaxte und 3 Steinbeile gefunden. Wilhelm Ernst August Rinne war ein sehr intelligenter Mensch. Er besuchte das Gymnasium in Bückeberg und sollte nach dem Wunsch seiner Eltern Theologe werden. Dazu hatte er aber keine Lust, sondern liebte die Landwirtschaft. Er hat später oft gesagt, er habe zur Strafe 2 Schwiegersöhne, die Theologen waren, bekommen. Als Landwirt war er vor seiner Heirat auf den Gütern Johannettenthal bei Detmold, Falkenhagen und in Hellinghausen bei seinem Schwager Knollmann. Bei einem Besuch in Bersenbrück, wo seine Schwester Charlotte Louise Auguste Amalie in erster Ehe mit Friedrich Wilhelm Ruebel verheiratet war, lernte er seine spätere Frau Anna Maria Rahrt kennen. Anna’s Mutter hatte anfangs Bedenken, einen Schwiegersohn aus fremder Gegend und aus anderen Verhältnissen kommend, aufzunehmen. Als “Ausländer” hatte Rinne anfangs nicht nur allerlei Vorurteile seiner Schwiegermutter, sondern auch solche der Artländer zu überwinden. Das dies Kämpfen und Ringen nicht leicht war, wiess der, welcher die Eigenart des Artländers kennt. Nicht umsonst sagt man, dass man zuvor ein Scheffel Salz mit dem Artländer essen muss, ehe man mit ihm warm wird. Dies Sprichwort hat seine Gültigkeit noch heute. Rinne hat sich redlich und in aller Aufrichtigkeit bemüht, den Artländer zu evrstehen und sich den Verhältnissen anzupassen, doch ist er zeitlebens anders gewesen als die Badberger Bauern. Er war und blieb ain Fremdling, obgleich er im Gemeindeleben zu mancherlei Stellungen berufen wurde. In den Jahren 1870-1882 war er Mitglied des Kirchenvorstandes, und viele Jahre lang hatte er den Vorsitz im Vorstande der Walmichrathschen Lehranstalt in Badbergen. 1882-1885 war er Vertreter der Nationalliberalen Partei für Kreis Witlage – 1. 0 ARCH 22-9-2011 49 / 190

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1866-1870 erhält Colon Rahrt, zu Grothe, für 2 Speicherplätze auf dem jetzigen<br />

evangelischen Kirchhofe einen jährlichen Canon von 4 Rth. aus der katholischen und 4 Rth.<br />

aus der evangelischen Kirchenrechnung.<br />

19.7.1870 musste Colon Rinne sive Rahrt mit seinen Pferden wie alle anderen Pferdebesitzer<br />

der Kirchspiele Badbergen und Menslage auf dem Marktplatz zu Quakenbrück erscheinen,<br />

wo alle brauchbaren Pferde zum Kriegsdienste ausgesucht wurden, da der Krieg zwischen<br />

Frankreich und Preussen ausgebrochen war.<br />

1870 wurde das Rahrtsche Heuerhaus “Schloss” genannt und von dem Heuermann Rothert<br />

bewohnt. Das “Schloss” ist 1957 bekannt als die Stätte Hölscher-König.<br />

Im Jahre 1891 wurde auf dem Rahrtschen Hofe beim Abtragen eines Hügels, im Volksmunde<br />

“Rahrts Berg” genannt, eine Urne gefunden, die aber leider nicht ganz gehoben werden<br />

konnte, da sie durch Spaten oder Pflug beschädigt war. Diese Urne war aus grauem Ton<br />

gearbeitet, sehr gross, doch ohne Verzierung. Auch fanden sich Scherben einer aus gelben<br />

Ton gefertigten Urne, deren Rand Verzierung zeigte. Später wurden in “Rahrtd Berg”, der in<br />

der Nähe der “Hilligen Hall” liegt, noch 2 Pfeilspitzen, 3 Streitaxte und 3 Steinbeile<br />

gefunden.<br />

Wilhelm Ernst August Rinne war ein sehr intelligenter Mensch. Er besuchte das Gymnasium<br />

in Bückeberg und sollte nach dem Wunsch seiner Eltern Theologe werden. Dazu hatte er<br />

aber keine Lust, sondern liebte die Landwirtschaft. Er hat später oft gesagt, er habe zur<br />

Strafe 2 Schwiegersöhne, die Theologen waren, bekommen. Als Landwirt war er vor seiner<br />

Heirat auf den Gütern Johannettenthal bei Detmold, Falkenhagen und in Hellinghausen bei<br />

seinem Schwager Knollmann. Bei einem Besuch in Bersenbrück, wo seine Schwester<br />

Charlotte Louise Auguste Amalie in erster Ehe mit Friedrich Wilhelm Ruebel verheiratet war,<br />

lernte er seine spätere Frau Anna Maria Rahrt kennen. Anna’s Mutter hatte anfangs<br />

Bedenken, einen Schwiegersohn aus fremder Gegend und aus anderen Verhältnissen<br />

kommend, aufzunehmen. Als “Ausländer” hatte Rinne anfangs nicht nur allerlei Vorurteile<br />

seiner Schwiegermutter, sondern auch solche der Artländer zu überwinden. Das dies<br />

Kämpfen und Ringen nicht leicht war, wiess der, welcher die Eigenart des Artländers kennt.<br />

Nicht umsonst sagt man, dass man zuvor ein Scheffel Salz mit dem Artländer essen muss,<br />

ehe man mit ihm warm wird. Dies Sprichwort hat seine Gültigkeit noch heute. Rinne hat sich<br />

redlich und in aller Aufrichtigkeit bemüht, den Artländer zu evrstehen und sich den<br />

Verhältnissen anzupassen, doch ist er zeitlebens anders gewesen als die Badberger Bauern.<br />

Er war und blieb ain Fremdling, obgleich er im Gemeindeleben zu mancherlei Stellungen<br />

berufen wurde. In den Jahren 1870-1882 war er Mitglied des Kirchenvorstandes, und viele<br />

Jahre lang hatte er den Vorsitz im Vorstande der Walmichrathschen Lehranstalt in<br />

Badbergen. 1882-1885 war er Vertreter der Nationalliberalen Partei für Kreis Witlage –<br />

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