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Hofer: „Aber sowas kann dann auch einmal passieren. Es war nicht eine Delegation des<br />
Parlaments, sondern es war eine freiheitliche Delegation mit Stadtrat David Lasar, und es war<br />
ein toller Besuch, und ich kann nur sagen, alles was Sie jetzt versuchen, zu sagen ‚Sie waren<br />
gar nicht dort‘, das ist schon etwas schräg und eigenartig. Denn ich war dort, ich war mit<br />
Freunden dort und die waren alle mit dabei, ja.“<br />
Wolf: „Das glaub ich Ihnen alles, Herr Hofer, was ich …“<br />
Hofer (unterbricht Wolf): „Vielleicht sagen Sie dann auch, beim Terrorakt ist niemand zu Tode<br />
gekommen?“<br />
Wolf: „…was ich möglicherweise Ihnen nicht so glaube ist, dass sie offiziell empfangen wurden<br />
im Parlament, weil erst letzte Woche die israelische Botschafterin in Österreich wieder gesagt<br />
hat, die offizielle Politik Israels, keine Kontakte mit der FPÖ, sei nach wie vor aufrecht.“<br />
Hofer: „Herr Dr. Wolf, ich war in der Knesset, hab dort die Vize-Präsidentin getroffen, was soll<br />
ich Ihnen sonst noch sagen?“<br />
Wolf: „…und sind von ihr offiziell empfangen worden?“<br />
Hofer: „Ich hab mit ihr ein Gespräch geführt. Ja. Aber nicht mit der Blasmusik und so weiter. Wir<br />
haben uns zusammengesetzt und haben gesprochen, auch über Europa und über die großen<br />
Probleme, die es in Europa gibt und über das angespannte Verhältnis Israels auch zu anderen<br />
Staaten in Europa.“<br />
Wolf: „Glauben Sie, dass Sie als Bundespräsident offiziell in Israel empfangen werden?“<br />
Hofer: „Ja, ich bin davon überzeugt. Und ich möchte auch sagen, dass ich als Bundespräsident<br />
mich sehr bemühen werde, auch gute Kontakte zum Ausland zu haben. Denn für die Wirtschaft<br />
ist es wichtig. Wir haben viel zu wenig auch mit China zum Beispiel gemacht in den letzten<br />
Jahren. Da gibt es auch schon einige interessante Kontakte, d.h. der Präsident muss auch<br />
versuchen, gemeinsam mit der Industrie, mit der Wirtschaft Aufträge nach Österreich zu holen,<br />
um Arbeitsplätze zu sichern.“<br />
Wolf: „Herr Hofer, vielen Dank für das Gespräch.“<br />
2.4. Zur Sendung „Wahl 16 – Das Duell“<br />
2.4.1. Vorbereitungen und Recherchen des Beschwerdegegners<br />
Die Gestaltung eines Sendungsformates, wie der Live-Diskussion zur Wahl 16, ist beim<br />
Beschwerdegegner in einen länger dauernden Planungsprozess eingebunden. Die<br />
Redaktion nimmt eine sorgfältige Themenüberlegung und Vorbereitung hinsichtlich der<br />
Fragen vor, welche Themen in welcher Abfolge in die Sendung eingebunden werden sollen.<br />
Da das konkrete Sendungsformat in dieser Form zuvor noch nie ausgestrahlt worden war,<br />
hatte es insoweit eine gewisse Sonderstellung. Der Fokus der Überlegungen lag<br />
insbesondere auf der Frage der Kompetenzen eines Bundespräsidenten, wobei dazu etwa<br />
drei bis vier Themenbereiche festgelegt wurden. Dies hatte in weiterer Folge unmittelbaren<br />
Einfluss auf die vorzunehmenden Recherchen. Die Fragestellungen lauteten in etwa<br />
dahingehend, was die beiden Kandidaten zu bestimmten Themen in der Vergangenheit<br />
gesagt bzw. welche Haltung sie zu bestimmten Themen eingenommen hatten und welche<br />
neuen Festlegungen zwischenzeitlich seitens der Kandidaten vorgenommen wurden. So hat<br />
sich z.B. anhand der Kompetenz des Bundespräsidenten als Oberbefehlshaber des<br />
Bundesheeres die Fragestellung ergeben, welche Haltung die beiden Kandidaten in der<br />
Vergangenheit zum Bundesheer eingenommen haben, welche Aussagen sie dazu in<br />
jüngerer Zeit getätigt haben und welche konkreten Vorhaben sie hier als Bundespräsident<br />
umsetzen wollen.<br />
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