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Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

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Schlusswort 8<br />

Wie in diesem Buch <strong>im</strong>mer wieder betont, darf <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong><br />

die Förderung der kognitiven Erziehung nicht für sich alleine<br />

stehen: Sie ist einzubetten in die allseitige und ganzheitliche <strong>Bildung</strong><br />

und Erziehung der Kinder. Es darf also nicht nur um das<br />

Denken und die Wissensaneignung gehen, sondern alle Kompetenzen<br />

der Kinder müssen berücksichtigt werden. Für den Erfolg<br />

in Beruf, Familie, Gesellschaft usw. sind neben kognitiven Fähigkeiten<br />

auch soziale, emotionale, personale und kreative notwendig.<br />

Dies soll zum Schluss anhand der Aussagen <strong>von</strong> Gardner<br />

(1996) und Goleman (1996) verdeutlicht werden.<br />

In den 1980er Jahren erregte das Buch „Frames of Mind“ <strong>von</strong><br />

Gardner große Aufmerksamkeit. Er behauptete, dass es mindestens<br />

sieben ganz verschiedene Arten <strong>von</strong> Intelligenz gäbe, nämlich die<br />

verbale, die mathematisch-logische, die räumliche, die körperlichkinästhetische,<br />

die musikalische, die interpersonale und die intrapsychische.<br />

Diese sind be<strong>im</strong> einzelnen Menschen verschieden<br />

ausgeprägt (<strong>im</strong> individuellen „Profil der Intelligenzen“) und werden<br />

<strong>von</strong> ihm unterschiedlich genutzt – was u.a. da<strong>von</strong> abhängt,<br />

wie intensiv sie während seiner Entwicklung gefördert wurden.<br />

Nur die verbale und die mathematisch-logische Intelligenz würden<br />

in der Schule gefördert und bewertet. Die anderen seien aber<br />

ebenfalls für den Berufs- und Lebenserfolg wichtig. Viele Karrieren<br />

würden auf diesen „vernachlässigten“ Intelligenzen aufbauen,<br />

z.B. die <strong>von</strong> Architekten auf der räumlichen, die <strong>von</strong> Komponisten,<br />

Musikern und Sängern auf der musikalischen, die <strong>von</strong> Politikern<br />

auf der interpersonalen und die <strong>von</strong> Psychologen auf der<br />

intrapsychischen Intelligenz.<br />

Gardners Theorie der multiplen Intelligenzen wurde in der Folge<br />

<strong>von</strong> Pädagogen ausgewertet. Sie fordern einerseits eine ganzheitliche<br />

Erziehung und <strong>Bildung</strong>, die alle Intelligenzbereiche einbezieht.<br />

Andererseits müssten Kinder, die in einem einzelnen Bereich<br />

besonders begabt sind, individuell gefördert werden. Das<br />

8 Leicht bearbeiteter Auszug aus einem Artikel in Theorie und Praxis der<br />

Sozialpädagogik 2005, Heft 4, S. 39-42. Mit Genehmigung der Redaktion.<br />

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