Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...
Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...
Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Weshalb passt das Teil da nicht rein? Welche Form brauchen<br />
wir?“). So werden zunächst intuitive Erfahrungen der Kinder aufgegriffen<br />
und um mathematische Konzepte erweitert (z.B. Zahlen, Bezeichnungen<br />
für Formen bzw. Größen) – die Beobachtungen und Erkenntnisse<br />
der Kinder werden sozusagen „mathematisiert“. Besonders<br />
sinnvoll ist, wenn es dabei zu Verknüpfungen unterschiedlicher<br />
Begriffe kommt (z.B. <strong>von</strong> Zahlen und geometrischen Konzepten:<br />
„Wie viel Seiten hat denn dieses rechteckige Teil?“, oder <strong>von</strong><br />
Maßeinheiten und erlebten Entfernungen: „Wie groß ist wohl<br />
unser Gruppenraum? Wollen wir ihn einmal ausmessen?“, oder<br />
<strong>von</strong> Zahlen und naturwissenschaftlichen Erfahrungen: „Wie<br />
schnell wächst wohl diese Pflanze? Wollen wir einmal pro Woche<br />
die Länge messen?“).<br />
Wichtig ist, dass Kinder <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong> mathematische Erfahrungen<br />
in den folgenden fünf Bereichen machen, wobei die drei<br />
ersten <strong>von</strong> besonderer Bedeutung sind:<br />
1. Zahlen und Zählen. Beispiele: Morgens kann gemeinsam die<br />
Zahl der anwesenden Kinder ermittelt werden. Die Erzieherin<br />
zählt be<strong>im</strong> Tischdecken die Zahl der Teller (Modelllernen)<br />
und motiviert die Kinder zu ähnlichen Aktivitäten. Sie<br />
legt eine Anzahl kleiner Objekte auf den Tisch, lässt die<br />
Kinder sie einige Sekunden lang anschauen, deckt sie dann<br />
zu und fragt „Wie viele Dinge liegen unter dem Tuch?“ Bei<br />
Spaziergängen halten die Kinder Ausschau nach Zahlen (auf<br />
Autokennzeichen, Hausnummern usw.). Die Erzieherin stellt<br />
bei geeigneten Gelegenheiten „Wie viele?“-Fragen (z.B. „Wie<br />
viele sind noch übrig?“).<br />
2. Geometrie. Beispiele: Die Fachkraft macht <strong>im</strong>mer wieder die<br />
Kinder auf verschiedene Formen in ihrem Umfeld aufmerksam<br />
und benennt sie („Dreieck“, „Viereck“, „Rolle“, „Quader“).<br />
Sie motiviert Kinder, mit verschiedenen Formen zu<br />
spielen, sie miteinander zu vergleichen, sie zu malen usw.<br />
Die Kinder stellen Modelle <strong>von</strong> ihnen bekannten Objekten<br />
mit Hilfe <strong>von</strong> Papiermaché, Bauklötzchen usw. her. Be<strong>im</strong><br />
Falten eines Blatts Papier entstehen verschiedene geometrische<br />
Formen.<br />
94