Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...
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gartenkinder können schon mehrstufige Pläne machen und die<br />
gesammelten Erfahrungen hinterfragen und nach Erklärungen<br />
suchen. Deshalb sollten Erzieher/innen prinzipiell jede Chance<br />
nutzen, um Kinder zum Planen zu motivieren, wobei sie z.B. die<br />
folgenden Strategien einsetzen können:<br />
1. Die Kinder sollten möglichst viele Aktivitäten planen – in Kleingruppen,<br />
wenn es z.B. darum geht, was die jeweiligen Kinder<br />
in der Freispielzeit machen wollen, oder in der ganzen<br />
Gruppe, wenn z.B. ein Fest, das Programm für die kommende<br />
Woche oder ein Projekt (bzw. die nächste Projektphase)<br />
geplant wird. Die Erzieher/innen helfen ihnen, sich<br />
ihrer Bedürfnisse bewusst zu werden, ihre Absichten und<br />
Ziele zu formulieren, Handlungsoptionen zu erkennen, die<br />
notwendigen Materialien und Rahmenbedingungen zu identifizieren<br />
sowie festzulegen, wo und mit wem die jeweiligen<br />
Aktivitäten durchgeführt werden sollen.<br />
2. Die Fachkräfte sollten unterschiedliche Meinungen und<br />
Einstellungen der Kinder akzeptieren und diese darüber in<br />
der Gruppe diskutieren lassen. Das Planen geschieht schließlich<br />
nicht in einem „luftleeren Raum“, sondern interaktiv in<br />
einem sozialen Kontext: Auch die Bedürfnisse, Wünsche,<br />
Ziele, Vorschläge usw. der anderen Kinder müssen berücksichtigt<br />
werden; der Plan ist letztlich ein <strong>von</strong> mehreren Personen<br />
ausgehandelter Kompromiss.<br />
3. Erzieher/innen sollten genau zuhören, wenn Kinder etwas<br />
planen. Sie erkennen dann, wie weit diese schon vorausdenken<br />
können und inwieweit sie alle wichtigen Aspekte berücksichtigen.<br />
4. Wirken die Pläne noch recht „unausgereift“, können die<br />
Fachkräfte Fragen stellen, die Ideen der Kinder ergänzen, sie<br />
auf relevante Materialien und Geräte hinweisen (usw.), sodass<br />
die Kinder ihre Pläne weiter ausgestalten können. Aber<br />
sie sollten sich davor hüten, den Kindern ihre Vorschläge<br />
„überzustülpen“. Wenn sie möglichst nur offene Fragen stellen,<br />
motivieren sie die Kinder mehr zum Nachdenken.<br />
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