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Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

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erklären Sie, dass das, was die Kinder hören, die inneren Gedanken<br />

(Ideen, Erinnerungen, Gefühle, Wünsche usw.) sind, die Sie<br />

gerade erleben. Schließen Sie die Augen, schauen Sie für ein paar<br />

Sekunden nachdenklich drein und dann berichten Sie, was Sie<br />

gerade gedacht haben“ (S. 106). Auf diese Weise unterstützen<br />

Erzieher/innen auch die Verinnerlichung des lauten Denkens.<br />

Zugleich motivieren sie die Kinder dazu, <strong>von</strong> Zeit zu Zeit<br />

„Denkpausen“ einzulegen.<br />

Weiterhin können Erzieher/innen bei passender Gelegenheit<br />

Kindern bewusst machen, dass sie gerade etwas erinnert oder<br />

vorausgedacht haben. Sie können mit ihnen über Gedanken,<br />

Empfindungen, Vorstellungen usw. sprechen – und sie einmal<br />

auffordern, nicht zu denken (geht nicht) oder die Gedanken zu<br />

kontrollieren (geht nur begrenzt). Ferner können sie die Kinder<br />

be<strong>im</strong> Erzählen unterbrechen und sie z.B. fragen, warum wohl der<br />

Freund so gehandelt hat, oder sie be<strong>im</strong> Betrachten <strong>von</strong> Bildern<br />

und Fotos fragen, was die abgebildete Person wohl gerade denkt.<br />

Bei der letztgenannten Frage werden die Kinder sicherlich verschiedene<br />

Antworten geben. So werden ihnen individuelle Unterschiede<br />

be<strong>im</strong> Denken bewusst: Obwohl alle das gleiche Bild<br />

sahen, haben sie etwas anderes gedacht. Durch all diese Aktivitäten<br />

unterstützen die Erzieher/innen die Kinder bei der Entwicklung<br />

einer „Theorie des Denkens“ (vgl. Kapitel 2.2.2).<br />

3.5.1 Zu planen lernen<br />

Das Planen ist eine der wichtigsten kognitiven Fähigkeiten. Sie<br />

erlaubt es Menschen, sich ihrer Ziele und Absichten bewusst zu<br />

werden, Handlungen und Aktivitäten (mit denen diese erreicht<br />

werden könnten) zunächst „<strong>im</strong> Kopf“ zu entwickeln, deren Konsequenzen<br />

zu bedenken, mögliche Wege zur Lösung <strong>von</strong> Problemen<br />

gedanklich zu testen, sich für eine Alternative zu entscheiden,<br />

Handlungsschritte festzulegen und schließlich die Effektivität<br />

bzw. Effizienz des eigenen Handelns zu überprüfen.<br />

Kleinkinder sind durchaus fähig, einfache Pläne zu entwickeln<br />

und später <strong>von</strong> ihren Erfahrungen zu berichten. Ältere Kinder-<br />

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