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Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

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Vorlesen und Erzählen mit Aktivitäten der Kinder zu verbinden:<br />

„Das laute Lesen hat max<strong>im</strong>ales Lernpotenzial, wenn die Kinder<br />

Gelegenheiten haben, aktiv teilzuhaben und zu reagieren (...).<br />

Dies verlangt, dass [Erzieher/innen] drei Arten <strong>von</strong> Hilfestellung<br />

oder Unterstützung bieten: (a) Aktivitäten vor dem Lesen, die das<br />

Interesse und die Neugier der Kinder hinsichtlich des zu lesenden<br />

Buches wecken; (b) Denkanstöße und Fragen während des Vorlesens,<br />

die Kinder mit dem gelesenen Text aktiv beschäftigt halten;<br />

sowie (c) Fragen und Aktivitäten nach dem Vorlesen, die<br />

Kindern die Möglichkeit bieten, die gerade gelesenen Bücher zu<br />

diskutieren“ (S. 57). Beispielsweise können Erzieher/innen während<br />

des Erzählens innehalten und die Kinder raten lassen, wie<br />

die Geschichte wohl weitergehen wird. Oder sie können nach<br />

dem Vorlesen z.B. die Kinder fragen, was ihnen am besten gefallen<br />

hat oder wie sie sich in einer vergleichbaren Situation verhalten<br />

hätten.<br />

Besonders viele Sprachanlässe ergeben sich be<strong>im</strong> Betrachten <strong>von</strong><br />

Bilderbüchern. Diese Aktivität sollte nur mit einigen wenigen<br />

Kindern (abgeschirmt <strong>von</strong> den anderen) durchgeführt werden,<br />

sodass jedes die Bilder <strong>von</strong> nahe sehen kann. Die Erzieherin liest<br />

nicht nur den Text vor und zeigt das jeweilige Bild vor, sondern<br />

spricht auch mit den Kindern über das einzelne Bild. Bei ganz<br />

kleinen Kindern kann sie z.B. Dinge auf dem Bild benennen<br />

lassen, den Begriff erklären oder erweitern („Welche anderen<br />

Haustiere kennt ihr?“, „Wozu kann noch ein Feuer verwendet<br />

werden?“). Etwas ältere Kinder können bereits Bilder deuten<br />

oder Beziehungen zwischen einzelnen Bildern „konstruieren“.<br />

Bei sehr guten Bilderbüchern können sie sogar die ganze Geschichte<br />

anhand der Bilder selbst erschließen; anstatt vorzulesen<br />

stellt die Erzieherin also nur Fragen.<br />

Die vielen Details auf den Bildern lassen Kinder oft lange bei<br />

einzelnen Bildern verweilen. Hier kann ein Karton mit einem<br />

Loch hilfreich sein, der über das Bild bewegt wird. Da <strong>im</strong>mer nur<br />

ein kleiner Ausschnitt des Bildes durch das Loch wahrgenommen<br />

wird, wird die Aufmerksamkeit auf kleinste Details gelenkt. Die<br />

Bilddeutung und die Beschreibung der Details fördern Wortschatz<br />

und Sprachbeherrschung; Rückfragen, Erklärungen und<br />

Kommentare der Erzieher/innen tragen dazu bei. Zugleich wer-<br />

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