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Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...

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3.1 Sprachförderung 5<br />

Eine außerordentlich wichtige, aber oft wenig bewusste Aufgabe<br />

<strong>von</strong> Kindertageseinrichtungen ist die Spracherziehung. Für den<br />

späteren Schul- und Berufserfolg ist jedoch mitentscheidend, wie<br />

gut die jeweilige Person die deutsche Sprache beherrscht. Während<br />

die Bedeutung der Sprachförderung für ausländische Kinder<br />

inzwischen allgemein anerkannt ist und in vielen Bundesländern<br />

durch Sonderprogramme unterstützt wird, werden vielerorts die<br />

Chancen der Spracherziehung bei deutschen Kindern noch nicht<br />

voll ausgeschöpft. Es mangelt an gezielten Aktivitäten zur Erweiterung<br />

des Wortschatzes, zur Förderung des Begriffsverständnisses,<br />

zur Ausdifferenzierung <strong>von</strong> Bezeichnungen und zum Erlernen<br />

komplexer grammatikalischer Strukturen. Die Spracherziehung<br />

verläuft quasi nebenher anstatt gezielt angegangen zu werden.<br />

Sie sollte jedoch zum Kernbereich der Erziehung und <strong>Bildung</strong><br />

in Kindertageseinrichtungen werden.<br />

3.1.1 Die Bedeutung des Gesprächs<br />

Sprachförderung erfolgt weitgehend <strong>im</strong> Gespräch. Somit sind die<br />

Intensität und die Qualität der Kommunikation zwischen Erzieher/innen<br />

und Kindern entscheidend: Je mehr Einzel-, Kleingruppen- und Gesamtgruppengespräche<br />

stattfinden, je vielfältiger die Themen<br />

sind, je komplexer und reichhaltiger die verwendete Sprache ist,<br />

umso besser ist die Sprachförderung. Kleinkinder sind neugierig,<br />

stellen viele Fragen, haken endlos nach – und so gibt es nahezu<br />

kontinuierlich Gesprächsanlässe. Erzieher/innen müssen sie nur<br />

erkennen, nutzen, ausbauen und sprachlich bereichern, indem sie<br />

z.B. neue oder selten verwendete Wörter einführen, zur Differenzierung<br />

<strong>von</strong> Begriffen anleiten („Ist das nicht eher hellblau als<br />

blau?“, „Wie nennt man diese Hundeart?“) oder durch Nachfra-<br />

5 Dieses Kapitel mit den beiden Abschnitten 3.1.1, 3.1.2 und 3.1.3 ist<br />

eine leicht bearbeitete Fassung eines Artikels in Unsere Kinder 2005, 60<br />

(5), S. 2-5. Abdruck mit Genehmigung durch die Redaktion.<br />

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