Martin R. Textor Bildung im Kindergarten - von Ingeborg Becker ...
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Erfahrungen und Aha-Erlebnisse <strong>im</strong> Verlauf eines Tages<br />
gemacht werden, umso intensiver ist das Lernen.<br />
6. Der Wissenserwerb sollte sich möglichst über alle relevanten Domänen<br />
erstrecken. Dies ist auf dem Weg exemplarischen Lernens<br />
möglich.<br />
7. Für die Entwicklung einer Theorie des Denkens und einer<br />
Alltagspsychologie sind Situationen wichtig, in denen das<br />
Kind über sein eigenes Erleben und Verhalten sowie das Erleben<br />
und Verhalten anderer Menschen nachdenkt.<br />
8. Gespräche mit Erzieher/innen und anderen Kindern über Beobachtungen<br />
und Erfahrungen, über Gegenstände und Prozesse,<br />
Handlungsstrategien und Problemlösungsmethoden sind besonders<br />
wichtig, da Kleinkinder dabei neue Begriffe lernen,<br />
zum Hinterfragen intuitiver Theorien angeregt werden und<br />
gerade Gelerntes einsetzen können.<br />
9. Da Denken und Sprechen eine untrennbare Einheit bilden,<br />
müssen Begriffsverständnis und Sprachbeherrschung (z.B. Grammatik,<br />
Kommunikationsfertigkeiten) gefördert werden.<br />
10. Kinder brauchen auch Zeit zum Wiederholen, Memorieren und<br />
Üben: Zu viel Neues ist kontraproduktiv, wenn nicht genügend<br />
Gelegenheiten geboten werden, um neu erworbenes<br />
Wissen zu nutzen und gerade entwickelte Fertigkeiten zu<br />
praktizieren. Auch für Kleinkinder gilt: Übung macht den<br />
Meister.<br />
11. Kinder lernen besser, wenn Neugier und Forschergeist gefördert<br />
werden, wenn sie eigenständig nach Problemlösungen oder<br />
Antworten auf Fragen suchen können, wenn sie für die eigene<br />
Leistung selbst verantwortlich sind und wenn sie viel Anerkennung<br />
und Lob erfahren. Positiv wirkt sich aus, wenn Erzieher/innen<br />
Ziele und Leistungsanforderungen klar definieren,<br />
viel motivieren, eindeutige Kriterien für Erfolg und<br />
Misserfolg aufstellen, sofort Feedback geben und Fehler eher<br />
beiläufig korrigieren (bei zu viel Fokussierung können sich<br />
Fehler verfestigen).<br />
12. Die Individualität eines jeden Kindes sollte bei der Planung<br />
<strong>von</strong> Aktivitäten beachtet werden: Beispielsweise mögen extravertierte<br />
Kinder gerne <strong>im</strong> Stuhlkreis sprechen oder Besu-<br />
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